Ippo ni Yoko von MAC01 (Seto x Jou) ================================================================================ Kapitel 31: Einen Schritt, um sich zu überwinden ------------------------------------------------ Eilig folge ich meinem Drachen nach oben, durch den Gang zu seinem Schlafzimmer. Je näher wir kommen, desto eiliger wird sein Schritt. Als er das Schlafzimmer erreicht rennt er weiter in das angrenzende Badezimmer. Nachdem auch ich das Zimmer erreiche, schließe ich hinter mir die Tür und kann aus dem Badezimmer hören, wie er würgt. Den Schritt auf meine Freude zu fällt ihm schwer. So schwer, dass die Nervosität sich auf seinen Magen schlägt und ihn heute schon zum zweiten Mal dazu treibt sich zu übergeben. Langsam schließe ich zu ihm auf. Knie mich hinter ihn, während er Magensäure erbricht. Lege meine Hand auf seinen Rücken. Will ihm zeigen, dass er nicht allein ist. Hoffe, dass er sich dadurch etwas beruhigt. Nach einem erneuten Würgen scheint meine Hand Wirkung zu zeigen. Er betätigt den Abzug und angelt nach einem Handtuch, während er sich auf seine Ferse sinken lässt und sich erschöpft an mich lehnt. Sanft schließe ich meine Arme um ihn. So stark er nach außen wirken kann, desto sensibler ist er in Wirklichkeit. Langsam legt er seinen Kopf in den Nacken und kommt mit ihm auf meiner Schulter zur Ruhe. Ich schmieg meinen Kopf an seine Wange. Wenn ich mich konzentriere, kann ich sein seichtes Zittern spüren. Festige meine Umarmung ein wenig. Will, dass er sich sicher und geborgen fühlt. Nur langsam beruhigt er sich. Sanft hauch ich ihm einen Kuss auf die Wange. Frage vorsichtig, ob es wieder geht. Er nickt und entschuldigt sich. Doch nicht dafür, mein Drache! Wenn man jahrelang eingebläut bekommen hat, wie man sich zu verhalten und nach außen zu wirken hat, legt man diese Erziehung nicht an einem Tag ab. Das braucht Zeit... wir haben Zeit. Meine Freunde werden ihm jede Zeit einräumen, die er braucht. Er nickt seicht. Bittet mich unsicher, ihn da unten nicht alleine zu lassen. Ich verspreche es ihm. Werde bei ihm bleiben und nicht von seiner Seite weichen. Mein Drache atmet einmal tief ein, dann straft er sich, während er sich wieder aufsetzt und dann aufsteht. Sanft lächelnd hält er mir seine Hand hin, um mir beim Aufstehen aufzuhelfen. Gerne nehme ich die mir gebotene Hilfe an. Lass mich von ihm auf die Füße ziehen. Dann tritt er an das Waschbecken heran, um sich den Mund auszuspülen. Nachdem er sein Gesicht mit dem Handtuch abgetrocknet hat, schaut er mich über den Spiegel unsicher an. Sanft angel ich nach seiner Hand, dann zieh ich ihn mit mir. Aus dem Zimmer. Den Flur entlang. Die große Treppe hinunter. Aus dem Wohnzimmer ist Weihnachtsmusik und das laute Jauchzen meiner Freunde zu hören. Sie schmücken den Baum. Langsam zieh ich Seto mit mir in das gemütliche Zimmer. Mokuba erblickt uns als erstes und strahlt förmlich über das ganze Gesicht, während er auf uns zu läuft und sich an Seto wirft. Der ist immer noch relativ blass. Doch er lächelt, als er seinen kleinen Bruder in die Arme schließt. Auch die anderen schielen zu uns herüber. Honda grinst wissend, stößt Otogi in die Seite und deutet mit einem Blick darauf, dass Seto und ich Hand in Hand eingetreten sind. Auch Otogi lächelt gewinnend. Gut, die beiden haben es gecheckt. Yugi bemerkt das Grinsen der beiden, blickt fragend zu mir. Dann fällt auch sein Blick auf Seto's Hand, die immer noch in meiner liegt. Auch er lächelt glücklich. Vorsichtig stupst Yugi Ryou an, der ihn nur nichtverstehend mit großen Augen anblickt. Yugi deutet auf meinen Drachen und mich. Immer noch scheint Ryou nicht zu verstehen, was der Kleinste von uns ihm sagen will. Mit den Augen rollend zieht Yugi Ryou ein wenig hinter den Baum und scheint ihn