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Ära des geeinten Zeitalters

von

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Kapitel 7

Seufzend ließ ich mich auf die erstbeste freie Bank fallen und legte meinen Kopf in den Nacken.

Dem Rascheln entnahm ich, dass sich Miriam und Scath neben mir niederließen. Und Zelda auch, da ich ihre und Miris Stimme vernahm.

Ich drehte den Kopf zu Scath. “Das hier ist doch der Wahnsinn pur.” Diese Schülermassen, da stieg doch keiner mehr durch.

“Ich habe dich vorgewarnt, aber du wolltest nicht hören.” Grinste der mich einfach an.

Toll. Ich habe immer geglaubt, er übertrieb. Andersherum wird eher ein Schuh draus.

“Will ich wissen, wie viele Schüler hier sind?”

“Keine Ahnung. Aber ich weiß, dass in unserem Jahrgang alleine sechs Ritterklassen existieren, mit jeweils etwa 30 Schülern.”

Ich blinzelte meinen Bruder ganz entgeistert an. “Wo nehmen die die ganzen Schüler her?”

“Vergiss nicht, dass es nur zwei weitere Akademien im ganzen Land gibt. Was glaubst du, warum du nebenan so ein riesiges Wohnheim findest?” Man merkte, dass Scath bereits seit drei Jahren auf diese Schule ging.

Etwas Schweres schmiss sich auf mich drauf und ich griff reflexartig zu.

Annira sah mich kurz grinsend an, bevor sie wieder aufsprang und in der Schülermasse verschwand.

Scath und ich sahen uns kurz Stirn runzelnd an, bis wir mit den Schultern zuckten und uns wieder zurück fallen ließen.

Da fiel mir ein: “Was haben wir eigentlich als Nächstes?”

Mein Bruder grummelte kurz etwas unverständlichen, bis er antwortete: “Bardentum.”

Wenigstens ein anständiges Fach heute.

Die Musik und das Rittertum waren hierzulande eng miteinander verknüpft, denn angeblich sollen einige der vergangenen Helden exzellente Barden gewesen sein.

Fand ich ganz lustig, denn es stimmte. Mich hatte mehr als einmal nach getaner Heldentat meinen Lebensunterhalt in diesem Gewerbe gefunden.

Einige meiner Lieder gab es - in leicht abgewandelter Form - heute noch. Und das obwohl damals niemand wusste, dass ich der Held der Epoche war.

Aber Hyrulaner waren schon immer ein musikalisches Völkchen. Genauso wie die Zora. Wir bevorzugten nur andere Richtungen.

Ich lehnte mich zurück und genoss noch etwas die Sonnenstrahlen, bis Scath mich Minuten später etwas grob anstieß. Blinzelnd sah ich zu ihm.

Er verdrehte genervt die Augen. “Jetzt komm schon.”

Also hoch die müden Knochen.

Kaum stand ich, lief es mir eiskalt den Rücken runter. Ich fuhr herum und überblickte die Schülermassen. Der Schauer verschwand.

“Link?” Das war Miri.

Kopfschüttelnd drehte ich mich wieder zu den Anderen. “Alles klar.”

Nichts war klar, denn das Gefühl kam wieder.

Irgendjemand beobachtete mich, nur war es Freund oder Feind? Oder sollte ich das alte Rollendenken lieber lassen?

Aber ich wette, ich habe mir heute schon ein paar Feinde gemacht.

So stapfte ich neben Scath her wieder ins riesige Hauptgebäude. Vor uns liefen die beiden Mädchen und quasselten in einem fort.

Frauen…

Ich glaube, bis auf Phai und Impa war ich noch nie wortkargen Frauen begegnet. Impa die Shiekah, nur damit kein Missverständnis entsteht.

Ich beugte mich zu meinem Bruder. “Ich glaube, du wurdest gerade zur zweitwichtigsten Person in Miris Leben degradiert.”

“So lange ich da bleibe und über mir ihre Kindheitsfreundin steht, kann ich damit ganz gut ein paar Stunden überleben.” Mal ehrlich, wer hatte eine solche Antwort jetzt erwartet? Ich, aber nur weil ich wusste, wie sehr er in Miriam verschossen war. Auch jetzt noch nach 1 ½ Jahren Beziehung.

Irgendwie süß, oder?

Die Mädels sahen uns an, bis sich Miri an Zelda wandte. “Siehst du, es gibt doch romantische Männer.”

“Ich bin schockiert.” Und so sah sie auch aus.

Dafür lief Scath neben mir gerade knallrot an.

