Die Piratenprinzessin von LadyShihoin (Das Blut eines Dämons) ================================================================================ Kapitel 21: Aufbruch -------------------- Ace stützte sich auf seine Knie. Sein Magen rebellierte, es fühlte sich an, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Seit Thatchs Tod war eine Stunde vergangen und immer noch herrschte großes Schweigen. Whitebeard stand immer noch tief über den Körper seines toten Sohnes gebeugt und schien zu beten. Der Blick der Feuerfaust glitt zu seiner Schwester. Diese fokussierte mit leerem Blick den Boden zu ihren Füßen. Thatch und sie waren beste Freunde gewesen und nach Carinas Erzählungen war er der Erste, der nach ihrem Eintreten in die Mannschaft, nett zu ihr gewesen war. Sein Tod hatte sie anscheinend völlig aus der Bahn geworfen. Das war nicht passiert. Nein, das konnte nicht passiert sein. „Thatch ist nicht tot“, flüsterte sie mit erstickter Stimme, doch sie wusste, dass die Realität anders aussah. Ihr Bruder war tot. Getötet von einem seiner Kameraden, einem Mann aus ihrer Division. Und sie hatte es nicht verhindern können. Sie hatte nur hilflos zu sehen können, wie er gestorben war. Dabei hatte sie sich doch geschworen nie einen Menschen, der ihr etwas bedeutete, sterben zu lassen. „Warum nur?“, schluchzte sie und Tränen rannen erneut über ihr Gesicht. Sie konnte den Gedanken, Thatchs Lachen nie wieder zu hören, ihn nie wieder zu sehen, nicht ertragen. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und als sie auf sah, sah sie in das Gesicht von Ace. „Beruhige dich. Es ist nicht deine Schuld.“ „Doch, das ist es. Teach ist aus meiner Division und ich hatte ihn nicht im Griff. Hätte ich besser aufgepasst, dann … dann wäre Thatch vielleicht noch …“, ihre Stimme versagte, zu schrecklich war der Schmerz dessen, was passiert war. Ace kochte vor Wut. Seine Schwester war vollkommen fertig. Das würde Teach büßen. Auch er hatte Thatch gemocht, sehr sogar. Und das alles nur wegen einer verdammten Teufelsfrucht. Ein paar Minuten später sah Carina ihren Bruder mit einem Rucksack an Deck treten. Sofort überkam sie ein ungutes Gefühl. Was hatte er vor? „Ich werde gehen“, sagte er so laut, dass alle Gesichter sich ihm zu wanden. „Was soll das heißen?“, fragte Marco und war ebenso angespannt wie Carina. „Ich werde gehen und diesen Bastard zu Rechenschaft ziehen. Er wird nicht so leicht davonkommen.“ Die letzten Worte schrie er regelrecht. „Fahr runter, Ace“, sagten Vista und Jozu gleichzeitig und packten ihn am Arm, als er sich schon auf den Weg zu seinem Striker machte. „Paps hat gesagt, dass es zu gefährlich ist. Lass es.“ „Lasst mich los. Wenn wir nichts tun, wird Thatch nie in Frieden ruhen können.“ „Ace“, erklang Whitebeards Stimme und nun lagen alle Augen auf dem Käpt’n. „Es ist okay, das ist eine Ausnahme. Ich habe ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache.“ Ace traute für einen Moment seinen Ohren nicht, doch Carina musste ihrem Vater in Gedanken zustimmen. Wer wusste schon, was Teach für Kräfte besaß, wenn er Thatch ohne weiteres hatte erledigen können? Doch Ace ließ es nicht darauf beruhen. „Er hat seinen eigenen Kameraden getötet und ist feige davon gerannt. Er war Ewigkeiten in deiner Crew und jetzt hat er Schande über uns alle gebracht. Aber was am schlimmsten ist, er hat deinen Namen mit Dreck beschmutzt und das werde ich nicht erlauben.