Flammen der Gerechtigkeit von Sargeras (Jagd durch die Galaxie / Gefangene des Imperiums) ================================================================================ Kapitel 23: Der Tanz im Nebel I ------------------------------- Nach einer gewissen Eingewöhnungszeit auf der Alesias Traum hörte Joey endlich auf in jedem umherlaufenden Crewmitglied einen potentiellen Attentäter zu sehen. Das bedeutete jedoch keineswegs das er in seiner Wachsamkeit nachließ, erst recht nicht nachdem er an einer der Messen teilgenommen hatte. Zunächst einmal war es beachtlich, das die Hallen des Tempels sich rasch füllten. Platz war für mehrere hundert Crewmitglieder, die Messen die Joey vertraut waren dagegen wurden lediglich im Kreis von ein paar religiösen Spinnern abgehalten. Besorgniserregend war für ihn dabei wie viele Religiöse Spinner es auf diesem Schiff gab. 'Folget dem Weg und folgt ihm mit Gewissheit. Ge-bet niemals nach, denn das Wort der Farin Sha ist unser Gesetz'. Bei solchen Texten lief es Joey eiskalt den Rücken runter. Noch schlimmer aber war der Ausdruck in den Gesichtern der Zuhörer. Joey kannte solche Blicke, sie gehörte normalerweise genau zu den Spinnern die Crewmitglieder für Suizidalmissionen suchten. Mit anderen Worten: Fanatikern! Dennoch durchstreifte Joey auch am Tag nach der 'Messe' die Gänge des Schiffes. Dies hatte zwei Gründe: Zum einen gab er mobil ein deutlich schlechteres Ziel ab und zum zweiten war das Einzelzimmer nicht mit Zimmerservice ausgestattet und er hatte Hunger. Normalerweise würde er ja mit seinen Teamkollegen gemeinsam Essen gehen, aus Sicherheitsgründen versteht sich, aber Ryou war nicht aufzufinden und Seto... Nun, der war heute noch unausstehlicher als noch am Vortag. Er hatte nur ein Thema: Die Beziehung zwischen dem Hiigaraner und dem Kadeshi und natürlich wie man diesen Umstand gegen die beiden anderen Teams ausspielen konnte. Das war überhaupt nicht Joeys Ding. Er versuchte möglichst wenig belebte Gänge zu nutzen, was sich teilweise als schwierig erwies. Denn was war genau ein viel benutzter Gang und was nicht? Abgesehen davon gab es auch nicht gerade einen Schiffsplan. Dabei war er sich sicher das sich die nächste Essensausgabe vom Quartier aus in Richtung Zentralschacht beim dritten Gang rechts und nach dem fünften Abzweig links befand. Nur dumm das er dort irgendwie in einem weiteren Gang landete der so überhaupt nicht nach Kantine aussah. Genaugenommen wies ein Schild sogar darauf hin das man sich hier einer Technikebene näherte. War es vielleicht doch der vierte Abzweig? Oder musste man erst beim vierten Gang rechts? Fuck! Er hatte sich verlaufen. Es blieb ihm wohl nichts übrig bis auf seinen bisherigen Weg zurückzuverfolgen, doch dann fiel seine Auge auf die Bentusi. Er hätte sie beinahe übersehen, denn sie unterhielt sich sehr ausschweifend mit einer Gruppe Kadeshi. Die Frage war nur ob die Kadeshi sich auch mit ihr unterhielten, oder ob sie lediglich ihre körperlichen Eigenschaften betrachteten. Beim Abendessen mit König Dartz Paradiso hatte sie ja schon ansatzweise gezeigt was sie zu bieten hatte aber heute hatte sie sich in Punkto Blickfängerei selbst übertroffen. Ihr Overall bedeckte zwar einen Großteil des Körpers, ließ aber ausgerechnet jene Stellen die MANN sexuell interessant fand, nahezu unbedeckt. Nicht