Sailor Moon Crystal - Blutfürst von Laito-Sakamaki ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Haruka lag im Pool, mit den Armen auf den Rand gestützt und reckte ihr Gesicht der Sonne entgegen. Als Hotaru sich neben sie an den Rand setzte, öffnete sie nicht einmal die Augen. "Sie haben dich weg geschickt, hm?" fragte sie, "Ich kann mir schon denken, worüber sie reden." "Michiru weint", sagte Hotaru leise, "Das alles hat sie sehr mitgenommen. Wären wir doch nur bei euch gewesen..." "Nein Hotaru", sah Haruka sie kurz an, "Du magst eine sehr mächtige Senshi sein, aber in diesem Schloß waren wir alle nur junge Frauen und Mädchen, ohne jede Besonderheit und all dem Bösen dort hilflos ausgeliefert. Ihr zwei wärt nur weitere Blutopfer gewesen." Sie legte den Kopf wieder zurück und schloß auch ihre Augen erneut. "Michiru leidet, weil ich schwach war", sagte sie leise und biss schmerzlich die Zähne zusammen, "Ich war bei diesem Mädchen und Michiru war direkt nebenan..." "Du wußtest es nicht", gab Hotaru zu bedenken, "Und eine Wahl hattest du auch nicht." "Als würde das irgendetwas besser machen", schnaubte Haruka verächtlich, "Sie hat alles mitbekommen. Direkt daneben zu stehen hätte sie sicher auch nicht mehr verletzen können! Ich fühl mich so verflucht schlecht deswegen und traue mich kaum mehr, sie anzufassen." "Es ist normal, sich nach solchen Erlebnissen etwas zurück zu ziehen", erwiederte Hotaru, "Für euch beide. Was leider die Gefahr mit sich bringt, sich nicht mehr gewollt zu fühlen." Jetzt sah Haruka sie wieder an. "Und genau so fühlt es sich an", gab sie zu, "Ich weiß, dass sie mich noch liebt, aber das mit Miraii wird für immer zwischen uns stehen." "Abwarten", blieb Hotaru ernst, "Ich glaube, ihr beide werdet all das schneller vergessen, als ihr denkt. Spätestens dann, wenn wir sicher sein können, dass du und Usagi gesund seid, werdet ihr wieder so glücklich sein, wie ihr es immer wart." "Weise Worte für ein Mädchen in deinem Alter", entgegnete Haruka, "Aber Glück hat immer einen Haken!" "Und es liegt an einem selbst, wie groß oder klein er ist", stieß Hotaru sie an, "Das weißt du besser als ich." Haruka verzog etwas pikiert das Gesicht. "Wenn Michiru wüßte, dass ich mir ausgerechnet von dir Tipps hole, wenns mal nicht so läuft, dann würd sie mich wohl nie wieder ernst nehmen", murrte sie grinsend, "Man vergißt leicht, was für eine uralte Seele in dir steckt, wenn man dich ansieht." "Ich bin kein Kind mehr", ließ Hotaru sich ins Wasser gleiten, "Biologisch vielleicht, aber ich weiß Dinge, die kein Kind auf der Welt wissen sollte und manche davon, sind sogar ein Teil von mir. Ich liebe diese unbeschwerte Kindheit und genieße sie, aber wenn Gevatter Tod geraucht wird, dann greife ich zur Sense und erfülle meine Aufgabe..." "Wenn du so redest fühl ja selbst ich mich wieder wie ein Kind", spritzte Haruka ihr etwas Wasser entgegen, "Laß uns das Thema beenden und versuchen, ein wenig Spaß zu haben. Sonst bekommt Michiru doch noch heraus, was für ernste Gespräche wir zwei miteinander führen." "An mir soll´s nicht liegen", lachte Hotaru und spritzte nun ihrerseits Haruka Wasser entgegen, "Ich bin für jeden Spaß zu haben. Wasserschlaaacht!!!" Sie padelte wild mit den Händen und erzeugte eine große Fotäne hinter der Haruka beinahe völlig verschwand. "Na warte!" blubberte