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Andrakha - the last curse

von

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Brüder unter sich

„Wie groß ist dieser verfickte Wald!?!“, brüllte Dark plötzlich, was Pit dazu brachte aufzuschrecken und seine schlechtere Hälfte mit großen, blauen Augen anzustarren. Dark schnaubte und knurrte tief aus der Brust, ehe er tief Luft holte und zu Pit hinab sah.

„Auch mal Wach? Ich schwitze wien Schwein weil du mich als Teddybär missbrauchst, es ist so scheiße heiß…“, murrte er dem Engel zu.

„Wa… Was?“, Pit war noch viel zu benommen und brauchte eine Weile um zu verstehen was Dark meinte. Er blickte an ihnen herunter und sah dass er sich tatsächlich an Dark gekuschelt… und ihm auf den Overall gesabbert hatte. Sofort schreckte er zurück und brachte Abstand zwischen sich und seinen Zwilling, und rieb nebenbei den Sabber von seinem verklebten Mund.

Jedoch war Pits kuscheln nicht die Ursache für Darks Wut, obwohl es echt zu heiß war für sowas… mal davon abgesehen das er sich besseres vorstellen konnte als von seinem Bruder bekuschelt und angesabbert zu werden. Er hatte erwartet in kürzester Zeit wieder aus dem Wald raus zu kommen, zurück auf den Weg.

Doch nun irrte er schon seit… Stunden! In diesem verdammten Wald herum und wusste nicht wo vorne und hinten war. Hier sah aber auch alles gleich aus! Bäume da und Bäume dort…. Und da hinten auch! Überall Bäume! Er könnte schwören an dem da drüben war er schon 3x vorbei gekommen…

Doch jetzt wo Pit wach war, konnte er den Engel endlich alleine auf dem Pegasus lassen und selbst hoch fliegen um nach zu sehen wo sie waren. Verdammt… er hätte Pit viel früher wecken sollen, auch wenn es eher unabsichtlich gewesen war. Doch Dark wusste dass er es eh nicht getan hätte, der weiße Engel brauchte den Schlaf dringend.

„Tut mir Leid…“, Pits Worte rissen Dark aus den Gedanken und er sah mit gerunzelter Stirn zu seinem minimal kleineren Bruder. Nun da dieser sich wieder aufgesetzt hatte, brauchte er nicht mehr zu ihm herunter zu sehen.

„Muss dir was leidtun? Gibt schlimmeres. Hast du genug Kraft dich selbst fest zu halten? Ich will mal kurz in die Luft“, er würde niemals zugeben das sie sich verlaufen hatten… das ging gegen den Stolz des schwarzen Engels. Der Ausdruck in Pits Augen wurde kurz trotzig, doch dann nickte er.

„Klar… ist nicht so schlimm, ich fühl mich schon besser“ ein Lächeln huschte über seine Lippen, jedoch war es schwächer als er wohl beabsichtig hatte.  Dark rollte nur mit den Augen, wem versuchte er sich da zu beweisen?

„Also gut“, er ließ die Mähne des Pegasus los und entfernte seine Arme, die Pit bisher rechts und links gestützt hatten. Der weiße Engel ließ sich ein Stück nach vorne rutschen und musste dabei feststellen dass er ziemlich unangenehm auf dem vorderen Zwiesel des Sattels gesessen hatte… für Stunden. Seine untere Hälfte hatte sich ordentlich wund gerieben und er musste die Zähne aufeinander beißen, doch der Schmerz hob sich auch nicht viel mehr von dem Rest seines geschundenen Körpers ab. Pit griff in die schwarze Mähne des Pegasus und hielt sich daran fest.

Dark breitete währenddessen die dunklen Schwingen aus, zog die Beine unter den Po und stand geschickt, seine Schwingen balancierten ihn dabei, auf dem Rücken des Pegasus, welcher nun stehen blieb und nach hinten sah.

Pittoo schlug mit den Schwingen und sprang unterstützend in die Luft, dann spürte er wie sich der Wind unter den Flügeln sammelte und diese ihn mit kräftigen Schlägen in die Luft beförderten. Bald brach er durch das Blätterdach und konnte über den Wald hinweg sehen. Doch den Weg konnte er nicht entdecken.

Er entschied sich höher zu steigen und sein Haar flog wirr um seinen Kopf, als er noch ein paar Mal kräftig mit den Flügeln schlug um an Höhe zu gewinnen. Nun blickte er wieder über den Wald hinweg und drehte sich in der Luft. Mit langsamen Schlägen hielt er sich oben, während er nach dem Weg spähte.

Da! Er konnte ihn sehen. Sehr gut! Er merkte sich die Richtung, dann ließ er seinen Oberkörper in die Tiefe fallen. Sodass er Kopf voran zu einem Sturzflug ansetzte und innerhalb von Sekunden wieder durch das Blätterdacht brach. Wind, Blätter und Äste peitschten ihm ins Gesicht und er hielt einen Arm schützend davor, bis er durch das dichte Kronengeflecht hindurch war.

Bevor er auf dem Boden aufschlug, breitete er die angelegten Schwingen wieder zur vollen Größe aus und fing seinen Fall ab, indem er den Wind darunter fing. Elegant landete er auf seinen Füßen und rannte zurück zu Salami und Pit.

„Und? Hast du was gesehen?“, der weiße Engel hatte sich mittlerweile normal in den Sattel gesetzt und sah zu Dark als dieser wieder zu ihnen kam. Er rieb sich mit einer Hand durch das nussbraune Haar und schob den Lorbeerkranz darauf wieder zurecht. Dark Pit vermutete dass er ebenfalls keinen Kontakt zu Palutena oder sonst wem herstellen konnte, er war ebenfalls so matt wie sein eigener den er zurückgelassen hatte.

