The kissing Whisky von Hypsilon ================================================================================ Kapitel 6: Der Weg beginnt -------------------------- Der Regen hatte sich aufgelöst und es war bereits mitten in der Nacht. Kori und Ace hatten gut gegessen und so standen sie nun beide an der Reling und starrten in die dunkle Ferne. Das Deck war noch wunderschön bunt beleuchtet, denn jederzeit könnten Gäste kommen für einen Mitternachtssnack oder einen Drink an der Bar. Es tummelten sich auch die ein oder anderen Personen und nicht nur Personal. „Hey Schönheit“, drang die bekannte Stimme des blonden Jungen wieder an Koris Ohr. Sanji gleitete schon beinahe über das Deck und lief einer hübschen blonden Frau hinterher. Dabei schüttelte sie den Kopf. „Ach Kori, Liebes, du wirst schon über ihn hinweg kommen, du findest bestimmt einen Besseren“, stichelte Ace und gab ihr einen sanften Schubs, worauf sie empört zu Schnaufen begann. Was sollte sie denn darauf noch sagen? Dann dachte sie über die Worte nach. Sie würde bestimmt einen Besseren finden. Aber was hieß das genau? Und wollte sie das? Natürlich wollte sie sich nicht auf Sanji einlassen, aber wollte sie sich überhaupt auf irgendjemanden einlassen? „Ich werde doch sowieso keine Zeit für sowas haben“, sagte sie schließlich, zuckte mit den Schultern und machte Ace damit fast ein bisschen traurig. „Wirklich? Du willst dein Leben lang alleine bleiben? Das ist doch traurig… Es wird bestimmt anders kommen“, meinte er und musterte Kori, welche auch ihn nun genau musterte. „Na du wirst schon nicht mein Tröster werden, dafür sind wir zu gute Freunde und außerdem werden wir ein Team bilden, da haben solche Gefühle keinen Platz“, überraschte sie Ace. An so etwas hatte er gar nicht gedacht. Er wollte sich ihr nicht anbieten, geschweige denn, dass solche Gefühle im Spiel waren. Sie hatte das schon ganz richtig gesagt, sie waren zu gute Freunde. Sie würden zwar kein Team sein, aber wenn, dann wäre das bestimmt keine gute Kombination. „Als könntest du nein zu mir sagen, würde ich darum fragen“, sagte Ace dann doch noch, rein um sie aufzuziehen und zwinkerte ihr zu. „Du bist doch ein…“ – „riesengroßer Vollidiot? Ich weiß. Ich mach doch nur Scherze“, unterbrach er Koris Empörung. Er wollte für sie zwar nicht immer und immer wieder ein Vollidiot sein, doch diesmal hatte er es vielleicht verdient. Kori kicherte. Er kannte sie nun doch schon recht gut, das freute sie irgendwie, denn für sie war dies ein Beweis, dass sie bereites ihren ersten besten Freund gefunden hatte und dass ab nun nichts mehr schief gehen konnte. Auch Ace war sehr froh, dass er so mit Kori umgehen konnte. Sie verstand Spaß und sie nahm ihm nicht alles übel. Noch konterte sie nicht so wie seine Brüder, aber was nicht ist, konnte ja noch werden. „Ace? Ich denke, wir sollten langsam aufbrechen, noch haben wir die Sterne und ich denke, die Sonne wird in ein paar Stunden aufgehen“, schlug Kori vor und hatte natürlich auch damit vollkommen recht. Sie hatten zwar beide nicht geschlafen, aber da mussten sie nun durch. Vielleicht war es nicht mehr weit. Ace nickte und beide gingen wieder über das Vorderdeck um bei ihrem kleinen Schiffchen zu landen, welches gar nicht so einsam auf sie wartete. Bestimmt waren die meisten Gäste unter Dach und am Deck konnten sie nur die wenigen Harten finden, die nicht vor dem Regen geflohen waren. Mit einem gekonnten Sprung landete Ace im Boot und