Wie das Leben so spielt ~Fanfiktion Sammlung~ von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 44: Die Panne mit der neuen Uniform ------------------------------------------- Sie hatte schon kein gutes Gefühl, als sie die Türe zum Büro aufmachte. Gar keines. Es kam selten vor, das der Chef einer seiner Angestellten zu sich rief. Eigentlich war er die meiste Zeit nicht da. Er schaute auf, lächelte und bat Violet sich zu setzten. „Na, hast du ein schlechtes Gewissen?“, schmunzelte der Mann. Violet lächelte charmant und sagte:„Nein, sollte ich?“ Nun, der Chef hatte einen eigensinnigen Sinn für Humor. Und Violet hatte kein schlechtes Gewissen. Warum sollte sie denn? Weil sie einen Gast sein Getränk auf die Hose geschüttelt hatte? Einem anderen einen Zahn ausgeschlagen? Sich weigert, auf die Flirtversuche der Herren einzugehen? Oder Lucky von der Arbeit ablenkte? „Nun, ich habe eine Bitte an dich: Wir versuchen was Neues. Die Kleidung sei ja stellenweise zu unbequem.“ Die junge Frau spitzte die Ohren. „Du darfst als Erste eine Garnitur zu Probe tragen. Natürlich nur, wenn du willst.“ Die ersten Gäste trafen ein. Es war eine friedliche Stimmung. Die Band sass an ihrem Stammtisch und nur manchmal kam ein Fan in die Nähe. „Jungs, diese Hitze bringt mich noch um.“ Jimmy Smizz fächerte sich Luft zu. Baccio und Magic sahen sich kurz an, grinsten. Vorsichtig, damit Jimmy nichts merkte, versuchte Baccio einen Eiswürfel in Jimmys Hemd flutschen zu lassen. Es gelang, wie ein verschreckter Schrei es ankündigte. OJ, der in einem Prospekt vertieft war, lachte auf. „Benehmt Euch, wir sind nicht alleine“, sagte er mit gespielter Strenge in der Stimme. Die drei Angesprochenen, die sich in den Schwitzkasten nahmen, sahen ihren Bandleader kurz an und machten weiter. Dieser seufzte und stupste seinen dösenden Bassisten an. „Lucky, das du bei diesem Lärm Schlafen kannst, ist mir ein Rätsel.“ Lucky gähnte und kratzte sich verlegen am Kopf. „Es ist die Hitze. Die macht mich so schläfrig. Also noch mehr … als sonst…“ OJ klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Bist du ein Kätzchen? Apropos Kätzchen … Es scheint ein Problem zu geben…“, er zeigte zu zwei Mädchen, die leise miteinander flüsterten. „Ich verstehe. Ihr macht Euch Sorgen um Violet?“ OJ verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Wenn Violet ein Problem hatte, wollte er nicht der sein, der sie beruhigte. In seiner Erfahrung mit Frauen, und Violet, hatte er bemerkt, dass es einen heftigen Grund geben muss, das sie nicht erschien. Sie war ein starkes Mädchen, das sonst immer zu Arbeit kam. „Ich habe eine Idee: Sollen wir Lucky schicken zum Nachschauen?“ Der Angesprochene, der schon wieder eingeschlafen war, schoss auf. „Was? Nein OJ. Nein. Sie hasst es, wenn man sich in ihre Angelegenheiten einmischt.“ Sein Gesicht färbte sich rötlich. Nun, da war diese Sache, als sie im Badezimmer eingeschlafen war und er… „Lucky. Ich zwinge dich doch nicht. Aber willst du den Mädchen einen Wunsch abschlagen?“ Vier Augen sahen in bittend an. OJ schmunzelte. Er kannte den Bassisten gut genug, um zu wissen, dass er einer Dame nie einen Wunsch abschlagen konnte. „Violet?“, er klopfte an der Türe. Was hatte sie den? Sonst wäre schon längst was geflogen gekommen. Oder sie hätte geschrien. Das sie irgendwo anders war, konnte nicht sein. „Ist was passiert?“ Langsam machte er sich Sorgen. Er klopfte nochmals, diesmal fester, und rief nochmals ihren Namen. Er wollte schon jemanden holen, da hörte er wie sich hinter der Türe jemand bewegte. „Lucky? Bist du alleine?“ Überrascht nickte er, bevor er ein gestottertes Ja herausbrachte. „Gut, dann komm. ABER WEHE DU LACHST!“ Er öffnete die Türe und schritt langsam hinein. Da sah er die junge Frau. Sein Gesicht nahm die Trendfarbe Knallrot an. Er musste nach Luft schnappen. „Das hilft mir nicht gerade weiter!“, schimpfte Violet und knallte die Türe zu. „Ok, ich wollte dieses Kleid ausziehen. Bevor du fragst: Neue, luftige und arbeitsfreundlichere Uniformen“, sie riss am Kleid herum, das nur noch mehr verrutschte und noch mehr Oberweite von ihr zeigte. „Alleine hab ich es auch nicht angezogen. Da kam so ne alte Frau und zwängte mich hinein. Der Chef war in der Nähe, da konnte ich ihr keine Klatschen. Ich dachte, ich verbrenne es, wenn er geht und … LUCKY hörst du mir ZU?!“ Der Bassist hat sich weggedreht und nickte mit dem Kopf. „Was kann ich tun?“, flüsterte er heisser. Sein Kopf drehte sich und der Impuls abzuhauen stieg ihn ihm hoch. Violet schritt langsam zu ihm zu, drehte sich um und nahm ihre Haare hoch. „Zieh mir das Kleid aus. Die Masche habe ich alleine geschafft. Der Rest aber nicht.“ Sie seufzte und hauchte verzweifelnd: „Du bist der Einzige, den ich darum bitten kann. Und Nein, ich WOLLTE keine Kollegin rufen. Niemand darf von dem Kleid wissen.“ OJ tigerte im Kreis herum. Magic sah auf die Uhr. „Glaubst du, er kommt noch?“ „Natürlich, Lucky ist zwar manchmal ein Trottel, doch er hat noch nie ein Konzert sausen lassen!“, warf Baccio ein. Endlich öffnete sich die Türe. „Lucky! Wir haben keine Zeit zu verlieren!“ OJ warf einen kurzen Blick auf ihn. „Alles in Ordnung, Junge?“ Der Bassist nickte und lächelte in die Runde. „Natürlich.“ Es war keine Zeit, um über diesen Vorfall nachzudenken. ER war Lucky, Bassist von DCMC. Seine Freunde brauchten ihn. Und er durfte die Fans nicht enttäuschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)