Brighter von Tariana ================================================================================ Kapitel 4: The real you ----------------------- I see the real you Even if you don’t Seine Gedanken kreisten umher und auch wenn er sich durchaus sicher war, wusste er nicht, ob es wirklich das Richtige war, was er tat. Sehr schnell hatte der Ältere bemerkt, dass etwas nicht stimmte und jetzt war die Zeit gekommen, um den jungen Mann hinter ihm damit zu konfrontieren. Die Anzeichen waren da und es war auch nur noch eine Frage der Zeit, bis dem Jüngeren all das zum Verhängnis wurde. Niemand sagte ein Wort. Zain fragte nicht einmal, wohin sie gehen würden, sondern schwieg den ganzen Weg entlang. Auch wenn er schon ahnte, dass der Dunkelhaarige sich vermutlich fragte, was er von ihm wollte. Doch das würde er noch früh genug erfahren und es dauerte nicht mehr lange, bis sie an seinem Ziel angekommen waren. Es war sein eigener privater Raum, wo selbst Zarina nicht immer hinkommen durfte. Er brauchte eben einen Rückzugsort von all dem Trubel innerhalb dieser Höhle, vor allem, da er nun wirklich nicht mehr der Jüngste war. Noch immer sagte keiner von ihnen ein Wort, als er Zain mit einem Wink hineinbat. Dann legte er seinen Stock ab, setze sich an seinem Tisch und schaute erst etwas nachdenklich zu den Jüngeren, welcher sich nun auch hinsetzte und schließlich doch das Wort ergriff. „Also. Warum wollen Sie mit mir reden?“ Er war ziemlich distanziert - das merkte man sofort. Nicht so wie seine Schwester, die ihn gleich schon so vertraut ansprach. „Du brauchst nicht so förmlich zu mir sein“, sagte er mit einem Lächeln und stütze sich auf den Tisch ab. „Aber um deine Frage zu beantworten: Ich möchte mit dir über deine Magie sprechen.“ Er konnte direkt erkennen, dass Zain versuchte, eine neutrale Miene zu bewahren. Aber er kannte diese Anzeichen schon und der Dunkelhaarige konnte sich nicht einfach vor ihn verstecken. Anscheinend merkte er es auch. „Du hast es gespürt - so wie du es auch bei meiner Schwester bemerkt hast, oder?“, fragte er daher vorsichtig und blickte ihn nun direkt an. Schon bei Rylee hatte er bemerkt, dass sie einen direkt ansah, wenn sie mit einem sprach - aber auch Zain machte ihr nichts nach. Wobei sein Blick sogar noch intensiver zu sein schien.  „Ich merke, dass sie in dir schlummert und langsam ausbrechen will. Aber ich frage mich, warum du es nicht zulässt?“ Noch immer musterte er den Jüngeren, welcher sich nun zurücklehnte und an die Decke sah. „Wegen meiner Schwester.“ Die Antwort kam sogar ziemlich schnell und seltsamerweise war sie nicht einmal überraschend. Doch warum, das war die Frage - die er jedoch nicht mehr stellen musste. Zain merkte wohl, dass er sich nicht verstecken brauchte und blickte ihn nun wieder direkt an, ehe er weiter redete. „Rylee hat, seit wir unsere Heimat verloren haben, panische Angst vor Feuer und ich möchte nicht, dass sie mich deswegen hasst.“       ~*~ „Ciril Reither? Der Prinz wartet ... und was macht Ihr bitte dort oben?“ Die Wache, die ihn gerufen hatte, konnte nicht anders als ungläubig zu ihm rüber zu starren. Doch Ciril grinste nur und sprang von dem Baum runter, auf welchem er saß; mit zwei Äpfeln in der Hand, wovon er einen der Wache überreichte. „Ich dachte mir, dass ich mal ein paar Äpfel pflücke. Momentan ist einfach die passende Zeit dafür.“ Der Regen, der in den letzten Tagen vermehrt vorkam, war weg und der Herbst nahte - perfekte Zeit, um sich einfach mal ein wenig um die Äpfel zu kümmern, die sonst nur in den Bäumen verderben würden. Zumindest fand es Ciril, welcher nun genüsslich in seinen Apfel biss. „Schön und gut, aber Ihr wisst, dass er nicht lange auf Euch wartet.“ Ach ja, da war ja was. Natürlich wusste der junge Mann mit den schwarzen kurzen Haaren, was man von ihm verlangte und den Prinzen enttäuschen wollte er nun auch nicht. „Alles gut - ich gehe schon. Aber bitte sei du nicht immer so förmlich zu mir.