Sailor Moon Crystal - Blutfürst von Laito-Sakamaki ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Minako lag ausgestreckt auf ihrem Bett und starrte an die Decke. Ihr wollte einfach nicht aus dem Kopf gehen, dass Usagi Haruka tatsächlich verdächtigte, sie belogen und verraten zu haben. Für sie war es undenkbar, dass ausgerechnet Haruka auf irgendeine Art zum Verräter wurde. Zwar hatte sie meist eine sehr harte Schale, wirkte manchmal oberflächlich und arrogant, wenn nicht sogar herablassend, aber all das tat sie nur um zu verbergen, wie sehr sie sich um alle sorgte und wie oft sie sich allein die Schuld für alles gab, was mal schief ging. Im Grunde war Haruka der Mensch, mit dem reinsten Herzen, dass Minako sich vorstellen konnte. Sie tat alles um zu verhindern, dass andere sie als guten Menschen sahen, weil sie selbst sich nicht für einen hielt und nur ein reines Herz würde seine Reinheit verleugnen. "Was sie in diesem Schloß alles durchgemacht hat", murmelte sie vor sich hin, "Auch wenn sie in diesem traumhaften Zimmer gelebt hat und in keinem Kerker saß, wie wir...ihr Los war keinen Deut besser als unseres..." Während sie alle sich nach und nach erholten von diesen schlimmen Erlebnissen und langsam zurück ins Leben fanden, litt Haruka´s und Michiru´s Beziehung unter dem erlebten, weil Haruka sich, wie immer, schuldig fühlte. Das wußte Minako, auch wenn Haruka und Michiru darüber immer weitgehend schwiegen, was privat bei ihnen so lief. In diesem Moment klingelte ihr Handy und Makoto´s Bild leuchtete auf dem Display. Voller Freude über die Ablenkung schnappte sie es sich und nahm den Anruf an. "Hey Mako-chan, was gibt´s Neues?" bergrüsste sie ihre Freundin. "Mina-chan, ich bin verliebt", plärrte es direkt in ihr Ohr, "Es ist, als würde ein Traum wahr werden..." "Was???" plärrte Minako zurück. "Los erzähl! Wie heißt er, wo wohnt er, wie alt ist er, wie sieht er aus, seit wann kennst du ihn und wie habt ihr euch kennen gelernt?" "Subaru heißt er", sprudelte es aus Makoto hervor, "Ich hab ihn im Blumenladen getroffen vor ein paar Tagen und heute hatten wir ein Date. Er ist soo süß!" "Heute?" fragte Minako verdutzt, "Wir haben nichtmal 8 - das war aber kein langes Date! Eigentlich doch kein gutes Zeichen, oder?" "Im Gegenteil", flötete Makoto, "Er war ein echter Gentlemen. Wir waren zu spät fürs Kino, also hab ich ihn mit heim genommen und..." "Du hast was?" unterbrach Minako sie direkt, "Makoto! Das sind ja ganz neue Töne von dir. Sieht dir gar nicht ähnlich." "Willst du mich für dumm verkaufen?" schnappte Makoto, "Denkst du, du bist die einzige mit einem Sexleben? Wir sind keine 15 mehr! Selbst Usagi hat ihr erstes Mal lang hinter sich gelassen!" "Na, Rei und Ami haben´s doch auch noch nie getan", gab Minako lapidar zurück, "Woher soll ich wissen, dass es bei dir anders ist? Schließlich bist du genau so Single wie ich." "Und das hat dich je gehindert?" forschte Makoto. "Öhm...nein...", gab Minako zu, "Ok, du hast gewonnen. Aber egal! Habt ihr?" "Haben wir was?" verstand Makoto null, so abgelenkt war sie. Dann jedoch fasste sich. "Nein haben wir nicht", sagte sie überglücklich, "Nicht, dass ich nicht hätte, aber er sagte, es ginge zu schnell. Er wollte nichts zerstören, bevor es richtig anfängt indem er zu schnell mit mir ins Bett geht." "Solche Kerle gibt´s echt noch?" staunte Minako, "Ich kenn echt nur die Falschen. Nicht, dass mir der unverbindliche Sex nicht gefallen würde, aber