die und ging zum Gegenangriff über. Hotaru schrie, kreischte und lachte, bis Haruka einen ihrer Arme erwischte und sie kurz unter Wasser zog. Sofort darauf ließ sie ihren Arm los und Hotaru tauchte pustend wieder auf. "Unfair!" beschwerte sie sich, "Du bist viel größer als ich!" "Aber du hast angefangen", grinste Haruka, "Beginne nie einen Wasserkampf, den du nicht beenden kannst!" "Und wie ich den beenden kann", drohte das kleinere Mädchen grinsend, "Ich erwisch dich schon." Setsuna wußte einen Moment lang gar nicht, was sie sagen sollte. Sie konnte Michiru ihren Schmerz deutlich ansehen. Es sah aus, als hätte sie Haruka bereits verloren, so wenig Hoffnung schien sie zu haben oder so viel Angst. "Du solltest mit ihr reden", sagte sie schließlich, "Ihr müsst offen und ehrlich zueinander sein und zusammen halten, so wie ihr es immer getan habt. Jetzt mehr als je zuvor! Und wenn ihr keine Geheimnisse voreinander habt, wird am Ende auch alles gut." Michiru begegnete ihrem Blick. "Vielleicht hast du Recht. Ich sollte mit ihr reden und ihr offen und ehrlich sagen, was ich empfinde und wovor ich Angst habe", nickte sie, "Am besten mach ich das gleich heute Abend." Nun nickte Setsuna. "Ich bin sicher wenn du das tust, wirst du direkt danach wieder in ihren Armen liegen und dich viel besser fühlen", klang sie zuversichtlich, "Und so wie ich euch kenne, wird es dann wohl noch eine lange Nacht..." Sie grinste vielsagend. Michiru wurde leicht rot und grinste beschämt. Glücklicherweise klingelte es in diesem Moment erneut an der Tür. "Das müssen Usagi und die anderen sein", erhob Michiru sich, "Sie wollten schon längst hier sein." Und schon verschwand sie ins Haus. Setsuna blickte ihr grinsend nach. Es war doch immer wieder interessant, wie offen Haruka und Michiru ihnen allen gegenüber mit ihrer Beziehung umgingen. Sie flirteten ständig überdeutlich, machten machmal sogar schmutzige Andeutungen und hatten bereits den einen oder anderen Kuss zur Schau gestellt, bei dem selbst Setsuna flau im Magen geworden war und nicht nur den fünf inneren Kriegerinnen. Sofern jedoch deutlich das Thema Sex aufkam, wurden sie beide zu schüchtern Mädchen und hätten sich am liebsten verkrochen vor Scham. Dabei wußten alle ganz genau, dass die zwei eigentlich ständig welchen hatten. Imgrunde konnten sie kaum voneinader lassen, nachdem es das erste Mal passiert war. Setsuna wußte das Alles, denn sie war Michiru´s engste Vertraute. Darum konnten sie und Hotaru auch so gut mit den beiden umgehen. Hotaru war nämlich Haruka´s engste Vertraute und da sie beide sich natürlich auch austauschten, hatten sie immer ein komplettes Bild der Lage und konnten immer die richtigen Ratschläge geben. Natürlich wußten weder Haruka, noch Michiru davon, das Hotaru und Setsuna sich kurz schlossen. Michiru wußte nicht einmal, dass Haruka sich überhaupt jemandem, außer ihr, anvertraute. Das war für Haruka nämlich eigentlich vollkommen untypisch. Zwar erzählte sie Michiru beinahe alles, doch bei anderen hielt sie sich mit Informationen eher zurück. Umso erfreulicher fand Setsuna es, dass Hotaru es, fast wie mit einem Fingerschnipsen, geschafft hatte, Haruka´s volles Vertrauen zu gewinnen. Als Michiru zurück kehrte, hatte sie Usagi und die anderen im Schlepptau. Sie brachten die gewohnte Unruhe mit sich und Setsuna