“ Das sagte er immer wieder, aber anscheinend war sein Status für die meisten einfach zu hoch, um die alten Gewohnheiten abzulegen. Dabei hatte er den Status nun wirklich nicht unbedingt verdient und bis heute fragte sich Ciril, warum er überhaupt zum Berater des Prinzen befördert wurde. Nur, weil der alte Berater mittlerweile nicht mehr da war? Aber gut. Es hatte auch seine positiven Seiten, wie er fand. Die Wache stammelte nur noch ein „Entschuldigung, aber es ist einfach die Gewohnheit“ vor sich hin, als Ciril ihn angrinste und nur meinte, er könnte den Apfel ruhig behalten. Schließlich hatte er den nicht einfach umsonst vom Baum runtergeholt und diese Wache hatte garantiert auch mal wieder Hunger. Immerhin stand er den ganzen Tag herum oder musste nach entlaufenden Boten suchen. Kein unbedingt erstrebenswerter Job, fand Ciril. Gerade hatte er den letzten Bissen vom Apfel genommen und den Rest entsorgt, als er den Thronsaal erreichte, wo Prinz Kieron bereits auf ihn zu warten schien. Die Wachen, die vor der Tür standen, blickten nicht einmal zu ihm, als er einfach ohne zu fragen den Raum betrat und zu dem Prinzen ging, welcher unruhig vor den Thron auf und ab ging. Von dessen Eltern war nichts zu sehen, aber das war auch nicht anders zu erwarten. Schließlich hielt Prinz Kieron momentan die Stellung, weil seine Eltern in Moment irgendwo in der Welt unterwegs waren. Ciril hat bisher noch nicht wirklich herausfinden können, wo sie sich befanden, was schon sehr seltsam war, was er aber gerade in dem Moment nicht hinterfragen wollte. Es gab was anderes, was seinem Gegenüber Sorgen bereitete und er wusste schon ganz genau was.  „Eure Hoheit.“ Mit den Worten verbeugte er sich, ehe er den Blick wieder hob und in zwei stahlblaue Augen blickte, die von blonden Haaren umrahmt wurden. Prinz Kieron sah genauso aus, wie man es von seinem Stand erwartete.  „Konntest du etwas herausfinden?“, kam prompt die Frage, die er bereits erwartet hatte. Kieron Silatyr ging ziemlich vertraut mit Ciril um, was daran lag, dass er in den Schwarzhaarigen die einzige Person sah, der er wirklich vertrauen würde und das wusste er ganz genau. Vor allem wusste er auch warum: Weil der vorherige Berater den Prinzen auf hinterhältiger Weise hintergangen hatte. Seitdem gab es nur sehr wenige Menschen, denen Kieron sein vollstes Vertrauen schenkte und Ciril war einer von ihnen. Aber ob er dieses Vertrauen tatsächlich verdient hatte, konnte er selbst nicht wirklich sagen. Dafür spielte er in einem viel zu großen Spiel mit. „Leider nichts Genaueres. Aber wie durch ein Wunder wurden keine Menschen durch das Feuer verletzt, das plötzlich ausbrach.“ Er war unerkannt von all den Menschen selbst vor Ort gewesen und konnte sich nicht einmal erklären, wie all das geschah. Jedoch wusste er, dass das zweite Feuer alles andere als normal war, was er jedoch erst selbst auf den Grund gehen wollte, bevor er dem Prinzen davon berichten würde. „Denkst du, das war sein Werk?“, fragte Kieron, ehe er sich auf den Thron setzte, um nicht wieder hin und her laufen zu müssen. Ciril merkte schnell, dass auf seinen Satz nicht eingegangen wurde. Dem Prinzen schien diese Frage wichtiger zu sein. Jedoch behielt der junge Mann seine neutrale Miene, obwohl er am liebsten gleich fragen würde, ob die Menschen dem Prinzen nun völlig egal waren oder nicht. Aber gut. Diese Gedanken waren nicht fair, da er bereits sagte, dass niemandem was passiert war. Die Frage war auch nicht unberechtigt. „Nun … alle Zeichen deuten darauf hin. Aber ich kann mich in der Stadt umhören, ob jemand was gesehen hat oder nicht. Leider ging alles zu schnell, als dass ich mehr dazu sagen kann“, kam die Antwort von Ciril und er musterte den Prinzen, der nachdenklich zur Decke sah. Anschließend bemerkte er wieder die stahlblauen Augen, die auf ihn ruhten. „Also gut. Ich verlasse mich auf dich.