das man Fantasie benötigte, der Overall wirkte mehr wie eine beige, zweite Haut aus zwei unterschiedlichen Materialien. Der Stoff glänzte Seiden, bis auf den Teil, der den Korpus bedeckte, dort schimmerten kleine Schuppen und sorgten dafür das es unmöglich war, Mana zu übersehen. Der Bereich genau über ihren Titten war großzügig ausgeschnitten, ein Wunder das nicht die Nippel sichtbar waren. Dann war da natürlich noch der Intimbereich, hier war der gesamte Schoß ausgespart, Joey fragte sich nur ob das was das Intimste bedeckte, Teil des Overalls war, oder ob es sich um Bentusi Unterwäsche handelte. Als Sie sich leicht wendete konnte er obendrein erkennen, das die Rückseite fast gar nichts verbarg. Sie zeigte tatsächlich offen ihren Arsch! Ein geiler Arsch nebenbei, aber ein solches Kleidungsstück hatte er zuletzt in einem Strippclub auf seiner Heimatwelt gesehen! Anständig wäre es sicher gewesen sich nun diskret zurückzuziehen, allerdings verlangte es die berühmte Kassitische Galanterie aufzupassen das Stripperin... ähh leicht bekleidete Damen nicht auf unangemessene Weise missbraucht wurden. Gerade bei religiösen Spinnern konnte man ja nie wissen! Abgesehen davon war Joey neugierig wegen dem String, Unterwäsche oder Teil des Overalls, das war hier die Frage. Praktischerweise wurde dieser Gang beidseitig von mächtigen Tafeln getrennt, vermutlich handelte es sich um irgendwelche Schalttafeln, oder um sinnlose Verzierung. Joey hielt sich halb hinter diesen und schlich sich näher heran, bis er die ersten Gesprächsfetzen aufschnappen konnte. „So?“ lachte Manas Stimme. „also das kann ich guten Gewissens abschmettern. Unsere Schiffe sind zwar mit vielen automatisierten Systemen ausgestattet, aber ich kann euch versichern das unser Volk nicht aus Androiden besteht. Wie man vielleicht gut an mir erkennen kann.“ „Hmm... nun, ihr seht wirklich nicht gerade mechanisch aus.“ „Das hoffe ich doch! Ich für meinen Teil arbeite hart um meinen Körper fit zu halten.“ Das glaubte Joey sofort, er hatte gerade ein Seitentafel erreicht, von dem aus er klar erkennen konnte, das der String nicht zum Rest das Kleidungsstückes gehörte. „Wirklich? Wir dachten immer ihr seid reine Technikfreaks.“ „Und Teile der Bentusi glauben fest daran, das alle Kadeshi fanatische Energiewesen sind. Statt Energiewesen umgeben mich hier jedoch drei sehr hübsche junge Männer. Sind eigentlich alle Kadeshi so attraktiv, oder gilt das nur für euch?“ Joey traute seinen Ohren kaum, Mana flirtete ungeniert, abgesehen davon litt sie wohl unter einem fehlerhaften Auge. Sicher, die Kadeshi wirkten alle recht fit, aber diese vier gehörten nun wirklich nicht zu den hübschesten Vertreter der Rasse. Obwohl... wenn er einmal genau darüber nachdachte hatte er bisher nicht einen einzigen molligeren Vertreter der Kadeshi gesehen. In Joeys Kopf sponn sich sogleich ein Opferritual zurecht, bei dem jedes Kind das nicht dem Bodymaß oder sonst irgendetwas entsprach, in eine Feuergrube geworfen wurde. Mana lachte plötzlich auf, worauf Joey merkte das er eine weile nicht zugehört hatte. „Nein, nicht alle Bentusi sind weiblich und wir sind auch nicht alle so gut gebaut wie ich. Diese Bentusi hier fühlt sich geschmeichelt...