manchmal wär´s schon schön jemanden zu haben, der auch die restliche Zeit bei einem ist - nicht nur im Bett." "Hast du da zur Zeit eigentlich wen?", wollte Makoto wissen, "Oder wolltest du bei Haruka so unbedingt mal anfassen, weil du Durststrecke hast?" "Ööhhh... nein...", klang sie plötzlich seltsam zögerlich, "Momentan gibt´s da niemanden. Wieso fragst du?" "Nur so", lachte Makoto, "Kein Wunder, dass du Haruka wieder hinterher sabberst wie zu Anfangszeiten." Minako stimmte in das Lachen mit ein. Sie wurden in ihrem herumgeblödel allerdings jäh unterbrochen, als es bei Minako an der Tür klingelte. "Erwartest du Besuch?", war Makoto erstaunt, "Jetzt noch?" "Eigentlich nicht", war die Antwort, "Mal sehen, wer da so spät noch was will." Sie lief durch´s Haus, öffnete die Tür und fast hätte sie das Handy fallen lassen. Im letzten Moment fing sie es auf, was für Makoto beinahe einen Hörschaden zurfolge hatte. "Motoki!", presste sie überrascht hervor und biss sich sofort auf die Zunge. "Stör ich?" lächelte er, "Du bist doch..." "Sssscht", legte Minako ihm den Zeigefinger auf die Lippen und presste das Handy wieder an ihr Ohr. "Mako-chan?", fragte sie, "Kann ich dich später zurück rufen? Eine Nachbarin will sich etwas ausleihen und..." "Kein Problem", ließ Makoto sie nicht aussprechen, "Ich muß eh erstmal mein Hörvermögen wiederfinden nach deiner Aktion grad. Also dann bis später!" Minako sah verdutzt auf´s Handy. Dann sah sie Motoki an, zuckte mit den Achseln, und warf das Handy beiseite. In der nächsten Sekunde hing sie um Motoki´s Hals und blinzelte ihn verliebt an. "Toki-chan...", wisperte sie, "Mit einem Krankenbesuch von dir hatte ich nun gar nicht gerechnet." Sie verführte ihn zu einem leidenschaftliche Kuss, den er nur zu gern erwiederte. "Ich kann dich doch nicht so lange Zeit allein im Bett verbringen lassen", schnurrte er danach, "Wer krank ist, braucht besondere Zuwendung..." Er hob sie auf seine Arme und ging zielstrebig mit ihr in ihr Zimmer, wo er sie, genau so zielstrebig, mit seinem Körper ins Bett drückte und sie ihn verlangend küsste. "Hoffentlich steckst du dich nicht an", wisperte Minako erregt, von den Zärtlichkeiten, mit denen er sie bedachte, "Sonst muß ich das nächste Mal dich besuchen..." "Du weißt, dass das nicht geht", keuchte er leise, während er ihr Pyjama Oberteil öffnete und jedes Stück freigelegte Haut sanft küsste, "Ich hab mich bei Usagi schon fast verraten und sollte Reijka davon je erfahren ist es vorbei mit all dem Spaß, den wir haben..." "Dann sorgen wir lieber dafür, dass sie es nie erfährt", stöhnte Minako leise, nachdem er ihr Oberteil geöffnet hatte und sie zwischen den Brüsten küsste, "Damit wir noch lange Spaß zusammen haben können..." Sie biss sich auf die Lippe, um ein Stöhnen zu unterdrücken. Motoki küsste sich immer weiter abwärts und schob dabei gleichzeitig die Pyjama Hose von ihrem Körper. Minako krallte sich ins Bettzeug und stöhnte leise seinen Name, als seine Zunge, kurz oberhalb des Slip´s über ihre Haut streichelte. Betont langsam befreite er sie auch noch von diesem, kleinen Stück Stoff und kniete sich zwischen ihre Beine auf die Bettkante. "Bitte lass mich nicht warten", flehte sie ihn atemlos an, während er voller Vorfreude ihren nackten Körper betrachtete, dabei langsam seine Hose öffnete und hinab rutschen ließ. "Das würde ich niemals tun...", wisperte er und lehnte sich über sie, "Dein Verlangen ist so wunderbar unstillbar..." Makoto 