aufzuklären. Jedenfalls kommt Ryou mit großen Augen und einem sanften Schmunzeln wieder mit Yugi hervor. Ah, endlich ist auch bei ihm der Groschen gefallen. Endlich löst sich Mokuba von Seto, der ihm sanft über das Haar wuschelt. Dann fragt Honda, ob mein Drache nicht auch mal Hand an seinen Baum legen möchte. Mental schlag ich mir mit einer Hand an die Stirn. Die Frage klingt gerade irgendwie so falsch. Seto blickt überrascht zu meinem besten Freund und nickt dann. Wir gehen zum Baum und es geht weiter mit dem spaßigen Baumschmücken. Wer kommt auf solche Traditionen? Einen Baum fällen, ins Haus schleppen, aufstellen und dann mit Kugeln und Alu-Fäden und Figuren behängen? Nur damit man in ein paar Tagen, wenn der arme Baum alle seine Nadeln verloren hat ihn auf den Müll wirft? Mir tut der Baum ein wenig leid. Aber wenigstens ist es eine amüsante Gruppenaktivität. Wir sind fast fertig mit dem Baum, als es an der Haustür schellt. Seto wendet sich vom Baum ab und verlässt das Wohnzimmer. Neugierig folg ich ihm bis zur Wohnzimmertür. Ich sehe, wie Isono eintritt. Er verbeugt sich ein wenig vor Seto, dem das sichtlich unangenehm ist und ihn bittet, das zu lassen. Er sei heute sein Gast und nicht sein Angestellter oder Untergebener. Isono nickt pflichtergeben und lächelt dann entspannt. Auch Seto versucht das Lächeln zu erwidern. Dann bittet er Isono ins Wohnzimmer. Als sie herein kommen begrüß ich Isono und bezieh ihn gleich in unsere aktuelle Aktivität ein: Baum schmücken. Er ist sichtlich überfordert und weiß nicht recht, was man von ihm erwartet. Doch Mokuba ist zur Stelle, zieht ihn mit sich und zeigt ihm, wie es geht. Ich geh zu meinem Drachen, der an der Wohnzimmertür stehen geblieben ist. Wieder angel ich sanft nach seiner Hand. Als er mich bemerkt lächelt er mich wieder an. Ich zieh ihn näher an mich und leg meinen Arm um seine Hüfte. Er blickt mich erschrocken an, dann wirft er kurz einen Blick über die Schulter zu den anderen, die aber gerade alle auffällig bemüht sind den Baum zu schmücken... nun ja, alle außer Ryou, der uns verträumt anschaut. Als er merkt, dass er bemerkt wurde, röten sich seine Wangen und er verschwindet wieder hinter dem Baum. Ich muss kichern. Auch Seto's Wangen haben sich seicht gerötet! Alles gut, mein Drachen, wispere ich ihm ins Ohr. Er blickt mich fragend an. Sanft, aber kurz lege ich meine Lippen auf seine. Er erwidert den Kuss und scheint gar nicht so zufrieden damit zu sein, dass er nur so kurz währt. Doch dann wird ihm schlagartig bewusst, dass da eine ganze Rasselbande hinter ihm am Baum steht, die gerade verdächtig ruhig geworden ist. Ich muss halb grinsen, als sich Seto wie in Zeitlupe umdreht und merkt, dass alle zu uns rüber schauen. Was, keift er in gewohnter Tonlage, seine Gäste an. Noch nie zwei sich küssen sehen, setzt er gespielt entrüstet hinterher. Die anderen lachen amüsiert, bevor sie sich wieder dem Baum zuwenden. Nur Honda kommt zu uns, mit einem Grinsen von einem Ohr zum anderen. Von ihm kommt nur ein 'Na endlich', bevor er auf das stille Örtchen entschwindet. Sanft zieh ich Seto wieder zu mir. Siehst du, flüstere ich ihm sanft ins Ohr, gar kein Thema für die anderen! Du kannst dich jetzt entspannen! Verlegen lächelt mich mein Drache an und nickt, als würde ihm gerade klar, wie dumm es war, sich so viele Sorgen um die Reaktion meiner Freunde auf die Tatsache, dass wir jetzt zusammen sind, zu machen. Sanft zieh ich meinen Drachen zur Couch, lass ihn an einem Ende Platz nehmen und setz mich dicht neben ihn. So kann sich niemand anderes noch neben ihn setzten. Ich kuschel mich ein wenig an ihn, so dass er fast schon automatisch seinen Arm um meine Schulter legt. Er scheint es zu genießen mal in der Rolle zu sein, der hält! Vor allem in Anbetracht dessen, dass