Ära des geeinten Zeitalters von linkbravery ================================================================================ Kapitel 46 ---------- “Und du bist dir sicher, dass Hylia da sein wird?” Seufzend strich ich Reon über das Fell am Hals. “Sie hat keinen Grund, uns anzulügen. Außerdem klang sie recht verzweifelt.” “Also lassen wir uns überraschen.” Ich kuschelte mich an sein warmes Fell um dem kalten Flugwind etwas zu entgehen. Winter + voller Flug = jegliche Kälteresistenz geht flöten. Irgendwann wurde er langsamer. “Wir sind gleich da.” “Ist gut.” Ich richtete mich leicht auf, um etwas sehen zu können. Dabei musste ich mich an seinen Schultern festhalten. Wenn er das Halfter nicht so hassen würde, hätte ich ihm schon längst wieder eines zusammen geschustert. Handwerklich mag ich vielleicht nicht gerade Spitze sein, aber das konnte ich im Schlaf. Wir hatten es nicht umsonst damals im Wolkenhort bis zum Umfallen gelernt. Von hier oben erinnerte mich die Gegend gerade an einen Vulkanausbruch. Nur dass Asche nicht so rein weiß ist. Trotzdem kannte ich den Ausblick gut genug, um sofort zu wissen, wo wir waren. Es dauerte noch ein paar Sekunden und Reon bremste über unserem Haus schlagartig ab. Dann begann er seine Kreise zu ziehen. Ich starrte an ihm vorbei auf die Aschelandschaft. Tatsächlich sah ich Zelda auf dem Bordstein sitzend. Neben ihr stand ihr… also ein Pferd war das nicht. “Ich dachte, die Pegasi sind ausgestorben.” Pferde hatten wie bekannt keine Flügel. Ich pfiff einmal laut, um Zelda auf mich aufmerksam zu machen, während Reon tiefer ging. Ruckartig sah sie in unsere Richtung und kam schnell auf die Beine. In vielleicht drei Metern Höhe begann Reon wieder mit den Flügeln zu schlagen damit wir nicht abstürzten. Das Ganze schien Zelda zu verwirren. Also: “Jetzt komm schon! Laut Wetterbericht ist ein Schneesturm in Anmarsch.” “Aber wie?” Hielt sie mich gerade zum Narren? “Indem du die Flügel deines Pegasus verwendest!” Auf ihren geschockten Gesichtsausdruck hin, hängte ich lieber noch an: “Ja, ich hab die Illusion bemerkt. Also hop!” Und endlich stieg Zelda in den Sattel. Einen gut gemeinten Anlauf später waren auch die Beiden in der Luft und wir lotsten sie in Richtung Braveryscher Familienresidenz. Reon musste langsamer fliegen, da wir das andere Gespann ansonsten verloren hätten. Aber das Tier, welches mit einem ausgewachsenen Wolkenvogel mithalten konnte, musste noch geboren werden. Ich toste ihn über Zelda, damit ich mich mit ihr unterhalten konnte. “Mal ehrlich, Hermes?” Sie sah fragend auf, merkte aber recht schnell, was ich wollte. “Sie trug den Namen schon, bevor ich sie bekommen habe.” “Sie…” Echo. Ich schüttelte den Kopf. “Wer benennt eine Stute nach einem Götterboten? Betonung aus ´er´?” “Keine Ahnung. Sie wurde als Fohlen auf dem Schwarzmarkt verkauft. Da sie zu mir recht schnell Vertrauen aufgebaut hat, hat sich niemand getraut uns auseinander zu reißen.” Ich nickte, bis mir einfiel, dass sie das gar nicht sehen konnte. “Besser als ein Zoo auf alle Fälle.” “Ja.” Zelda strich Hermes - ich kam über diesen Namen nicht weg - über den Hals. “Nur eine Handvoll Leute wissen, dass sie ein Pegasus ist. Dadurch kann sie sich recht frei bewegen. Und fliegen tut sie nur mit mir zusammen.” Das Schnauben klang wie eine Zustimmung. Dafür begann Reon plötzlich mit den Flügeln zu flattern. Sofort krallte ich mich wieder fester an ihn. “Was hast du?” Er kreischte einmal laut, bevor er den Kopf schüttelte. Mein Kopf ruckte in die Richtung, die er andeutete, bevor ich jahrtausendelang angesammelte Schimpfwörter herunter schlucken musste. “Zelda! Wie schnell könnt ihr fliegen?” “Etwas schneller schon, was ist los?” “Ich hab doch gesagt, laut Wetterbericht kommt ein Unwetter!” Etwas leiser fuhr ich fort: “Da muss der einmal Recht haben.” Zelda brauchte keine weitere Erklärung. Sie trieb Hermes an, schneller zu fliegen. Na hoffentlich schafften wir das noch rechtzeitig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)