hob Kori zu sich hinein. Diese verzog spielerisch die Schnute. Natürlich hätte sie das alleine auch geschafft, dennoch war es eine nette Geste und sie überlegte, ob sie ihm tatsächlich so sehr widerstehen könnte, wenn er ihr ein Angebot machen würde. Sie konnte nicht abstreiten, dass sie einen äußerst attraktiven Burschen als Gefährten hatte, geschweige denn, dass ihr sein Charakter nicht passen könnte. Könnte sie tatsächlich? Ach, besser keine Gedanken darüber machen. Er würde es bestimmt nicht soweit kommen lassen. Ruckzuck war die Nussschale losgemacht und Kori und Ace wieder auf der Reise nach Loguetown. Die beiden hofften sehr, dass der nächste Stopp, die nächste Insel wirklich die erwünschte war. Es fühlte sich bereits echter an. Konnten sie die Nähe zum Ziel schon so sehr spüren? Sie waren auf jeden Fall beide motiviert und strotzten beinahe vor Stolz darüber, wie weit sie mit einer so kleinen Reisemöglichkeit gekommen sind und waren sich sicher, dass auch Loguetown bald erreicht war. Koris Blick konzentrierte sich genau auf die Sterne um ihren Kurs halten zu können. Immer wieder machte sie einen Kontrollblick und unterhielt sich währenddessen blendend mit Ace. Sie konnte es kaum glauben, dass er bei Bergbanditen aufgewachsen war und dass ein solcher musterhafter Marinesoldat aus ihm werden sollte. Ace hingegen war von Koris Erzählungen überzeugt, dass sie eine tolle Soldatin werden würde. Ihr Vater hatte ihr die Marine sehr gut eingetrichtert und Koris Sinn für Gerechtigkeit fand sich bei der Marine gut, denn Ace fand ihn etwas übertrieben. Kori sah viele Dinge nur schwarz/weiß, also gut und böse. Eine Grauzone schien es für sie nicht zu geben. Es dauerte nicht lange, da ging die Sonne am Horizont auf. Kori war begeistert von diesem Anblick, die ersten Lichtstrahlen spiegelten sich sofort an der Wasseroberfläche und spielten ein wunderschönes Spektakel. Weit und breit war kein Schiff, keine Insel „Ein traumhaft schöner Anblick“, hauchte sie schon beinahe, so hin und weg war sie. „Was ist eigentlich dein Traum Kori?“, fragte Ace als er mit traumhaft ein gutes Stichwort fand. Kori wandte sich zu ihm um. Ihr Blick war etwas fragend, ihr war nicht klar, was er meinte, sie dachte das sei bereits geklärt. „Ich möchte der Marine mit all meiner Kraft und allem was ich habe dienen und so die Welt zu einem besseren Ort machen“, antwortete sie locker. „Das ist mir schon klar, aber ich meine abgesehen davon, du musst doch noch andere Interessen haben oder?“, hakte Ace etwas nach. Er wollte sich nicht damit abfinden, dass Kori nur mehr seine Gegnerin sein würde und dass es ihr im Leben nur darum ging. „Hmm… ich würde unendlich gerne ein Nyagumi sehen“, sagte sie verträumt und seufzte. Ace‘ Blick verriet ihr, dass er keine Ahnung hatte, was sie meinte. Also erklärte sie es ihm. Ein Nyagumi war nur alle 500 Jahre zu sehen, es war ein besonders schönes, ereignisreiches und unvergleichliches Lichterspektakel auf der Grandline, wenn alle Planeten und Monde in einer Linie zu der Sonne standen. Es waren hauptsächlich bunte Farben und Formen am Himmel zu sehen, weiters konnten sich durch dieses Ereignis die Inseln umorganisieren und somit könnte eine komplette Neuorientierung der Welt wie sie sie kannten stattfinden. Es wurde vermutet, dass beim ersten Nyagumi die Teufelsfrüchte entstanden waren, aber dies war nur eine Vermutung. Als Kori erzähle, strahlten ihre Augen vor Aufregung und Hingabe. Ace