Flammen der Gerechtigkeit von Sargeras (Jagd durch die Galaxie / Gefangene des Imperiums) ================================================================================ Kapitel 11: Möge die erste Herausforderung beginnen --------------------------------------------------- Das Gefecht der drei Kampfjäger war schnell beendet, sobald die Geleitjäger einige Warnschüsse abgaben. Sie steuerten sehr kooperativ die Hangarsektion der Orichalcos an. Dartz konnte sein Gespräch mit Taigor dennoch nicht beenden, aber zumindest war dieser bereit die Unterhaltung zu einem späteren Zeitpunkt fortzusetzen. Commander Mai kümmerte sich darum Taigor unverfänglich herum zu führen, er sollte sich wohl fühlen, aber nicht die kleinen Geheimnisse der Orichalcos heraus finden. Dartz für seine Person gedachte die Champions zurechtzuweisen und geriet im Hangar prompt in eine kleine Auseinandersetzung. Zwar standen drei Progenitorwachen dabei, so das es bei einem verbalen Konflikt blieb, dennoch war die Atmosphäre extrem angespannt. „Was heißt hier: Yugi habe geschossen, selbst wenn ist das sein gutes Recht, immerhin habt ihr zuerst geschossen!“ brüllte Amelda, worauf Marik anklagend auf Seto und Joey wies. „Wir haben nicht auf euch gezielt, sondern auf diese beiden!“ „Macht es das etwa besser?“ schnappte Seto zurück. „Sicher, vor allem da ihr angefangen habt!“ kam es von Bakura. „Meine Instrumente zeigen trotzdem das ihr auf unseren Jäger gefeuert habt!“ mischte sich Mana in den Konflikt ein, worauf Ryou ihr seine Meinung entgegenhielt. „Und meine Instrumente haben klar gezeigt das euer Team zuerst meines angegriffen hat!“ „Das ist eine glatte Lüge!“ Und so ging es weiter. Jeder beschuldigte jeden. Topas Sajuuk beschuldigte Fringe Safir das Feuergefecht begonnen zu haben, Fringe Safir widerum beschuldigte Red Vaygr genau dasselbe getan zu haben und Red Vaygr beschuldigte beide anderen Teams sie attackiert zu haben. Unterstützt wurden sie von widersprüchlichen Meldungen von Ryou und Mana. „RUHE!!! Auseinander!“ mischte sich Dartz ein als es ihm schlicht reichte. Ohne Rücksicht auf sich selbst zu nehmen, drängte er sich ins Zentrum. Die Champions wichen zwar zurück, doch ihre Blicke sagten deutlich, das sie noch nicht fertig mit ihrer Diskussion warenn. Gut, dann musste Dartz eben noch eindringlicher werden. „Mir ist es absolut egal wer angefangen hat! Keiner von euch hätte den Kampf beginnen sollen! Und sollte ich nochmal hören das ihr vor der Herausforderung aufeinander losgeht, dann werde ich persönlich dafür sorgen das die Onyx-Freibeuter mit scharfen Waffensystemen jagt auf euch machen. Ist das klar?!“ Natürlich bluffte Dartz, die ohnehin angeschlagene Reputation des Königreiches stand auf dem Spiel, aber er wünschte auch nicht das der große Progenitor den Eindruck bekam er könne die Regeln der Spiele nicht durchsetzen. Dartz suchte Blickkontakt mit jedem einzelnen und außer Bakura erwiderte niemand seinen Blick, nicht einmal Seto. „Gut, nun geht zu euren Schiffen und checkt nochmal alles durch, anschließend könnt ihr euch ausruhen. In 8:30 Standardstunden geht es für euch los, dann könnt ihr meinetwegen euren Frust gegeneinander auslassen, im Rahmen der Spiele. Bis dahin will ich nichts von irgendwelchen Zwischenfällen hören!