Abenteuer im Land der Träume von Kikono-chan ================================================================================ Kapitel 3: Der Käptn und die Wildkatze -------------------------------------- 3. Kapitel: Der Käptn und die Wildkatze (Kid) Ein lauter Pfiff verließ meine Lippen und hallte über das Schiff, als mein blonder Wildfang meine Kajüte verließ. "Lecker." dieses kleine Wort erzielte genau die erwünschte Reaktion: Katory wurde knallrot! "Schnauze, Eustass!" zischte sie mir entgegen. Ich konnte mein breites Grinsen echt nicht im Zaum halten. Da hat mein lieber Vize aber wirklich was Feines rausgesucht. Das Teil wickelte sich in zwei Streifen halsabwärts überlappend über ihre Brust, schnürte sich noch einmal um ihren Oberkörper und endete dann in einem verdammt kurzen Rock. Betont definitiv ihre Beine, auf denen sie gerade unsicher von einem auf's andere trat. Zugegeben, als ich sie heute das erste Mal sah, war ich alles andere als begeistert - mochte vielleicht auch an meiner Situation gelegen haben... Ich stand nun wirklich nicht drauf, plötzlich von meinem eigenen Schiff zu verschwinden und irgendwo mitten in der Pampa allein wieder aufzuwachen. Und auf Blondinen stand ich eigentlich auch nicht... Sie waren tollpatschig, sentimental, anhänglich, naiv und dumm - kurzum: ANSTRENGEND! Doch die kleine hier war anders... anstrengend, ja aber sie war viel stärker, als ich es ihr zuerst zugetraut hatte und weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen. Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß daran, einen Menschen zu ärgern. Außerdem hatte sie allem Anschein nach keine Angst vor mir - das imponierte mir ehrlich gesagt ein wenig, während es gleichzeitig dezent an meinem Ego kratzte... dezent (!)... "Bist du bald fertig mit Glotzen, Eustass? Du fängst gleich an zu sabbern!" War das so offensichtlich? "Nope, noch lange nicht." den Teufel werd ich tun - diesen Anblick werde ich genießen, solang er mir gegönnt war. Ihre grauen Augen fixierten mich - sie war ja so knuffig, wenn sie versuchte, mich böse anzugucken. Leider zeigte sie mir dieses Mal schneller die kalte Schulter und richtete ihre Aufmerksamkeit nun auf meinen Vizen, der die ganze Zeit über schweigsam neben mir stand. "Worüber wolltest du mit mir reden, Killer?" Ich konnte das Schmunzeln unter seiner Maske nur zu deutlich erahnen, wusste ich schließlich ganz genau, was jetzt folgen würde - und es wird ihr sowas von nicht gefallen! "Wir müssen dich irgendwo unterbringen, Katory. Zumindest, bis wir eine Möglichkeit gefunden haben, dich zurück zu bringen." "Ich werde nicht bei Eustass schlafen, damit das klar ist!" Damit hatten wir bereits gerechnet - mein Grinsen ging bereits von einem Ohr zum anderen. Die Alternative wird ihr noch viel weniger gefallen - ich freu mich jetzt schon, ihre Gesichtszüge entgleisen zu sehen. "Nun... wenn das so ist..." begann mein Vize nun langsam - ich konnte mich kaum noch beherrschen. "... willst du dann wirklich im Gemeinschaftsraum der Crew schlafen...?" Ja, ja, ja! Genau auf DIESES Gesicht hatte ich gehofft - Göttlich! Ich konnte es mir natürlich nicht nehmen lassen, noch einen drauf zu setzen. "Wenn du mit zu mir kommst, darfst du dich auch an mich ankuscheln, Kat." ein ersticktes Lachen ertönte neben mir. Jap, mein bester Kumpel amüsierte sich genauso gut, wie ich. " DU SPINNST WOHL! Träum weiter, Eustass! Vorher lern ich fliegen!" Sie war hochrot und ein bisschen sauer, aber hauptsächlich peinlich berührt. Für jemanden, der angeblich verlobt war, war sie aber verdammt schüchtern. Oder war das vielleicht nur ein kleiner Trick, um mich auf Abstand zu halten? Nicht, dass mich so