war sich sofort sicher, sie waren wieder ganz die Alten. Usagi stritt mit Rei, Ami steckte mit der Nase in einem Buch, während Makoto und Minako von irgendeinem Typen schwärmten, der ihnen auf dem Weg hierher begegnet war. Mit ihnen kam direkt Leben ins Haus nachdem sich alle endlich ausgiebig begrüßt und an den Tisch gesetzt hatten, sah Setsuna lächelnd in die Runde. "Euch allen scheint es ja gut zu gehen", sagte sie, "Das ist schön zu sehen." "Zum Glück", grinste Usagi, "An dieses Horroschloß will ich nicht einmal mehr denken." "Und es gibt keinerlei Auffälligkeiten?" hakte Setsuna nach, "Bei keiner von euch?" "Wir waren alle beim Arzt", erklärte Rei, "Und selbst der konnte nichts Auffälliges finden." "Das hört sich gut an", nickte Setsuna und sah Michiru an, "Das solltest ihr zwei vielleicht besser auch tun. Ich meine, einen Arzt aufsuchen." "Von mir aus kein Ding", zuckte Michiru mit den Achseln, "Bei Haruka selbst dann, wenn es offensichtlich notwendig wäre. Du kennst sie doch. Freiwillig kriegt sie kein Arzt zu Gesicht." "Du solltest wirklich mit ihr reden", seufzte Setsuna, "In diesem Fall wäre es wirklich das Beste, wenn ein Arzt sie im Auge behält." "Ich kann es versuchen", lächelte Michiru entschuldigend, "Aber viel Hoffnung sehe ich da nicht." "Wo ist Haruka eigentlich?" fragte Minako da neugierig, "Ich hab sie noch gar nicht gesehen." "Sie und Hotaru sind hinten im Pool", antwortete Michiru, "Aber jetzt wo du es sagst...ist verdächtig still für die beiden..." In diesem Moment hörten sie Hotaru kreischen und gleich darauf Haruka lachen. "Ahh.." grinste Michiru beruhigt, "Das klingt doch schon besser." "Das klingt nach Spaß!" freuten Minako und Usagi sich. Sie wurden sichtlich zappelig und rutschten unruhig auf ihren Stühlen hin und her. "Na geht schon", verdrehte Michiru die Augen, "Setsuna konnte sowieso nicht Neues heraus finden und die paar Kleinigkeiten, die es zu sagen gäbe, können wir auch zwischendrin kurz besprechen." "Juhu!", jubelten sie beide gleichzeitig und sprangen auf. "Eure Klamotten könnt ihr irgendwo auf eine Liege packen", rief Michiru ihnen nach, "Da gibts auch Handtücher!" "Unter diesen Umständen würde ich auch gern...", murmelte Makoto und nachdem Michiru grinsend nickte, verschwand auch sie und direkt mit ihr sogar Rei. Einzig Ami blieb bei Setsuna und Michiru sitzen. "Wie geht es dir und Haruka?" fragte diese, direkt nachdem alle anderen weg waren, "Ich meine...ist alles gut zwischen euch?" Michiru nickte leicht, doch ihr Lächeln war schwer. "Es geht schon Ami", sagte sie leise, "Danke, dass du dich um uns sorgst. Natürlich ist es noch nicht wieder wie früher, aber wir nähern uns langsam wieder an." "Langsam?" fragte Ami und auch Setsuna blickte Michiru fragend an. "Naja", gab Michiru zu, "Wir haben uns heute das erste Mal wieder geküsst seit dieser Sache." Ami´s Augen wurden groß. "Soll das heissen, es war die ganze Zeit Flatline bei euch?", konnte sie offensichtlich kaum glauben, was sie da hörte, "Ihr konntet doch sonst nie voneinander lassen. Sicher, das alles ok ist zwischen euch?" "Ja Ami, wirklich", nickte Michiru, "Wie hatten beide ein wenig Angst, den ersten Schritt zu machen, aber jetzt ist alles wieder gut." "Dann bin ich beruhigt", sagte Ami, "Ich hab grad schon einen bösen Schreck bekommen. Aber wenn ihr es heute schon