'schwebte' regelrecht durch die Wohnung. Nach dem Telefonat mit Minako hatte sie angefangen, ein wenig zu Putzen und Ordnung zu schaffen, obwohl das eigentlich unnötig war. Sie hatte aber einfach nicht die Ruhe, sich jetzt dumpf vor den Fernseher zu setzen oder sonst irgendeiner oberflächlichen Ablenkung nach zu gehen. Sie musste sich beschäftigen, um nicht vor Glück zu zerplatzen, da ihr Gespräch mit Minako ja leider unterbrochen wurde. Jetzt tänzelte sie, von Musik begleitet, durch die Wohnung und kam mit jedem Schritt dem Himmel ein Stück näher. Immer wieder sah sie Subaru vor ihrem geistigen Auge und erinnerte sich an die zärtlichen Küsse, die sie ausgetauscht hatten. Ihr Herz hüpfte wie ein Gummiball und sie hatte einfach nur noch Lust, die ganze Welt zu umarmen. Leider gab es, außer Minako niemanden, mit dem sie über so intime Dinge hätte offen reden können. An Haruka und Michiru traute sie sich nicht heran mit solchen Themen und Rei, alsauch Ami waren bisher mit anderen Dingen beschäftigt. Usagi hatte zwar bereits Erfahrung mit dieser Materie, doch darüber offen und ehrlich zu reden, war ihr noch immer peinlich. "Warum mußte ausgerechnet jetzt auch diese Nachbarin bei Minako klingeln?" murmelte sie etwas enttäuscht vor sich hin, "All diese Glücksgefühle nicht loswerden zu können ist gerade echt anstrengend." Fieberhaft überlegte sie, wen sie vielleicht sonst noch hätte anrufen können, aber die einzige, bei der sie noch irgendwie den Mut dazu aufgebracht hätte, war Michiru und mit dieser hatte sie noch niemals ernsthaft über solche Themen geredet. Außerdem war es auch nicht wirklich ein günstiger Zeitpunkt, Michiru mit Dingen wie frisch verliebt sein und auf Wolke 7 schweben zu behelligen. Jemand anderes wollte ihr aber absolut nicht einfallen, also schaltete sie doch irgendwann den Fernseher an und hockte sich auf die Couch. Es war schon weit über eine Stunde her, dass Minako wegen dieser Nachbarin aufgelegt hatte. So langsam hätte sie ja mal zurück rufen können, oder lieh die gute Frau sich den halben Küchenbestand? Allmählich wandelten sich die Schmetterlinge in ihrem Bauch in Steine und Frust stieg auf. Was hatte man von all den Glücksgefühlen, wenn man sie mit niemanden teilen konnte? Und als hätte sie jemand erhört, klingelte es in diesem Moment an der Tür. Beim Blick auf die Uhr schweiften ihre Augen am Fenster vorbei. Es war bereits dunkel geworden und die Uhr bestätigte, es war bereits 21:30h vorbei. "Hm. So spät?" murmelte sie, "Wer das wohl ist?" Sie erhob sich und ging zur Tür. Als sie öffnete, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. "Subaru?" fragte sie, "Ist etwas passiert?" Der junge Mann sah etwas mitgenommen aus und wirkte leicht verunsichert. "Entschuldige, dass ich dich so spät störe", sagte er, "Ich hatte einen kleinen Streit mit meinem Mitbewohner. Scheinbar hat meine Ex ihn aufgesucht, um ihm meine restlichen Sachen in die Hand zu drücken und sie sind... Naja sie sind..." Er sah sie etwas beschämt an. "Ich hab sie inflagranti erwischt", murmelte er, "Und irgendwie ist meine Faust in seinem Gesicht gelandet..." "Und seine in deinem", stellte Makoto in diesem Moment fest, als sie das Blut an seiner Schlefe sah. Sie ergriff seine Hand, zog ihn in die Wohnung und direkt ins Bad. "Ihr habt euch geschlagen?" fragte Makoto und kramte im Erstehilfe Kasten, "Aber ihr seid beste Freunde hast du doch erzählt." "So war das nicht", schüttelte Subaru den Kopf, "Ich