Der schmale Grat zwischen Freundschaft und Liebe von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 1: Poolparty -------------------- Die Sommerferien hatten vor drei Tagen begonnen und die Sonne schien immer kräftig vom Himmel. Es waren warme Temperaturen und die Schwimmbäder sowie Seen voll. Ran saß mit einem Fächer zu Hause und wedelte sich etwas frische Luft zu. Sie merkte wie ihr Körper immer mehr zu schwitzen begann, als sie schließlich von ihrem Bett aufstand und ins Badezimmer ging. Drinnen suchte sie sich schon einen Haargummi heraus als sie sich ihr Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz band. Ihr Nacken fühlte sich schon etwas kühler an und dennoch legte sie einen nassen, kalten Waschlappen hinauf. Sie atmete tief durch als sie wieder in den Spiegel sah und beschloss ihre beste Freundin anzurufen. Sofort legte sie den Waschlappen zurück und ging in ihr Zimmer zurück. Ihr Smartphone lag noch am Bett als sie gleich die Nummer ihrer besten Freundin raussuchte. Es ertönte zweimal das Freizeichen als sich Sonoko bereits meldete: „Hallo Ran. Was gibt’s?“ „Hallo Sonoko. Bist du zu Hause? Ich sterbe fast von der Hitze und wollte fragen ob ich zu dir an Pool kommen kann?“ „Aber natürlich. Ich bin zwar gerade noch am einkaufen aber gleich am Heimweg. Meine Mutter ist zu Hause und lässt dich sonst rein falls ich noch nicht da bin.“ „Danke Sonoko. Bis gleich.“ Sofort legte sie auf, kramte ihren Schrank nach ihrem Bikini durch und stopfte diesen inklusive Handtücher in ihre Badetasche. Nun setzte sie sich noch die Sonnenbrille auf als sie schon zur Tür ging. Gerade als sie sich ihre Ballerina Schuhe angezogen hatte, kam ihr Vater durch die Tür. „Na, Mausebein. Wo willst du denn hin?“ „Zu Sonoko an den Pool. Ich brauche Abkühlung.“ „Viel Spaß. Ich stell mich unter eine kalte Dusche. Wann kommst du wieder?“ „Keine Ahnung. Vielleicht übernachte ich bei ihr. Ich ruf dich an.“ ,gab Ran zurück als sie ihrem Vater ein Küsschen auf die Wange gab und schon durch die Tür verschwand. Kogoro schloss die Tür und nahm schon seine Krawatte ab als er sich gleich auf den Weg ins Badezimmer machte. Ran kam mit dem Taxi vor dem Suzuki Anwesen an als sie ausstieg und schon lächeln musste als sie daran dachte gleich in einen kühlen Pool springen zu können. Gerade als sie sich auf den Weg zum großen Tor machte blieb hinter ihr ein weiteres Taxi stehen. Ran sah etwas verwundert hin als Shinichi ausstieg. „Shinichi?“ ,fragte sie verwundert. „Hallo. Sonoko hat mich angerufen dass sie eine Poolparty veranstaltet. Ein paar ehemalige Klassenkammeraden kommen bestimmt auch bald.“ Schon klingelte er und Ran stand perplex neben ihn. Er trug eine kurze Jeans und ein weißes, kurzärmeliges Hemd darüber welches allerdings zur hälfte offen war. Sein Anblick war irgendwie zum dahinschmelzen aber sie musste stark bleiben. Shinichi war doch nur ein guter Freund. Beide gingen durch das große Tor und wurden von einem Dienstmädchen gleich in den Garten gebracht. Dort warteten schon ein paar andere Freunde von ihnen. Inklusive den Osaka Detektiv Heiji Hattori. „Hattori! Hey, endlich sehen wir uns mal wieder.“ ,rief Shinichi gleich und ging auf Heiji zu. Beide umarmten sich freundschaftlich und redeten gleich etwas als Ran sich kurz umsah. Es waren bestimmt schon zehn Leute hier. Wie konnten die nur so schnell hier gewesen sein? Da ertönte schon Sonoko‘s fröhliche Stimme von der Terrasse. Schnellen Schrittes ging Ran zu ihrer besten Freundin und fragte leicht genervt: „Du hast eine Poolparty veranstaltet?“ „Ja. Wo glaubst du war ich einkaufen? Ich habe für Mojitos und Hugo eingekauft.“ „Willst du alle bei der Hitze betrunken machen?“ „Keine Sorge. Es kommt auch gleich ein kaltes Buffet für alle. Was bist du denn so verkrampft?“ „Ich dachte einfach wir zwei machen uns einen gemütlichen Tag.“ „Ach Süße, gern ein anders mal. Aber die Poolparty war schon geplant. Kurz bevor du mich angerufen hast, wollte ich dich doch einladen.“ ,gab Sonoko glaubwürdig zurück als sie ihr Tablet mit den Getränken zu Ran hielt. „Mach dich locker. Hugo oder Mojito?“ Ran sah noch einmal hinunter zu Shinichi als sie sich gleich einen Mojito schnappte und einen Schluck trank. „So ist brav.“ ,sagte Sonoko noch. Da ging sie über die Terrasse zu ihren anderen, ehemaligen Schulkollegen und teilte weiter aus. Es kamen dann auch noch zwei weitere Dienstmädchen mit Getränken als auch schon das Buffet von einer Cateringfirma aufgebaut wurde. Ran kam ebenfalls wieder zu den anderen und sicherte sich mit ihrer Badetasche eine Liege. Sie breitete ihr Handtuch aus, stellte die Tasche neben sich auf den Boden und zog ihr Sommerkleid aus. Ihr eleganter, sowie sexy Bikini stach gleich mal so manchen Jungen ins Auge. Ebenso Heiji und Shinichi. Letzterer sah nur kurz hin als er sich wieder zu Heiji drehte. Ran nahm nun ihr Getränk wieder und legte sich etwas auf die Liege. Sonoko holte noch Nachschub bei den Getränken als noch acht weitere Leute auftauchten. Darunter natürlich Shiho. Sie war erst im letzten Jahr in die Klasse gekommen und weil Ran irgendwie Mitleid hatte, nahm sie sie im Freundeskreis gleich auf. Was allerdings ein Fehler war wie sich vor zwei Monaten herausstellte… 2 Monate zuvor: Ran und Shinichi hatten einen Streit gehabt. Er wollte die Uni besuchen und danach ein Jahr nach Amerika gehen. Ran fand das für keine so gute Idee und wollte ihm das ausreden. Allerdings dachte er, sie wolle ihn nur hier behalten dass er nicht glücklich werden konnte. Dies sagte er ihr auch und vor lauter Schock schmiss sie ihn aus der Wohnung. Wie konnte er so etwas nur denken? Wütend und traurig saß sie auf ihrem Bett. Immer wieder kam eine Träne über ihre Wange und dennoch hatte sie diese Wut in sich. Natürlich wollte sie dass Shinichi glücklich werden würde, aber warum musste er dafür weggehen? Wann fand sie denn endlich den Mut ihm zu sagen was sie empfand? Da klingelte es wieder an der Tür. Sofort strich sie sich die Tränen weg, klatschte kurz auf ihre Wangen und ging zur Tür. „Hi Shiho.“ „Hallo. Stör ich?“ „Nein. Komm rein.“ Shiho schloss wieder die Tür und folgte Ran ins Wohnzimmer als diese ihr ein Glas Wasser anbot. Dankend lehnte sie ab und sagte nur: „Ich wollte dich eigentlich nur etwas fragen.“ „Okay, frag doch.“ ,erwiderte Ran lächelnd. „Du und Shinichi seid doch nur Freunde oder?“ „Äh … ja. Warum?“ „Würde es dich stören wenn ich bei ihm einen Versuch starte?“ ,fragte sie hoffnungsvoll. „Einen … ähm … Versuch?“ ,gab Ran verwirrt zurück. „Ja. Weißt du, seit ich zu euch gekommen bin, empfinde ich etwas für Shinichi und irgendwie möchte ich gerne wissen wo ich stehe. Und außerdem hat er doch gerade niemanden. Oder?“ „Äh … nein. Soweit ich weiß nicht.“ „Also?“ „Also was?“ „Hast du etwas dagegen? Wenn Shinichi und ich ein Paar werden würden?“ „Nein. Warum auch? Wir sind nur Freunde.“ „Super danke! Dann geh ich gleich zu ihm.“ ,sagte Shiho noch während sie Ran umarmte. Diese umarmte sie auch kurz und lächelte als sie versuchte nicht zu weinen. Schon war Shiho wieder aus der Tür. Ran sah zu Shiho welche in ihrem Minirock und dem Schulterfreien Top allen zuwinkte und gleich zu Shinichi kam. Beide gaben sich einen kurzen Kuss und sie begrüßte anschließend auch gleich Heiji. Shinichi sah so glücklich aus. Und das gefiel der langhaarigen Brünetten doch. Sie wollte immer das Shinichi glücklich wäre und das war er nun mit Shiho. Er kam damals ja gleich einen Tag später zu Ran und erzählte ihm, dass er es nun mit Shiho versuchen wolle denn irgendwie empfand er etwas für sie. Und was machte sie? Sie gratulierte und wünschte ihrem besten Freund alles Gute. Während die beiden sich im Arm hielten und verliebt ansahen, sprang Heiji schon mal in den Pool. Ran schloss die Augen und wollte an nichts mehr denken als vor ihr im Pool Heiji wieder auftauchte und sagte: „Hey Ran.“ Sie öffnete die Augen, schob die Sonnenbrille nach oben und lächelte den Jungen aus Osaka freundlich an. „Hallo Heiji. Wie geht’s dir?“ „Naja, ganz gut. Kazuha ist nun seit drei Tagen weg und da dachte ich, ich brauche einen Tapetenwechsel. Dass mich deine Freundin gleich anruft, mit dem habe ich nicht gerechnet.“ „Tja, Sonoko ist unberechenbar.“ ,gab Ran lächelnd zurück. „Willst du nicht auch in den Pool?“ „Ja, warum eigentlich nicht.“ Sie lächelte wieder, nahm den letzten Schluck ihres Mojito, legte die Sonnenbrille auf die Liege und machte einen schönen Sprung in den Pool. Shiho sah gerade hin und sagte anschließend zu Shinichi: „Man merkt, dass sie Sportlerin ist.“ „Ja, allerdings.“ ,gab er zurück und beobachtete wie sie eine lange Bahn unter Wasser zog und am anderen Ende des Pools wieder elegant auftauchte. Sie strich sich das Wasser aus dem Gesicht als Heiji schon auf sie zu geschwommen kam. „Wow. Kannst du mir das beibringen?“ ,fragte er gleich. „Was genau?“ „Diesen Sprung? Bei mir sieht es immer so aus als wenn ein Kartoffelsack ins Wasser fällt.“ Beide lachten kurz und Ran nickte. Kurz wanderte ihr Blick wieder zu ihrer eigentlichen großen Liebe als dieser sie ansah und sanft lächelte. Da drückte aber auch Shiho ihm schon ein Küsschen auf die Wange. Ran sah wieder zu Heiji als sie fragte: „Ich bringe dir den Sprung bei, wenn du etwas mit mir übst.“ „Was denn?“ „Du brauchst festen Stand im Wasser, ich schwimme auf dich zu und du hebst mich hoch.“ „Okay…ich kann es versuchen.“ Beide lächelten als Ran auf ihn zu schwamm, ihre Hände auf seine Schultern legte und er seine an ihre Taille. Danach stemmte er sie hoch und Ran streckte ihre Hände aus. Es sah sehr gut aus fürs erste Mal. Auch als er sie wieder sachte runterlies. Sie legte gleich ihre Hände wieder an seine Schultern und er legte seine um sie und sachte rutschte sie an ihm herunter. Beide sahen sich an. Ohne Lächeln, ohne etwas zu sagen. Ihre Herzen klopften wild und Ran wusste nicht was es war, aber am liebsten würde sie ihn küssen. Konnte sie, das denn? Den besten Freund ihrer eigentlichen großen Liebe einfach so küssen? Heiji strich ihr nun eine nasse Haarsträhne zurück und sagte leise: „Das war doch ganz gut, oder?“ „Ja. Du bist ziemlich stark.“ „Training.“ „Okay … gut ….“ ,begann sie und löste sich aus seinen Armen, „dann zeige ich dir den Sprung.“ Er nickte lächelnd als beide aus dem Pool gingen und sich zum Rand stellten. Sonoko hatte das ganze Spektakel natürlich beobachtet und hatte auch Shinichi im Blick. Und er war nicht sehr erfreut über Ran und Heiji. Aber warum denn nur? Immerhin war er doch glücklich mit Shiho. Oder etwa nicht? Schließlich grinste sie nur vor sich hin, trank ihren Hugo aus und beobachtete Heiji und Ran weiter. Die Party ging noch bis in die Nacht hinein. Ran und Heiji hatten eine Menge Spaß und redeten sehr viel über die Zukunft. Heiji überlegte nämlich immer noch ob er in Osaka studieren wollte oder doch nach Tokio kommen sollte. Immerhin war Kazuha nach Shanghai gegangen mit ihren neuen Freund. Sie hatte Heiji komplett abgeschrieben. Er war zuerst schon sehr traurig und hatte Liebeskummer aber allein der heutige Tag ließ ihn weder hoffen. Immerhin sah er erst jetzt, was Ran für eine wundervolle Frau war. Auch weil Shinichi anscheinend nichts von ihr wollte. Der Abend wurde immer später und einige verabschiedeten sich auch. Sonoko bot Heiji an hier zu übernachten und er nahm dankend an. Auch Ran, Shiho und Shinichi blieben die Nacht über hier. Ob das gut ginge? Ein paar Stunden später, als die Nacht schon hereingebrochen war, saßen alle zusammen im Garten bei mehr Mojitos und lachten fröhlich. Was Alkohol so alles bewirkte? Gegen Mitternacht ging allerdings Sonoko schon ins Bett. Auch Shiho und Heiji verabschiedeten sich nur eine halbe Stunde später als nur noch Ran und Shinichi übrig waren. Sie sahen in die Sterne als Shinichi schließlich ernster wurde und fragte: „Willst du etwas von Heiji?“ „Keine Ahnung. Vielleicht. Er ist sehr nett und zuvorkommend. Außerdem witzig und ehrlich.“ „Aber er ist mein bester Freund.“ „Und? Ich nehme ihn dir doch nicht weg.“ „Stört es dich dass ich mit Shiho zusammen bin?“ „Nein, warum?“ ,fragte sie und nahm den letzten Schluck ihres letzten Mojitos. „Keine Ahnung. Alle sprachen immer so über uns und dass wir sicher mal heiraten würden. Und jetzt?“ „Tja, damals wusste auch noch niemand, dass Shiho auftauchen würde. Also lassen wir das Thema. Du bist glücklich, ich bin glücklich, wir alle sind glücklich. Gute Nacht.“ Sie stand auf und wollte gehen als Shinichi sie zurückhielt. Sofort drehte sie sich um und sah in seine blauen Augen. „Nicht.“ ,sagte sie nur. „Bist du gegen meine Beziehung.“ „Tu das nicht.“ „Ich will doch nur die Wahrheit wissen.“ „Nein. Du willst wissen ob ich allzeit bereit bin falls du eventuell merkst, dass du etwas für mich empfindest. Aber das tust du nicht. Nie wieder. Ich tue es auch nicht.“ Sofort riss sie sich los und eilte ins Haus. Shinichi blieb noch etwas stehen und sah auf die Stelle wo sie verschwunden war. Ran eilte gleich hinauf in ihr Zimmer und schloss die Tür. Sie schaltete kein Licht an und sank gleich an der Tür hinunter. Die Tränen kamen über ihre Wangen und der Schmerz in ihrem Herzen wurde größer. Sie hätte ihm nun die Wahrheit über ihre Gefühle für ihn sagen sollen. Doch das tat sie nicht. Nicht wenn er in einer Beziehung war. Er sollte mit Shiho glücklich werden und nur das zählte. Mit letzter Kraft rappelte sie sich vom Boden hoch und verschwand ins Badezimmer. Kapitel 2: Gefühlschaos ----------------------- Am nächsten Tag war alles ganz friedlich und freundschaftlich. Shinichi und Shiho waren gleich in der Früh verschwunden. Sonoko, Ran und Heiji frühstückten noch als jedoch auch er gehen musste. Als Ran mit ihrer besten Freundin endlich alleine war, erzählte sie ihr von dem Abend. Sonoko war stolz wie Ran reagiert hatte. Immerhin war er in einer Beziehung. Und man sollte niemals eine Beziehung zerstören. „Aber, ganz ehrlich Ran, was hättest du ihm am liebsten gesagt?“ „Was meinst du genau?“ „Naja, ich finde es klasse wie du reagiert hast, aber was wenn seine Freundin nicht Shiho wäre, sondern irgendjemand anders den du nicht kennst.“ „Dann hätte ich ihm das gesagt was ich auch wirklich gesagt habe.“ ,gab Ran leicht traurig zurück. „Warum?“ „Keine Ahnung. Vermutlich weil ich einfach glaube dass wenn wir eine Beziehung hätten und diese dann nicht funktioniert, das auch die Freundschaft zerstört. Und diese ist mir wichtiger.“ „Du bist kompliziert Ran.“ „Warum? Es ist eben nur ein schmaler Grat zwischen Freundschaft und Liebe. Und wenn die Liebe nicht funktioniert kannst du auch nicht mehr wirklich befreundet sein. Punkt.“ Sonoko nickte nur. Am liebsten hätte sie ihre beste Freundin wachgerüttelt, aber das konnte sie nicht. Shiho war eine sehr gute Freundin geworden seit sie vor etwa einem Jahr in die Klasse kam. Selbst die kurzhaarige Brünette würde diese Beziehung nicht zerstören, wenn sie in Ran’s Situation wäre. Man erkannte einfach wie sehr Shiho Shinichi liebte. Ran seufzte noch einmal kurz als sie schließlich aufaß und sich danach ebenfalls verabschiedete. Sonoko begleitete ihre beste Freundin noch bis zum Tor und wartete bis sie in ein Taxi stieg. Anschließend ging sie zurück zum Haus und verschwand in ihrem Zimmer und entspannte. Dennoch ging ihr diese Dreiecks ‚Beziehung‘ nicht aus dem Kopf. Ran war wieder zu Hause angekommen, ging in die Wohnung und sah einen Zettel ihres Vaters am Wohnzimmertisch liegen. Er schrieb das Inspektor Megure ihn mitgenommen hatte auf einen Firmenausflug und erst in zwei Wochen wiederkam. Ran wunderte sich noch, das es ein langer Firmenausflug für die Polizei von Tokio wäre. Oder waren nur er und Megure gefahren? Sie zuckte jedoch kurz mit den Schultern und verschwand anschließend im Badezimmer. Nach einer kühlen Dusche und hochgesteckten Haaren kam sie wieder aus dem Badezimmer. Sie hatte sich nur ein Handtuch umgebunden als es plötzlich an ihrer Wohnungstüre klingelte. Wer das nun sein könnte? Sie ging hin und öffnete leicht als Heiji sie schon anlächelte. „Hallo. Stör ich?“ „Nein. Komm rein.“ ,erwiderte sie und trat etwas zurück und öffnete die Haustüre ganz. Heiji kam herein, zog sich seine Sneakers aus und bemerkte erst jetzt dass Ran nur ein Handtuch um hatte. „Ähm…störe ich wirklich nicht?“ „Aber nein. Warte im Wohnzimmer, ich zieh mich schnell an.“ Sie lächelte etwas und verschwand in ihrem Zimmer. Drinnen atmete sie erstmal tief durch. Wie gut dass das Handtuch fest sitzte. Sofort fiel dieses allerdings zu Boden, ein schwarzer Spitzen BH sowie ein schwarzer Spitzentanga wurden angezogen und darüber ein luftiges, kurzes Sommerkleid. Sie kam wieder aus dem Zimmer als Heiji gerade die Familienfotos auf einem Regal begutachtete. „Interessant?“ ,fragte sie lächelnd als er sofort zu ihr sah. Das erste mal dass er sie nicht einfach als Ran sah, sondern als wunderschöne Frau. Und er wusste nicht, was das für ein Gefühl in ihm war, aber seit der Sache im Pool, war alles anders. „Äh, ja. Du warst sehr süß als kleines Mädchen mit deinen Zöpfen.“ ,gab er zurück und grinste etwas. „Ich bin mir sicher du warst auch ein süßer, kleiner Junge.“ „Naja … statt süß eher frech.“ Beide mussten kurz lachen als er einmal durchatmete und anschließend fragte: „Hast du Lust auf ein Eis?“ „Ja gerne.“ Beide gingen somit wieder zur Tür und zogen sich ihre Schuhe an. Ran nahm noch ihre Tasche und schon verschwanden sie aus der Wohnung. Als sie auf der Straße nebeneinander gingen redeten sie viel über ihre Kindheit und bemerkten dadurch, wieviel sie eigentlich gemeinsam hatten. Entweder war er somit vielleicht ihre ‚große Liebe‘ oder einfach nur Shinichi zu ähnlich. Immerhin waren die beiden seit Jahren beste Freunde. Aber wie auch bei ihr, dachten seine ehemaligen Klassenkammeraden dass er und Kazuha mal heiraten würden. Doch sie zog gleich nach dem Zeugnis zu ihrem neuen Freund nach Shanghai. Sie hatte ihn über das Internet kennengelernt und nachdem sie sich mal getroffen hatten, spürte sie, dass das ihre wahre Liebe wäre. Heiji war wohl nur eine Schwärmerei. Das er davon noch verletzt ist wusste Ran. Immerhin hatte sie viel mit ihm telefoniert. Shinichi war in solcher Angelegenheit nicht sehr einfühlsam. Beide kamen beim Eissalon an und bestellten sich je eine Kugel Eis in einer Waffeltüte. Heiji lud Ran ein und sie bedankte sich sofort. Beide beschlossen in den Park zu gehen. Auf dem Weg dorthin fragte sie ihn schließlich: „Bleibst du länger hier?“ „Naja, die nächsten zwei Wochen sicher. Warum? Nerve ich dich etwa?“ „Nein. Ganz und gar nicht. Aber wo schläfst du?“ „Eigentlich bei Kudo. Aber das Gästezimmer ist direkt neben seinem Schlafzimmer und Shiho ist nicht gerade leise.“ Ran sah stur zu Boden. Somit war es auch bestätigt dass er und Shiho bereits miteinander schliefen. Irgendwie gab ihr das einen Stich ins Herz. Heiji bemerkte das nun und sagte gleich: „Oh nein. Tut mir leid. Ich kann manchmal einfach nicht meinen Mund halten.“ „Schon gut. Immerhin sind sie ja zusammen. So etwas soll ja in einer Beziehung vorkommen. Aber, wo willst du nun übernachten?“ „Ich gehe wohl in ein Motel oder so.“ „Du kannst auch gerne zu mir kommen.“ ,sagte sie gleich und lächelte freundlich. „Und dein Vater?“ „Der ist seit heute für zwei Wochen auf einem Ausflug mit Megure. Sein Schlafzimmer ist somit frei. Und du musst kein Motel bezahlen.“ „Wäre das auch wirklich okay?“ „Klar. Und somit habe ich Gesellschaft beim Frühstück.“ Beide lächelten sich an als er ihr einen sanften Kuss auf die Wange gab um sich zu bedanken. Sie sah ihn gleich wieder an und ihr lächeln verschwand leicht als sie in seine Augen sah. Was war es nur was sie jetzt plötzlich für ihn fühlte? Es war ganz anders als es bei Shinichi war wenn sie ihm in die Augen gesehen hatte. Schließlich sah sie wieder weg und schlug vor weiter zu gehen. Sie verbrachten noch einen angenehmen Nachmittag und zu Hause bestellten sie sich eine Pizza zum Abendessen. Heiji genoss irgendwie die Zeit mit Ran alleine zu verbringen. Irgendetwas war doch zwischen ihnen. Oder bildete er sich das nur ein? Fühlte sie das gleiche? Schließlich wurde es spät und Ran richtete ihm das Bett ihres Vaters her. Da er seine ganzen Sachen noch bei Shinichi hatte, borgte sie ihm frisches Gewand ihres Vaters für den nächsten Tag. Gerade als sie das Zimmer wieder verließ, drehte sie sich dennoch im Türrahmen wieder um und da hatte er schon einen nackten Oberkörper. Schon machte es einen Sprung in ihrem Herzen. Fühlte sie das wirklich? Sie musste sich irgendwie sicher sein. Aber wie? Da drehte sich Heiji schon um. Er hatte leicht zerschrubbeltes Haar vom ausziehen seines Shirts. Da bemerkte er die Brünette und lächelte verschmitzt. Gleich fragte er: „Brauchst du noch etwas?“ Sofort kam sie wieder auf ihn zu, stoppte knapp vor ihm ab und sah in seine grünen Augen. „Ich bin mir nicht sicher.“ „Kann ich etwas gegen deine Unsicherheit tun?“ „Ich bin mir nicht sicher.“ Heiji hielt immer noch sein Shirt in den Händen als sie nun sachte eine Hand an seine nackte Schulter legte. Wieder gab es einen Sprung in ihrem Herzen. Ihr war nie aufgefallen wie sexy Heiji eigentlich war. Warum dann jetzt? Lag es nur daran dass Shinichi mit Shiho zusammen und somit nicht mehr zu haben war? Beide sahen sich weiter tief in die Augen als er schnell sein Shirt zu Boden warf, beide Arme um sie legte, sie somit an sich drückte und leidenschaftlich küsste. Sofort erwiderte Ran den Kuss. Die ganzen Jahre dachte sie immer dass ihr erster Kuss von Shinichi wäre. Doch das war nun anders. Und Heiji küsste verdammt gut. Doch als sie sich wieder voneinander lösten sah sie ihn lächelnd an und sagte leise: „Danke.“ Er erwiderte das lächeln und nickte nur. Nun liesen sie sich gleich los und Ran verschwand hastig in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür und lehnte sich an diese als sie seufzte. War das eben richtig? Aber sie wollte es. Und in ihrem Körper spürte sie ein Verlangen dass sie am liebsten wieder zu ihm gehen wollte. Doch sie tat es nicht. Sofort zog sie sich um und legte sich ins Bett. Sie versuchte gleich einzuschlafen doch immer wieder kam der Kuss in ihre Gedanken und wie sie mehr wollte. Schließlich schüttelte sie den Kopf und drehte sich auf die Seite. Sie wollte einfach einschlafen. Heiji lag auch schon im Bett und sah zur Tür. Zweimal war er schon aufgestanden und hingegangen doch jedes Mal lies er die Türschnall wieder los und legte sich ins Bett. Es war einfach nur ein Kuss. Oder mehr? Wenn er zu ihr gehen würde, würde sie entweder einen Karatetritt anwenden oder in ein Liebesspiel einsteigen. Aber woher wusste er dass sie sich mit ihm nicht einfach nur über Shinichi hinwegtrösten würde? Somit lies er es besser. Nun drehte auch er sich auf die Seite, schloss die Augen und versuchte einzuschlafen. Der nächste Morgen war angebrochen als Ran durch ein lauteres Geräusch aus der Küche geweckt wurde. Sofort saß sie kerzengerade im Bett und sah sich um. Es war nichts außer dem Kuss passiert. Gut. Geträumt hatte sie jedoch etwas anderes. Langsam kam sie aus dem Zimmer, sah sich um und eilte sofort ins Schlafzimmer. Normalerweise wäre es ihr egal wie Heiji sie sehen würde, aber jetzt war es ihr nicht mehr. Schon gar nicht mehr nach diesem erotischen Traum mit ihm. Ran putzte sich gleich die Zähne, richtete ihre Haare, wusch das Gesicht und legte etwas Labello auf die Lippen auf. Nun kam sie wieder heraus, kam zur Küche und lehnte sich gegen den Türrahmen. Sie verschränkte ihre Arme vor der Brust und lächelte als sie sah wie Heiji ein Omelett machte. Die Küche war zwar ziemlich ‚versaut‘ aber sie fand es total lieb von ihm zu kochen. „Guten Morgen.“ ,sagte sie schließlich. Etwas erschrocken drehte sich Heiji um, lächelte sie an und sagte: „Guten Morgen. Du siehst ja klasse aus nach dem aufstehen.“ „Naja, sagen wir, zwischen dem aufstehen und dich beobachten lag noch das Badezimmer.“ Sie kam neben ihm und obwohl die Küche ein Chaos war, waren es seine Kochkünste nicht. Das Omelett sah wirklich lecker aus. Sie sah nun ihn an und bemerkte dass er noch ganz verwuschelte Haare hatte. Sie musste kichern als er nun verwundert fragte: „Was denn? Ich mache immerhin erst das zweite Mal ein Omelett.“ „Nein das ist es nicht. Aber du siehst süß aus wenn deine Haare so verwuschelt sind.“ „Oh…ja… Ich wollte nicht im Badezimmer rumkramen um einen Kamm zu finden. Ersatzzahnbürste war schon schwer genug.“ „Tut mir leid. Ich hätte es dir gestern Abend noch zeigen sollen.“ „Kein Problem. Ich hoffe du hast hunger?“ „Und wie.“ Schon legte er das fertige Omelett auf einen Teller und reichte ihr diesen. Sie bedankte sich und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. Heiji lächelte verlegen zurück und machte nun noch eines für sich. Ran deckte den Tisch und stellte auch Kaffee auf als sich nach kurzer Zeit beide setzten und gemeinsam frühstückten. „Hast du Lust heute wieder Schwimmen zu gehen?“ ,fragte er schließlich als beide aufgegessen hatten. „Ja ab Mittag gerne. Ich bin in einer Stunde mit Sonoko zum einkaufen verabredet.“ „Oh, okay. Dann mach ich mal schnell die Küche sauber.“ „Ich helfe dir.“ Beide standen auf und machten gemeinsam wieder die Küche ansehnlich. Nachdem sie fertig waren ging Ran in ihr Schlafzimmer um sich umzuziehen. Heiji ging in Kogoro’s Zimmer und zog die geborgten Sachen von ihm an. Schließlich kam er wieder heraus als Ran bereits im Badezimmer stand und sich die Haare hochsteckte. Nun war er es der im Türrahmen lehnte und sie beobachtete. Ran bemerkte ihn sofort im Spiegel als sie lächeln musste. Kaum hatte sie die letzte Haarnadel befestigt und sich umgedreht sagte er: „Du bist wunderschön.“ Da verschwand ihr lächeln. Sie kam auf ihn zu und beide küssten sich. Er legte gleich seine Hände an ihre Taille und sie ihre an seine Schultern. Der Kuss war diesmal viel zärtlicher und dennoch intensiv. Gleich danach sah sie ihn an und fragte: „Wir sehen uns gegen Mittag.“ „Alles klar.“ Nun gingen sie zur Tür als sie ihm den Ersatzschlüssel in die Hand gab. Er sah sie verwundert und dennoch erfreut an und schließlich verließen sie gemeinsam die Wohnung. Ran ging zum Beika Einkaufszentrum und Heiji in die andere Richtung um zu Shinichi’s Haus zu kommen. Immerhin musste er seine Sachen holen. Ran hatte irgendwie so ein Gefühl in sich, dass ihr sagte dass es absolut richtig war was sie tat. Heiji war Single und sie auch. Außerdem küssten sie sich nur. Es war nicht mehr dabei. Wer weiß ob nicht bald ein Mädchen auftauchen würde und Heiji’s Herz im Sturm eroberte? Irgendwie tat ihr der Gedanke, Heiji auch verlieren zu können, sehr weh. Sie wollte das nicht. Aber wollte sie denn auch eine Beziehung mit ihm? Kurz vor dem Beika Einkaufszentrum atmete Ran tief durch und versuchte nicht mehr ihre komplizierten Gefühle zu denken. Sonoko würde das sonst sofort bemerken. Und sie wollte sich doch einfach nur einen entspannten Shoppingvormittag mit ihrer besten Freundin machen. Kapitel 3: Sommerromanze? ------------------------- Der Vormittag verging schnell und nach einem guten Mittagessen kam Ran schon mit fünf Einkaufstüten wieder zu Hause an. Heiji saß vor dem Fernseher und begrüßte sie gleich freundlich und nahm ihr die Tüten ab. Sie lächelte dankend als sie ihre Schuhe auszog und gleich sagte: „Sonoko hat und wieder zu ihrem Pool eingeladen. Die Strandbäder sowie Seen sind so und so überfüllt. Und dort haben wir unsere Ruhe.“ „Wirklich? Oder macht sie wieder eine Party?“ „Nein, habe ich ihr verboten. Nur du, ich Sonoko und Makoto.“ „Okay, das geht. Wann sollen wir dort sein?“ „Wann wir wollen.“ „Gut, ich packe mal meine Badesachen.“ ,gab er zurück und verschwand im Zimmer. Sie sah ihm nach als sie sofort aus einer der Tüten eine sexy Bikini herauszog. Sonoko hatte ihr den Kauf empfohlen um ‚die Jungs‘ heiß zu machen. Wollte sie damit auch Heiji ‚heiß‘ auf sie machen? Warum eigentlich nicht. Es könnte doch einfach eine Sommerromanze werden. Immerhin musste er spätestens im September wieder nach Osaka. Sie glaubte nämlich nicht daran dass er in Tokio studieren würde. Das würde sein Vater nicht zulassen. Sofort eilte Ran in ihr Zimmer und zog sich den neuen Bikini an. Darüber wieder ihr luftiges Sommerkleid als sie auch schon aus dem Zimmer kam, mit ihrer Badetasche umgehängt. Heiji ebenfalls. Beide eilten zur Tür, verließen die Wohnung und fuhren mit dem Taxi gemeinsam zu Sonoko. Angekommen lagen Sonoko und Makoto schon auf den Liegen neben den Pool. Heiji und Ran gesellten sich gleich zu ihnen als der Junge aus Osaka allerdings zuerst eine Abkühlung brauchte. Sein Shirt und seine Schuhe waren schnell ausgezogen. Seine Badehose trug er bereits und machte einen halbwegs eleganten Sprung ins Wasser. Ran zog inzwischen ihr Kleid aus als ihre beste Freundin gleich den Bikini erspähte. „Wow, Ran. Ich glaube ich weiß wen du beeindrucken willst.“ „Ich wollte ihn einfach schon anziehen. Mein alter zu Hause ist schon so ausgewaschen.“ „Gar nicht wahr. Aber mach nur. Nichts ist gegen eine Sommerromanze einzuwenden.“ Die Freundinnen lächelten sich an als Makoto nun auch seinen Blick wieder von Ran nahm und Sonoko sofort einen Kuss gab dass sie nicht irgendetwas sagen konnte. Da tauchte Heiji wieder auf, drehte sich um und sah Ran. Schon blieb ihm das Wort im Hals stecken. Sie kam näher an den Beckenrand und setzte sich als ihre Beine bereits im kühlen Wasser waren. „Das sah doch schon ganz gut aus.“ ,sagte sie etwas lauter. Da kam Heiji wieder zu ihr geschwommen, stemmte seine Hände an den Beckenrand und zog sich mit einem Ruck hoch dass er neben ihr saß. „Wirklich?“ „Ja. Wirklich. Aber ein wenig Übung brauchst du noch.“ „Zeigst du es mir?“ „Gern.“ ,sagte sie und stand wieder auf. „Ich kann dir aber nicht versprechen, dass ich mich konzentrieren kann, bei dem Bikini den du trägst.“ Ran wurde leicht rot aber fühlte sich somit auch sexy. Der Bikini war eine gute Wahl von Sonoko. Ran musste innerlich so grinsen und fühlte sich einfach gut. Endlich mal ein Junge der sie wirklich als Frau sah und das auch gleich aussprach. Klar, Heiji war immer schon sehr direkt aber dennoch tat ihr das gut. Somit begann sie nun, Heiji wieder den eleganten Sprung ins Wasser vorzuzeigen. Natürlich sah er ihr zu, aber sah auch auf ihren Hintern und biss sich leicht auf die Unterlippe. Ran schwamm unter Wasser wieder die ganze Länge des Pools ab und kaum war sie aufgetaucht, deutete sie Heiji, er solle nun auch. Und obwohl er sich nicht ganz konzentrieren konnte, machte er es immer schon besser. Ran war beeindruckt als Heiji vor ihr auftauchte und grinsend seine nassen Haare hinter strich. Er sah so unglaublich sexy aus mit seinem nassen Haar und den grünen Augen. Gerade als sich beide ein Stück näherkamen, fiel ein großer Wasserball zwischen beide hinein. Sofort sahen sie an den Beckenrand wo Sonoko und Makoto bereits ins Wasser sprangen. Nun begann eine Wasserballschlacht und Ran siegte mit Heiji natürlich. Obwohl Makoto nicht sehr schlecht war, war er zusammen mit Sonoko um zwei Punkte hinten. Nachdem Spiel brauchten alle zusammen erst mal ein kaltes Getränk. Alle stiegen aus dem Pool und Sonoko ging mit Makoto zusammen ins Haus um Getränke zu holen. Sie mochte es nämlich nicht so gerne bedient zu werden. Außer es war eine Party. Aber im Haus gab es eine Klimaanlage und die Dienstmädchen nach draußen in die Hitze zu scheuchen wäre einfach nur fies. Gerade als Sonoko und Makoto im Haus verschwunden waren, kam Heiji schnell einen Schritt auf Ran zu, drehte sie zu sich und gab ihr einen leidenschaftlichen Kuss. Sofort legte sie ihre Arme um ihn und genoss den Kuss einfach. Sie ließ sich fallen und gab sich ihm hin. Denn wenn er sie küsste, machte das einfach einen Sprung in ihrem Herzen den sie nicht beschreiben konnte. Aber es fühlte sich verdammt gut an. Sonoko und Makoto füllten im Haus die Getränke nach. Er sah seine Freundin immer wieder an als sie schließlich fragte: „Was ist denn los?“ „Warum?“ „Weil du mich die ganze Zeit so ansiehst als wenn du etwas sagen wolltest.“ „Ach mir ist nur aufgefallen dass Ran Shinichi ziemlich schnell 'vergessen' hat. Immerhin hast du immer erzählt er wäre ihre große Liebe.“ „Tja, ich habe mich wohl geirrt. Und was heißt hier schnell vergessen? Shiho und Shinichi sind seit knapp vier Monaten zusammen. Als es öffentlich wurde habe ich Tagelang bei Ran gesessen und sie getröstet.“ Makoto nickte. Dennoch verstand er nicht ganz dass Ran ihn ganz einfach so aufgegeben hatte. Immerhin wollte sie andere Männer nicht mal anschauen und nun? Sie zog sich aufreizender an als früher und scheute sich auch nicht mehr davor andere Männer zu berühren. „Glaubst du denn aus Heiji und ihr wird ein Paar?“ „Für den Sommer vermutlich.“ ,antwortete die kurzhaarige Brünette und nahm die Schüssel mit Wassermelone als Makoto das Tablett mit den Getränken nahm. Auf dem Weg nach draußen fragte Makoto nach: „Wie nur für den Sommer?“ „Na eine Sommerromanze.“ „Okay … Das tut Ran doch nicht. Immerhin kenne ich sie nun auch schon länger und …“ Er brach seinen Satz selbst ab als beide auf der Terrasse standen. Sie sahen zum Pool hinunter und sahen wie sich Heiji und Ran küssten. „Bist du dir sicher?“ ,fragte Sonoko mit einem Grinsen ihren Liebsten zurück. Dieser seufzte kurz als beide wieder zu den anderen gingen. Ein lautes 'Neue Getränke' von Sonoko ließ die Küssenden gleich auseinander gehen. Sie sahen lächelnd zu ihren Freunden als sie sich gleich ein Getränk schnappten und Ran erst mal einen großen Schluck machte. Kurz danach hustete sie etwas und Sonoko sagte: "Ganz langsam. Oder bist du vom küssen schon fast ausgetrocknet.“ „Ach quatsch. Hör auf Sonoko.“ Doch die kurzhaarige Brünette grinste nur uns legte sich auf ihre Liege zurück. Makoto legte sich neben seine Freundin als er ihr davor noch einen liebevollen Kuss gab. Ran lächelte die beiden an als sie sich schließlich auch hinlegte und Heiji neben sie. Aller vier unterhielten sich noch etwas als Heiji's Smartphone klingelte. Er holte es aus seiner Tasche und ging nun etwas durch den Garten um zu telefonieren. Sonoko beobachtete ihn als sie zu Ran sagte: "Seinem Gesichtsausdruck zu urteilen könnte es sein Vater oder Kazuha sein.“ „Warum denn Kazuha?“ ,fragte die langhaarige Brünette und sah nun auch zu Heiji. „Naja … Die meisten Frauen merken doch erst was sie hatten, wenn sie es nicht mehr haben können.“ Die ehemalige Schülerin legte sich wieder zurück doch ihre beste Freundin beobachtete Heiji noch etwas. Bis er schließlich zurückkam, sein Smartphone in die Tasche warf und sein Handtuch von der Liege nahm und ebenfalls hineingab. „Was ist denn los?“ ,fragte Ran leicht besorgt als sie sich aufsetzte. „Mein Vater. Ich muss zurück nach Osaka. Aber ich melde mich.“ Schnell gab er Ran ein Küsschen auf die Wange, winkte den anderen beiden und verschwand gleich. „Wow … Das ging ja schnell.“ ,sagte nun Makoto und sah Heiji ebenfalls nach. Ran war irgendwie neben sich. Sie schüttelte kurz den Kopf und fühlte sich komplett abserviert. Als ihr Blick zu Sonoko fiel setzte diese sich auch auf und sagte gleich: „Er hatte doch gesagt er meldet sich. Mach jetzt nicht so ein Gesicht.“ Ran nickte nur und legte sich wieder zurück. Doch irgendwie ging dieses ungute Gefühl in ihr nicht mehr weg. Ob es denn wirklich Heiji's Vater gewesen war oder hatte er das nur gesagt um Kazuha nicht erwähnen zu müssen? Sie war nur noch unsicher. Gegen Abend kam Ran wieder zu Hause an. Sie sah vorsichtig ins Zimmer ihres Vaters und alles war zusammengelegt und sauber. Keine Tasche mehr von Heiji zu sehen. Er hatte alles mitgenommen also würde er so schnell auch nicht wiederkommen. Als nun ihr Blick auf den Wohnzimmertisch fiel, lag dort der Ersatzschlüssel welchen sie Heiji gegeben hatte. Inklusive eines Zettel auf dem stand: „Es tut mir leid dass ich so schnell abgehauen bin aber es war sehr dringend. Ich melde mich morgen. Versprochen. Heiji.“ Ran seufzte kurz, nahm den Ersatzschlüssel und legte ihn wieder zurück in eine Schublade im Vorraum. Den Zettel von Heiji zerknüllte sie und warf ihn weg. Dabei schüttelte sie den Kopf. Heiji war Shinichi so ähnlich. Vermutlich dachte sie deshalb sie würde sich in ihn verlieben. Immerhin hatte sich Shinichi auch nicht mehr gemeldet seit das bei der Poolparty war. Und wenn Sonoko recht hatte und sich wirklich Kazuha gemeldet hatte? Dann waren es wohl doch nur heiße Küsse im Sommer und weiter nichts. Ran ging in ihr Zimmer, legte sich aufs Bett und starrte die Decke an. Was sollte sie nur tun? Sich bei Heiji melden oder wirklich warten bis er sich meldete? Oder sollte sie auch mal Shinichi anrufen? Immerhin wollte sie ja keine Beziehung mit ihm um die Freundschaft nicht zu zerstören. Sofort setzte sie sich wieder auf und nahm ihr Smartphone aus ihrer Tasche. Gerade als sie Shinichi anrufen wollte kam eine Nachricht von Heiji. Sie öffnete diese zuerst und las: „Hallo du. Es tut mir wirklich leid dass ich so schnell verschwunden bin und dir nicht mal einen richtigen Abschiedskuss gegeben habe. Aber mein Vater hatte sich wieder mal in meine Zukunft eingemischt und ich muss morgen zur Uni in Osaka. Ich hoffe du bist nicht böse. Ich ruf dich morgen an und versuche so schnell wie möglich zurück zu kommen.