“ ++++ ++++ Salgir von den Manaan lehnte sich nach einem ausgedehnten Gespräch mit Botschafterin Elza vom vereinten Königreich Udiah mit dem Wissen zurück, das die Manaan in ihrem Königreich willkommen waren und das Königin Lukretia sich freuen würde ihn zu ihrem vierten Gemahl zu machen. Dies war sein viertes Gespräch und er fühlte sich sehr euphorisch so viele für ihn fremde Völker kennenzulernen. Wie fast jeder Manaan verspürte Salgir das Feuer des Neuen in seinem Herzen, entsprechend waren die Begegnungen mit fremden Völkern eine Art Erfüllung für ihn. Und als Kiith-Sa sorgte er dafür das seine Kiith-Brüder und Schwestern in denselben Genuss kamen. Mit etwas Glück fand sich ein weiteres Volk in dessen Gebiet sie einen geheiligten Zirkel des Tanzes einrichten konnten. All diese Völker, Salgir wünschte sich die Möglichkeit von Schiff zu Schiff zu teleportieren. Sicher, er kannte schon viele der Völker. Die Asshur waren schon lange Alliierte der Manaan, was wohl auch an der heiteren Grundeinstellung dieses Volkes lag, die der der Manaan nicht unähnlich war. Dann gab es noch die Frerrn, die sich leider viel zu ernst nahmen, aber immer noch kein Vergleich zu den Spießigen Edom darstellten. Beide Völker wollten nur schwer verstehen das Lachen und Fröhlichkeit ein Geschenk der Farin Sha darstellte und man alleine deswegen nicht zu viel Ernst in die eigene Existenz lassen sollte. Die Hanoch und die Havilah waren diesbezüglich vernünftiger, in ihren Raumhäfen hielten die Manaan gerne an um zu unterhalten und zu feiern. Dennoch, der Norden der Galaxis wirkte inzwischen so klein, es brauchte neue Orte an die es die Manaan verschlagen konnte. Den T-Mas würde ein Besuch seines Kiiths bestimmt am besten bekommen, bei Ihnen wäre es wie mit den Freern. Sie würden knurren, aber im Nachhinein um eine erneute 'Heimsuchung' bitten. Leider waren die T-Mas viel zu aggressiv, das konnte man niemanden zumuten. Tja und die Bentusi... Zwar befand sich ihr Sternenhaufen auch im Norden, aber ob sie irgendeinen Planeten bewohnten wusste niemand. „Kiith-Sa, wir empfangen ein Signal vom zweiten Mond des Planeten.“ „Was ist es?“ „Unsere Scanner überprüfen das gerade... das Objekt ist ca. 900m lang und abzüglich der Aufbauten 300m hoch. 12 schwere Geschütztürme, Energieminenwerfer, Offensivverteidigungsschild und eine unbekannte Hochenergiewaffe. Die Sensoren klassifizieren es sowohl als Trägerschiff als auch als Schlachtschiff. Kiith-Sa, dieses Teil...“ „Ist bewaffnet bis an die Zähne. Sogar noch mehr als unser Bustersword-Schlachtschiff.“ „Bestimmt ein Taiidanschiff. Seit dem Stapellauf unseres ersten Schlachtschiffes versuchen sie alles um gleichzuziehen.“ zischte Salgirs Kiith-Bruder, doch der Kiith-Sa war anderer Meinung. Die Taiidan hielten solch ein Schiff nicht geheim, außerdem waren Sie viel zu stolz auf ihre Qwaar-Jet Kreuzer, auch wenn sie vor allem großes Ziele für wendigere Kampfschiffe darstellten. „Signal vom unbekannten Schiff an alle versammelten Schiffe. Sie identifizieren sich als 'Orichalcos', dem Flagschiff des Königreiches und übermitteln Hyperaumkoordinaten für die Herausforderung. Außerdem laden Sie alle Würdenträger dazu ein, die Spiele vom Observationsdeck des Schiffes aus zu verfolgen.“ Die Stimme des Kommunikationsoffiziers bebte geradezu als er diese Mitteilung wiedergab, er nahm das Auftauchen dieses Schiffes einfach zu ernst, bestimmt lag es an seiner Frau, einer geborenen Kaleel. Größe war nicht alles. „Meldung zurück: Der Senator Huur S'jet und Kiith-Sa Salgir Manaan freuen sich an Bord kommen zu dürfen und nehmen die Einladung gerne an. Wir bitten darum abgeholt zu werden sobald der Austragungsort erreicht wurde.