wunderte sich nur so. Sie beschrieb Ace woran man erkennen konnte, dass ein solches Lichterspektakel in näherer Zukunft zu sehen war. Bestimmte Planeten konnte man im Frühling am Himmel sehen, wieder andere nur im Sommer und einige sogar im Winter. Koris Wissen über diese Dinge war faszinierend, aber es hatte auch einen ganz einfachen Hintergrund. Koris Vater war begeisterter Astronom und Physiker. Die Vorfahren ihres Vaters waren die Erfinder des Logports, der auf der Grandline genutzt wurde und somit war es naheliegend, dass auch er und danach Kori eine gewisse Faszination an diesem Thema fanden. „Das ist verdammt cool“, sagte Ace als Kori langsam das Ende ihrer Erzählung fand und sie kicherte. „Nicht wahr und es steht eines an. Es könnte zwar noch Jahrzehnte dauern, aber ich denke, wir könnten eines sehen.“ Und nun war es vorbei mit ihr. Begeisterter und aufgeregter hatte Ace die junge Dame die ganze Reise über noch nicht gesehen und er musste lachen. Er war froh, dass ihr Herz dann doch nicht nur für die Marine schlug. Er vermutete, dass die Marine etwas war, was sie sich aufbürdete, wegen ihrer Familienverhältnisse, doch ihm war klar, dass die Astronomie und vor allem dieses Nyagumi ihr wahrer Traum waren. Während dem Warten darauf, war es bestimmt nicht schlecht, eine Beschäftigung zu haben und bei der Marine hatte sie das. Als Piratin bestimmt auch, doch dies lehnte sie leider eindeutig ab. Während Kori dieses Weltwunder beschrieb war die Sonne komplett aufgegangen, die Sicht war klar und der Himmel wolkenlos. Ein perfekter Tag, Loguetown zu erreichen. „Ich hoffe sehr, dass wir das gemeinsam sehen können“, sagte Ace schließlich und fragte sich selbst aber, wie das möglich sein könnte. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sich ihre Wege in Loguetown für immer trennen würden und er traute ihr auch nicht zu, dass sie es wahrhaftig übers Herz bringen könnte, ihn als Piraten dingfest zu machen, ihn ins Impel Down, das berüchtigte Unterwassergefängnis auf der Grandline, zu liefern und dann vielleicht auch noch bei seiner Hinrichtung mitzuwirken. Nein, dazu waren sie schon zu gute Freunde. Und er sollte richtig liegen. Kori könnte ihm nichts zuleide tun, viel mehr würde sie an ihn plädieren zu konvertieren, immer und immer wieder und auch das erwartete er sich von ihr, weswegen er noch nicht auflösen wollte, dass sein Traum war, der berüchtigtste Pirat, den die Welt je gesehen hat, zu werden. Als er darüber nachdachte, fiel ihm auf, dass er und Kori in dieser Hinsicht garnicht so verschieden waren. Beide hatten sie einen Piraten als Elternteil und bauten einen wahnsinnigen Hass auf diese Person auf. Was ihn allerdings sehr wunderte, war die Tatsache, dass er, Ace, genau deswegen Pirat wurde und Kori wegen desselben Grundes der Marine betrat. Auch Ace war zum Teil bei einem Mitglied der Marine aufgewachsen, aber er hatte nie so eine Bindung zu Garp und dies war bestimmt der Grund. Garp gab ihm keine wahre Motivation zur Marine zu gehen, Koris Vater hatte sich da eindeutig mehr ins Zeug gelegt. Der Wind leitete das winzige Segelboot eifrig voran. Kori hatte den Kurs genau im Blick und auch Ace verstand bereits das wichtigste um sich zu orientieren. Das konnte bestimmt nicht ungeschickt sein. „Lass uns doch einen darauf trinken, dass wir das tollste Spektakel, das uns die Grandline bietet, gemeinsam sehen werden“, sagte Kori motiviert, holte die bereits fast geleerte Flasche