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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 8

Mein Schwert hing schwer auf meinem Rücken, während ich quer durch den Wald rannte.

Die Tiere störten sich nicht groß an meiner Anwesenheit - dafür war ich zu oft hier.

Am Fuß eines Hügels blieb ich schlitternd stehen und verschnaufte kurz.

Ein Blick zeigte, dass mein Stammplatz besetzt war.

Auf dem großen Findling stand ein schneeweißer Wolf und sah mich interessiert an.

“Bleib ruhig liegen, Flocke.”

Tatsächlich setzte er sich wieder und beobachtete weiterhin die Gegend um die Wohnhöhle herum.

Ich hingegen zog meine Waffe. Tief durchatmend rief ich mir die Gestallt und Kampfweise einiger Kreaturen in den Sinn, die ich früher zu Scharen auslöschte.

Als die Illusionen vor meinem inneren Auge standen, begann ich das Schwert zu schwingen und die imaginären Gegner einen nach dem Anderen zu vernichten.

Dabei verwendete ich mein ganzes Repertoire an Techniken. Alles, was sich im Laufe der Jahrtausende so angesammelt hatte. In etliche Hiebe steckte ich zusätzlich noch Magie, welche allerdings ungenutzt verpuffte.

Trotzdem war die Sonne schon ein ganzes Stück gewandert, als ich vollkommen erschöpft und durchgeschwitzt auf die Wiese fiel, alle Viere von mir gestreckt.

Es tat gut, sich ab und an mal so auszupowern.

Nur leider kamen jetzt die Gedanken wieder.

Ich war heute - je nach welcher Geschichtsschreibung man Glauben schenkte - ein bis fünfeinhalb tausend Jahren sowohl Hylia als auch dem Todbringer wieder begegnet.

Wenn das mal kein schlechtes Zeichen war, wusste ich auch nicht weiter.

Im besten Fall wusste Ganondorf nichts von früher. Im Dümmsten würde ich morgen früh das Zeitliche segnen.

Und Zelda? Viel war nicht von der ehemaligen Prinzessin ans Tageslicht gekommen, eher benahm sie sich wie eine Piratin.

Ich drehte mich auf den Bauch um den Wolfswelpen beim Spielen zuzusehen.

Sie hatte erwähnt, dass ihr Vater heute erst erfahren hatte, dass sie sich für den Ritter-Kurs eingeschrieben hatte. Eigentlich sollte sie Richterin werden, was ihr allerdings überhaupt nicht lag.

Würde ich sofort unterschreiben.

Dass sie mit Magie umgehen konnte, hatte sie bewiesen und ich wusste dass sie immer schon eine starke Frau gewesen war.

Die nächsten drei Jahre versprachen interessant zu werden.

Miriam freute sich besonders über ihre Anwesenheit. Zum Einen, weil sie schon lange Freundinnen waren, zum Andern waren sie damit schon drei Mädchen in der Klasse. Die Einzigen in den Ritterklassen unseres Jahrgangs.

Seufzend ließ ich meinen Kopf auf die Wiese fallen.

Ich würde tierisch aufpassen müssen, mich nicht zu verraten, noch mehr als früher.

Der Letzte, von dem ich es wusste, der öffentlich behauptet hatte, die Wiedergeburt eines alten Helden zu sein, war ohne Aussicht auf eine Rückfahrkarte in die Klapsmühle gesteckt worden.

Also wer würde mir einen solchen Ausrutscher schon glauben?

Dabei war es eine bewiesene Tatsache, dass es Seelenwanderung und Wiedergeburt wirklich gab.

Das zeigte sich für gewöhnlich allerdings in Kleinigkeiten. Wie etwas Wissen über alte Ritter oder der Fähigkeit, eine alte Form des Hyrulanischem zu lesen.

Solche Dinge halt, Sachen die vor allem die Geschichtsschreiber interessierten.

Durch solche Leute hatte ich auch die letzten Jahre ein Fach namens Alt-Hyrulanisch.

Alt… von wegen. Es war die Form der Ära der Dämmerung. Ich hatte zu Beginn alle Hände voll zu tun, zu verbergen dass ich diese Sprache fließend sprach. Neben einigen Anderen.

Da fiel mir ein…

Ich zog einen Zettel aus meiner Hosentasche und überflog zum ersten Mal unseren Stundenplan.

Mein erster Blick fiel auf den heutigen Tag. Die erste Stunde hatten wir abwechselnd dieses Integration mit Geschichte. Nach Bardentum kam Geographie, hatte ich nicht mitbekommen.

Nach der Mittagspause, die heute am ersten Tag der Schlussstrich gewesen war, kam jeden Tag Ritterkunst, drei Stunden lang! Juhu! Das Fach beinhaltete praktisch alles von Schwertkampf über Bogenschießen bis hin zum Reiten.

Die nahmen das ganz schön ernst.

Freitag fielen mir gleich die ersten drei Stunden ins Auge, Magie.

Aber wo war… da. Dienstag. Mathe und Naturwissenschaften. Würde ich diese Stunden schwänzen wäre es für mich genauso sinnvoll. Darin war ich ne anerkannte Niete, im Gegensatz zu Scath.

Ich hatte selbst im Hyrulanischem - je Mittwoch und Donnerstag ne Stunde - meine Probleme, vor allem in der Rechtschreibung. Wer hatte das überhaupt erfunden?

Zu meiner Verteidigung: Das ging mir schon immer so. Egal in welchem Zeitalter ich durch die Lande zog, meine Rechtschreibung war genauso miserabel wie mein Schriftbild. Vielleicht sollte ich mal zu einem Handschriftendeuter gehen und mich amüsieren.

Ein paar Pfoten schoben sich in mein Sichtfeld und zwangen mich dazu aufzusehen.

Eine weitere Schneeweiße Wölfin stand mit schiefgelegen Kopf vor mir.

Ich sollte eventuell weniger Zeit hier verbringen. Ich vermenschlichte die Tiere etwas zu sehr.

“Abend Lily.”

Sie war Flockes Schwester. Man konnte die Beiden nur auseinander halten, wenn man sie wirklich gut kannte.

Lily gab ein fiependes Geräusch von sich und sah mich weiter an.

Meine Augen wanderten zum Rest des Rudels, welches sich gerade mit einem frisch erlegten Hirsch herum plagte.

Ein Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, während ich mich aufsetzte. “Ein andern Mal gerne. Aber ich glaube, heute sollte ich lieber zu Hause essen.”

Das sah sie auch ein und trottete gemütlich zu den Anderen zurück.

Ich streckte mich, um an meine Waffe zu kommen, welche auch gleich in ihrer Scheide verschwand.

Mit leichter Mühe kam ich zum Stehen.

Ich wank dem vergnügten Rudel noch mal zum Abschied und machte mich langsam auf den Weg nach Hause.

Es war schon fast dunkel, sodass sich die Meisten wohl rettungslos verlaufen hätten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  MyokoMyoro
2016-05-10T09:07:36+00:00 10.05.2016 11:07
Schön mal so ein "normeles" Kapitel zu lesen, wo nichts wirkliches passiert. Da kann man mal abschalten von Links Schulwahn und es angenehm zu lesen. :)
Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
Deine Myoko


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