“ Einen kurzen Moment schien es sehr still auf der Brücke zu werden, wieso wunderten sich seine Leute nur? Sie mussten doch wissen, das ihr Kiith-Sa jede Gelegenheit nutzen würde um etwas Neues zu sehen, immerhin war er ein Manaan. ++++ ++++ Die Flotte der Onyx-Freibeuter bestand aus insgesamt vier Fregatten, wovon keine ein neues Modell darstellte. Die zwei turanische Begleitfregatten boten je acht Andockplätze für Raumjäger. Valon fand die alten Modelle ebenfalls besser, zwar waren sie weniger effektiv in ihrer Fähigkeit Jäger und Korvetten aufzunehmen, boten dafür aber schlicht mehr Platz für die Piloten. Auch an der Ionen-System Fregatte der Dolch Klasse konnte er nichts ungewöhnliches finden. Doch die vierte Fregatte vermochte er nicht einzuordnen. Auf den ersten Blick wirkte die Fregatte als ob man ihr beide Kollektorflügel ausgerissen und dafür mit vier Geschütztürmen ausgestattet hatte, wobei der oberste wie ein Raketenwerfer aussah. Farblich waren die vier Fregatten deutlich von seiner kleinen Flotte zu unterscheiden, an ihnen erkannte man warum man diese Freibeuter 'Onyx' nannte. Eigentlich waren sie dem Konteradmiral egal, aber ihre Art passte ihm nicht. Allen voran dieser Bester, soweit er anhand des Trainings erkennen konnte war er ein ziemlich guter Pilot, aber diese Arroganz. Vollkommen unangebracht! Diese Treulosen benutzten ja noch nicht einmal Turanische Jägermodelle! hiigaranische Scouts, Taiidan Abfangjäger und Bomber der Cylon Schiffswerften. Valon widerte so etwas an. Dabei waren die Freibeuter nichts worum er sich zu kümmern hatte. Seine Aufgabe bestand darin hunderte von Mikroschiffen im Eisring des Systems zu positionieren. Nicht das dies in irgendeiner Weise besser war, denn dafür setzte das Königreich doch glatt die uralten Puppenspieler-Fregatten der Hiigaraner ein. Valon hatte mal ein Blick in die Herkunftsliste eines dieser Fregatten geworfen. Die 'Stringplayer' war vor ca. 80 Jahren vom Kiith Kaleel in Dienst gestellt worden. Vor 70 Jahren wurde Sie ausgemustert, nachdem sich die Puppenspieler-Fregatten als sehr ineffektiv erwiesen hatten. Doch statt sie zu verschrotten, hatte der Kiith sie an die Tanaach verkauft. Valon hatte keine Ahnung was das für ein Volk war, aber lange hatten diese die 'Stringplayer' auch nicht behalten. Nur zwei Jahre später ging das Schiff an einen Schrotthändler, der es direkt einem damaligen Vigoth Piratenfürsten verkaufte. Vor 50 Jahren schließlich war das Schiff bei einem Gefecht im leeren Raum zwischen der Osyrischen Union und dem Vigoth Territorium beschädigt und verlassen worden. Vor 20 Jahren schließlich hatte ein anderer Schrotthändler das Schiff wiederentdeckt, festgestellt das der Antrieb noch funktionierte und schließlich war das Teil im Fundus des Königreiches von Turan gelandet, zusammen mit fünf anderen Puppenspieler-Fregatten, die genauso vom neuen Anstrich und gutem Willen zusammengehalten wurden. Zugegeben, die Schiffe waren eine günstige Lösung wenn es darum ging die Herausforderung mit Kameras festzuhalten, aber Stil hatte es nicht. Hoffentlich konnte er bald seine zweite Aufgabe antreten, nämlich durch Präsenz für Sicherheit sorgen... L-A-N-G-W-E-I-L-I-G! Aber er sollte sich besser nicht beschweren, als er um Urlaub gebeten hatte um den Spielen beizuwohnen (und sich ein wenig an Commander Mai ranzumachen), war er stattdessen für diese Aufgabe abgestellt worden, Urlaub war nicht drin. Hach was war nur aus den alten Zeiten geworden? Sein Vater hatte noch ein Schiff nach dem anderen für das Königreich gekapert, ausgeraubt und das ein oder andere in die Luft gejagt. Das war das Leben eines wahren Piraten! Doch solch ein Leben lebten nur noch die Vigoth, das Königreich war diesbezüglich einfach nicht mehr dasselbe. „Wir empfangen mehrere Quantenwellen Admiral!“ 'Admiral', das war ein weiteres Ergebnis der neuen Zeiten. Früher hieß es 'Kapitän' oder 'Kommandeur', heute hatten sie die ganze Hierarchie von Crewmen bis zum Oberbefehlshaber! Doch erneut sollte er sich nicht beschweren, denn als 'Konteradmiral' bekam man mehr Frauen ins Bett als ein einfacher Kapitän. „Lass sehen!