habe ihn geschlagen - aber er hat es nur eingesteckt. Er hat sich nicht gewehrt und sich sogar noch entschuldig, aber meine Ex ist ausgeflippt." Makoto begann die kleine Platzwunde an seinem Haaransatz zu reinigen und er gab einen kurzen, zischenden Laut von sich. "Was heisst, sie ist ausgeflippt?" wollte Makoto wissen, "Hat sie dich etwa geschlagen?" "Natürlich nicht", schmunzelte er, "Sie hat einen Bleikristall Aschenbecher nach mir geworfen." "Was?" war Makoro geschockt, "Das Zeug ist sau schwer! Du kannst froh sein, dass du keine Gehirnerschütterung hast!" "Sie hat mich nicht getroffen", gab er kleinlaut zu, "Ich bin ausgewichen. Und als ich raus gestürzt bin, hab ich die Hauswand mitgenommen." Makoto sah ihn verdutzt an. Er blickte sie an, wie ein Dackel und schnell fingen sie beide an zu lachen. "Du Spinner", lachte sie und verpflasterte die Wunde, "Ein fliegender Aschenbecher - kein Problem, aber eine unbewegliche Mauer - die wird angerempelt!" Amüsiert sah sie ihn an. Er saß auf dem Wannenrand und musste zu ihr auf schauen und plötzlich erfror sein Lachen. "Du bist unglaublich schön, wenn du so lachst", flüsterte er, "Wie eine Elfenprinzessin aus einem Zauberwald..." Auch Makoto´s Lachen verstummte. Stattdessen legte sich ein kleines, glückliches Lächeln auf ihre Lippen und ihre Augen strahlten. "Du weißt genau, welche Worte eine Frau gern hört", sagte sie leise, "In deine Art mit Worten umzugehen, habe ich mich sofort verliebt. Vom ersten Moment an..." Sie lehnte sich etwas zu ihm hinab und sah ihm tief in die Augen. "Nur in meine Worte?" hauchte er und Makoto schüttelte fast unmerklich den Kopf. "Nein", wisperte sie, "Auch in alles andere..." Ihre Lippen fanden sich und sofort schlang Subaru seine Arme um sie, um sie an sich zu ziehen. Der Kuss war anders, als ihre vorherigen Küsse. Er war wilder, heisser, verlangender und sehr schnell wanderten seine Lippen ihre Kehle hinab zum Brustkorb, soweit Makoto´s Bluse ihm freie Haut bot. Deren Atmung war hörbar erregt und seine Hände, die seitlich ihres Körpers verlangend aufwärts glitten und sich unter ihre Bluse schoben, verstärkten diese Erregung noch deutlich. "Subaru-kun", seufzte sie leise und fing an ihre Bluse zu öffnen. Seine Zunge folgte jedem Millimeter freigelegter Haut und seine Arme schlangen sich, unter dem leichten Blusenstoff, so fest um ihrem Körper, dass sie sich an ihm festhalten mußte, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Die Bluse stellte kein Hindernis mehr für seine heißblütigen Küsse dar, da sie nur noch lose um Makoto´s Schultern hing. Ihren BH öffnete er an ihrem Rücken geschickt mit nur einer kurzen Bewegung seiner Finger und gleich darauf glitten sowohl seine Zunge, alsauch seine rechte Hand auf ihre nackten Brüste und entlockten ihr ein wohliges Stöhnen. "Ich will dich, Mako-chan", keuchte auch er erregt und er verbrug sein Gesicht zwischen ihren Brüsten, um sie dort erneut verlangend zu küssen und jeden Millimeter ihrer Haut zu schmecken. "Subaru-kun", seufzte sie wieder seinen Namen und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Ohne jede Vorwarnung erhob er sich und küsste sie heißblütig. Zielstrebig steuerte er sie dabei rückwärts, bis er die breite Schminkablage der Waschbeckenkeramit erreichte und sie, ohne den Kuss zu unterbrechen, mit einer Hand leer fegte. Scheppernd landeten einige der teuren Kosmetika im Waschbecken, andere auf dem Fußboden und einige zerbrachen