„Ja, wir müssen da lang weiter“, antwortete er seinem Bruder, zeigte kurz in die Richtung und wollte auf Salami aufsteigen. Nur um zu merken das Pit im Weg war.

„Rutsch nach vorne“, murrte Dark und seine roten Augen trafen das helle Blau des weißen Engels.

„Ähm… ich will nicht. Mir tut der Hintern weh weil ich die ganze Zeit so doof gesessen hab“, murmelte Pit als Antwort.

Dark unterdrückte ein Knurren das sich in seiner Brust aufbaute und Wut loderte in seinen Augen auf. „Echt jetzt? Mach Platz verdammt!“, er wartete Pits Protest nicht ab, sondern schwang sich einfach hinter seinem Bruder in den Sattel. Zwang diesen damit automatisch nach vorne zu rutschen, wenn er nicht Gefahr laufen wollte dass sie eng aneinander gequetscht da saßen.

„Autsch… Engel verdammt!“, fluchte Pit seine dunkle Hälfte an, die Bewegung war echt unangenehm gewesen und nun saß er wieder so blöd im Sattel. Die Reibung tat weh…

Es wäre wohl besser gewesen, wenn sie eines der Pferde wieder eingefangen hätten. „Ich brauche unbedingt einen eigenen Untersatz…“, murrte der weiße Engel und Dark konnte ihm da nur zustimmen.

„Wir haben aber keinen, halt dich fest es geht weiter. Salami wir müssen da lang“, er zeigte dem Pegasus die Richtung und das Tier wendete um dann in einem etwas flotteren Schritt weiter zu laufen. Scheinbar wollte der Pegasus auch aus dem Wald hinaus oder zu Miriel zurück.

Pit hielt sich derweil selbst im Sattel ohne Darks Hilfe und griff in die Mähne des Pegasus. Er war immer noch damit beschäftigt einen Sitz zu finden der nicht höllisch weh tat. „Engel, hör auf im Sattel rumzurutschen verdammt…“, murrte Pittoo daraufhin, was darin endete das Pit tatsächlich still hielt und leicht aus den Augenwinkeln in das genervte Gesicht seines dunkleren Ichs sah.

„Ich kann nichts dafür, das tut echt weh. Können wir uns nicht irgendwie anders hinsetzen Pittoo?“, der weiße Engel straffte die Schultern und sah nach hinten zu seinem schwarzen Zwilling. Dieser zuckte kurz wegen dem Namen, seufzte dann aber und schien nun langsam doch nach zu geben. Er hatte keine Lust darauf nun ewig wegen so etwas banalem zu diskutieren.

„Du bist ne Pest… gut dann reitest du und ich lauf nebenher. Ich hab keinen Bock mehr auf das Gemecker“, damit schwang er das rechte Bein über Salamis Po und glitt elegant vom Rücken des Pegasus herunter. Nur um dann neben den beiden mit zu laufen. Salami verlangsamte seinen Schritt um sich Dark Pits Geschwindigkeit anzupassen.

„Danke. Tut mir echt leid“, Pit sah zu dem schwarzen Engel herunter, dann rutschte er nach hinten in den Sattel um sich richtig hinzusetzen und atmete erleichtert aus als er spürte wie der Schmerz nachließ. Dark verdrehte nur die Augen wegen der Entschuldigung. Jedoch sah er aus dem Augenwinkel heraus, wie Pit den Kranz von seinem Kopf nahm und ansah. Ein leichter, besorgter Schleier huschte über sein Gesicht.

„Der funktioniert nicht mehr hm? Meiner auch nicht, ich hab ihn weggeworfen“, kommentierte Pittoo die Szene und sein Bruder sah auf und zu ihm. Dann wieder zum Kranz und anstatt dem Beispiel seines Zwillings zu folgen, setzte er ihn wieder auf sein Haar. Er fühlte sich nackte ohne den Kranz…

„Ich denke, selbst wenn er noch ganz wäre, würden wir sie nicht hören können. Sie können nicht bis hierher durchdringen. Wir haben ja auch 300 Jahre lang nichts von diesem Land gehört“, erwiderte Pit auf die Worte des dunklen Engels. Als dieser nicht Antwortete, sah er wieder zu ihm hin und war überrascht, dass sich seine Miene verfinstert hatte.

„Was ist los?“, auf Pits frage hin, blinzelte Dark und sah ihn an.

„Was solls… wir können die Zeit nutzen und ich erzähl dir alles“, damit begann Dark den Engel aufzuklären. Erst darüber was mit ihm geschehen war und wie die Waldelfen ihm geholfen hatten. Pit hing neugierig und interessiert an Darks Lippen und nahm die Neuigkeiten auf.

Dark erzählte ihm von Miriel, dem Fluch und was Shaoha über die junge Frau und ihrer Vergangenheit in Andrakha gesagt hatte. Pit zog die Luft scharf ein als er die Geschichte hörte und Reue blitzte in den großen, blauen Augen auf. Das hatte Dark erwartet, seinem guten Ego tat es unglaublich Leid was Miriel und auch dieser Welt geschehen war.

„Das wusste ich nicht… und Lady Palutena auch nicht. Niemand wusste… was passieren würde und passiert ist. Wenn Lady Palutena das erfährt, wird sie es sich nie verzeihen Miriel hierher verbannt zu haben.“ murmelte Pit in einem leisen Flüsterton. Was hatten sie angerichtet? Aber… niemand konnte wissen was passieren würde. Jedoch hätten sie sich vielleicht mehr über dieses Land informieren müssen, zumindest soweit das sie wussten wie dieses Land fungierte und lebte.