Whiskey hervor und nahm den ersten Schluck. Zufrieden wischte sie sich mit dem Unterarm einen Tropfen von den Lippen und reichte Ace die Flasche. „Auf ein gemeinsames Nyagumi“, sagte Ace und nahm auch einen großen Zug der köstlichen aber starken Spirituose. Whiskey, diese Vorliebe hatte Kori von ihrer Mutter, wahrscheinlich würde sie sich gegen den Genuss wehren, wüsste sie das. Die gemeinsame Reise sollte schon bald ein Ende finden. Denn auch, wenn noch lange kein Land in Sicht war, sie waren der gewünschten Insel schon sehr nahe. Aufgrund von Koris Wissen und der Jahreszeit, die einen gewissen Stern sogar am Tage sichtbar war, konnten sie pünktlich ihren Proviant anpacken und Mittagessen. Die beiden Seeleute hatten noch leckeres aber beinahe schon hartes Brot dabei, ebenso wie etwas Käse und Kräuter. Kori freute sich schon sehr auf warme Speisen und Ace konnte es kaum erwarten, wieder richtige Keulen von Rind und Schwein verschlingen zu können. Er musste also beinahe schon direkt auf Loguetown einen Koch finden, soviel war klar, ohne Koch ging garnichts. Die beiden hatten richtiges Glück, denn die weitere Reise brachte keine Umstände, der Wind lies ab und zu nach und somit mussten sie etwas rudern, doch das Wetter hielt gut an und sie trafen auf keine unguten Zeitgenossen. Alles lief wie am Schnürchen, das war beinahe schon unnatürlich. „Denkst du, wir können gleich mit dem Training anfangen?“, fragte Kori aufgeregt nach einiger Zeit und um ehrlich zu sein, wusste Ace nicht einmal wo Kori hingehen musste. Natürlich, einfach bei der Basis reinspazieren und sich anbieten. Aber hier hatte sie bestimmt noch einen komplizierten Weg vor sich, oder könnte es ganz einfach sein? Ace wusste es nicht und es interessierte ihn auch garnicht, er wollte nur, dass es ihr gut ging. „Ach, wir spazieren da einfach rein und machen mit, so einfach ist das“, erklärte Ace und reichte seiner noch-Gefährtin den letzten Schluck Whiskey. „Oh ich hoffe, wir bleiben nicht lange auf dem Trockenen“, kicherte Kori und leerte die Flasche. Diese verschwand wieder im Boot unter einer der Sitzdielen. Ace packte sie unbemerkt in seinen Rucksack. Er wollte doch eine Art Erinnerung an Kori haben und diese Flasche war genau richtig. Er seufzte kurz. Kori dachte, es wäre wegen der Trockenlage und nickte nur zustimmend. Sie beobachtete wie Ace‘ Augen plötzlich größer wurden und wie er sich eindeutig versuchte zu konzentieren. Sofort drehte sie sich um und erblickte genau, was er erblickte. Am Horizont, wo bereits zu sehen war, dass die Dämmerung bald einbrechen würde. „Bitte lass es Loguetown sein“, sagte Kori und schnappte sich sofort die Ruder um dem kleinen Boot einen Geschwindigkeitsboost zu verleihen. Ace hoffte auch, dass Loguetown bald erreich war, leider sollte dies den Abschied bedeuten und an diesem begann er nun in Gedanken zu arbeiten. Kori und Ace erreichten die Insel direkt bei Einbruch der Dännerung und sie hatten es tatsächlich endlich geschafft. Sie hatten Loguetown erreicht. Sie waren endlich am Anfang ihrer tatsächlichen Reise. „Wow“, sagte Kori, sie war hin und weg von der Tatsache, dass sie endlich angekommen waren. Sie packte ihren Rucksack, wie auch Ace den seinen, schulterte ihn und sprang erfreut im Seitgalopp neben Ace her, als sie die Insel betraten und Loguetown zum ersten mal erkundigten. Als sie die Stadt betraten, wurden gerade ein paar Straßenlaternen angezunden, dass die vielen Menschen, die