“ Ran lächelte. Es war wirklich sein Vater gewesen. Sofort antwortete sie dass es okay wäre und er sich nicht mit seinem Vater streiten solle. Immerhin wolle dieser nur das Beste für ihn. Dann noch dass sie sich auf seinen Anruf freuen würde und er hier jederzeit willkommen wäre. Begann da wirklich eine Beziehung oder doch nur eine Sommerromanze? Ran war sich noch nie so unsicher was ihre Gefühle anging. Wie das noch weitergehen würde? Kapitel 4: Fehler ----------------- Am nächsten Tag wurde Ran durch eine SmS geweckt. Sie war von Sonoko die sie erinnerte das beide heute zuerst zum shoppen und danach im Strandbad verabredet waren. Diese hatte das natürlich vergessen und war froh dass ihre beste Freundin noch daran dachte. Sofort stand sie auf, zog sich an und frühstückte etwas. Gerade als sie gehen wollte, kam Heiji's Anruf. "Hallo du. Wie geht’s dir? Hab ich dich geweckt?" "Nein. Ich war schon wach. Bin mit Sonoko verabredet." "Du glückliche. Ich bin gerade auf dem Weg zur Uni. Somit hat sich meine Überlegung eventuell in Tokio zu studieren erledigt. Schade." "Aber du liebst Osaka doch." "Ja natürlich. Aber es wäre lustiger gewesen noch ein wenig Urlaub bei dir zu machen." "Der Sommer ist doch noch nicht vorbei." ,gab sie zurück und lächelte verschmitzt. "Da hast du recht. Ich bin nun da. Bis bald." ,sagte er nun und klang etwas traurig. "Bis bald." ,gab sie zurück und legte auf. Das Gespräch war wieder nur rein freundschaftlich. War die Sommerromanze zwischen ihr und Heiji schon längst wieder vorbei? Oder hatte sie sich diese nur eingebildet? Nach kurzem Überlegen kam schon eine nächste Nachricht von Sonoko und Ran eilte aus der Wohnung. Einige Stunden später war es schon Nachmittag. Die beiden Freundinnen waren somit im Strandbad und eigentlich wollte Ran dort abschalten und mal nicht daran denken, was mit Heiji sein könnte oder ob noch Gefühle für Shinichi da waren. Doch ihre beste Freundin war einfach zu hartnäckig was das ganze Thema anging: „Hast du in letzter Zeit mal mit Shinichi gesprochen?“ „Warum sollte ich? Immerhin ist er mit Shiho glücklich zusammen und verliebt. Die beiden sind sicher miteinander genug beschäftigt.“ ,gab Ran zurück und sah durch die Menschenmengen. „Glaubst du wirklich er bleibt noch länger bei ihr wenn er endlich über deine wahren Gefühle für ihn Bescheid weiß? Ich meine so wie du mir das erzählt hast, was da am Pool passiert ist.“ „Ich weiß doch gar nicht ob ich wirklich noch so für ihn empfinde. Aber Sonoko können wir nicht das Thema wechseln?“ „Na gut. Aber das wird dir auch nicht gefallen.“ ,sagte Sonoko und grinste leicht frech. „Warum?“ „Was läuft da zwischen dir und Heiji Hattori?“ „Nichts. Wie kommst du darauf?“ ,fragte Ran und sah zu ihrer besten Freundin. „Na deswegen.“ ,schon zeigte Sonoko ihr ein Foto auf ihrem Smartphone welches sie heimlich gemacht hatte als Ran und Heiji sich beim Pool geküsst hatten. „Sonoko! Du hast ein Foto gemacht?“ „Klar. Um dir zu zeigen dass es kein Traum war. Aber ich rate dir dennoch: Spiel nicht mit ihm. So wie er dich ansieht entwickelt er Gefühle und es wäre grausam wenn du nun auch auf ihnen rumtrampelst wie seine erste Liebe.“ „Kazuha?“ „Ja. Entweder du meinst es ernst oder du lässt es ganz. Mach mit guten Freunden keine halben Sachen.“ „Ach und mit anderen schon?“ ,fragte Ran nach und sah verwundert. „Das bleibt dir überlassen. Immerhin siehst du denjenigen dann nie wieder oder es tut nicht weh wenn du ihn ignorieren musst.“ „Aber … ich weiß doch selbst nicht was da ist. Und ob er überhaupt etwas für mich empfindet oder sich nur trösten will.“ ,gab sie noch zurück und sah leicht betrübt durch die Menschenmenge. Sonoko bemerkte ihren Blick gleich. Aber es war auch verständlich. Ihre ‚große Liebe‘ knutschte immerhin seit zwei Monaten mit einer anderen rum. Und Heiji küsste sie einerseits und dann klang er am Telefon wieder nur wie ein guter Freund. Aber die ehemalige Schülerin war ja auch dennoch selbst schuld an ihrem Gefühlschaos. Shiho war immerhin bei ihr gewesen um sie sozusagen ‚nach Erlaubnis‘ zu fragen und Ran stimmte gleich zu. Shinichi war doch nur ein guter Freund. Warum sie das damals sagte verstand Sonoko allerdings nicht. War sie sich ihren Gefühlen denn wirklich so unsicher? Aber ändern konnte man jetzt auch nichts mehr. Schließlich brauchte die langhaarige Brünette Ablenkung und stand auf. „Ich hole uns ein Eis, okay?“ ,sagte sie lächelnd. Sonoko nickte und sah ihrer besten Freundin noch kurz nach. Irgendwie tat sie ihr leid, aber irgendwie fragte sie sich warum sie nur so kompliziert war? Sie könnte locker fünf Freunde haben. Allein hier im Schwimmbad sahen ihr schon einige Typen nach. Die kurzhaarige Brünette schob ihre Sonnenbrille wieder hinunter und legte sich hin. Ran war einfach ein komplizierte Frau und jetzt in einem Gefühlschaos zu stecken war wohl auch nicht so einfach. Gerade als sich Ran für das Eis anstellte, klopfte jemand auf ihre Schulter. Sie drehte sich um und sah in Shinichi’s blaue Augen. „Hallo du.“ ,sagte er freundlich. „Ha-Hallo Shinichi.“ ,gab sie überrascht zurück. „Ich wusste nicht, dass du auch hier bist. Kann ich mich denn zu dir legen, dann bin ich nicht ganz alleine.“ „Wo ist denn Shiho?“ „Sie ist übers Wochenende zu einer guten Freundin nach Osaka geflogen.“ „Verstehe. Ja, hol dein Handtuch dann kannst du dich zu mir und Sonoko legen.“ Er nickte freundlich und verschwand für kurze Zeit. Als er wieder zu Ran kam, hatte diese schon für jeden ein Eis besorgt. „Wow, du kennst meine Lieblingssorte noch?“ „Klar. So etwas vergisst man doch nicht. Als gute Freundin.“ Ran sah verlegen zu Boden als beide zurück zu Sonoko gingen. Diese sonnte sich gerade noch als Ran ihr das Eis hinhielt. Sie setzte sich auf, schob ihre Sonnenbrille nach oben und war überrascht Shinichi zu sehen. „Na, ohne Shiho?“ „Sie ist übers Wochenende nicht da.“ ,gab er zurück und setzte sich neben Ran auf sein Handtuch. Die kurzhaarige Brünette nickte mit einem verschmitzten Lächeln und schubste ihre beste Freundin vorsichtig an. Diese aber verdrehte leicht die Augen und wechselte sofort das Thema. Nachdem sie ihr Eis weg hatten, gingen sie noch eine Runde ins Wasser um sich abzukühlen. Alle drei genossen noch die Nachmittagssonne als gegen 18 Uhr schließlich große Aufbruchsstimmung war und auch die drei Freunde zusammen packten. Sie zogen sich um und gingen zur Bushaltestelle. „Sag mal, habt ihr Lust in die neue Bar zu gehen? Sie ist in der Nähe von Ran’s Wohnung und wir waren schon lange nicht mehr als Trio unterwegs.“ ,sagte plötzlich Sonoko als sie sich alle drei in den Bus setzten. „Ja gern. Sonst sitze ich eh nur vor dem Fernseher.“ ,sagte Shinichi zurück und lächelte fröhlich. Ran konnte also nur noch zustimmen denn Shinichi und Sonoko alleine weggehen lassen wollte sie auch nicht. Vermutlich sagte sie ihm noch die Wahrheit über ihre Gefühle für Shinichi oder dass sie Heiji geküsst hatte. Und jeder wusste, wenn Sonoko erst mal etwas beschwipst war, redete sie wie ein Wasserfall. Mehr noch als sonst. Der Bus hielt an und alle drei stiegen aus. Sie verabschiedeten sich als Sonoko noch sagte: „Okay, also um halb neun vor Ran's Wohnung. Bis dann.“ „Ja okay, bis dann.“ ,gab Shinichi zurück und ging ebenfalls. Ran sah ihm noch kurz nach als sie den Kopf schüttelte und in die Wohnung ging. Oben angekommen hing sie ihre Badesachen auf. Anschließend zog sie sich aus und ging unter die Dusche. Als sie herauskam band sie sich das Handtuch um und ging in ihr Zimmer. Was sollte sie nur anziehen? Irgendwie hatte sie das Gefühl in sich dass sie Shinichi gefallen möchte, aber dennoch zugeknöpft sein sollte. Nachdem sie schon dreimal jedes Kleid im Schrank vor und zurückgeschoben hatte, schloss sie die Augen und suchte blind eines aus. Als sie endlich eines gefunden hatte, legte sie es auf ihr Bett, betrachtete es und zuckte kurz mit den Schultern. Immerhin wollte sie heute einfach Spaß haben. Und wer weiß, vielleicht würde sie ja jemanden kennenlernen. Es war drei Minuten vor halb neun als Ran die Stufen herunterkam. Ein paar Jungs gingen gerade an ihr vorbei und pfiffen kurz als sie nur verlegen lächelte. Sie sah an sich herunter und hoffte einfach, dass Sonoko bald da war. Sie fuhr mit ihren Fingern kurz zu ihrem Hinterkopf wo sie sich ihre Haare locker hochgesteckt hatte. Sie wollte sich noch einmal versichern, dass auch alles hielt. Anschließend strich sie ihr Kleid noch einmal zurecht und hielt ihre kleine Umhängetasche krampfhaft fest. Da bemerkte sie, wie sie eine SmS bekam. Würden sie nun etwa alle versetzen? Ran holte das Handy heraus und las die SmS von Sonoko: „Hallo Ran. Ich schaffe es leider nicht. Familienkrise. Viel Spaß und erzähl mir morgen alles! Bye.“ Ran seufzte und steckte ihr Smartphone wieder ein. Sollte sie vielleicht Shinichi anrufen und auch absagen? Immerhin war er noch nicht da. Gerade als sie ihr Smartphone wieder hervorholen wollte erklang allerdings schon seine Stimme: „Hallo, tut mir leid für die Verspätung.“ „Kein Problem.“ ,gab sie gleich zurück. Beide umarmten sich kurz als Begrüßung als Shinichi an ihr herunter sah und ein lächelndes 'Wow' herausbrachte. Erneut lächelte sie etwas verlegen und sagte gleich: „Sonoko kommt nicht. Irgendetwas in der Familie. Willst du trotzdem gehen?“ „Ja klar. Dann haben wir zwei eben Spaß wie in alten Zeiten.“ „Haha … Ja.“ Schließlich gingen beide ein paar Meter weiter, bogen rechts ab und kamen schon zu der neuen Bar. Die Musik hörte man schon in der Gasse und beide lächelten kurz als sie hinein gingen. Da kam plötzlich eine Kellnerin auf beide zu und fragte: „Hallo. Shinichi und Ran?“ „Äh, ja.“ ,gab der ehemalige Schüler zurück und war, wie Ran, etwas verwirrt. „Kommt bitte mit.“ Beide folgten schweigsam der Kellnerin neben der Tanzfläche vorbei über ein paar Treppen hinauf. Anschließend zog sie einen dicken, schweren Vorhang zur Seite und ließ Shinichi mit Ran hinein. „Warum sind wir hier?“ ,fragte Ran nachdem sie sich kurz umgesehen hatte. „Das wurde reserviert von Sonoko Suzuki. Es ist der VIP Bereich. Sie haben neben dem Tisch ein kleines Tablet wo sie direkt ihre Bestellung an die Bar weitergeben. Etwas hinten ist ein Sofa um bequemer zu sitzen. Falls ihr noch etwas braucht, einfach auch über das Tablet den Service bestellen. Viel Spaß.“ Ran kam aus dem grinsen nicht mehr heraus. Sonoko war wirklich ein Unikat. Aber immerhin musste man sich so nicht auf die vollgequetschte Bar drängen oder stehen. Man sah auch hinunter auf die Tanzfläche allerdings war ein Glitzervorhang vorgehängt, dass man von unten nicht direkt hinauf sah. Die langhaarige Brünette ging erst mal zum Tisch, legte ihre Tasche hinauf und fragte Shinichi: „Was willst du trinken?“ „Wollen wir wirklich hier bleiben?“ „Warum nicht? Sonoko hat es reserviert und obwohl sie nicht kann, können wir hier rauf. Ich finde es angenehm. Und wir können zum tanzen immer noch hinunter.“ ,gab sie lächelnd zurück. Da lächelte auch Shinichi als er zu ihr kam, sich dicht neben sie stellte und gleich mal eine Flasche Sekt sowie jeweils einen Cocktail bestellte. Danach setzten sie sich erst mal zum Tisch und beobachteten die Leute. Ein paar ehemalige Klassenkameraden waren auch hier und hatten ihren ganz eigenen Tanzstil. Nachdem der Sekt und der Cocktail angekommen waren, stießen sie an und tranken. Zuerst redeten sie über die gemeinsame Kindheit, dann über die Schule und über die Zukunft was sie nächstes Jahr nach dem Abschluss machen wollten. Als der Cocktail leer war, stand Ran auf, hielt Shinichi die Hand hin und sagte voller Energie: „Lass uns tanzen gehen.“ „Okay.“ Er legte seine Hand in ihre und beide gingen hinunter zum tanzen. Und das taten sie auch. Ganze sechs Lieder tanzten sie durch und hatten eine Menge Spaß. Die ehemaligen Klassenkameraden luden beide auch noch auf drei Runden Tequilla ein ehe sich Shinichi und Ran wieder in ihren VIP Raum zurück zogen. Ran konnte endlich wieder Spaß haben mit Shinichi, ohne irgendwelche Gefühle. Oder versteckte sie diese nur gut? Gegen halb drei Uhr morgens machten sich beide betrunken auf den Heimweg. Sie stützten sich gegenseitig und das einzige große Hindernis waren die Stufen zur Wohnung hinauf. Als das nach knapp 15 Minuten geschafft war, stolperten sie hinein und lachten noch kurz. Ran summte eine Melodie vor sich hin und Shinichi schloss die Tür als er fragte: "Wird dein Vater nicht wach?“ „Der ist nicht da. Megure hat ihn auf einen Firmenausflug mitgenommen, weil er immerhin doch noch so viel für die Polizei getan hatte.“ „Ah verstehe. Kann ich dann hier übernachten? Ich glaube nach Hause schaffe ich es nicht mehr.“ „Klar. Paps Zimmer ist ja frei.“ Sie lächelten sich an als Shinichi antwortete: „Ich hatte vergessen wie viel Spaß man mit dir haben kann. Das sollten wir bald wieder machen. Ich hoffe nur Sonoko nimmt Makoto mit. Ich brauche männliche Unterstützung.“ „Und was ist mit Shiho?“ „Ach, die interessiert sich gar nicht fürs ausgehen. Auch wenn es nur selten ist. Dann gehe ich lieber mit euch und habe Spaß anstatt dass ich sie genervt an einem Tisch sitzen sehe.“ Ran musste etwas grinsen und holte für sich und Shinichi ein Glas Wasser. Er hatte ihr grinsen natürlich bemerkt und als sie zurückkam fragte er gleich: „Warum hast du so gegrinst?“ „Weil ich es nicht ganz verstehe warum ihr zusammen seid. Ihr seid so unterschiedlich. Aber vermutlich stimmt es doch und Gegensätze ziehen sich an.“ „Naja, irgendwie passt es einfach und ich kann ja mit ihr auch Spaß haben. Wenn wir beide zusammen wären, wäre es bestimmt anders. Aber ganz sicher wunderschön. Weißt du, ich wollte dich immer schon küssen. Seit der Grundschule.“ „Was?“ ,fragte sie etwas verwirrt und sah ihre eigentliche große Liebe an. Beide standen sich gegenüber und er nickte nur lächelnd. Ran wusste nicht ob es der Alkohol war oder einfach, weil sie wusste das Shiho nicht in der Stadt war, aber sie nahm ihm nun sein Glas Wasser ab und stellte es zusammen mit ihrem auf den Esstisch ab. Als sie sich wieder zu ihm drehte sagte sie lächelnd: „Na los. Dann lass es uns tun.“ „Was?“ ,fragte er leicht verwirrt. „Küssen wir uns.“ „Bist du sicher?“ „Ja. Du wolltest schon immer wissen wie es ist und ich eigentlich auch. Also warum nicht? Es ist ja nur ein Freundschaftskuss.“ Beide lächelten sich an als er einen kleinen Schritt näherkam. Da sank er mit dem Kopf sachte zu ihren und die Lippen trafen sich. Erst ganz zärtlich und eigentlich wussten beide, dass sie jetzt aufhören sollten. Doch es ging nicht mehr. Sie hatten beide ein Verlangen nach dem jeweils anderen dass sie sonst nie spürten. Sofort legte Ran ihre Arme um ihn und er legte seine an ihre Taille und drückte sie zu sich. Der Kuss wurde immer intensiver und leidenschaftlicher. Nach kurzer Zeit aber drückte Ran ihn weg. „Wow.“ ,sagte sie leise und sah ihn an. „Allerdings.“ ,gab er zurück und lies nun auch seine Hände von ihr ab. Ran drehte sich um und überlegte. Dieser Kuss war so viel mehr als ein Freundschaftskuss. Sie hatten sich beinahe vollkommen dem anderen hingegeben. Shinichi räusperte sich schließlich als Ran sich wieder zu ihm drehte. Er sah sie an und sagte: „Das war …“ „wirklich gut.“ ,beendete sie seinen Satz. Er nickte zustimmend als er wieder einen Schritt auf sie zu kam und nicht genau wusste was er jetzt sagen oder tun sollte. Er könnte sich verabschieden und gehen, doch eigentlich spürte er noch genug Alkohol um es nicht sicher nach Hause zu schaffen. „Wir sollten schlafen gehen.“ ,sagte Ran schließlich und sah ihn an. „Ja. Du hast Recht.“ ,gab er zurück und sah in ihre braunen Augen. Sie war eine so wunderschöne, junge Frau die verdammt gut küssen konnte. Gerade als beide in die Zimmern gehen wollten sagte Shinichi noch: „Ran?“ „Ja?“ „Kann ich … also … darf ich dir noch einen Gute-Nacht-Kuss geben?“ „Ja.“ ,gab sie sofort zurück. Immerhin wollte sie ihn auch nochmal küssen. Und das am liebsten die ganze Nacht. Und wenn er so fragte wollte er es doch auch. Beide kamen sich wieder näher als ein erneuter leidenschaftlicher Kuss begann. Shinichi drückte Ran gegen die Wand und legte eine Hand an ihren Oberschenkel und fuhr langsam unter ihren Rock. Ran bekam so ein wundervolles Gefühl in sich dass sie plötzlich mit ihren Händen unter sein Shirt fuhr und es ihm auszog. Anschließend öffnete sie seinen Gürtel und die Hose. Shinichi öffnete ihr Kleid und zog es ihr aus. Beide sahen sich nach dem ausziehen nochmal kurz an doch sie küsste ihn schon wieder. Sie wollte nichts mehr sagen oder hören. Beide wussten dass es ein Fehler war, doch sie konnten nicht mehr aufhören. Langsam gingen sie in ihr Zimmer und auf dem Weg zum Bett verlor er bereits seine Hose und sie ihr Höschen sowie den BH. Beide hatten diese Lust in sich dass sie es nicht länger unterdrücken konnten. Sie landeten auf dem Bett und küssten sich immer leidenschaftlicher, berührten sich und als auch endlich seine Boxershorts ausgezogen war, konnten sie sich ihrem Verlangen hingeben und ihre Lust auf den jeweils anderen stillen. Mit offenen Augen und leicht entsetzten Gesichtern starrten beide auf die Decke. Sie lagen nebeneinander als sie sagte: „Das erfährt niemand. Es ist nie passiert. Verstanden?“ „Kannst du es denn einfach so vergessen?“ ,fragte er und sah sie an. Ihr Blick kam auch zu ihm als sie mit traurigem Ton sagte: „Nein. Aber wir müssen es versuchen. Du bist mit Shiho zusammen. Und du liebst sie.“ „Aber dich …“ ,sie unterbrach ihn sofort: „Nein. Sag es nicht. Bitte. Du solltest gehen.“ Nun setzte sie sich auf, hielt sich ihre Decke vor die Brust und strich sich ein paar Haarsträhnen zurück. Shinichi setzte sich auch auf und wollte noch etwas sagen als sie nur sachte den Kopf schüttelte. Er verstand. Sofort stand er auf, zog sich an und verließ wortlos die Wohnung. Ran fiel ins Bett zurück, legte eine Hand auf ihre Stirn und sagte leise zu sich: „Es war nichts. Nur Sex. Keine Gefühle.“ Kapitel 5: Beziehung -------------------- Die nächsten zwei Tage hatte Ran die komplette Wohnung durch geputzt, ihren Kleiderschrank ausgemistet und traute sich sogar zu einem Friseur. Von der Länge hatte sie sich um ein Stück getrennt und sie gingen ihr nun nur noch knapp über die Schultern. Sie war zufrieden. Es musste einfach eine Veränderung her. An die Nacht mit Shinichi dachte sie nicht mehr. Sie wollte dass es nichts bedeutete, also tat es das auch nicht. Obwohl es ihr fast das Herz brach. Doch eine Frage stellte sie sich dennoch immer wieder: Was ist nun mit Heiji? Er hatte sich nicht mehr gemeldet und sie wusste ja auch nicht was sie miteinander hatten. Eines wusste sie allerdings gut: Niemand würde über die Nacht erfahren. Sie war nie passiert. Doch gerade als Ran sich in der sauberen Wohnung umsah und zufrieden lächelte, klingelte es an der Tür. Sie war etwas verwundert und öffnete als Heiji mit einer Sonnenblume vor ihr stand. Sie lehnte sich etwas gegen die Tür, lächelte und sagte: „Hallo Unbekannter.“ „Es tut mir leid. Ich hatte nur Stress und dann auch noch eine Diskussion mit meinen Eltern.“ „Du musst dich nicht rechtfertigen. Schön dass du wieder da bist. Komm rein.“ Sie trat beiseite. Er kam herein, zog sich die Schuhe aus und nachdem Ran die Haustüre geschlossen hatte, gab er ihr die Sonnenblume. Ein erneutes Lächeln kam auf ihre Lippen als sie fragte: „Willst du etwas trinken?“ „Nein danke. Im Moment nicht.“ Sie ging nun schnell in die Küche um eine Vase für die Blume zu holen. Nachdem sie sie eingefrischt hatte, bekam sie gleich einen Platz auf dem Wohnzimmertisch. Danach sah sie wieder zu Heiji und dieser kam einen Schritt zu ihr und strich ihr eine Haarsträhne zurück. „Deine Haare sind kürzer.“ ,stellte er fest. „Ja. Ich brauchte eine Veränderung.“ „Du siehst toll aus.“ Eigentlich wollte sie nur danke sagen und noch fragen ob er denn Lust hätte in den Park zu gehen. Doch stattdessen legte sie ihre Hände an seine Taille, zog ihn zu sich und küsste ihn. Er war sehr überrascht aber erwiderte den Kuss sofort und legte eine Hand sachte in ihren Nacken und die andere auf ihren Rücken. Vermutlich wollte sie einfach wieder seine Küsse spüren und die anderen ganz vergessen zu können. Denn auch wenn Heiji und Shinichi sich von der Art her, ähnelten, so küssten sie ganz anders. Verständlich natürlich aber dennoch gefiel es Ran so gut, dass sie einfach nicht aufhören wollte. Sie wollte seine Lippen auf ihren spüren. Und als sich beide immer weiter küssten, bemerkte Ran wieder diesen Sprung in ihrem Herzen und dass sie mehr wollte. Viel mehr. Ihre Hände umfassten den Bund seines Shirts und zogen ihn schnell nach oben. Reflexartig gab Heiji seine Arme hoch und das Shirt wurde ihm ausgezogen. Nach einem kurzen Blickwechsel küsste er sie erneut und schon zog auch er ihr, ihr Top aus. Beide steuerten nun schon in ihr Zimmer und Ran hatte bereits seine Hose geöffnet und diese fiel zu Boden. Ihr Minirock folgte fast zugleich und auch schon der BH. Nachdem er ihr diesen ausgezogen hatte, küsste er ihr den Hals und fuhr sachte über das Schlüsselbein hinunter bis zu ihrer Brust. Ran schloss die Augen und stöhnte leise auf als er auch schon zurück wanderte. Beide küssten sich weiter und sanken langsam in ihr Bett hinein. Beide lagen nebeneinander und Heiji hatte einen Arm um sie. Ihr Kopf lag auf seinem Oberkörper und sie strich ihm sanft mit zwei Fingern über die Brust. „Bereust du es?“ ,fragte er plötzlich. „Nein. Du?“ ,antwortete sie und sah zu ihm. Er strich ihr eine Haarsträhne zurück und lächelte während er auch gleichzeitig den Kopf schüttelte. Sie erwiderte sein Lächeln und schon gaben sie sich einen zärtlichen Kuss. Als sie sich wieder ansahen wirkte er etwas betrübt und Ran fragte gleich nach: „Alles okay?“ „Ja … Es ist nur … Ich meine sind wir jetzt ein Paar oder war es nur einmalig?“ „Also ich finde, so wie es lief können wir es öfter machen. Und eine Beziehung wäre schön. Vorallem mit dir.“ „Ich würde es auch wundervoll finden. Aber …“ ,er schwieg wieder und drückte seinen Oberkörper nach oben. Automatisch ging auch sie hoch und beide setzten sich hin. Ran hielt sich die Decke vor die Brust und ihr Blick wurde etwas besorgt. Sachte strich sie über seine Wange und fragte nach: „Aber was?“ „Ich muss mit Shinichi reden. Bevor er es von jemand anderem erfährt.“ „Du hast Recht.“ Beide sahen sich an und wussten dass es vermutlich unangenehm werden konnte. Denn nachdem was damals auf der Poolparty war, wirkte Shinichi nicht erfreut über die beiden. Und damals hatten sie sich noch nicht geküsst. Sie seufzte kurz als er ihr nun sachte die Wange streichelte und sagte: „Hey, alles wird gut. Er hat doch Shiho.“ „Ja ich weiß. Ich dachte auch nur gerade daran, wie es wohl sein wird, wenn der Sommer vorbei ist.“ „Oh. Du meinst wenn ich nach Osaka zurück muss.“ „Ja. Ich meine, war es dann das? Oder … Versuchen wir eine Fernbeziehung?“ „Von mir aus gerne. Ich komme so oft es geht zu dir und umgekehrt versuchen wir es auch. Wir müssen es eben versuchen.“ Da nickte sie schon als sich beide einen Kuss gaben. Gute zwei Stunden später waren beide geduscht und wieder angezogen als sie beschlossen gemeinsam zu Shinichi zu gehen. Ran konnte ihn doch nicht alleine gehen lassen. Vorallem da noch etwas zwischen ihr und Shinichi stand das ja eigentlich niemand erfahren durfte. Beide gingen Händchenhaltend durch die Straßen und sie kuschelte sich immer wieder kurz an ihm als sie schon vor dem großen Haus standen. Das Eisentor wirkte irgendwie mächtig und der einst so schöne Rosengarten wirkte so als würden die Dornen sie gleich stechen. Mit einem lauten Seufzer klingelten sie als sich Shinichi schon durch die Gegensprechanlage meldete: „Hallo?“ „Hi Kudo. Hier ist Hattori. Und Ran. Können wir reinkommen?“ „Klar.“ ,antwortete der ehemalige Schüler fröhlich und schon wurde das Tor geöffnet. Während beide durchgingen liesen sie die Hände voneinander wieder los. Shinichi erwartete beide schon an der Tür und freute sich. Eine kurze Umarmung als Begrüßung und schon gingen sie ins Haus. „Wollt ihr etwas trinken? Ich war gerade im Garten und hab gelesen.“ „Äh im Moment nicht, danke. Setzen wir uns doch wieder raus.“ ,sagte Ran und lächelte. Alle drei gingen nun in den Garten und als Ran auf Shinichi sah, kam ihr die ganze Nacht ins Gedächtnis. Wie er sie küsste, berührte und wie sie miteinander schliefen. Nach einem kurzen Kopfschütteln setzten sie sich nun und Shinichi redete zuerst etwas mit Heiji. Dieser erzählte von der Uni und den kurzen Streit mit seinen Eltern. Ran wurde nervös. Sie saß alleine mit den zwei Männern am Tisch mit denen sie geschlafen hatte. Und das mit nur einem Tag abstand. Ihr wurde übel. Was wenn Shinichi alles erzählen würde? Aber sie hatten sich eigentlich gesagt es wäre nie passiert. Sie bemerkte auch dass er den Blickkontakt mit ihr so gut es ging mied, doch manchmal passierte es eben. Wie auch als Heiji folgenden Satz sagte: „Kudo, Ran und ich sind zusammen hergekommen um mit dir zu reden.“ „Okay. Und über was?“ ,fragte er nun etwas verunsichert. Hatte sie ihm alles gesagt? Es war doch abgemacht dass nie etwas passiert war. Oder irrte er sich nur? Die ganze Zeit versuchte er schon ihr nicht in die Augen zu sehen, denn sonst würde sein Verlangen sie zu küssen nur noch größer werden. Und gerade als Heiji die passenden Worte suchte, sahen Shinichi und Ran sich an. Und beide dachten in diesem Moment an ihre gemeinsame Nacht. Doch sie wurden auch schnell herausgerissen als Heiji weitersprach: „Wir sind hier um dir zu sagen dass wir es miteinander versuchen. Als Paar.“ Kurze Stille breitete sich aus. Shinichi sah zwischen seinem besten Freund und seiner Sandkastenliebe hin und her. Die beiden? Aber wie … und warum? „Ihr … Ihr beiden seid ein … ein Paar?“ „Ja. Seid heute erst. Aber wir wollen es versuchen und wollten es dir zuerst sagen dass du es nicht von anderen erfährst.“ Shinichi schwieg wieder. Er sah auf den Tisch und schluckte schwer. Bei der Poolparty war es ihm doch schon aufgefallen dass sich da was anbahnen würde. Doch so schnell? „Ähm ja. Das ist sehr nett. Danke. Leider muss ich euch auch schon wieder ‚rauswerfen‘ da Shiho bald kommt und wir den restlichen Sonntag für uns sein wollen.“ Alle standen auf als Heiji noch sagte: „Kudo, es war wirklich nicht geplant. Bitte lass uns doch weiterhin Freunde bleiben. Ich meine, es ist doch nichts dabei oder? Du bist doch auch mit Shiho glücklich.“ „Ja klar. Alles gut.“ Er klopfte Heiji auf die Schulter und begleitete sie zur Tür. Gerade als beide gehen wollten sah Shinichi noch einmal kurz zu Boden, nahm Ran’s Handgelenk und zog sie zurück und warf die Tür zu. „Sag mal … Spinnst du?“ ,fragte sie entsetzt. „Ist das dein Ernst? Mit Hattori?“ Schon riss sie sich los und sah ihn wütend an. „Ja ist es. Immerhin liebt er mich und außerdem sind wir beide Single. Gewesen. Was dagegen? Du hast doch Shiho.“ „Ran … Was da war …“ ,doch schon unterbrach sie ihn. Sie hielt ihm eine Hand auf den Mund und sagte leise: „Es ist nie etwas passiert. Zwischen Heiji und mir schon. Genauso wie zwischen Shiho und dir. Also lass mich in Ruhe. Und wenn du mich nicht als gute Freundin verlieren willst, akzeptierst du es fröhlich wie ich deine Beziehung mit ihr akzeptiert habe.“ Sofort öffnete sie die Tür und eilte hinaus. Heiji war noch etwas perplex vor der Tür und sah beide an als sie seine Hand nahm und sofort ging. Shinichi stand noch etwas in der offenen Tür als er diese anschließend zuwarf und wütend in sein Zimmer ging. „Jetzt warte doch mal.“ ,sagte Heiji und stoppte an der Hauptstraße ab. „Was denn?“ „Was war da eben los?“ „Nichts. Shinichi ist ein Idiot. Nur weil ich mal in der Grundschule in ihn verknallt war, glaubt er ich bin nur mit dir zusammen um ihn eifersüchtig zu machen.“ „Gibt es dafür denn einen Grund?“ „Nein.“ ,erwiderte sie sofort. Nun hoffte sie nur sich nicht zu verplappern. Heiji durfte nichts erfahren sonst würde das ihre erste und kürzeste Beziehung werden. Sie atmete tief durch als sie zu ihrem Freund kam, ihm einen sanften Kuss gab und sagte: „Es gibt nur dich und mich. Er war einfach total überfordert mit der Situation dass wir nun zusammen sind. Das ist alles.“ „Sicher?“ „Ja. Und jetzt lass uns zu Sonoko gehen. Diese freut sich bestimmt.“ Er lächelte sie an, gab ihr noch einen Kuss und schon gingen beide Händchenhaltend weiter. Sie hatte Recht. Shinichi war einfach etwas überrumpelt worden. Sonoko und Makoto würden sicher anders reagieren und sich freuen. Shinichi war eben Shinichi. Heiji war nun glücklich mit Ran und konnte es noch nicht ganz glauben dass sie nun seine Freundin war. Es fühlte sich herrlich an. Bei Sonoko angekommen kamen sie schon wie ein verliebtes Pärchen herein. Die kurzhaarige Brünette quietschte kurz vor Freude und umarmte beide glücklich. „Ihr seid zusammen. Wie ich mich freue.“ „Danke Sonoko.“ ,gaben beide zurück. Nun setzten sie sich zu Makoto auf die Terrasse und auch dieser gratulierte. Ran war glücklich und kam aus dem strahlen nicht mehr heraus. Nach zwei Getränken und ein wenig Knabbereien stand Sonoko auf, nahm Ran bei der Hand und sagte: „Ihr Jungs entschuldigt uns nun kurz ja? Mädchenkram.“ Beide gingen als Ran und Heiji noch eine liebevollen Blick austauschten bevor Sonoko sie wieder ins Haus hineinzerrte. Beide setzten sich auf das Sofa im Wohnzimmer und Sonoko war schon ganz gespannt: „Erzähl. Wie lief es ab.“ „Er kam zu mir, brachte mir einen Sonnenblume mit und anstatt mich einfach zu bedanken küsste ich ihn.“ „Und dann ward ihr ein Paar?“ „Nein. Dann haben wir miteinander geschlafen. Danach beschlossen wir ein Paar zu werden.“ „Aber Fräulein Mori. So kenne ich dich ja gar nicht.“ „Ich wollte es einfach. Schon immer wenn wir uns küssten hatte ich dieses Gefühl in mir mehr zu wollen.“ „Und? Wie war es?“ „Fantastisch.“ Sonoko lachte kurz und freute sich. Endlich war Ran von Shinichi weggekommen und hatte in Heiji eine neue Liebe gefunden. Nach etwas einer halben Stunde gesellten sich die Mädchen wieder zu ihren Männern und redet noch lange bis die Nacht kam und sie somit auch eingeladen wurden bei Sonoko zu übernachten. Es war bereits spät als Shiho gerade nach Hause kam und sich wunderte dass Shinichi sie noch nicht begrüßte. Sie ging gleich ins Zimmer hoch als dieser auf dem Bett lag und die Decke anstarrte. „Hier bist du.“ Sofort erblickte er sie und ihr Lächeln. Schon stand er auf, kam zu ihr und küsste sie. Er liebte Shiho ja auch doch da waren auch diese Gefühle für Ran. Vorallem jetzt, wo er wusste dass sie mit Heiji zusammen war. Er konnte nicht mehr aufhören sie zu küssen und zog sie auch gleich aus. Shiho war etwas verwundert aber stieg auch gleich ein. Immerhin hatte sie Shinichi vermisst in den letzten zwei Tagen. Sie dachte dass er sie wohl auch vermisst hatte. Dass er einfach das andere vergessen wollte, konnte sie ja nicht wissen. Shinichi hatte auch nicht vor es jemanden zu erzählen. Ran war nun mit Heiji zusammen und er schon länger mit Shiho. Es passte einfach. Beide waren bereits nackt als er mit ihr zum Bett steuerte und beide sich hinlegten. Gerade als er kurz den Kuss unterbrach und sie ansah, lächelte sie und fragte: „Was ist denn los?“ „Ich liebe dich.“ ,gab er gleich zurück und küsste sie weiter leidenschaftlich. Beide schliefen miteinander und sie genoss es ihn wieder zu spüren. Er genoss es ebenfalls und spürte die Liebe für sie. Warum er manchmal dennoch Ran vor sich hatte und die Nacht mit ihr wusste er nicht. Er wollte mit Shiho glücklich sein und nur sie lieben. Ran war Vergangenheit. Gerade als sie fertig waren, legte er sich neben sie und atmete tief durch. Shiho zog die Decke etwas hoch und atmete ebenfalls tief durch. „Dass nenn' ich mal ein ‚Willkommen zu Hause‘.“ „Ich hab dich vermisst.“ ,gab er zurück und sah sie lächelnd an. „Ich dich auch.“ Schon gaben sie sich noch einen zärtlichen Kuss als sie sich an ihn kuschelte und beide langsam die Augen schlossen. Shiho lächelte noch vor dem einschlafen und wusste, sie konnte nur gut schlafen. Shinichi jedoch schlief überhaupt nicht gut … Kapitel 6: Albtraum ------------------- Ran saß gerade neben Shinichi auf einer Parkbank und atmete tief durch. „Was ist denn los?“ ,fragte er nach. Sie sah zu ihm und sagte mit etwas trauriger Stimme: „Ich verlasse Tokio. Für eine ganze Zeit.“ „Was? Wo willst du hin?“ „Ich gehe ab Herbst auf die Uni in Osaka. Ich brauche es um von dir los zukommen.“ „Verstehe.“ „Ich verstehe es nicht um ehrlich zu sein. Ich meine wir zwei hatten eine Nacht zusammen verbracht und meine Gefühle für dich sind dadurch wieder gekommen. Auch wenn ich es nicht wollte.“ „Ran… Es tut mir leid was damals war und in welche Lage ich dich gebracht habe. Aber ich werde diese Nacht nie vergessen und auch niemals bereuen. Du musst wissen dass ich es in dieser Nacht ernst meinte. Für mich war es nicht 'nur Sex'.“ „Ja aber dennoch hast du dich für Shiho entschieden.“ „Das mit Shiho ist etwas anders. Wir …“ ,doch da fiel ihm Ran schon ins Wort. „Ich habe euch doch gesehen. In der Stadt. Ihr seid so verliebt wie am ersten Tag. Da erkennt man nicht dass du eventuell eine andere liebst. Vielleicht hast du Gefühle für mich, aber sie liebst du.“ „Es tut mir leid.“ Ran nickte. Sie wusste doch selbst dass sie eigentlich einen Fehler gemacht hatte als sie sich auf Shinichi einließ. Immerhin war er zu der Zeit mit Shiho zusammen. Aber was da vor drei Tagen passierte als er zu ihr kam war einfach etwas anderes. Immerhin küsste er sie plötzlich und alles war anders. Es war einfach so ein unbeschreibliches Gefühl seine Lippen auf ihren zu spüren und wie er sie berührte und begann auszuziehen. Aber es war ein Fehler gewesen. Auch wenn er so wie auch sie, ihn nicht bereuten. „Ich frage mich immer noch was wohl passiert wäre, wenn Shiho die Wahrheit erfahren hätte.“ „Sie hätte sich getrennt von mir. Und ich wäre dann zu dir gekommen und alles wäre einfacher.“ Sie nickte zaghaft und strich sich eine Träne weg. Shinichi seufzte kurz, rückte zu ihr und legte seine Hand auf ihre und hielt sie fest. Schon hob sie ihren Kopf wieder und sah in seine Augen. Er selbst wirkte ebenfalls traurig und hob nun seine Hand wieder um ihr eine Träne wegzustreichen. "Ich habe nie aufgehört dich zu lieben." ,sagte sie nun und sah ihm weiter an. Irgendwie hoffte sie auf eine Antwort. Auf eine Antwort die sie aber hören wollte. Doch sie wusste dass sie keine bekommen würde. Shinichi würde bei Shiho bleiben und ihr seine ganze Liebe schenken. Ran hatte da keinen Platz mehr. Irgendwie verstand sie es auch. Hätte sie Shinichi doch schon viel früher von ihren Gefühlen für ihn erzählt wäre wohl alles anders gelaufen. Der Detektiv sah kurz zu Boden als er die Brünette wieder ansah. Noch einmal strich er ihr eine Träne von der Wange und zog sie vorsichtig zu sich als beide sich eine zärtlichen Kuss gaben. Ran hatte eigentlich Angst erwischt zu werden, aber genoss den Kuss dennoch bevor sie ihn gleich abbrach. „Nicht.“ „Ran … Ich …“ ,sie fiel ihm gleich ins Wort. „Sag nichts. Denn dann kann ich niemals gehen und das muss ich aber. Versprich mir nur dass du dich gut um Shiho kümmern wirst. Sie liebt dich aufrichtig.“ Shinichi nickte und hielt nun wieder ihre Hand als Ran aufstand und gehen wollte. Da drehte sie sich noch einmal um, lächelte sanft und sagte: „Leb wohl Shinichi Kudo.“ Er sah sie traurig an und ließ jetzt erst ihre Hand los. Langsam senkte sie den Kopf, drehte sich um und ging. Er sah ihr noch einmal nach wie sie den Park verließ und stand auch auf. Er machte sich auf den Weg zu Shiho. Natürlich würde er ihr vorerst nichts erzählen denn das würde sie nur unnötig aufregen. Gerade als Shinichi die letzten Meter vom Park vor sich hatte hörte er plötzlich einen lauten Knall, Glas zersplittern und durchgehendes hupen eines Autos. Er rannte auf die Straße. Es war ein Unfall passiert und er musste sofort helfen. Zuerst sah sich der Detektiv schnell um, um die Lage zu erkennen. Einige Leute standen umher und telefonierten, somit wusste er das schon die Rettung geholt wurde. Shinichi drängte sich etwas durch die Leute und kam zum Auto welches durchgehend hupte. Eine Frau lag mit ihrem Kopf bewusstlos auf dem Lenkrad. Sofort riss er an der Tür um sie gleich auf zu bekommen und zog die Frau vorsichtig heraus auf den Gehweg. Ein anderer Mann eilte herbei und wies sich als Arzt aus als Shinichi die Frau ihm überlies um nach dem anderem Fahrer zu sehen. Die anderen Leute standen einfach wie angewurzelt da. Sofort eilte er hin und da saß ein Mann und war noch bei Bewusstsein. Musikvorschlag „Hallo, verstehen Sie mich?“ „Ja … aber … ich habe Kopfschmerzen.“ „Okay, bleiben sie ruhig sitzen. Es wurde schon Hilfe geholt. Sprechen Sie mit mir.“ ,sagte Shinichi ruhig und kniete sich etwas hinunter. Der Mann sah zu ihm und hatte einen traurigen Gesichtsausdruck. „Wie geht es ihr?“ „Der Frau vom anderen Auto? Sie ist bewusstlos aber ein Arzt ist schon bei ihr. Keine Sorge es war ein Unfall.“ „Nein … Nein … ich meine … das Mädchen.“ „Welches Mädchen?“ ,fragte Shinichi verwundert. „Das … das junge Mädchen was mir plötzlich vors Auto lief. Sie hatte nur stur zu Boden gesehen und ich … ich wollte ausweichen als ich … ich mit dem anderen Auto zusammen stieß… Das Mädchen liegt auf meinem Auto.