etwas abschrecken würde. So ein billiges Stück Metall bedeutete rein gar nichts, wenn der Gedanke dahinter der falsche war. Meiner Meinung nach sollte man ein solch großes Versprechen nicht geben, wenn man es nicht gedenkt, zu halten. Und ich habe viele gesehen, die es gebrochen haben - Männer wie Frauen gleichermaßen. Ist es im Grunde dann nicht eigentlich besser, wenn man sich so ein Versprechen erst gar nicht gibt? Am Ende macht es doch nur alle Beteiligten unglücklich. Apropos unglücklich - Katory schien zu dieser Sorte zu gehören. Ich hatte nicht das Gefühl, dass sie glücklich war, als sie mir den Ring vor die Nase hielt. Und auch jetzt wirkte sie alles andere als entspannt. Mürrsich glitt ihr Blick zwischen mir und Killer hin und her. "Gibt es echt keine andere Möglichkeit?" fragte sie nun kleinlaut. Mein bester Kumpel tat so, als würde er angestrengt nachdenken. "Hmmmm... " mittlerweile zupfte sie nervös an dem Träger ihrer rechten Schulter, versuchte vergeblich, ihn von ihrer Schussverletzung fern zu halten, woraufhin er nur immer wieder zurückrutschte. Das diese ungewollte Geste mehr als sexy war, musste ich nicht erwähnen, oder? Ich fand sie schon in ihrer kurzen Hose attraktiv und als sich ihr nasses Oberteil wie eine zweite Haut an ihren Körper legte, wurde mir bewusst, wie lange wir schon keinen Landgang mehr hatten - aber dieses... Kleid... Fetzen... was auch immer... zeigte um einiges mehr und interessantere Hautpartien. Waren das da Tattoos an ihrem linken Beckenknochen und Schlüsselbein? Ob sie noch mehr davon hatte? Killers Worte holten mich zurück aus meinen Fantasien. "... es gibt leider kein weiteres abschließbares Zimmer auf dem Schiff. Und zu deiner eigenen Sicherheit sollte dies eine Grundvoraussetzung sein. Dabei fällt mir gerade ein: Käptn, wann können die Männer sich eigentlich mal wieder austoben? Wir waren schon eine Weile nicht mehr an Land." "Wir steuern einfach die nächstbeste Insel an." Ich ließ unseren Wildfang nicht eine Sekunde aus den Augen. Ihre Temperatur schien zwischen heiß und kalt zu wechseln, genau wie ihre Gesichtsfarbe von tiefrot zu aschfahl, als sie die Bedeutung hinter dem Wort 'austoben' begriff und dann ihre beiden Optionen noch einmal durchdachte: Entweder eingeschlossen mit mir in einem Zimmer, welches außer Killer niemand wagte, zu betreten - oder schlaflos zwischen den notgeilen Männern meiner Mannschaft. Sie zog eine resignierende Schnute als sie sich zu einer Entscheidung durchrang. "Also schön... ich lass mich bei Eustass einquartieren..." knurrte sie, um unmissverständlich ihren Unwillen auszudrücken. Ich MUSSTE sie einfach noch ein wenig weiter ärgern. "In der Zwischenzeit könntest du dich hier ein bisschen nützlich machen, Kat. Kochen, putzen, Wäsche waschen..." "Hör schon auf, Kid. Findest du nicht, es reicht für heute?" Killer sollte bloß nicht so scheinheilig tun - man konnte sein Lachen ganz genau hören! "Ich werde sie schon beschäftigen - sinnvoll." er legte mir seine Hand auf meine Schulter. Er wollte ihr also wirklich den Umgang mit einer Waffe beibringen? Armer Irrer... Und sagte er nicht auch, sie hätte Anlagen für das Kenbunshoku? Er zog sie hinter sich her zum Heck des Schiffes, während ich unser Gespräch Revue passieren ließ. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Du solltest versuchen, etwas besser auf deine Manieren zu achten, Kid." tadelte mein bester Freund mich, wie eine Mutter ihr Kind, nachdem ich das Mädchen in meinem (!) Badezimmer zurückgelassen hatte. "Sie könnte uns noch nützlich sein und bedenke, dass sie dir heute bereits mehrfach den Arsch gerettet hat. Wäre sie nicht gewesen, hätte ich dich unter Wasser nicht so schnell gefunden, denn deine Aura wurde von der des sterbenden Seekönigs überlagert. Es war stockfinster unter Wasser aber sie schwamm zielgerichtet auf dich zu - also bin ich gefolgt. Und vorhin im Kampf gegen die Marine - sie hatte den Übeltäter mit dem Seesteingeschoss entdeckt und dich anschließend vor den Attentätern gerettet. Das kann nur Observationshaki sein!" "Ernsthaft? Du willst mir weiß machen, dass ein unbedeutendes Mädchen aus einer völlig fremden Welt, Haki beherrscht? Das waren sicher nur Zufälle... oder Glück..." "Ich bin mir sehr sicher, dass sie die Anlagen besitzt." er zuckte kurz mit den Schultern. "Sie kann ja noch nicht einmal eine Waffe führen..." "Das kann ich ihr beibringen." meinte er locker. War das sein Ernst? Auf meinen ungläubigen Blick hin, antwortete er nur: "Irgendwie ist sie mir sympathisch. Außerdem hat sie mehr Eier in der Hose als einige unserer Männer..." "Ok... entweder das oder sie hat Todessehnsucht." "... und sie hat medizinisches Fachwissen." "MAN JA VERDAMMT IST JA GUT! SIE DARF BLEIBEN, BIS WIR EINE LÖSUNG GEFUNDEN HABEN!" "Gib zu, dass sie dich fasziniert, Kid." sein freches Grinsen hörte ich ganz deutlich hinter seiner Maske. Scheißkerl! "Treib's nicht zu weit, Killer..." drohte ich ihm knurrend. Dann schoß mir allerdings noch ein Gedanke durch den Kopf. "Wo genau soll sie eigentlich so lang schlafen...?" "..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich begab mich in unser Krähennest - von hier aus hatte man einfach den besten Überblick über mein Schiff. Natürlich wollte ich das Training der beiden beobachten. Amüsiert schaute ich auf die zwei Gestalten, die beinahe so aussahen, als würden sie miteinander tanzen. Bei näherem Hinsehen fiel mir etwas auf: Hatte mein Vize ihr die Augen verbunden? Er testete also wirklich aus, ob sie die Anlagen für Haki besaß. Das könnte durchaus interessant werden. Wie ein Raubtier schlich er um sie herum, machte ab und an blitzschnelle Bewegungen in ihre Richtungen, denen sie tatsächlich versuchte, auszuweichen. Sie war nur nicht schnell genug. Dennoch waren ihre Bewegungen geschmeidig - sie war nicht untrainiert. Trotz, dass es ihr nie gänzlich gelang, ihm auszuweichen, war doch deutlich zu sehen, dass sie es versuchte. Aber sie konnte ihn unmöglich hören, Killer bewegte sich quasi lautlos... Hatte er etwa Recht? Es war wirklich faszinierend, den beiden zuzusehen. Auch wenn Killer eindeutig Rücksicht nahm. Er bewegte sich längst nicht so schnell, wie er konnte, zielte nie auf ihre rechte Schulter und stupste sie nur jedes Mal leicht an, statt ihr einen richtigen Schlag oder Tritt zu verstzen - vermutlich hätte ihr zierlicher Körper das auch gar nicht lang mitgemacht. Doch dann tat sie etwas, was ich so gar nicht erwartet hätte: Einem kommenden Schlag Killers wich sie nicht aus, sondern führte seinen Arm an ihrem Körper vorbei, griff danach und ließ ihn einen Purzelbaum schlagen - mutig. Und dumm... denn nun setzte mein Vize zu einem Gegenangriff an - ich konnte es an seiner Haltung erkennen, die er unmittelbar nach seinem ungewollten Überschlag annahm. Er duckte sich, streckte eines seiner langen Beine nach ihrem aus und zog es unter ihr weg. Der Tritt kam selbst für sie zu schnell - auch wenn ich den Ansatz eines Fluchtversuches erkennen konnte. Eigentlich wollte sie dem Ganzen druch einem Sprung entgehen. Ganz Gentleman fing Killer im letzten Moment ihren Sturz ab und lehnte sich vor. Tuschelten die beiden da etwa!? Aus ihrer merkwürdig nach hinten gebeugten Pose, sah sie plötzlich Richtung Krähennest. Killer hatte ihr gerade das Tuch von den Augen entfernt und nun sah sie überrascht zu mir