wir nicht unter uns sind. Ich denke mein Drache möchte nach außen hin wie immer wirken, da passt das so rum besser. Etwas unsicher angelt er mit seiner anderen Hand nach mir und ich reich ihm meine. Honda kommt zurück und gesellt sich in einen Sessel auf unserer Couchseite zu uns. Er bedenkt uns ein, vielleicht zwei Augenblicke nachdenklich. Mit einem Grinsen im Gesicht fragt mein bester Freund schließlich, wie lang wir schon zusammen sind. Ich spüre, wie sich Seto's Hand auf meiner Schulter etwas verkrampft. Sanft streiche ich mit dem Daumen über den Handrücken seiner anderen Hand. Dann beantworte ich ihm seine Frage. Vage. Honda hakt nach. Will wissen, wie sich das denn entwickelt hat, wo wir doch vorher wie Hund und Katze, zuletzt ich nicht mehr als Luft für Seto war. Die Hand meines Drachens krallt sich weiter in meine Schulter. Ich grinse nur gekonnt und wink mit meiner freien Hand ab, getreu dem Motto, wie sich sowas eben entwickelt. Mit einem Blick lass ich Honda wissen, dass er jetzt nicht weiter fragen soll. Er scheint es zu verstehen und nickt nur. Otogi kommt auch zu uns rüber und setzt sich auf die Lehne des Sessels, indem Honda Platz genommen hat und legt seine Hand auf eine besonders vertraute Art und Weise auf Honda's Rücken. Jetzt bin ich es, der erkennend lächeln muss. So, kommt es von mir, als ich Honda die Frage zurück geben, wie lang die beiden denn schon zusammen sind. Erst blicken mich beide überrascht an, bevor sie beide anerkennend grinsen. Dann meint Honda nur, dass das schon 'ne Weile geht. Wir müssen lachen, nur Seto scheint nicht recht zu wissen, wie er reagieren soll... hm, was soziale Interaktion angeht muss ich ihm wohl noch das eine oder andere beibringen. Auch die anderen gesellen sich nach und nach zu uns auf die Couch und den noch freien Sessel, bis Mokuba sich vor Seto stellt und ihn erwartungsvoll anschaut. Seto scheint keinen blassen Schimmer zu haben, was sein kleiner Bruder gerade von ihm will oder erwartet. Da zieht Moki hinter seinem Rücken einen Stern hervor, der ganz eindeutig auf die Spitze des Baumes gehört. Seto blickt ihn überrascht an, bevor er seinen kleinen Bruder sanft anlächelt und aufsteht. Sie gehen beide gemeinsam zum Baum, ich und meine Freunde begleiten sie. Dann hebt Seto den Jüngsten in der Runde hoch, so dass er sich auf seine Schultern stellen kann und dann bequem an die Spitze rankommt. Dort steckt er stolz den Stern auf, bevor er sich von meinem Drachen wieder auf den Boden setzen lässt und die Gelegenheit nutzt ihm an die Brust zu springen. Sanft nimmt er ihn in den Arm und drückt ihn an sich, bevor sie sich lösen. Wieder blickt mein Drache etwas ertappt, als ihm bewusst wird, dass alle um sie herum stehen. Ryou legt ihm eine Hand auf die Schulter und nickt zufrieden mit einem Blick auf den Stern. Ich muss schmunzeln. Doch bevor irgendwer etwas sagen kann kommt Mariko-san durch die Wohnzimmertür, um uns mitzuteilen, dass das Weihnachtsessen nun bereit steht. Sofort setzt sich alles in Bewegung Richtung Küche, doch die rüstige Frau lenkt die Herde weiter zum Esszimmer. Ich bleib stehen, hab nach der Hand meines Drachen geangelt und ihn bei mir gehalten. Als alle verschwunden sind, lege ich meine Hand an seine Wange und küsse ihn mit Leidenschaft. Erst etwas überrascht erwidert er den Kuss schließlich hungrig. Legt seinen Arm um mich und intensiviert den Kuss sogar noch, während er mich langsam nach hinten legt und mir die Luft wegbleibt. Als der Kuss zwischen uns endet und er mich wieder gerade hinstellt spüre ich, wie weich meine Knie geworden sind. Das war einfach ... wow! Glücklich lächle ich meinen Drachen an, der mein Lächeln sanft erwidert. Dann folgen wir den anderen zum Essen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)