sogar, während Subaru unter Makoto´s Rock griff, ihren Slip ein Stück runter zog und sie auf die Ablage hob. Noch immer unterbrachen sie den Kuss nicht, wurden eher immer verlangender und er befreite sie ungeduldig komplett von ihrem Höschen. Genauso ungeduldig nestelten ihre Finger an seinem Hosenbund herum und er übernahm das für sie, um die Sache zu beschleunigen. "Subaru-kun", stöhnte sie willig, als er sich zwischen ihre Beine schob, sie fest um die Hüften fasste, sie so an sich heran zog und dabei langsam in sie eindrang. Setsuna hatte Michiru einen Tee gekocht und ihr eine Decke geholt. Sie wollte, dass ihre Freundin sich etwas ausruhte, doch Michiru konnte nicht einfach still auf der Couch liegen, während ihre geliebte Haruka vielleicht für immer auf und davon war. Zusammengesunken saß sie auf der Couch, in den zitternden Händen die Tee Tasse und um die Schultern die Wolldecke, mit der Setsuna sie zugedeckt hatte. Ihre Augen starrten ins Nichts und ihre Gedanken quälten sie ununterbrochen. Auch Setsuna´s tröstende und aufmunternde Worte konnten sie nicht wirklich von ihrer Angst, Haruka nie wieder zu sehen, ablenken. "Soll ich sie suchen gehen?" riss Setsuna´s Stimme sie aus ihren Gedanken, "Ich finde sie ganz sicher." Michiru sah sie mit unendlich traurigen Augen an. "Nein", hauchte sie gebrochen, "Wenn sie nicht freiwillig und von selbst zu mir zurück kommt, dann hat es eh keinen Sinn mehr. Es würde das unweigerliche Ende wohl nur hinaus zögern..." "Michi...", murmelte Setsuna hilflos. Sie konnte den Schmerz, der ihre Freundin innerlich zerfraß, deutlich sehen und genau so deutlich nach empfinden, aber sie wußte, sie konnte nichts tun, um diesen Schmerz zu lindern. So konnte sie nicht verhindern, dass Wut in ihr zu brodeln begann. Miraii und Dämon hin oder her - niemand sprach Haruka ab, dass sie litt und verzweifelt war, doch was sie Michiru antat, war einfach unentschuldbar in ihren Augen. Sie hatte ein Verhältnis mit einem anderen Mädchen, beinahe die ganze Zeit ihrer Gefangenschaft lang und Michiru hatte ihr das ohne nachzudenken verziehen und es vergessen. Bei allem, was Haruka getan hatte - ob nun aus Zwang oder auch von selbst - hatte Michiru sich verzweifelt an ihre Liebe zu Haruka geklammert, hatte sie mit aller Macht festgehalten, um sie durch all die schlimmen Ereignisse nicht zu verlieren und was tat Haruka? Sie verschwand ohne ein Wort und ließ das Mädchen, dass sie so verzweifelt liebte, einfach allein und im Ungewissen. "Solltest du doch wieder nach Hause kommen, kannst du wirklich was erleben, Tenou Haruka", murmelte Setsuna, "Michiru all das anzutun..." Mittlerweile war es beinahe schon 23 Uhr und noch immer gab es nicht das kleinste Lebenszeichen der androgynen Blondine. So langsam zweifelte auch Setsuna daran, dass Haruka noch nach Hause zurück kehren würde, was ihr Herz noch schwerer und ihre Wut noch stärker machte. Wie konnte ausgerechnet Haruka, die sich sonst um jede einzelne von ihnen sorgte und sie beschütze, sofern es nötig wurde, wie konnte ausgerechnet diese Haruka, sie alle und allen voran Michiru, nur so eiskalt verraten? Was für eine fürchterlich grausame, böse Macht konnte es sein, die Haruka befallen und so sehr verändert hatte? In diesem Moment kamen Geräusche aus der kleinen Eingangshalle und im nächsten Moment wurde ein Schlüssel im Schloß herum gedreht. Michiru wollte direkt aufspringen, doch Setsuna hielt sie zurück. Die Tür fiel ins Schloß, Schritte