hoch. Diesen Gesichtsausdruck konnte ich selbst von hier oben aus ausmachen. Zudem schoss ihr erneut die Röte ins Gesicht, was mir ein selbstgefälliges Grinsen entlockte, war ich mir doch absolut sicher, dass ich der Grund für diese nette Farbveränderung war. Er zog sie aus ihrer Tango-Tanzhaltung wieder auf die Füße. Aus Überraschung wurde Wut und die schleuderte sie mit ihren Blicken unverblühmt herauf - was hatte sie nur gegen Publikum? So schlecht hatte sie sich doch gar nicht geschlagen. Aber irgendwie mochte ich ihre rebellische Art - Killer hatte mal wieder Recht gehabt mit der Annahme, dass ich sie durchaus faszinierend fand. Sie entfachte ein Feuer in mir, dass ich so schon lange nicht mehr gespürt hatte. Ich sollte es eigentlich nicht zulassen, würden sich unsere Wege doch bald wieder trennen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie in ihre Welt zurückkehren würde. Schade eigentlich... Ich ließ meinen Blick übers Deck schweifen. Meine Männer waren alle irgendwo beschäftigt, vermutlich mit Reperaturarbeiten, denn wir hatten einiges abbekommen bei dem Marineangriff. Die sollten sich bloß nicht einbilden, dass jetzt andere Sitten herrschten, nur weil wir eine Frau an Bord hatten. Die Flausen würden Killer und ich ihnen schon austreiben. Mein Vize gesellte sich zu mir ins Krähennest - wo hatte er denn unseren Wildfang gelassen? Ein Blick nach unten beantwortete meine Frage - sie stand vor sich hin träumend an der Rehling. "Ist euer Training schon zu Ende?" fragte ich ihn unnötigerweise. Er wäre sonst nicht hier. "Sie ist gut." begann er ohne Umschweife. "Zu langsam..." "Das kommt noch. Gib ihr Zeit, Kid." "Die hat sie nicht... Entweder sie lernt schnell oder sie wird sterben, bevor sie in ihre heile Welt zurückkehren kann." "Darüber wollte ich noch mit dir reden... wie sollen wir das anstellen?" "Wir müssen Ausschau halten nach diesem glitzernen Wabbernebel." "Das kann ewig dauern... wir wissen ja nicht einmal, ob, wo oder wann er wieder auftaucht." "Wird schon... übrigens, hübschen Salto hast du da aufs Packett gelegt." ohne Vorwarnungen boxte er mir in die Rippen. "FUCK! PENNER!" ich verpasste ihm einen Faustschlag... leider striff ich ihn nur am Oberarm - davon würde er nicht einmal einen blauen Fleck bekommen... "Das tut scheiße weh!" fauchte ich ihn an aber er blieb natürlich völlig unbeeindruckt. Natürlich. Mein bester Freund kannte mich schon mein halbes Leben - er wusste, wann ich nur bellte und wann es besser war, in Deckung zu gehen. "Arsch..." "Entspann dich, Kid." mit diesen Worten lehnte er sich zurück und richtete seinen Blick in den Himmel. Ich gab mich geschlagen und schaute wieder runter zur Rehling, wo noch immer die junge Frau stand. Ihr Blick hing noch immer an den Wellen, die seicht gegen das Schiff schlugen und der Wind spielte mit ihren langen blonden Haaren, wehte sie über die Schulter nach vorn. Damit wurde ihr Rücken freigelegt, der nur dürftig von dem Stofffetzen bedeckt wurde, und gab einen interessanten Blick frei. Ein hübscher Rücken kann auch entzücken. Und war das da etwa ein weiteres Tattoo auf ihrer linken Seite? Verflucht! Und warum überkam mich gerade jetzt das Bedürfnis, ihr den Fetzen Stoff vom Leib zu reißen, um diesen Körper genauestens unter die Lupe zu nehmen? So eine verdammte... ! Nach dem Abendessen, an dessen Zubereitung sich Katory tatsächlich freiwillig und mit großem Eifer beteiligt hatte - sie war wirklich keine schlechte Köchin -, zog ich mich in meine Kajüte zurück. Zögerlich und mit etwas Abstand folgte mir unser Gast. Das hätte ich ja beinahe vergessen - sie blieb ja die nächsten Nächte bei mir. Und wie ich unser Lager kannte, gab es keine weitere Matratze oder dergleichen, sodass wir uns das Bett würden teilen müssen. Das konnte ja heiter werden... Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass diese Situation nicht nur mir Unbehagen bereitete- auch wenn meines eher darin begründet lag, dass ich irgendwie meine Finger bei mir behalten musste, weil sie sie mir sonst wahrscheinlich abbeißen würde. Ob es ihr wirklich derart zuwider war, mit mir in einem Zimmer bleiben zu müssen? Ich wollte nicht arrogant wirken aber normalerweise rissen sich die Frauen geradezu um meinen Körper. Diese Distanz kränkte mein Ego schon ein wenig. Ich beschloss, der Sache nachzugehen. "Kat -..." "Katory!" kam es bissig. Sie hatte wohl etwas dagegen, dass ich ihren Namen einkürzte. Ich grinste fies. "Ist mir zu lang. Freunde dich damit an, Kat." sie knurrte hinter mir. "Eustass..." setzte sie an. Ich ignorierte es geflissentlich, öffnete meine Tür, schmunzelte und machte eine einladende Geste. "Ladies first." Es sollte mir keiner nachsagen, ich hätte keine Manieren! Ich kassierte ein letztes böses Funkeln ihrer grauen Augen und dann huschte sie schnell an mir vorbei. Jedoch nicht schnell genug, schaffte ich es doch, meine Hand auf ihrem Hintern zu platzieren und einmal reinzukneifen. Ok, soviel zu meinen Manieren aber es war ehrlich zu verlockend. Ein aufgeschrecktes Quieken begleitet von einem geschockten "Eustass!" brachten mich erneut zum Grinsen. Aber sonst kamen keine Einwände - interessant. Ich schloss die Tür hinter mir und verriegelte sie mehrfach mit meiner Teufelskraft. Ein hörbares Schlucken kam von der unschlüssig im Raum stehenden Frau. Damit saß die Beute in der Falle. Diabolisch leckte ich mir über meine Lippen, was sie angestrengt versuchte zu ignorieren. Sie wandte sich sogar von mir ab - sie war doch nicht etwa schüchtern? "Eustass...?" erhob sie zögerlich ihre Stimme. Ich ging einige Schritte auf sie zu. "Hm?" "Du hast nicht zufällig... also ich... ich... ähm..." sie biss sich auf ihre Unterlippe. Gott, das sollte man ihr verbieten! Ich stand direkt vor ihr, sah zu ihr runter. Um nicht an ihren Lippen kleben zu bleiben, wie ein hungriger Wolf, der auf sein Abendessen wartete, ließ ich meinen Blick weiter auf Wanderschaft gehen. Unter dem hellen Stoff auf ihrem Schlüsselbein blitzten schwarze Linien hervor. Es war also wirklich ein Tattoo - ein Schmetterling, nein zwei, von der Seitenansicht. Es sah beinahe so aus, als wollten sie gen Himmel davonfliegen. Dieser verdammte Stoff behinderte allerdings die Sicht - wie gern würd ich einfach... Nein! Guck woanders hin, Kid! Ich huschte absichtlich sehr schnell mit meinem Blick über ihre Brust hinweg, damit ich da nicht auch noch hängen blieb, weiter zu ihrem Bauch. Dort oberhalb des Beckenknochens hatte sie sich ebenfalls einen Schmetterling eintattoowieren lassen. Diesmal von der Frontansicht. Es wirkte ein bisschen so, als hätte er sich gerade erst dort niedergelassen. Ein wirklich hübsches Motiv, es stand ihr ausgesprochen gut. Ob ich wohl auch einen Blick auf ihren Rücken erhaschen konnte? Mich würde auch interessieren, ob die Schmetterlinge einen Bedeutung für sie hatten. Dann riss sie mich wieder aus meinen Gedanken. Sie hatte ihre Sätze anscheinend geordnet bekommen. "Ich würde gern noch einmal duschen gehen..." Ich auch... "... und... hättest du zufällig etwas für mich, dass ich zum Schlafen überziehen könnte?" Meine Decke... "Ich glaube nicht, dass ich in diesem Teil schlafen kann..." Dann zieh es aus! Nanu, wie kam denn dieses Teufelchen auf meine Schulter? Ehrlich, Kid, schäm dich! SO nötig hatte ich es nun wirklich nicht. Aber sie war schon süß, wie sie hier vor mir