„Tja…“, Darks Stimme troff vor hohn, was Pit leicht zusammen zucken ließ. „Wäre nicht das erste Mal das die Götter etwas tun was sie nicht gut durchdacht haben. Miriel war zu der Zeit keine Gefahr für uns, bis auf diese Legende, es wäre genug Zeit gewesen zu überlegen was sie mit ihr tun. 100 Jahre hätten wir Zeit gehabt… und vielleicht wäre nie etwas geschehen wenn sie nie in Gefahr gekommen wäre“, ließ der schwarze Engel seinem Zorn dann Luft.

Pit wusste wie Dark darüber dachte, wie er über die Götter im Allgemeinen dachte, das er es hasste das sie sich immer in alles einmischten und alles schlimmer machten… zumindest aus seinen Augen heraus. Deswegen hatte er auch Skyworld verlassen und war zu Viridis Truppen übergegangen. Nicht um ihren Krieg gegen die Menschen zu unterstützen, der interessierte ihn überhaupt nicht, nein, sondern um das Gleichgewicht der Natur zu wahren.

Pit fühlte sich nach wie vor unwohl wenn er daran dachte, an den Tag an dem Dark seine Sachen gepackt und verschwunden war. Er hatte sich gefühlt als würde er einen Teil von sich verlieren und wahrscheinlich war es wirklich so gewesen. Wenn man bedachte das sie ein und dieselbe Person waren. Doch das war lange her und auch kein Abschied für immer gewesen, sie hatten sich danach noch oft genug wieder getroffen und waren auch zusammen auf Mission gegangen. Pit auf Befehl von Lady Palutena und Dark aus eigenem Interesse heraus.

„Wir können die Zeit nicht zurückdrehen… keine 300 Jahre zumindest. Aber wir können es in Zukunft besser machen. Sie ist nicht mehr alleine, sie kann wieder zurück“, wie immer war Pit der geborenen Optimist und als Antwort bekam er erst nur ein unzufriedenes Knurren zu hören.

„Wenn sie überhaupt zurück will… und wenn müssen wir erst einmal zurück kommen“, das war schließlich auch nicht so leicht und zu der Sache war Dark noch nicht angelangt. Pits fragender Blick zeigte Dark, dass er noch ein wenig Erklärungsarbeit vor sich hatte. Dabei fühlte sich sein Mund jetzt schon trocken an, er war es nicht gewohnt so viel zu reden. Jedoch biss Dark in den sauren Apfel und erklärte Pit auch den Rest, wie sie wieder nach Hause kommen würden.

Als er endete, atmete er erleichtert aus. Er hatte das Gefühl er hätte genug für die ganze Woche gesprochen… Pit hatte stumm und aufmerksam zugehört und nun lehnte er sich leicht im Sattel zurück und Atmete schwer aus. Scheinbar hatte er nicht damit gerechnet, dass die Rückkehr so lange dauern würde und sorge spiegelte sich in seinen blauen Augen.

Dark konnte es ihm nicht verübeln, er hatte auch nicht damit gerechnet und selbst er sorgte sich um das was in ihrer Welt abging. Pit hingegen war dazu noch Lady Palutenas Champion und Hauptmann der Icarus Army. Seine Sorge musste immens sein. Doch sie konnten nichts dagegen tun, als zu hoffen dass sie das alles so schnell wie möglich hinter sich brachten und ihre Welt noch dieselbe war wenn sie wieder zurück kehrten.

„Also… sind unser erstes Ziel die Eiselfen? Ouh… ich wünschte wir könnten mit Lady Palutena reden, wenn sie uns auf dem Laufenden hält und uns hilft dann wäre die Reise hier bestimmt unglaublich aufregend. Schließlich sind wir in einer ganz neuen Welt“, Pits Augen funkelten bei dem Gedanken, doch er ermahnte sich selbst das seine Göttin nicht da war und sie nicht wussten was aus Skyworld wurde, während sie hier ihren Rückweg ebneten.

Dark hingegen klickte mit der Zunge als Pit ihn direkt mit einschloss. Was hatte er mit Lady Palutena am Hut? Nichts mehr… aber ein wenig konnte er seine schlechtere Hälfte schon verstehen, so nervig Andrakha war… als so aufregend stellte es sich auch heraus.

„Die Reise wird stressig genug. Ob mit oder ohne Göttin… bringen wir das so schnell wie möglich hinter uns“, antwortete Pittoo seinem Bruder nur, diesmal eindeutig kürzer angebunden, was dem weißen Engel auffiel, aber nicht überraschte. „Ja! Aber ich will mich trotzdem hier umsehen, es gibt sicher viel Neues zu entdecken und Lichtmagie müssen wir auch lernen um die Schatten zu bekämpfen. Oh... ich hoffe das sie nicht wieder einen Angriff starten während wir hier sind“, Pits Enthusiasmus überschattete sich mit den Erinnerungen daran, was kurz vor dem Sturz geschehen war. Er hoffte dass sich alle in Sicherheit befanden.