“ sie pausierte hier eine Sekunde, so als würde sie nachdenken müssen, dann fuhr sie fort: „Was haltet ihr davon wenn wir uns beim Mittagessen weiter unterhalten? Habt Ihr Zeit oder müsst Ihr anderen Pflichten nachgehen?“ Zwei hatten Zeit, lediglich der dritte murmelte von einer Wartung die er durchführen musste. Von seinem Versteck aus sah er jedoch das Mana ihn mit einem Kuss auf die Wange verabschiedete, was ihm eifersüchtige Blicke von der Seite einbrachte. Der Verabschiedete setzte seinen Weg in den Technikbereich fort, die anderen beiden drehten sich um und... schnell verschwand Joey wieder hinter seiner Tafel und presste sich fest dagegen. Mana und ihre zwei Begleiter gingen natürlich in seine Richtung! Bisher war ihm nicht aufgefallen wie laut Schritte in den Gängen des Schiffes widerhallten. Die Schritte ertönten nun genau neben ihm, aus dem Augenwinkel konnte er sehen wie die Drei an ihm vorbei gingen. Wenn auch nur einer einen Blick zurück warf, benötigte dieser nicht viel Fantasie um zu wissen das Joey gelauscht hatte. An sich ja nichts wirklich schlimmes, aber wer wusste schon wie ein Kadeshi darauf reagierte? Zu seinem großen Glück waren beide Techniker vollauf auf Mana konzentriert, so das Joey sich im Nachhinein ein wenig darüber ärgerte, das er keinen genaueren Blick auf Manas Kehrseite geworfen hatte. Da er nicht auffallen wollte, wartete er noch eine Weile, zählte bis zehn und... hörte ein seltsames Klicken, es folgte ein Moment der Ruhe, bevor schnelle Schritte ertönten. Der Unbekannte lief an Joeys Versteck vorbei. Diesesmal aufmerksamer, er wollte schließlich nicht noch einen hübschen Hintern verpassen, staunte er nicht schlecht als er lange weiße Haare erkannte. Was machte Ryou denn hier? ++++ ++++ Marik konnte es kaum fassen. Seine Hand strich über die glatte Oberfläche und er schaute direkt in Ameldas Antlitz, als sei dieser ein gesandter von Saj... der Farin Sha selbst. „Und, das meinst du wirklich ernst?“ fragte er, wie um sicherzugehen das er den Stab der ihn von seinem Glück trennte auch wirklich anfassen durfte „Sicher, ich wüsste nicht was dagegen spräche.“ Amelda klang amüsiert, aber es war einfach zu... gut um es zu glauben. „Und was sagt dein Bruder dazu?“ „Nicht einmal er sieht darin ein Problem. Also komm, mach schon!“ forderte Amelda Marik final auf, worauf dieser es endlich wagte den Öffnungshebel herunter zu drücken. Die Decke des Schwärmers öffnete sich augenblicklich, indem die äußere Panzerung von der Hydraulik zur Seite geschoben wurde, anschließend öffnete sich die innere Panzerung ähnlich wie eine Bodenluke. Das Cockpit befand sich direkt darunter, allerdings gab es scheinbar keine Leiter oder dergleichen. Entsprechend stützte sich Marik mit beiden Armen an der Seite der Luke ab um sich anschließend mit den Beinen sanft auf den Pilotensessel gleiten zu lassen. Kaum belastete er den Sitz, spürte er wie dieser nach unten fuhr. Die Luke über ihm schloss sich wieder, Sicherungsbolzen klappten ineinander und er war sich ziemlich sicher auch einen kleinen Ruck nach vorn zu verspüren. Schließlich erwachten die Bildschirme um ihn herum zum Leben. Das Licht des Hangars erreichte das Innere des ansonsten absolut abgeschlossenen Cockpits. Fasziniert sah er sich um, er sah wirklich alles! Sei es die Magnethalterung an dem der Schwärmer an der Oberseite festgehalten wurde, der Steg von dem man aus den Schwärmer erreichte, oder der