Wie das Leben so spielt ~Fanfiktion Sammlung~ von Lupus-in-Fabula ================================================================================ Kapitel 3: Ein böser Traum (Mother I) ------------------------------------- Ninten sah seine Freunde an. Loid seufzte und blickte zum Himmel. Ana legte den Kopf schief und blickte ängstlich zwischen den zwei Jungs hin und her. „Ist was?“, fragte sie schüchtern. Ninten versuchte zu lächeln. „Es ist nichts.“ Sein Kopf tat weh. Er fühlte sich schlapp. Als würde ihn was aussaugen. Aber konnte er das seinen Freunden erzählen? Ana hat sich ihnen erst gerade angeschlossen. Und Loid wollte er nicht beunruhigen. „Ana, es ist nichts. Ich bin nur etwas müde. Und weisst du, ich habe leichtes Asthma“, sagte Ninten lächelnd. Das Mädchen kam zu ihm und legte ihre Hand auf seine Stirn. Das kannte er von seinen Schwestern. Sie taten das auch immer. Da Stirn des Jungens nicht heiss oder verschwitzt war, beruhigte Ana sich. Sie schmunzelte und schaute zum Boden. Nun, vielleicht war sie schüchtern. Ninten wollte ihr Zeit lassen. „Lass uns einen trockenen Unterschlupf suchen. Es sieht nach Regen aus. Ausserdem wird es eh bald Dunkel“, meldete Loid besorgt. „Ana, hoffentlich macht es dir nichts aus.“ „Nein, ich wusste auf, was ich mich einlasse.“ „Hier, du kannst meine Decke haben.“ „Was ist mit dir?“ „Genau, Loid. Du darfst dich nicht erkälten.“ Die Kinder haben sich einen Unterschlupf aus Holz und Blättern gebastelt. Ein kleines Feuer brannte in der Mitte. Der Regen war von draussen zu hören. „Zum Glück, stürmt es nicht“, sagte Ana vergnügt und die Jungs lachten. Sie assen die belegten Brote und tranken die Limonade. „Das erinnert mich ans Zelten.“ „Gehst du oft zelten, Ninten?“ „Ja, mit meinem Papa und meinen Schwestern. Aber nie weit weg.“ „Ich bin noch nie zelten gegangen.“ „Was ist mit dir Ana?“ „Ich kann mich nicht mehr daran erinnern. Nur das ich mich mit einem Rehkälbchen angefreundet habe.“ Die Glut funkelte in der Dunkelheit. Das Feuer war ausgegangen. Die Kinder schliefen tief und fest. Ana war in der Mitte. Obwohl sie es nicht wollte, haben die beiden Jungen darauf bestanden. Ninten schwitzte, trotz der nassen Luft. Er zuckte, seine Muskeln verkrampften sich. Da war eine Stimme. Sie sang ein Lied. Immer und immer wieder. Es hörte sich herzzerreissend an. Langsam verstummte sie. „Vergiss es. Vergiss es“, raunte eine neue Stimme. Diese war verzerrt. „Nein. Nein.“ Es hörte sich an wie die eines Kindes. „Niemand liebt mich. Ich mag es nicht. Diese Welt.“ Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Diese war eiskalt. „Nicht singen. Nicht. Mama ist genauso wie Papa. Böse. Böse.“ Ninten wollte sich umdrehen. Konnte sich aber nicht mehr rühren. „Dich verschone ich. Komm. Komm zu mir.“ Ninten verspürte Angst. Dachte an seine Familie. “Nein. Die nicht. Werde alle zerstören.“ Plötzlich kreischte die unheimliche Stimme auf. „Liebe! Überall in dir. Geh weg damit!“ Seine Ohren zersprangen fast. Loid rüttelte panisch an seinen Freund. Ana betete laut. Da schlug Ninten endlich die Augen auf. „Endlich! Was war los?!“ „Wir haben uns Sorgen gemacht …“ „Du sahst aus, als wärst du besessen.“ „Ach, Ninten …“, schluchzte Ana und umarmte den Jungen. Loid sah ihn ängstlich an. „Hattest du einen … Albtraum?“ Ninten schüttelte den Kopf. „Ich weiss es nicht mehr …“, hauchte er. Besorgt kramte er das Tagebuch von seinen Grossvater hervor. Was würde ihn und seine Freunde nur erwarten? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)