stand, den Kopf leicht gesenkt, rot bis über beide Ohren. Wie konnte ich da ihre Bitte abschlagen? "Ich schau mal, Moment..." das leise überraschte "Wirklich!?" hatte ich sehr wohl gehört. Ich wurde noch weich... und grinste dabei auch noch blöd vor mich hin. Was tat diese Frau nur mit mir?! Ich öffnete eine Schublade, in der sich eine überschaubare Anzahl TShirts befanden. Ich zog so gut wie nie eines an - da musste mir schon verdammt kalt sein! Ich griff mir das oberste und drückte es ihr in die Hand. "Danke." murmelte sie und verschwand zum zweiten Mal in meinem (!) Badezimmer. Musste ich mir dann etwa auch etwas anziehen zum Schlafen!? Ich schlief sonst ohne Klamotten, weil mir sonst einfach zu heiß war. Seufzend kramte ich eine bequeme Hose aus meinem Schrank - mehr würde ich auf gar keine Fall tragen! Aber sonst bekam sie am Ende noch einen Herzstillstand... Kaum kam sie aus dem Bad gehuscht, stürmte sie auch schon auf's Bett zu und versteckte sich unter der Decke. Wieder musste ich breit grinsen - das wird noch ein Dauerzustand, wenn das so weiterging... Mein Oberteil verbarg nur geradeso ihren wohlgeformten Hintern. Verdammt - ich würde heut Nacht nicht ein Auge zubekommen. Ich begab mich ins Bad unter die Dusche. Ah, angenehm kühl... Ob sie auch bei diesen Temperaturen geduscht hatte? Der Regler war nicht verstellt worden... Wenn Killer hier mal duschen war, musste ich danach eine ganze Stunde warten, eh ich mein Bad, dass dann einer Sauna glich, wieder betreten konnte - der Typ duschte mit kochendem Wasser, ich schwör's! Nur in diesen nervigen Schlabberhosen kam ich aus dem Bad geschlurft. Die kleine Wildkatze ließ es sich nicht nehmen, doch einmal unter der Decke hervorzuluken. Natürlich bemerkte ich den Rotschimmer auf ihren Wangen sofort und grinste selbstgefällig. Ich war schließlich mehr als stolz auf meinen Körper! "Gefällt dir, was du siehst, Kat?" "Eingebildeter Macho..." knurrte sie und verkroch sich wieder unter der Decke. Ich wertete das mal als Ja. Gekonnt schwang ich mich unter die Decke, indem ich sie ihr zum Großteil wegzog - Mein Bett, meine Decke, wenn sie was haben wollte, konnte sie den Mund aufmachen und fragen - und eroberte mir meinen Platz im Bett. Für so eine zierliche Person beanspruchte sie eine ganze Menge Raum! Ich lauschte eine Weile ihren gleichmäßigen Atemzügen. Sie schien bereits fest zu schlafen. Der Tag war ja auch turbulent genug gewesen. Ich drehte mich auf die Seite in ihre Richtung und betrachtete sie. Katory lag mittlerweile auf dem Rücken, eine Hand ruhte auf ihrem Bauch, die andere lag seitlich neben ihrem Gesicht, ihre blonden Haare kreuz und quer über ihr Gesicht und das Kissen verteilt. Gedankenverloren strich ich ihr eine Strähne weg, die über ihren Augen hing. Völlig verschlafen öffnete sie diese leicht. "Wie spät ist es? Muss ich schon zur Arbeit?" nuschelte sie. Anscheinend war sie sich gerade nicht mehr bewusst, wo sie sich befand. Ich sollte sie schleunigst daran erinnern. "Das kommt drauf an..." raunte ich in ihr Ohr. Schlagartig war sie wieder wach und sah mich aus großen meergrauen Augen an. Ich legte meinen Arm um sie, sodass sie nicht mehr weg konnte, platzierte meinen Kopf dicht neben den ihren. "... allerdings würde ich es bevorzugen, jetzt zu schlafen." sprach ich weiter und biss ihr dann leicht ins Ohr. Erneut entwich ihr dieses entzückende Quieken. Sie umklammerte meinen Arm und versuchte, sich dahinter zu verstecken, denn zum wiederholten Male hatte ich es geschafft, ihre Wangen zum Glühen zu bringen. So langsam fand ich Gefallen daran. Es machte durchaus Spaß, sie zu ärgern. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)