Ära des geeinten Zeitalters von linkbravery ================================================================================ Kapitel 24 ---------- Ja. Das war wofür ich geboren wurde. Für solche Schlachten. Wobei Schlachten übertrieben war. Würde ich es darauf anlegen, hätten wir hier eher ein Gemetzel. Denn so leid es mir für die Anderen auch tat, ich hatte etwas, dass in etwa so viel wert war, wie Talent. Erfahrung. Und das bekamen sie zu spüren. Allein Riko hatte ich bisher mindestens achtmal entwaffnet. Wie lange das jetzt schon ging, wusste ich nicht. Ich hatte nur vor einer Weile mitbekommen wie Raven - ein Hyrulaner mit brauchbarer Technik - sich von uns entfernt hatte um anscheinend aufzugeben, wurde aber sofort von Ganondorf zurückgejagt. Manchen ließ unser Lehrer ne Minute zum verschnaufen, schickte ihn trotzdem im Endeffekt wieder zurück. Ein Stoffrascheln hinter mir ließ mich instinktiv springen. In der Luft schlug ich einen Salto und landete auf den Schultern meines Angreifers. Es war Theska. Doch ich war schon von ihr runter, bevor sie auf den Boden aufschlug und rannte Miri zu Hilfe. Zwei Jungen entwaffnend, schnappte ich mir die Dolche und warf sie meiner zukünftigen Schwägerin zu. Für ein paar Minuten kämpften wir Rücken an Rücken. Dabei übernahm ich die meisten Gegner und Miri konnte sich etwas ausruhen. Dann trennten wir uns wieder uns ich jagte allein durch die Reihen. Nur knapp konnte ich mir ein Jauchzen verkneifen. Kentin kam in meine Sichtweite. Er war genauso wie Finn in seinem Rücken am Schnaufen. Bei Beiden kannte man nicht sagen, ob das Wasser was ihnen übers Gesicht lief, ihr Schweiß oder der Regen war. Egal. Ich fegte durch die Angreifer und grinste meine Teamkollegen an. “Wie geht’s?” “Findest du das immer noch lustig?” Finn wirkte leicht verstört. Zu recht. Denn ich hüpfte wie ein Dreijähriger zum Geburtstag auf und ab. Mein Nicken wurde von einem lauten Pfiff unterbrochen und zog mich ganz auf den Boden zurück. Wir drehten uns alle zu Ganondorf. Einige gingen bei dieser Bewegung zu Boden und würden so bald nicht wieder aufstehen wollen. Kentin war einer von ihnen. “Soll ich brüllen?” Tat er doch gerade. “Kommt gefälligst her!” Kentins Stöhnen ließ mich zu ihm sehen und auch Finn wirkte sehr geschafft. Pfeifend ging ich auf die Beiden zu, packte den Sitzenden an den Schultern und zog ihn mit einem Ruck auf die Beine. “Wo nimmst du jetzt noch die Kraft her?” Ich musste ihn zwar halten, aber Kentin stand. “Ich könnte glatt noch weiter machen.” Dabei musste ich Grinsen, sodass in Hörweite praktisch alle stöhnten. Sie waren offensichtlich nicht gerade meiner Meinung. Bei Ganondorf angekommen, ließ ich meine Kameraden zu Boden rutschen. So drübergekuckt war ich der Einzige, der noch stand. Was solls. Leise vor mich hin pfeifend, wrang ich erstmal meine Haare aus. Währenddessen überflog Ganondorf sein Notizbuch, bis er kurz darauf aufsah und uns musterte. ”Die meisten Entwaffnungen gehen auf Links Konto.” Was mich zu der Frage brachte, ob es hier Überwachungszauber gab die solche Informationen sofort an ihn weiterleiteten. “Die größte zurückgelegte Strecke ebenso und die wenigsten verlorenen Waffen teilt er sich mit seinem Bruder.” Klartext: Scath hatte sein Schwert nie verloren. Ganondorf klatschte die nassen Seiten zusammen und sah finster über uns. “Ihr seit stellenweise im Dutzend auf ihn los. Erklärt mir das!” Dafür gab es doch keine Erklärung… “Der Kerl ist abnormal.” Wie eine Person drehten wir uns alle zu Aslam - unserem Zora. “Ich