“ Shinichi's Blick wurde geschockt. Ein Mädchen war auch noch in dem Unfall verwickelt? Vor lauter Aufregung hatte er keines auf dem Auto gesehen. Als er jedoch aufstand und über die offene Autotür sah, sah er einen Körper auf dem Rücken darauf liegen. Der Kopf sah auf die andere Seite und einiges von ihrem schulterlangen, braunen Haar sowie vieles von ihrem Körper war voller Blut. Shinichi ging langsam nach vorne als er schon die Sirenen hörte. Er kam nach vorne und sah Ran in ihre weit geöffneten Augen. Sofort kamen ihm Tränen in die Augen und er fiel auf die Knie. Der Detektiv strich ihr sanft die einzelnen Haarsträhnen aus dem Gesicht und legte anschließend seine Hand auf ihre blutverschmierte Wange. Über den kaputten Autoscheinwerfer war eine Menge Blut geronnen und hatte am Boden schon eine kleine Larche gebildet. Der ehemalige Schüler wusste dass es nur von ihr war. Die Tränen rannen über seine Wangen und er konnte es nicht verstehen. „Ran? Bitte nicht. So darf das doch nicht enden. Nicht für dich. Ran? Ran …" Seine Hand welche auf ihrer blutigen Wange lag, legte er an ihre Schulter, die andere hielt ihre Hand welche über das Auto hinunter hing. Sachte gab er ihr einen Kuss auf ihre blutige Stirn, lehnte sich an sie und hielt sie fest. Dieses Mädchen hatte schon immer einen besonderen Platz in seinem Leben eingenommen und jetzt wurde sie einfach daraus gerissen. Warum? Warum hatte sie nicht das Recht gehabt wieder glücklich zu werden? Er liebte sie doch und konnte es ihr nicht einmal sagen. Sie wollte es nicht hören. Er hätte es ihr nachschreien sollen denn dann wäre sie bestimmt stehen geblieben und es wäre zu keinem Unfall gekommen. Shinichi klammerte sich an ihren leblosen Körper und schluchzte laut. Die Leute fingen schon an selbst zu weinen als sie erkannten wie wichtig ihm das tote Mädchen gewesen sein musste. „Ich liebe sie doch. Warum hast du sie mir genommen?“ ,schluchzte er und vergrub sein Gesicht bei ihrem Hals. Er ging erst zurück als schon die Sanitäter kamen um Ran vom Auto zu heben. Shinichi stellte sich nun wieder auf und etwas beiseite als Ran langsam auf die Trage gelegt wurde. In ihrem Hals steckten einige Glassplitter von der Frontscheibe und hatten dadurch ihre Halsschlagader getrennt. Noch dazu kam dass sie so stark auf das Auto prallte und dieser ihr das Genick brach. Nachdem ein Tuch über sie gelegt wurde strich sich Shinichi noch eine Träne weg und stand starr da. Langsam kam Inspektor Takagi zu ihm. Er und Sato wurden gerufen um zu kontrollieren ob es sich wirklich um einen Unfall handelte. Als beide das tote Mädchen gesehen hatten, mussten sie sich zusammenreißen um nicht selbst in tiefe Trauer zu fallen. „Shinichi? Hast du den Unfall mitbekommen?“ ,fragte Takagi nun vorsichtig und legte eine Hand auf seine Schulter. „Sie ist tot." „Ja. Es tut mir so leid.“ „Das hatte sie nicht verdient. So zu sterben.“ „Natürlich nicht. Aber laut dem Lenker hat sie nur auf den Boden gesehen. Weißt du warum sie nicht auf die Straße achtete? Kannst du uns etwas sagen? Der Lenker steht vollkommen unter Schock und weißt nicht mehr alles.“ ,sagte Takagi wieder. Sato schluchzte kurz neben ihm und strich sich die Tränen weg. „Es ist meine Schuld. Ich hätte sie nicht alleine gehen lassen sollen nachdem sie so traurig war.“ ,sagte er nun und wandte sich ab. Takagi wollte ihm nach doch Sato hielt ihn zurück. Den Rest konnten sie ihm morgen oder ein anderes Mal auch noch fragen. Jetzt mussten sie erstmal Inspektor Megure Bescheid geben und dann zu Kogoro Mori und seiner Frau. Und dieser Besuch würde der schlimmste in ihrer ganzen Berufsbahn werden. Der ehemalige Oberschüler ging weiter. Sein Hemd war voller Blut, sowie seine rechte Hand und einiges von seinem Gesicht. Wie konnte das alles nur so eine Wendung nehmen? Shinichi ging weiter und gerade als er beim Café Poirot vorbeikam wartete dort schon Shiho. Sie waren zum Essen verabredet. Sofort hielt sie ihn auf und fragte geschockt: „Oh mein Gott, Shinichi! Ist alles okay? Bist du verletzt? Was ist passiert?“ „Es ist nicht mein Blut. Es ist ihres.“ „Von wem? Was ist passiert?“ „Ihr Ende…“ ,gab er zurück und ging langsam zur Detektei hinauf. Shiho folgte ihm sofort. Was war genau passiert? Und wenn er so zu Ran gehen wollte, würde sie ausflippen. Ebenso Kogoro. Shiho hielt ihm noch einmal zurück und fragte was los sei als schon die Tür der Detektei aufging und Kogoro heraus sah. Er sah verwundert zu den beiden denn immerhin hatte seine Tochter ihm alles erzählt. Doch als er Shinichi ansah, wurde sein Blick geschockt. Sofort kam er die paar Stufen hinunter und legte seine Hände auf seine Schultern. „Shinichi was ist passiert? Geht es dir gut?“ „Kogoro es tut mir so leid. Es ist ihr Blut.“ ,sagte Shinichi und wieder ran eine Träne über seine Wange. „Ihres? Von wem? Jetzt rede doch Shinichi.“ ,schrie Kogoro schon fast und rüttelte an dem 18-jährigen. „Ran's. Sie ist tot.“ Kogoro sowie Shiho stand der Mund offen als Shinichi nur traurig zu Kogoro sah und zu weinen begann. Kogoro schüttelte den Kopf und dachte er wäre in einem Albtraum gefangen. „Nein das ist nicht wahr. Du musst dich da irgendwie geirrt haben. Jetzt sag mir wessen Blut das wirklich ist.“ „Es ist von Ran.“ ,erklang nun eine Stimme hinter ihnen. Shiho und Kogoro sahen hin als Inspektor Megure mit Kommissarin Sato da stand. Sie hatte schon gerötete Augen und strich sich immer wieder eine Träne weg. „Mori, es tut mir sehr leid. Ran war in einem Autounfall verwickelt und hat es nicht überlebt.“ „Nein … Nein … Meine Ran … Nein …“ ,schluchzte Kogoro und sank auf die Knie. Er begann bitterlich zu weinen und Sato kniete sich sofort neben ihn und umarmte den weinenden Mann. Shinichi lehnte sich an die Wand und sah auf seine blutigen Hände als er ebenfalls zu Boden sank. Shiho kam neben ihren Freund und nahm ihm ebenfalls in die Arme. Inspektor Megure versuchte die Fassung zu behalten doch selbst er verlor ein paar Tränen. Anschließend nahm er sein Handy heraus und rief Eri Kisaki an. Er sagte am Telefon noch nichts, nur dass es höchste Dringlichkeit hatte. Er wusste, sobald sie hier stehen würde und Kogoro sowie Shinichi so vorfand, würde sie schon ahnen was los sein würde. Megure musste stark bleiben. Für die Familie Mori. Shinichi sah gerade hoch als Eri schon um die Ecke bog und außer Atem fragte was passiert sei. Doch ihr Blick fiel auch gleich zu ihrem Mann und Shinichi. Sie sah die zwei und wusste dass es etwas mit ihrer Tochter zu tun hatte. Sie hielt sich eine Hand vor den Mund und sah geschockt zurück zu Inspektor Megure. "Nein…" ,begann sie leise. "Es tut mir sehr leid Frau Kisaki. Aber ihre Tochter hatte einen schweren Unfall und ist gleich am Unfallort verstorben." "Nein!" ,schrie sie und sank auf die Knie. Inspektor Megure kniete sich gleich zu ihr als sie sich an seinem Mantel festhielt und laut schluchzte. Shinichi sah zu ihr als wieder eine Träne über seine Wange ran. Anschließend sah er etwas nach oben und er bemerkte nur wie sein Körper nach lies und er auf die Seite fiel und alles schwarz wurde. Shinichi saß kerzengerade in seinem Bett. Die Augen aufgerissen und er atmete schnell. Er fuhr sich durchs Haar und sah neben sich. Da schlief Shiho ganz friedlich. War alles nur ein Traum? Es fühlte sich so real an. Was wenn es doch Realität gewesen war und er einfach bewusstlos geworden war? Shinichi stand langsam auf, zog sich leise an und verließ das Schlafzimmer. Es war bereits nach Mitternacht doch er musste wissen was nun mit Ran war. Er eilte die Treppe hinunter. Unten zog er sich noch seine Schuhe an und verließ das Haus. Hoffentlich wurde Shiho jetzt nicht wach. Bei den Mori’s angekommen ging er gleich zur Wohnung hinauf. Sofort klopfte und klingelte er. Was wenn aber eine völlig fertige Eri nun öffnete? Er könnte versuchen sie zu trösten oder sich entschuldigen. Shinichi klingelte wieder als das Licht anging und die Tür aufgeschlossen wurde. Sein Herz raste und irgendwie zitterte er am ganzen Körper. „Bitte Ran, sei du es.“ ,dachte er als schon die Tür aufging. Eine etwas verschlafene Ran stand vor ihm und sah etwas verwundert sowie auch genervt. „Shinichi? Hast du mal auf die Uhr gesehen? Es ist mitten in der Nacht.“ „Du lebst!“ ,sagte er sofort erleichtert und umarmte sie. „Was?“ ,fragte die Brünette und drückte Shinichi wieder von sich. Beide sahen sich kurz an als sie in seinen Augen die Traurigkeit erkannte als er sie gleich wieder umarmte. Diesmal lies Ran es zu obwohl sie immer noch sehr verwundert war. Schließlich legte sie aber ihre Arme um ihn und fragte sachte nach: „Shinichi was ist denn los?“ Er löste sich langsam wieder aus der Umarmung und sah sie an als er endlich antwortete: „Ich dachte ich hätte dich für immer verloren. Aber es war nur ein schrecklicher Traum.“ Beide sahen sich weiter an als Ran lächelte und sagte: „Keine Sorge, mir geht’s gut.“ „Darf ich bleiben?“ ,fragte er plötzlich und Ran sah leicht erschrocken in seine blauen Augen. „Heiji ist hier. Und was ist mit Shiho?“ „Sie schläft tief und fest. Bitte, dieser Traum war einfach viel zu real als dass ich gleich wieder gehen will.“ „Na gut. Aber wir reden unten in der Detektei.“ Sie zog ihre Hausschuhe an und ging mit Shinichi hinunter in die Detektei. Beide setzten sich gegenüber auf das Sofa als Shinichi von seinem Alptraum erzählte. Ran schauderte direkt als er ihren Tod so genau beschreiben konnte. Irgendwie war es klar dass er aufgetaucht war. Vermutlich hätte sie es genauso getan. Nachdem er fertig erzählt hatte sagte sie: „Wow. Ganz schön heftiger Traum.“ „Ja. Ich wachte auf und wusste nicht was nun real war und was nicht mehr.“ „Kann ich mir denken.“ Ran lächelte nun sanft und sagte noch: „Aber wie du siehst ist alles okay. Mir geht es gut.“ Er lächelte auch etwas und sah sie an. „Am liebsten würde ich bleiben.“ „Das geht nicht. Heiji ist oben. Und mich wundert es schon dass er bei dem Krach nicht wach wurde.“ „Ich bin wohl zu spät.“ ,gab er zurück und sah kurz zu Boden. Ran nickte nur und sagte noch: „Ich doch auch. Aber zwischen uns sollte es wohl nie ernster werden.“ „Ran wir haben vor drei Tagen miteinander geschlafen. Wie ernster hätte es denn deiner Meinung nach gehen sollen?“ „Dass ich jetzt deine feste Freundin bin. Und das ganze was jetzt hier abläuft nie soweit gekommen wäre.“ ,gab sie zurück. Er sah durchs Zimmer und nickte. Ran stand wieder auf und sagte noch: „Du solltest besser gehen.“ „Warum?“ „Weil Heiji bald bemerkt dass ich weg bin.“ „Bist du glücklich mit ihm?“ ,fragte der ehemalige Schüler und stand auch auf und kam zu ihr. Ran wich einen Schritt zurück und sagte leise: „Nicht. Du bist mit Shiho zusammen. Und ich mit Heiji.“ „Lass es uns für einen Moment vergessen. Bitte. Ich will wieder in einen Traum der den letzten auslöscht.“ „Und wie soll das gehen?“ „Darf ich dich nicht küssen?“ „Shinichi … Ich weiß dass du deinen Traum vergessen willst aber ich kann das nicht. Du bist mit Shiho zusammen und ich mit Heiji.“ „Ich weiß. Aber können wir nicht einen Moment haben, wo es nur uns gibt?“ „Nein.“ „Bereust du die Nacht von vor drei Tagen?“ ,fragte er nun als sie noch einen Schritt zurück gemacht hatte. Gerade als sie antworten wollte, hörte sie schon Heiji’s Schritte von der Wohnung herunterkommen. Sofort schubste sie Shinichi nach hinten als dieser sich knapp neben die Eingangstüre stellte. Heiji öffnete diese und erblickte Ran. „Da bist du. Was machst du hier unten?“ „Ach ich wurde wach weil ich geträumt hatte dass hier eingebrochen wurde. Da wollte ich nach dem rechten sehen.“ Sie lächelte und kam gleich zu ihm. Er legte eine Hand um sie und sie gab ihm einen Kuss. „Dann gehen wir besser wieder ins Bett.“ ,sagte er und zog sie wieder hinaus. Ran schaltete das Licht ab und ging mit Heiji hinauf in die Wohnung. Shinichi blieb noch eine Zeit hinter der Tür stehen bevor er sich leise hinausschlich und nach Hause ging. Er hatte sich etwas eingebildet und konnte nur hoffen dass er somit die Freundschaft zu Ran nicht noch mehr zerstört hatte. Kapitel 7: Entscheidung ----------------------- Eine knappe Woche war vergangen seit Shinichi’s Albtraum. Es war sein einziger gewesen und selbst nach einer Woche, kämpfte er noch dagegen. Immer wieder kamen ihm die Bilder in den Kopf wie Ran tot auf dem Auto lag. Auch wenn es nicht real war, fühlte es sich dennoch so an. Shiho bemerkte natürlich dass mit Shinichi etwas nicht stimmte, aber wenn sie ihn darauf ansprach, kam keine wirkliche Antwort. Beide saßen gerade auf der Terrasse und lasen ein Buch als sie ihres niederlegte, zu ihrem Freund sah und fragte: „Ist denn alles in Ordnung?“ „Ja klar.“ ,gab er als Antwort, sah aber nicht vom Buch hoch. „Shinichi seit knapp einer Woche ist doch etwas los. Du hast mir auch noch nicht die Wahrheit darüber gesagt wo du in der Nacht warst.“ Endlich legte auch er sein Buch nieder, schob die Sonnenbrille nach oben und seufzte kurz bevor er antwortete: „Ich habe dir doch gesagt dass ich spazieren war. Es war einfach so heiß am Tag und als ich wach wurde habe ich mir die Beine vertreten.“ „Irgendwie kann ich dir das nicht glauben. Sag mir doch wenn du eine andere hast.“ „Was? Ich hab‘ doch keine andere. Wie kommst du auf das?“ „Weil du dich nach Mitternacht aus dem Haus schleichst, fast zwei Stunden weg bist und dann auf der Couch geschlafen hast.“ „Ich wollte dich nicht wecken.“ „Shinichi …“ ,doch sie konnte nicht weitersprechen denn ihm reichte die Diskussion. „Shiho wenn du mir nicht glaubst ist es deine Sache. Ich habe dir gesagt was los war und fertig. Ehrlich … auf so etwas habe ich keine Lust.“ Schon war er aufgestanden und ins Haus verschwunden. Shiho seufzte und sah auf die Liege wo gerade noch Shinichi gesessen hatte. Sein Buch lag noch da als sie eine kleine Ecke oben herausstehen sah. Vermutlich wohl sein Lesezeichen. Aber seit wann benutzte Shinichi so etwas? Shiho stand auf, nahm das Buch und klappte es auf der Stelle auf. Es war aber kein normales Lesezeichen. Es war ein schwarz-weiß Foto von Ran. Sie stand seitlich und lächelte in die Ferne. Wo genau das Bild aufgenommen wurde und wann, wusste sie nicht. Da hörte die kurzhaarige schon wieder die Schritte ihres Freundes als sie das Buch schnell zuklappte und wieder hinlegte. Sie schnappte sich ihres und ging hinein als Shinichi gerade herauskam. „Wo gehst du hin?“ „Weg.“ ,sagte sie schnell und eilte bei der Tür hinaus. Shinichi sah ihr leicht Kopfschüttelnd nach als er sich wieder setzte und sein Buch weiterlesen wollte. Da sah er ebenfalls die kleine Ecke herausschauen und schlug es auf als er das Bild von Ran sah. „Dass ich das da reingelegt habe wusste ich gar nicht mehr ….“ ,dachte er und plötzlich dämmerte es ihm auch schon. Shiho hatte sicher das Bild gesehen und war deshalb so schnell verschwunden. Dabei hatte er das Foto damals von Ran einfach mitgenommen als sie in der ersten Klasse der Oberschule waren. Sie hatte es in ihren Ferien gemacht und wollte es Shinichi einfach zeigen doch er gab es ihr nicht mehr zurück. Sofort stand er auf und eilte ebenfalls aus der Tür. Shiho dachte bestimmt er würde das Foto mit Absicht als Lesezeichen verwenden. Diese war schone in ganzes Stück voraus als sie nachdachte wo sie denn hin sollte? Doch da fiel ihr eine Person ein, die ihr helfen konnte. Diese eine Person die Shinichi besser kannte als jeder andere. Ran hatte sich gerade fertig gemacht um mit Heiji in die Stadt zu gehen. Er stand noch im Badezimmer als . „Wer ist das?“ ,fragte Heiji laut aus dem Badezimmer. „Keine Ahnung.“ ,rief Ran zurück und ging zur Tür. Sie öffnete und sah Shiho verwundert in ihr trauriges Gesicht. „Shiho?“ „Hallo. Darf ich reinkommen?“ Ran nickte gleich als Shiho herein kam und die ehemalige Schülerin die Tür wieder schloss. „Ist alles okay?“ ,fragte Ran ihre Freundin als beide im Wohnzimmer standen. „Keine Ahnung. Aber nicht wirklich.“ „Okay … etwas genauer.“ „Ich glaube Shinichi liebt dich.“ Im nächsten Moment war nichts mehr zu hören. Weder der Straßenlärm noch das atmen oder kurze Seufzen von Shiho. Ran war erstarrt. Aber nicht nur sie. Auch ihr Freund, welcher genau diesen Satz gehört hatte stand ebenfalls starr vor der Tür. Die beiden Frauen bemerkten ihn somit nicht. „Wie … wie kommst du darauf?“ ,fragte Ran nach einer Minute. „Als wir vorhin auf der Terrasse gelesen haben, hatten wir eine kleine Diskussion und als er kurz ins Haus ging, sah ich dass bei seinem Buch etwas heraus stand. Als ich nachsah, war es ein Foto von dir. Du warst seitlich drauf und hast in die Ferne gesehen.“ „Das Foto ist sicher fünf Jahre alt. Und glaub mir, ich weiß nicht woher er es hat und warum er es in seinem Buch hat. Ehrlich Shiho.“ „Liebst du ihn?“ „Nein. Nicht mehr.“ ,sagte Ran etwas leise und sah beschämend zu Boden. „Du hast ihn geliebt?“ „Ja. Etwa seit der Mittelschule.“ „Und seit wann nicht mehr?“ ,hakte Shiho weiter nach. „Etwa zwei Wochen nachdem ihr zusammen ward.“ Stille. Heiji hatte sich an die Wand gelehnt und fuhr sich durch die Haare. Natürlich hatte er gewusst dass Ran Gefühle für Shinichi gehabt hatte. Aber solange? Auch Shiho war etwas verunsichert. Sie ging kurz auf und ab als sie tief durchatmete und Ran fragte: „Aber als ich damals da war, um dich zu fragen ob du etwas gegen unsere Beziehung hättest, hast du gesagt dass Shinichi nur ein guter Freund wäre.“ „Ich weiß. Aber es war auch die richtige Entscheidung. Glaub mir. Shinichi liebte mich nie so wie dich. Er hätte meine Gefühle niemals erwidert. Aber für dich tat er es. Glaub mir, das Foto ist sicher nur ein Missverständnis. Vielleicht hat es Sonoko vor fünf Jahren bei ihm deponiert als sie uns noch verkuppeln wollte.“ „Aber du hast keine Gefühle mehr für Shinichi?“ „Nein. Ich liebe seit einiger Zeit jemand anderen und das fühlt sich richtig an.“ Heiji wurde wieder etwas hellhörig als er die Freude in ihrem letzten Satz hörte. War er damit gemeint? Bestimmt. Eigentlich wollte er sich nun zeigen als Shiho fragte: „Und dieser jemand macht dich glücklich?“ „Sehr glücklich. Es ist einfach etwas ganz besonderes dass ich nach kurzer Zeit bereits eine Entscheidung getroffen habe die meine Zukunft um einiges verändert.“ „Wie meinst du das?“ ,fragte Shiho verwundert und sah ihre Freundin an. Ran schwieg kurze Zeit. Sie atmete tief durch und konnte ihr Lächeln nicht verbergen. Es steckte sogar Shiho an als diese erneut nachfragte. Auch Heiji stand dicht an der offenen Tür und lauschte weiter. Welche Entscheidung meinte sie? „Weißt du, ich werde nicht in Tokio bleiben. Ab Herbst beginne ich mein Studium an der Uni in Osaka.“ „Du … Du ziehst nach Osaka?“ ,fragte ihre Freundin geschockt überrascht. „Ja. Aber bitte, erzähle es noch keinem. Ich habe es noch niemanden erzählt außer dir jetzt. Und deshalb glaube mir bitte, dass ich wirklich nichts von Shinichi will. Er ist nur ein guter Freund. Mehr nicht.“ „Okay … Wow. Du gehst weg?“ Sie nickte. Shiho bekam Tränen in die Augen. Ran war die erste die ihr die Freundschaft anbot als sie neu in die Stadt kam und nach nur einem Jahr ging sie weg. Osaka war zwar nicht auf der anderen Seite der Welt, aber dennoch weiter weg. Und wenn die Uni erst mal losging, würden sie sich so und so schon selten sehen. Ran sah die Tränen in Shiho’s Auen als sie sofort auf ihre Freundin zuging und sie umarmte. Die kurzhaarige umarmte ihre Freundin ebenfalls als schon die Tränen über ihre Wangen kamen. „Bist du dir denn sicher?“ „Es war noch nie so einfach eine so große Entscheidung zu treffen.“ „Du wirst mir fehlen. Versprich mir wenigstens, dass ich eine Abschiedsfeier organisieren darf.“ „Selbstverständlich. Wer denn sonst?“ Die Freundinnen sahen sich wieder an als die Brünette ihr die Tränen wegstrich und noch lächelnd aber mit leicht trauriger Stimme sagte: „Und du versprich mir, nicht locker zu lassen was Shinichi angeht. Er braucht zwar manchmal eine Weile aber irgendwann redet er Klartext.“ „Versprochen.“ Beide sahen sich lächelnd an als es erneut an der Tür klopfte. Shiho seufzte kurz da sie bereits ahnte wer es sein würde. Ran ging gleich zur Tür, öffnete und trat auch gleich beiseite als Shinichi herein kam. Er sah sofort Shiho im Wohnzimmer stehen als Ran die Tür wieder schloss und nach kam. Shinichi sah seine Freundin an und sagte gleich etwas wütend: „Was ist los mit dir? Warum redest du nicht mit mir sondern läufst weg?“ „Warte mal, du gehst mich jetzt an? Wer ist derjenige der mir seit einer Woche aus dem Weg geht und nicht sagt was los ist. Dann ist es doch verständlich dass ich dann auch mal einfach gehen kann. Immerhin hast du es mitten in der Nacht getan.“ Ran wusste sofort welche Nacht sie meinte. Jene Nacht als sie mit Shinichi in der Detektei ihres Vaters stand und er sie küssen wollte. Warum machte dieser Detektiv nur immer alles so kompliziert? Die Brünette seufzte kurz als sie etwas näher zu den beiden Streitenden ging und etwas lauter sagte: „Okay jetzt atmen wir erst mal durch. Ihr beide habt eine Menge zu bereden und ich finde ihr solltet das nicht hier tun. Aber bitte, redet in Ruhe.“ Die beiden sah zu Ran und wussten dass sie Recht hatte. Dennoch konnten sie es im Moment nicht. „Ich brauche Zeit für mich.“ ,gab Shinichi nach kurzem Schweigen zurück und verließ die Wohnung. Ein lauter Tür Knall lies die Freundinnen zusammen zucken als Shiho sich eine Träne wegstrich. Ran umarmte sie erneut als Shiho fragte: „Kann ich heute bei dir bleiben? Ich möchte nicht alleine sein.“ Ran nickte nur. Sie wusste das Heiji mindestens den Streit mitbekommen hatte und ihm jetzt eine ziemliche Erklärung schuldig war, warum das alles passierte. Denn auch wenn sie Shinichi gut kannte, kannte Heiji ihn genauso gut. Nach kurzer Zeit, als sie Shiho wieder beruhigt hatte, ging sie um ein paar Sachen zu holen für die Nacht bei Ran. Kaum war die ehemalige Schülerin aus der Tür, konnte Heiji endlich ins Wohnzimmer. Ran seufzte laut als sie seine Stimme hinter sich hörte: „Okay, ich habe einige Fragen.“ Leicht erschrocken drehte sie sich um und fragte zuerst: „Was hast du mitbekommen?“ „Sagen wir so, als es das erste Mal klopfte, wollte ich bereits ins Wohnzimmer.“ Ran nickte und kam einen Schritt näher auf Heiji zu. Sie sah in seine grünen Augen, lächelte kurz als sie auch schon zu weinen begann. Er war nun noch mehr überrascht denn er bemerkte, dass da mehr war als der Streit zwischen Shiho und Shinichi. Viel mehr. Sachte strich er ihr eine Träne weg, sah in ihre grau-blauen Augen und fragte: „Was ist los?“ „Bevor ich dir alles erzähle, musst du wissen dass was ich über Osaka sagte, die Wahrheit ist. Und dass ich dich wirklich liebe.“ Er nickte und in seinem Blick konnte sie bereits den Schmerz erkennen. Und dieser Schmerz würde bestimmt gleich viel größer werden. Die Brünette nahm seine Hand und setzte sich mit ihm aufs Sofa. Nach erneutem tief durchatmen, begann sie ihm alles zu erzählen. Wirklich alles. Kapitel 8: Wahrheit ------------------- Heiji atmete tief durch. Das war irgendwie zu viel für einen halben Tag. Er war irgendwie froh dass Ran ihm die Wahrheit sagte, aber dennoch war er zutiefst verletzt. Klar, beide waren noch nicht wirklich zusammen sondern hatten nur einen Flirt. Aber einen Tag später ging es doch rund. War er nur das Trostpflaster für das sie Gefühle entwickelte? Waren diese Gefühle auch echt? Der Detektiv stand auf, atmete noch einmal durch, sah zu seiner Freundin und sagte: „Ich kann das nicht.“ „Was meinst du?“ ,fragte sie erschrocken und stand auf. „Das hier. Uns. Es tut mir leid, aber ich muss dass alles erst mal irgendwie verstehen und verarbeiten.“ „Heißt das … Machst du Schluss?“ „Ja. Ich habe mir wohl etwas eingebildet was nicht wirklich da war. Es tut mir leid.“ Er ging in ihr Zimmer und packte seine Tasche. Ran stand kurze Zeit starr da und als sie beobachtete wie er ins Badezimmer und anschließend wieder in ihr Zimmer ging, eilte sie ihm nach. „Heiji bitte lass uns nochmal reden. Ich habe dir die Wahrheit gesagt weil ich keine Lüge in unsere Beziehung mitnehmen wollte. Bitte. Ich liebe dich und ich komme auch zu dir nach Osaka.“ „Das musst du nicht. Immerhin ist Schluss also kannst du auch dein gewohntes Leben in Tokio fortsetzen. Tu mir nur einen Gefallen und sag auch Shiho die Wahrheit. Sie hat es verdient.“ Ran begann erneut zu weinen als Heiji an ihr vorbeiging. An der Tür hielt sie ihn noch einmal zurück. Er wollte gerade raus doch sie stellte sich vor die Tür und drückte sie wieder zu. „Ran bitte …“ „Nein! Du hast es mich nicht erklären lassen. Es ist eine verdammt miese Aktion von mir gewesen mit Shinichi zu schlafen, ich weiß das. Und es war der größte Fehler meines Lebens aber wir müssen darüber reden.“ „Ran …“ ,begann er als sie ihm erneut ins Wort fiel: „Heiji. Ich weiß dass ich Mist gebaut habe. Ich weiß auch dass ich Shiho vorhin die Wahrheit sagen hätte sollen aber eigentlich wollte ich die Nacht mit Shinichi löschen. Für immer. Weil es nur noch einen Menschen gibt mit dem ich schlafen will. Und das bist du. Bitte, geh jetzt nicht einfach und beende unsere Beziehung nicht so abrupt. Es tut mir so leid.“ Ran strich sich eine Träne weg als Heiji seine Tasche fallen lies, kurz durchatmete, sie ansah und anschließend schnell auf sie zuging. Mit einem Ruck hatte er sie hochgehoben und beide küssten sich leidenschaftlich. Er drückte sie gegen die Wand neben der Tür und küsste sie weiter als er jedoch das Bild in den Kopf bekam wie sie Shinichi küsste. Er brach den Kuss ab und lies Ran langsam wieder sinken dass sie auf ihren Füßen stand. Er lies sie los, strich ihr eine Träne weg und sagte: „Es tut so weh. Ich kann das nicht.“ Schon schnappte er sich wieder seine Tasche und eilte aus der Wohnung. Ran sank an der Wand hinunter und weinte. Sie wusste dass sie die Beziehung zerstört hatte. Heiji fühlte sich ausgenutzt und betrogen. Ran schluchzte noch einmal als sie wieder aufstand und wütend wurde. Wütend auf sich und auch auf Shinichi. Sofort zog sie sich ihre Schuhe an und eilte aus der Wohnung. Schnellen Schrittes ging sie durch die Straßen und blendete alles und jeden aus. Kurz vor seinem Haus schrieb sie ihrer besten Freundin Sonoko noch eine Nachricht dass es ihr leid täte. Angekommen klingelte sie gleich wild und es wurde auch gleich geöffnet. Ran kam durch den kleinen Vorgarten als Shinichi bereits bei der offenen Haustüre stand. „Ran? Was ist denn passiert?“ ,fragte er gleich besorgt als sie herein kam und er die Tür schloss. „Du bist passiert! Du und deine bescheuerte Art zu glauben alles und jeden haben zu können wann du es willst.“ „Von was redest du?“ „Von dir. Von mir. Von uns und von unserer Nacht.“ „Ran … bitte … nicht hier.“ ,sagte er und versuchte sie zu beruhigen. Ein kurzes Kopf schütteln von Ran’s Seite lies ihn wissen dass es nicht einfach sein sollte. Und schon gar nicht leise. Shiho hatte gerade alles fertig eingepackt als sie oben an der Treppe stand und ihre Freunde unten stehen sah. Zum überhören war Ran jedenfalls nicht. „Ich habe dich solange geliebt. Es begann bereits in der Mittelschule und endete erst als Heiji richtig in mein Leben trat. Immer wieder habe ich versucht dir klar zu machen was ich für dich empfand aber du? Du hast mich als gute Freundin gesehen. Ich hab‘ dir sogar dieses Foto von mir aus meinem Urlaub von vor fünf Jahren einfach überlassen. Hast du wirklich geglaubt ich habe nicht bemerkt wie du es heimlich eingesteckt hast? Andauernd dachte ich mir dass es bald soweit sein würde und du würdest auch Gefühle für mich bekommen. Doch nichts. Ich dachte schon du könntest einfach niemanden außer dir selbst lieben, aber anscheinend konntest du, denn dann kam Shiho. Ich wusste nicht was da zwischen euch war, aber es war gewaltig. Und weißt du was, ich konnte langsam damit klarkommen. Ich konnte langsam verstehen warum sie es war und nicht ich.“ Die ehemalige Schülerin machte kurz Pause um tief durch zu atmen und sich die Tränen von den Wangen zu wischen. Shinichi wollte eigentlich etwas dazu sagen doch Ran war schneller und redete mit lauter und verletzter Stimme weiter: „Und dann war das Glück auch mal auf meiner Seite. Ich lernte Heiji auf eine neue Art kennen und dachte mir, dass es doch vielleicht er wäre, der für mich bestimmt war. Aber leider waren wir nicht diskret genug. Warum auch? Ich wollte mein Glück allen zeigen. Vorallem dir! Und was machst du? Du merkst plötzlich dass ich vielleicht doch mehr sein könnte als nur eine Freundin? Und ich dumme Kuh gehe auch noch mit dir aus und lasse dich in meine Wohnung. Anstatt mein erstes Mal mit demjenigen zu erleben, in welchen ich mich verliebt hatte, habe ich es an dich verschwendet!“ Shiho zuckte zusammen. Sie wusste von der Party aber Shinichi hatte ihr erzählt er kam nach Hause, fiel ins Bett und schlief ein. Es war ein Stich in ihr Herz. Shinichi atmete tief durch und sagte nun: „Ran, bitte … lass uns in Ruhe reden.“ „Ich bin es leid mit dir über irgendetwas zu reden. Weißt du, ich habe mit Heiji geredet. Ich habe ihm alles erzählt. Auch von der Nacht als du bei mir warst weil du einen Albtraum hattest und mich dann küssen wolltest. Weißt du eigentlich was das für ein Gefühl ist? Ewig abgewiesen und ignoriert zu werden und dann plötzlich, wenn ein anderer dich will, bist du interessant genug? Und das schlimmste ist auch noch, dass ich nicht nur Heiji betrogen habe, sondern auch Shiho. Eine wirklich gute Freundin die mir auch verdammt viel bedeutet. Und jetzt? Jetzt stehe ich alleine da. Ich danke dir, Herr Detektiv. Du hast es geschafft meine wichtigsten Beziehungen zu zerstören.“ Beide sahen sich verletzt an. Er hatte längst bemerkt dass Shiho ihnen zugehört hatte und wusste somit auch, dass es vorbei war. Er hatte richtig Mist gebaut und hatte nun drei wichtige Menschen in seinem Leben verloren. „Es tut mir leid.“ „Was genau?“ ,fragte sie nach und strich sich erneut die Tränen weg. „Alles. Dass ich dich verführt habe und mich somit in deine Beziehung mit Heiji gedrängt habe. Dass ich mit Shiho zusammengekommen bin obwohl ich sie liebte und dass ich überhaupt in dein Leben getreten bin.“ „Die gesamte Freundschaft mit mir?“ „Ja. Weil ich dich durchgehend verletzt habe. Auch wenn es unbewusst war. Aber eines muss ich dennoch auch loswerden. Wenn ihr Frauen immer nur darauf wartet dass der Mann mal irgendwie bemerken sollte dass man etwas für ihn empfindet, tut auch was dafür. Seid nicht nur die gute Freundin und seid verdammt nochmal ehrlich wenn man euch fragt was ihr für einen empfindet. Denn glaub mir meine Liebe, ich bin es auch leid andauernd nur herum geschubst zu werden.“ Ran’s Blick wurde erschrocken. In seiner Stimme war die Traurigkeit, aber auch die Enttäuschung zu hören. Aber er hatte Recht. Warum hatte sie nicht viel früher etwas gesagt? Warum hatte sie damals bei Shiho nicht einfach die Wahrheit gesagt? Shinichi atmete tief durch, sah zu Boden und versuchte die Traurigkeit unter der Enttäuschung zu begraben. Ran atmete nun auch tief durch. Bevor sie noch etwas sagen konnte, sah er sie wieder an und sagte: „Es gibt nur einen verdammt schmalen Grat zwischen Freundschaft und Liebe und du hattest nie den Mut ihn zu überschreiten. Also halte mir nicht vor dass ich es auch nicht getan habe. Und auch wenn ich es bereue Shiho betrogen zu habe, bereue ich nicht die Nacht mit dir.“ Ran sah in seine blauen Augen und wusste dass auch sie die Nacht nie bereut hatte. Aber sie liebte nun Heiji und die Gefühle für Shinichi gehörten der Vergangenheit an. Für immer. „Es tut mir leid.“ ,sagte sie leise und ging. Shinichi sah ihr nach und als sich die Tür geschlossen hatte, ging er nach oben. Dort stand eine geschockte sowie traurige Shiho mit einer kleinen Tasche in der Hand. Shinichi blieb vor ihr stehen, strich ihr eine Träne von der Wange und sagte: „Du wirst einen Koffer brauchen für deine ganzen Sachen. Vielleicht kannst du mir ja irgendwann verzeihen aber … ich würde es auch verstehen wenn du es niemals tun würdest.“ „Haben wir überhaupt keine Chance mehr?“ „So leid es mir tut aber nein.“ „Aber Shinichi … ich liebe dich dennoch.“ ,gab sie zurück als er schon an ihr vorbeigegangen war. „Das ist der größte Fehler den du machen konntest. Und ich war ein Idiot weil ich es zugelassen habe, denn ich habe gewusst dass es nicht gut ausgehen würde. Es tut mir leid.“ Er ging in das Zimmer seiner Eltern und schloss die Tür ab. Shiho verstand somit dass sie ihre Sachen packen konnte. Er hatte Recht, es war ein Fehler dass sie sich in ihn verliebt hatte. Deshalb versuchte sie auch nicht mehr wegen ihm zu weinen. Nie wieder. Ran kam wieder zu Hause an als sie sich einfach in ihr Zimmer einschließen wollte. Doch da erklang schon die vertraute Stimme ihres Vaters: „Hallo Mausebein. Da bist du ja.“ Und mit einem Mal fiel alles von ihr ab. Sie umarmte freudig ihren Vater und kaum dass er sie auch festhielt, begann sie bitterlich zu weinen. Sofort machte Kogoro sich Sorgen um seine Tochter und tröstete sie. Doch er fragte auch gleich nach: „Was ist denn los? Hat dieser Detektiv etwa Mist gebaut? Ich schwöre, wenn er dir was …“ ,doch da fiel Ran ihm ins Wort: „Nein. Ich bin diejenige die ziemlichen Mist gebaut hat.“ „Du? Das glaube ich nicht.“ „Ach Paps … ich bin leider nicht mehr dein kleines Mädchen.“ „Oh doch. Und das wirst du immer sein. Was ist denn los?“ Und da begann Ran erneut mit der ganzen Geschichte. Von Anfang an und mit jedem Detail. Sie wusste, mit ihrem Vater konnte sie darüber reden. Er würde sie verstehen. Und er würde zu ihr halten. Nach knapp 20 Minuten hatte Ran alles erzählt und sah ihren Vater beschämt an. Er aber strich ihr sanft über den Rücken und sagte: „Also Mausebein … Das Drama was du in zwei Wochen durchgemacht hast, hatte ich in meiner ganzen Jugend. Aber jetzt bleibt mir eine Frage offen, was du wirklich willst.“ „Ich?“ „Ja. Was willst du wenn der Sommer vorbei ist?“ „Ich möchte in Osaka studieren. Auch wenn es nicht um Heiji geht möchte ich es. Ich muss raus aus Tokio und ein neues Kapitel aufschlagen.“ „Dann mach das auch.“ ,gab er lächelnd zurück als sie gleich das Telefon nahm. Mit leicht traurigem Gesicht sah er seiner Tochter beim telefonieren zu und sah, dass es sie wieder froh machte. Auch wenn es bedeutete dass er sei ab Ende des Sommers nicht mehr oft sehen würde, würde er wissen dass sie glücklich war. Nach dem Telefonat kam sie zu ihrem Vater und erzählte dass sie sich noch umschreiben lassen konnte. Allerdings müsste sie dafür nach Osaka kommen um die Formalitäten erledigt zu haben. Ihr Vater wusste dass sie es schaffen würde und bot an mitzukommen, doch Ran wollte das alleine machen. Ganz alleine. Kaum hatte sie ihr Lächeln wieder gefunden, stürmte Sonoko bei der Tür herein. „Du lebst noch, ein Glück!“ „Was? Sonoko was ist los?“ „Ich habe erst vor zehn Minuten deine SMS gelesen und bin sofort her gefahren. Da stand nur ‚Es tut mir leid‘ und man weiß dass das der Code dafür ist, dass man sich etwas antun will.“ „Glaubst du wirklich ich würde mir etwas antun?“ ,fragte Ran leicht entsetzt. „Nein … aber Sorgen habe ich mir dennoch gemacht. Also was ist los?“ „Ich lasse euch mal alleine und gehe auspacken. Bestell' doch eine Pizza für uns okay?“ Ran nickte lächelnd als sich die besten Freundinnen aufs Sofa setzten und Ran erneut erzählte. Das dritte Mal an diesem Tag und nun tat es auch nicht mehr ganz so weh. Sonoko wurde einfach überrumpelt mit allem und am Ende konnte sie sich nur eine Hand an die Stirn legen und den Kopf schütteln. „Ehrlich Ran? Das reicht doch für einen ganzen Roman. Aber was hast du dir mit Shinichi nur dabei gedacht?“ „Nichts. Es war einfach der Moment da und … wir wollten es. Dass ich doch so starke Gefühle für Heiji hatte, wusste ich da ja noch nicht. Aber nun ist es auch egal … Beide haben mich abgeschrieben und bei Shiho wird es auch nicht mehr lange dauern.“ „Ach Süße … Du hast ja mich und Makoto.“ „Da ist aber noch etwas.“ ,begann sie nun etwas leise und sah ihre beste Freundin etwas eingeschüchtert an. „Was denn?“ „Wenn der Sommer zu Ende ist, gehe ich auf die Uni in Osaka.“ „Was? Willst du Heiji stalken?“ „Quatsch! Ich muss nur einfach raus aus Tokio. Einfach mal einen neuen Abschnitt beginnen.“ „Hast du das denn nicht schon mit deiner Frisur?“ „Sonoko!“ „Tut mir leid. Aber halte immer ein Bett für mich frei denn ich komme ich jedes Wochenende besuchen.““ „Und was ist mit Makoto?“ ,fragte Ran frech grinsend zurück. „Na gut … jedes zweite Wochenende.“ Beide mussten kurz lachen als Kogoro aus seinem Zimmer sah und fragte: „Pizza?“ „Oh ja … ich bestelle.“ ,antwortete Ran gleich und nahm das Telefon. Sie ging zum bestellen in ihr Zimmer als sich Kogoro zu Sonoko setzte. „Sie geht wirklich nach Osaka.“ „Ja. Aber es wird ihr guttun.“ ,gab Kogoro zurück und strich der traurigen Sonoko über den Rücken. Da strich sich die kurzhaarige eine Träne weg als der Detektiv sagte: „Hey … sie ist doch nicht am anderen Ende der Welt. Sie kommt wieder. Nur Flug.“ „Ja … Aber dennoch ist sie weg.“ „Ja.“ Beide sahen zur Tür von Ran‘s Zimmer wo sie etwas auf und ab ging und Pizza bestellte. Sie wurde eben erwachsen und dazu gehört auch, mal alleine woanders zu sein. Kapitel 9: Abschluss -------------------- Zwei Wochen später: Der Sommer neigte sich langsam dem Ende zu. Es war nun bereits Ende August und in nur knapp einer Woche würde für Ran die Uni in Osaka losgehen. Sie konnte es noch gar nicht richtig glauben aber war dennoch sehr aufgeregt. Ihre beste Freundin Sonoko hatte die letzten zwei Wochen versucht sie zu überreden doch in Tokio zu bleiben, doch sie lehnte weiterhin ab. Sie brauchte einen ‚Tapetenwechsel‘ um von dem ganzen Sommerdrama loszukommen. Es tat nicht gut Shinichi andauernd über den Weg zu laufen und wie er dann sofort die Straßenseite wechselte oder schweigend an ihr vorbei eilte. Außerdem hatte sie ja doch im Hinterkopf dass es mit Heiji wieder klappen könnte. Natürlich verriet sie das nicht. Mit Shiho hatte sie auch keinen Kontakt mehr seid ihre Nacht mit Shinichi herausgekommen war. Ran wollte das Gespräch suchen, doch Shiho wollte nicht. Sie wollte nicht mal irgendetwas mit ihr besprechen weshalb sie auch nicht wusste dass Ran dennoch nach Osaka ging. Immerhin hatte sie von der Trennung gehört aber für sie war dann klar dass Ran nun in Tokio bleiben würde. Und Shinichi wusste generell noch nichts von ihrem Neustart in Osaka. Sonoko allerdings wollte es sich nicht nehmen lassen eine „Ende des Sommers“ – Party zu geben. Natürlich war es auch zeitgleich Ran’s Abschiedsparty. Diese hatte ihrer besten Freundin erzählt dass Shiho eigentlich eine Party organisieren wollte, aber jetzt würde sie nicht mal mitbekommen wann Ran wegging. Und das wollte Sonoko auf gar keinen Fall. Immerhin waren sie das letzte Jahr so gute Freundinnen geworden. Gerade als Sonoko noch die Dekoration überlegte, musste Ran gehen. Sie hatte noch einiges zu packen da sie doch einen Tag nach der Party schon fliegen würde um ihr Studentenzimmer zu beziehen. „Okay, ich fahre wieder nach Hause packen. Wir sehen uns dann am Samstag?