Dark blieb plötzlich einfach stehen und der Pegasus tat es ihm gleich, sah dabei aber überrascht zurück zu dem schwarzen Engel. Pit sah ebenfalls verwirrt zu seiner dunkleren Hälfte. Er wollte gerade fragen, da beantwortete Dark ihm die unausgesprochene Frage jedoch schon: „Ich hab dich noch gar nicht gefragt wie du hier gelandet bist…“, schoss es ihm nun durch den Kopf. Wieso kam er da nicht schon früher drauf? Die Autorin hatte es eindeutig einfach verpennt…

„Oh! Stimmt, ich weiß selbst nicht so genau wie es passiert ist. Es war ähnlich wie bei dir…“, damit begann Pit seinem Bruder zu erzählen was in Skyworld los war, von dem Kampf gegen die Schatten und das er getroffen und Ohnmächtig geworden war. Er fiel endlos lange und schlug dann einfach hier auf den Boden von Andrakha auf. Pit wollte ihm auch von der Schwärze erzählen die sich in seinen Kopf gegraben hatte doch… er stockte und ließ es sein, etwas in ihm hinderte ihn daran Dark davon zu erzählen. Pit verlor aber keinen zweiten Gedanken daran, es war ja auch nichts mehr Seltsames danach passiert. Mal von der Entführung abgesehen.

Seine schlechtere Hälfte hingegen bemerkte das zögern und seine Augen formten sich zu schlitzen, etwas war noch geschehen und sein Bruder wollte es ihm nicht sagen? Seit wann hatte Pit Geheimnisse vor ihm? Er konnte nicht wirklich sagen wieso, doch diese Tatsache pisste ihn wirklich an.

Aber bevor Dark etwas sagen konnte, lichtete sich der Wald plötzlich vor ihnen und Sonnenlicht strömte zwischen den Bäumen hindurch. „Oh! Wir sind draußen!“, Pit setzte sich freudig aufrecht hin und sah mit großen Augen zum Licht. Dark klickte nur mit der Zunge auf den euphorischen Ausbruch seines Bruders. Pit konnte manchmal so ätzend fröhlich sein. Der dunkle Engel schirmte seine Augen gegen das Sonnenlicht ab, indem er einen Arm davor hielt und trat aus dem Wald heraus.

Salami und Pit folgten ihm und schon wurden die drei in warmem Sonnenlicht gebadet. Eine große Wiese erstreckte sich vor ihnen. Dark sah mit Zufriedenheit das es das war was er von oben gesehen hatte, endlich kamen sie raus aus diesem Wald. Am Ende der Wiese konnten sie einen schmalen Streifen Erde erkennen, der den Weg kennzeichnete.

Dark setzte einen Fuß vor den Anderen und machte sich auf eben jenen Weg zu erreichen, Salami folgte ihm auf dem Fuße und Pit… tja Pit genoss die Aussicht. Seine blauen Augen leuchteten und spiegelten die Farbe des strahlenden Himmels wieder über den weiße, flauschige Wolken schwebten. Er beobachtete bunte Vögel die elegant durch die Luft glitten und leise Melodien trällerten. Schmetterlinge in den wildesten Farben flatterten über die saftige, grüne Wiese und Pit jauchzte plötzlich fröhlich auf, was Dark zusammen zucken ließ. Der dunkle Engel drehte sich wütend zu Pit um: „Was ist los!?“, er war nicht erfreut darüber das seine schlechtere Hälfte ihn erschrocken hatte…

„Da ist ne Maus! Ne Maus mit langem, buschigen Schwanz und riesigen Ohren“, rief der weiße Engel aufgeregt und zeigte ins Gras zu einem kleinen, braunen Wesen das tatsächlich auf die Beschreibung passte. Dark folgte dem Fingerzeig und sah das Tier, nur um dann wieder entnervt zu Pit zurück zu sehen.

„Und deswegen schreist du so? Nochmal und ich sorg dafür das du dir wünschst wieder Ohnmächtig auf dem Pegasus zu hängen!“, knurrte er ihm entgegen, ehe er sich umdrehte und weiter lief. Pit stutzte auf die Drohung von Dark hin, dann plusterte er die Wangen auf und verschränkte die Arme trotzig vor der Brust. Echt jetzt!? 300 Jahre und er benahm sich immer noch wie am ersten Tag! Man würde meinen Leute würden sich ändern… doch Pit sollte es nicht überraschen. Er kannte seinen Bruder und dessen Launen. Er hatte schließlich lange genug mit ihm gelebt… und Dark hatte ihm wahrscheinlich mehr Schläge verpasst als alle Monster der Unterwelt Armee zusammen.

„Mmh als ob“, gab Pit nur von sich, der weiße Engel wusste auch um die guten Seiten seiner dunklen Kopie, deswegen nahm er dessen Wutausbrüche nie persönlich und ging ihm danach noch genauso auf den Geist wie zuvor. Darks rote Augen funkelten zornig aufgrund der Gleichgültigkeit des weißen Engels, wenn das so weiterging würde er ihm wirklich eine runterhauen. Darks Wut ließ den weißen Engel nur grinsen und er lehnte sich vor um den Hals des Pegasus zu streicheln. Als er den Schmerz in seinen Flügeln spürte, zog er die Luft kurz in die Lungen. Gab aber sonst keinen Ton von sich. Er war ja selbst Schuld wenn er sich so viel bewegte.

Dark hörte das schmerzhafte einatmen seiner anderen Hälfte, jedoch drehte er sich nur wieder um und ging weiter. Der Pegasus folgte ihm und Pit setzte sich wieder auf um die Schritte besser ausbalancieren zu können. Bald waren sie am Weg angekommen und blieben kurz stehen um sich umzusehen.

„Hier sieht es aus wie auf der Erde“, stellte Pit fest als er den Weg betrachtete der mit Kies angelegt war.

„Fast… es ist viel reiner als auf der Erde, vor allem wenn man bedenkt wie viel die Menschen in nur 300 Jahren zerstört haben“, murrte Dark Pit dann. Ja, er konnte die Menschen nicht wirklich leiden dafür dass sie ebenfalls das Gleichgewicht störten. Jedoch hasste er sie nicht so sehr wie Viridi.