“ Auf dem Bildschirm der Rancor erschienen dutzende, ja hunderte Hyperraumsignaturen. So unzählig viele potentielle Opfer, eine Schande das er nicht mehr so denken durfte. Das schönste Schiff von allen war ohnehin die 'Orichalcos', die auch als erstes auftauchte. Es war ein wunderschönes Schiff, wenn ihr auch ein paar Kanten besser bekommen wären als all diese Abrundungen. Einige der anderen Schiffe weckten ebenso sein Interesse. Natürlich waren die Qwaar-Jet Kreuzer der Taiidan beeindruckend, ihre Größe und ihre Stärke ließ Valon manchmal träumen von all dieser Macht und Feuerkraft. Ihn wunderte es nur das die Hiigaraner so mutig waren lediglich vier Schiffe zu entsenden. An sich auch nichts besonderes, wenn eines davon wenigstens einer dieser neuen Schlachtschiffe gewesen wäre, doch das Führungsschiff war nicht einmal ein schwerer Avatar-Kreuzer. Auf der anderen Seite... das Design sah zumindest sehr neu aus. Doch viel mehr interessierte er sich für die Diplomatenschiffe der Bentusi und der T-Mas. Beides Schiffe die man nicht oft zu Gesicht bekam. Das T-Mas Kristallschiff war kaum als Raumschiff zu erkennen, es sah eher aus wie ein kristalliner Asteroid. Ein Eindruck der verstärkt wurde durch die Tatsache das er keinen sichtbaren Antriebsausstoß besaß, trotzdem bewegte es sich durch den Raum. Dasselbe galt für die Bentusibarke. Die wirkte sogar ziemlich unspektakulär, im besten Falle bezeichnete man sie als etwas hübscheren Quader, Valon hatte ja eher gehofft ein Handelsschiff der Bentusi anzutreffen, aber man konnte wohl nicht alles haben. Deren Auftauchen hätte ohnehin nur den dominierenden Aspekt der Orichalcos gestört. „Fregatten der Onyx Freibeuter fliegen in das Eisfeld Admiral. Außerdem ruft uns die Orichalcos, die Pakete sind unterwegs.“ Ah ja, es gab ja noch eine Nebentätigkeit neben dem 'wichtig aussehen'. „Gut, die Freibeuter gehen in Position. Überprüft ob alle Drohnen bereit sind und weist den Paketen je eine Begleitfregatte zu. Sobald die Champions angedockt haben sollen Sie an die Basispunkte springen. Ladys, jetzt wird es spannend! Wenn auch nicht für uns.“ ++++ ++++ „Kiith-Sa Salgir!“ begrüßte der turanische König den betagten Hiigaraner begeistert. Er hob die Arme, als wollte er den Hiigaraner umarmen und sich mit republikanischen Viren infizieren. Zum Glück kam es nicht so weit, kurz bevor er den Kiith-Sa erreichte, blieb er stehen, machte eine ausladende Bewegung mit den Händen und verneigte sich als wolle er eine Maid zum Tanz auffordern. Der Hiigaraner tat es ihm gleich, dann lachte er laut auf. Was für ein lächerlicher Auftritt! Deutlich würdevoller als der König Turans trat Devilin auf den Hiigaraner zu, der ihn jedoch nicht beachtete. „Ein Tanzgruß! Ich bin begeistert das er euch bekannt ist Majestät! Leider fehlt mir das richtige Accessoire um mit Turanischer Tradition gleichzuziehen.“ „Das nächste Mal vielleicht, allein eure Anwesenheit ehrt mich sehr Kiith-Sa. Senator Huur S'jet, seid willkommen!“ Der Senator trat weniger begeistert hinzu, was Ryuji auch angemessener fand. Dieses republikanische Pack bewegte sich hier immerhin in Feindterritorium! Wieso König Dartz sich so anbiedernd verhielt war ihm ohnehin ein Rätsel. Das Taiidan Imperium war der Alliierte des Königreichs, nicht diese kulturlosen Verbrecher. „Ich grüße euch Majestät und danke im Namen der hiigaranischen Republik für die Einladung.“ Der Senator begegnete kurz Herzog Devilins Blick, fast augenblicklich schoben sich seine Hamsterbacken nach oben, um ein Lächeln zu formen. „Meinen Glückwunsch zu eurem neuen Flagschiff, Majestät. Ich muss zugeben das der Diamaid niemals damit gerechnet hätte das es das Königreich Turan sein wird, welches mit unserer Bustersword-Schiffsklasse gleichzieht.