Wie das Leben so spielt ~Fanfiktion Sammlung~ von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 4: Das Fräulein von der Herberge (Mother III) ----------------------------------------------------- „Hier, meine Herren. Ihr Kaffee.“ „Danke, Schätzchen.“ Sie ging schnell in die Küche. Holte den Eisbecher und das Bier. Die nächsten Kunden warteten. Das kleine Mädchen jauchzte. Der Mann lächelte tadelnd. „Wie viel macht das?“ Er kramte in der Hosentasche. „Der Eisbecher kostet 3.50 und das Bier ist 5 DP“, sagte die junge Frau und sah schmunzelt zu dem Kind, das freudig das Eis in sich hineinschaufelte. Sie nahm das Geld und kniete sich vor das Mädchen. „Gefällt es dir hier?“ „Jaaaa! Der Strand ist so schön. Ich habe ganz viele Muscheln gefunden. Die bringen wir Mama. Sie muss arbeiten, weisst du.“ Tessie nickte. Der Mann vertiefte sich in die Zeitung. Sie stand auf und kümmerte sich um die nächsten Gäste. Das Yado Inn war gut besucht. Das freute Tessie. Sie lernte gern neue Leute kennen. „Tessielein! Juhu, ich brauch ein neues Bier.“ Der Mann grinste breit. Zum Glück war seine Schwester nicht hier. Eigentlich sollte er Hausarbeit machen, aber sah er aus wie ein Mädchen? Und in der Fabrik würde er nie Arbeiten. Besser gesagt konnte er sich bis jetzt davor drücken. „Hier, Bob.“ „Danke Tessielein. Schreib es auf, ja?“ Der Mann schaute aus dem Augenwinkel zu den zwei Schweinemasken, die die junge Frau schmachtend ansahen. Egal was sie genau vorhatten, er würde es verhindern. Genüsslich nahm er einen Schluck. Tessie wollte gerade gehen. Vermutlich was abstauben oder so was. „Du, Tessie, ich will dich ja nicht vor deiner Arbeit abhalten“, begann Bob und stellte das Glas auf das Tischchen, „aber in letzter Zeit spüre ich so ein Stechen in der Seite.“ Tessie runzelte die Stirn. Besorgt fragte sie „Seit wann spürst du das?“ und setzte sich neben Bob hin. Er schloss die Augen. Der Mann spürte regelrecht die Blicke der Soldaten, die ihn durchbohrten. Nun, das machte die Sache nur noch lustiger. „Immer wenn ich mich längere Zeit anstrenge.“ Bob nahm noch einen Schluck Bier. „Nun, ich wurde von einiger Zeit von so einem durchgeknallten Maulwurf attackiert. Dabei bin ich auf einen Stein gefallen.“ Scharf zog Tessie die Luft ein. „Bob! Du hättest sofort zu mir kommen müssen. Was wenn du dich innerlich verletzt hättest?“ Sie sprang auf und sah ihn ernst an. „Du kommst sofort mit mir nach oben. Geh schon mal vor, ich sage Betsy nur das ich weg bin.“ Tessie stolzierte murmelnd davon. Bob grinste breit und leerte das Glas. Mit einem fetten Lächeln schlenderte er bei den Soldaten vorbei. „Na, meine Herren. Dieses Mal habt ihr kein Glück. Unsere Tessie bekommt ihr Typen nicht so leicht“, flüsterte der Mann drohend. Er kam nicht einmal bis zu der Treppe, da kam schon Tessie. Sie schnappte sich seinen rechten Arm und zog ihn regelrecht nach oben. Das Mädchen schaute gespannt den Beiden nach. „Du Papa?“ „Ja, Liebes?“ „Was macht die Frau mit dem Mann?“ „Sie ist eine Krankenschwester und untersucht ihn.“ „Ach so“, murmelte das Mädchen und sah zu den knurrenden Soldaten. Die Kleine hätte gern weiter gefragt, aber sie wusste, das ihr Vater es nicht gern hatte, wenn er beim Zeitungslesen gestört wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)