Ich mischte mich ein. “Schätze mal, du hast den einzigen romantischen 16-jährigen dieser Schule aufgegabelt.”

Scath wurde noch einen Ton dunkler.

“Hm…” Miri tippte sich mehrmals ans Kinn, während sie überlegte. “Wenn man bedenkt, dass er mich einfach vor der ganzen Klasse geküsst hat. Ein Strauß mit roten Rosen wäre eher in Richtung Romantik gewesen.”

“Auch noch Sonderwünsche!” Ich verdrehte genervt die Augen. “Sei froh, dass ich ihm überhaupt in den Hintern getreten habe.”

Zelda kicherte mittlerweile.

Hm, ich glaube, mein Bruder war sogar noch dunkler geworden. Aber bevor ich den Mund aufmachen konnte, zog Miri ihn zu sich runter und küsste ihn geräuschvoll.

Zelda und ich sahen uns kurz an und mussten beide grinsen.

Während Scath langsam wieder seine normale Gesichtsfarbe annahm, lösten sie sich wieder voneinander.

Ich verkniff mir jegliches Kommentar.

Bevor die Beiden noch den Bezug zur Realität verloren, räusperte Zelda sich. “Vergesst bitte nicht, dass ihr noch in der Schule seid.”

Schon wedelte Miri mit der Hand vor ihrer Nase herum. “Verschwinde Dämon!”

“Scath, nimm deine Freundin und bring uns in den Raum. Dort stör ich euch auch nicht bei was auch immer.”

Mein Bruder streckte mir die Zunge entgegen, griff nach Miris Hand und dirigierte uns wirklich durch die Schülermassen.

Wieder die Treppe, aber diesmal ganz nach oben.

Im zweiten Stock wurde es merklich ruhiger.

Aber das Gefühl beobachtet zu werden verschwand nicht.

Kurz vor der obersten Etage wurden wir durch eine bezaubernde, um nicht zu sagen angepisste, Stimme aufgehalten. “Hey Freak, Wir wollen so welche wie dich hier nicht.”

Ich sah nach oben, genau zu dem Kerl, der die letzten Stunden vor mir gesessen hatte. Hatte doch erwähnt, dass lange Haare an Männern nicht gerade gefragt waren, oder? Tja, hier ist der Beweis.

Ein Grinsen schlich sich auf mein Gesicht. “Danke, gleichfalls.”

Soll der mich beleidigen, so viel er will. Hauptsache er ließ meine Familie daraus. Früher oder später würde er diese Grenze mit Sicherheit überschreiten.

“Missgeburt.” Gut, jetzt ging er doch zu weit.

Aber nichts, was ich nicht gegen ihn verwenden konnte. “Angenehm, Bravery.”

Zelda, Scath und Miriam waren am Kichern, während er und seine Kumpels nach Luft schnappten.

Das Gefühl beobachtet zu werden wurde stärker.

Nur mit Mühe konnte ich mich daran hindern, mich umzudrehen.

Dafür fixierte ich den Kerl vor mir und legte den Kopf schief. “Glaubst du allen Ernstes, dass du mit diesem Verhalten besser bei der Damenwelt ankommest?” Meine Augen suchten die anwesenden Damen. “Was meint ihr?”

Miriam und Zelda schüttelten amüsiert die Köpfe.

Er explodierte noch nicht. Sollte mir recht sein, so konnte mir keiner die Schuld geben.

Schulterzuckend setzte ich mich wieder in Bewegung. “Solange du keinen anständigen Grund hast, mich zu hassen, lass mich einfach in Ruhe.”

Der würde nie einen Grund finden. Wenn doch würde es mich sehr stark wundern.

Als ich an ihm vorbei marschierte, stieg mir ein unangenehmer Gestank zu Kopf. “Ich hoffe mal, du hast nur in der Nähe einiger Raucher gestanden.” So viel wusste ich schon von der Schulordnung.

Scath hatte mal tierische Probleme bekommen, als man ihn rauchend erwischt hatte. Es war die erste und letzte Zigarette seines Lebens gewesen.

Vielleicht hätte ich mir das letzte Kommentar verkneifen sollen. Der ankommenden Faust konnte ich nur durch einen Schritt nach hinten ausweichen.

Leider eine selten dämliche Idee, wenn man auf einer Treppe stand.

Ich erwischte die untere Stufe nicht richtig und rutschte ab.

Schei….

Körperbeherrschung sei Dank konnte ich mich drehen und gerade noch ein paar Stufen weiter unten mit den Händen abstützen. Ich stieß mich mit den Beinen ab, nutzte den Schwung und kam auf halber Höhe der Treppe wieder zum Stehen.