aus der Welt geschafft habt, ist ja alles gut." Michiru nickte stumm. "Von diesem 'Ding', dass Miraii auf Haruka übertragen hat, war seit eurer Flucht auch nichts mehr zu sehen", sprach jetzt Setsuna, "Haruka sagt, sie fühlt sich gut und so wie immer." "Das heisst, wir können hoffen", sah Ami sie an. "Mit etwas Glück ist es wirklich überstanden", bestätigte Setsuna sie, "Und Vergangenheit bleibt Vergangenheit." Einen Moment lang hatte oder wußte keine etwas zu sagen und es entstand ein bedrückendes Schweigen. "Vielleicht sollten wir einfach zu den anderen gehen", unterbrach Michiru die, immer unangenehmer werdende, Stille, "Und auch versuchen, etwas Spaß zu haben. Das würde uns wahrscheinlich allen gut tun." "Du hast Recht", erhob Setsuna sich lächelnd, "Etwas Spaß und Ablenkung kann uns allen nicht schaden." Ami empfand das ebenso und so gingen auch die drei nun Richtung Pool. Hotaru versuchte vergeblich, Haruka zu fassen zu bekommen. Aber weiter als bis auf deren Armlänge kam sie einfach nicht an sie heran. "Das ist sooo unfair", maulte sie lachend, "Gib mir wenigstens eine Chance!" "Du hast doch gesagt, du erwischt mich", lachte Haruka, "Ich glaube das ja eher nicht..." "Brauchst du Hilfe, Hotaru-chan?" erklang da eine Stimme hinter ihnen. Als sie beide sich herum drehten stand da Minako in Supergirl-Pose und bei ihr tummelten sich noch Rei, Usagi und Makoto. "Jaah!" plärrte Hotaru, "Alle Mann auf sie!" »Zeit sich rar zu machen«, dachte Haruka, »Das ist dann doch des Guten etwas zu viel.« Sie tauchte in dem Moment unter, als die anderen kreischend in den Pool sprangen und Hotaru dadurch noch abgelenkt war. Sie hatte bereits den hinteren Beckenrand erreicht, als die anderen ihre Flucht bemerkten. "Komm sofort zurück", schimpfte Hotaru, "Stell dich uns!" "Nein danke", kletterte Haruka lachend aus dem Pool, "Seh ich aus, als wäre ich lebensmüde? Fünf gegen einen - da hab selbst ich keine Chance." "Sei kein Feigling", schniefte Minako enttäuscht, "Ist doch nur Wasser!" "Besser feige, als dumm", grinste Haruka, "Und gegen euch alle zusammen anzutreten, wäre mehr als dumm von mir." "Wie schade", zog Usagi eine Schnute, "Das wäre unsere erste gemeinsame Wasserschlacht gewesen." "Und so eine gute Gelegenheit Haruka mal ganz nahe zu kommen...", träumte Minako direkt los, "Das ist bestimmt ein irres Gefühl..." "Sie ist Michiru´s Freundin", stieß Rei sie an, "Und außerdem, was erhoffst du dir davon?" "Ich will doch nur mal anfassen", quäkte Minako, "Usagi hat sogar einen Kuss bekommen!" "Wer will denn schon eine Frau küssen?" fragte Makoto, "Als wäre das ein Grund zu Streiten." Alle, außer Hotaru drehten sich ihr gleichzeitig zu. "Hier geht es schließlich um Haruka", kam es von ihnen im Chor, "Als würdest du nein sagen, wenn sie dich küssen würde!" Sofort wurde Makoto knallrot. "Jetzt weiß ich, wieso Haruka geflüchtet ist", lachte Hotaru, "Die Arme muß sich bei euch ja vorkommen, wie Freiwild!" Die Mädchen unterbrachen ihre hitzige Diskussion und drehten sich allesamt nun Hortau zu. "Ist doch gar nicht wahr", kam es im Chor, "Du übertreibst maßlos." "Tut sie nicht", rief Haruka vom Beckenrand zu ihnen. Obwohl es die ganze Zeit um sie ging, hatten die anderen in ihrem Eifer schon vergessen, dass sie auch noch da war. "Tut sie doch", rief Minako zurück, "Ich wollte doch