“ Wütend riss er sich los und setzte im Rennen seinen Hut auf. „Ich werde mich um ihn kümmern“, sagte er noch, bevor er auf seinen Striker sprang und die Segel setzte. Sowohl Marco und Vista, als auch Carina stürmten an die Reling. „Ace, komm zurück“, schrieen sie beinahe gleichzeitig, doch es war zu spät. Ace entfernte sich immer weiter. Carina stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Jetzt war Ace auch noch weg und anscheinend kümmerte es ihn einen Scheiß, was sie davon hielt. „Dieser Idiot. Wenn ihm was passiert, dann übersteh ich das nicht“, dachte sie und fasste ihrerseits einen Entschluss. In wenigen Minuten hatte sie selbst einen Rucksack mit dem Nötigsten gepackt und war reisefertig. „Nicht du auch“, stöhnte Marco und stellte sich ihr in den Weg. „Lass mich durch Marco“, sagte sie; versuchte keine Miene zu verziehen. „Es reicht schon, dass Ace sich dermaßen in Gefahr begibt, da musst du nicht dasselbe tun.“ „Du verstehst es einfach nicht, Marco, ich habe gar keine Wahl. Ich muss einfach gehen, ich kann Ace nicht alleine lassen.“ „Und ob du das kannst.“ „Beruhige dich Carina, das bringt doch nicht“, sagten nun auch Jozu und Vista, die sich zusammen mit Whitebeard zu den beiden Streithähnen gesellt hatten. „Ihr habt doch keine Ahnung“, flüsterte die Schwarzhaarige aufgelöst. „Warum zwingt ihr mich, mich zwischen euch und meinem Bruder zu entscheiden?“ „Weil wir vielleicht auch deine Brüder sind?“, schrie Marco wütend zurück. „Ja, aber nicht so wie Ace“, sagte sie und nun war Marco wirklich aufs tiefste gekränkt. „Schön, dass wir mal erfahren, an wem dir wirklich was liegt.“ „So hab ich’s nicht gemeint. Marco, es tut mir Leid“, sagte sie, doch Marcos Blick ließ sich nicht erweichen. „Sag es ihnen, Carina“, schaltete sich Whitebeard nun ein und bedachte seine Tochter mit einem sanften Blick. „Sie werden es verstehen.“ „Was meinst du damit, Vater?“, fragte Marco und wandte sich Carina zu. „Was verheimlichst du uns?" Carina schloss ihre Augen, dann seufzte sie. „Das war’s dann wohl“, dachte sie lächelnd und sah den Kommandanten abwechselnd in die Augen. „Ace und ich sind Zwillinge. Durch unsere Venen läuft dasselbe Blut. Das ist die Wahrheit.“ Den Anderen stockte für einen Moment der Atem und sie schienen sprachlos zu sein. Marco war der Erste, der seine Sprache wieder fand. „Deswegen habt ihr immer so viel Zeit miteinander verbracht. Ich dachte, ihr wärt … nun ja …“ „Ein Paar?“ unterbrach ihn die Schwarzhaarige und erhielt ein Nicken als Antwort. „Da gibt es noch etwas, was ihr wissen solltet. Ich vertraue euch und ich weiß, dass Ace es auch tut. Ich weiß, dass ihr es verstehen werdet und diese Information durch euch niemals in falsche Hände gerät.“ Jetzt rückten Marco, Jozu und Vista noch ein Stück weiter vor und hörten angespannt zu. „Mein richtiger Name ist nicht Uchiha D. Carina. Das ist nur der Name, den ich von meinem Aufpasser übernommen habe. Sowohl Ace’s, als auch mein Nachname lautet Gol D.“ Für einen Moment herrschte erdrückende Stille. Die blicke der Kommandanten wandten sich Whitebeard zu, der das Gesagte mit einem Nicken bestätigte. Carina drehte sich von ihren Freunden weg. „Ich kann verstehen, wenn ihr mich und Ace jetzt nicht mehr ausstehen könnt, immerhin waren mein Vater und Whitebeard Feinde und aua!!