sich hier aufhielten weiterhin eine gute Sicht hatten. Hier war schon viel mehr los als auf all den anderen Inseln auf denen sie waren. Sie betraten eine richtige Stadt mit vielen und teilweise großen Häusern und viele Menschen tummelten sich hier, sie standen und gingen teilweise in größeren Gruppen umher. Keiner starrte sie an, weil sie Unbekannte waren, denn viele hier waren Unbekannte. Zukünftige Piraten, Touristen, Abenteurer auf der Durchreise und der ein oder andere Marineanwärter sollte sich hier auch noch verstecken. Kori freute sich bereits unheimlich auf die kommende Zeit und dies versuchte sie mit keinem Muskel zu verstecken. Ace hingegen wollte nur noch weg. Ihm war klar, dass er Kori enttäuschen würde und das wollte er eigentlich garnicht. „Sag Kori… willst du wirklich zu Marine?“, fragte er sie schließlich und sie blieb abrupt stehen. „Natürlich, du doch auch oder?“, konterte sie und brachte Ace zur inneren Verzweiflung. Wie konnte sie nur so naiv sein? „Willst du nicht lieber mit mir alleine weiter auf Reisen gehen? Ein paar Gefährten finden und Abenteuer bestehen?“ Er lies nicht locker. Konnte er sie doch noch zur Piratin machen? Im Moment machte er sie unheimlich verwirrt. „Ace, was ist los?“ Nun machte sie sich Sorgen. Sie sah Ace genau an, dass ihn etwas bedrückte. Ihr Entschluss stand fest. Sie ging zur Marine und sie dachte, das war auch sein Ziel. „Wir werden mit der Marine beide gemeinsam viele Abenteuer bestehen und noch dazu Piraten aus dem Weg räumen. Ace, wir werden ab jetzt immer zusammenarbeiten, wir sind doch ein Team“, sagte sie selbstsicher und versuchte ihn aufzumuntern. Sie konnte sich vorstellen, dass er Angst hatte, sie würden nicht zusammen bleiben können. Man würde sie in verschiedene Einheiten stecken und sie müssten auf unterschiedliche Reisen gehen, aber Kori war sich ganz sicher, dass dies nicht geschah. Er musste es tun, er musste es jetzt tun, sonst hätte er keinen Ausweg mehr und er sah sich schon beinahe mit Kori bei der Marine. Nein, das wollte er nicht. Er wollte der Marine nicht beitreten um keinen Preis. „Kori“, sagte Ace und nahm sie plötzlich in den Arm. Er drückte sie ganz fest an sich und schloss dabei die Augen. Kori brachte kein Wort heraus, vor Verwirrung. Ace genoss diesen Moment. Für Kori war diese Nähe ganz ungewohnt, sie konnte Ace‘ Geruch genau aufnehmen, er roch nicht schlecht, ein wenig verschwitzt schon, aber nicht grundsätzlich nur so. Die Verwirrung lies sie nicht los, ihr Herz begann etwas schneller zu schlagen und sie brachte kein Wort heraus. Ace atmete tief ein und lies nach einer kurzen Weile los. „Ich werde dich unbeschreiblich vermissen… Bitte pass auf dich auf“, sagte er und strich ihr sanft über die Wange. Dann stieß er sie, so sanft es ihm möglich war, in eine Gruppe von Leuten und lief sofort davon. Kori rempelte wirklich eine Passanten nieder, fand aber nur sich selbst am Boden wieder. „Bitte entschuldigen Sie“ Kori rappelte sich schnell wieder auf. Sie vergewisserte sich sofort, ob niemanden etwas passiert war und entschuldige sich noch einige male, ehe ihr wieder einfiel, was gerade passiert war. „Ace!?