“ Devilin musste ein Knurren unterdrücken, denn das war eindeutig eine Stichelei in seine Richtung! Die Bustersword Schlachtschiffe der Hiigaraner waren die größte Demütigung des Taiidan Imperiums seit der Schlacht von Tarsus! Zuvor galt der Qwaar-Jet Kreuzer als unangefochtener Herrscher des Schlachtfeldes (auch wenn das die Hiigaraner nicht wahr haben wollten) und nun gab es diese verdammten Schlachtschiffe! Und als sei das noch nicht genug der Demütigung, schüttete König Dartz mit diesem Schiff kräftig Salz in die Wunde. Bis zum Stapellauf des ersten Taiidan Schlachtschiffes der neuen Großimperator-Klasse vergingen noch mindestens zwei Jahre und da wagte es das Königreich Turan ein eigenes Schlachtschiff herauszubringen! „Ich denke eure nächsten Gäste kommen bald an Majestät. Ihr solltet die geschätzten Vertreter der Hiigaraner zum Observationsdeck bringen lassen“, mischte sich nun Devilin ein um das Gespräch zu unterbinden, sonst passierte noch ein Unglück. Die Hiigaraner waren für Turan ohnehin unwichtig, entsprechend vergeudete Dartz seine Zeit mit diesem drittklassigen Kiith-Sa. Auch noch ein Manaan, von allen ohnehin wertlosen Clans der Hiigaraner waren sie die absolut Nutzlosesten. Diebe, Gaukler und Faulpelze, genau das waren sie! Sie kontrollierten nicht ein einziges System der Republik sondern reisten ohne Unterlass wie Nomaden umher. Und dann dieser S'jet, ein wertloser Abkömling eines Clans der als viel zu wichtig eingestuft wurde. Und das alles nur weil diese Wissenschaftlerin Karan S'jet es geschafft hatte sich mit der 'Stolz von Hiigara' zu verbinden und zu einer Pseudogöttin aufzusteigen. Dabei wusste jedes einigermaßen intelligente Lebewesen das es nur einen lebenden Gott gab, nämlich seine Glorienhaftigkeit, seine höchste Excellenz, den Herrscher des Taiidan Imperiums! Zum Glück hörte man auf ihn, so das die Begrüßung der anderen Gäste weiter gehen konnte. Hier erschienen teilweise wahrhaft bedeutende Würdenträger! Allen voran natürlich Devilins Freunde aus dem Taiidan Imperium, aber auch Botschafter Karim von den Bentusi und Botschafter Siegfried von den T-Mas verdienten Beachtung. Allein das ein T-Mas sich hier zeigte war eine Ehre, die der Monarch des größten der freien Königreiche jedoch irgendwie nicht zu würdigen wusste. Zumindest nicht mehr als das Auftauchen der Hiigaraner. Als nur noch bedeutungslosere Gäste erschienen, setzte sich Ryuji dezent vom König ab und schüttelte seufzend den Kopf. Was sollte er nur mit diesem Sturkopf machen? Seine Vorgänger waren da viel einfacher, zumindest stand es so in allen Berichten. Hatte das Imperium einen Wunsch, dann folgte das Königreich ohne zu zögern. Diese Konstellation funktionierte so schon seit Jahrhunderten, doch seitdem das Haus Paradiso den Zweikampf mit dem Haus Ordos für sich entscheiden konnte war nichts mehr wie es einst war. Es konnte doch nicht sein, das das aktuelle Herrscherhaus es dem Imperium immer noch übel nahm, das es ihre Gegner unterstützt hatte, oder doch? Herzog Devilin war die Aufzeichnungen durchgegangen, seitdem das Haus Paradiso herrschte, waren die Kaperflüge des Königreiches ins hiigaranische Territorium auf einen Tiefststand gesunken. Da war es kein Wunder das diese verfluchte Republik aufrüsten konnte. Turan diente dem Imperium als kantiger Schleifstein, sein Sinn bestand darin die Hiigaraner zu zermürben und diese Aufgabe sollte es gefälligst auch ausführen. Doch wie konnte man das Königreich zur Vernunft bringen? In seinen Gedanken vertieft durchquerte Devilin die mit türkisblauem Marmor ausgestatteten