kamen näher und dann stand Haruka im Wohnzimmer. Etwas verwirrt sah sie Setsuna und Michiru an. "Stimmt etwas nicht?" fragte sie, als wäre alles völlig normal, "Ist irgendetwas passiert?" "Ruka!" schluchzte Michiru jetzt los und auch Setsuna konnte sie nicht mehr zurück halten. Sie sprang Haruka an und schmiegte sich an sie, wie ein ängstliches Kind. Die legte unsicher ihre Arme um sie und drückte sie an sie. "Alles ist gut, Chiru", flüsterte sie zärtlich, "Was ist denn los mit dir?" "Was mit ihr los ist?" zog Setuna´s eisige Stimme Haruka´s Aufmerksamkeit auf sich. "Du verschwindest einen ganzen Tag lang", kam sie bedrohlich auf Haruka zu, "Du bist einfach weg, als Michiru aufwacht. Keine Nachricht, kein Hinweis, nicht das geringste Wort. Du gehst nicht an dein Handy, beantwortetst keine Nachrichten, bist einfach nur weg und unerreichbar und das bis so spät in die Nacht hinein. Und dann kommst du hier rein, schaust aus der Wäsche wie ein Schluck Wasser in der Kurve und fragst dich, was passiert ist???" Sie stand nun direkt vor Haruka und hob drohend ihren Zeigefinger. "Ich sag dir, was passiert, wenn du Michiru auch nur noch ein einziges Mal soetwas oder irgendwas anderes Schlimmes antust", drohte sie der Blondine deutlich, "Sie ist vor Sorge um dich fast verrückt geworden, hat sich den ganzen Tag mit den schlimmsten Gedanken gequält und geglaubt, dass sie dich nie wieder sieht. Soetwas tut man dem Menschen den man liebt nicht an! Das ich gerade dir das noch sagen muß, macht mich unglaublich sauer." "Bist du jetzt fertig?" fragte Haruka trocken. Setsuna hatte sich in Rage geredet und bekam Haruka´s Worte zuerst gar nicht richtig mit, doch dann registrierte sie sowohl die Worte, alsauch deren Tonfall und sah sie sprachlos an. Haruka´s Gesichtsausdruck wirkte genervt, wenn nicht sogar schon arrogant und sie sah Setsuna an, als würde sie diese gar nicht für voll nehmen. "Was zwischen mir und Michiru ist, geht dich absolut nichts an", sagte sie kühl, "Ich weiß, das heute war mies von mir, aber ich allein kläre das mit Michiru und niemand sonst! Ich bin dir dankbar, dass du für sie da warst, aber jetzt gehst du besser!" Setsuna bekam eine Gänsehaut, denn so abweisend hatte sie Haruka noch nie erlebt. Auch Michiru sah überrascht zu ihrer Partnerin auf, doch sie war so froh, dass sie sie wieder hatte, dass ihr die Unstimmigkeit mit Setsuna gerade total egal war. Alles in Setsuna sträubte sich in diesem Moment zu gehen und Michiru mit Haruka allein zu lassen, doch Haruka´s Worte waren deutlich und ließen keinerlei Widerspruch zu. Fragend sah sie kurz Michiru an und als diese zustimmend nickte, sah sie wieder Haruka an. "Ich gehe", erklärte sie keinesfalls eingeschüchtert, "Aber Gnade dir Gott, du tust ihr irgendwie weh!" Sie drehte sich um und ging. "Leg den Schlüssel auf den Tisch neben der Tür", rief Haruka ihr nach, "Ich will nicht mehr, dass du ihn hast!" Sie hörte das Klimpern des Schlüssels auf dem Mamor und wie die Tür sich kurz darauf öffnete und schloß. Ihr Blick senkte sich und sie schenkte Michiru ein kleines Lächeln. "Wir müssen reden", sagte sie und sofort wurde Michiru blass. Irgendetwas stimmte nicht, das war ihr sofort klar. Und es war sicher keine Kleinigkeit. Mit einem unguten Gefühl in der Magengegend und zitternden Knien ließ sie sich von Haruka Richtung Couch ziehen und bereitete sich innerlich auf das Schlimmste vor. 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