Pit presste die Lippen leicht zusammen, ehe er antwortete: „Wir sind ja dabei die Menschen etwas zurück zu halten, Lady Palutena und Viridi arbeiten ja mittlerweile zusammen um das Problem friedlich zu lösen und die Natur und Erde zu schützen“. Dark sah nur kurz hinter zu dem weißen Engel, ehe er schnaubte. Wem erzählte er das? Er half doch selbst aktiv mit, auch wenn er manchmal vielleicht etwas drastischere Methoden benutzte. Viridi fand es gut und unterstützte ihn dabei, jedoch löste es immer wieder Streit mit Palutena aus.

Pittoo konnte das alles reichlich egal sein, er interessierte sich nur dafür das Gleichgewicht zu wahren, egal was er dafür tun musste. Wenn er morden musste um seine Ziele zu erreichen, dann nahm er das hin und mordete so viel wie nötig war. Irgendjemand musste ja die Überpopulation im Griff halten nicht wahr? So sehr Palutena und Pit angebetet wurden, so verhasst waren Viridi und Dark Pit unter den Menschen.

 Und wer nutzte das alles wieder aus? Natürlich Medusa, die freute sich und rieb sich die Hände. Was dann wiederrum darin endete das sie gegen ihre Unterwelt Armee antraten um sie davon abzuhalten Chaos unter den Seelen zu stiften. Es war ein nie endender Kampf! Jedoch brach zum Glück kein Krieg mehr aus. Zumindest nicht unter den Göttern, sie hielten sich alle soweit zurück wie sie konnten. Die Menschen hingegen… die bekriegten sich nach wie vor als gäbe es nichts Besseres im Leben.

Dark Pit schüttelte den Kopf, diese Gedanken brauchte er hier nicht. Sie waren in Andrakha und so wie es aussah galten hier ganz andere Regeln. Er hatte schon gesehen dass die Elfen Magie anwandten, jedoch hatte er nicht erwartet dass sogar Menschen dazu in der Lage waren. Die Welt war gefährlicher als erwartet und Dark hatte noch etwas anderes festgestellt. Es war nicht so einfach hier zu kämpfen wie er es gewohnt war. Als er die Lichtpfeile abgeschossen hatte, ließ ihn das Gefühl nicht los das es seine eigene Energie absaugte. Das war noch nie der Fall gewesen. Normalerweise konnten sie unendliche dieser Pfeile erzeugen.  Er würde definitiv mit Miriel darüber reden müssen. Es war besser zu wissen auf was sie sich einließen.

Apropos Miriel… sie würden sie sowieso noch abfangen müssen.

„Wo müssen wir lang?“, Pit riss seine dunklere Hälfte aus dessen Gedanken. Der weiße Engel hatte erst nichts gesagt weil er merkte dass Dark über etwas sinnierte. Jedoch hielt er die Stille nicht mehr aus und die Tatsache dass sie immer noch hier standen und sich nicht vom Fleck bewegten.

„Und über was denkst du nach?“, die Frage konnte er sich nun doch nicht verkneifen, er war zu neugierig auf das was Dark Pit so in Gedanken versetzte. Dieser sah zu Pit hoch, schien kurz zu überlegen, zuckte dann aber mit den Schultern.

„Nur über die Sache mit der Magie in dieser Welt. Es hat mich Energie gekostet die Lichtpfeile zu erschaffen… wahrscheinlich ist es bei den Energiekugeln meines Stabes genauso. Hier herrscht eine andere Art von Magie und scheinbar lässt sie sich nicht so einfach einsetzen wie in unserer Welt“, klärte den weißen Engel dann doch auf. Dieser stutzte.

„Ist nicht wahr! Vielleicht ist es ja das Fehlen der Götter? Eventuell geben die Götter uns in unserer Welt einen unendlichen Magievorrat?“, Pits Einwand war tatsächlich sogar plausibel und Dark sah zu seiner helleren Hälfte.

„Seit wann schaffst du es so logisch zu denken? Schaltete sich ohne die Göttin mal dein Hirn ein?“, neckte er den anderen Engel grinsend. Dieser funkelte ihn aus zusammengekniffenen, blauen Augen an.

„Ich kann auch selbst nachdenken! Ich hab auch gute Ideen! Manchmal!“, keifte er empört zurück. Was bei ihm aber genauso bedrohlich klang wie ein quiekendes Meerschweinchen. Darks grinsen verfinsterte sich nur, jedoch auf eine positive Art und Weise. Sofern man das positiv nennen konnte, er hatte Spaß.

„Außerdem weiß ich immer noch nicht wo lang!“, lenkte Pit ihn schnell ab, wissend das seine dunklere Hälfte nicht so leicht nachgeben würde. Sie hatten aber eindeutig wichtigeres zu tun als sich jetzt hier wieder in die Haare zu kriegen.

Dark richtete sich auf und sah sich um. „Wir sollten Richtung Stadt, ich weiß nicht wie weit Miriel schon gekommen ist“, antwortete er nun endlich auf die Richtungsfrage. Dann setzte sich der schwarze Engel in Bewegung, jedoch hörte er nicht das Hufgetrappel des Pegasus und drehte sich zu dem schwarzen Tier um. Dieses hatte sich immer noch nicht vom Fleck bewegt und sah in eine andere Richtung.

„Ich glaube er will da lang“, sagte Pit dann auf den Blick des Schwarzhaarigen hin. „Das seh ich selbst!“, knurrte Dark ihm zu. Unzufrieden darüber das sein Pegasus ihm nicht folgte. Er ging die wenigen Schritte zurück und sah zu Salami. Die Ohren des Pegasus klappten nach hinten, während er in die Richtung sah. Dann riss er plötzlich den Kopf hoch und wieherte.