Korridore des Schiffes, vorbei an den goldenen, Symbolen an den Wänden. Überall fand sich der sechs zackige Stern wieder, umgeben von Zierrunen ohne jede Bedeutung. Devilin hatte es mit einem Übersetungspad getestet, die Runen ergaben überhaupt keinen Sinn. Er erreichte den Aufzug, der in einer gläsernen Röhre gefüllt mit Wasser durch das Raumschiff sauste. Alles unnötiges Gewicht! Mal ganz davon abgesehen das es auf der 'Orichalcos' sowieso viel zu viel Wasser und anderes unnützes Zeug gab. Es fing mit den Portalen zwischen den Abschnitten des Schiffes an. Sie glitten nicht einfach nur zur Seite, nein, sie klappten wie ein Fächer zu beiden Seiten weg, bis sie hinter den Kunstsäulen verschwanden, die seitlich angebracht waren. Dann waren da die Gänge selbst, es gab Wasserkanäle, wasserbedeckte Wände und hier und da Statuen von schwarzen Schlangen. Als der Fahrstuhl im Observationsdeck angelangt war, betrat der junge Herzog eine Art riesigen Garten. Wo sich dieser Teil des Schiffes verbarg vermochte er nicht zu sagen, doch über ihnen wölbte sich eine eindrucksvolle Deckenkonstruktion aus schuppenförmigen Glasplatten, die einen direkten Blick ins All bot. Unter diesem Sternenhimmel erstreckte sich eine angenehme Gartenlandschaft, mit kleinen Bächen, üppiger Vegetation und einigen Sitzgruppen, die nur allzu gerne von den Botschaftern und Diplomaten genutzt wurden. Devilin fand noch einen Platz bei seinen adeligen Freunden, die nicht gerade begeistert wirkten. „Ah, Ryuji, hat dich seine Majestät auch abgefertigt?“ begrüßte ihn Lord Kiro, seines Zeichens der Wahrheitsbeauftragte in der Versammlung der Adelshäuser. Seine schneidende Stimme tat weh, denn eigentlich war er einer von Herzog Devilins besten Freunden. „Nein, aber die restlichen Gäste sind alle viel zu unwichtig. Vermutlich dauert es auch nicht mehr lange bis seine Majestät ebenfalls hierher kommt.“ „Vielleicht lässt er sich dann ja dazu herab mit uns zu reden“, spottete Lord Kiro, mit tiefster Verachtung in der Stimme. „Seit drei Tagen sind wir schon hier und nicht einmal hat er uns an seine Tafel geladen! Eine Unverschämtheit!“ Ryuji stimmte dem vollkommen zu, Herzog Bhelen der Verwalter der Koloniewelt Iyoto, suchte unterdessen nach einem Grund für das seltsame Verhalten. „Nun, vielleicht hat er erfahren das wir das neue Königreich Burgenda unterstützen und hat das in den falschen Hals bekommen. Mal abgesehen davon, das er unsere Einmischung in seinen Konflikt mit den Ordos auch nicht sehr prickelnd fand.“ „Ach, das war Politik. Das Haus Ordos hat dem Imperium Jahrhunderte treu gedient, da ist es selbstverständlich das wir ihm beistehen.“ „Dumm nur für uns, das trotzdem die andere Partei gewonnen hat. Ich wäre auch verschnupft wenn sich jemand in meinen Konflikt einmischen würde. Wahrscheinlich wartet er darauf das wir ihm entgegenkommen um unsere Fehleinschätzung auszubügeln“, warf Baron Jano ein. Kiro aber ließ sich davon nicht beirren. „Und wie sollen wir ihm entgegenkommen wenn er nicht mit uns spricht?“ „Na ja, am Mittagstisch hat er mit uns gesprochen...“ „Der Mittagstisch ist jedoch nicht das richtige Ambiente, geschweige denn der richtige Zeitpunkt um über Politik zu sprechen. Jeder Taiidan weiß, das über Geschäfte und Politik erst beim Abendmahl gesprochen wird.“ Kollektiv seufzten alle vier Taiidan auf und ließen bei so viel Barbarei den Kopf für einen Augenblick hängen. Devilin lehnte sich anschließend stöhnend zurück und blickte in den Himmel, der mit unzähligen Raumschiffen gefüllt war. Nicht weit von der 'Orichalcos' entfernt befand sich auch die 'Tiano' Ryujis höchstpersönliches Trägerschiff. Wie schön sie doch war, wenn doch nur Dartz vernünftiger werden könnte. Aber noch gab er nicht auf. „Warten wir einfach ab“, schlug Devilin vor. „Vielleicht regelt sich noch... Sagt mal ist das ein Sprungfenster?