“ Ciril lächelte leicht, ehe er sich noch einmal verbeugte und den Saal verließ. Er hatte nun eine Aufgabe zu erfüllen. ~*~ Zarina lehnte sich an die kühle Wand, direkt neben der Tür und schloss die Augen. Noch immer konnte sie nicht ganz begreifen, was überhaupt geschehen war und noch immer hatte Fergus ihr noch keine genaue Erklärung gegeben. Dafür war der Erdmagier die ganze Zeit bei Zain, der sich in dem Raum hinter ihr befand und sie selbst wartete einfach nur auf Antworten. Klar, sie hatte gesehen, was geschehen war und dabei kam ihr immer wieder der Blick von Zain in den Sinn, den er ihr gab, ehe er das Feuer um sich herum auflöste. Es war das reinste Glück, dass sie alle unbeschadet davon kommen konnten ... zumindest alle, die hier waren. Denn das Problem war, dass niemand wusste, wo sich Rylee seitdem befand und sie wusste nicht, wie sie es Zain beibringen sollte, dass seine Schwester verschwunden war. In der Hinsicht hatten sie noch eine kleine Schonzeit, da er noch immer nicht aufgewacht war. Der Schlag von Fergus, den er Zain letztendlich geben musste, damit dieser nicht alles komplett verwüstete, war ziemlich stark gewesen. Die Frage war, was würde passieren, wenn er wirklich aufwachte? Würde seine Magie wieder entfacht werden? Niemand wusste es, was auch ein Grund war, warum Fergus nicht wollte, dass sie oder jemand anderes mit in den Raum ging. Nun ja ... fast niemand. „Hast wohl nichts Besseres zu tun, als hier dumm herumzusitzen und nichts zu tun?“ Eine große Gestalt war vor ihr aufgetaucht und Zarina stand schnell auf, um sich nicht bei dieser resoluten Frau klein zu fühlen, die nun vor ihr stand. Aber das machte keinen Unterschied, denn diese Rothaarige war ein wahrer Riese und überragte sogar die meisten Männer. Die dazugehörige körperliche Masse, die sich Muskeln nannten, machten sie noch weniger damenhaft und das, was sie gerade von sich gegeben hatte, war gerade noch nett. Aednat, wie die Frau hieß, war alles andere als handzahm. Sie war durch und durch eine starke Frau, die sich von niemanden so schnell etwas sagen ließ - abgesehen von Fergus, vor dem sie seltsamerweise ziemlich viel Respekt zu haben schien. Selbst Zarina gegenüber zeigte sie keinerlei Respekt. Die Blonde brummte nur vor sich hin. Irgendwie kam sie mit Aednat einfach nicht klar, obwohl sie genau wusste, dass man sich trotz allem auf diese Frau verlassen konnte. Aber verscherzen will sich wirklich niemand mit ihr. „Fergus sagt, dass niemand reinkommen soll - abgesehen von dir“, sagte sie mit einem für sie eher untypischen kühlen Unterton und Aednat nickte nur. Sie beide wussten, warum er es sagte: Sie war, wie Zain es zu sein schien, eine Feuermagierin und es war nicht verkehrt, wenn sie da war, wenn er aufwachte und sich seine Magie aktivierte. Immerhin war sie die Einzige, die ihm Einhalt bieten konnte. Ohne zu klopfen, ging die stolze Frau in den Raum rein und Zarina nutzte die Situation aus, auch mit hereinzuschlüpfen. Bei der massigen Frau würde es nicht auffallen, wenn jemand anderes auch mit in den Raum ging und tatsächlich war es so, dass Fergus sie scheinbar nicht bemerkte. Manchmal war es durchaus praktisch, sich hinter einer weitaus größeren Person zu verstecken, auch wenn Zarina nun wirklich nicht zu den kleinsten Personen zählte. Fergus begrüßte Aednat mit einem Nicken und lächelte ihr sogar zu.  „Da bist du-“  „Das soll also dieser Wicht sein, welcher die ganze Bühne verwüstet hat?“ Diese Frau ließ den Älteren nicht einmal ausreden und Zarina musste sich ein Lachen verkneifen. Das war typisch Aednat. Aber auch Fergus musste grinsen, ehe er zu Zain sah, der noch am Schlafen zu sein schien. Zumindest sah es von Zarinas Seite so aus, die nicht viel sehen konnte. Schließlich versteckte sie sich hinter Aednat. „Er hat seine Magie zu lange unterdrückt und ...