bin nicht abnormal.” Zumindest nicht in jedem Sinne. “Nur hyperaktiv.” “Glaub ich ungesehen.” Das war Zelda, ganz entgeistert. “Ich habe nicht gefragt, ob mit ihm irgendwas nicht stimmt. Ich will wissen, warum ihr selbst in der Gruppe absolut nichts gebacken kriegt!” Uups… Na egal. Er hatte sich ja nicht auf mich eingeschossen. Stille. Immer noch Stille. Wollt ihr euch mal rechtfertigen? Grillenzirpen. Fünf Minuten später - Ganondorf hatte jeden noch mal in Grund und Boden gestarrt - seufzte er. “Ich würde am Liebsten alles hinschmeißen. Aber nein, ich Rindvieh musste ja unbedingt Lehrer werden.” Das kam jetzt unerwartet. Keine Angst. Sein Genuschel konnten die Meisten nicht einmal hören, geschweige denn auseinander pflücken. Ganondorfs Blick wanderte zu mir und fixierte mich. “Und warum bist du nicht wenigstens erschöpft?” “So schlimm war es doch heute nicht.” Ich zuckte mit den Schultern. “Ich frage mich eher, warum wir schon aufhören sollten.” Einheitliches Stöhnen um mich herum. “Weil ich keine Lust habe, dem Direktor zu erklären, warum wir überziehen.” “Ist es schon so spät?” “Ja.” Da hatte ich mich ja gehörig in der Zeit verschätzt. Ich dachte, wir hätten gerade Halbzeit. Tja. An der Sonne konnte ich mich gerade nicht orientieren und meine Armbanduhr hatte ich das letzte Mal in den Sommerferien gesehen. Ganondorf beobachtete mich immer noch. Mir kroch es eiskalt den Rücken runter. Sein Blick fiel auch schon einigen Anderen auf, als er endlich einen Ton von sich gab. “Na los. Verschwindet schon.” Aber selbst als Erster weg sein. Ich schlenderte langsam auf meinen Bruder zu, der als einer der Ersten wieder stand.” “Link, das war unnötig.” Scath sah mich mehr sauer als erschöpft an. “Was hab ich denn jetzt schon wieder angestellt?” “Fragst, warum wir schon aufhören sollen. Ha ha.” Die Augen verdrehend blieb mir nichts anderes übrig als zu antworten. “Als ob dich die Einheit heute so groß gestört hat.” “Ich mag ja etliches aushalten, aber das kann eben nicht jeder.” “Seh ich.” Mein Blick glitt über unsere Klassenkameraden. So nach und nach kamen die Jungs mehr oder weniger auf die Beine und verschwanden in Richtung Feierabend. Scath griff nach meinem Arm und dirigierte mich ebenfalls zu dem Gebäude. “Na los. Ansonsten verpassen wir unseren Bus.” Das war natürlich ein Grund. Doch kaum hatten wir die Umkleide betreten, blieb zumindest ich stehen. Einige unserer Spezialisten hatten innerhalb von den paar Minuten die komplette Umkleide in das pure Chaos verwandelt. Und nebenbei erklang aus der Dusche ein Radau, heilige Din. Anscheinend prügelten sie sich um die etwas kargen Kabinen. Das würde zumindest Finns total genervte Anwesenheit erklären. Kopfschüttelnd stapfte ich zu meinem Spind und holte meine Sachen heraus. “Ich geh zu den Mädchen.” “Wa…” Scath sah mich kurz sprachlos an, bis er plötzlich nach meinem Arm griff. “He, Stopp mal! DU kannst doch nicht einfach bei denen duschen!” “Warum nicht?” Ernsthaft. “Wenn sie was dagegen haben, werden sie es schon sagen.” “Link! Ach verdammt!” Und schon krallte mein Bruder sich seine Sachen und rannte mir hinterher. Bei den Mädchen klopfte ich, wartete ein paar Sekunden bevor ich die Tür öffnete und den Kopf reinsteckte. Tatsächlich war unsere gesamte Damenwelt anwesend. Nicht schwer, bei drei Vertretern. “Hey. Habt ihr was dagegen, wenn Scath und ich hier duschen?” Sofort erhellte sich Miris Gesicht. “Unter den Umständen nicht.” Zelda - nur in ein Handtuch gewickelt - gluckste. “Das glaubt mir doch keiner.” Sie grinste