“ Nicht weit von der Orichalcos tauchte es auf, ein beiges Feld, welches sich über eine strahlend weiße Halbkugel stülpte, die sich wie ein Pilz verjüngte und in einem langen Zylinder endete. „Was ist das?“ fragte einer von Devilins Freunden, womit er auch die Gedanken des jungen Fürsten aussprach. Es war ein Piratenfürst der Kassites der Sie erleuchtete. Devilin erinnerte sich nicht an den Namen, er war nur zweite oder dritte Garnitur, nichts besonderes also. „Das ist ein Kadeshi Nadelschiff. Hätte nicht gedacht das die sich hierher trauen. Hässliche Teile nicht wahr?“ Herzog Bhelen wollte dem irgendetwas entgegnen, doch eine Durchsage unterbrach seine Worte. „Verehrte Gäste, die Herausforderung Turans wird in genau 5 Minuten beginnen. Bitte wenden Sie ihre Aufmerksamkeit zur Decke um die letzten Vorbereitungen direkt vor dem Start mitzuerleben.“ Tatsächlich erschienen je drei große Felder an der Decke, die je eines der Teams an ihren Jägern zeigte. Devilin hatte es sich doch gedacht, die Glasdecke bestand in Wirklichkeit aus Monitoren! ++++ ++++ Als das Startsignal kam, fuhr Amelda die beiden Haupttriebwerke des roten 'Starfighter' hoch und aktivierte das Katapult der Startrampe. Der Starfighter war das älteste und größte Jägermodell in dieser Herausforderung. Mit seinen 20m Länge und über 15m Breite konnte man ihn fast zu den Korvette zählen. Nur zum Vergleich, der Kadeshi Schwärmer war schnuckelige 11m lang und 3,5m breit. Dies bedeutete allerdings nicht das er der schlechteste Jäger war, nur der schwierigste. Das begann bereits mit dem Start. Genau wie die Viper wurde der Starfighter von einem Katapult von 0 m/s auf 50 m/s beschleunigt und da innerhalb des Hangars noch so etwas wie Gravitation herrschte, presste der Schub Amelda und Yugi gemeinsam in ihre Sitze und zog an ihren Innereien bis ihnen fast übel wurde. Kaum jedoch hatte der Starfighter den Hangar verlassen, ließ das ekelhafte Gefühl nach, Amelda ließ die Vaygr, so hatte sein Team den Jäger getauft, zunächst durch die Katapultwirkung treiben, es brachte seiner Ansicht nach nichts wie ein verrückter zu beschleunigen und in das Eisfeld zu fliegen. Abgesehen davon mussten Sie ohnehin erst aus dieser zusammengewürfelten Flotte heraus kommen. „Rubin an Vaygr, sind alle Systeme einsatzbereit?“ fragte Mana via Funk. Mana befand sich an Bord einer Begleitfregatte, die zugleich die Flugkontrolle wie auch das Ziel darstellte. Alle Jäger starteten von der Orichalcos, doch nachdem sie das Pfand entdeckt und aufgenommen hatten, mussten sie eben jenes zunächst zu ihrer Basis bringen. Bis dahin waren sie sowohl für die anderen beiden Teams wie auch für die Eliminatoren Freiwild. „Vaygr hier, alle Systeme einsatzbereit. Warte auf erste Koordinaten. Yugi, sind die Waffensysteme klar?“ Hinter Amelda wurde wild auf Tasten getippt, dann verkündete Yugi das die Waffen einsatzbereit waren. Nicht das Amelda beabsichtigte sie zu gebrauchen, zwar war Yugi beim Testflug ganz passabel damit umgegangen, aber man musste ja nicht unbedingt ein Risiko eingehen. Ganz nebenbei schob Amelda bereits die Triebwerkhebel nach vorne. „Ich sende Koordinaten des ersten Echos. Ich empfehle jedoch nicht den direkten Kurs, die Eisbrocken sind zu dicht. Flieg zunächst die Koordinaten 24.1.40 an und Wechsel nach etwa 500km auf die Zielkoordinaten.“ „Verstanden Rubin. Wünsch uns Glück.