Wartungsbogen der sich links und rechts vom Schwärmer befand. Seitlich hinter sich, konnte er sogar Amelda sehen, der mit dem Zeigefinger auf sein Ohr deutete... Marik holte rasch einen kleinen Knopf hervor, an dem ein filigraner, flexibler Stab befestigt war. Den Knopf drückte er sich ins Ohr und legte sich den flexiblen Stab seitlich an die Wange. „Sorry, ich hab es fast vergessen“, entschuldigte sich Marik schnell, doch Amelda winkte ab. „Kein Problem. Ich habe mir gedacht das so etwas passiert. Zunächst etwas Allgemeinwissen bevor du startest. Du sitzt in einem Vespidae Schwärmer der zweiten Generation. Der Schwärmer ist die Erste Waffe jeder Kadeshiflotte und kann je nach Bedarf ausgerüstet werden. Fühle an der Seitenlehne des Pilotensitzes ob du einen kleinen Knopf findest, er befindet sich neben deinen Hüften an der rechten Seite.“ Marik tastete etwas danach, kaum hatte er ihn gefunden und gedrückt, öffnete sich ihm eine neue Welt. Es war einfach fantastisch! Vor ihm erschien ein holografisches Modell des Schwärmers, zusammen mit möglichen Modifikationen. Wie sich herausstellte war der Schwärmer Vespidae ein Modulbasierter Kampfjäger. Die Grundausstattung bestand aus zwei Plasmakanonen an der Unterseite. Die Panzerung des Schwärmers hätte Marik als Mittelmäßig bezeichnet, sie entsprach in etwa dem eines stabileren Aufklärers, dafür jedoch war der Schwärmer in seiner Standardausrüstung bis zu 1500 m/s schnell und besaß trotz dieser massiven Geschwindigkeit eine Manövrierbarkeit die seinesgleichen suchte. Er konnte jedoch auch einen ganz anderen Jäger daraus machen. Er konnte zum Beispiel die Seitenpanzerung austauschen, dabei wurde ein Komplettes Modul des Schwärmers einfach entfernt und durch ein anderes ersetzt. Durch eine zusätzliche Panzerung hielt der Schwärmer deutlich mehr aus, verlor allerdings einen Teil seiner Manövrierbarkeit. Auch die Waffen konnten ausgetauscht werden, das Fußmodul mit den Plasmakanonen konnte nach belieben durch eine Viererbarterie bestehend aus Laserwaffen, oder durch eine Miniaturversion einer Ionenkanone ersetzt werden. Nachdem die Ausrüstung bestätigt worden war, erschien die Kontrollkonsole des Schiffes. Diese bestand aus einem Halbholografischen Orb auf dessen runder Form die Schiffssysteme angezeigt wurden. Maik überprüfte wie jeder gute Pilot die Energieanzeige, sowie die interne Fehlerkontrolle, alle Systeme schienen in Ordnung zu sein. „Nun kommen wir zum besten Teil“, säuselte Ameldas Stimme in seinem Ohr. „Siehst du das blaue Feld an der unteren rechten Seite der Konsole? Drück es!“ Marik tat wie ihm geheißen und erlebte sein ganz persönliches Wunder. Kaum hatte er das blaue Feld berührt ging ein spürbarer Ruck durch den Schwärmer, als die Manövriertriebwerke hochfuhren und sich die Magnethalterung entriegelte. Ganz alleine schwebte der Schwärme vorwärts, kippte auf der Stelle nach hinten und beschleunigte. Er vollführte eine Rolle Rückwärts und schoss mit Maximalgeschwindigkeit aus dem Hangar des Schwarmträgers heraus. Plötzlich fing der Schwärmer an zu trudeln, wodurch sich die sichtbaren Energiestreifen des Nebels drehten. Kein wunder, vor Schreck hatte Marik beide Steuerknüppel schräg gehalten. Doch alleine durch das drücken der Hebel in die Ausgangsposition beruhigte dich der Schwärmer nicht, also steuerte