„Irgendetwas stimmt nicht, mach Platz Pit ich glaube wir müssen uns beeilen“, erwiderte Dark besorgt und Pit verstand. Diesmal machte er Platz für seine dunklere Hälfte und Pittoo stieg hinter ihm in den Sattel.

„Halt dich fest, denkst du, du kannst dich oben halten wenn wir fliegen?“, Dark griff wieder rechts und links an Pit vorbei in die Mähne von Salami. Pit sah ihn an und überlegte, nickte dann jedoch und legte seine Hände auf Darks Arme und hielt sich an diesem fest. „Ich muss, vielleicht ist Jiriel in Gefahr“, erwiderte der weiße Engel. Dark sah überrascht dessen Hinterkopf an.

„Du erinnerst dich an den alten Spitznamen?“, fragte er Pit, gab aber gleichzeitig dem Pegasus das Zeichen das sie fliegen würden. Das Tier zögerte nicht, nahm seine Kraft aus der Hinterhand und galoppierte aus dem Stand an, in einen schnellen und rasanten Galopp über den Kies.

„Jaaa-aa!“, Pits Stimme ging plötzlich in die Höhe, als der Pegasus die Flügel ausbreitete und Wind darunter sammelte, als er dann einen starken Schlag mit den Schwingen tat, hoben seine Hufe vom Boden ab und mit einem weiteren Schlag sauste er hoch in die Luft. Pit zischte bei dem Schmerz der plötzlich durch seinen Körper schoss als der Wind an ihm Riss und er die kräftige Bewegung des Pegasus spürte. Jedoch schluckte er ihn herunter, denn er spürte noch etwas anderes in ihm aufsteigen.

Pures Glück! Es fühlte sich unglaublich an wie der Pegasus durch die Lüfte glitt! Es war nochmal ganz anders als wenn er selbst flog oder Phos und Lux ritt, seine beiden Einhörner. Er spürte plötzlich einen Stich im Herzen als er an die beiden Tiere dachte, er vermisste sie jetzt schon. Trotzdem trübte dies nicht seine Laune und er streckte die Arme aus mit denen er sich bis jetzt an Dark festgehalten hatte.

„Juchu!“, jauchzte er und erntete von hinten ein genervtes knurren von dem schwarzen Engel. „Hör auf so rum zu zappeln oder ich lass dich fallen! Ich dachte du hast schmerzen!?“, fauchte ihn der Schwarzhaarige an und Pit sah über die Schulter in die weinroten Augen. „Ja… aber es ist so toll!“, antwortete er ihm nur mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Was Pittoo die Augen verdrehen ließ.

„Benimm dich endlich mal deinem Alter entsprechend, du bist keine 13 mehr“, murrte der schwarze Engel, wissend das es eh nichts brachte. Engel änderten sich auch über Jahrhunderte hinweg kaum. Äußerlich mittlerweile schon, innerlich blieben sie jedoch meistens die reinsten Unschuldslämmer. Natürlich abgesehen von ihm… und Miriel wie es aussah. Sie beide trugen Finsternis im Herzen und diese überschattete jeglichen Funken Unschuld.

„Ich benehm mich nicht wie ein Kind!“, widersprach Pit empört. Er war über 300 Jahre alt und selbst äußerlich Anfang 20! Er würde sich nicht als Kind beschimpfen lassen! Man konnte doch auch als erwachsener gut gelaunt sein…

„Doch… tust du“, Dark hatte nicht vor nach zu geben, auch wenn er währenddessen den Boden scannte um zu sehen was in Salami eine solche Unruhe ausgelöst hatte. „Das stimmt nicht! Nimm das zurück Ptooey!“, forderte Pit ihn nun regelrecht heraus und Dark murrte wütend auf den Spitznamen. Auch nach 300 Jahren hasste er ihn noch so sehr wie als er ihn das erste Mal gehört hatte!

„Nenn mich nicht so Pit-stain!“, ärgerte er ihn nun mit seinem eigenen Spitznamen. „Nur wenn du auch damit aufhörst! Das ist unfair!“, murrte Pit als Antwort und funkelte seinen Zwilling an. „Wieso unfair? Du hast angefangen“, nun benahmen sie sich beide wie kleine Kinder…

Plötzlich wurde es selbst Salami zu viel und der Pegasus wieherte wütend. Sofort verstummten die beiden Engel, warfen sich nochmal kurz einen Blick zu und wandten dann ihre Aufmerksamkeit dem Geschehen vor ihnen zu. Tatsächlich hatten sie eine ordentliche Strecke fliegend zurück gelegt. Und dann sahen sie warum der Pegasus sich so beeilte.

„Miriel!“, Darks Ausruf erschreckte Pit. War das Miriel da unten? Er hatte die Frau Ewig nicht mehr gesehen und gerade konnte er kaum etwas anderes erkennen als die roten Haare und die riesigen Flügel… wouw… da konnte er fast schon Eifersüchtig werden. So groß würden seine Flügel wohl niemals wachsen.

Das andere was er erkannte waren Leute auf Pferden die sie eingekreist hatten und ein anderes, blaues Tier welches am Boden zu liegen schien und Schmerzen hatte. Der lange, federbesetzte Schweif von Jiji lag ausgebreitet auf dem Kies und das Tier versuchte aufzustehen. Miriel saß halb über sie gebeugt und hielt sie davon ab.