“ „Ich kann es immer noch nicht fassen dass du weggehst.“ ,sagte Sonoko enttäuscht und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge. Ich komme dich sooft besuchen wie es nur geht. Versprochen.“ „Das ist wohl das mindeste. Und sei bitte pünktlich. Es beginnt um 18 Uhr.“ „War ich je unpünktlich?“ ,fragte Ran frech grinsend zurück und ging. Ihre beste Freundin sah ihr noch kurz nach als sie schließlich ihr Smartphone zückte und Shiho anrief. Sie bat sie vorbeizukommen da sie Hilfe bei der Dekoration bräuchte und Ran nach Hause musste. Die rothaarige sagte zu und war auch wirklich eine viertel Stunde später bei Sonoko. Als sie ins Esszimmer herein kam, wo Sonoko alles bastelte, sagte sie: „Ich hoffe dass Ran wirklich nicht hier ist.“ „Nein ist sie nicht. Sie ist vor 25 Minuten gegangen. Ehrlich! Aber ich brauche Hilfe. Und außerdem hoffe ich, dass du dann kommen willst am Samstag.“ „Zu deiner 'Ende des Sommers' – Party? Ran kommt auch oder?“ „Äh ja … Es ist immerhin auch für sie.“ „Was meinst du?“ ,fragte Shiho nach und las nun den unteren Text auf dem Banner. „Abschiedsparty für Ran… Warum das denn?“ „Sie geht doch nach Osaka.“ ,antwortete Sonoko etwas traurig. „Obwohl mit Heiji alles aus ist? Will sie ihm auf die Nerven gehen dass er sie zurück nimmt?“ „Nein. Aber sie will einen Neuanfang ohne Shinichi dauernd zu begegnen. Sei doch froh. Somit ist die Bahn für dich komplett frei.“ Shiho schwieg kurz und schluckte. Sie nahm ein paar künstliche Sonnenblumen, schnitt den Stiel weg und klebte sie auf das Banner. „Okay … das war ein langes Schweigen.“ ,gab Sonoko nun als Antwort als knappe zehn Minuten stille herrschte. „Das mit Shinichi und mir wird nichts mehr.“ ,sagte Shiho schließlich traurig und setzte sich auf den Esszimmersessel. „Aber warum das denn? Er hat dich doch betrogen. Da kann er doch froh sein wenn du ihm eine zweite Chance gibst.“ „Hab‘ ich ihm auch gesagt aber er lehnte ab. Er meinte ich würde nun immer die Angst haben dass er mich betrügen würde und er wolle dass ich jemand neuen finde der so etwas nicht tut. Dabei kann man sich nie sicher sein. Ich meine, hättest du das von Shinichi und Ran gedacht? Dass mich beide so hintergehen?“ „Nein. Aber Shiho, es tut in beiden furchtbar leid. Und ich wette, mit der Zeit wird die Wunde sich schließen und ihr könntet wieder Freunde werden. Wenn du es nur zulässt.“ Shiho seufzte. Sie hasste es wenn Sonoko Recht hatte. Und das hatte sie meistens. Vor allem in diesen Dingen. „Na gut. Ich komme zur Party, aber versprechen tue ich nicht.“ „Das ist doch schon mal was.“ ,sagte Sonoko lächelnd und beide bastelten noch lange weiter. Ran packte gerade den letzten Koffer als es an der Tür klingelte. Ihr Vater stand schon vom Sofa auf als er beim hingehen zur Tür ins Ran’s Zimmer rief: „Erwartest du noch jemanden?“ „Nein.“ ,rief sie gleich zurück und packte gemütlich weiter. Kogoro öffnete die Tür als ein schnaufender Shinichi da stand und gleich fragte: „Ist sie hier?“ „Äh … ja. Aber was willst du?“ „Mit ihr reden.“ Kogoro trat wortlos zur Seite. Shinichi kam herein, zog schnell die Schuhe aus und eilte in Ran’s Zimmer. Als er in der Tür stand und schon die gepackten drei Koffer sah und Ran mitten in einem Kleiderhaufen und ein dritter Koffer halb gepackt vor ihr, sagte er mit wütender Stimme: „Ist das dein Ernst?“ Erschrocken sah sie zur Tür und erblickte Shinichi. Ihr Vater stand hinter ihm und sah Ran mit fragendem Blick an als sie nur deutete dass er gehen konnte. Etwas vorsichtig ging er und setzte sich wieder aufs Sofa. Ran war inzwischen aufgestanden und bat Shinichi herein. Er sah sich um und stemmte seine Hände in die Hüften. Die Brünette schloss ihre Zimmertüre als sie fragte: „Was tust du hier?“ „Dich fragen ob das wirklich dein Ernst ist.“ „Und was genau? Das packen oder meine Abreise am Sonntag nach Osaka?“ „Beides! Und warum erfahre ich nichts davon?“ „Naja, wenn du nicht immer die Straßenseite gewechselt hättest oder blitzschnell mit gesenktem Kopf an mir vorbei gerannt wärst, hätte ich es dir auch sagen können.“ „Und was ist mit anrufen oder einer SmS? Einfach nur kurz wie ‚Hey Shinichi. Ich weiß wir sind keine Freunde mehr aber ich dachte es interessiert dich vielleicht dass ich ab September die Uni in Osaka besuche.‘ SO etwas in der Art vielleicht?“ „Wer hat je gesagt dass wir keine Freunde mehr sind?“ ,fragte sie nun wütend und verschränkte die Arme vor der Brust. „Oh bitte. Dein Abgang damals vor zwei Wochen war doch eindeutig.“ „Mein Abgang war eindeutig? Hör mal Mister Detektiv! Du hast mir ins Gesicht gesagt dass du es bereust dass wir uns je kennengelernt haben. Soll ich dir dann noch nachlaufen? Ich habe noch so etwas wie Würde.“ „Natürlich. Jetzt bin ich wieder Schuld. Natürlich ist immer der Kerl Schuld oder?“ „Das hab‘ ich nicht gesagt. Ich weiß genau dass ich an unserer Nacht genauso viel Schuld trage wie du. Aber sei doch ehrlich. Was haben wir von dieser Nacht? Shiho und du habt euch getrennt, Heiji hat sich von mir getrennt und wir zwei können nicht mal mehr normal miteinander umgehen. Wolltest du so einen Ausgang? Dachtest du wirklich die Nacht könnte einfach untergehen wie damals die Titanic?“ Shinichi atmete tief durch. Er sah sich erneut um als er sich mit seinen Händen durchs Haar fuhr. Dachte sie denn wirklich er hatte das geplant? „Natürlich wollte ich nicht dass es so ausgeht. Ich wollte ein anderes Ende aber das was ich wollte hast du doch damals schon verhindert als du zu Shiho sagtest dass wir beide nur Freunde wären. Sie hatte sich so an mich ran gemacht und dauernd habe ich sie abgewiesen, bis sie mir sagte dass du ‚deine Erlaubnis‘ gegeben hättest.“ „Ja und? Wir waren doch nur Freunde. Zumindest von deiner Seite aus. Ich habe dich einmal geliebt aber du hattest nie irgendwelche Andeutungen gemacht, also dachte ich du wärst mit ihr so und so glücklicher.“ Er schüttelte nur den Kopf. Seit Jahren redeten sie aneinander vorbei und alles wurde nur noch komplizierter. Schön langsam war er es leid immer wieder vom Neuen anzufangen und vom Neuen sich rechtfertigen zu müssen. „Wieso hast du damals nicht einfach vorher mit mir geredet? Warum bist du nicht zu mir gekommen und hast gesagt was du empfindest? Stattdessen hast du uns gesehen und gelitten?“ „Schön war es nicht aber ich dachte du liebst sie.“ „Hab ich dann auch begonnen. So etwa nach einer Woche Beziehung.“ „Bitte?“ ,fragte sie nun erschrocken. Er hatte Shiho gar nicht geliebt aber war dennoch mit ihr zusammen gekommen? Wieso? „Aber du hast sie in der Schule doch auch immer schon so verliebt angesehen. Da dachte ich eben es hätte schon länger zwischen euch gefunkt.“ „Quatsch. So sehe ich jede an. Ich habe dich nur immer anders angesehen weil ich Gefühle für dich hatte. Nur als du das zu Shiho sagtest dachte ich, du hättest nie welche gehabt.“ „Doch hatte ich. Allerdings war mir unsere Freundschaft wichtiger. Ich dachte, wenn wir nun zusammen kommen würden und es ginge schief, würde auch die Freundschaft brechen.“ „Wie kommst du auf das?“ „Ähm … weil es genauso passiert ist. Wir hatten was miteinander und puff … alles aus. Auch die Freundschaft.“ Sie hatte Recht. Wieder einmal. Langsam wurden ihre Stimmen leiser und sie schnappten beide nach Luft. Das dauernde Angeschreie ging immerhin auf die Stimme. Er sah wieder um sich und wusste dass ihr Entschluss feststand. Auch er konnte nichts mehr daran ändern. Oder doch? Aber sie war doch schon an der Uni eingeschrieben, also würde sie gehen. Und jetzt lag es an ihm ob sie als neue Freunde in den Herbst starten oder als ehemalige Freunde. „Wie konnte das alles nur so schief gehen?“ ,fragte er schließlich mit ruhiger Stimme. „Wir haben nicht miteinander geredet.“ Er nickte. Danach sahen sich beide an und keiner wendete mehr den Blick ab. Seine blauen Augen liesen ihr die Nackenhaare aufsteigen. Sie hatte schon lange nicht mehr so intensiv in seine Augen gesehen. Und er konnte auch seinen Blick nicht mehr von ihren nehmen. Und mit einem Mal ging alles wieder ganz schnell. Beide rannten aufeinander zu, fielen sich in die Arme und küssten sich leidenschaftlich. Er hob sie sofort hoch und trug sie zum Bett als sie ihm schon das Hemd öffnete. Erst jetzt, als die ganze Wut von ihnen abgefallen war und beide sich ausgesprochen hatten. Es tat gut nicht mehr diese Unsicherheit zu fühlen sondern zu wissen was der andere eigentlich empfand. Und das dieses Gefühle dasselbe war wie das eigene. Doch konnte das gut gehen? Das war ihnen jetzt egal. In diesem Moment hatten sie wieder einander und auch wenn es nur für ein paar Stunden war, war der Moment da. Shinichi konnte nicht aufhören sie zu küssen und als er ihr den BH geöffnet hatte lächelte sie, fuhr mit ihren Händen durch sein Haar und küsste ihn. Beide sanken in ihr Bett zurück und gaben sich ihrer Leidenschaft hin. Einer Leidenschaft die sich schon lange angestaut hatte, ohne dass sie es bemerkt hatten. „Wie geht’s es nun weiter?“ ,fragte Shinichi vorsichtig und sah zu Ran. Diese drehte sich nun auch zu ihm lächelte und sagte: „Wir sind Freunde.“ „Ernsthaft?“ „Shinichi … ich gehe nach Osaka. Und das nicht wegen Heiji sondern nur für mich. Und jetzt eine Beziehung aufbauen und gleich eine Fernbeziehung geht gar nicht gut. Bitte lass uns erst mal wieder Freunde werden.“ „Na gut. Aber wenn ich dich besuche, kann ich für nichts garantieren.“ Beide lachten kurz als sie sich noch einmal an ihn kuschelte und leise fragte: „Wie konnte das alles nur so derartig schief gehen?“ „Wir haben uns verliebt.“ Da hatte er nun recht. Die Liebe machte eben einfach alles komplizierter. Und Ran’s gehen nach Osaka erst recht. Aber er wusste dass sie das tun musste. Er würde sich hier in Beika ganz auf sein Studium konzentrieren und vielleicht konnten beide in einem Jahr nochmal von vorne anfangen. „Kommst du zu meiner Abschiedsparty?“ „Natürlich. Ich lasse mir doch nicht entgehen Sonoko’s betrunkene Rede zu hören.“ „Warum sollte sie betrunken eine Rede halten?“ „Weil sie selbst weiß dass sie betrunkener nicht so traurig sein kann. Aber am nächsten Tag rechne mit einem Wasserfall der Gefühle.“ „Von ihr oder von dir?“ ,fragte Ran und sah ihn grinsend an. „Ich werde dich vermissen. Ganz ehrlich.“ ,sagte er nun ernst und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Ich dich auch.“ Beide gaben sich noch einen kurzen Kuss als sie schließlich aufstanden und sich anzogen. Kaum hatte Shinichi sein Hemd fertig zugeknöpft fragte er: „Ist dein Vater eigentlich noch im Wohnzimmer? Mich wundert es dass er nicht nachgesehen hatte als wir nicht mehr geschrien haben.“ „Er ist vermutlich nach dem Anfangsgeschreie abgehauen. Ich kenne ihn gut.“ „Ja kann gut sein.“ Er ging nun zur Tür, öffnete sie und sah anschließend nochmal zu Ran. Sie lächelte ihn an und anschließend ging er. Ohne ein weiteres Wort. Zuerst dachte sie, jetzt wäre alles noch komplizierter. Aber das war es irgendwie nicht. Sie hatten sich ausgesprochen und sozusagen einen Abschluss gefunden. Besser als im Streit auseinander zu gehen. Jetzt konnte sie nur hoffen dass Shiho und sie sich auch wieder vertragen würden. Doch erzwingen wollte sie bei Shiho besser nichts. Immerhin hatte Ran die Freundschaft zu ihr kaputt gemacht indem sie mit ihrem Freund ins Bett stieg. Ran sah auf den Wäscheberg am Boden als sie sich wieder hinkniete, kurz seufzte und weiter packte. Bald begann ihr neuer Lebensabschnitt. Und diesen wollte sie unbedingt. Auch wenn es bedeutete ihre Familie und Freunde zurück zu lassen. Sie und Shinichi würden als gute Freunde weitermachen und wer weiß, vielleicht würden sie in einem, oder sogar drei Jahren einen Neuanfang versuchen. Oder aber jemand anderen kennenlernen und sich in eine neue Beziehung wagen. Der Herbst ließ noch alles offen. Sie wusste zwar dass sie noch etwas für Shinichi empfand, aber war es auch die große Liebe? Kapitel 10: Abschied -------------------- Samstag: Ran war ganz in der Früh nach Osaka geflogen um ihre ersten Koffer bereits in das Studentenzimmer zu bringen. Sie hatte den Schlüssel schon früher bekommen dass sie sich vorbereiten und einleben konnte. Das Zimmer am Campus war etwas größer als ihres zu Hause und hatte ein eigenes Badezimmer. Kogoro bestand darauf eine neue Matratze sowie einen Duschvorhang zu kaufen. Ran stimme dabei einmal ihrem Vater zu. Eigentlich wollte ihre Mutter auch mitkommen doch sie musste vom Gericht aus für einen Fall verreisen. Ran und ihr Vater hatten schon einiges eingeräumt und die Koffer im kleinen Vorraum verstaut als Ran auf die Uhr sah. Es war bereits Mittag und sie musste sich doch noch für die Party fertig machen. Sofort verließen beide wieder das Zimmer. Sie schloss ab und beide machten sich auf den Weg zum Flughafen. Gerade noch rechtzeitig konnten sie den Flieger betreten und als sie sich gesetzt hatten atmete Ran tief durch. "Alles in Ordnung Kleines?" "Ja. Es ist nur so … anders. Bald lebe ich hier." "Du schaffst das schon. Und wenn du dich einsam fühlst, ruf mich an und dein alter Herr kommt dich besuchen." Beide mussten lachen als sich der Flieger schon in Bewegung setzte. Ran war so aufgeregt. Einerseits dass sie bald hier leben würde und die Uni besuchte, andererseits wer alles nun zu ihrer Feier kommen würde um sich zu verabschieden. Ob Shinichi wirklich kommen würde? Und Shiho? Die Brünette hatte zwar des öfteren versucht ihre einstige Freundin zu erreichen doch die letzten Tage war sie einfach nicht erreichbar. Natürlich konnte es Ran verstehen, aber traurig war sie dennoch. Der Flieger war bereits in der Luft als Ran aus dem kleinen Fenster sah und sich zurücklehnte. Bald wäre sie wieder in Tokio und ab Sonntagnachmittag nur noch in Osaka. "An was denkst du?" ,fragte nun ihr Vater als er bemerkte wie Gedankenverloren sie aus dem Fenster sah. "An Heiji." "Warum an ihn?" "Naja, wir besuchen dann die gleiche Uni und ein Teil von mir wünscht sich irgendwie dass es dennoch wieder was wird, aber ein anderer Teil will Shinichi." "Dann solltest du erst Recht eine Zeit alleine bleiben. Osaka wird dir vielleicht zeigen was, oder besser, wen du wirklich willst. Aber eines sage ich dir gleich. Ich bin von beiden nicht begeistert." "Warum?" ,fragte sie etwas grinsend und sah ihren Vater an. "Weil sie Detektive sind." "Du bist auch einer." "Ja genau. Und habe ich eine Beziehung?" Beide schwiegen. Es konnte doch nicht am Beruf liegen oder? Ihr Vater war damals immerhin Polizist als Eri ihn verlassen hatte, aber geschieden sind sie dennoch nicht. Aber Kogoro hatte Recht. Die zukünftige Studentin sollte erst mal für sich bleiben und das Single-leben genießen. Wieder zurück in Tokio fuhren beide gleich nach Hause und Ran zog sich nach einer kühlen Dusche gleich um. Sie trug ein weißes Sommerkleid mit kurzen Spitzenärmeln. Es ging ihr bis zu den Knien und der Rock war leicht ausgestellt. Sie kam aus ihrem Zimmer und machte gerade noch ihr Armband zu als ihr Vater von dem Sofa aufsah und fragte: "So willst du gehen?" "Ja, warum?" "Naja, es ist ein Sommerkleid." "Und? Die Party hat immerhin das Motto 'Ende des Sommers'. Also wann wenn nicht heute?" "Schon gut. Aber pass' bitte auf dich auf." "Immer. Bis dann." Sie winkte ihrem Vater noch zu als sie bereits in ihre Sandalen geschlüpft war und verließ die Wohnung. Schnellen Schrittes ging sie los um rechtzeitig bei Sonoko zu sein. Gerade als sie etwa 20 Meter gegangen war, fuhr ein Taxi neben sie heran und die hintere Scheibe wurde hinuntergelassen. Ran blieb automatisch stehen als sie hinsah und Shinichi heraus grinste. "Brauchst du eine Mitfahrgelegenheit zu Sonoko?" "Gern. Danke." Sie stieg ein und das Taxi fuhr weiter. Beide sahen sich kurz an als Shinichi schließlich nach kurzem Schweigen fragte: "Und? Wie geht’s dir?" "Gut. Etwas aufgeregt, aber gut." "Wegen Osaka?" "Ja." ,sagte sie zurück und man erkannte die Freude und Fröhlichkeit. Er nickte kurz als er schließlich aus dem Fenster sah und plötzlich sagte: "Shiho hat heute angerufen." "Und?" "Sie will dass wir es noch einmal versuchen weil wir keine richtige Chance hatten. Immerhin waren wir nur drei Monate zusammen." "Willst du es?" Er schwieg. Irgendwie wollte er es, aber er wollte Ran. Doch diese verließ Tokio für eine lange Zeit und hatte ihm bereits gesagt dass nichts zwischen ihnen sei. "Keine Ahnung. Am liebsten würde ich auch nach Osaka gehen." "Shinichi … wenn du noch Gefühle für sie hast, dann sag es ihr. Sei ehrlich und versucht es nochmal. Immerhin hast du Mist gebaut und dass ausgerechnet sie eine zweite Chance will, zeigt doch nur wie sehr sie dich liebt." Er seufzte. Ran hatte Recht. Wie immer. Aber wollte er es? Konnte er jeden Tag mit Shiho eine Beziehung führen und tief im Herzen leiden weil seine erste große Liebe bald nichts mehr für ihn empfand? "Was ist eigentlich mit Hattori?" ,fragte er nun um von sich abzulenken. "Keine Ahnung. Wir haben uns weder gesehen noch gehört seitdem Schluss ist. Ich vermute mal, wenn ich in Osaka bin wird er mich freundlich ignorieren." "Willst du denn mit ihm eine zweite Chance? Immerhin ward ihr nur einen Tag zusammen." Ran zuckte mit den Schultern. Sie wusste nicht ob sie mit Heiji nochmal von vorne anfangen möchte. Immerhin hatte sie ihm sehr verletzt. Und ob er jemals wieder mit ihr etwas zu tun haben möchte ist auch unbekannt. Beide seufzten kurz als sie schließlich noch lächelnd sagte: "Ich werde jetzt erst mal mein Uni leben in Osaka angehen und Single bleiben. Die ganze Sache was da im Sommer war, hat mich etwas verschreckt was Beziehungen angeht." "Verständlich. Und ich bin da nicht ganz unschuldig." Beide lächelten sich kurz an als sie sanft sagte: "Ich doch auch nicht." Und während sie weiter in seine Augen sah verschwand langsam ihr Lächeln. Beide kamen sich näher und kurz bevor sich ihre Lippen trafen, bremste der Fahrer. "Wir sind da." ,sagte er und drehte sich um. Leicht verschreckt gingen beide bereits bei der Bremsung auseinander und Shinichi bezahlte die Fahrt. Schließlich stiegen sie aus und gingen den Weg vom Eingangstor bis zum Haus schweigsam nebeneinander. Angekommen wurden beide gleich von einem Dienstmädchen in den Garten gebracht. Dort hing ober der Terrasse das große Banner und Ran war etwas gerührt. Sie hatte den Text umgeändert. Nun war es 'Ran's Abschiedsparty' und klein darunter 'Ende des Sommers'. Sonoko kam bereits auf die Terrasse und umarmte ihre beste Freundin. "Ich dachte es wäre deine Party." ,sagte Ran etwas gerührt. "Es ist deine. Und wenn du erst mal siehst wie viele dich vermissen werden, lässt du dich vielleicht doch noch umstimmen." "Ich denke nicht. Hab's versucht." ,sagte schließlich Shinichi und lächelte Ran traurig an. Diese kam nun wieder zu ihm und umarmte ihn. Sonoko sah beide lächelnd an als sie leise sagte: "So ein tolles Paar." Die zwei hatten es natürlich gehört aber ignorierten es. Nachdem sie sich aus der Umarmung wieder gelöst hatten, gingen sie gemeinsam in den Garten hinunter wo es bereits Cocktails gab. Gegen 19:00 Uhr war der Garten so gut wie voll. Es waren alle ehemaligen Schulkameraden gekommen, sowie einige Kindergartenfreunde wo sie sich ein paar Mal im Jahr noch trafen. Jeder hatte Ran umarmt und ihr sogar ein kleines Geschenk mitgebracht. Sie war so gerührt von allen. Schließlich tauchte auch Shiho auf. Sie kam gleich zu Ran als diese sie vorsichtig anlächelte. "Hallo." ,sagte die kurzhaarige etwas unsicher. "Hallo. Es ist schön dass du gekommen bist." "Jemand hat mich auch gut überredet." ,antwortete Shiho und sah kurz zu Sonoko. Nun gab sie Ran ein kleines Päckchen und sagte noch: "Hier. Dass du nie vergisst wo du zu Hause bist." Ran öffnete es gleich als auch Sonoko neugierig wurde. Sie sah ihrer besten Freundin beim auspacken zu. Schließlich hatte sie eine kleine Schatulle und als sie dieses öffnete war eine silberne Kette mit einem Medaillon Anhänger drin. Außen drauf war der Tokio Tower eingraviert und als sie es öffnete war auf der linken Seite ein Foto ihrer Eltern und auf der rechten Seite ein Foto von Sonoko, Shiho und Shinichi. Das Foto hatte Ran einmal gemacht als sie im Park spazieren waren und Shiho neu in die Schule gekommen war. Sie stand in der Mitte um zu zeigen dass sie willkommen wäre. "Es ist wunderschön. Ich danke dir." "Das Foto hab ich von Shinichi bekommen. Er war sozusagen am Geschenk beteiligt." ,gab Shiho zurück und strich sich eine kleine Träne von der Wange. Auch Ran hatte Tränen in den Augen als sie Shiho schnell umarmte. Diese legte auch ihre Arme um sie als die Brünette traurig sagte: "Ich hoffe du kannst mir irgendwann verzeihen. Deine Freundschaft wollte ich nie betrügen. Es tut mir leid." "Ich weiß. Und ich verzeihe dir." Beide sahen sich wieder an als sie Tränen auf den Wangen hatten. Sonoko kam nun auch dazu und strich sich eine Träne weg als sie sagte: "Soll ich sie dir umhängen?" "Ja bitte. Ich werde sie nie wieder abnehmen." ,gab Ran zurück und reichte ihrer besten Freundin die Kette. Nachdem sie sie um hatte sagte sie noch: "So habe ich euch immer ganz nah bei mir." Alle drei Freundinnen umarmten sich noch einmal als Sonoko frische Cocktails holte um die Stimmung aufzuheitern. Ran war einfach so dankbar dass Shiho ihr verziehen hatte. So konnte sie wirklich glücklich nach Osaka reisen. Eine Stunde später war die Party im vollen Gange. Es wurde gelacht, getanzt und alte Erinnerungen erzählt. Sie verstanden sich alle so gut und als Ran sich gerade etwas umsah, entdeckte sie wie Shinichi alleine zum Rosengarten ging. Sie stand auf und meinte mal auf die Toilette zu müssen als sie heimlich auch im Rosengarten verschwand. Shinichi stand bei einem alten Brunnen als er ihre Stimmer hörte: "Ganz allein hier?" "Ja. Ich brauchte etwas Pause von den ganzen Leuten." Nun sah er das Medaillon an ihrem Hals. "Wie ich sehe hat Shiho es dir schon geschenkt." "Ja. Und ich danke auch dir dafür. Es ist wunderschön." Er lächelte und nahm es kurz in die Hand und öffnete es. Sie sah durchweg in seine Augen und erkannte nun auch dass die Traurigkeit in ihm aufstieg. Er sah das Foto und sagte lächelnd: "Das Foto erinnert mich an alte Zeiten. Als noch alles in Ordnung war." "Ist es das jetzt nicht mehr?" "Du gehst weg. Was ist daran in Ordnung dass ich dich verliere?" ,gab er zurück und sein Lächeln war wieder verschwunden. "Aber wir sind doch Freunde. Du verlierst mich nicht. Und wenn euch langweilig ist, kommt mich besuchen. Und ich komme auch zu euch. Es ist doch nur ein Flug von ein bisschen mehr als einer Stunde." Sie lächelte weiterhin als sie schon bemerkte wie er die Tränen zurückhielt. Was war denn plötzlich los? Schließlich wendete er sich ab und sagte: "Ich muss kurz alleine sein." "Was ist denn nur los? Es war doch eben alles noch in Ordnung und du hast mitgefeiert. Ich verstehe das nicht ganz." ,gab sie zurück und kam ihm einen Schritt näher. Schließlich drehte er sich um und schüttelte kurz den Kopf als er sagte: "Ich werde mit Shiho nicht mehr zusammen kommen. Es gibt keine zweite Chance." "Warum plötzlich?" "Weil ich dich so sehr liebe. Und es tut so weh dass du gehst. Weil ich genau weiß dass du und Hattori noch einen zweite Chance haben werdet. Und ehrlich, der Gedanke zerreißt mich." "Shinichi … es tut mir leid. Ich glaube es ist besser wenn du anfangs nicht nach Osaka kommst. Und wenn du dort bist, such nicht nach mir. Es ist besser, wenn du mich nicht mehr findest." "Ich werde dich immer finden. Für den Rest meines Lebens." Nun kamen auch ihr die Tränen. Er liebte sie. Und sie wusste, dass sie auch noch Gefühle für ihn hatte, aber deswegen alles wieder auf den Kopf stellen? Nein. Sie musste erst mal wissen was sie selbst wollte. Vorsichtig kam sie zu Shinichi, gab ihm einen sanften Kuss und sagte noch: "Leb' wohl Shinichi Kudo." Anschließend eilte sie aus dem Rosengarten. Sie lief ins Haus und verschwand im Badezimmer. Shinichi setzte sich an den Brunnenrand und senkte traurig den Kopf. Er hatte sie verloren. Ran versuchte sie zu beruhigen und zu sammeln. Sie wusch ihr Gesicht und schminkte sich neu. Anschließend atmete sie tief durch und ging wieder auf die Party. Es war gerade noch Musik als Ran wieder heraus kam. Plötzlich ertönte ein langsames Lied, welches Ran nur zu gut kannte. Sonoko stand neben ihr und hatte ein Mikrophon. Das Lied spielte noch gut hörbar im Hintergrund, aus den Lautsprechern vor der Terrasse und hinten im Garten, als Sonoko nun auch sprach: "Liebe Freunde. Ich wollte mich nun an dieser Stelle bedanken dass ihr alle zu Ran's Abschiedsparty gekommen seid." ,sie pausierte kurz und sah ihre besten Freundin an, "Ich weiß es ist "nur" Osaka aber dennoch weiß ich, wie sehr ich dich vermissen werde meine Süße. Dich nicht mehr jeden Tag sehen zu können und mit dir nebeneinander in der Schule zu sitzen, bricht mir das Herz. Wer soll mich nun im Hörsaal aufwecken wenn ich einschlafe?" Kurzes Gelächter war zu hören als man nun auch schon die Traurigkeit in Sonoko's Stimme hören konnte: "Du fängst einen neuen Lebensabschnitt an und ich wünsche mir dass alles so läuft wie du willst. Und rechne mit mindestens einem Anruf am Tag von mir. Eigentlich wollte ich noch mehr sagen aber irgendwie fällt mir nur noch eines ein … Bitte, pass' auf dich auf. Ich hab dich so unendlich lieb und brauche dich noch. Wer soll mir sonst den Kopf waschen wenn ich Mist gebaut habe? Und für uns alle … vergiss uns nicht." Beide umarmten sich als die anderen klatschten. Schließlich strich sich Ran eine Träne weg, nahm das Mikrophon und sagte: "Wow … Ich bin gerührt. Von euch allen. Und dass ich, nach so langer Zeit hier, wirklich weggehe, begreife ich erst jetzt wirklich. Ich danke euch allen für eure Freundschaft und wünsche euch alles, alles Gute. Und ich will mit meinem Abschied auch zeigen, dass alles möglich ist. Nicht nur hier in Tokio." Nun kam auch Shinichi wieder zu der Menge und stellte sich zwischen ein paar Leuten als Ran's Blick auf ihm hängen blieb und sie weiter sprach: "Und auch, wenn ein Abschied oft bedeutet den Menschen, den man liebt zurückzulassen, sollte man es tun um zu sehen, was die Zukunft für einen bereit hält. Und jetzt ist Schluss mit der Traurigkeit und wir feiern noch. Ich danke euch." Wieder klatschten alle als sie sich kurz verbeugte und schließend Sonoko sie umarmte. Erst jetzt spürte sie, wie schmerzlich dieser Abschied war. Vor allem von Sonoko und Shinichi. Sie wusste nun was sie für ihn empfand und wollte es ihm am liebsten gleich sagen. Sie löste sich aus der Umarmung und ging über die Terrasse in den Garten als sie suchend umher sah. Schließlich sah sie ihn wieder etwas abseits stehen und ging zu ihm. Doch gerade als sie etwas sagen wollte, sah sie wie er mit Shiho redete. Sie lächelte dabei und sah in seine Augen. Ran's Blick wurde leicht verwirrt. Er hatte doch vorhin noch gesagt dass er Ran liebte. Was sagte er nun zu Shiho? Es musste, ihrem Blick nach, etwas Gutes sein und gerade als Ran doch etwas sagen wollte, sah sie wie Shiho ihn küsste. Und er erwiderte es. Ran stand wie angewurzelt da. Sie wusste nicht was sie gerade gesprochen hatten, aber ein Kuss bedeutete nicht, dass er keine Chance mehr sah. Sofort wendete sie sich ab und ging zurück zu ihren Gästen. Sie atmete tief durch und schaffte es nicht zu weinen. Sie atmete tief durch und versuchte weiter zu feiern. Sofort trank sie einen Cocktail fast auf ex hinunter. Sonoko hatte natürlich alles beobachtet doch ein Gespräch war auszuschließen. Jetzt konnte sie Ran nur noch davon abhalten nicht zu viel zu trinken. Die Party ging noch bis in die Nacht hinein und Shiho hatte ihren Freundinnen bereits erzählt dass Shinichi und sie es langsam angehen wollten und einen zweiten Versuch zu starten. Ran gratulierte und trank gleich den nächsten Cocktail. Sonoko nahm ihr dann das Glas ab und sagte: "Du hast für eine genug. Vergiss nicht dass du morgen Mittag im Flieger sitzt." "Egal. Ist doch nur eine Stunde. Und notfalls verbringe ich diese Stunde auf der Flugzeugtoilette." Sie nahm ihr Glas wieder als Shiho fragte ob alles okay wäre. Sie nickte lächelnd und sagte sie freue sich einfach auf Osaka und dass Shiho und Shinichi noch eine Chance bekommen hatten. Anschließend ging sie zu den anderen vor den Pool und tanzte noch etwas. Shiho dachte sich nichts aber Sonoko wusste genau dass sie so nur ihren Kummer weg trinken wollte. Wobei sie ja selbst Schuld wäre. Hätte sie doch gleich mit offenen Karten gespielt. Aber sie versuchte sich nun wohl ganz auf Osaka zu konzentrieren. Sonoko hoffte nur dass sie dort nicht Heiji mit neuer Liebe begegnen würde. Kapitel 11: Absturz ------------------- Sonntag: Ran lag wach in ihrem Bett und starrte auf die Zimmerdecke hinauf. Sie hatte kaum geschlafen und fühlte sich einfach nur matsch. Ob es daran lag dass sie gestern Abend zu viele Cocktails getrunken hatte, oder dass sie sah wie ihre große Liebe wieder mit Shiho zusammenkam obwohl er nur eine halbe Stunde vorher ihr seine Liebe gestand? So oder so hatte wohl beides seine Auswirkungen. Als sie leicht betrunken zu Hause ankam hatte ihr Vater jedenfalls noch geschlafen. Sie erinnerte sich auch noch dass Shinichi ihr etwas auf die Mailbox gesprochen hatte. Aber sie wollte gestern nicht mehr hören was er zu sagen hatte. Und heute? Heute genauso wenig. Sollte er doch mit Shiho glücklich werden. Vielleicht war sein Liebesgeständnis ja einfach nur eine Versuch sie zum hierbleiben zu überreden und als sie nicht wollte, ging er wohl zu Shiho. Ran hoffte jetzt nur dass er Shiho nicht wieder so weh tat. Gerade als sich Ran auf die Seite drehte sah sie zu ihrem alten Schreibtisch. Da stand immer noch das Foto von ihr und Shinichi als beide in die Mittelschule kamen. Warum sie es noch aufgestellt hatte wusste sie nicht, aber sie hatte es auch nicht eingepackt. Sie wollte doch endlich mit dem Thema Shinichi Kudo abschließen. Es hatte lange genug gedauert und immerhin flog sie in ein paar Stunden nach Osaka. Gerade als sie vertieft auf das Bild starrte klopfte es an ihre Zimmertür. Sofort fiel ihr Blick vom Foto ab und sie sagte etwas lauter: „Ja?“ Da sah ihr Vater herein: „Guten Morgen Mausebein. Schon ausgeschlafen?“ „Naja, es geht. Ist Mama schon da?“ „Sie kommt bald. Ich wollte dich aufwecken da sie gerne frühstücken gehen möchte.“ „Oh okay. Ich bin gleich fertig.“ „Ist gut.“ ,gab er noch lächelnd zurück und schloss anschließend wieder die Tür. Ran warf nun ihre Bettdecke zurück und setzte sich auf. Sie atmete tief durch. Eigentlich wollte sie nicht mehr an Shinichi denken. Ab heute Mittag begann ein neuer Lebensabschnitt für sie und diesen wollte sie genießen. Sie wollte nicht mehr länger an ihre große Liebe denken. Oder besser gesagt, ehemalige große Liebe. Denn nach der Aktion gestern, war Shinichi für sie nicht mehr als ein Freund. Und wenn sie sich dazu zwingen müsste keine Gefühle mehr für ihn zu haben. Nach einer angenehmen aber kurzen Dusche stand Ran im Handtuch bekleidet wieder in ihrem Zimmer und zog gerade die Unterwäsche an als es wieder an ihre Zimmertür klopfte. "Ich bin gleich fertig. Fünf Minuten." "Okay. Deine Mutter ist gerade gekommen." "Gut, danke." Schon war ihr Vater wieder weg. Ran beeilte sich nun ihre Jeans anzuziehen sowie ein Top mit V-Ausschnitt und kurzen Ärmeln welche aus Spitze waren. Unter der Brust ging noch ein kleines Seidenband herum und war hinten zu einer kleinen Masche gebunden. Sie fuhr sich gerade noch einmal durchs Haar als sie ihr Zimmer verließ und schon ihre Mutter sah. "Mama!" ,sagte sie fröhlich und umarmte diese gleich. "Hallo mein Schatz. Ich bin so froh dass ich dich heute noch sehen kann. Wollen wir gleich los?" "Ja gern." Alle drei packten ihre Sachen zusammen und gingen in die Stadt frühstücken. Als sie bei der Frühstücksbäckerei im Zentrum saßen und noch auf das Essen warteten fragte Eri ihre Tochter: "Und du bist dir immer noch so sicher dass du nach Osaka willst?" "Ja. Seit gestern Abend mehr denn je." ,gab sie leicht seufzend zurück. "Warum das?" ,fragte nun Kogoro nach. "Gehe ich dir schon so auf die Nerven?" "Nein Paps. Das hat nichts mit dir zu tun. Es war wieder mal wegen Kudo." "Kudo? Seit wann nennst du ihn denn so?" "Seit er mir gestern seine Liebe gestand und eine halbe Stunde später mit seiner Ex rummachte und jetzt wieder mit der zusammen ist. Aber bitte lassen wir das. Ich möchte den Vormittag mit euch genießen." Die Eltern sahen sich an und seufzten leise. Aber sie fragten nicht weiter nach. Irgendwie war ihr Vater erleichtert dass sie von diesem Westentaschen Detektiv weg kommt, aber da war ja in Osaka noch einer von der Sorte. Hoffentlich lief sie dem nicht zu oft über den Weg. Als das Essen kam war Ran bereits wieder gut gelaunt und erzählte ihrer Mutter von dem Studentenzimmer und dass sie schon ein paar Fotos aufgestellt hatte. Eri lächelte immer wieder, ebenso auch Kogoro aber innerlich weinten sie bereits. Ihr einziges Kind würde Tokio für lange Zeit verlassen. Es war klar, immerhin wurde sie erwachsen aber dennoch wünschten sie sich, sie würde bleiben. Nach knapp zwei Stunden machte sich die Familie wieder auf dem Heimweg. Ran schnappte sie zu Hause nur noch einen kleinen Koffer mit dem restlichen Gewand als ihre Eltern unten beim Taxi warteten. Ran kam herunter und bevor sie einstieg sah sie noch einmal zur Wohnung hinauf und seufzte kurz. Sie würde ihr zu Hause vermissen. Aber es wurde Zeit. Zeit für etwas neues. Am Flughafen angekommen checkte Ran ihren Koffer ein und holte ihr Ticket ab welches sie hinterlegt hatte. Eine halbe Stunde hatte sie noch bevor der Flug ging. Alle drei wollten gerade in den Wartebereich gehen als man plötzlich einen bekannte Stimme rufen hörte: "Raaaan!! Warteee!!" Sofort drehten sich die drei um und Sonoko kam mit Makoto auf die Familie zugerannt. Ran musste lächeln. Sie kam wirklich noch einmal vorbei. Sofort fiel Sonoko ihrer besten Freundin in die Arme und schaffte es nicht gleich loszuheulen. Ran legte auch ihre Arme um sie und drückte die kurzhaarige fest an sich. "Ich bin so froh dass ich dich noch erwische." "Und ich dachte du schläfst lieber deinen Rausch aus." Beide sahen sich wieder an. "Ach du … Warum hast du nicht angerufen?" "Weil es gestern doch schon so ein schwerer Abschied war und ich wusste, heute würde er nur noch schwerer sein." ,gab Ran zurück und strich sich schon eine Träne von der Wange. Nun konnte auch Eri nicht länger und ihr ran auch eine Träne über die Wange. Kaum hatten sie noch ein paar Worte gewechselt kam schon die laute Durchsage am Flughafen: "Alle Passagiere vom Flug 405 nach Osaka-Itami bitte an Board. Halten Sie Ihre Bordkarte sowie den Pass bereit." "Das ist mein Flug." "Ist es nur ein kleiner Flieger?" ,fragte schließlich Makoto. "Ja. Sonntags fliegen hauptsächlich Kleinflugzeuge nach Osaka. Ist irgendwie sparsamer glauben sie. Der Vorteil ist, dass wir maximal 15 Leute sind. So ist die Stunde Flug angenehmer als in einem großen Flieger." ,gab Ran zurück als sie alle nochmal ansah. Anschließend umarmte sie Makoto, danach Kogoro, Eri und Sonoko. "Ruf an wenn du gelandet bist. Und auch wenn du in deinem Zimmer bist." ,sagte nun Eri noch. "Aber klar. Ich melde mich jeden Tag. Macht's gut." ,sagte sie nun und ging einige Schritte rückwärts um noch kurz zu winken bevor sie sich umdrehte. Sie kam zum Gate und zeigte ihre Karte sowie den Pass vor. Nun drehte sie sich noch einmal um, winkte und strich sich eine Träne weg. Ebenso wie ihre beste Freundin und ihre Mutter. Danach war sie auch schon verschwunden. Alle vier stellten sich nun an das Fenster vom Wartebereich und wollten warten bis der Flieger gestartet war. Da es nur ein Kleinflieger war, dauerte es nicht lange und schon sah man ihn anrollen, abheben und davon fliegen. "Und weg ist sie." ,sagte Kogoro nun mit trauriger Stimme. Die anderen nickten als sie nun langsam den Flughafen verließen um nach Hause zu fahren. Eri kam noch mit zu Kogoro und trank dort einen Kaffee. Auch Sonoko und Makoto schlossen sich dabei an. 6 Stunden später: Kogoro war auf dem Sofa eingeschlafen als er durch wildes klopfen an der Wohnungstüre geweckt wurde. "Was zum Teufel …" ,begann er leise und stand auf. Nachdem er die Tür geöffnet hatte kam Eri herein gerannt und blieb erst im Wohnzimmer wieder stehen. "Was ist denn mit dir los?" ,fragte er und kam seiner Ex-Frau nach. "Hat Ran sich bei dir gemeldet?" "Äh nein… Ich bin aber auch eingeschlafen. Wie spät ist es?" "Bereits 17:30 Uhr. Sie wollte sich doch gleich melden. Und ich erreiche sie nicht. Es kommt gleich die Mailbox." "Vielleicht ist ihr Akku leer und sie hat es übersehen und findet das Ladegerät nicht." ,gab er mit beruhigender Stimme zurück. "Seit fünf Stunden? Kogoro ich hab' ein ungutes Gefühl." ,antwortete sie nun mit trauriger Stimme. Schnell kam Kogoro nun zu ihr und nahm sie in den Arm als er sagte: "Jetzt mal nicht den Teufel an die Wand. Du weißt doch dass sie schlimm mit diesem Hattori auseinander