er einfach dagegen. Zu seiner Überraschung funktionierte das sehr gut. Zunächst nahm er mit dem Orb Schub vom Triebwerk, dann benutzte er die Hebel um sich in einen stabilen Schwebezustand zu versetzen. Dann stockte ihm der Atem. Licht überflutete ihn in allen möglichen Rot-, und Violetttönen, er hätte es nie geglaubt wenn er es nicht selbst gesehen hättre, doch der Himmel leuchtete im Nebel! Normalerweise war ein Nebel eine Gasmasse die von einem Stern oder dergleichen im Inneren erleuchtet wurde. Doch der Garten von Kadesh war anders. Marik wusste gar nicht wo er zuerst hinsehen wollte. Der Rote Himmel schien ihm endlos, doch anders als andere Nebel bot er mehr als eine Farbe. Violette Schlieren durchzogen das All, hin und wieder schien eine Art leuchtenden Streifen hinter den Gasmassen hervorzublicken. Marik wusste aus verschiedenen Quellen das der Nebel der Kadeshi sehr Energiereich sein sollte, aber das sich dies so sichtbar auswirkte... Am Sichthorizont erblickte er die Alesias Traum, wie sie majestätisch wie ein gewaltiges Tier durch den Raum glitt. Um ehrlich zu sein sahen die Nadelschiffe nie sehr elegant aus, aber hier im Nebel verstand Marik es. Das Design mochte vor dunklem Hintergrund seltsam wirken, aber vor rotem Untergrund präsentierten sie sich majestätisch. Wie eine hiigaranische Sandqualle, die sich harmonisch durch den Sand bewegt. Noch während Marik auf die Alesias Traum blickte, löste sich ein kleiner Punkt vom Schiff und näherte sich schnell. Der Orb blinkte auf und ein Textfeld erschien. 'Geschwadersignal empfangen...' „Bitte bestätige deine Zugehörigkeit“, teilte Ameldas Stimme ihm mit. Tatsächlich war ein zweiter Schwärmer herbeigeflogen und schwebte nun genau vor ihm. Ohne groß nachzudenken bestätigte Marik das Signal, worauf sich die Bilder im Cockpit neu aufbauten, er blinzelte irritiert. „Amelda? Bist du das?“ Amelda schien nun im All zu schweben, wenn auch mit Sitz und Orb vor sich. Doch sein Schwärmer... Moment, schwarze Linien zeichneten sich ab. Als ob er seine Gedanken lesen konnte ließ Amelda seinen Schwärmer einmal um die eigene Vertikalachse drehen, es gab keinen Zweifel, die Ecklinien blieben sichtbar, nur die Flächen wurden durchsichtig dargestellt. „Ja bin ich. Ich kann dich übrigens auch sehen Talias.“ Trotz des Abstandes der beiden Schwärmer zueinander konnte Marik Ameldas Lächeln sehen. „Lust auf einen Tanz?“ Das hatte er. Und Sie tanzten einen Tanz wie es nur Piloten konnten. Amelda legte vor, indem er seinen Schwärmer rollte und um Marik herum flog. Marik setzte nach und schloss zu Amelda auf, doch statt nebeneinander herzufliegen kippten sie beide die Flugachse, so das die Jäger sich Spiralförmig umkreisten während sie mit immer noch fast 1000 m/s durchs All schossen. Zusammen näherten sie sich einem Nebelstreifen und tauchten in das Meer aus roten Gasen ein. Zu Mariks Überraschung verlor er keineswegs die Sicht, stattdessen blickte er in das Licht eines der Streifen, bei denen er angenommen hatte sie befänden sich weit entfernt und wären riesig groß. In Wirklichkeit war dieser jedoch nur etwa einen Meter dick, als sie ihn in ihren Tanz einfädelten, indem sie ihn als Mittelpunkt ihres Helixartigen Fluges festlegten. Wie im Takt einer Musik folgten sie den Kurven des Lichts, hielten es stets zwischen sich und zogen