Auf Darks Ruf hin sah Miriel jedoch nach oben und entdeckte die beiden Engel auf dem Pegasus. Erleichterung machte sich in ihrer Brust breit. Die Menschen hörten es ebenfalls und als sie nach oben sahen ging ein Raunen durch die Männer.

„Verdammt! Sie kriegt Verstärkung!“, rief einer der Männer und zerrte grob am Zügel seines Pferdes um das Tier zum Rückwärts treten zu bringen. „Weitere Dämonen!“, rief ein anderer panisch. Die Pferde begannen durch die Panik der Männer ebenfalls langsam in Angst zu verfallen. Sie begannen zu tänzeln und vor dem großen Schatten des Pegasus zurück zu weichen. Salami wieherte wütend auf und setzte zu einem Sturzflug an. Als der Pegasus mit einer unglaublichen Geschwindigkeit über sie hinweg setzt war es um die Pferde der Männer geschehen. Sie stiegen und brachen aus. Manche schmissen dabei sogar ihre Reiter ab, der Rest hatte jedoch auch kaum mehr Kontrolle als die Tiere mit ihnen durchgingen und das Weite suchten.

Schreie hallte wieder während die eine Hälfte versuchte ihre Pferde in den Griff zu kriegen und die andere Hälfte ihren Tieren hinterher rannte. Eines hatten alle jedoch gemeinsam, sie wollten so schnell wie möglich hier weg. Gegen 3 Dämonen und einen Pegasus sahen sie sich chancenlos.

„Tz… die Typen sind klüger als die andern“, knurrte Dark. Er hatte seinen Bogen gepackt, genauso wie Pit, dessen Bogen der dunkle Engel auf der Suche nach Pit gefunden hatte und auf die Männer gezielt. Doch als sie alle in hohen Bogen flohen, senkte er die Waffe wieder.

„Wie geht es Miriel?“, fragte Pit nun und sie sahen zu der jungen Frau. Diese war mittlerweile aufgestanden und sah zu ihnen, wartete das sie landeten, sie schien nicht verletzt zu sein. Salami tat ihr dann den gefallen und ging grob zu Boden. „Urg!“, Pit keuchte auf als sein Körper hart gegen den von Dark geschleudert wurde bei der Landung. Der schwarze Engel hingegen hatte gewusst was kam und seine hellere Hälfte so gut fixiert wie es ihm möglich war und so fielen sie nicht herunter wie Miriel und er zuvor.

„Pito! Und Pit! Schön zu sehen das es euch gut geht!“, rief Miriel den beiden Engeln zu und trat an den Pegasus heran um Pit genauer anzusehen. Er war auch viel Älter geworden, so wie sein Bruder. Aber ansonsten hatte er sich auch kaum verändert.

„Was ist mit Jiji?“, fragte Dark nun und sah zu der Stute die immer noch am Boden lag. Miriels Blick ging besorgt zurück zu der Shuahia’an. „Sie haben uns angegriffen. Sie hielten mich für einen Dämon… scheinbar sind die Menschen nach wie vor nicht gut auf Dämonen zu sprechen. Ich habe versucht vor ihnen davon zu reiten, dabei ist Jiji gestürzt. Ich nehme an sie hat sich dabei am Bein verletzt“, erklärte sie ihnen was geschehen war. Zum Glück hatten sie sie nur für einen Dämonen gehalten und nicht erkannt wer sie wirklich war. Aber vielleicht wussten die meisten Menschen nicht einmal wer sie war? Es war schließlich schon Generationen her das sie sich das letzte Mal vor einem hatte blicken lassen.

„Wieso halten sie uns eigentlich für Dämonen?“, Dark war das zuvor schon aufgefallen, einer der Entführer von Pit hatte ihn auch einen Dämon genannt und Pit selbst schien kostbar zu sein als Engel?

„Es gibt hier keine Engel. Das einzige was Engeln irgendwie ähnlich sieht sind geflügelte Dämonen mit schwarzen Schwingen und roten Augen. Es wird also nicht das letzte Mal sein das man uns für welche hält… und Pit vielleicht für eine Art Mutation. Was besser wäre als wenn rauskommt das er ein echter Engel ist, das würde nur die Gier in den Leuten wecken“, antwortete Miriel dann und obwohl sie nicht wusste was Pit geschehen war, lag sie goldrichtig.

Die junge Frau löste sich von den beiden Männern und dem Pegasus und ging zurück zu der am Boden liegenden Stute. Diese sah sie nun ruhig an, nachdem das ganze Chaos vorbei war. „Gleich geht es dir wieder besser“, Miriel ließ sich neben der Stute nieder. Sie schloss die Augen und hellblaues Licht begann um ihre Hände zu wabern, es sah fast so aus wie dicker Rauch. Sie legte ihre Hände auf das verletzte Bein. Jiji hatte sich beim Sturz das Bein aufgerissen und Blut sickerte aus dem langen Schnitt. Doch unter dem wabernden Rauch der Magie begann die Blutung zu stoppen. Man konnte zusehen wie sich der Schnitt langsam von innen heraus anfing zu schließen, bis nur noch eine feine Narbe übrig war. Dann begann das Fell wieder zu wachsen und überdeckte die Narbe vollkommen.

 Erst dann hörte Miriel auf und das hellblaue Licht erlosch, erschöpft ließ sie sich etwas nach hinten sinken. Es fiel ihr immer wieder schwer ihre Magie einzusetzen, da sie dann gegen das Siegel arbeitete und sehr viel Energie brauchte. Jiji jedoch sah zu ihrem Bein und erhob sich dann wieder. Sie merkte dass sie keine Schmerzen mehr hatte und schnaubte zufrieden, ehe sie ihre Nüstern in Miriels Haaren vergrub. Diese lachte als sie den warmen Atem spürte und kraulte die Stute.