mich an. “Na meinetwegen.” Theska starrte mich nur mit offenem Mund an. Diese Stille zu meinem Gunsten interpretierend, trat ich mit meinem Bruder an den Fersen ein. Meine Sachen landeten geschlossen auf der Bank. Den Mädchen drehte ich den Rücken zu, bevor ich mir mein Shirt über den Kopf zog. Zeldas und Miris Kichern entfernte sich und kurz darauf erklang ein Rauschen aus der Dusche. Fast zeitgleich schlug eine Tür zu. Verwirrt sah ich auf und stellte fest, dass Theska nicht mehr da war. Nicht mein Problem. Im Duschraum musste ich mir auf die Zunge beißen, um nicht zu lachen. Scath hatte sich einfach zu Miri gesellt. Irgendwie waren die Beiden schon niedlich. Unter der Dusche stellte ich als Erstes fest, dass ich mehr Erde als erwartet in meinem Zopf gesammelt hatte. Super. Erst als ich wieder sauber war und gerade meine Haare entknotete, hörte ich sehr nah ein geschocktes Einatmen. Ein Blick reichte, um die Quelle zu offenbaren. Zelda stand plötzlich nebenan und starrte mich an. Nicht, dass es mich groß störte, aber: “Verbietet dir das deine gute Erziehung nicht?” “Welche Erziehung?” Auch gut. Sie griff über die hölzerne Abtrennung und berührte meine Seite, genau an der Narbe. “Wo hast du die her?” “Ich möchte nicht darüber reden.” Damit drehte ich mich etwas von ihr weg. Schlechte Idee, denn jetzt sah sie auch die zweite Narbe. “Geht die Verletzung durch?” “Ja.” Göttin, das tat schon seit Jahren nicht mehr weh. “Aber..” “Lass es Zelda.” Ja, Miri kannte meinen Dickkopf. “Ich krieg nicht mal aus Scath raus, was da passiert ist.” “Zu seinem Glück!” Dabei funkelte ich meinen Bruder warnend an. Nicht, dass es so wichtig wäre. Es war eher peinlich. Scath selbst hatte damals ebenfalls eine Narbe davongetragen. Keine zwei Zentimeter lang direkt unter seinem linken Auge. Nur war diese Verletzung schon sehr stark verblasst und fast nicht mehr zu sehen. Zeldas besorgten Blick spürte ich immer noch auf der Haut, bis sie sich in ihr Handtuch wickelte und in die Umkleide verschwand. Ich atmete noch einmal durch, bevor ich weiter meinen Kamm schwang. Mein Gefühl sagte mir, dass Zelda es nicht auf sich beruhen lassen würde. Neugierde war von ihr erfunden wurden. Als Letzter kam ich aus der Dusche, hatte immerhin am Schlimmsten ausgesehen. Scath zog Miri in einen langen Kuss, als ich mich anzog. Das war bei ihr auch besser so. Dieses Mädchen hatte ihre Augen überall, aber zum Glück nur diese. Angezogen drehte ich mich wieder zu den Anderen. Zelda sah mich immer noch besorgt an. Doch Scath unterbrach diese Fragerunde gleich zu Beginn. “Los jetzt, ab ins Wochenende. Ansonsten verpassen wir noch unseren Bus.” War ich auch der Meinung. Schon in der Tür blieb ich wieder stehen. Ganondorf stand an der Wand gelehnt da und starrte uns an. Theska zitterte neben ihm. “Seit ihr hier nicht falsch?” Ich blinzelte kurz, bevor ich antwortete: “Wo sollten wir sonst sein?” “Zumindest nicht in der Mädchen- Umkleide.” brachte er seinen Standpunkt dar. “Wenn Sie wüssten, wie es bei uns zugeht, würde Sie gar nichts mehr wundern.” Mein Standpunkt. Und Ganondorf zog die Augenbrauen zusammen. Diese Info war ihm wohl neu. “Wartet hier.” Und weg war er. Keine 10 Sekunden später dröhnte seine Stimme durch den Gang: “ICH GLAUB, IHR SPINNT! WAS GLAUBT IHR, WER IHR SEIT? KEINER VON EUCH GEHT, BEVOR HIER NICHT WIEDER KLAR SCHIFF IST! WENN ES SEIN MUSS, PUTZT MIT EUREN ZAHNBÜRSTEN!” Es rumste - ich wettete die Tür splitterte - bevor er wutentbrannt wieder in unsere Richtung gestapft kam. Vorsichtshalber