“  „Ich soll seine Lehrerin sein, das ist mir klar. Aber darf ich fragen, wie lange er schon das Feuer in sich hat? Es scheint schon sehr mächtig zu sein.“ Schon wieder wurde er unterbrochen, aber die Frage von dieser Frau war durchaus berechtigt. Doch Zarina sah nur ein Schulterzucken von Fergus, als man plötzlich ein Räuspern vernahm. „Zehn ... Jahre ... wenn es hinkommt. Zumindest ... habe ich sie dann das erste Mal entdeckt...“ Die Stimme von Zain war leise und klang rauchig, weshalb er auch Mühe hatte, etwas zu sagen. Ungläubig sah Zarina zu dem jungen Mann, der sich nun etwas aufrichtete und dabei von Fergus gestützt wurde. Wie bitte schön konnte er so eine mächtige Magie so lange unterdrücken? Genau diese Frage stellte auch Aednat und bevor Zain antwortete, sah er erst zu Fergus, der ihm zunickte. Man merkte, dass der Ältere mehr Bescheid wusste, als sonst jemand in diesem Raum. Tatsächlich war er es auch, der antwortete. „Ich habe mit Zain darüber gesprochen, bevor all das geschah. Er meinte, dass er nicht wollte, dass seine Schwester ihn hasst ...“ Und Zarina wusste jetzt schon, warum. Immerhin hatte sie die Reaktion von Rylee gesehen, als das erste Feuer ausbrach, auch wenn es nicht direkt bei ihnen gewesen war. Ihre Augen zeigten eine Angst, die sie in dem Moment nicht ganz begreifen konnte. Auch Aednat nickte nur und schien nachdenklich. Sie war zwar nicht dabei gewesen, aber dennoch konnte sie schnell Eins und Eins zusammen zählen. Dabei kannte sie Rylee überhaupt nicht - oder hatte sie nur ganz kurz gesehen. Jedoch wollte Fergus das Thema nicht weiter ansprechen, sondern er sah zu Zain. „Aber jetzt ist das erst einmal nicht wichtig. Wie geht es dir?“, kam die Frage, die sich wohl in den Moment alle stellten. Zain legte den Kopf etwas schief, wobei sein Blick ganz plötzlich auf Zarina fiel, ehe er diesen nach oben zu Aednat gleiten ließ. „Mir geht es erstaunlich gut. Aber darf ich fragen, wer du bist?“ Der Blick war misstrauisch und man merkte schnell, dass er erst jetzt bemerkte, wer die Frage vorhin überhaupt gestellt hatte. Leider konnte Zarina von ihrer Position aus nicht die Miene von Aednat sehen, aber aus den nächsten Worten hörte man eindeutig ein Grinsen heraus. „Also ich, mein Kleiner, bin Aednat, deine zukünftige Trainerin. Schließlich muss dir ja jemand beibringen, wie man mit dem Feuer umgeht.“ Zain runzelte kurz die Stirn, ehe er nur nickte. Ihm war klar, dass ihm nichts anderes übrig blieb.  „Ich dachte mir, dass ich euch einander erst einmal vorstelle. Aber besser ist es wohl, dass du dich erst einmal ausruhst - obwohl du garantiert ein paar Fragen hast.“ Das stimmt, das hatte er garantiert und Zarina wunderte sich schon, warum Zain bisher noch nicht wegen Rylee gefragt hatte. Wobei der richtige Zeitpunkt dafür wohl noch nicht gekommen war.  „Alles klar. Aber vorher möchte ich bitte alleine mit Zarina sprechen.“ Ihre Tarnung war aufgeflogen und Zarina konnte nicht anders, als Zain einen bösen Blick zu geben, welcher nur mit einem leichten Lächeln quittiert wurde. Aednat drehte sich nur um und schaute auf sie hinab und Fergus musste tatsächlich lachen. „Also ... ich habe echt nicht bemerkt, dass du hier bist. Aber gut, wenn es Zain so will“, sagte er amüsiert und Aednat schnaubte nur, ehe sie ohne ein Wort aus dem Zimmer ging. Auch Fergus folgte ihr, aber nicht ohne Zarina kurz zuzunicken. Erst als sich die Tür schloss, ging sie zum Bett, wo sich Zain mittlerweile drauf gesetzt hatte. Ihm schien es tatsächlich einigermaßen gut zu gehen. „Also ... warum willst du alleine mit mir sprechen?“, fragte sie Zain und als sie in seine Augen sah, konnte sie einfach nichts erkennen, was verriet, was innerlich in ihm vorging. „Ich möchte wissen, ob du weißt, was mit Rylee passiert ist?