ging. Vielleicht haben sie sich getroffen und reden. Da übersieht man schon mal die Zeit." "Aber du kennst doch unsere Tochter. Sie meldet sich immer!" Kogoro strich seiner Frau beruhigend über den Rücken als plötzlich das Telefon läutete. Er ließ sie los und ging gleich hin als er abnahm und hoffnungsvoll fragte: "Hallo, Ran?" Eri sah zu ihrem Ex-Mann und bemerkte wie er sich langsam setzte. Er nickte nun und sagte: "Ja, hier ist Kogoro Mori." Wieder war eine Pause wo der Anrufer sprach. Kogoro nickte und seine Stimme wurde leiser und trauriger. "Okay gut. Danke." Er legte zitternd auf als Eri schon wusste dass es bestimmt nichts Gutes war. War ihrer Tochter etwas zugestoßen? Kogoro stand wieder auf, kam neben seine Frau und schaltete den Fernseher ein. "Kogoro wer war das?" "Doch er konnte nicht antworten. Im Fernseher liefen bereits die Nachrichten. Man sah wie aus einem Helikopter gefilmt wurde und einen Kleinflieger halb aus dem Wasser stehen. Rechts oben war der Nachrichtensprecher zu sehen welcher sagte: "Noch ist es unbekannt wie viele Menschen den Absturz überlebt haben. Bekannt ist, dass es sich bei dem Flieger 405 um ein Kleinflugzeug handelte und maximal 15 Personen an Bord waren. Es wurde bereits die Passagierliste angefordert und die Familien von den Insassen verständigt. Rettungsteam sowie die Taucher sind bereits seit knapp zwei Stunden dabei die Verunglückten zu bergen. Bis jetzt weiß man von zwei Toten. Mehr ist bis jetzt nicht bekannt, aber wir halten Sie weiterhin auf dem Laufenden." Eri war bereits auf das Sofa gesunken und hielt sich eine Hand sachte vor den Mund. Sie sah stur auf den Bildschirm des Fernsehers wo man immer wieder das Flugzeug im Wasser sah und wie zehn Taucher umher schwammen. "Das war gerade die Polizei von der Präfektur Mie. Ran stand auf der Passagierliste und sie melden sich sobald alle gefunden wurden und ins Krankenhaus überführt wurden zur Identifizierung." Eri sah ihren Mann geschockt an als sie fragte: "Rechnen Sie mit keinem Überlebenden?" Er schüttelte sachte den Kopf: "Nein. Der Absturz wurde erst vor zweieinhalb Stunden bekannt. Und um halb 12 Mittags ging der Flieger. Sie sind irgendwo Nähe von Shima abgestürzt. Bis jetzt noch aus unerklärlichen Gründen. Die Rettungsleute tun was sie können aber das Flugzeug sinkt immer ein Stück hinunter. Sie haben schon versucht es mit einem Schiff über Wasser zu halten, aber es ist viel zu schwer." "Und was wenn es absinkt?" "Dann müssen die Taucher weg, sowie die Rettungsleute da sie sonst mit hinuntergezogen werden." "Aber es kann doch nicht sein dass sie seit zwei Stunden suchen und niemanden finden." "Zwei Tote gibt es." "Von 15 Leuten! Kogoro Ran ist da irgendwo und sie müssen sie finden!" Er setzte sich nun neben seine Frau und nahm sie in den Arm als diese schon zu weinen begann. Zur selben Zeit stürmte Sonoko mit Makoto herein. Sie sah gleich die Nachrichten und fragte mit Tränen in den Augen: "Ist das Ran's Flieger?" "Ja. Ich wurde vorhin angerufen." "Haben die sie schon gefunden?" "Nein." ,begann Kogoro und sah zur ehemaligen Schülerin. "Sie suchen noch. Sobald alle geborgen und nach Tokio überführt wurden werden wir zur Identifizierung angerufen." "Identifizierung? Aber das macht man doch nur bei Toten." Kogoro senkte den Kopf und tröstete seine weinende Ex-Frau. Makoto kam nun zu Sonoko und sagte leise: "Das bedeutet sie rechnen mit keinem Überlebenden und wollen den Angehörigen keine Hoffnungen machen." "Aber … sie kann doch jetzt nicht einfach so tot sein." "Noch wissen wir nichts, mein Schatz. Warten wir doch ab." "Kogoro, sobald sie etwas wissen rufen sie mich an." ,gab Sonoko zurück und eilte wieder hinaus. Makoto kam gleich hinterher und fragte: "Wo willst du hin?" "Na wohin wohl? Zu ihm. Zu dem Mistkerl der Schuld ist dass sie überhaupt in dem Flieger saß!" Makoto sah etwas verwirrt als seine Freundin nur die Straße weiter eilte und keinen Ton mehr von sich gab. Sie konnte auch nicht weinen da sie nicht ganz glauben konnte was gerade passiert war. Aber sie wusste dass er Schuld hatte. Er, der ihr sagte wie sehr er sie liebte und dann einfach mit Shiho rummachte. Wenn er nur nicht so schnell aufgegeben hätte, wäre sie vermutlich nie geflogen und wäre dann auch nicht abgestürzt. Bei Shinichi's Haus angekommen hielt Makoto seine Freundin noch einmal zurück und fragte: "Was hast du vor?" "Na ihm sagen was er für ein Idiot ist." "Sonoko, er kann nichts dafür dass der Flieger abgestürzt ist. Das wird sich noch herausstellen." "Er ist zwar nicht Schuld am Absturz aber er ist Schuld dass sie drin saß." Schon klingelte sie ordentlich und in Dauerschleife bis man das Tor öffnete. Sie rannte regelrecht durch den Vorgarten und dicht hinter hier Makoto. Er hoffte immer noch sie zur Vernunft zu bekommen. Shiho machte die Tür auf und fragte verwundert: "Was ist denn mit dir los?" "Wo ist er?" ,fragte sie wütend. "Wer? Shinichi?" "Nein, der Weihnachtsmann. Klar Shinichi." "Er duscht gerade. Was ist denn los mit dir?" ,fragte Shiho erneut nach und schloss die Tür. "Wisst ihr schon was von Ran?" "Nein. Wir haben den ganzen Nachmittag geredet … Sonoko was ist denn?" Doch diese wollte nicht weiter mit ihr reden. Sie sah über die Treppen hinauf und schrie: "Kudo! Beweg deinen Arsch hier runter. Kudo!" Dieser kam angezogener aus seinem Zimmer und trocknete noch etwas die Haare als er oben bei der Treppe stand und verwundert fragte: "Sonoko? Was ist denn mit dir los?" "Komm runter, dann sag ich es dir du Mistkerl." Shiho war nun noch verwunderter. Was hatte sie denn? Gestern Abend war alles noch gut und jetzt? Shinichi kam sofort runter, legte das Handtuch über das Geländer und fragte etwas entsetzt: "Was ist denn mit dir los?" "Bist du zufrieden?" ,fragte sie mit wütender und trauriger Stimme. "Mit was? Wovon redest du?" "Habt ihr heute schon die Nachrichten gesehen?" ,fragte Makoto nun mit ruhiger aber auch trauriger Stimme. Shiho kam nun neben Shinichi und nahm seine Hand. "Nein. Was ist denn los?" "Es gab einen Flugzeugabsturz. Der Flieger war nach Osaka unterwegs und stürzte vor zweieinhalb Stunden ab. Seit zwei Stunden wird nach den Verunglückten gesucht." ,sagte Sonoko wieder. "Und was habe ich damit zu tun?" ,fragte Shinichi nach. Doch Sonoko konnte nicht mehr weiter sprechen. Sie nahm Shinichi's Handgelenk und zog ihn ins Wohnzimmer. Makoto und Shiho folgten ihnen. Der junge Detektiv verstand die Welt nicht mehr. Was war denn eigentlich los? Sonoko schaltete den Fernseher ein und man zeigte gerade wieder den Flieger im Meer. Der Nachrichtensprecher sprach von drei weiteren gefundenen Todesopfern. Die Rettungsleute waren noch immer mit der Suche beschäftigt und man erfuhr dass die Tür auf der rechten Seite rausgerissen war und vermutlich im Absturz schon ein paar Insassen rauszog und diese nun im Meer davon getrieben wurden. Shinichi war verwirrt. Was sollte das? "Sonoko, was ist los?" "Dieser Flieger … Flugnr. 405 … in genau diesen ist Ran heute um 11:30 Uhr eingestiegen und abgeflogen um nach Osaka zu gelangen." Shiho schrie kurz auf und hielt sich geschockt eine Hand vor den Mund. Shinichi war ebenfalls geschockt als er wieder auf den Fernseher sah. "Nein." "Doch! Und wir alle wissen warum sie nach Osaka gehen wollte. Nur deinetwegen. Ich hoffe du bist nun zufrieden denn jetzt sieht man sie nie wieder!" ,schrie Sonoko und begann zu weinen. Sofort nahm Makoto sie in den Arm. Shinichi sah noch immer auf den Fernseher. Dann hörte er noch wo sie sich befanden als er sich abwendete und zur Tür eilte. Alle kamen ihm nach als Shiho fragte: "Wo willst du hin?" "Sie ist nicht tot! Und ich beweise es." "Was willst du machen? Neben den anderen Rettungsleuten ins Meer springen und sie suchen?" "Wenn es sein muss?" ,gab er zurück und zog eine Jacke über. "Shinichi du kannst nichts tun. Sie melden sich doch wenn alle gefunden sind." "Ja, als Leichen. Ich finde sie lebend. Und wenn ich den verdammten Flieger mit einem Kran aus dem Wasser heben lasse." "Aber du hast den Nachrichtensprecher doch gehört. Es wurden einige während des Absturzes hinausgeschleudert. Sie kann irgendwo sein. Und das bereits seit über zwei Stunden." "Sie ist nicht tot. Ich weiß es. Und ich werde es auch beweisen." Schon öffnete er die Tür als Shiho noch rief: "Du wirst sie nicht finden!" Da sah er wieder herein und antwortete mit trauriger Stimme: "Ich werde sie immer finden." Schon ging er. Sonoko eilte ihm nach als Makoto nun fragte: "Willst du ihm nach?" "Ja. Wenn sie einer finden kann dann ist es Shinichi. Auch wenn er ein Mistkerl ist." "Und warum? Er hat sie nicht gezwungen zum gehen." ,sagte nun Shiho und war schon etwas genervt. "Nein. Aber bevor er dir gestern Abend noch eine Chance gab, hatte er Ran seine Liebe gestanden. Also ist er ein Mistkerl." Schon war die kurzhaarige mit ihrem Freund aus der Tür und Shiho blieb zurück. Allein. Wieder einmal. Doch das wollte sie nicht länger. Sofort nahm auch sie sich eine Jacke und eilte aus dem Haus und ihren Freunden nach. Wenn Ran wirklich noch lebte musste sie sofort aus dem Wasser. Auch wenn Shiho nicht mehr an Überlebende glauben konnte. Kapitel 12: Gefunden -------------------- Gerade als Shinichi in die Detektei hereinplatze. Dicht gefolgt von Sonoko, Makoto und Shiho. Er wollte gerade etwas sagen als Eri zu ihnen sah und einen Finger sachte auf die Lippen legte. Kogoro telefonierte. Er sah geschockt aus und war bleich. Immer wieder nickte er und fasste sich an die Stirn als er seufzte. Waren es nun schlechte Neuigkeiten? Sonoko holte schließlich ihr Handy hervor und schrieb schnell eine SmS. Gerade als sie auf senden drückte legte Kogoro auf. „Was ist los?“ ,fragte Eri gleich mit leichter Hoffnung in der Stimme. „Wir sollen ins Krankenhaus kommen. Sie haben insgesamt vier Leichen aus dem Wasser geholt und eine davon sieht Ran ähnlich. Allerdings werden sie nicht nach Tokio gebracht. Wir müssen nach Shima. Ins Shima City Hospital.“ „Und was ist mit den anderen?“ „Es wurden neun Überlebende aus dem Wasser gerettet. Allerdings sehr schwer verletzt. Zwei Personen sind verschollen. Da es schon so dunkel ist sagen sie in allen Städten und Krankenhäuser bescheid falls jemand in einem Hafen oder irgendwo an Land gefunden wird.“ „Aber Ran könnte auch unter den Überlebenden sein?“ „Es waren nur zwei Frauen die Überlebt haben. Das war einmal die Stewardess und eine junge Dame mit langen blonden Haaren. Also definitiv nicht Ran.“ „Sie könnte ja auch noch verschollen sein und bald gefunden. Immerhin kann sie gut schwimmen.“ ,warf nun Sonoko mit trauriger Stimme ein. Kogoro sah sie nur traurig an als er den Telefonhörer wieder abnahm und sagte: „Ich versuche einen Flug zu bekommen.“ „Brauchen Sie nicht. Wir haben einen Privatflieger am Flughafen. Ich telefoniere nur schnell mit Onkel Jirokichi und wir können in einer halben Stunde los.“ ,gab Sonoko zurück und holte wieder ihr Handy hervor. Kogoro legte wieder auf als Eri kurz erleichtert ausatmen konnte. Die ehemalige Schülerin kam nur zwei Minuten später zu den anderen und sagte: „Wir können zum Flughafen. Es geht in 20 Minuten los.“ „Danke Sonoko.“ ,gab nun Eri etwas erleichtert von sich. Schließlich fuhren alle gemeinsam zum Flughafen als Sonoko eine SmS bekam. Heiji antwortete: ‚Was?? Und warum ruft mich keiner an? Ich komme sofort zu euch!‘ ‚Musst du nicht. Wir fliegen eben nach Shima. Komm dort hin denn da wurden alle hingebracht. Allerdings ist Ran nicht unter den Überlebenden. Mach dich bitte aufs Schlimmste gefasst.‘ Sie steckte ihr Handy wieder ein als nur Makoto mitbekommen hatte mit wem sie schrieb. Allerdings entging ihr auch Shinichi’s besorgter Blick nicht. Er hatte Angst. Angst Ran nie wieder zu sehen. Oder bald zu sehen und dann Abschied nehmen zu müssen. Aber Ran konnte doch jetzt nicht einfach so tot sein oder? Sonoko schüttelte den Kopf als ihr Freund sie sachte in den Arm nahm. Am Flughafen angekommen eilten alle gleich zum Sondergate wo man sie schon durchließ und der kleine Privatflieger der Familie Suzuki wartete. Kaum war er abgehoben wurden Kogoro und Eri nervös. Was würde die beiden nun erwarten? Eine tote Ran? Aber sie hatten nicht das Gefühl dass sie nicht mehr da wäre. Eltern spürten das doch oder? Der Flug dauerte etwas und keiner sagte irgendetwas. Ab und zu war nur das kurze Pipsen von Sonoko’s Handy zu hören wenn sie eine SmS bekam. Die anderen wunderten sich schon mit wem sie schrieb als Shinichi schließlich bedrückt sagte: „Wenn Heiji im Krankenhaus auftaucht soll er nicht gleich rumschreien sondern uns zuerst suchen. Wir sind bestimmt als erster dort und wissen dann bereits bescheid.“ „Woher…“ ,fragte sie ihn leicht geschockt als er ihr schon ins Wort fiel: „Wem sonst? Immerhin waren sie zusammen und er ist der einzige der nicht hier im Flieger sitzt.“ Sonoko senkte leicht den Kopf als sie sagte: „Du hast dich für Shiho entschieden.“ „Ich weiß.“ „Also sei nicht böse wenn ich glaube dass Heiji der Richtige für sie wäre. Und er liebt sie. Also hat er auch ein Recht es zu erfahren.“ „Ich sage nicht dass er es nicht erfahren sollte.“ Kurze Stille trat wieder ein als Sonoko erneut hochsah nachdem sie Heiji alles geschrieben hatte. Sie sah kurz zu Shiho aber immerhin war doch nun eh schon alles vorbei oder? Wer weiß ob sie Ran je wieder sehen oder lebend wiedersehen sollten? „Sie wollte es dir erwidern.“ „Was?“ ,fragte Shinichi etwas erstaunt und sah die kurzhaarige an. „Kurz bevor du Shiho geküsst hast, wollte sie zu dir und deine Gefühle erwidern. Nach ihrer Rede ist ihr endlich der Knopf aufgegangen. Aber da du das wohl nur sagtest um sie vielleicht vom Umzug abzuhalten, denke ich, wäre Heiji doch die bessere Wahl.“ Shinichi war erschrocken. Ran wollte seine Gefühle erwidern? Aber warum hatte er das nicht bemerkt? Und warum war er nur so dumm gewesen noch am selben Abend, aus Frust, Shiho zu küssen? Diese saß natürlich neben Shinichi und fühlte sich fehl am Platz. Dennoch war Ra ihre Freundin und sie wollte wissen ob sie überlebt hatte. Es war so und so ein Wunder dass neun Leute leben d aus dem Wasser gezogen werden konnten. Und das nach knappen sechs Stunden. Alle schwiegen wieder als der Flieger endlich landete. Am Flughafen angekommen, nahmen sich alle ein Taxi, und fuhren sofort zum Krankenhaus. Mit den drei Jugendlichen im Schlepptau und kam Kogoro mit seiner Frau zum Empfang im Krankenhaus. Es war ein bisschen Chaos als eine Krankenschwester hochsah und fragte: „Ja?“ „Verzeihen Sie aber ich bin Kogoro Mori, das ist meine Frau Eri. Wir kommen wegen dem Flugzeugabsturz.“ „Oh natürlich. Bitte gehen sie hier rechts runter und warten kurz bei den blauen Stühlen. Ich hole sofort den Arzt.“, gab sie leicht traurig zurück. Alle taten wie ihnen gesagt und sie setzten sich. Shinichi seufzte kurz als Shiho sanft seine Hand nahm um ihn zu zeigen dass sie für ihn da war. Er lies es zu und Sonoko beobachtete wieder alles. Sie schüttelte sachte den Kopf als man schnelle Schritte hörte. „Wo ist sie?“ ,fragte Heiji mit trauriger Stimme. Sonoko stand gleich auf und kam zu ihm als sie leise sagte: „Wir sind auch erst gekommen. Der Arzt kommt erst. Setz dich. Wie konntest du so schnell hier sein?“ „Mein Vater ist Polizist.“ „Aber natürlich.“ ,gab Sonoko zurück und setzte sich auch wieder. Heiji war etwas nervös und atmete tief durch als auch er sah wie Shiho die Hand auf Shinichi’s hatte und sachte an ihn gelehnt war. Sie waren wohl noch zusammen. Aber er spürte auch dass eine gewisse Spannung zwischen ihnen war, also wusste Shiho bereits was zwischen ihm und Ran passiert war. Gerade als er den Kopf leicht senkte kam ein Arzt heraus: „Herr und Frau Mori?“ „Ja?“ ,sagten beide und standen auf. „Kommen Sie bitte zum identifizieren mit. Die anderen müssen bitte warten.“ Die ehemaligen Schüler standen alle und sahen Ran’s Eltern nach wie sie dem Arzt folgten. Ob Ran da wirklich liegen würde? Sonoko fuhr sich durchs Haar und seufzte laut als sie besorgt sagte: „Das ist doch Mist dass wir nicht mit dürfen. Immerhin wissen wir auch wie Ran aussieht.“ „Falls sie da drin liegt.“ ,gab nun Heiji zurück. „Ich glaube nicht daran.“ ,sagte nun Shinichi mit etwas kühler Stimme. „Achja? Warum sitzt du dann hier uns suchst nicht das ganze Krankenhaus nach ihr ab?“ „Weil ich mir seit ein paar Wochen mit nichts mehr sicher bin.“ „Jungs, beruhigt euch. Warten wir erstmal auf Kogoro und Eri.“ ,sagte nun Shiho und lies Shinichi los als sie sich zurück lehnte. Nach etwa zehn Minuten kamen die Eltern zurück. Kogoro stützte Eri als diese sich mit einem Taschentuch die Tränen wegstrich. „Nein, bitte nicht.“ ,sagte Sonoko und alle standen wieder auf. Die Eltern kamen heraus als Eri noch einmal schluchzte als Kogoro gleich sagte: „Sie war nicht dabei. Was bedeutet sie zählt zu den zwei vermissten Personen und kann irgendwo im Meer treiben.“ Eri begann wieder zu weinen als Kogoro sich mit ihr setzte und versuchte sie zu beruhigen. Shinichi atmete tief durch als er sich umdrehte und ging. Heiji folgte ihm sofort als die anderen ihnen nur nachsahen. Sonoko kam zu Eri und gab ihr ein neues Taschentuch als sie ihr über den Arm streichte und selbst gegen die Tränen kämpfte. „Wir suchen uns ein kleines Hotel wo wir uns ausruhen können. Kommt ihr mit?“ ,sagte Kogoro nun und stand mit Eri auf. „Geht schon vor. Sobald ich etwas neues erfahre rufe ich an.“ ,gab Sonoko zurück und stand ebenfalls auf. Der Detektiv nickte dankend als er mit Eri das Krankenhaus verließ. Sonoko legte ihre Arme in die Hüfte und atmete tief aus. Ihr Freund kam zu ihr und umarmte sie kurz als er fragte: „Willst du nicht auch ins Hotel?“ „Nein. Falls Ran plötzlich gefunden wird, will ich hier sein.“ „Okay.“ Shiho blieb weiterhin auf ihrem Stuhl sitzen und seufzte nur. Da setzten sich die anderen zu ihr und Sonoko spürte die Anspannung in ihr. Sie wollte sie ein wenig trösten obwohl sie selbst eigentlich gerade mehr Trost brauchte. Aber Shiho hatte zu viele Gedanken im Kopf dass sie das leider nicht bemerkte. Heiji und Shinichi standen am Empfang und fragten nach der Passagierliste und dem genauen Absturzort. Shinichi las sich alles durch als Heiji fragte: „Was willst du? Ins dunkle Meer springen und alles abschwimmen?“ „Wenn es sein muss?“ „Was ist mit Shiho?“ „Was soll mit ihr sein?“ „Ihr seid noch zusammen.“ „nein sind wir nicht.“ ,gab Shinichi gleich zurück und Heiji erstarrte kurz. „Warum?“ „Du weißt warum. Derselbe Grund warum du Ran verlassen hast.“ Heiji schluckte. Es war sein größter Fehler gewesen und dennoch wusste er, dass sie nur zu zwei suchen konnten. Aber wo anfangen? Es war bereits spät am Abend und die Rettungskräfte nicht mehr vor Ort. Dennoch, als Shinichi alles genau durchgelesen hatte verließ er das Krankenhaus und machte sich sofort auf den Weg zum Hafen. Ganz in der Nähe war das Flugzeug abgestürzt. Als die beiden jungen Detektive ankamen sah man schon nichts mehr vom Flieger. Ein Rettungsteam machte sich gerade auf den Weg zurück ins Krankenhaus als Heiji sie fragte ob man noch etwas finden konnte. Doch sie schüttelten sachte den Kopf. Der Pilot sowie eine Passagieren waren spurlos verschwunden. Sie vermuten dass es die beiden schon vor dem Absturz aus den Flieger warf und weit hinaustrieb. Heiji bedankte sich als Shinichi bereits am Ende des Hafenstegs stand und hinaussah. Heiji kam zu ihm und sagte: „Niemand wurde mehr gefunden.“ „Sie muss irgendwo hier sein. Ich spüre das.“ „Achja und wie? Hast du einen Sensor in sie eingepflanzt?“ „Red‘ keinen Unsinn. Irgendwas stimmt hier nicht.“ „Du hast Recht.“ ,gab nun Heiji von sich und kniete sich hin. „Der Steg. Er klingt an einer Stelle dumpf.“ Shinichi ging noch zweimal auf und ab als Heiji genau die Stelle bemerkte. Sofort zog Shinichi seine Jacke sowie die Schuhe aus und sprang ins Wasser. „Kudo!“ ,schrie Heiji ihm nach doch es war zu dunkel um im Wasser etwas zu erkennen. Heiji kniete weiter am Steg und klopfte sachte immer wieder gegen die dumpfe Stelle. Sein Herz raste irgendwie und er hoffte nur dass Shinichi den Weg nach oben auch wieder fand. Was war das? Die Rettungsleute hatten doch alles abgesucht? War das jetzt nur Einbildung? Schließlich klopfte Heiji weiter als es am Ende des Steges ein lauteres Geräusch gab. Sofort stand er auf und sah sich um. Es gab fast keine Beleuchtung und es war so dunkel. Schließlich erkannte er einen Umriss am Ende des Stegs. Er kam einen Schritt auf ihn zu und blieb wieder stehen. War das Shinichi? „Kudo?“ ,fragte er vorsichtig. „Ruf einen Krankenwagen!“ ,schrie sein bester Freund als Heiji hinunter rannte. Shinichi kniete am Steg und vor ihm lag eine leblose Ran. Ihre Lippen waren schon dunkelblau gefärbt und ihre Haut kreidebleich. Ihre Finger waren bläulich und man erkannte dass sie bestimmt schon länger im Wasser war. Shinichi machte bereits Reanimation als Heiji sein Handy hervorholte und gleich den Rettungswagen rief. Nur zwei Minuten Später kam der Rettungswagen inklusive Polizei an. Heiji hatte bereits seine Jacke auch ausgezogen und diese, sowie Shinichi’s auf sie gelegt. Die Sanitäter kamen an als Shinichi wütend war und sagte: „Wo haben diese Typen von der Wasserrettung gesucht? Ich habe sie unter dem Steg gefunden. Sie lag da bestimmt schon fast eine Stunde.“ „Wir übernehmen.“ ,sagte der Notarzt und machte mit der Reanimation weiter. Dann kam Ran vorsichtig auf eine Trage und zwei dicke Decken wurden auf sie gelegt. Die Überlebenschancen lagen bei Null. Dennoch versuchten sie alles. Und nach zwei Elektroschocks mit dem Defibrillator hatten sie schließlich schwachen Puls. Es grenzte an ein Wunder. Sofort fuhren alle zusammen ins Krankenhaus zurück. Shinichi war noch immer komplett durchnässt als sie das Krankenhaus betraten. Es wurde laut gerufen und drei Ärzte sowie vier Krankenschwestern kamen angerannt. Sonoko, Makoto und Shiho hörten den Lärm als se nach vor kamen. Sie sahen die Trage und Sonoko erkannte sofort Ran. Sie lief zu den Jungs als sie Shinichi komplett durchnässt und ohne Schuhe sah. „Was ist passiert?“ „Wir standen am Steg und eine Stelle war dumpfer beim drüber gehen. Ich bin ins Wasser und habe Ran gefunden. Sie trieb fast eine Stunde da drunter.“ „Ist sie tot?“ „Nein. Wie durch ein Wunder bekam sie schwachen Puls. Aber dennoch … die Chancen stehen bei Null. Ruf ihre Eltern an.“ Sonoko nickte mit Tränen in den Augen als Shiho zu Shinichi kam und sagte: „Komm, fragen wir eine Krankenschwester nach Gewand für dich.“ Er nickte nur als Heiji den beiden nachsah. Makoto stellte sich neben ihn und fragte: „Kudo hat sie gefunden?“ „Ja. Wie immer.“ „Wie geht’s weiter?“ „Ran muss gesund werden. Und dann sehen wir was passiert.“ „Ich meine zwischen dir und Kudo. Ihr solltet eure Freundschaft nicht einfach aufgeben wegen einer Frau. Was Sonoko mir erzählt hat ist Ran jemand, die sich schnell verliebt. Und ich finde sie trägt genauso Schuld an allem was zwischen euch war. Hoffen wir nur dass sie gesund wird.“ Heiji nickte als sich beide wieder setzten und Sonoko zu ihnen kam. Sie hatte Eri und Kogoro erreicht und diese waren sofort auf den Weg ins Krankenhaus. Shinichi hatte also Recht behalten. Er würde Ran immer finden. Kapitel 13: Vergessen --------------------- 5 Tage später: Die Ärzte hatten alles getan um Ran’s Körpertemperatur wieder auf mind. 36 Grad zu bekommen. Es wurden Heizdecken auf und unter sie gelegt, sowie warme Spülungen durch ihr Blut gegeben. Ihr Herz schlug immer langsam und man sah schon keine Hoffnung mehr, dass sie es überlebte. Schließlich nach vier Tagen war sie so weit über dem Berg. Alle konnten durchatmen, vor allem Ran’s Eltern. Wann sie aufwachsen würde, war wieder eine andere Sache. Shinichi war jeden Tag bei ihr, genauso wie Sonoko und Heiji. Makoto musste arbeiten und Shiho hatte genug davon dauernd zu warten und zu sehen wie verliebt und hoffnungsvoll ihr ‚Freund‘ sie ansah. Immerhin hatten sie bei der Abschiedsfeier beschlossen es als Paar wieder zu versuchen, doch seit dem Unfall von Ran war alles anders. Deshalb tauchte Shiho nur noch auf wenn sie wusste das Shinichi gerade zu Hause sich umzuziehen oder zu duschen. An Tag fünf geschah das wohl größte Wunder. Ran öffnete im Beisein vom Oberarzt und ihren Eltern plötzlich die Augen. Eri bemerkte das als erster und beugte sich sachte zu ihrer Tochter und sagte sanft: „Hallo Spätzchen. Hab keine Angst, es wird alles gut.“ Sofort sah Kogoro auch zu seiner Tochter und der Arzt kam auf die andere Seite des Bettes und sah sie an als er sagte: „Hallo Ran. Ich bin Dr. Koshimitsu. Du bist im Shima City Hospital da du einen Flugzeugabsturz hattest. Ich untersuche dich kurz okay?“ Ran sah dem Arzt in seine grauen Augen und nickte zaghaft. Er war Doktor also würde er wohl wissen was er tat. Vorsichtig wurden ihre Augen untersucht, sowie ihre Reflexe. Sie konnte alles spüren und empfand auch Schmerz. Das war gut. Sie konnte auch noch greifen und hatte ein wenig Kraft in den Händen um einen Ball leicht zusammen zu drücken. Mehr ging momentan nicht. Der Arzt veranlasste schließlich eine Eiseninfusion sowie Magnesium. Nach den Untersuchungen sah er sie wieder an und fragte: „Okay Ran. Weißt du noch an was du dich als letztes erinnerst?“ Sie schüttelte sachte den Kopf. Der Arzt nickte kurz und sagte wieder: „Nicht schlimm. Immerhin warst du fünf Tage im Koma und hattest kaum noch Körpertemperatur als du im Wasser gefunden wurdest. Überanstrenge dich jetzt nicht okay?“ Sie nickte wieder sanft und gerade als der Arzt noch zu ihren Eltern sagte, dass er bald wieder nach Ran sehen würde fragte sie schwach: „Herr Doktor?“ „Ja.“ „Sie sagten Ran zu mir. Ist das mein Name?“ Alle drei sahen sie etwas geschockt an als der Arzt sie antwortete: „Ja. Ist es. Weißt du denn nicht wer du bist?“ „Nein.“ „Weißt du wer diese zwei Leute neben dir sind?“ „Nein.“ Eri und Kogoro erstarrten neben ihrer Tochter am Krankenbett. „Wie alt bist du?“ „Keine Ahnung. Es ist alles leer. Ich weiß nichts.“ „Okay. Wir werden ein paar Tests machen und dann herausfinden ob es nur wegen dem Unfall kommt, oder bleibend ist.“ ,gab der Arzt seufzend von sich. Es wäre auch zu schön gewesen wenn alles gut wäre. Aber Ran wusste nichts mehr. Nichts mehr von ihrer Kindheit, von ihren Eltern, von ihrer ersten Liebe oder ihrem ersten Kuss. Geschweige denn etwas von ihrer besten Freundin. Kogoro senkte etwas den Kopf als Eri noch einmal kurz die Hand ihrer Tochter drückte und leicht lächelnd sagte: „Wir werden uns kurz einen Kaffee holen. Ruh dich noch etwas aus okay?“ „Okay.“ ,gab sie zurück, legte ihren Kopf in den Polster und starrte zur Decke hinauf. Als die Eltern vor dem Zimmer standen seufzten sie schwer. Was wenn Ran sich nie wieder an irgendetwas vor dem Unfall erinnern würde? Ihre ganze Kindheit? Eri strich sich eine Träne weg als Kogoro sie in den Arm nahm und sagte: „Wir schaffen das. Als Familie. Wir zeigen ihr, sobald sie nach Hause kommt, ein altes Fotoalbum. Vielleicht kommt ja stückchenweise was zurück.“ „Meinst du? Und was wenn nie wieder eine Erinnerung zurückkehrt?“ „Dann sorgen wir als Eltern dafür dass sie neue bekommt. Und diese genauso schön sind.“ Eri nickte kurz und schmiegte sich an ihren Ex-Mann. Sie spürte seine Wärme und Geborgenheit und war froh dass er jede Chance ergriff. Gerade als sich beide wieder lösten und Eri eine erneute Träne wegstrich kam Sonoko mit Shinichi und Heiji um die Ecke. Die drei waren zu Hause, hatten etwas geschlafen, sich gewaschen und umgezogen. „Hallo.“ ,begann Sonoko und sah etwas traurig als sie die Gesichter der Eltern sah. „Was ist passiert? Geht es Ran schlechter?“ „Wie man es nimmt.“ ,gab Eri zurück. „Was heißt das?“ ,fragten die jungen Detektive sofort und ihr Gesichtsausdruck wurde erschrocken. „Ran ist wach.“ ,begann Kogoro und sah dennoch traurig. „Allerdings hat sie keinerlei Erinnerung. Weder an den Unfall, noch an uns oder euch. Ihr komplettes Leben welches sie führte ist vergessen.“ „Sie hat … keinerlei Erinnerung?“ ,fragte Sonoko und versuchte nicht zu weinen. „Nein. Sie wusste nicht mal ihren Namen oder ihr Alter.“ „Aber sie wird sich wieder erinnern oder?“ ,fragte nun Shinichi. „Keine Ahnung. Der Arzt macht einige Untersuchungen und gibt uns dann Bescheid ob es nur vorübergehend ist oder dauerhaft.“ Alle senkten etwas den Kopf. Nach kurzer Stille fragte Sonoko schließlich ob sie dennoch rein dürfte. Die Eltern nickten und baten auch darum sie nicht zu überfordern. Alle drei nickten und gingen vorsichtig zur Zimmertür als Sonoko klopfte. Ran bat herein und somit gingen die drei Freunde hinein. Nachdem die Tür wieder geschlossen wurde, holten sich Kogoro und Eri ihren Kaffee. „Hallo Ran. Ich bin Sonoko. Und das sind Heiji und Shinichi. Wir sind sehr gut miteinander befreundet.“ „Ha-Hallo.“ ,gab die angesprochene von sich. Ihr Blick überlief die Gesichter nur kurz als er schließlich bei Sonoko haften blieb als diese sich neben sie ans Bett setzte. „Wie fühlst du dich?“ „Als wenn ich weit runter gefallen wäre. So wie ein endloser Fall. Meine Arme und Beine schmerzen etwas und mein Kopf.“ „Kein Wunder. Immerhin hattest du einen Flugzeugabsturz.“ ,sagte nun Shinichi. Sofort ging ihr Blick zu ihm und sie sah ihm in die blauen Augen. „Deine Stimme.“ ,sagte sie etwas leise. „Sie … sie kommt mir bekannt vor.“ „Wirklich?“ ,fragte er nach und lächelte sanft. „Ja. Aber nur ganz flüchtig. Kennen wir uns schon länger?“ „Seit dem Kindergarten. Genau wie Sonoko. Heiji kennst du erst seit etwa zwei Jahren.“ Sie sah nun zu Heiji und dieser lächelte nur kurz. Sie sah ihn genauer an als sie fragte: „Sag etwas?“ „Ähm … was denn genau? Etwas bestimmtes oder nur Smalltalk?“ „Deine Stimme kenne ich auch.“ Alle waren etwas erstaunt. Sonoko etwas genervt. Wieso erkannte sie die zwei Stimmen der Jungs und ihre nicht? Vielleicht weil sie mit beiden geschlafen hatte? Gerade als Sonoko etwas sagen wollte kam schon der Arzt mit zwei Krankenschwestern rein und sagte: „So, der Besuch muss nun bitte draußen warten. Wir bringen Ran zu einigen Untersuchungen.“ Die Freunde nickten als Sonoko kurz Ran's Hand nahm und sagte: „Wir warten auf dich.“ Die braunhaarige nickte etwas als sie schon mit dem Bett hinausgeschoben wurde. Da kamen auch gerade ihre Eltern als der Arzt ihnen ebenfalls sagte dass nun die Untersuchungen begannen. Schließlich beschlossen alle fünf in der Zwischenzeit in die Kantine zu gehen um zu essen. Sonoko war immer noch etwas genervt dass Ran die Stimmen der Jungs erkannte. Sie vertraute sich Eri damit an als diese sie nur tröstete und meinte dass sich Ran vielleicht etwas eingebildet hatte oder es einfach Zufall war. Während alle zusammen aßen überlegten sie wie sie Ran helfen konnten ihre Erinnerungen zurück zu bekommen. Heiji überlegte immer mehr als er dann schließlich sein Handy nahm und ein wenig seine alten Bilder durchsah. Darauf waren ein paar Selfies von ihm und Ran als sie gerade dabei waren sich näher zu kommen und eines nach ihrer gemeinsamen Nacht. Ob das helfen würde? Aber er konnte sich doch nicht einfach so aufdrängen. Was wenn sie das überfordert? Oder sie glaubt beide wären noch zusammen? Er schüttelte kurz den Kopf und steckte sein Handy wieder ein. „Alles okay?“ ,fragte schließlich Sonoko. „Ja. Nur eine Nachricht von meinem Vater.“ Alle nickten kurz als sie schließlich nach etwa zwei Stunden beschlossen wieder hinunter zu Ran's Zimmer zu gehen. Vielleicht war sie ja schon fertig? Doch dem war nicht so. Stattdessen kam Dr. Koshimitsu und seufzte kurz. „Was ist Doktor?“ ,fragte Eri hoffnungsvoll. „Es sieht schlimmer aus als erhofft. Ran hat zwar eine kleine Chance dass sie sich zumindest an einiges aus ihrer Vergangenheit erinnern kann, aber wenn dann dauert es. Sie sollten damit rechnen dass sie sich nie wieder erinnern kann. Verschaffen Sie ihr neue Erinnerungen und das behutsam und langsam. Es tut mir leid.“ Er ging wieder als Eri und Sonoko in einen Stuhl sanken. Sofort begann die Mutter zu weinen und Kogoro versuchte sie zu trösten. Sonoko atmete tief durch und strich sich die Tränen weg. Alles vergessen? Vermutlich für immer? Wie konnte das nur passieren? Ran wollte doch neu anfangen und war auf einem guten Weg und nun? Vielleicht war es besser dass sie die Vergangenheit mit den zwei Jungdetektiven vergessen hatte, aber ihre gemeinsame Freundschaft? Das konnte doch alles nicht wahr sein. Die kurzhaarige sah kurz in den Gang hinunter als sie wieder aufstand und sagte dass sie kurz was erledigen müsste. Die anderen nickten und wunderten sich nur leicht. Sie vermuteten Sonoko würde das nicht verkraften und würde shoppen gehen, doch da irrten sie sich. Sie rief zu Hause an und erklärte ihrer Mutter was diese alles in eine Schachtel geben sollte und per Eilkurier alles ins Krankenhaus zu ihr bringen. Nach einer halben Stunde kam sie zurück ins Krankenhaus und da wurde ihre beste Freundin gerade wieder ins Zimmer gebracht. Eri hatte sich soweit beruhigt und lächelte. Ran lächelte zurück. Sie bemerkte ein geborgenes Gefühl von den beiden die ihre Eltern waren. Und das war doch gut oder? Als der Doktor noch kurz etwas in die Krankenakte schrieb, fragte Ran: „Herr Doktor? Wann kann ich nach Hause?“ „Morgen müssen wir dich noch einmal durchchecken und dann einen Tag zur Beobachtung. Ich schätze wenn es dir besser geht in etwa drei Tagen.“ „Okay danke.“ Sie sah zu ihren Freunden und Eltern als sie Eri ansah und fragte: „Wo wohnen wir eigentlich?“ „In Tokio. Stadtteil Beika über einem Café. Dein Vater hat dort auch eine kleine Privatdetektei und ich ein kleines Büro im Hinterzimmer um meine Anwaltsunterlagen nicht immer in der Wohnung zu lassen.“ Kogoro schluckte kurz. Wie sollte sie das glauben wenn sie wieder nach Hause kommen würde? Eri war vor über 10 Jahren ausgezogen und jetzt soll wieder alles so sein wie damals? Auch die anderen staunten etwas aber verstanden es dennoch. Ran nickte nur und fragte noch: "Sind da auch Fotos von uns?“ „Aber natürlich. Du kannst dir dann alles in Ruhe ansehen und versuchen dich vorsichtig zu erinnern.“ Die ehemalige Schülerin nickte und sah wieder zu Sonoko als diese etwas nervös wirkte. „Alles okay bei dir?“ ,fragte sie ihre beste Freundin. „Ja natürlich. Ich hoffe nur irgendwie dass es kurz 'buff' macht und du dich an alles wieder erinnerst.“ „Schön wäre es. Aber lassen wir es langsam angehen. Ich bin auch ziemlich kaputt. Wäre es okay wenn ich mich schlafen lege?“ „Natürlich. Ruh dich aus. Wir sehen uns morgen okay?“ ,gab Eri noch von sich und alle fünf verabschiedeten sich und verließen das Zimmer. Draußen beredeten sie sich kurz und meinten dass es vielleicht besser wäre wenn sie nur noch abwechselnd kommen würden. Die Eltern wollten nun mal wieder nach Hause um alles für Ran's Heimkehren zu richten. Sonoko wollte nicht wieder zurückfliegen und erwiderte dass sie wieder im Hotel schlafen würde. Die Jungs stimmten da auch zu und somit fuhren Ran's Eltern alleine zum Flughafen. Heiji und Shinichi fuhren nun mit Sonoko ins Hotel und beschlossen sogar sich ein Zimmer zu teilen. Dort angekommen setzte sich die ehemalige Schülerin aufs Bett und seufzte kurz. Shinichi setzte sich gegenüber auf das andere Bett und fragte: „Was ist denn los?“ „Ich hoffe einfach dass ihre Erinnerung wiederkommt." „Da sieht es aber schlecht aus.“ „Ich weiß. Dennoch hoffe ich.“ „Vielleicht ist es gar nicht mal so schlecht. Immerhin hatte sie viel durchgemacht, vor allem mit uns beiden Kudo. Eine Erinnerungslücke ist da momentan wohl gut.“ ,sagte nun Heiji als er sich auf sein Bett fallen ließ. „Ja…vermutlich hast du Recht.“ ,gab Shinichi zurück und legte sich auch zurück. „Spinn ich? Ihr zwei seid doch doof. Gefällt es euch wirklich dass sie sich an nichts mehr mit euch erinnert? Weder der erste Kuss noch die Umarmungen oder die Liebesgeständnisse? Und ja, eigentlich war ich am Ende kein Fan mehr von euch, aber dennoch. Solche Erfahrungen stärken den Charakter und ermöglichen es dir, es anders zu machen. Ich meine, würde es euch denn wirklich gefallen dass sie sich nie wieder an die Zeit mit euch erinnert? An das Gefühl dass sie euch geliebt hat? Das Gefühl dass ihr hattet wenn ihr sie angesehen habt und wusstet sie empfindet dasselbe?“ Die Männer seufzten laut. Sonoko hatte Recht und das nervte beide wiederum. „Aber sei doch ehrlich, was wenn sie sich an das erinnert? Einer von uns wird verletzt zurückbleiben.“ ,gab Heiji als Antwort. „Dann tut mir einen Gefallen und erwähnt nie dass ihr mehr als nur gute Freunde ward. Wenn sie sich mal erinnern sollte, dann spürt ihr es so und so.“ „Warum wollte sie eigentlich nach Osaka?“ ,fragte Heiji nun. „Um dort zu studieren und ein neues Leben zu beginnen.“ ,gab Shinichi schließlich als Antwort und sah zur Decke. Heiji erstarrte kurz. Davon wusste er nichts. Sie wollte dennoch nach Osaka obwohl das alles passiert war? Hätten sie vielleicht doch noch eine Chance gehabt? Auch er sah nun zu Decke hoch. Sonoko sah beide an als sie wieder aufstand und den Kopf schüttelte. Während sie ins Badezimmer ging sagte sie noch: „Entscheidet euch mal wer sie nun wirklich will. Und was ihr wirklich wollt.