So halbwegs zumindest.

Ich ruderte wild mit den Armen, um doch noch das Gleichgewicht zu halten und nicht die restlichen Stufen runter zu kullern.

Ein Arm schnellte vor und hielt mich fest.

Schwein gehabt.

Noch bevor ich Fragen konnte, wem ich meinen Hals zu verdanken hatte, stieg mir ein wohl bekannter Geruch in die Nase. Und nicht bekannt aus diesem Leben.

“WENN IHR JEMANDEN UMBRINGEN WOLLT, MACHT DAS AUSERHALB DER SCHULE! DA FÄLLT DAS NICHT IN MEINEN ZUSTÄNDIGKEITSBEREICH!”

Jup, er war es.

Ich wagte einen Seitenblick und wurde bestätigt.

Der Arm der quer über meiner Brust lag und mich vor einem Freiflug schützte, gehörte dem ehemaligen König der Gerudo.

Ganondorf. Träger des Triforce der Kraft. Wiedergeburt des Todbringers.

Offiziell gab es die Gerudo nicht mehr, genauso wie die Shiekah. Vielleicht war es für beide Rassen besser im Verborgenen zu leben, denn sie waren doch etwas sehr speziell.

Einmal zurück in der Gegenwart starrte ich ihn immer noch an.

Wisst ihr, was frustrierend ist? Ich trank jeden Tag Milch bis es mir zu den Ohren heraus kam und der war trotzdem mehr als einen Kopf größer als ich. Beschiss!

“Wenn ich das noch einmal erlebe, werdet ihr euch wünschen, dass ich euch aus der Schule jage. Kapiert?”

Na zum Glück richtete sich sein Zorn nicht gegen mich.

Ich sortierte kurz meine Beine, bis ich wieder sicher stand und nicht Gefahr lief, jeden Moment den Abflug zu machen.

Mal ehrlich, ich stand eine Stufe weiter oben und ging ihm gerade mal bis zum Kinn. In meiner alten Klasse war ich der Größte! Bringt das mal unter einen Hut!

Er hatte die Anderen noch weiter zugepflaumt, ohne dass ich auch nur ansatzweise hingehört hätte.

Jetzt erst drehte er den Kopf zu mir.

Gedanklich trat ich mir selbst in den Hintern um mich nicht zu verraten. So neigte ich nur kurz den Kopf. “Vielen Dank und Entschuldigung.”

Schon machte ich, dass ich wegkam.

Zelda, Miri und Scath sahen mich verwundert an. Kein Wunder, meinen Stund eben sollte man eigentlich nicht so aus dem Stehgreif hinkriegen.

Doch sie fragten nicht, stattdessen setzten auch sie sich in Bewegung.

Am Kopf der Treppe angekommen, drehte ich mich dann doch mal um.

Ganondorf sah mir Stirn runzelnd hinterher, schüttelte dann den Kopf und ging wieder zurück.

Teils zum Schein, teils aus Neugierde fragte ich: “Wer war das überhaupt?”

“Du kannst Sachen fragen.” Scath schnaubte amüsiert. “Ich wüsste nicht, dass ich ihn schon mal gesehen habe. Muss aber nichts heißen.” Sein Blick wanderte zu mir. “Alle in Ordnung?”

Ich nickte mehr in Gedanken.

Ganondorf war recht auffällig, unbestreitbar. Dass mein Bruder ihn noch nie gesehen hatte, glaubte ich nicht. Also konnte es nur so sein, dass auch er hier neu war.

Was hatte ich gesagt?

Kaum hatten Zelda und ich etwas miteinander zu tun, mischte sich auch der Dritte im Bunde mit ein.

Bardentum ging spurlos an mir vorüber.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  MyokoMyoro
2016-05-08T16:30:01+00:00 08.05.2016 18:30
Ärmster. Wenn das jetzt noch dein neuer Direktor oder Klassenlehrer ist, will, glaube ich, niemand mit dir Tauschen Link.
Ich fand das Kapitel toll und ich freue mich über dein weiterschreiben.
Deine Myoko
Antwort von:  linkbravery
10.05.2016 03:45
Direx? Bloß nicht!
Nene, Ganon ist weder Klassenlehrer (der Job ist an die verplante Geschichtslehrerin vergeben) noch Direktor.
Antwort von:  MyokoMyoro
10.05.2016 10:57
Ok. Wäre abder auch lustig geworden, da Link ihn in seinen vergangenen Leben ja zu oft gesehen/besigt hat.


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