nur mal anfassen!" Haruka blinzelte und sah Minako überrascht an. Alles war totenstill geworden und Minako schien langsam zu begreifen, was sie da gerade laut und deutlich ausgesprochen hatte. Sofort wurde sie knallrot und zog den Kopf ein, als erwarte sie einen Schlag. Einen Moment lang schien keine zu wissen, wie sie nun reagieren sollte, so undefinierbar war Haruka´s Gesichtsausdruck. Dann jedoch begann sie schallend zu lachen und nach und nach schlossen alle anderen sich an. »Grad noch mal gut gegangen«, dachte Minako erleichtert, »Das hätte echt peinlich werden können.« "Na ihr seid ja guter Laune", erklang da Michiru´s Stimme, "Wir würden gern mit lachen." Alle sahen in ihre Richtung. Sie kam mit Ami und Setsuna und blieb schließlich mit ihnen bei Haruka stehen. "Sag schon. Worüber lacht ihr", lächelte sie ihre Geliebte an. "Nichts, wirklich", gab Haruka ihr zur Antwort, "Eben eine typische Minako Aktion. Außerdem glauben sie doch wirklich, ich sei verrückt genug, gegen sie alle zusammen im Wasserkampf anzutreten." "Das ist aber nicht fair", tadelte Michiru und sah die Mädchen im Pool an, "Entweder jeder gegen jeden oder wir vier gegen euch fünf. Sucht es euch aus." "Ein Wasserkampf?" fragte Setsuna, "Bist du dir sicher, Michi?" Diese sah Setsuna an und nickte grinsend. "Aber sowas von sicher", wurde ihr Grinsen noch breiter. "Wir gegen euch", rief da Makoto ihnen zu und Setsuna nickte leicht unsicher, als Michiru sie auffordernd ansah. "Dann auf sie mit Gebrüll", befahl Haruka und sogar Setsuna sprang ohne zu zögern ins Wasser. So vergingen die Stunden und sie hatten alle zusammen einen tollen Abend unter Freunden. Ein paar Stunden, in denen sie alle unbeschwert waren und sich keine Gedanken darüber machten, wie es weiter gehen würde oder was alles geschehen war. Für diesen einen Abend waren sie wieder die Freunde und das Team, dass sie immer gewesen waren. Ohne die Schatten der Vergangenheit und Sorgen der Zukunft. Gegen 23 Uhr hatten sich alle verabschiedet und es wurde still im Haus. Haruka reduzierte die Außenbeleuchtung und machte ein wenig leise Musik. Dann legten sie und Michiru sich zusammen gekuschelt auf eine Liege und genossen die Ruhe. "Das war einschöner Abend", lächelte Michiru glücklich, "Es ist lange her, dass wir alle zusammen so viel Spaß hatten." "Stimmt", pflichtete Haruka ihr bei und fing an, ihr Haar zu streicheln, "Es hat wirklich Spaß gemacht heute. Wir sollten sie öfter alle zu uns einladen. Bisher haben wir beide uns viel zu sehr von ihnen allen distanziert." "Ja", flüsterte Michiru, "Wir sind zwar Freunde, aber private Treffen hatten wir wirklich nicht viele mit ihnen. Dabei wollten sie uns von Anfang an in ihrem Trüppchen haben. Besonders dich..." "Wieso besonders mich?" hörte Haruka auf sie zu streicheln und sah sie an. Michiru hob den Kopf von Haruka´s Brust und erwiederte ihren Blick grinsend. "Weil du jeder einzelnen von ihnen den Kopf verdreht hast", schmunzelte sie, "Zumindest kurzzeitig." "Blödsinn", murmelte Haruka, "Ich hab keiner von ihnen den Kopf verdreht." "Außer Usagi", bemerkte Michiru, "Die weiß seit damals nämlich nicht mehr, ob du oder Mamoru, sofern du ihr zu nahe kommst oder mit ihr flirtest." "Das sind bestenfalls ein paar kleine Neckereien", verteidigte Haruka sich, "Doch kein Flirten!" Michiru kicherte leise. Sie