Die beiden Engel waren mittlerweile abgestiegen und hatten neugierig zugesehen wie Miriel die Stute heilte. „Wow! Das war cool!“, gab Pit dann von sich und überwand die letzten Schritte um zu Miri und ihrer Stute zu gehen. Er sah das Vogelpferd aufgeregt an und betrachtete die wunderschöne Stute. Jiji sah neugierig zu dem neuen Engel und zog seinen Geruch in ihre Nüstern, ehe sie ihm direkt ins Gesicht schnaubte. Ein prusten kam sowohl von Miriel als auch von Dark, als Pit vor dem schnauben der Stute zurück wisch und sich reflexartig die Hand vors Gesicht hielt um sich vor dem Rotz zu schützen.

„Für was war das denn…“, murmelte er, dann fing er jedoch an zu grinsen und schlang einfach die Arme und den Hals des blauen Pferdes. Die Stute schreckte hoch und wieherte verwirrt. Dann sah sie zu Pit herunter der an ihrem Hals hing, ehe sie zu Miriel und Dark sah, fast als wollte sie um Hilfe bitten.

Die beiden Engel hatten jedoch Schwierigkeiten ihr Lachen zurück zu halten. Sogar Dark fand die Szene recht amüsant. Da hatte wohl jemand einen neuen Freund gefunden?

Doch Pit endete nicht mit dem Pferd, als er die Stute losließ, wandte er sich direkt Miriel zu und sprang ihr regelrecht in die Arme. „Heeey! Wir haben uns Ewigkeiten nicht mehr gesehen! Wie geht’s dir!?“, rief er fröhlich und blickte in die verdutzten Augen der jungen Frau die von der Umarmung ein wenig überrumpelt war.

„Ähm… gut… würde ich sagen“, sie legte die Hände auf Pits Brust und drückte den euphorischen Engel von sich weg. Dadurch das sie überrumpelt war, hatte sie ein wenig die Kontrolle über sich selbst verloren und sie konnte seine Freude spüren und auch seine Schmerzen, sie mochte diese Fähigkeit nicht, sie war äußerst unangenehm. Pit ließ es zu das sie ihn wegschob und machte einen Schritt zurück um ihr ihren Freiraum zu lassen. Als er sie jedoch so breit angrinste, konnte Miriel nicht anders als ebenfalls zu lächeln. „Du musst mir unbedingt mehr über diese Welt erzählen!“, Pits blaue Augen leuchteten und die junge Frau nickte nur. „Bei Zeiten ja… aber erst müssen wir dich wieder aufpäppeln, du siehst grauenhaft aus“, antwortete sie ihm und betrachtete Pits geschundenen Körper und zerrissene Kleidung. Sollten sie zurück zum Dorf gehen um ihn heilen und die Kleidung nähen zu lassen?

„Seid ihr jetzt fertig?“, Dark hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah die beiden Engel mürrisch an. Er wusste nicht wirklich was er von dieser überschwänglichen Begrüßung halten sollte. Zum Glück war Pit nicht auf die Idee gekommen ihn so zu umarmen… der weiße Engel grinste jedoch nur und selbst Miriel musste schmunzeln.

„Ja ich denke schon! Und das geht schon, ich bin bald wieder fit“, antwortete Pit auf die Worte der beiden anderen. Er wollte Miriel gerade etwas fragen, da fiel sein Blick auf ihre Hände und er sah jetzt erst was genau sie für Armreifen hatte, das mussten die Siegel sein von denen Dark sprach, zusammen mit den Ketten. Sie sahen wirklich schmerzhaft aus. „Dark hat mir erzählt das deine Kräfte versiegelt wurden… sind das die Siegel?“, als er auf sie zuging, machte die Frau einen Schritt zurück und nickte. Pit verstand und bedrängte sie nicht weiter: „Ich hoffe sie tun nicht zu sehr weh“, er sah ihr direkt in die Augen und Miriel fühlte sich einer Antwort schuldig: „Es ist okay. Ich habe mich daran gewöhnt. Ich bin im Allgemeinen nicht sehr empfindlich auf Schmerzen“, das jedoch hatte einen anderen Grund. Pit konnte sich nun aber doch nicht mehr halten und stellte seine Frage: „Miri was hast du eben eigentlich gemacht!?“, Dark war mittlerweile vergessen und Pit sah die rothaarige Frau neugierig an. „Das war Heilungsmagie“, erklärte Miriel nur kurz angebunden, doch als sie den Blick aus den blauen Augen sah wusste sie, dass sie nicht so leicht davon kommen würde. Nun meldete sich aber auch der schwarze Engel wieder zu Wort.

„Apropos Magie. Ich muss mit dir reden“.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich habe die Uploadzeiten von Donnerstag auf Montag gelegt ^^ ab jetzt kommt jeden Montag ein neues Kapitel Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Koneko-chan012
2017-07-10T15:47:34+00:00 10.07.2017 17:47
Ich möchte auch wissen wie das ganze mit der Magi genauer funktioniert. Ader das die Mensch sie als Dämonen bezeichnen kann ich nicht verstehen Sie hat ihren Angreifen nichts getan.
Antwort von:  NeriHyuga
10.07.2017 18:46
Die Erklärung wird nächste Woche kommen :3 ein komplexes Thema in Andrakha. Dämon ist in dieser Welt kein Ausdruck sondern eine Beschreibung einer Rasse. Sowie Elfen und Menschen gibt es Dämonen als Rasse und die Menschen sind nicht sehr gut auf diese Rasse zu sprechen XD Aus guten Gründen


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