“ Ein Hebel wurde umgelegt und die aufgebaute Schubkraft auf einen Schlag freigelassen. Kaum auf Geschwindigkeit gebracht legte Amelda die Schubhebel wieder zurück, er wollte schließlich keinen Treibstoff verschwenden. Beim Verlassen des Flottenverbandes wurde Amelda jedoch vom Anblick einen unerwarteten Schiffes überrascht. Ein Nadelschiff! ++++ ++++ Marik flog einige hundert Meter von Ameldas Jäger entfernt und behielt sowohl den roten Jäger, wie auch den Blauen im Auge. Noch rasten sie alle auf das Eisfeld zu, doch sobald sie es betreten hatten musste er auf alles gefasst sein. Es konnte direkt ein Kampf entbrennen, worauf Marik überhaupt nicht aus war. Inzwischen hatte er die Viper zwar gut im Griff, der Luftkampf war zumindest dafür gut gewesen, aber die Viper war für einen Nahkampf eben nicht gebaut. So ärgerlich es war, er folgte Bakuras Plan. Raphael sollte die Koordinaten des Ziels durchzugeben, Bakura übernahm mit dem Kurzstreckensensoren anschließend die restliche Koordination. Sobald das Ziel feststand war der Rest einfach: So schnell wie möglich hinfliegen, Pfand aufnehmen und eventuellen Gefechten einfach davonfliegen. Neidisch blickte Marik zum Jäger des Fringe Teams. Wieso hatten die einen MK 7 Abfangjäger bekommen? Einfaches Handling und verdammt gute Manövrierfähigkeiten sorgten für einen Erheblichen Vorteil des blauen Teams. Einzig die breite Form des Jägers konnte man als Nachteil anführen, aber sonst. Doch wenn Marik sich den Jäger von Team Vaygr genau ansah, dann verging es ihm beinahe sich zu beschweren. Das Modell war Marik nahezu unbekannt, doch es war selbst im Vergleich zum ausladenden MK 7 ganz gewaltig. Seine Linienführung geradezu Antik, vielleicht... Moment, war das ein Nadelschiff am Rande der Flotte? Marik hatte diese Schiffe noch nie gesehen, aber er kannte die Beschreibung. Ein Nadelschiff war eines der gefürchtetsten Ausführungen der Mutterschiffklasse. Das einprägsamste Merkmal war dabei die sehr lange Heckpartie, in der ein langer Zylinder nach hinten geführt wurde. Wozu dieser Teil des Schiffes nutzte war Unbekannt. Die Hangarpartie befand sich jedenfalls im Pilzförmigen Bug und der Antrieb seitlich am unteren Ende des Pilzkopfes. Durch den Blickwinkel konnte Marik jedoch nur die hintere Spitze der Nadel erkennen, ansonsten dominierte der gewaltige Schirm des Schiffes, hinter dem segleich mehrere weiße Punkte ausschwärmten und einen weißen Schweif hinterließen. „Was...“ begann Marik, als Bakura ihn bereits unterbrach. „Das sind Kadeshi Schwärmer. Klein, extrem wendig und ausgestattet mit mehr Feuerkraft als so mancher Bomber.“ Marik war fasziniert, als Sobani hatte er bereits oft in Formationsflügen mitgewirkt, doch dabei flogen Raumjäger stets geradeaus. Diese Schwärmer jedoch schienen in Zyklen zu fliegen. Sie umkreisten einen imaginären Punkt und bewegten sich als Einheit vorwärts. Sie schlossen zu Ameldas roten Jäger auf und nahmen ihn in die Mitte. Es war ein hübsches Bild, dessen Bedeutung Marik jedoch noch nicht zu erfassen vermochte. Zwanzig dieser Schwärmer schwirrten aufgeteilt in 4 Gruppen um das antige Stück. Zwei umkreisten ihn im Uhrzeigersinn, die anderen Beiden bewegten sich genau entgegengesetzt davon, so das es einem schieren Wunder glich das sie nicht miteinander kollidierten. Marik konnte erkennen, das Amelda kurz vor erreichen des Eisfeldes mit den Tragflächen seines Jägers wackelte, bevor er eine finale Schraubbewegung flog und alle Schwärmer sich in einer fließenden Bewegung absetzten. „Bakura weißt du ob...“ Eine Erschütterung traf die Viper und Marik bereute sofort seine fehlende Konzentration. Er drückte augenblicklich den Steuerknüppel nach unten und aktivierte kurz den Nachbrenner um im dichten Gewirr aus Eisbrocken zu verschwinden. Scheiße! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)