“ Die Tür schloss sich mit einem lauteren Knall als sich beide Freunde ansahen. Und ihr Blick sagte dem jeweils anderen dass er sie zurück wollte aber auch nicht die Freundschaft zerstören. Wie konnte das alles nur gut werden? Die Stille legte sich immer weiter über das Zimmer als die beiden ehemaligen Schüler wieder zur Decke hinauf sahen und schwer schluckten. Ran erinnerte sich an nichts und beide hatten erkannt wie sehr sie, sie liebten. Was nun? Kapitel 14: Zu Hause -------------------- Endlich war der Tag gekommen andem Ran nach Hause konnte. Sie hatte sich irgendwie schon danach gesehnt endlich das Krankenhaus zu verlassen und nach Hause zu kommen. Auch wenn es bedeutete wieder in einen Flieger steigen zu müssen. Doch diesmal hatte Sonoko einen von der Firma ihres Vaters organisiert und die Wettervorhersage zeigte nur Sonnenschein voraus. Während Ran alles gepackt hatte sah sie ihr Krankenhausband um ihr Handgelenk mit ihrem Namen und Geburtsdatum. Egal wie lange sie es anstarrte, die Erinnerung kam nicht zurück. Sie riss es sich runter und warf es in den Mülleimer. Da klopfte es und die ehemalige Schülerin sagte etwas lauter: „Ja bitte?“ Da kam eine Krankenschwester und sagte: „Hallo. Ich habe gehört dass du entlassen wirst. Als du eingeliefert wurdest mussten sie dir jeden Schmuck abnehmen und ich habe ihn im Schwesternzimmer aufbewahrt. Ich hoffe es bringt dir ein paar Erinnerungen zurück.“ „Danke.“ Die Krankenschwester gab Ran eine kleine Tüte und verschwand wieder. Ran stellte diese aufs Bett und sah hinein. Sie zog gleich ihre Armbanduhr heraus doch diese hatte anscheinend zu viel Wasser abbekommen und funktionierte nicht mehr. War irgendwie logisch. Immerhin lag sie ja gute zwei Stunden im Wasser. Dass sie das wirklich überlebt hatte war ihr immer noch ein Rätsel. Sie sah weiter hinein und fand noch einen silbernen Ring. Er passte ihr auch den Ringfinger wo sie ihn ansteckte. Sie sah ihn kurz an doch auch dieser Ring war für sie irgendwie ohne Bedeutung. Schließlich zog sie nun die silberne Kette mit dem Medaillon heraus. Auf der Vorderseite erkannte sie den Tokio Tower. Immerhin hatte ihr Sonoko schon ein paar Bilder gezeigt. Schließlich öffnete sie es und sah auf der linken Seite ein Foto von ihren Eltern und rechts erkannte sie Shinichi, Shiho und Sonoko. Shiho war nur zweimal hier gewesen und hielt sich eher bedeckt. Sie wollte nicht viel erzählen und meinte auch dass sie Ran lieber zu Hause besuchen kommen würde. Diese bemerkte irgendwie dass da etwas war. Vor allem etwas was auch mit Shinichi zu tun hatte. Denn die beiden gingen immer mal vor die Tür und redeten angespannt. Aber dennoch brachte es Ran keine Erinnerung. Sie schloss das Medaillon wieder und hing sich die Kette allerdings um. Irgendwie hatte sie das Gefühl dass ihr diese Kette viel bedeutete. Es klopfte wieder als schon Eri und Kogoro herein kamen. „Bist du fertig?“ ,fragte Eri mit liebevoller Stimme. „Ja. Lasst uns von hier verschwinden.“ ,gab die ehemalige Schülerin zurück als ihr Vater schon den kleinen Koffer nahm und Ran nur noch die Papiere. Sie lächelte kurz zu ihrer Mutter als diese sachte einen Arm um die Schulter ihrer Tochter legte und alle drei das Krankenhaus verließen und mit dem Taxi zum Flughafen fuhren. Dort wartete schon der Privatflieger von den Suzuki's und konnte auch, so wie alle an Bord waren, starten. Während Ran aus dem Fenster sah und sie erneut das große Meer überflogen erstarrte sie plötzlich. Eri bemerkte dass es ihrer Tochter nicht so gut ging und fragte gleich: „Alles okay?“ „Keine Ahnung … Das Meer da unten … ich spüre die Kälte und den Aufprall vom Flieger.“ „Du … du erinnerst dich?“ „Nur ein kleiner Teil. Der Flieger in dem ich saß fiel einfach hinunter und wir knallten am Meer auf dass die kleinen Fenster zersprangen und das Wasser herein kam.“ „Das heißt … du warst im Flieger während des Aufpralls?“ ,fragte ihr Vater. „Ja.“ Kogoro nickte. Wenigstens wussten sie nun dass Ran nicht diejenige war, die schon vor dem Absturz hinaus geschleudert wurde. „Wir sind bald zu Hause. Versuch nicht hinauszusehen.“ ,sagte schließlich Eri als sie bemerkte wie Ran sich verkrampfte. Die Tochter nickte und sah stur nach vorne. Bald wäre es vorbei und sie würden zu Hause sein. Wo auch immer das war. Alles zusammen brauchten sie etwa eine Stunde bis sie wieder vor der Detektei Mori standen. Ran stieg aus dem Taxi als ihr Vater schon den Koffer holte und Eri die Fahrt bezahlte. Ran sah nach oben zu den Fenstern und atmete tief durch. Es passierte nichts. Keine Erinnerung. So sehr sie es auch wollte. Langsam gingen alle nach oben in die Wohnung. Sie sah sich um und irgendwie bekam sie ein wenig das Gefühl zu Hause zu sein. Sie kam schließlich in ihr Zimmer als dieses aber fast leer war. Ihre Mutter stand hinter ihr und sagte: „Die meisten Sachen von dir sind noch in deiner Studentenwohnung in Osaka. Wir haben schon veranlasst dass sie geschickt werden. Sie sollten spätestens morgen da sein.“ „Danke. Kann ich kurz allein sein?“ „Natürlich. Melde dich wenn du etwas brauchst.“ ,gab Eri noch zurück und schloss die Tür. Ran setzte sich auf ihr Bett und seufzte. Es war einfach nur schrecklich sich an nichts erinnern zu können. Aber irgendwann vielleicht ja doch. Immerhin bekam sie schon die Erinnerung vom Absturz. Also warum auch nicht mehr von ihrem früheren Leben? Sie stand wieder auf und kam zu ihrem Schreibtisch als sie die Schubladen durchsah und schließlich ein Foto von sich und Shinichi entdeckte. Beide standen dicht nebeneinander und er hatte den Arm um sie. Waren sie beide denn mal ein Paar gewesen? Was war da los? Ran legte das Bild zurück und kam aus dem Zimmer. Ihre Eltern waren gerade zusammen in der Küche und tranken einen Kaffee. Im stehen. Ran kam dazu und sagte vorsichtig: „Kann ich alte Fotos von mir ansehen?“ „Sicher doch.“ Alle drei gingen ins Wohnzimmer hinaus, setzten sich um den kleinen Tisch und Eri legte die Fotoalben hin. Es begann mit der Schwangerschaft und Geburt von Ran. Daran konnte sie sich so und so nicht mehr erinnern, aber vielleicht half es dennoch. Sie sah alles durch und als sie bei den Kindergartenbildern ankam sah sie eines von sich und einem kleinen Jungen. Beide hatten dieselbe Pose wie sie und Shinichi auf dem Foto in ihrer Schublade. „Wer ist das?“ „Shinichi. Ihr zwei wart zusammen im Kindergarten, in der Grundschule, in der Mittelschule und in der Oberschule. Nur studiert hättet ihr woanders. Vermutlich hattet ihr genug voneinander.“ ,gab Eri leicht lachend zurück. „Waren wir gute Freunde?“ „Ja. Ihr ward unzertrennlich.“ „Wieso kann ich mich dann nicht an ihn erinnern?“ „Es kommt sicher irgendwann.“ ,gab Eri zurück und legte sachte eine Hand auf die ihrer Tochter. Diese nickte nur und man konnte ihren enttäuschten Gesichtsausdruck sehen. Sie sah sich weiter die Bilder an doch es blieb alles vergessen. Schließlich kam sie zu ihren Bildern als sie einige Karatewettbewerbe gewann. „Ich kann Karate?“ ,fragte sie erstaunt und sah ihre Eltern an. „Ja. Du warst die Beste. Egal gegen wen, du hast immer gewonnen.“ „Hmm…“ Schon sah sie weiter auf die Bilder und prägte sie sich gut ein. Wenn sie mal Karate konnte, musste das doch immer noch in ihr sein. Nur wo? Ran blätterte weiter und sah ihre Abschlussbilder von der Oberschule. Shinichi und sie standen in ihrem Umhang und dem Talla am Kopf neben einander und lächelten fröhlich in die Kamera. „Es ist wie eine Zeitreise. Wir haben immer dieselbe Pose und doch sind so viele Jahre vergangen. Und jetzt kann ich mich an nichts erinnern. Ich brauche frische Luft.“ Schnell klappte sie das Album zu und stand auf als sie tief durchatmete. Ihre Eltern standen ebenfalls auf als Eri besorgt fragte: „Sollen wir mitkommen?“ „Nein, schon okay. Ich habe mir beim herfahren den Weg gemerkt. Ich verschwinde schon nicht.“ Die Eltern nickten etwas als Ran in den Vorraum ging, ihre Schuhe anzog und aus der Wohnung verschwand. Sie ging die Straßen entlang und sah sich alles an. Sie hoffte das irgendetwas ihre Erinnerung zurück holte doch es blieb alles leer. Sie seufzte und wollte schon umdrehen als ein schwarzer Wagen plötzlich neben ihr an einer Ausweiche hielt und kurz hupte. Erschrocken sah Ran hin als die Scheiber der hinteren Beifahrertür heruntergelassen wurde. „Na, willst du mitfahren?“ „Sonoko? Was … machst du hier?“ „Na komm steig ein. Bevor du dich noch verläufst.“ Da wurde die Tür geöffnet und Ran stieg ein. Sie musste kurz lächeln und nachdem sie die Autotür wieder geschlossen hatte fuhr der Fahrer los. „Hast du mich verfolgt?“ „Nein ich war einkaufen und hab dich jetzt erkannt. Und da ich so und so zu dir wollte, passt es gut.“ „Du wolltest zu mir?“ ,fragte Ran verwundert als Sonoko schon in einer Einkaufstüte kramte. „Klar. Hier.“ ,antwortete sie und reichte ihr eine Schachtel. „Du … du hast mir ein neues Smartphone gekauft?“ ,fragte die Braunhaarige erschrocken. „Klar. Immerhin will ich dich erreichen können. Und du kannst auch Leute erreichen. Die wichtigsten Nummern habe ich dir bereits eingespeichert. Ein paar Fotos habe ich dir auch raufgespielt. Ich dachte mir dann fällt dir vielleicht etwas ein.“ „Du bist doch verrückt. Das kann ich nicht annehmen.“ „Doch kannst du. Du musst immerhin erreichbar sein oder jemanden anrufen können wenn du dich verläufst. Kein Rückgaberecht.“ Die beiden lächelten sich an und Ran umarmte Sonoko dankbar. Es war so eine große Geste von ihr und Recht hatte die Kurzhaarige ja. Immerhin kannte die Brünette ihre eigene Stadt nicht mehr. „Ich danke dir. Vielen, vielen Dank.“ „Keine Ursache. Und … wie ich sehe trägst du deine Kette.“ „Ja … Ich dachte mir falls ich mich wirklich verlaufe erkennt jemand euch in dem Medaillon und kann mich zurück bringen. Aber jetzt habe ich ja das Smartphone von dir.“ „Stimmt. Aber lass' es dennoch um. Erstens steht es dir gut und zweitens kommt vielleicht eine Erinnerung wenn du es öfter ansiehst.“ Ran lächelte kurz und nickte. Nun sah sie aus dem Fenster und das Auto fuhr direkt zu dem Suzuki Anwesen. „Wo … wo sind wir?“ ,fragte Ran schüchtern und hasste es, es nicht zu wissen. „Bei mir zu Hause. Ich dachte mir du hast bestimmt Hunger. Na' komm mit.“ Die Freundinnen stiegen aus und gingen hinein. Ran kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Hier wohnte Sonoko? Und sie waren beste Freundinnen obwohl Ran weit ärmer war als sie? Beide kamen in der Küche an als Sonoko schon den Kühlschrank öffnete und leicht seufzte. „Okay, ich habe vergessen dass meine Eltern verreist sind und nichts da ist. Bestellen wir etwas okay?“ Ran nickte nur und ging von der Küche aus weiter in das große Wohnzimmer. Sie staunte immer mehr. Und dennoch, tief in ihrem Kopf erkannte sie ein paar Kleinigkeiten. Vielleicht würde die Erinnerung doch zurück kommen? Sonoko telefonierte mit dem Lieferservice als Ran zu der großen Terrassentür kam. Sie öffnete diese und trat hinaus als sie in den großen Garten sah. Sie lächelte und sah sich leicht verträumt um als ihr Blick am Pool hängen blieb. Sie sah wieder ernster und ging ein paar Schritte weiter vor als ihr Blick nicht mehr vom Pool wich. Da kam eine Erinnerung an die Poolparty als der Sommer begann. Ran und Heiji waren im Pool und lächelten. Ran sah wieder zu Heiji als sie fragte: „Ich bringe dir den Sprung bei, wenn du etwas mit mir übst.“ „Was denn?“ „Du brauchst festen Stand im Wasser, ich schwimme auf dich zu und du hebst mich hoch.“ „Okay…ich kann es versuchen.“ Beide lächelten als Ran auf ihn zu schwamm, ihre Hände auf seine Schultern legte und er seine an ihre Taille. Danach stemmte er sie hoch und Ran streckte ihre Hände aus. Es sah sehr gut aus fürs erste Mal. Auch als er sie wieder sachte runter lies. Sie legte gleich ihre Hände wieder an seine Schultern und er legte seine um sie und sachte rutschte sie an ihm herunter. Beide sahen sich an. Ohne Lächeln, ohne etwas zu sagen. Ihre Herzen klopften wild und Ran wusste nicht was es war, aber am liebsten würde sie ihn küssen. „Okay, Essen ist bestellt und … Ran?“ ,fragte Sonoko und riss ihre beste Freundin aus den Gedanken. „Was?“ „Alles okay?“ „Ich weiß es nicht aber … da war glaube ich gerade eine Erinnerung.“ „Wirklich? Welche?“ „Ich war in dem Pool. Du hast eine Party gemacht. Es waren viele da und dieser Heiji auch. Wir waren gemeinsam im Pool und er hat eine Hebefigur mit mir geübt. Stimmt das?“ „Ja!“ ,ertönte es laut aus Sonoko. „Du fängst an dich zu erinnern. Das ist doch großartig. Dann kommt vermutlich alles zurück. Aber, stress' dich damit nicht okay? Oh, ich freue mich so für dich.“ Die Kurzhaarige umarmte ihre Freundin und diese lächelte. Nachdem sich beide wieder ansahen sagte Ran etwas verschüchtert: „Du, Sonoko…Waren Heiji und ich ein Liebespaar? Denn bei dieser Erinnerung spürte ich dieses Gefühl in mir dass ich ihn küssen wollte. Warum?“ Sonoko's Lächeln verschwand leicht als sie seufzte und sagte: „Ich dachte mir schon dass du bald so etwas fragen würdest. Komm mit. Gehen wir rein.“ Beide gingen ins Wohnzimmer, setzten sich auf das Sofa und Ran war leicht nervös. Was würde Sonoko ihr erzählen? Und vor allem, was hatte Ran alles gemacht? Kapitel 15: Erinnerungen Teil1 ------------------------------ „Und schließlich hast du dich dann dazu entschlossen dennoch nach Osaka zu gehen. Vermutlich dachtest du tief in dir dass das mit Heiji eine zweite Chance werden könnte.“ „Wow …“ ,gab Ran kurz von sich und hielt sich eine Hand an die Stirn. Sie stellte ihren Teller mit den gebratenen Nudeln auf den kleinen Wohnzimmertisch und musste erst mal tief durchatmen. In der letzten Stunde hatte Sonoko ihr so einiges erzählt. Und das nur vom vergangenen Sommer. Es war so viel passiert. Zuerst mit Heiji, dann mit Shinichi und dann das ganze Chaos rundherum. „Das ist ja viel komplizierter als ich es mir irgendwie gedacht habe. Vielleicht wäre es wohl besser wenn ich mich gar nicht mehr erinnere.“ „Sag das doch nicht. Erinnerungen gehören zum Leben. Die guten sowie die schlechten. Man lernt aus ihnen.“ Ran kam eine Träne über die Wange als sie antwortete: "Was wenn ich mich nie wieder erinnere? An unsere Freundschaft zum Beispiel?“ „Dann schaffen wir von jetzt an neue Erinnerungen. Und ich erzähle dir immer wieder von der Vergangenheit.“ Die Freundinnen umarmten sich als Sonoko ihr eine Träne wegstrich und noch sagte: „Vielleicht solltest du mit beiden Jungs mal reden. Immerhin kam doch vorhin schon eine kleine Erinnerung zurück. Und immerhin weißt du jetzt ja was war.“ Ran nickte. Vielleicht würde es ja wirklich helfen. Sie bedankte sich nochmal als beide den Rest aufaßen und Ran sich wieder auf den Weg machte. Sonoko wollte sie fahren doch Ran beschloss ein wenig zu Fuß zu gehen. Sie musste die Stadt immerhin neu kennenlernen. Eine knappe Stunde später befand sich Ran vor Shinichi's Haus. Sie hatte Sonoko per SmS um die Adresse gebeten und gab diese im GPS am Smartphone ein und wurde hingebracht. Es nervte sie so sehr dass sie nicht mal mehr wusste wo denn alle wohnten oder wo sie vorher zur Schule ging. Alles war einfach gelöscht. Bis auf diese kleine Erinnerung mit Heiji. Doch warum nur von ihm? Shinichi war doch damals auch auf der Feier. Vermutlich wollte ihr Unterbewusstsein einfach keine Erinnerungen zulassen durch die ganze Sache mit Shiho. Sie sah das große Haus an und prägte es sich gut ein. Vielleicht kam dann auch eine Erinnerung? Sachte öffnete sie das große Tor und ging durch den kleinen Vorgarten. Sie kam zur großen Haustüre und fuhr sachte über den Rahmen als sie irgendwie lächeln musste. „Shinichi? Bist du zu Hause?“,fragte die 8-jährige Ran bei der offenen Tür hinein und hielt eine Hand am Türrahmen. „Oh, hallo Ran.“ ,erklang schließlich die Stimme von Shinichi's Mutter. „Shinichi ist in seinem Zimmer und liest. Geh doch einfach rauf.“ „Wirklich? Dankeschön.“ ,gab sie lächelnd zurück und trat ein als ihre kleine Hand den Türrahmen los lies. Sofort zog Ran ihre Hand zurück. Sie atmete tief durch. Eine Erinnerung an ihre Kindheit. Sie war hier und besuchte Shinichi. Sofort klingelte sie und hoffte nicht zu lange warten zu müssen. Und wirklich, nach kurzer Zeit wurde die Tür geöffnet. „Ran?“ ,erklang Shinichi's Stimme verwundert und er wirkte irgendwie außer Atem. „Hallo. Ich hoffe … also ich wollte nicht stören. Alles … alles okay?“ „Äh, ja. Komm doch rein.“ Er trat zur Seite und sie kam herein. Da kam schon Shiho aus dem Wohnzimmer und als sie Ran erblickte sagte sie leicht genervt: „War ja klar.“ Sie ging an beiden vorbei und über die Treppe nach oben als sie ins Gästezimmer verschwand und die Tür mit einem lauten Knall schloss. Ran zuckte kurz zusammen und sagte: „Ihr habt anscheinend etwas zu bereden. Ich gehe besser wieder.“ „Nein. Schon in Ordnung. Es war eine unendliche Diskussion, wie immer mit ihr.“ Beide gingen ins Wohnzimmer als Ran die ganzen Bücherregale sah. Sie staunte direkt und fragte: „Hast du die alle gelesen?“ Er lächelte sie an: „Nein. Etwa die Hälfte.“ „Wann hast du angefangen?“ „Mit acht oder neun etwa. Ich hab' dir auch öfter etwas vorgelesen wenn wir hier waren.“ „Wirklich?“ ,fragte sie neugierig nach und sah zu ihm. Er kam auf sie zu und strich ihr eine kleine Haarsträhne zurück als er antwortete: „Ja. Meistens mit einer Taschenlampe unter dem Schreibtisch. Unsere Mütter hatten es nicht gerne dass ich dir Krimiromane vorlas.“ Sie sah weiter in seine blauen Augen und wollte ihm eigentlich von den bereits zurückgekommenen Erinnerungen erzählen, aber irgendwie kam kein Wort mehr heraus. Sie sah ihn nur noch an und plötzlich zog sie ihn an sich und küsste ihn. Er war überrascht doch nach nur wenigen Sekunden legte er seine Hände an ihre Hüfte und drückte sie zu sich. Und während des Kusses kam plötzlich eine erneute Erinnerung: Schließlich drehte er sich um und schüttelte kurz den Kopf als er sagte: „Ich werde mit Shiho nicht mehr zusammen kommen. Es gibt keine zweite Chance.“ „Warum plötzlich?“ „Weil ich dich so sehr liebe. Und es tut so weh dass du gehst. Weil ich genau weiß dass du und Hattori noch einen zweite Chance haben werdet. Und ehrlich, der Gedanke zerreißt mich.“ „Shinichi … es tut mir leid. Ich glaube es ist besser wenn du anfangs nicht nach Osaka kommst. Und wenn du dort bist, such nicht nach mir. Es ist besser, wenn du mich nicht mehr findest.“ „Ich werde dich immer finden. Für den Rest meines Lebens.“ Nun kamen auch ihr die Tränen. Er liebte sie. Und sie wusste, dass sie auch noch Gefühle für ihn hatte, aber deswegen alles wieder auf den Kopf stellen? Nein. Sie musste erst mal wissen was sie selbst wollte. Vorsichtig kam sie zu Shinichi, gab ihm einen sanften Kuss und sagte noch: „Leb' wohl Shinichi Kudo.“ Sofort beendete sie den Kuss und wandte sich ab. Er war komplett überrascht und besorgt als er fragte: „Alles okay?" „Ich erinnere mich.“ „An … an alles?“ „Nein.“ ,sie sah mit traurigem Blick zu ihm, „Wie ich mich von dir verabschiedet habe. Ich bin gegangen obwohl du mir sagtest dass du mich liebst.“ Er nickte kurz und fuhr sich durchs Haar, als er seufzte und sein Blick kurz zu Boden wanderte. Nachdem er sie wieder ansah wollte er noch etwas sagen als sie allerdings auf ihn zu kam, eine Hand an seine Wange legte und mit trauriger Stimme sagte: „Und du hast mich wirklich gefunden. Ohne dich wäre ich gestorben. Dennoch … weiß ich auch warum ich gegangen bin.“ „Ja, ich auch. Ich hab dich sehr verletzt.“ Beide sahen sich wieder an. Ran dachte nicht mehr an die ganzen Erzählungen von Sonoko, sondern wollte selbst spüren und sich erinnern. Sachte kam sie mit ihren Lippen wieder näher zu seinen und küsste ihn als Shinichi den Kuss diesmal gleich erwiderte. Und tatsächlich. Die Küsse mit Shinichi lösten etwas aus, dass die Erinnerungen ganz klein zurück kamen. Ran's Blick wurde leicht verwirrt. Er hatte doch vorhin noch gesagt dass er Ran liebte. Was sagte er nun zu Shiho? Es musste, ihrem Blick nach, etwas Gutes sein und gerade als Ran doch etwas sagen wollte, sah sie wie Shiho ihn küsste. Und er erwiderte es. Ran stand wie angewurzelt da. Sie wusste nicht was sie gerade gesprochen hatten, aber ein Kuss bedeutete nicht, dass er keine Chance mehr sah. Sofort wendete sie sich ab und ging zurück zu ihren Gästen. Sie atmete tief durch und schaffte es nicht zu weinen. Sie atmete tief durch und versuchte weiter zu feiern. Sofort trank sie einen Cocktail fast auf ex hinunter. Sonoko hatte natürlich alles beobachtet doch ein Gespräch war auszuschließen. Sofort löste sie sich wieder. Shinichi hielt sie diesmal allerdings fest doch Ran riss sich los. „Es ist wahr.“ „Was?“ ,fragte er verunsichert. „Du und Shiho. Ihr seid wieder zusammen gekommen. Direkt auf der Party. Und das obwohl du nicht mal eine Stunde vorher sagtest dass du mich liebst.“ „Was ich dir sagte, stimmte. Und es stimmt auch jetzt noch. Du hast gesehen dass Shiho mir einen Kuss gab und ich ihn erwiderte, aber du hast nicht gehört was ich zu ihr sagte.“ „Und was soll das gewesen sein?“, fragte sie mit trauriger Stimme. „Ich sagte ihr, was ich dir gesagt hatte und auch dass du dennoch nach Osaka gehen würdest. Außerdem noch dass ich keine zweite Chance für uns sehe, aber falls du und Heiji in Osaka wieder zueinander finden solltet ich es vielleicht mit ihr auch schaffe. Daraufhin hat sie sich wohl gleich Hoffnungen gemacht und mich geküsst. Ich habe es nur erwidert um ihr nicht noch mehr weh zu tun als ich es schon getan hatte. Wenn ich mitbekommen hätte dass du da stehst, hätte ich es niemals erwidert.“ „Wieso hast du mich nicht angerufen oder bist zum Flughafen gekommen?“ „Ich konnte nicht. Wenn ich noch zugesehen hätte wie du in diesen Flieger einsteigst, wäre ich zusammen gebrochen.“ Ran strich sich die Tränen weg, kam auf ihn zu, strich ihm sanft über die Wange als sie sagte: „Ich gehe besser. Bis bald Shinichi Kudo.“ Sie gab ihm noch ein sanftes Küsschen auf die Wange als sie schnell das Haus verließ. Das alles war gerade etwas zu viel auf einmal. Die Erzählungen von Sonoko, die Erinnerungen mit Shinichi und dann noch die Küsse … sie brauchte einen klaren Kopf und machte sich auf den Heimweg. Kapitel 16: Erinnerungen Teil2 ------------------------------ Ran ging langsam durch die Straßen und atmete immer wieder tief durch. Diese ganzen Erinnerungen waren einfach etwas viel geworden. Ob denn wirklich noch mehr zurückkommen würde? Gerade als sie in die Nebenstraße nach Hause wollte, sah sie einen kleinen Park. Ein Gefühl in ihr sagte, dass sie schon einmal hier war. Schnelleren Schrittes ging sie hin und sah sich um. Es waren ein paar Leute hier und gingen umher. Ran sah sich weiter um als sie einen kleinen Brunnen entdeckte. Ein paar Kinder liefen gerade um den Brunnen und da kam ein Lächeln auf ihre Lippen sowie eine weitere Erinnerung: „Jetzt warte doch Ran! Du bist viel zu schnell.“ ,rief die 10-jährige Sonoko und musste verschnaufen. Die kleinere 10-jährige Ran drehte sich um und kam wieder auf ihre beste Freundin zu als sie sagte: „Ich hab‘ doch gesagt dass ich schneller bin. Somit schuldest du mir ein Eis.“ „Ja ich weiß. Aber sag mal, warum kannst du so schnell rennen ohne außer Puste zu kommen?“ „Ich trainiere zu Hause immer etwas. Immerhin will ich ja mal bei den Karatemeisterschaften mitmachen können.“ „Wow. Du hast ja ein Ziel. Was sagt Kudo dazu?“ „Was soll Shinichi dazu denn sagen? Wir sind nur Freunde.“ „Aber sicher. Erzähl mir das in acht Jahren nochmal und dann glaube ich es dir auch nicht.“ Ran verschränkte nur ihre Arme und sah Sonoko leicht genervt an. Diese schüttelte kurz den Kopf und sagte nur: „Na los, ich hol dir ein Eis.“ Sie löste Ran's verschränkte Arme, hakte sich ein und beide verließen den Park. Ran lächelte weiter. Schon damals hatte Sonoko Recht, wenn es um sie und Shinichi ging. Aber würde das so bleiben? Oder sollte es einfach nicht sein? Immerhin war da auch Shiho die ihn wirklich liebte und so auf eine zweite Chance hoffte, dass sie auf Ran schon eifersüchtig war. Obwohl diese sich doch an so gut wie nichts erinnerte. Wie lange das wohl so weiter ging? Natürlich freute sie sich über jede Kleinigkeit die ihr wieder einfiel, aber lieber wäre es ihr wenn alles auf einmal kommen würde. Ran ging wieder zurück und machte sich nun wirklich auf den Heimweg. Ihre Eltern würden sich bestimmt schon Sorgen machen. Doch die Sorgen ihrer Eltern hatten sich in einen großen Streit zwischen den beiden umgewandelt. Und kaum als Ran die Wohnungstüre nur einen Spalt aufmachte, hörte sie die beiden schon lautstark. „Wie kannst du nur schon wieder so ruhig da sitzen und einfach ein Bier trinken?“ ,sagte Eri in einem wütendem Tonfall. „Was soll ich machen? Die Straßen ablaufen als wäre Ran erst sechs Jahre alt? Sie hat ein Smartphone und kennt unsere Adresse sowie unsere Telefonnummer. Glaubst du etwa sie ruft nicht an wenn sie nicht mehr nach Hause findet?“ „Ran ist erst seit kurzem wieder hier, ohne Erinnerung! Wer weiß wo sie hinkommt? Und was wenn sie keinen Empfang hat? Schon mal daran gedacht Herr Detektiv?“ „Jetzt reg dich doch ab.“ ,sagte Kogoro wütend und dennoch entspannt zurück. „Ich soll was?“ ,schrie Eri wieder los. Ran wollte gerade einen Schritt hinein machen als die lauten Stimmen eine erneute Erinnerung hoch leben ließen welche sie wohl lieber für immer vergessen hätte: „Du bist einfach ein Nichtsnutz!“,schrie Eri und man hörte wie ein Teller gegen die Wand knallte und zerbrach. Kogoro der dem Teller nur knapp ausgewichen war sah wütend zu seiner Frau und schrie zurück: „Sag mal spinnst du? Du hättest mich treffen können!“ „Tja, leider habe ich verfehlt.“ Schon knallte der nächste Teller gegen die Wand. Ran saß neben ihrer Zimmertür und hielt sich die Ohren zu während die Tränen über ihre Wangen rannen. Nach etwa zehn Minuten war es leiser geworden. Das siebenjährige Mädchen stand langsam auf, strich sich die Tränen weg und kam aus ihrem Zimmer. Ihr Vater saß beim Wohnzimmertisch und trank ein Bier. Da knallte die Schlafzimmertüre schon zu und Eri kam mit zwei Koffer heraus und stellte sie vor der Haustüre ab als sie sich umdrehte und Ran erblickte. „Spätzchen. Es tut mir leid dass wir so laut waren. Aber jetzt hol ein paar Sachen wir zwei schlafen im Hotel.“ Ran sah ihre Mutter an und erkannte die Tränenspuren auf ihren Wangen. Dennoch hatte sie ein sanftes Lächeln aufgesetzt sich vor ihre Tochter gekniet. „Hast du Papa denn nicht mehr lieb?“ ,fragte das kleine Mädchen und hielt ihre Tränen zurück. Eri strich sich eine erneute Träne weg. Niemals hätte sie gewollt dass ihre Tochter das alles mitbekam. Doch es ging so nicht mehr weiter. „Doch mein Schatz. Aber manchmal ist es so, dass man einen Menschen sehr lieb hat, aber eben nicht mit ihm zusammen sein kann weil man zu unterschiedlich ist.“ Ran nickte kurz. Nun sah sie zu ihrem Vater. Eri stand wieder auf und ging ins Kinderzimmer. Ran ging zu ihrem Vater und sah dass er ein Familienfoto vor sich am Tisch liegen hatte und schnell eine Träne wegstrich. Anschließend strich er Ran über den Kopf und sagte: „Und du bist artig verstanden? Wir sehen uns bald wieder.“ Ran nickte und dennoch wusste sie, wenn ihre Mutter und sie gehen würden, würde sich niemand mehr um ihren Vater kümmern. Sofort lief Ran in ihr Zimmer und umarmte ihre Mutter um die Hüfte. „Spätzchen. Was ist denn los?“ „Mama, ich hab dich so lieb. Aber darf ich bei Papa bleiben?“ „Was?" ,fragte die junge Anwältin und kniete sich zu ihrer Tochter. „Naja, wenn wir beide gehen ist er doch alleine. Und du arbeitest immer den ganzen Tag. Bitte.“ Eri sah zu ihrem Mann und bemerkte dass er gebrochen war. Sie sah ihrer Tochter in die Augen und nickte auch wenn es gleichzeitig ihr das Herz brach. „Na gut. Für eine Woche. Wenn es dann nicht gut geht, kommst du zu mir.“ Ran nickte lächelnd und dankte ihrer Mutter. Als diese sich verabschiedet hatte und gegangen war, kam Ran zu ihrem Vater und kuschelte sich an ihn. Er hielt sein Mädchen fest im Arm und war dankbar dass sie ihm geblieben war. Und das Kind wurde schneller erwachsen als man es als Elternteil wollte. Die mittlerweile 18-Jährige knallte die Wohnungstür zu, strich sich eine Träne weg und kam ins Wohnzimmer. Ihre Eltern schwiegen seit dem Knall und sahen erleichtert zu ihrer Tochter. „Wo warst du denn?“ „Spazieren. Warum spielt ihr ein Spiel mit mir?“ ,fragte sie mit trauriger Stimme. „Was meinst du?“ ,fragte Kogoro gleich und stellte sich neben seine Frau. „Ich erinnere mich.“ „Wirklich? Woran?“ ,fragte Eri zuerst noch begeistert. „An den Abend als du Papa verlassen hast weil ihr nur noch gestritten habt und ich dich gebeten habe bei ihm bleiben zu dürfen.“ Die Eltern senkten den Kopf und seufzten leise aus. Kogoro drehte sich um und fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Eri strich sich kurz über die Stirn als sie ihre Tochter bei der Hand nahm und sich alle drei auf das Sofa setzten. „Spätzchen … dein Vater und ich dachten es wäre einfach das Beste wenn wir wieder so tun als wären wir immer noch verheiratet und wohnten zusammen hier. Du hattest doch deine gesamte Erinnerung verloren und wir wollten dir nicht auch noch den Schutz einer sicheren Familie nehmen.“ „Es tut uns Leid. Wir dachten es wäre das Beste.“ ,sagte Kogoro nun noch und sah seien Tochter liebevoll an. „Aber ihr liebt euch doch nicht mehr. Warum tut ihr das dann? Es wäre leichter gewesen gleich zu wissen dass ihr getrennt seid als dass ich so brutal erinnert werde was wirklich war.“ Ran strich sich eine Träne weg als Eri ihre Tochter in den Arm nahm und sagte: „Dein Vater und ich hassen uns doch nicht. Wir sind auch noch verheiratet. Nur leben wir eben getrennt. Aber glaub mir, wenn ich dir sage dass ich immer noch Gefühle für deinem Vater habe.“ „Und ich auch für Eri. Wir werden uns immer lieben aber wir sind eben beide solche Dickköpfe dass wir uns wegen Kleinigkeiten streiten über die andere Paare hinwegsehen.“ „Aber das allerwichtigste ist, dass wir dich vom ganzen Herzen lieben und niemals etwas schlechtes wollen. Was glaubst du, warum ich dich bei deinem Vater gelassen habe? Weil ich wusste wie gut er sich um dich kümmerte und ich meiner Arbeit nachgehen konnte. Aber jedes Wochenende sind wir zu dritt weggefahren und haben uns gut verstanden.“ „Wirklich?“ „Ja. Wirklich.“ „Warum kann ich mich dann nicht daran erinnern? Warum kommen nur die traurigen Erinnerungen zurück? Auch vorhin als ich Shinichi besucht habe. Ich konnte mich nur erinnern wie ich ihn verlassen und ihm das Herz gebrochen habe. Dabei kennen wir uns schon so lange. Aber es kommt nichts. Keine Erinnerung vom ersten Kuss oder von irgendeinem Unsinn den wir als Kinder angestellt haben. Es kommen nur Sachen, die mir erneut das Herz brechen.“ Ran begann zu weinen. Sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Es schmerzte so sehr nur trauriger Erinnerungen zu haben wo sie doch von den ganzen Fotos wusste, wie fröhlich sie eigentlich war. „Es wird alles zurückkommen.“ ,sagte Eri beruhigend. „Deine Mutter hat Recht. Dass in so kurzer Zeit schon so viel wiedergekommen ist, zeigt doch nur dass du dich erinnern willst. Und wenn du weiterhin nach den Erinnerungen suchst, werden auch die schönen zurückkommen und bald wirst du dich wieder erinnern wie du in die Mittelschule gekommen bist und mit Karate angefangen hast.“ ,sagte Kogoro und umarmte seine Tochter nun auch. Diese nickte hoffend und strich sich die Tränen weg. Sie war froh ihre Eltern bei sich zu haben auch wenn sie nun wusste dass sie ja eigentlich nicht mehr so happy waren wie sie taten. „Jetzt geh mal in die Badewanne und entspanne etwas. Ich bestelle etwas zum Abendessen und dann gehen wir ins Kino. Okay?“ ,sagte Eri nun und lächelte. Ihre Tochter nickte und stand auf. Sie ging zuerst in ihr Zimmer um sich frisches Gewand zu holen. Danach verschwand sie im Badezimmer. Drinnen bemerkte sie aber dass sie ein Shirt vergessen hatte und gerade als sie leise aus dem Badezimmer kam und weiter wollte, blieb sie hinter dem Wandvorsprung stehen und belauschte kurz ihre Eltern. „Du hast also wirklich noch Gefühle für mich?“ ,fragte Kogoro neckisch und setzte sich neben seine Frau. „Das weißt du doch. Ich … liebe dich immer noch. Deshalb ist es umso trauriger dass wir nicht zusammen sein können.“ „Naja, wir könnten schon wenn wir beide nicht mehr ganz solche Dickköpfe wären.“ Eri lächelte und lehnte sich an ihren Mann. Sie seufzte kurz als Kogoro nachfragte was los sei. „Ach, ich habe nur gerade wieder dieses Bild vor Augen wie Shinichi und Heiji sie gefunden haben. Nur eine Minute später und sie wäre jetzt nicht hier. Ich bin den beiden so dankbar. Umso schlimmer dass sie sich nicht mehr an die zwei erinnern kann.“ „Naja bei Kudo ist es vielleicht besser, aber bei Hattori tut es mir auch leid.“ ,sagte Kogoro und seufzte auch kurz. „Warum das? Bist du etwa gegen Shinichi?“ „Er hat Ran einfach schon zu oft verletzt. Und weil sie seit der Mittelschule in ihn verliebt ist hat sie es hingenommen. Doch dieser Hattori hat etwas mit ihr gemacht dass sie viel mehr aufgeblüht ist und glücklicher war. Da gab es keine komplizierte Vorgeschichte oder die gemeinsamen Kindheitserinnerungen. Es gab nur die beiden, die Freunde waren und sich verliebten.“ „Wow. Der werte Herr Mori ist also plötzlich ein Beziehungskenner? Das ist ja was neues. Aber vergiss nicht das auch wenn es zwischen Ran und Heiji zuerst gut lief, es dennoch ein schmaler Grat zwischen Freundschaft und Liebe ist. Ist die Liebe einmal vorbei, bedeutet das auch das Ende der Freundschaft.“ „Aber wir sind doch noch Freunde." ,gab der Detektiv leicht lachend zurück. Da sah seine Frau ihn wieder an und sagte liebevoll: „Bei uns ist ja auch die Liebe noch da.“ Schon verschwand sein Lächeln und beide kamen sich näher als sie sich nach ziemlich langer Zeit wieder einen Kuss gaben. Ran lächelte und verschwand wieder leise ins Badezimmer. Vielleicht hatte ihr Unfall eine gute Sache davon getragen. Auch wenn sie selbst ziemlich einsam war, hatten ihre Eltern vielleicht wieder zueinander gefunden. Zwei Stunden später war die kleine Familie unterwegs zum Kino. Sie sahen sich eine Komödie an und hatten viel Spaß dabei. Gerade als sie herauskamen und Ran kurz eine Szene nachmachte und somit ihre Eltern wieder vollkommen zum Lachen brachte, erklang hinter der ehemaligen Schülerin eine bekannte Stimme: "Schön dich wieder lachen zu sehen.“ Sofort drehte sie sich um und sah dem 18-Jährigen in seine grünen Augen. Er lächelte sanft, hatte sein Cappy etwas weiter hinuntergezogen und die Hände in den Jackentaschen. „Heiji.“ ,sagte sie lächelnd und umarmte ihn gleich. Dieser war sehr überrascht aber zog auch gleich seine Hände aus den Jackentaschen und umarmte die Brünette ebenfalls. Ran's Eltern erkannten sein zufriedenes Lächeln als ihre Tochter sich aus der Umarmung löste und fragte: „Was machst du hier?“ „Ich war nur spazieren und mir etwas die Stadt ansehen. Immerhin fliege ich morgen wieder nach Osaka. Ich wollte dich schon früher besuchen aber Sonoko meinte ich sollte dir etwas Zeit geben.“ „Du hättest ruhig zu mir kommen können.“ Beide sahen sich kurz an als Kogoro schließlich sagte: „Äh, Heiji wir wollten noch zum Italiener eine Straße weiter etwas essen. Komm doch mit.“ „Ich will euch nicht den Familienabend verplanen.“ „Tust du nicht. Bitte … bitte komm … komm mit.“ ,sagte sie zaghaft und nahm anschließend seine Hand. Er lächelte und nickte gleich als sich alle vier auf den Weg machten. Ran hielt weiterhin seine Hand und fühlte sich plötzlich so gestärkt. Irgendetwas löste Heiji in ihr aus, dass Shinichi nicht tat. Als wenn es an der Zeit wäre, ihre alte Jugendliebe hinter sich zu lassen und wirklich neu zu starten. So wie sie es auch vor ihrem Unfall vor hatte. Kapitel 17: Neuanfang --------------------- Der Abend war einfach wundervoll. Heiji und Ran hatten viel zu reden und er erzählte viel von ihrem Kennenlernen. Kogoro und Eri erzählten dann auch wie geschockt sie waren als Ran wegen einem anderem Jungen der aber auch Detektiv war die Stadt verlassen wollte und was das für ein Gefühl war. Heiji erzählte auch vieles über seine Kindheit und das ein oder andere Thema war ihm sogar etwas peinlich. Doch es war ihm egal. Er konnte Ran zum Lachen bringen. Und das war es Wert. Nachdem alle mit dem Essen fertig waren und die Zeit so richtig verflogen war, wollte Ran eigentlich gar nicht dass es schon zu Ende war. Deshalb war sie auch gleich glücklich als Heiji sie noch nach Hause begleiten wollte. Ihre Eltern gingen vor und sie hinter ihnen. Beide redeten kurze Zeit nichts als Ran schließlich sagte: „Sonoko hat mir alles erzählt.“ „Was alles?“ „Alles was zwischen uns vorgefallen war. Wie sehr ich dir weh getan habe.“ „Jeder macht Fehler.“ „Ja aber nicht so einen. Es tut mir wirklich leid.“ „Reden wir nicht mehr darüber. Ich gebe zu ich war wirklich wütend auf dich und wollte dich für längere Zeit nicht mehr sehen. Aber als ich die SmS von Sonoko bekam dass du vermutlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen wärst, fühlte ich mich schuldig. Schuldig dass wir im Streit auseinander gegangen waren und ich dich vielleicht nie wieder sehen würde.“ „Aber du musst dich nicht mehr schuldig fühlen. Dank dir und Shinichi lebe ich noch.“ „Und glaub mir, mir ist ein riesen Stein vom Herzen gefallen als du aufgewacht bist. Trotz Erinnerungslücken.“ Beide mussten kurz lachen als sie vor dem Wohnhaus angekommen waren. Eri und Kogoro verabschiedeten sich schon von dem jungen Detektiven und gingen hinauf. Ran und Heiji standen noch unten als sie nach kurzem Schweigen in seine grünen Augen sah und fragte: „Kannst du mir je verzeihen was ich dir angetan habe? Also wirklich so dass wir von vorne anfangen können?“ „Ich habe dir doch schon längst verziehen. Aber versuch du hier dein Leben zu leben und dich wieder zu erinnern. Es gibt so viele schöne Erinnerungen die dir noch fehlen. Allein die, mit Kudo. Er hat zwar viele Fehler gemacht und dich auch verletzt, aber … gib ihm eine Chance.“ „Wie meinst du das?“ „Naja … Er und Shiho wohnen zwar noch zusammen aber als Paar wird das nichts mehr. Wo ihr zwei aber doch wie füreinander geschaffen seid.