“ „Wieso willst du darüber alleine mit mir reden? Fergus war immerhin auch da“, fragte sie ein wenig verwundert und setzte sich auf den Stuhl neben dem Bett. Dabei spürte sie regelrecht seinen Blick auf sich ruhen, was ihr das Gefühl gab, durchschaut zu werden. Sie hatte bereits bemerkt, dass Rylee einen intensiven Blick hatte, der einen direkt ansah - aber das war nichts gegen diesen von Zain. Sie musste bei ihm wirklich aufpassen, was sie sagte. „Weil ich glaube, dass du etwas gesehen hast. Ich weiß, dass sie nicht hier ist - auch ohne dass ihr es sagen müsst. Nur ...“ Er seufzte kurz und schaute anschließend zur Decke. “... ich hoffe einfach, dass ich sie nicht verletzt habe - oder sie mich so gesehen hat. Deswegen brauche ich Gewissheit.“ Alleine die Worte reichten, um zu wissen, dass er sich Sorgen um seine Schwester machte. Doch sie wusste nicht genau, wie weit sie mit ihrem Wissen gehen konnte - was sie sagen konnte. Jedoch wusste sie eine Sache ganz sicher. „Du brauchst dir keine Sorgen machen. Ich habe gesehen, wie sie sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, ehe das Feuer ausbrach.“ Als Zain die Worte vernahm, schaute er sie wieder direkt an und das erste Mal erkannte sie eine Regung in seiner Miene. Es war so, als würde zumindest eine kleine Last von ihm fallen - als ob er nur das hören wollte. Jedoch war sie noch immer vorsichtig ... sie konnte nicht einschätzen, ob es alles für Zain war, oder noch etwas kommen würde. Jedoch gab es eine Frage, die ihr auf die Zunge lag und sie tatsächlich stellen musste. „Aber wenn ich mir eine Frage erlauben darf: Denkst du wirklich, dass Rylee dich hassen würde, wenn sie erfährt, dass du ein Feuermagier bist? Ihr wirkt viel zu vertraut auf mich - als ob ...“ „Wir sonst niemand anderes im Leben hatten? Das stimmt, weil es so ist - aber genau das ist der Grund, warum ich es ihr nie erzählen konnte und alles unterdrückte. Bis gestern ... oder heute?“ Fragend sah er zu Zarina und sie musste ein kleines Lachen unterdrücken. „Du hast einen Tag geschlafen, also kannst du dir schon denken, welcher Tag heute ist.“ Und so lange ist auch Rylee weg - was jedoch niemand von ihnen aussprechen musste. Aber sie wollte sich selbst und auch Zain ein wenig auf andere Gedanken bringen, weshalb sie aufstand, was natürlich nicht unbemerkt blieb. „Wo willst du hin?“, fragte Zain sie und sah sie auch direkt an - wieder mit diesem Blick, den Zarina einfach nicht deuten konnte. Aber es gab jetzt Wichtigeres, als zu versuchen, jemanden zu deuten, der einen einfach nicht so leicht in sich hineinblicken ließ. „Ich denke du hast garantiert Hunger. Da dachte ich mir, bringe ich dir was zu essen.“ Sie bemerkte, wie Zain ein wenig lächeln musste, aber der Blick blieb standhaft. „Warte. Du musst mir erst einmal eine Sache erklären, Perry.“ Im nächsten Moment war der Gedanken, Essen zu holen, wie weggefegt. Niemand außer Thore nannte sie so und so wie Zain den Namen betonte, hatte sie absolut kein gutes Gefühl. Das war nicht gut - gar nicht gut! „Was willst du wissen?“  Sie bemühte sich, das ungute Gefühl zu verbergen und neutral auf die Frage zu reagieren. Vielleicht war es auch nur eine Einbildung und sie interpretierte zu vieles hinein. Ganz bestimmt. „Ich habe gesehen, was du in der Stadt getan hast - wie die Leute auf dich reagiert haben. Was macht dann also so jemand wie du hier?“ Die Frage war offensichtlich: Er wusste ganz genau, wer sie war und hat all das in so kurzer Zeit herausgefunden. Zain war verdammt scharfsinnig, selbst in einer Situation, die für ihn alles andere als einfach war. Und Zarina wusste einfach nicht, wie sie reagieren sollte - viel zu überrascht war sie über diese Worte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)