drehte sich etwas und rollte sich ein kleines Stück über Haruka, um ihr besser in die Augen sehen zu können. "Egal was es ist", lächelte sie sanft, "Es tut uns allen gut. Ich hatte heute zum ersten Mal das Gefühl, ein ganz normales Leben zu haben. Mit guten Freunden, einem schönen Zuhause und einem Menschen, den ich mehr liebe, als alles andere auf dieser Welt..." "Chiru...", hauchte Haruka, als dieser Tränen in die Augen stiegen, "Ich liebe dich auch mehr als alles auf dieser Welt. Du bist nicht nur mein Leben - ohne dich habe ich gar keines!" Sie zog sie etwas zu sich hoch und schloss sie fest in die Arme. "Ich will dir nie wieder weh tun...", flüsterte sie kratzig, "Lieber sterbe ich oder geb dich für immer frei..." "Bitte sag sowas nicht", schluchzte Michiru, "Ich könnte nicht leben ohne dich - völlig gleich, durch was ich dich verlier!" "Chiru...", flüsterte die Blondine wieder ihren Namen und drückte sie noch fester an sich, "Es wird nie wieder etwas zwischen uns stehen. Das verspreche ich dir..." Sie hielt Michiru weiterhin fest. Beinahe als hätte sie Angst, diese würde sich in Luft auflösen, sofern sie diese los ließ. Doch auch Michiru wollte in Haruka´s Armen bleiben. So sehr hatte sie deren warmen Körper vermisst in den letzten Wochen, denn obwohl sie, wie immer im selben Bett geschlafen hatten seit ihrer Heimkehr, war immer ein gewisser Abstand zwischen ihnen gewesen, während in den ganzen Nächten. Umso mehr genoss sie es in diesem Augenblick, ihrer Haruka wieder unbefangen so nahe sein zu können. Beinahe eine halbe Stunde lagen sie so da, bis Michiru leicht zu zittern begann. "Du frierst", bemerkte Haruka sofort, "Lass uns rein gehen." Michiru nickte, erhob sich aber nur widerwillig. Viel zu kurz war dieses schöne Gefühl der Wärme und Geborgenheit gewesen, nach all den Schrecken der letzten Wochen und sie hatte Angst, dass es nun wieder ewig dauern würde, bis sie beide wieder so lange und unbeschwert die Nähe der anderen genießen würden. "Ich werd noch schnell unter die Dusche springen und dann ins Bett", sah sie Haruka an, als diese die Terrassentür schloß und die Außenbeleuchtung löschte, "Kommst du auch gleich oder bleibst du noch auf?" "Ich bring hier nur schnell noch alles in Ordnung", lächelte sie Michiru sanft an, "Dann komm ich zu dir." Ein kleines Stück Leuchten kehrte in Michiru´s Augen zurück und ließ ihr Lächeln glücklicher wirken. "Dann bis gleich", hauchte sie. "Bis gleich", entgegnete Haruka leise und während Michiru nach oben ging, stellte sie den CD Wechsler aus, brachte den Stapel Handtücher in die Wäsche und erledigte noch ein paar andere Kleinigkeiten. Dabei kam sie sich vor wie ein junges, unerfahrenes Mädchen, welches wußte, dass es nur noch die Treppe hinauf gehen mußte, um dann zum ersten Mal im Leben Sex zu haben. Alles fühlte sich genau so an, wie vor ihrer allerersten Nacht mit Michiru. Einerseits genoss sie dieses Gefühl, andererseits jedoch brachte es die Frage in ihr auf, warum das so war. War es einfach nur die Vorfreude, Michiru nach so langer Zeit endlich wieder so nahe sein zu können oder war sie wirklich nervös? Und wenn sie es war - warum war sie nervös? Sie kannte Michiru in - und auswendig und wußte, was ihr gefiel. Wieso also die Angst, etwas falsch zu machen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)