“, rief sie und sah sich nervös nach ihm um. Ein paar Passanten drehten sich zu ihr um. Sie rief noch ein paar mal nach ihm, suchte ihn auch in einigen Gassen, beinahe stolperte sie dabei über nicht gerade liegende Backsteine am Boden. Sie war komplett an den Kopf gestoßen. Warum lief er so plötzlich weg? Aber als ihr seine Worte wieder in den Kopf huschten, war ihr klar, dass sie ihn nicht finden würde. Sie blieb ratlos stehen. Überlegte, was sie falsch gemacht haben könnte. Hatte diese ganze Aufzieherei etwa doch Gefühle als Basis? Nein, es wusste etwas anderes sein. Dann erinnerte sie sich gleich wieder, er fragte sie, ob sie sich mit der Marine sicher sei und er sagte ihr, er würde sie vermissen, das war ein klares Indiz dafür, dass er doch einen anderen Weg einschlug. Aber warum? Hatte er sie etwa die ganze Reise über angelogen? Wollte er nie zur Marine und hatte nur ein Abenteuer in Sicht? Wohin wollte er jetzt überhaupt? Und wenn er nicht mit der Marine zur See fahren wollte dann, nein, nein er konnte nicht Pirat werden wollen. Kori schüttelte stark den Kopf. Das wollte sie nicht wahrhaben. Ihre Gedanken liefen beinahe Amok. Angefangen von dem Gefühl, verraten geworden zu sein, hingehen zu der Einsamkeit, die sich nun in ihr breit machte. Eine lange Zeit während ihrer Reise hatte sie einen Gefährten, mit dem sie sich gut verstand und plötzlich war sie wieder alleine. Sie verstand das alles überhaupt nicht, sie wusste nur, dass ihr Ziel noch feststand und nach diesem blickte sie sich um. Es tat ihr von Herzen leid, dass Ace nicht mehr bei ihr war, außerdem ging das alles recht schnell, dass es ihr noch nicht einmal ganz klar war. Irgendwie wartete sie darauf, dass er jeden Moment wieder neben ihr stand und, dass es diese Aktion gerade eben garnicht gab, dass sie soetwas wie einen Tagtraum, einen wahren Albtraum hatte, aber Ace kam nicht wieder. Wie durch ein Zeichen blies der Wind genau die Laterne, neben der Kori so fassungslos stand, aus. Sie drehte ihren Kopf zu der Laterne. Ihr war nicht bewusst, wie lange sie hier stand und in Gedanken, in Fragen ohne Antwort verloren war. Sie fühle sich alleine. Doch dann fiel ihr ein, dass sie ein Ziel hatte und dass sie sich davon nicht abhalten lassen würde, schon garnicht von irgendeinem Typen, der nett und hübsch und lustig war. Sie seufzte. Mehr wie eine Marionette, als aus vollkommen freiem Willen suchte sie dann doch die Marinebasis hier auf. Es war in der Zwischenzeit richtig dunkel geworden, die Sonne hatte sich für diesen Tag bereits verabschiedet, doch noch herrschten angenehme Temperaturen. Mit jedem Schritt, den Kori näher der Marinebasis kam, wurde ihr Mut und ihre Motivation wieder größer. Natürlich hätte sie Ace sehr gerne bei sich gehabt, aber ihr wurde schnell doch klar, dass es wohl nicht sein Traum war und sie konnte ihn nicht zwingen, auch wenn sie ihn gerne überredet hätte, hätte er ihr die Chance gegeben. Aber er ist einfach feige weggelaufen, das enttäuschte sie. Die Marinebasis hier in Logue Town machte es Kori schwer sie zu finden. Denn sie sah absolut nicht so aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie erwartete sich eine Festung nahe am Meeresufer, doch so war es garnicht. Die Basis sah viel mehr wie ein Verwaltungsgebäude aus, allerdings konnte Kori nicht erkennen, wie groß es erst im Gebäude sein sollte. Natürlich stand sie vor einem riesigen Gebäude, welches bestimmt noch einige Meter nach hinten zu bieten hatte. Eine kurze Zeit stand sie hier. Ihre Aufregung stieg und stieg und so machte sie die letzten Schritte zu der großen Türe, derer Klinke sie guten Willen in die Hand nahm. Kurz hielt sie inne. „Der Weg beginnt“, flüsterte sie und trat ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)