“ „Mag sein aber … ich will keinen für den ich wie geschaffen bin. Ich will jemanden der mein Herz höher schlagen lässt wenn ich ihn nur ansehe. Der mich zum Lachen bringt und mir Fehler verzeiht die eigentlich unverzeihlich sind. Der mich meinetwegen will und nicht weil mich nun ein anderer hat. Ich will jemanden der mich jetzt erst liebt weil er mich eben nicht von klein auf kennt. Ich will … dich.“ ,antwortete sie und bemerkte wie schnell ihr Herz schlug. Heiji sah sie überrascht an. Hatte sie das wirklich gesagt? Mit einem kurzen Schritt auf sie zu, hielt er schon eine Hand an ihrer Wange und die andere an ihrem Rücken und drückte sie zu sich. Ein leidenschaftlicher Kuss entfachte zwischen den beiden und Ran's Gefühle für Heiji wurden nur verstärkt als auch bei seinem Kuss eine Erinnerung an ihre gemeinsame Zeit zurückkam: „Deine Haare sind kürzer.“ ,stellte er fest. „Ja. Ich brauchte eine Veränderung.“ „Du siehst toll aus.“ Eigentlich wollte sie nur danke sagen und noch fragen ob er denn Lust hätte in den Park zu gehen. Doch stattdessen legte sie ihre Hände an seine Taille, zog ihn zu sich und küsste ihn. Er war sehr überrascht aber erwiderte den Kuss sofort und legte eine Hand sachte in ihren Nacken und die andere auf ihren Rücken. Vermutlich wollte sie einfach wieder seine Küsse spüren und die anderen ganz vergessen zu können. Denn auch wenn Heiji und Shinichi sich von der Art her, ähnelten, so küssten sie ganz anders. Verständlich natürlich aber dennoch gefiel es Ran so gut, dass sie einfach nicht aufhören wollte. Sie wollte seine Lippen auf ihren spüren. Und als sich beide immer weiter küssten, bemerkte Ran wieder diesen Sprung in ihrem Herzen und dass sie mehr wollte. Viel mehr. Ihre Hände umfassten den Bund seines Shirts und zogen ihn schnell nach oben. Reflexartig gab Heiji seine Arme hoch und das Shirt wurde ihm ausgezogen. Nach einem kurzen Blickwechsel küsste er sie erneut und schon zog auch er ihr, ihr Top aus. Ran beendete den Kuss und sah ihn an. „Zu schnell?“ „Nein. Aber ich erinnere mich an uns. An unsere erste Nacht. Wie konnte ich das kaputt machen? Diese Gefühle welche ich für dich damals hatte sind immer noch da. Ich hatte sie nur vergessen. Deshalb wollte ich auch nach Osaka. Ich wollte in deiner Nähe sein. Auch mit dem Gedanken im Hinterkopf dass du nichts mehr mit mir zu tun haben willst.“ „Ich liebe dich.“ ,antwortete er plötzlich. Ran sah weiterhin in seine grünen Augen als sie ihn sofort zu sich zog und ihn erneut küsste. Endlich war auch eine schöne Erinnerung zurück gekehrt. Wie ihr Vater es ihr gesagt hatte. Ran fühlte sich so gut dass sie Heiji am liebsten nie wieder gehen lassen wollte. Doch nach kurzer Zeit löste er sich aus dem Kuss und sah sie lächelnd an. „Ich liebe dich auch.“ ,antwortete sie sofort. Beide sahen sich noch kurz an als er schließlich sagte: „Ich muss allerdings morgen zurück nach Osaka. Die Uni wartet. Aber du kommst bald zu mir. Mit dem Zug.“ Sie nickte lächelnd und wusste nun auch wieder warum sie in Osaka studieren wollte. Er war der Richtige. Beide verabschiedeten sich widerwillig und Ran sah ihm noch längere Zeit nach als sie ihr Glück kaum fassen konnte. Es fühlte sich so an als wäre nie so viel Zeit vergangen und es wäre nie etwas anderes passiert. „Du hast dich entschieden.“ ,erklang Shinichi's Stimme hinter ihr. Leicht erschrocken drehte sich Ran um als er zu ihr kam. „Shinichi? Wie lange stehst du schon da?“ „Seit dem ersten Kuss. Eigentlich wollte ich dich besuchen und fragen wie es dir so geht und ob noch irgendwelche Erinnerungen gekommen sind. Anscheinend ja schon.“ „Es … es tut mir leid.“ „Schon gut. Immerhin habe ich es ja verhaut zwischen uns. Da ist es normal dass du den nimmst, für den dein Herz schlägt.“ „Ich werde mich wieder an alles erinnern. Und dann werde ich mich auch an die schöne Zeit mit uns erinnern.“ „Welche? Wie wir als gute Freunde Scherze gemacht haben? Wie wir als Kinder Detektiv gespielt haben? Wie wir zusammen nach Hause gegangen sind und ich dich über Sherlock Holmes voll gelabert habe?“ „Shinichi … Du bist ein so großer und wichtiger Teil meiner Erinnerungen. Und deshalb will ich sie wieder haben. Ich empfinde etwas für dich, aber es ist mehr eine Liebe wie sie zwischen Geschwistern ist.“ „Autsch…“ „Verzeihung. Aber ich will ehrlich zu dir sein weil du mir wichtig bist. Das spüre ich.“ „Versprichst du mir etwas?“,fragte er und unterdrückte die Tränen. „Was immer du willst.“ ,gab sie zurück. „Lass uns wieder so gute Freunde werden wie wir es mal waren. Auch wenn die Liebe einiges zerstört hat.“ „Ich verspreche es.“ Shinichi nickte. Da kam er sachte auf sie zu, gab ihr ein Küsschen auf die Wange und ging. Sie sah ihm nach wie er in einer dunklen Nebengasse verschwand strich sich eine Träne weg. Es tat ihr weh Shinichi verletzt zu haben aber durch die fehlenden Erinnerungen konnte sie nur auf ihr Herz hören. Und dieses schlug nun mal für Heiji. Schnell wischte sie sich die Tränen weg und eilte in die Wohnung hinauf. Ihre Eltern saßen gerade vor dem Fernseher als Ran stürmisch zu ihnen kam und aufgeregt sagte: „Ich möchte an die Uni nach Osaka.“ Eri und Kogoro drehten sich zu ihr und waren verwirrt. „Du willst was?“ ,fragte Kogoro nach. „Ich will an die Uni. Ich will den Neuanfang den ich mir vorgenommen hatte. Klar sind die Erinnerungen noch sehr schwach aber ich kann lernen. Ich habe mir immer wieder mal alte Schulhefte angesehen und ich weiß ich schaff das. Und Heiji ist auch dort falls ich Hilfe beim Lernen brauche.“ „Ach, daher weht also der Wind.“ „Nein Paps. Hör zu. Ich will es. Ich habe es damals doch schon gewollt und ich will es jetzt auch. Einen Neuanfang." „Gut. Ich rufe morgen in der Uni an.“ Ran strahlte vor Freude. Sofort eilte sie in ihr Zimmer und begann zu packen. Eri lächelte zufrieden als Kogoro sie nur fragend ansah. Doch seine Frau gab ihrem Mann einen sanften Kuss und sagte: „Sie ist wieder die alte. Und dass ist doch viel mehr wert als wenn sie hier sitzt und sich versucht zu erinnern. Es wird schon alles zurückkommen aber in der Zwischenzeit, geht sie auf die Uni.“ „Ja aber in Osaka.“ „Und? Wir können sie doch besuchen. Und wenn wir hier sind, richte ich mich eben wieder schön ein.“ „Heißt das …“ „Ja. Ein Neuanfang.“ ,gab Eri lächelnd zurück als Kogoro sie stürmisch und dennoch zärtlich küsste. Ein Neuanfang kann bedeuten man krempelt sein Leben um oder versucht weiterzumachen nur mit einem anderen Lösungsweg. Für Ran standen alle Türen noch offen und sie wollte etwas machen was sie schon vor ihrem Unfall wollte. Und dank ihrer Eltern und Freunde konnte sie nur gewinnen. Kapitel 18: Erneuter Abschied ----------------------------- Es waren vier Tage vergangen bis alles wieder geklärt war. Ran musste einen kleinen Eignungstest absolvieren aber mit viel lernen und der Hilfe ihrer Eltern wurde sie an der Uni in Osaka wieder aufgenommen. Ihr Zimmer war noch immer für sie reserviert und einige Sachen waren auch noch dort. Immerhin hatten ihre Eltern nur einige Klamotten geholt. Ran war aufgeregt. In den letzten vier Tagen telefonierte sie andauernd mit Heiji und er freute sich auch schon seine Freundin ganz nahe bei sich zu haben. Auch wenn er als Hauptfach Kriminalistik hatte und sie momentan noch Jura. Sie war immerhin von der Arbeit ihrer Mutter irgendwie angetan und in Karate musste sie sich erst wieder „einleben“. Allerdings hatte sie dafür auch einen „Kurs“ belegt der einmal wöchentlich Abends angesetzt war. Sie freute sich wirklich schon richtig darauf und schon bald war der erneute Tag des Abschiedes gekommen. Diesmal war allerdings Heiji wieder angereist um mit ihr die den Flug nach Osaka gemeinsam zu „beschreiten“. Sie war so dankbar obwohl sie ihm noch zwei Stunden davor am Telefon sagte sie würde das schon schaffen. Doch Heiji wollte es selbst nicht. Es war zwar falsch aber immer wieder hatte er den Gedanken dass wieder so ein Unglück passieren könnte und dann wollte er bei ihr sein. Schließlich standen alle am Flughafen. Auch Shinichi war gekommen gemeinsam mit Shiho. Jetzt wo er wusste dass Ran mit Heiji glücklich war, wollte er ihr das auf keinen Fall nehmen und auch mit Shiho noch einmal einen richtigen Neuanfang wagen. Sonoko war zwar skeptisch allerdings sagte sie es nicht. Auf den Wunsch von Ran hin natürlich. Ansonsten hätte sie ihren Mund nicht gehalten. „Du wirst mir fehlen!“ ,sagte schließlich die kurzhaarige Brünette und umarmte ihre beste Freundin fest. Ran schloss kurz die Augen und erwiderte: „Du mir auch. Aber wir schreiben und telefonieren so oft es geht.“ Beide lächelten sich an als sie sich anschließend von Shiho und ihren Eltern verabschiedete. Eri strich ihrer Tochter noch eine Haarsträhne zurück und sagte mit leicht trauriger Stimme: „Pass bitte gut auf dich auf. Und melde dich sobald du gelandet bist.“ „Aber natürlich. Und euch beiden viel Glück beim Umzug.“ „Danke. Wir haben zum Glück eine Firma beauftragt und bereits einen Nachmieter für die Wohnung und die Detektei. Aber du kommst uns bald besuchen, immerhin steht dir in unserer neuen Wohnung ebenfalls ein Zimmer zur Verfügung.“ Gab Kogoro zurück und strich seiner Tochter kurz über die Schulter. Ran lächelte beide an und umarmte sie noch einmal. Sie hatte ihre Eltern so lieb. Obwohl sie noch vor ein paar Wochen nicht mehr gewusst hatte wer sie waren. Schließlich ging sie nun auch zu Shinichi. Beide lächelten sich an als er sie in den Arm nahm und leise sagte: „Pass ja auf dich auf. Und bitte melde dich auch bei mir wenn du gelandet bist. Okay?“ „Aber natürlich. Ich werde dich vermissen.“ ,erwiderte sie leise und mit leicht trauriger Stimme. Shinichi seufzte kurz als er ihr noch ein schnelles, sanftes Küsschen auf die Wange gab und sie noch einmal anlächelte. Ran erwiderte sein Lächeln und sah in seine blauen Augen. Es mag sein dass sie eine Zeit lang von seinem Blick gefesselt wurde, aber jetzt sah sie nur noch Freundschaft darin. Vielleicht empfand er auch so? Immerhin war er wirklich wieder mit Shiho zusammen und sie wirkten glücklich in den letzten vier Tagen. Schließlich wendete sich Ran ab, kam zu Heiji, nahm seine Hand und winkte allen nochmal. „Ich komme euch bald wieder besuchen.“ ,sagte sie etwas lauter als beide schließlich durch die Sicherheitskontrolle gingen um zu ihrem Flieger zu kommen. Erst als beide um die Ecke und nicht mehr zu sehen waren, wandten sich auch die anderen ab und fuhren wieder nach Hause. Eri und Kogoro mussten noch packen denn immerhin hatten sie beschlossen aus der kleinen Wohnung in ihre größere zu ziehen. Auch dort hatte Kogoro ein eigenes kleines Büro wo er seiner Detektivarbeit nachgehen konnte. Obwohl er sich vor kurzem wieder um die Stelle als Polizist beworben hatte. Er vermisste die Arbeit und Vorallem könnte er mit Inspektor Megure zusammen arbeiten und die beiden waren schon seit damals gute Freunde. Sonoko und Makoto fuhren ebenfalls wieder zu ihr nach Hause und machten sich auf den morgigen Uni tag bereit. Shinichi und Shiho fuhren zu ihm nach Hause und setzten sich vor dem Fernseher. Sie schlief bald mal ein und er sah noch einen alten Sherlock Holmes Film. Sie hatte morgen Uni doch er hatte einen Tag frei. Er würde wohl etwas für die Uni arbeiten oder Inspektor Megure besuchen und nach Arbeit fragen. Auch wenn es in letzter Zeit sehr ruhig geworden war. Während Shiho neben ihm schlief, sah er zu ihr und lächelte sanft. Eigentlich hatte er ja Gefühle für sie, aber die für Ran waren eben einfach stärker. Das ganze Drama wäre wohl einfach nicht passiert wenn er sich gar nicht für Shiho entschieden hätte. Aber jetzt noch über die Vergangenheit nachdenken brachte auch nichts. Ran war mit Heiji glücklich und nach Osaka gezogen. Wer weiß wann sie sich wieder sehen würden? Vielleicht erst in einem Monat? Er hoffte einfach, dass alles was in den letzten Wochen passiert war, bald zur „Nichtigkeit“ werden würde. Shiho hatte einen Neuanfang und seine volle Aufmerksamkeit verdient. Ran und Heiji saßen im Flieger. Er rollte an und startete. Sie atmete tief durch und hielt seine Hand fest. „Hast du Angst?“ „Ich weiß es nicht wirklich. Eigentlich kann ich mich nicht erinnern was vor dem Absturz war, aber dennoch habe ich ein ungutes Gefühl.“ „Keine Sorge. Ich bin hier.“ ,erwiderte er liebevoll und gab ihr ein sanftes Küsschen auf die Stirn. Sie lächelte und fühlte sich an seiner Seite wirklich sicher. Wenn Heiji hier war, vergaß sie einfach ihre Angst sowie ihre Unsicherheit. Irgendwann würde es bestimmt wieder soweit sein wo sie sich an alles erinnern könnte und das würde schon vieles leichter machen. Am meisten vermisste sie ihre Kindheit. Die Erinnerungen mit Sonoko aber auch die mit Shinichi. Immerhin waren sie seit dem Kindergarten befreundet und da war das meiste noch immer ausgelöscht. Auch wenn sie so schon wieder in ihr altes Leben zurück gefunden hatte, an den fehlenden Erinnerungen bemerkte sie eigentlich wie traurig sie innerlich noch war. Doch die Uni würde ihr bestimmt helfen. Einerseits um sich abzulenken und andererseits um etwas zu tun und nicht nur zu Hause zu sitzen um zu warten bis wieder eine Erinnerung kam. Ran sah aus dem kleinem Fenster und sah wie klein alles unter ihr war. Es war bereits später Abend und man sah nur hier und da ein paar kleine Lichter. Während sie so hinunter sah wackelte kurz das Flugzeug und ihr Blick ging sofort nach vorne zur Stewardess. Diese kam heraus und sah sich um. „Bitte bleiben Sie ruhig. Es sind nur ein paar Turbulenzen.“ ,sagte sie und ging durch die Reihe. „Das fühlt sich nicht nur nach Turbulenzen an!“ ,schrie ein Passagier und stand auf. „Sir, bitte bleiben Sie sitzen und angeschnallt.“ „Ich werde hier doch nicht sterben!“ ,schrie er und eilte zur Tür. Die Stewardess eilte ihm nach und ihre Kollegin kam ihr bereits zur Hilfe. Der Mann hämmerte gegen die Tür und schrie immer wieder dass sie alle sterben würden. Ran sah sich um. Die anderen 13 Passagiere gerieten in Panik. Was auch verständlich war. Der Mann machte allen Panik. Sie stand also auch auf und kam langsam zu dem Mann und den Stewardessen. „Bitte … bleiben Sie einfach ruhig! Es wird nichts passieren!“ „Woher willst du das wissen du Gör!“ ,schrie er Ran an und suchte den Nothebel. Eine Stewardess war bereits zum Piloten geeilt und berichtete von der Panik. Er konnte allerdings nicht weg und sagte nur sie sollten ihn weiter versuchen zu beruhigen und von der Tür wegzukommen. Es wäre nur ein kleiner Sturm und sie hätten es bald geschafft. Als die Stewardess zu den anderen zurückkam versucht Ran weiterhin ruhig auf ihn einzureden. Die andere suchte im Medizinschrank nach einer Beruhigungsspritze. Nun sagte sie dem Mann dass draußen nur ein kleiner Sturm war, sie es allerdings bald geschafft hatten. „Ihr lügt! Wir werden abstürzen und alle sterben.“ „Hey!“ ,schrie nun Ran laut los. „Niemand stirbt hier, klar? Ich möchte in Osaka auf die Uni gehen und ein neues Leben zu beginnen um von meinem Ex los zu kommen. Und Sie machen hier wegen ein paar Turbulenzen so ein Theater? Hier sind noch andere Leute die sicher ankommen wollen. Nur weil sie Panik vorm Fliegen haben, drohen Sie uns alle umzubringen indem sie diese Tür öffnen wollen. Also beruhigen Sie sich, sonst setzt es was, klar?“ Der Mann schien kurze Zeit wirklich auf die ehemalige Schülerin zu hören als die andere Stewardess bereits mit der Spritze kam. Sie versteckte sie vorerst und gerade als wieder eine Turbulenz war, flog Ran gegen die Wand und stieß sich fest den Kopf dass sie kurz zu Boden ging. Als sie ihre Augen wieder öffnete sah sie leicht verschwommen und beide Stewardessen lagen bewusstlos am Boden. Der Mann schlug um sich und wieder gegen die Tür. Sie wollte etwas sagen doch es ging nicht. Langsam stützte sie sich auf und da sah sie nur noch wie der Mann den Nothebel zog und die Tür öffnete. Sofort wurde er raus gezogen und man hörte kurz einen Schrei. In der nächsten Sekunde wurde auch eine Stewardess hinaus gerissen. Die Leute schrien und Ran hielt sich gerade noch so an einem Griff fest. Da bemerkte sie wie auch die zweite Stewardess fast hinausgezogen wäre. Ran konnte sie gerade noch an einem Arm packen und zu sich ziehen. Langsam kam sie zu Bewusstsein als es die Tür abriss und die Fenster zerbrachen. Im nächsten Moment spürte man einen festen Druck nach unten und Ran spürte nur noch den Aufprall im Wasser und wie dieses eiskalt auf alle herein schwemmte. Sie holte tief Luft und dann war alles schwarz. „Ran!“ ,sagte Heiji laut und rüttelte sie. Sofort riss es die Studentin aus der Erinnerung und sie sah um sich. Die Stewardess stand neben ihnen und ein paar Leute sahen her. „Was … Was ist passiert?“ „Du warst wie weggetreten und hast dann einmal laut ‚Nein‘ gesagt.“ „Es geht schon … Tut mir Leid.“ Heiji nickte der Stewardess zu und diese ging wieder. Ran atmete tief durch und sah wieder aus dem Fenster. Sie wusste dass Heiji Fragen hatte, aber sie wusste auch dass er sie nicht mehr im Flugzeug stellen würde. Nach knappen 15 Minuten landete das Flugzeug sicher in Osaka und alle konnten aussteigen. Ran eilte regelrecht hinaus und zur Gepäckausgabe. Heiji kam ihr gerade so hinter her. Sie zog ihr Handy hervor und schrieb allen dass sie sicher gelandet wäre und alles okay sei. Nun stand sie vor dem Förderband und wartete auf ihren Koffer. Heiji kam bei ihr an und fragte: „Was ist los mit dir?“ „Ich konnte mich erinnern.“ „An was?“ „An dem Absturz.“ Schweigen. Heiji’s Augen weiteten sich leicht und sein Herz klopfte wild. Da kam schon ihr Koffer und als sie danach greifen wollte, schnappte ihn sich Heiji und nahm mit seiner anderen Hand ihre. „Komm, fahren wir ins Studentenwohnheim.“ Sie nickte nur und folgte ihm wortlos als beide draußen in ein Taxi stiegen und sich auf den Weg machten. Während der Taxifahrt sagte niemand etwas und erst als sie in ihrer kleinen Wohnung waren und sie sich auf das Bett gesetzt hatte, kam er zu ihr und fragte vorsichtig: „Willst du mir davon erzählen?“ „Es war nicht die Schuld des Piloten.“ „Was meinst du? Wessen dann?“ „Ein Passagier ist durchgedreht. Es gab ein paar kleine Turbulenzen und er ist durchgedreht. Und es war auch nicht nur eine Stewardess sondern zwei. Die andere wurde samt dem Mann, der nie gefunden wurde hinaus gerissen. Er hatte nämlich die Tür per Nothebel geöffnet und wurde sofort hinausgezogen. Die beiden Stewardess hatte er zuvor irgendwie bewusstlos geschlagen.“ „Und du?“ „Ich lag knapp neben der Tür. Ich wollte den Mann beruhigen doch dann kam wieder eine Turbulenz und ich stieß mir den Kopf und war kurze Zeit bewusstlos. Als ich die Augen öffnete riss er am Hebel und ich konnte mich bei einem Griff festhalten und die zweite Stewardess festhalten dass sie nicht auch hinausgezogen wurde. Ich hörte nur noch die Schreie der anderen und den Aufprall. Dann spürte ich noch das kalte Wasser, holte tief Luft und schon war alles schwarz.“ „Oh mein Gott …“ ,erwiderte er und nahm geschockt seine Freundin in den Arm die mittlerweile zu weinen begonnen hatte. „Ich wünschte diese Erinnerung wäre die erspart geblieben.“ „Ich auch … aber wenn ich alle zurück will, gehört diese dazu. Nur diese Schreie … sie brennen in meinem Kopf.“ „Verständlich. Du solltest dich ausruhen. Es war sehr viel in den letzten Tagen.“ Sie nickte nur und legte sich ins Bett. Sie hatte nicht mal mehr die Kraft sich umzuziehen oder sonstiges. Heiji wollte gerade wieder aufstehen als sie seine Hand nahm und fragte: „Würdest du bei mir bleiben?“ „Aber sicher.“ Vorsichtig legte er sich zu ihr und Ran kuschelte sich an ihn. Sie schloss langsam die Augen und fühlte sich in seinen Armen gleich viel sicherer. Heiji blieb noch ein wenig auf um sicher zu gehen dass sie friedlich einschlafen konnte. Diese Erinnerung würde sie bestimmt noch sehr lange im Gedächtnis behalten. Hätte er gewusst dass der Fug dies auslösen würde, hätte er sich für den Zug entschieden, auch wenn es länger gedauert hätte. Sachte schlief Ran ein und atmete auch ruhig. Jetzt konnte er nur hoffen dass sie nicht auch nochmal davon träumen würde. Langsam schloss auch er seine Augen und schlief neben seiner Freundin ein. Er wollte sie von nun an beschützen, was auch kommen mag. Kapitel 19: Überraschende Rückkehr ---------------------------------- Es war eine Woche vergangen und Ran fühlte sich an der Uni richtig wohl. Die Vorlesungen waren spannend und sehr lehrreich. Sie hatte auch schon zwei Freundinnen gefunden welche ihr ein wenig halfen, da sie ja doch mit guten zwei Wochen Verspätung in den Kurs kam. Auch das Karate machte sie wieder fit und voller Energie. Sie lebte darin richtig auf und immer öfter spürte sie, was sie eigentlich schon konnte. Ihr Lehrer war ebenfalls begeistert. Ran hatte das Gefühl irgendwie ein ganz neuer Mensch zu sein. Trotz der fehlenden Erinnerungen hatte sie es geschafft ihr neues Leben zu akzeptieren und nichts mehr zu erzwingen. Die Erinnerung an den Absturz bleibt ihr allerdings. Sie hatte auch einen Tag danach sich bei der Polizei gemeldet und eine Aussage gemacht. Diese war Ran sehr dankbar denn die restlichen Überlebenden konnten sich an nichts mehr erinnern. Oder sie wollten es nicht. Wobei die Studentin das sehr gut verstehen konnte. Sie selbst würde am liebsten nichts mehr wissen, aber vielleicht war es irgendwie ein Trost dass der Pilot absolut keine Schuld hatte. Heiji bewunderte ihre Stärke. Sie konnte das alles anscheinend wirklich gut verarbeiten oder sehr gut überspielen. Wie auch immer sie damit fertig werden konnte er würde da sein, falls sie Halt brauchte. Beide saßen auf ihrem Bett und sahen sich gerade einen Film an. Sie hatte sich an ihn gekuschelt und lächelte sanft einfach weil sie sich bei ihm so wohl fühlen konnte. Er gab ihr Halt. Mehr brauchte sie nicht. Beide waren glücklich zusammen und sie schaffte es auf der Uni mitzuhalten. Was konnte jetzt noch passieren? In Tokio gab es wieder einmal Drama, Drama und nochmals Drama. Shinichi hatte Shiho versprochen einen richtigen Neuanfang zu starten, doch schon nach einer Woche schien wohl alles wieder vorbei zu sein. Doch diesmal war es wirklich nicht sein Fehler. Shinichi hatte alles versucht um es richtig zu machen. Er hatte sich für sie entschieden weil er davor einfach zu dumm war um endlich Klartext zu reden. Dass sich allerdings Shiho manchmal zu viel eingebildet hatte, half da auch nicht viel. Zumindest hatte der junge Detektiv sich sogar Rat bei Sonoko geholt um es diesmal richtig zu machen. Doch kaum dass er nach Hause kam, standen ihre gepackten Koffer neben der Tür. „Shiho?“ „Ja?“ ,antwortete diese um kam mit ihrer Handtasche über die Treppe herunter. „Verreist du?“ „Nein. Ich ziehe endgültig aus.“ „O-kay … was ist hier los?“ „Es geht einfach nicht mehr. Ich habe es diese Woche wirklich versucht und ich habe auch bemerkt dass du es ernst gemeint hast, aber es geht nicht. Du liebst Ran und es kann ja sein dass du mich auch liebst, aber eine zweite Frau kann ich nicht akzeptieren. Ich will die einzige sein.“ „Wie oft soll ich es dir denn noch sagen? Ran hat sich für Heiji entschieden und wir haben keinerlei Kontakt mehr. Ja ich habe noch ein paar Gefühle für sie, aber ich kämpfe um dich.“ „Wirklich?“ Er schwieg. Sein Mund öffnete sich aber er konnte nicht antworten. Warum? Er wollte ihr wiedersprechen doch innerlich wusste er wohl, dass es für diese kurze Zeit gelogen wäre. Sie nickte nur und nahm einen Koffer als es bereits an der Tür klingelte. „Das ist mein Taxi. Mach's gut Shinichi Kudo.“ „Aber wo willst du denn hin?“ „Ich fliege erst mal ins Ausland. Nahe Los Angeles wohnt meine Tante und bei der komme ich für eine Zeit unter und helfe dafür in ihrer Praxis aus.“ „Dann gehst du einfach und alles ist vorbei? Kein Abschied von Sonoko und Ran?“ „Ran kann sich doch so und so nicht an mich erinnern. Und Sonoko? Ich glaube nach allem was war, wird sie nicht sonderlich traurig über meinen 'Abgang' sein.“ Shinichi schnappte sich nun die anderen zwei Koffer und trug sie ihr hinaus zum Taxi. Während der Fahrer sie einlud drehte Shinichi seine Ex noch einmal zu sich und sagte mit liebevoller Stimme: „Du musst wissen dass meine Gefühle ernst gemeint waren bevor der Sommer begann.“ „Das weiß ich. Und ich danke dir dafür.“ Sie gab ihm noch einen letzten Kuss als sie schließlich ins Taxi stieg und davon fuhr. Das war es also. Irgendwie war es ja vorhersehbar gewesen. Er hatte es gründlich versaut. Bei Shiho und auch bei Ran. Und seine Freundschaft zu Heiji war auch nicht mehr wirklich vorhanden. Gerade als er wieder in sein Haus wollte, blieb wieder ein Taxi stehen und Sonoko stieg aus. Shinichi drehte sich verwundert zu ihr als sie schon fragte: „Ist das ihr Ernst? Eine simple Nachricht mit 'Hey, sorry aber es hat keine Zukunft. Ich fliege nach L.A. und beginne von vorne. Danke für alles.' Sag mal, spinnt Shiho?“ „Tja … Ich war genauso perplex wie du eben. Nur mir sagte sie es noch persönlich, vermutlich weil ich noch rechtzeitig nach Hause gekommen bin. Aber ich verstehe es.“ „Ernsthaft? Da haben wir sie letztes Jahr sofort als Freundin in unsere Gruppe aufgenommen und sie bei allem unterstützt. Verdammt nochmal, Ran hat dich für sie aufgegeben. Und jetzt so was? Ich könnte sie erwürgen.“ ,sagte Sonoko wütend und stampfte in den Boden. „Ran hat was?“ Sonoko sah ihn unglaubwürdig an und erwiderte: „Jetzt tu doch nicht so. Ihr ganzes Gerede dass sie nichts für dich empfindet war doch nur, weil sie wusste wie schwer es Shiho hatte. Und weil sie eine gute Freundin sein wollte, hat sie dich aufgegeben dass diese Zimtzicke glücklich werden kann. Hat zwar nicht ganz so gut funktioniert aber dagegen kann man nichts mehr ändern. Ihr seid auch nur Menschen.“ Shinichi seufzte laut. Er wusste nicht ob er lachen oder weinen sollte. Er hatte Ran seine Liebe gestanden und sie drückte ihn immer von sich weg. Bis auf diese eine Nacht. Und selbst da sagte sie danach dass es niemals passieren hätte dürfen. Er selbst wusste dass er große Fehler gemacht hatte aber warum war Ran nicht von Anfang ehrlich gewesen? Sie hatte damals ein viel zu gutes Herz. „Und wenn schon. Sie ist jetzt mit Hattori glücklich und ich werde ihr das nicht schon wieder kaputt machen.“ „Du bist so ein Idiot!“ ,gab Sonoko zurück und boxte gegen seine Schulter. „Hat sie dir je wirklich etwas bedeutet? Sie sagt dir es ist vorbei und sie geht. Und du nimmst es hin? Willst du nicht um sie kämpfen?“ „Sonoko sie erinnert sich nicht wirklich an mich oder unsere Vergangenheit. Sie weiß nur die kurze Szene bei ihrer Abschiedsparty als ich ihr meine Liebe gestand, sie dennoch ging und ich dann Shiho küsste. Und ganz ehrlich? Vielleicht ist es besser so. Der Arzt sagte doch damals dass sie sich nie wieder an alles erinnern wird. Dann sollten ihre neuen Erinnerungen in ihrem neuen Leben doch besser sein.“ Wieder boxte Sonoko gegen seine Schulter und sagte: „Du bist so ein Idiot!“ „Was? Warum? Du selbst hast gesagt dass du kein Fan mehr von ihr und mir bist.“ „Ja aber das war vor ihrem Unfall und vor ihrer Amnesie. Ich dachte du ergreifst die Chance und kämpfst, wie es Hattori getan hat.“ „Hattori hat nicht gekämpft. Er war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ „Und? Was hält dich davon ab das auch zu sein?“ „Sonoko … lass gut sein ja? Es ist vorbei. Endgültig.“ Er wandte ihr den Rücken zu und verschwand ins Haus. Die kurzhaarige Brünette sah ihm noch nach und bemerkte sein gebrochenes Herz. Aber nicht nur das war gebrochen sondern auch er. Shinichi Kudo war gebrochen. Zurück in Osaka war die Stimmung verliebt, verliebt und verliebt. Ran liebte Heiji und sie genoss jede freie Zeit mit ihm. Es tat so gut in seiner Nähe zu sein und ihn zu spüren. Somit hatten auch beide wieder miteinander geschlafen und für sie war es eigentlich wieder ein erstes Mal. Doch es hatte sich einfach so richtig angefühlt. Der Film den sie zuvor noch angesehen hatte war fast am Ende als Ran sich aufsetzte und die Decke vor ihre Brust hielt. Heiji strich ihr eine Haarsträhne zurück und lächelte sie verliebt an. Sachte gab sie ihm einen Kuss und stand anschließend auf. „Wo willst du hin?“ „Unter die Dusche. Immerhin treffe ich mich in zwei Stunden mit Aiko und Natsuki zum lernen. Wir schreiben in einer Woche den ersten Test und da ich zwei Wochen verloren habe, habe ich einiges aufzuholen.“ Schon war sie auch schon in ihrem kleinen Badezimmer verschwunden. Heiji stand nun auch auf, suchte seine Klamotten zusammen und zog sich wieder an. Er machte das Bett und schaltete den Fernseher aus. Nach knappen zehn Minuten kam Ran wieder heraus. Sie trug Unterwäsche und ihre Haare waren noch etwas nass denn sie hatte sie nur mit dem Handtuch grob abgetrocknet. „Du duscht nicht?“ „Ich gehe noch in den Sportraum und danach. Außerdem habe ich so noch eine Zeit deinen Geruch an mir.“ Sie grinste nur als sie sich gerade ihre Jeans anzog und ein Shirt darüber klopfte es. Heiji sah seine Freundin etwas verwundert an und sagte: „Deine Freundinnen sind aber über pünktlich.“ „Allerdings.“ Heiji suchte noch seine Jacke als Ran schon bei ihrer Tür war und öffnete. Eine junge Frau, in Ran's Alter stand vor ihr. Sie hatte braunes Haar und dieses zu einem hohen Zopf gebunden. Sie trug eine lange Jeans und eine grüne Bluse. „Hi Ran. Dann habe ich mich doch nicht verhört dass du jetzt hier studierst. Heiji war nicht in seinem Zimmer. Ist er zufällig bei dir?“ Ran's verwirrter Blick hielt an. Wer war das? Und woher kannte sie ihren Namen? „Heiji?“ „Ja?“ „Für dich.“ „Was?“ ,fragte er verwundert um kam zur Tür. Doch kaum war er angekommen erstarrte er. Sein Blick wurde irgendwie traurig und dennoch wütend und sein Mund war leicht geöffnet. „Hallo Fremder.“ ,sagte sie mit einem zarten Lächeln und winkte kurz. „Was willst du hier Kazuha?“ ,fragte er nun kalt und ballte eine Hand zur Faust. „Können wir uns unterhalten? Allein? Bitte.“ Ran sah zwischen den beiden hin und her. Da war eine so große Spannung die selbst sie mit großen Erinnerungslücken wahrnahm. Doch wer war sie denn? „Ich gebe dir zwei Stunden. Und das ab heute 20 Uhr in dem Unirestaurant unten. Mehr nicht.“ „Danke.“ Sie zwang sich erneut zu lächeln und sah wieder zur verwirrten Ran. Gerade als sie jedoch etwas zu ihr sagen wollte sagte Heiji zu seiner Freundin: „Ich ruf dich danach an okay?“ Sie nickte und beide gaben sich einen zärtlichen Kuss. Schon erstarrte Kazuha. Was war das eben? Als Heiji ging, schloss er auch die Tür und lies Kazuha stehen. Diese aber drehte sich zu ihm und fragte laut: „Ist das euer Ernst?“ „Ich rede erst heute von 20 - 22 Uhr mit dir.“ ,rief er zurück und ging weiter. Kazuha drehte sich wieder zur Tür und wollte klopfen doch sie spürte dass da etwas mit Ran war. Irgendetwas stimmte doch ganz und gar nicht. Doch bald würde sie es herausfinden. Somit machte sie sich ebenfalls wieder auf den Weg. Ran hatte sie durch ihren Türspion beobachtet und atmete tief durch als sie weg war. Irgendwie kam ihr, ihr Gesicht bekannt vor. Und wie kalt Heiji mit ihr sprach? Da war bestimmt etwas zwischen den beiden. Nur was? Doch länger grübeln konnte sie nicht denn bald würden ihre Freundinnen kommen und sie musste lernen. Egal was da war, Heiji würde es ihr schon sagen. Sie vertraute ihm. Wie schlimm könnte es denn schon sein? Kapitel 20: Alte Gefühle ------------------------ Shinichi saß auf seinem Bett. Er hatte seine Hände leicht zusammengehalten und seine Arme an den Oberschenkeln abgestützt. Er seufzte kurz als ihm immer wieder Sonoko’s Worte durch den Kopf gingen. Hätte er vielleicht wirklich mehr um sie kämpfen sollen? Hätte er damals, nach ihrem Abschied nicht gleich wieder bei Shiho Trost gesucht, wäre sie vielleicht geblieben? Und wenn sie geblieben wäre, wäre sie wohl niemals in das Flugzeug gestiegen und auch niemals abgestürzt. Dann könnte sie sich noch an alles erinnern und beide hätten vielleicht sogar eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft. Shinichi nahm nun seine Hände sachte nach oben und legte seinen Kopf hinein. Er knurrte kurz und laut als er schnell aufstand und in seinem Zimmer auf und ab ging. Sollte er jetzt noch kämpfen? Aber sie sah so glücklich aus nach dem Kuss mit Heiji und als sie sich für ein Leben in Osaka entschied. Was würde es denn jetzt noch bringen? Vermutlich würde er ihr nur noch einmal weh tun und das wollte er auf alle Fälle vermeiden. Vielleicht bestand ja noch eine geringe Chance auf Freundschaft? Schließlich nahm er sein Smartphone vom Schreibtisch und wählte Ran’s Nummer. Während das Freizeichen erklang begann sein Herz wild zu klopfen. Was sollte er denn nur sagen? Doch während er noch überlegte, hob die Brünette auf der anderen Leitung schon ab: „Hallo Shinichi.“ „Ha-Hallo Ran. Wie … Wie geht’s dir?“ „Danke, ganz gut. Bin gerade am lernen. Und dir?“ „Ach ich war gerade vorhin mit Sonoko unterwegs und ich weiß du bist noch nicht so lange weg aber wir wollen dich gerne besuchen. Und da Sonoko ja so auf Überraschungen steht, dachte ich mir einfach, ich sage dir trotzdem vorher Bescheid.“ „Das ist lieb von dir. Kommt Shiho auch?“ „Äh … nein. Sie kann nicht. Zu viel zu tun.“ „Oh … schade. Aber gut, ich schaue morgen meinen Terminplan durch und melde mich dann bei dir. Und wenn du willst, kann ich ja überrascht tun wenn ihr da seid und Sonoko behält ihren Moment.“ Ein leichtes Lachen war von ihr zu hören. Shinichi musste auch lächeln und stimmte zu. Sie hatte so ein gutes Herz und er hatte es mehrmals gebrochen. In diesem Moment als sie sich verabschiedete und er auflegte, war er so wütend auf sich. Wie konnte er nur so mit ihr spielen? Shiho war es niemals wert gewesen aber er wollte auch nicht alleine sein. Aber wer würde das verstehen? Ran hatte aufgelegt, ihr Smartphone wieder zur Seite gelegt und sagte zu Aiko und Natsuki: „Tut mir leid. Das war nur ein Freund.“ „Ach wirklich?“ ,fragte Aiko frech grinsend nach. Die Brünette nickte nur und sah wieder in ihr Buch. „Also wenn ich dieses Lächeln von vorhin nicht schon selbst mal hatte, würde ich dir vielleicht glauben.“ ,sagte schließlich Natsuki. „Was meinst du?“ ,fragte Ran und sah von ihrem Buch hoch. „Irgendwie bedeutet dir dieser ‚Freund‘ etwas, aber weil du ja so glücklich mit Heiji bist, willst du es dir nicht eingestehen. Oder?“ „Da ist nichts. Wir kennen uns seit wir klein waren, aber da ich das alles vergessen habe, ist er jetzt nur ein Freund. Ich merke zwar dass er noch etwas empfindet, aber ich kann es nicht erwidern. Ich liebe Heiji.“ Die Freundinnen nickten und als Ran wieder in ihr Buch sah, taten die anderen beiden das auch. Sie wollten nicht weiter mit Ran darüber reden obwohl sie genau wussten dass da noch etwas war. Sie konnte sich zwar nicht vollständig an ihn erinnern, aber da war etwas gewesen zwischen ihnen. Und irgendwann würden sie davon erfahren. Die Zeit verging viel zu schnell und schon war es auch 20 Uhr. Aiko und Natsuki hatten sich bereits vor einer halben Stunde verabschiedet denn es passte nicht mehr Lernstoff in ihre Köpfe. Ran empfand ebenso. Nachdem beide weg waren hatte sie etwas sauber gemacht und ihre Wäsche gemacht. Als sie sich vor den Fernseher setzten wollte, sah sie auf die Uhr und bemerkte dass es nun 20 Uhr war. Ihr Herz begann zu klopfen. Heiji würde sich mit diesem Mädchen treffen. Irgendwie machte sie es nervös. Schnell schnappte sie sich ihr Smartphone und rief Sonoko an. „Hallo Streberin.“ ,sagte die kurzhaarige mit frechem Unterton. „Hallo. Sonoko, ich muss dich etwas fragen.“ „Klar, schieß los.“ „Kannte ich in meiner Vergangenheit … also vor dem Absturz … kannte ich da eine Kazuha?“ „Meinst du etwa Kazuha Toyama?“ „Keine Ahnung wie sie mit Nachnamen heißt. Kenne ich sie?“ ,fragte Ran hoffnungsvoll. Es war schweigen in der Leitung. Man hörte Sonoko tief durchatmen. Nun wurde ihre Stimme bedrückter und sie antwortete: „Ja. Sie war eine sehr gute Freundin von uns. Und Heiji war in sie verliebt.“ Schock! Ran stand der Mund etwas offen und ihr Herz klopfte wie wild. Er war mal in sie verliebt? Noch bevor Ran eine weitere Frage stellen konnte sprach Sonoko weiter: „Sie war auch in ihn verliebt aber lernte jemand anderen kennen in den sie sich anscheinend mehr verliebte. Jedenfalls ist sie dann nach Shanghai abgehauen. War sie denn bei dir?“ „Äh ja. Sie hat nach Heiji gesucht und dieser war ja bei mir. Sie war alleine und wollte unbedingt mit ihm alleine reden. Er war allerdings sehr kalt und wütend zu ihr und meinte nur dass sie zwei Stunden bekommt. Und diese haben um 20 Uhr begonnen.“ „Oh wow… Ich vermute sie ist dann wohl wieder zurück.“ „Vermutlich.“ Beide schwiegen nun und Ran seufzte kurz als sie immer weiter durch ihr kleines Zimmer stapfte. War es ein Fehler gewesen sich so schnell wieder in eine Beziehung zu stürzen? „Meinst du … meinst du er empfindet noch etwas für sie?“ ,fragte Ran vorsichtig. „Keine Ahnung. Aber nachdem was sie abgezogen hat kann ich mir das schwer vorstellen. Er ist nicht wie Shinichi.“ „Was hat denn jetzt Shinichi damit zu tun?“ ,fragte Ran verwirrt. „Ach egal. Mach dir nicht solche Sorgen. Heiji liebt dich.“ „Ja … ich weiß. Danke Sonoko.“ „Kein Problem. Ich muss leider auflegen. Bin zu so einem nobel Essen mit meinen Eltern verabredet.“ „Viel Spaß.“ ,gab Ran zurück und lächelte leicht. Beide hatten aufgelegt und Ran warf ihr Smartphone vorsichtig aufs Bett. Dennoch musste sie nun auch an Shinichi denken. Was hatte Sonoko damit gemeint? Er war doch mit Shiho zusammen und versuchte sein bestes. Kurz schüttelte sie ihren Kopf als sie sich schließlich doch vor den Fernseher setzte um auf andere Gedanken zu kommen. Allerdings war ein Liebesfilm da keine gute Idee gewesen. Heiji saß in dem Unirestaurant und hatte seine Arme verschränkt. Kazuha saß ihm gegenüber und wartete ob er nicht zuerst etwas sagen wollte. Schließlich kam der Kellner mit ihren bestellten Getränken und nachdem Kazuha einen Schluck von ihrer Limo gemacht hatte begann sie: „Was ist mit dir und Ran?