hielt ich die Klappe und meldete mich sogar. Erst auf sein Nicken hin sprach ich: “Mindestens Finn und Aslam sind nicht mit für das Chaos verantwortlich.” Scath trat resignierend neben mich und zählte noch ein paar Namen auf die noch draußen waren als wir ins Gebäude gingen und damit ebenfalls unschuldig waren. Ganondorf nahm es nickend zur Kenntnis. Dann erst deutete er auf Theska. “Was war das mit ihr?” Ich zuckte mit den Schultern. “Sie hat mit keinem Ton verlauten lassen, dass unsere Anwesenheit ihr unangenehm war.” Kurz musterte er mich, bevor er wieder zu der Schwarzhaarigen sah. “Los jetzt, oder willst du krank werden?” Kaum war sie weg, sah er wieder zu uns. “Ab nach Hause mit euch.” Scaths Genuschel kam gerade noch bei mir an. “Falls wir unseren Bus noch kriegen.” “Unwahrscheinlich.” Mein Kopf ruckte knackend in Ganondorfs Richtung. “Wegen dem Regen fährt schon seit Stunden nichts mehr.” Also laufen. “Ich schlafe bei euch.” und Miri anscheinend auch. Einen Sprint und wir waren zumindest wieder im Hauptgebäude. “Da seit ihr ja!” Unsere kleine Schwester stand am Rand des Ganges und wank mit vollem Körpereinsatz. Neben ihr hielt sich lachender Weise ihre Gerudofreundin auf. Wir schlossen zu ihnen auf, während Zelda ein paar Schritte weiter ging um zu telefonieren. Apropos: Wo war eigentlich mein Handy? “Schlechte Nachrichten, Jungs.” Und so sah Ann auch aus. Sie hatte noch nie unseren Bewegungsdrang geteilt. “Wir freuen uns auch schon auf unseren Spaziergang.” offenbarte Scath unseren Wissensstand. Ich hingegen drehte mich zu Anns Freundin. “Kommst du nach Hause?” “Jap.” Dazu nickte sie. “Mein Onkel, bei dem ich auch wohne, nimmt mich immer mit.” Oh oh. “Dein Onkel heißt nicht zufällig Gerodu und unterrichtet Ritterkunst in der Vierten?” “Du kennst ihn?” Leise murrend massierte ich mir die Schläfen. “Er ist unser Lehrer.” Seufzend sah ich wieder zu ihr. “Ich bezweifle, dass er die nächsten zwei Stunden Zeit hat. Eher noch später.” Auch Ann beugte sich zu mir um mitzuhören. “Ein paar unserer Spezialisten haben in der Umkleide ein Chaos hinterlassen, wie eine Herde Drachen im Porzellanladen.” Schon kramte sie nach ihrem Telefon. Dafür fluchte Zelda plötzlich, dass jeder Pirat vor Neid erblasst wäre. “Zel?” Nicht nur Miri sah sie irgendwie geschockt an. “Väter! Ne Erfindung, die die Welt nicht braucht! Warum hat der Kerl ein dutzend Angestellte, wenn man nicht einmal die erreicht?” Problem erklärt. Da das Gekeife weiter ging, klaute ich ihr einfach das Handy und tippte darauf herum. Es dauerte etwas, da ich mich zeitgleich gegen sie wehren musste, doch ich gab es ihr wieder. “Link!” Sie war nicht gerade leiser geworden. “Was sollte das?” “Nur die Information, dass du zu ein paar Freunden gehst.” Ich sah sie an. “Oder willst du hier versauern?” Zelda sah mich regelrecht geschockt an, bis sie sich zu Scath drehte. “Macht der das immer?” “Nö.” Nicht? “Nur bei denen, die er mag.” Na gut, stimmt wohl. Und wieder sah sie zu mir. “Sollte ich irgendetwas wissen?” “Bitte verzeih, dass ich bei Freunden keinen Unterschied zwischen Jungs und Mädchen mache.” “Gut.” somit verwirrte sie sogar mich. Erinnerte sie sich doch daran, dass ich ihr mal einen Korb gegeben habe? Und mir dabei den halben Palast zum Feind gemacht habe. Der Rest hatte nicht wirklich mitbekommen, worum es ging. Unsere kleine Gerudo - Memo na mich: In Erfahrung bringen, wie sie heißt - mischte sich kleinlaut ein: “Würdet ihr noch jemanden Asyl gewähren?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)