einen Schweif im roten Nebel hinter sich her. Hin und wieder, wenn die Biegung des Lichts passte wechselten Sie die Richtung in der sie umeinander wirbelten, mal wurden Sie langsamer, mal schneller. Amelda gab den Takt vor ohne etwas zu sagen, das Gefühl was als nächstes folgte war einfach da. Marik erinnerte sich an den Moment im Himmelsdom, den grünen Manasseh-Nebel. Einem Gefühl folgend schloss er die Augen, er erinnerte sich an Ameldas Hände an seinem Körper. Die Erinnerung war so intensiv das er sofort hätte schwören können sie auf sich zu fühlen. Sein Geist wanderte, die Welt wurde klar und er verstand. Sie folgten tatsächlich einer Musik, es war ein Takt den er nun im ganzen Körper fühlte, er kam weder von Amelda noch von Ihm selbst. Er achtete gar nicht mehr auf Ameldas Schwärmer und folgte doch wie von alleine dem vorgegebenen Weg. Konnte es so etwas geben? Die Frage wurde sogleich davon gespült. Natürlich konnte es das! Er erlebte es doch gerade. Plötzlich scherte Amelda aus, so das er nicht mehr dem Licht folgte, Marik dachte nicht lange nach sondern flog ihm nach. Kurz ließ er seine Triebwerke höher schalten um wieder auf der selben Höhe zu sein. Der Rotschopf schenkte ihm ein neckisches Lächeln, leckte sich über die Lippen und scherte mit seinem Schiff nach unten aus. Marik folgte ihm ohne Probleme, sie hielten nun direkt auf die Alesias Traum zu, die sich nicht weit von ihnen entfernt befand. Gemeinsam verlangsamten sie den Flug, umkreisten sich jedoch weiterhin, während sie sich Frontal dem Bug des Trägers näherten. Knapp vor dem Bug wichen Sie in die jeweils andere Richtung aus, flogen an der Rundung entlang zur unteren Partie und behielten die Alesias Traum zwischen sich. Marik hatte den Eindruck er müsse sich dabei nur strecken um die Außenhülle des Trägers zu berühren. Sein Weg führte ihn direkt durch den Energieausstoß eines Schubtriebwerkes, erst am Heck des Schiffes, welches dem Schwarmträger den Spitznamen 'Nadelschiff' eingebracht hatte, sah er wieder Amelda, der kaum dass Sie den Sicherheitsbereich des Trägers verlassen hatten, wieder die Triebwerke des Schwärmers hochjagte. Marik ließ sich nicht abhängen, er holte auf und erreichte Amelda, der ihm wieder ein Lächeln schenkte. Eine rote Anzeige erschien auf dem Holoorb, was ihn von Amelda ablenkte. Es war eine Rückruforder, Marik bestätigte. Ohne das er etwas dazu tat, stoppte der Schwärmer, wendete auf der Stelle und schoss wieder auf die Alesias Traum zu. „Keine Panik“, ertönte Ameldas Stimme in seinem Ohr, sein Schwärmer befand sich direkt neben ihm. „Der Rückflug erfolgt automatisch wenn man die Meldung bestätigt.“ Es dauerte nicht einmal eine Minute, bis der Schwärmer wieder im Hangar seinen Platz ansteuerte. Marik wusste nur leider nicht wie er nun wieder heraus kam, doch noch bevor er fragen konnte, verkündete Amelda ihm das er gleich bei ihm war. Erneut dauerte es nicht lange bis die Monitore schwarz wurden, sich sein Stuhl zurückschob und sich über ihm die Luke öffnete. „Gib mir...“ deine Hand, wollte Marik sagen, doch da sah er bereits Ameldas Beine vor sich. „Ich hoffe du hast nichts gegen einen zweiten Tanz...“ säuselte Amelda über ihm, als sich die Luke wieder schloss und sich der Pilotensitz wieder in Position schob. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)