“ Marcos Faust hatte sie direkt ins Gesicht getroffen und sie zu Boden befördert. Sofort begann ihre Wange in einem hellen Rotton zu erglühen und mit einem Keuchen presste sie sich ihre Hand ins Gesicht. Dann wurde sie am Kragen gepackt und in die Höhe gerissen. „Wie kannst du auch nur einen Moment so einen Schwachsinn denken? Es ist doch scheißegal, wer dein Vater ist. Wichtig ist, wer du bist und was du uns bedeutest. Du bist unsere kleine Schwester, egal, was für einen Nachnamen du trägst.“ „Marco“, flüsterte Carina und vergaß ihre schmerzende Gesichtshälfte prompt. Sie schaute zu den Anderen und auch diese sahen so aus, als könnten sie ihre Angst nicht nachvollziehen. „Ihr seit echt das Beste, was mir je in meinem Leben passiert ist. Ich danke euch.“ Whitebeard sah mit Freuden auf seine Kinder herab. Endlich war wenigstens diese Last von den Schultern seiner Tochter verschwunden. „Wirst du mich gehen lassen, Vater?“, fragte sie ihn und er seufzte. „Selbst wenn ich jetzt nein sagen würde, das würde dich auch nicht von deinem Entschluss abbringen, oder?“ Lächelnd gab sie ihm Recht. Sie würde Ace nicht einfach so ziehen lassen. „Wehe dir, wenn du nicht gesund zurück kommst und Ace kannst du dasselbe sagen, klar?“, sagte Marco und Carina umarmte ihn, was eigentlich noch nie vorgekommen war. „Ich werds versuchen, mach dir keine Sorgen. Und pass auf meine Division auf, während ich weg bin, okay?“ Marco nickte und nun machte auch Carina sich auf den Weg. ^^ Wenige Tage später ^^ Ace gähnte. Gerade machte er es sich in dem Bett gemütlich, was er sich für diese Nacht gemietet hatte. Diese Suche machte ihn einfach nur müde. Wahrscheinlich würde er morgen früh mal wieder verschlafen und schaffte es dann nicht mehr vor morgen Nacht in die nächste Stadt. Plötzlich ließ in ein Geräusch aufschrecken und ihn herum fahren, doch aufgrund der Dunkelheit sah er nur einen Schatten auf sich zukommen. Bevor er reagieren konnte, traf ihn ein harter Schlag am Kinn und ließ ihn für einen Moment Sterne sehen. Der Hieb war definitiv nicht von schlechten Eltern gewesen. Mit seiner Teufelskraft erzeugte er schnell Licht im Zimmer und schluckte hart, als er seine Schwester vor sich sah. „Carina“, flüsterte er leicht verunsichert und richtete sich auf. Oh verdammt, sie sah verdammt wütend aus. „Wie konntest du nur, Ace?“, flüsterte sie auch sogleich mit leiser Stimme. Oha. Jetzt bekam Ace wirklich schlotternde Knie. Es wäre besser gewesen, wenn sie ihn angeschrieen hätte oder so was in der Art, aber wenn sie flüsterte war es meistens noch schlimmer. „Äh, Carina ich kann das erklären.“ Carina ließ ihre Fingerknochen hörbar knacken. „Na, auf die Erklärung bin ich aber mal gespannt, Bruderherz.“ Zwei Minuten später saßen ein verbeulter Ace und eine entspannte Carina auf dem Bett und Ace versprach ihr hoch und heilig, dass er nun keine seiner Entscheidungen mehr alleine treffen würde. „Ist auch besser so, aber ich habe ja auch den Anderen von uns erzählt und dass wir Rogers Kinder und Zwillinge sind. Jetzt sind wir quitt.“ „WAS?“ schrie Ace erschüttert und starrte Carina an, in der Hoffnung, dass das Alles nur ein übler Scherz gewesen war. „Und … und wie haben sie reagiert?“ Nun schlich sich ein Grinsen auf Carinas Lippen und sie antwortete ihrem Bruder mit sichtlich erheiterter Stimme: „Sie haben gesagt: Kommt ja heil nach Hause zurück, sonst könnt ihr was erleben!!“ Hosted by Animexx e.V. 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