“ „Wir sind zusammen.“ ,antwortete er schnell und kühl. „Und was sagt Shinichi dazu?“ „Er hat seit dem Sommer eine Andere.“ „O-kay. Da hat sich ja viel getan. Aber … was ist mit ihr los? Ist sie auch wütend auf dich?“ „Nein, aber sie erinnert sich nicht mehr an dich.“ „Wie meinst du das?“ ,fragte Kazuha verwirrt und leicht verängstigend. „Sie hatte sich während des Sommers schon für ein Studium in Osaka entschieden. Als sie dann Anfang September, einen Tag vor Unibeginn, mit dem Flieger herflog, stürzte dieser ab. Ein Passagier ist durchgedreht und hat die Tür aufgemacht. Es war nur ein Kleinflugzeug mit einem Piloten und er brachte es nicht mehr unter Kontrolle. Kurz vor Shima sind sie abgestürzt. Wir sind nach Shima gekommen da Herr Mori eine Leiche identifizieren musste. Es war aber eben nicht Ran. Kudo hat sie dann noch im Wasser gefunden und sie hat überlebt. Leider hatte sie keinerlei Erinnerungen mehr oder wusste wer sie war.“ „Oh mein Gott! Davon wusste ich nichts. Ich meine, ich wusste schon von dem Absturz aber ich hatte keine Ahnung das Ran dabei war. Wie geht es ihr damit?“ „Ganz gut. Es kommen immer wieder kleine Erinnerungen zurück. Aber alles wird nie wieder kommen. Aber genug von ihr. Was willst du hier?“ Kazuha atmete tief durch. Heiji hatte seine Arme nur kurz einmal nicht verschränkt gehabt und das war als er einen Schluck von seiner Limo machte. „Ich bin seit zwei Tagen zurück.“ „Deine ‚große Liebe‘ hat aber nicht lange gehalten.“ „Heiji ich habe nie gesagt dass er meine große Liebe war. Das hast du behauptet weil du in deinem Stolz gekränkt warst dass ich dich sitzen gelassen habe.“ „Bitte was?“ „Ja, ich kann auch ehrlich und gemein sein. Also hör jetzt auf mich wie Abschaum zu behandeln! Ich weiß ich habe dich verletzt aber ich wollte es dir auch erklären nur du hast mir die Türe vor der Nase zu gehauen. Du hast dich ja nicht einmal richtig von mir verabschiedet!“ „Falsch!“ ,sagte er etwas lauter und beugte sich etwas über den Tisch. „Ich bin dann noch zum Flughafen weil ich dich bitten wollte nicht zu gehen. Doch als ich ankam hast du deinen neuen verliebt geküsst und bist durch das Gate zum Flieger. Selbst wenn ich dich gerufen hätte, hättest du mich wohl nicht gehört so schnell wie ihr weg ward.“ „Und deshalb hasst du mich? Weil dir in aller letzter Sekunde einfällt dass ich doch nicht weggehen soll? Ist das dein Ernst Heiji?“ Er räusperte sich kurz und trank noch einen großen Schluck als er spürte wie der Herzschmerz zurück kam. Er sah sie schließlich wieder an und fragte mit immer noch kühler Stimme: „Warum wolltest du reden?“ „Weil ich dir nicht plötzlich auf der Uni über den Weg laufen wollte. Ich dachte es wäre besser wenn du darauf vorbereitet bist.“ „Du kommst auf die Uni?“ „Ja. Immerhin habe ich nur zwei Wochen verloren. Was dagegen?“ ,antwortete sie nun mit kühler Stimme und verschränkte die Arme. Plötzlich riss Heiji die Augen auf und sah sie an. Erst jetzt bemerkte er wie er wohl die ganze Zeit auf sie wirkte. Sachte löste er seine verschränkten Arme und atmete tief durch. Natürlich konnte er nichts dagegen haben. Sie konnte doch studieren wo sie wollte. Sein Blick fiel kurz auf die Uhr und es war bereits kurz vor 21 Uhr. „Keine Sorge, ich geh‘ schon.“ ,sagte sie plötzlich, legte Geld für ihr Getränk auf den Tisch und verschwand. Heiji war wie vom Blitz getroffen. Passierte das wirklich? Sofort legte er auch noch Geld auf den Tisch und eilte ihr nach. Aber warum? Immerhin fühlte er doch die alten Schmerzen welche er hatte als sie verschwand. dennoch musste er sich entschuldigen. Er hatte nicht das Recht sie so zu behandeln. „Kazuha warte!“ ,rief er und stellte sich vor sie. „Was?“ ,fragte sie und strich sich sofort eine Träne weg. Als er nun ihr trauriges Gesicht sah sagte er mit freundlicher Stimme: „Gehen wir doch noch ein kleines Stück spazieren.“ Sie ging einfach weiter und er neben ihr her. Beide schwiegen sich erneut an und er fühlte weiterhin den Schmerz. Schließlich kamen sie zu einem Park als er sein Schweigen endlich brach: „Es tut mir leid dass ich dich eben, so behandelt habe. Du hast dich ja wirklich verabschiedet aber ich war so verletzt dass ich nichts hören wollte. Ich wusste ja dass ich auch Schuld hatte denn immerhin habe ich dir nie gesagt was ich für dich empfunden habe und dann war es zu spät.“ „Ja. Du hast plötzlich gemerkt dass du mich nicht mehr haben kannst und ich wurde interessant. Ist das bei Ran auch so abgelaufen?“ „Was meinst du?“ „Naja, Shinichi hatte sicher noch Gefühle für sie und so wie ich ihn kenne hat er ihr es auch gesagt. Und dann hast du bemerkt dass sie irgendwie hin und hergerissen ist und hast gekämpft weil sie interessant wurde.“ „Nein. Shinichi war mit Shiho glücklich und ich hatte einfach ein gebrochenes Herz und irgendwie schaffte sie es, es wieder zu kitten.“ Kazuha nickte und musste kurz lächeln. Heiji sah sie nur leicht verwirrt an als sie sich erneut eine Träne wegstrich und sagte: „Ja das sieht ihr ähnlich. Sie hat ein so großes Herz und ist einfach so perfekt dass man sich schnell in sie verliebt. Glaub mir, ich werde keine Versuche starten oder versuchen dich für mich zu gewinnen. Ich bin glücklich wenn du es bist.“ „Warum wolltest du dann mit mir reden?“ „Weil ich dich fragen wollte ob eine geringe Chance besteht dass wir wieder Freunde werden.“ Nach diesem Satz sah er tief in ihre Augen. Sie hatte ebenso ein so gutes Herz. Sachte strich er ihr eine Haarsträhne zurück und sagte: „Gib uns Zeit. Bis meine Wunden ganz verheilt sind.“ Sie nickte. Anschließend gab sie ihm noch ein vorsichtiges Küsschen auf die Wange und verabschiedete sich. Heiji drehte sich um und sah ihr nach und nachdem sie schon ein Stück gegangen war rief er laut: „Kazuha!“ Sie drehte sich zu ihm und er rief lächelnd: „Willkommen zu Hause.“ Ihr Blick wurde liebevoll und ein liebevolles Lächeln kam auf ihre Lippen als sie sich erneut umdrehte und ging. Heiji sah ihr nach als er eine Hand an seine Brust legte und sein Herz schlagen spürte. Er liebte Ran doch was er eben bei diesem sanften, unschuldigen Kuss auf die Wange gefühlt hatte, gehörte nicht mehr der Vergangenheit an. Es war Wirklichkeit. Und es würde noch viel Ärger bringen. Kapitel 21: Richtig und Falsch ------------------------------ Ran hatte sich hingelegt und schlief beim Film schon fast ein. Irgendwie erinnerte sie der Hauptdarsteller an Shinichi. Und kurz bevor ihre Augen sich schlossen und sie einschlief, dachte sie auch an ihn. An seine tiefblauen Augen, sein Lächeln und seine Stimme. Durch ihre Gedanken träumte sie auch von ihm. Nur wusste sie in diesem Moment noch nicht, dass es eigentlich eine Erinnerung war, welche zurückkam … Ran musste etwas grinsen und holte für sich und Shinichi ein Glas Wasser. Er hatte ihr grinsen natürlich bemerkt und als sie zurückkam fragte er gleich: „Warum hast du so gegrinst?“ „Weil ich es nicht ganz verstehe warum ihr zusammen seid. Ihr seid so unterschiedlich. Aber vermutlich stimmt es doch und Gegensätze ziehen sich an.“ „Naja, irgendwie passt es einfach und ich kann ja mit ihr auch Spaß haben. Wenn wir beide zusammen wären, wäre es bestimmt anders. Aber ganz sicher wunderschön. Weißt du, ich wollte dich immer schon küssen. Seit der Grundschule.“ „Was?“ ,fragte sie etwas verwirrt und sah ihre eigentliche große Liebe an. Beide standen sich gegenüber und er nickte nur lächelnd. Ran wusste nicht ob es der Alkohol war oder einfach, weil sie wusste das Shiho nicht in der Stadt war, aber sie nahm ihm nun sein Glas Wasser ab und stellte es zusammen mit ihrem auf den Esstisch ab. Als sie sich wieder zu ihm drehte sagte sie lächelnd: „Na los. Dann lass es uns tun.“ „Was?“ ,fragte er leicht verwirrt. „Küssen wir uns.“ „Bist du sicher?“ „Ja. Du wolltest schon immer wissen wie es ist und ich eigentlich auch. Also warum nicht? Es ist ja nur ein Freundschaftskuss.“ Beide lächelten sich an als er einen kleinen Schritt näherkam. Da sank er mit dem Kopf sachte zu ihren und die Lippen trafen sich. Erst ganz zärtlich und eigentlich wussten beide, dass sie jetzt aufhören sollten. Doch es ging nicht mehr. Sie hatten beide ein Verlangen nach dem jeweils anderen dass sie sonst nie spürten. Sofort legte Ran ihre Arme um ihn und er legte seine an ihre Taille und drückte sie zu sich. Der Kuss wurde immer intensiver und leidenschaftlicher. Nach kurzer Zeit aber drückte Ran ihn weg. „Wow.“ ,sagte sie leise und sah ihn an. „Allerdings.“ ,gab er zurück und lies nun auch seine Hände von ihr ab. Ran drehte sich um und überlegte. Dieser Kuss war so viel mehr als ein Freundschaftskuss. Sie hatten sich beinahe vollkommen dem anderen hingegeben. Shinichi räusperte sich schließlich als Ran sich wieder zu ihm drehte. Er sah sie an und sagte: „Das war …“ „wirklich gut.“ ,beendete sie seinen Satz. Er nickte zustimmend als er wieder einen Schritt auf sie zu kam und nicht genau wusste was er jetzt sagen oder tun sollte. Er könnte sich verabschieden und gehen, doch eigentlich spürte er noch genug Alkohol um es nicht sicher nach Hause zu schaffen. „Wir sollten schlafen gehen.“ ,sagte Ran schließlich und sah ihn an. „Ja. Du hast Recht.“ ,gab er zurück und sah in ihre braunen Augen. Sie war eine so wunderschöne, junge Frau die verdammt gut küssen konnte. Gerade als beide in die Zimmern gehen wollten sagte Shinichi noch: „Ran?“ „Ja?“ „Kann ich … also … darf ich dir noch einen Gute-Nacht-Kuss geben?“ „Ja.“ ,gab sie sofort zurück. Immerhin wollte sie ihn auch nochmal küssen. Und das am liebsten die ganze Nacht. Und wenn er so fragte wollte er es doch auch. Beide kamen sich wieder näher als ein erneuter leidenschaftlicher Kuss begann. Shinichi drückte Ran gegen die Wand und legte eine Hand an ihren Oberschenkel und fuhr langsam unter ihren Rock. Ran bekam so ein wundervolles Gefühl in sich dass sie plötzlich mit ihren Händen unter sein Shirt fuhr und es ihm auszog. Anschließend öffnete sie seinen Gürtel und die Hose. Shinichi öffnete ihr Kleid und zog es ihr aus. Beide sahen sich nach dem ausziehen nochmal kurz an doch sie küsste ihn schon wieder. Sie wollte nichts mehr sagen oder hören. Beide wussten dass es ein Fehler war, doch sie konnten nicht mehr aufhören. Langsam gingen sie in ihr Zimmer und auf dem Weg zum Bett verlor er bereits seine Hose und sie ihr Höschen sowie den BH. Beide hatten diese Lust in sich dass sie es nicht länger unterdrücken konnten. Sie landeten auf dem Bett und küssten sich immer leidenschaftlicher, berührten sich und als auch endlich seine Boxershorts ausgezogen war, konnten sie sich ihrem Verlangen hingeben und ihre Lust auf den jeweils anderen stillen. Ran riss die Augen auf und setzte sich hin. Im Fernseher lief ein Actionfilm und es wurde gerade geschossen. Sie machte den Ton leiser und sah sich um. Es war nur ein Traum. Oder etwa doch nicht? Irgendwie kam ihr diese ganze Szene so bekannt vor. Ihr Herz schlug ebenfalls schnell und sie brauchte erst mal ein Glas Wasser. Dieser Traum hatte sich so real angefühlt, als wenn es eine Erinnerung gewesen war. Sofort ging sie zum Bett zurück und nahm ihr Handy. Sie hatte zwei Nachrichten bekommen. Einmal von Shinichi der ihr eine Gute Nacht wünschte und einmal von Heiji der sich entschuldigte und schrieb dass er nicht mehr kommen würde da er nachdenken musste. Er würde sich aber morgen Vormittag melden. Ran antwortete auf keine Nachricht. Sie sah auf die Uhr und es war kurz nach 23 Uhr. Morgen war Samstag und ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Schnell zog sie sich um, legte sich wieder ins Bett und sah sich den Actionfilm weiter an. Dieser würde sie sicher auf andere Gedanken bringen. Doch plötzlich läutete das Telefon. Ran sah auf das Display und es stand Shinichi’s Name. Sie setzte sich wieder auf, hob ab und fragte: „So spät noch wach?“ „Ja. Ich habe erst vorhin ein wenig meine Lernunterlagen durchgesehen und jetzt kann ich nicht mehr einschlafen. Und du? Habe ich dich geweckt?“ „Nein. Ich bin wieder wach.“ „Wieder?“ ,fragte er verwundert. „Ja, ich bin eingeschlafen als ich einen Film sah und dann hatte ich einen merkwürdigen Traum.“ „Erzählst du mir davon?“ ,fragte er und grinste frech. „Naja … es ging um dich und mich. Wir waren bei mir zu Hause. Also, eigentlich in der Wohnung meines Vaters. Wir standen im Wohnzimmer und du hast mich gefragt warum ich gegrinst habe …“ ,schon erzählte Ran von ihrem Traum. Shinichi hörte ihr gespannt zu und unterbrach sie kein einziges Mal. Dennoch, als sie so weiter erzählte kam ihm dieser Traum nur zu bekannt vor. Sein Herz schlug schneller und er atmete tief durch. Nachdem Ran fertig war fragte sie: „Seltsam oder?“ „Eigentlich … nicht.“ ,sagte er schließlich. „Warum?“ „Weil es kein Traum, sondern eine Erinnerung war. Genau das ist wirklich zwischen uns passiert. Wir waren zuvor feiern und eigentlich wollte Sonoko mit, doch sie sagte kurz vorher ab. Wir hatten eine Menge Spaß und du hast mich nicht mehr gehen lassen weil ich zu betrunken war. Dann passierte das alles.“ „Da hatten wir unser erster Mal. Einen Tag später kam ich mit Heiji zusammen.“ ,antwortete sie erschrocken. „Genau. Tut mir leid dass es kein Traum war.“ Sie lächelte etwas und antwortete: „Dafür kannst du nichts. Aber danke für deine Ehrlichkeit. Gute Nacht.“ „Gute Nacht.“ Beide legten auf und Ran erwischte sich wie sie lächelte. Warum? Was empfand sie da gerade? Sie liebte doch Heiji und das wusste sie. Sofort schüttelte sie ihren Kopf und legte sich wieder hin. Doch trotz des Films musste sie immer an ihre Erinnerung denken. Hatte das etwas zu bedeuten? Der nächste Morgen war angebrochen als Ran langsam die Augen öffnete. Der Fernseher war noch immer an und es wurden die Frühnachrichten gezeigt. Sofort suchte sie die Fernbedienung in ihrem Bett und schaltete ab. Gleich darauf setzte sie sich auf und atmete tief durch. Der Traum von gestern, das Telefonat mit Shinichi aber auch Heiji’s Nachricht ließen sie nicht los. Warum kam ausgerechnet jetzt solch eine Erinnerung zurück? Und über was musste Heiji nachdenken? Wieso konnte sie sich denn nicht an Kazuha erinnern? Ihr Kopf fühlte sich schon so schwer an und es war gerade mal 7:30 Uhr. „Ich brauch‘ einen Kaffee.“ ,sagte sie leise vor sich hin und stand auf. Gleich nachdem sie Wasser aufgesetzt hatte, ging sie erst mal ins Badezimmer um sich herzurichten. Immerhin wollte sie vor Heiji nicht aussehen als wenn sie die Nacht durchgemacht hätte. Gleich nachdem sie die Zähne geputzt, ihr Gesicht gewachsen und die Haare gekämmt hatte fühlte sie sich wohler. Ihr Freund schrieb gestern er würde sich am Vormittag melden also hatte sie sicher noch genug Zeit um mal Wäsche zu waschen. Doch zuerst trank sie genüsslich ihren Kaffee. Es war zwar ein Instant Kaffee, aber immerhin Kaffee. 2 Stunden später: Heiji wurde wach als es gegen seine Tür klopfte. Er hatte nicht viel geschlafen und war somit verärgert als er die Tür öffnete und nur wütend fragte: „Was?“ „Oh … Guten Morgen Schlafmütze.“ „Kazuha? Was machst du hier?“ „Ich wollte dir frischen Kaffee und ein Croissant vom Bäcker bringen. Außerdem ist es bereits 9:30 Uhr.“ „Und? Ich habe gestern nicht viel geschlafen.“ ,sagte er noch und verschwand erst mal ins Badezimmer. Vorsichtig betrat Kazuha sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Langsam streckte sie ihren Kopf etwas nach vorn und sah sich um. Ran hatte wohl nicht hier übernachtet. Ob sie sich gestern überhaupt noch gesehen hatten? Sie hatte immer noch die zwei Kaffeebecher in der Tragehalterung in der Hand und auch die kleine Papiertüte mit Heiji’s Croissant. Da kam er schon wieder aus dem Badezimmer und fragte verwundert: „Warum stehst du denn? Ich hab auch ein Sofa.“ „Naja, ich wusste nicht ob du überhaupt willst dass ich noch hier bin.“ „Setz dich.“ Er lächelte kurz und schon setzten sich beide auf das Sofa. Sie gab ihm seinen Kaffee und das Croissant. Er liebte Croissants am Morgen. Beide tranken den Kaffee und er schlang sein Essen förmlich runter. „Sag mal … wie geht’s Ran eigentlich wirklich?“ „Du meinst wegen der Erinnerungslücken? Eigentlich ganz gut. Am Anfang tat sie sich ziemlich schwer und es kamen immer nur kleine Stücke einer Erinnerung zurück. Aber mittlerweile geht es. Sie hat in ein neues Leben gefunden und nutzt es um neue Erinnerungen zu sammeln.“ „Auch welche mit dir.“ ,gab Kazuha lächelnd zurück. „Hör zu … Das mit Ran ist nicht einfach ein Flirt oder eine Phase … Es ist echt.“ „Ich weiß. Und ich will mich nicht zwischen euch stellen. Glaub mir Heiji, ich bin glücklich wenn du glücklich bist.“ Er sah in ihre grünen Augen und auf ihr Lächeln. All die Zeit vor Ran hatte er es so schrecklich vermisst. Doch während er sie so ansah, sah auch sie in seine Augen und ganz plötzlich kam er schnell zu ihr und gab ihr einen Kuss. Kazuha war zuerst erschrocken aber wich nicht aus. Sie erwiderte ihn kurz und gerade als Heiji seinen Becher abstellen wollte, drückte sie ihn weg. Er sah sie an als sie sofort aufstand: „Tu das nicht weil du glaubst dass du noch irgendetwas für mich empfindest. Du liebst Ran und ich bin froh dass sie dich ‚geheilt‘ hat. Genieße noch deinen Kaffee.“ Anschließend wendete sie sich ab und ging schnellen Schrittes. Heiji blieb noch kurz sitzen und sah auf die wieder geschlossene Tür und seufzte laut. Warum hatte er sie denn geküsst? War er denn völlig bescheuert? Aber irgendetwas war da und er musste wissen was es genau war. Alleine. Sofort stand er auf, zog sich um und packte ein paar Sachen. Er hing sich die kleine Reisetasche um, setzte sein Cappy auf und ging aus dem Zimmer. Er machte sich auf den Weg zu Ran. Ran hatte gerade ihre frische Wäsche in ihren Kasten geräumt als es klopfte. Sie ging hin, öffnete und lächelte Heiji an. Sie gab ihm einen sanften Kuss und zog ihn herein. Da fragte sie schon: „Und? Wie war dein Treffen mit Kazuha? Ist alles okay?“ „Äh … Nein.“ „Was ist passiert?“ ,fragte sie und sah nun erst jetzt seine Reisetasche. „Wo willst du hin?“ „Ich muss raus. Einfach weg um den Kopf klar zu kriegen okay? Das Kazuha plötzlich wieder da ist hat einiges aufgewühlt und ich …“ Sie unterbrach ihn mit trauriger Stimme: „Du liebst sie noch oder?“ „Nein, ich liebe dich. Aber ich spüre irgendwie noch die alten Gefühle für sie. Und deshalb muss ich den Kopf frei bekommen. Verstehst du?“ „Ja. Gute Reise.“ „Ich komme Montag wieder. Dann reden wir und ich erzähle dir alles. Okay?“ Sie nickte nur als Heiji ihr noch einen sanften Kuss auf die Stirn gab und erneut sagte dass er sie liebte. Ran sah ihm nach wie er wieder ging als sie anschließend nur den Kopf schüttelte. Wie gerne hätte sie jetzt ihre Erinnerungen wieder. Vor allem die an Kazuha und was sie selbst wusste was zwischen ihr und Heiji war. Doch nun alleine hier sitzen und grübeln tat sie auch nicht. Sofort packte auch sie ein paar Sachen zusammen und beim rausgehen rief sie am Flughafen an und bekam den letzten Platz im Flugzeug nach Tokio welcher bereits in einer Stunde ging. Sie rannte aus dem Studentenheim und bekam gerade noch ein Taxi als sie zum Flughafen kam. Sie ging zum Schalter und bekam ihr Ticket als sie auch gleich zum Check In rannte. Sie kam gerade noch so rein und verschnaufte erst als sie auf ihrem Platz saß. Nun holte sie ihr Handy hervor und dachte daran Sonoko zu schreiben doch sie wollte sie überraschen. Ein kleines Lächeln kam auf ihre Lippen als sie an Sonoko’s freudiges Gesicht dachte. Sie war die einzige bei der sich Ran immer ausheulen konnte und ihr beistand. Und wenn Heiji den Kopf frei kriegen wollte, konnte sie das genauso tun. Der Flieger landete in Tokio und Ran lächelte. Sie konnte es kaum erwarten ihre Eltern wieder zu sehen und Sonoko. Es waren zwar nur zwei Wochen gewesen in denen sie in Osaka war, aber es war irgendwie zu lange. Trotz fehlender Erinnerungen hatte sie diese drei Menschen bereits wieder so sehr in ihr Herz geschlossen dass sie einfach froh war hier zu sein. Als Ran den Flieger und gleich darauf auch den Flughafen verließ nahm sie sich ein Taxi zur Wohnung ihrer Eltern. Sie fuhr da auch an ihrer alten vorbei und musste lächeln. Ihre Eltern hatten dank ihren schlimmen Unfall wieder zueinander gefunden. Das Taxi hielt, Ran bezahlte ihre Fahrt, nahm ihre Tasche und stieg aus. Sie sah an dem großen Wohnhaus hinauf und staunte nicht schlecht. Immerhin hatte sie es noch nie so nahe gesehen. Wie ihre Mutter es wohl eingerichtet hatte? Sofort ging sie zur Tür und eilte hinein. Da ihre Mutter ihr schon längst einen Schlüssel gegeben hatte, musste sie auch nicht klingeln. Ran kam zum Lift und fuhr mit diesem in den sechsten Stock. Als sie raus kam staunte sie nicht schlecht über den langen Gang der sogar mit Teppich ausgelegt war. Sie kam schließlich zur Wohnungstür und schob vorsichtig den Schlüssel hinein und schloss auf. Sie kam herein und im Flur waren auf einem Schuhkästchen einige Bilder aufgestellt. Die meisten von Ran als den Abschluss von jeweiliger Stufe hatte. Sie musste lächeln als sie ihre Schuhe auszog und die Tasche abstellte. „Hallo?“ ,fragte sie lauter und kam den Vorraum entlang zum Wohnzimmer. „Ran?“ ,fragte plötzlich ihr Vater und kam aus der Küche. „Das ist ja eine Überraschung.“ Sofort kam er zu ihr und umarmte seine Tochter. Diese fühlte sich gleich viel wohler nach der Umarmung. Nachdem sich beide wieder ansahen fragte die junge Studentin: „Wo ist Mama?“ „In der Kanzlei. Sie kommt erst gegen Abend. Und was führt dich zu deinen einsamen Eltern?“ „Ich wollte einfach nur nach Hause. Aber ich wollte noch Sonoko überraschen. Sagst du Mama bitte nicht dass ich hier bin? Ich will sie dann auch überraschen.“ „Aber natürlich. Ich schreib dir wenn sie nach Hause kommt.“ „Danke Papa.“ Sie umarmte ihn nochmal kurz als sie ihre Tasche in ihr Zimmer stellte und anschließend die Wohnung wieder verließ. Sie machte sich gleich auf den Weg zu ihrer besten Freundin. Doch auf dem Weg zu ihr, während sie zu Fuß ging um vorher noch eine Packung Pralinen für Sonoko zu holen, stieß sie plötzlich mit jemanden zusammen. Noch bevor sie richtig hinsah und nach ihrer runter gefallenen Tasche griff, sagte sie: „Tut mir Leid.“ „Nein … mit tut es …“ ,sagte ihr gegenüber und hob Ran’s Tasche hoch. Er reichte sie ihr und beide sahen sich an. Sie sah in seine blauen Augen und lächelte: „Shinichi?“ „Ran? Du … du bist in Tokio?“ „Ja übers Wochenende. Wie geht’s dir?“ „Gut. Und dir? Wie .. wie läuft‘s mit Hattori?“ „Ach … das ist eine etwas längere Geschichte.“ „Ich hab Zeit.“ Sie sah in sein Gesicht und musste lächeln. Schließlich ging sie weiter und er neben ihr als sich beide in den Park setzten. Sie sah wieder zum Springbrunnen als Shinichi sich auf der Bank halb zu ihr drehte und fragte:“ Also, was ist los? Willst du mir sagen dass nach zwei Wochen schon die rosarote Brille wieder abgesetzt wurde?“ „Naja … eigentlich war alles gut doch vor zwei Tagen klopfte es bei mir und als ich öffnete stand Kazuha da.“ „Sie ist wieder hier?“ „Ja. Ohne Freund und sie wollte nur ‚Hallo‘ sagen. Sonoko meinte ich war sehr gut mit ihr befreundet.“ „Stimmt. Aber nicht von Anfang an.“ „Was?“ ,fragte die Brünette und sah zu Shinichi. „Sie hat dich gehasst weil sie dachte du willst dich an Heiji ranmachen. Doch dann hast du mit ihr geredet und gesagt du seist in jemand anderen verliebt und schwörst ihr, niemals etwas für Heiji zu empfinden.“ „Das hab ich ihr geschworen?“ „Ja.“ ,sagte er leise und seufzte danach. „Oh mein Gott … Ich hab es gebrochen.“ Ran strich sich gleich eine Träne weg. Obwohl sie sich nicht an Kazuha erinnern konnte, tat es weh. Shinichi erkannte wie sie nun gegen die Tränen kämpfte. Somit nahm er sie in den Arm und sagte leise und mit liebevoller Stimme: „Hey, alles gut. Kazuha versteht das sicher. Immerhin erinnerst du dich an fast nichts von der Vergangenheit.“ „Ja aber ich hatte doch schon etwas mit Heiji vor dem Unfall. Und ich wollte zu ihm ziehen. Ich bin eine miese Freundin.“ „Ran was redest du da? Du bist der netteste, liebevollste und großherzigste Mensch den ich kenne. Sogar die Cheerleader Mädchen an unserer Schule mochten dich obwohl sie sonst niemanden mochten. Glaubst du wirklich Kazuha wird dir diese kleine Sache vorwerfen? Sie selbst ging doch weg und ließ Heiji zurück. Obwohl ich mir sicher bin, dass auch wenn sie einen anderen hatte, gelitten hat.“ „Wie meinst du das?“ ,fragte sie und strich sich noch eine Träne weg als sie sich auch aus der Umarmung löste. „Wenn man einen Menschen so sehr liebt aber erkennt dass eine Beziehung mehr kaputt machen würde als einfach Freunde zu bleiben, leidet man. Es fühlt sich an als wäre das Herz gebrochen und niemand könnte es mehr reparieren. Man verliert einen Teil von sich und selbst wenn man Freunde bleibt oder wieder Freunde wird, wird es für immer weh tun. Weil man diesen einen Menschen immer ansieht aber weiß man hat ihn dennoch für immer verloren.“ Ran sah in sein trauriges Gesicht. Es mag sein dass Kazuha so gefühlt hat aber in diesem Moment wusste sie, dass er so gefühlt hatte. Und das immer noch tat. „Wo ist Shiho?“ „Weg. Ins Ausland. Es hat nicht funktioniert.“ „Es tut mir leid.“ „Nein. Es war von Anfang an ein Fehler.“ ,gab er zurück und sah nun auf ihr Medaillon. Sachte nahm er es in die Hände und schon klopfte ihr Herz schneller. Er öffnete es und sah das Foto von Sonoko, Shiho und sich. „Du solltest es mal ändern. Eventuell gegen ein Foto von Heiji und Sonoko.“ „Nein. Es war ein Geschenk und so trage ich euch alle immer nahm am Herzen. Falls ich wieder mal alles vergessen sollte.“ Er lachte kurz. Schließlich schloss er das Medaillon wieder und fragte nun erneut: „Was ist passiert dass du da bist?“ „Heiji kam zu mir und sagte er bräuchte Zeit zum nachdenken. Alleine.“ „Glaubst du es ist etwas passiert?“ „Ja. Ich glaube sie haben sich geküsst und er spürt nun die alten Gefühle wieder hochkommen. Und wenn ich mich wieder vollständig erinnern sollte, sehe ich keine Zukunft. Er sagte zwar er liebt mich, aber, ich habe gespürt dass er sie auch liebt selbst wenn er es nicht zugibt.“ „Wenn er kein Idiot ist lässt er Kazuha links liegen und bleibt bei dir. Und tut alles dafür dass es funktioniert.“ „Meinst du?“ „Ja. Hattori und ich sind uns ähnlich. Und wäre ich an seiner Stelle, würde ich es tun.“ Er lächelte kurz und strich ihr die Haare zurück. Sie sah in seine Augen und nach kurzer Zeit verschwand das Lächeln und sie beugte sich schnell zu ihm und küsste ihn. Warum? Das wusste sie selbst nicht. Aber sie spürte einfach dass es in diesem Moment richtig war. Oder etwa doch nicht? Wann weiß man denn schon was Richtig und was Falsch ist? Vor allem wenn es um Gefühle geht. Kapitel 22: Überraschung ------------------------ „ … Und, o Lippen, ihr, die Tore des Odems, siegelt mit rechtmäßigem Kusse den ewigen Vertrag dem Wuchrer Tod. Komm, bittrer Führer, widriger Gefährt, verzweifelter Pilot! Nun treib auf einmal dein sturmerkranktes Schiff in Felsenbrandung! Dies auf dein Wohl, wo du auch stranden magst! Dies meiner Lieben!“ ,Shinichi trinkt aus einem Becher. „O wackrer Apotheker, Dein Trank wirkt schnell. - Und so im Kusse sterb ich.“ Ran erwacht und sieht ihn neben ihr auf dem Bett. Sie rüttelt ihn doch er wacht nicht auf. Eine Träne fließt über ihre Wange und sie sagt traurig: „Was ist das hier? Ein Becher, festgeklemmt in meines Trauten Hand? - Gift, seh‘ ich, war sein Ende vor der Zeit. - O Böser! Alles zu trinken, keinen gütigen Tropfen mir zu gönnen, der mich zu dir brächt? - Ich will dir deine Lippen küssen. Ach, vielleicht hängt noch ein wenig Gift daran und lässt mich an einer Labung sterben.“ Sie küsst ihn auf die Lippen. Anschließend sieht sie ihn wieder an und spricht weiter: „Deine Lippen sind warm.“ ,da hört sie Lärm hinter der Tür. „Wie? Lärm? – Dann schnell nur.“ ,sie ergreift seinen Dolch. „Dies werde deine Scheide. – Roste da und lass mich sterben.“ Schon sinkt sie erstochen neben Shinichi hin und stirbt. Ran drückt Shinichi weg und sieht ihn an. Er entschuldigt sich und steht auf. Doch sie folgt ihm und lächelt. Er ist verwundert und fragt: „Warum lächelst du?“ „Ich erinnere mich an unseren ersten Kuss. Wir haben in der Schule Romeo und Julia aufgeführt. Ich war so nervös aber, nachdem ich deine Lippen berührt hatte, war ich so froh sie endlich gespürt zu haben.“ „Ja. So ging es mir auch.“ Sie umarmte ihn und verabschiedete sich. Shinichi war etwas verwundert. Warum war sie darüber so glücklich? Gab es doch noch eine Chance? Doch bei diesem Gedanken schüttelte er den Kopf. Auch wenn Sonoko ihm vorgeworfen hatte er würde sie wohl nicht so lieben weil er nicht kämpfen wollte, so wollte er ihr einfach nicht nochmal weh tun. Und wenn es sein musste dann würde er für immer nur ihr guter Freund sein. Als er Ran nicht mehr sehen konnte, ging auch er zurück nach Hause. Sie konnte sich zumindest wieder an einen kleinen Teil ihrer Vergangenheit erinnern. Und das war viel mehr wert als der Kuss zwischen ihnen. Ran nahm sich an der Straße ein Taxi und fuhr zum Haus ihrer besten Freundin. Sie klingelte und schon kam ein Dienstmädchen die Ran öffnete. „Hallo. Ich bin Ran. Ist Sonoko da?“ „Natürlich. Sie ist im großen Salon und dekoriert alles.“ „O-kay. Danke.“ Ran betrat das große Haus und war erneut erstaunt darüber. Sie ging den langen Flur entlang und hörte schließlich schon die Stimme ihrer besten Freundin: „Okay, perfekt. So sieht es wirklich gut aus. Danke Alisa.“ Da klopfte Ran vorsichtig gegen den Türrahmen und sagte: „Überraschung.“ Die kurzhaarige Brünette blickte zur Tür und erkannte Ran. Sofort fiel der Karton mit Deko aus ihren Händen und sie lief auf die langhaarige Brünette zu. Sie fiel ihr um den Hals und sagte: „Du bist da! Ich wollte dich noch anrufen und anflehen heute her zu kommen und nun bist du da!“ „Ich freu mich auch dich zu sehen. Machst du wieder eine Party?“ Da löste sich Sonoko aus der Umarmung, nahm die Hand ihrer besten Freundin und zog sie in den Salon. Es war alles schön geschmückt und ein paar Tische aufgestellt und in der Mitte genug Platz zum tanzen. „Ja. Für Makoto.“ „Für Makoto?“ „Ja. Er hat die Karatemeisterschaft in London gewonnen. Ich bin so stolz auf ihn.“ „Das glaube ich dir. Ich mache vielleicht in einem Jahr auch wieder bei einer mit. Mein Trainingslehrer sagte ich habe Talent.“ „Aber natürlich hast du das. Immerhin warst du die Beste!“ Da hob Sonoko den Karton wieder hoch und reichte ihn Ran. Diese hielt ihn fest während Sonoko noch eine dunkelblaue Girlande herauszog und sie zusammen mit Alisa, einen weiterem Dienstmädchen, über der Tür auf hing. Ran lächelte und staunte nicht schlecht. Sonoko gab sich richtig Mühe für ihren Freund. Schon entlockte ihr das einen Seufzer. Diesen überhörte die Kurzhaarige natürlich nicht und schon fragte sie: „Was ist denn? Gibt es etwa schon Ärger im Paradies mit Hattori?“ „Keine Ahnung. Wir sehen uns dieses Wochenende nicht weil er wegfährt um nach zu denken.“ „Ist Kazuha noch hier?“ „Ja. Und sie bleibt auch. Aber um was es mir mehr geht ist, was Shinichi mir heute erzählt hat.“ „Du hast dich mit ihm getroffen?“ „Zufällig. Ich bin mit ihm zusammengestoßen … aber egal. Er hat mir jedenfalls erzählt dass ich Kazuha geschworen habe niemals mit Heiji was anzufangen.“ „Ja … aber das war vor deinem Unfall… Jetzt …“ „Nein Sonoko! Ich hatte auch vor meinem Unfalls etwas mit Heiji. Und wenn ich damals nicht so eine dumme Gans gewesen wäre, wären wir bereits viel länger zusammen und ich hätte niemals diesen Unfall gehabt aber noch meine gesamte Erinnerung.“ Ran war immer lauter geworden und die Stimme wurde traurig. Sonoko nahm ihr den Karton wieder ab und setzte sich mit ihr an einen Tisch. „Jetzt beruhige dich doch. Du liebst Heiji oder?“ „Natürlich.“ „Und er liebt dich.“ „Ja.“ „Eben. Und wenn Kazuha bis jetzt nichts gesagt hat, dann hat sie auch nichts dagegen oder denkt noch an deinen Schwur. Ran, das ist Jahre her. In der Zwischenzeit hatte sie längst einen Neuen. Glaubst du sie denkt noch daran?“ Vorsichtig zuckte sie mit den Achseln und wisch sich eine Träne weg. Sonoko nahm sie erneut in den Arm und sagte noch: „Ruf ihn an. Sag du bist hier und es ist eine Party und du willst ihn dabei haben. Ich wette er kommt.“ „Er hat sein Handy zu Hause gelassen. Ich habe es schon probiert als ich in Tokio gelandet war. Wenn er alleine sein will, ist er es auch.“ „Na gut aber vielleicht ist er bereits zurück? Schreib ihm wenigstens eine Nachricht.“ „Nein Sonoko. Ich will nicht klammern. Sonst verliere ich ihn wirklich noch an Kazuha.“ Beide Freundinnen sahen sich an als Sonoko wusste wie sie Ran aufheitern konnte. Indem sie dekorieren half und beide über die Uni redeten. Das ging auch wirklich gut und nach knapp zwei Stunden war alles fertig. Da klingelte das Telefon und Ran sah am Display dass es ihr Vater war. Sie hob ab und er sagte ihr nur dass ihre Mutter zu Hause wäre. Schon verabschiedete sie sich von Sonoko und diese sagte ihr nur noch die Uhrzeit der Party. Kaum war ihre beste Freundin aus der Tür, holte Sonoko ihr Handy hervor und schrieb zwei Nachrichten. Sie war gespannt wer darauf reagierte. Ran war zu Hause angekommen als sie leise in die Wohnung kam. Ihre Mutter redete gerade über ihre neue, etwas unfähige Assistentin und seufzte als Ran plötzlich im Wohnzimmer stand und sagte: „Dann solltest du dir eine neue suchen.“ Leicht erschrocken drehte sich Eri um und sah ihre lächelnde Tochter. Sofort quietschten beide kurz auf und umarmten sich. Kogoro lächelte nur als Eri ihn ansah und sagte: „Und ich frage dich noch ob du etwas von ihr gehört hast und du sagst nein.“ „Überraschung gelungen?“ „Und wie. Wie lange bleibst du?“ „Bis Montag.“ Eri umarmte ihre Tochter erneut als Kogoro bereits das Abendessen servierte. Er hatte etwas bestellt und schon setzten sich alle und aßen. Natürlich fragte die Anwältin ihre Tochter auch wie es mit Heiji lief und diese musste diesmal lügen: „Super. Alles ist perfekt.“ Sie konnte ihren Eltern noch nicht die ganze Wahrheit sagen. Immerhin sollte es ein fröhliches Wochenende werden. Da sah Eri nochmal auf die Uhr und sagte: „Oh nein. Ran ich bin so froh dich zu sehen, aber dein Vater und ich sind zur Geburtstagsfeier von Inspektor Megure im Beika Hotel eingeladen.“ „Ach stimmt! Das habe ich komplett vergessen.“ ,erwiderte Kogoro und aß etwas schneller. „Aber wenn du willst rufe ich kurz an. Sie können dich bestimmt an unseren Tisch dazu quetschen.“ „Nein danke. Sonoko macht eine Party für Makoto und wenn ihr verabredet seid gehe ich zu ihr.“ „Einverstanden. Aber morgen gehört der Tag nur uns drei. Okay?“ Ran nickte fröhlich als ihr Vater bereits abräumen begann und ihre Mutter ins Badezimmer verschwand. Ran stand auf und ging in ihr Zimmer. Da bekam sie eine SmS von Sonoko: „Nur noch eine Stunde dann bist du wieder hier. Vergiss nicht ein schönes Kleid anzuziehen.“ Ran lächelte kurz als sie ihre Tasche auspackte und in ihrem Schrank verstaute. Da hatte sie auch ein paar neue Sachen drin welche wohl ihre Mutter gekauft hatte. Sie sah alles durch und da war auch ein passendes Kleid für heute Abend dabei. Sofort eilte sie ins Badezimmer als ihre Mutter herauskam. Sie sprang regelrecht unter die Dusche. In knapp einer halben Stunde war sie fertig geduscht und hatte sogar ihre Haare geföhnt und leicht hochgesteckt. Da kam sie heraus und eilte in ihr Zimmer als sie sich ihr Kleid anzog. Ihre Mutter war froh dass Ran das Kleid so sehr gefiel. Schon machten sie sich zusammen auf den Weg. Ran war auch von ihrer Mutter beeindruckt. Sie trug ihre Haare nach langem wieder offen und sah in ihrem schwarzen, knielangen Cocktailkleid einfach hinreißend aus. Ihr Vater trug einen eleganten schwarzen Anzug und beide wirkten so verliebt. Sie konnten sich noch ein Taxi teilen als allerdings die Eltern früher ausstiegen. Sie wünschten sich gegenseitig einen schönen Abend und Ran freute sich auf die Party. Sie konnte einfach mit Sonoko feiern und tanzen, ohne an irgendwelche ‚Männergeschichten‘ zu denken. Angekommen begrüßte Sonoko ihre beste Freundin bereits bei der Eingangstür. Diese sah an ihr herunter und sagte: „Sonoko, du siehst wundervoll aus.“ „Danke. Das Kleid habe ich mir heute besorgt. Immerhin will ich hübsch sein für Makoto’s Abend. Komm rein!“ Sie zog Ran mit als sie beide in den Salon kamen. Er wirkte durch die vielen Menschen und das leicht gedämmte Licht noch besser. Da erblickten sie bereits Makoto der sofort auf die zwei zu kam und Ran mit einer Umarmung begrüßte. „Hallo Ran. Ich freue mich sehr dass du da bist.“ „Ja eine Party von Sonoko sollte man nicht verpassen.“ „Da hast du Recht.“ ,erwiderte er und gab seiner Freundin einen sanften Kuss. „Darf ich Sonoko kurz entführen? Ich möchte sie gerne ein paar Freunden aus London vorstellen.“ „Nur zu. Wir sehen uns später.“ ,gab Ran zurück und sah dem verliebten Pärchen lächelnd nach. Anschließend sah sie noch wie höflich sich Sonoko seinen Freunden gegenüber gab und spürte dass sie wirklich glücklich war. Sie hatte ihren Traummann gefunden. Und Ran freute sich so sehr für sie. Trotz der öfteren, weiten Entfernung zwischen ihnen, schafften sie es glücklich zu bleiben. Während die langhaarige Brünette noch etwas in Gedanken bei ihrer besten Freundin war, erklang plötzlich eine Stimme neben ihr: „Du siehst sehr schön aus.“ Sofort sah sie in Shinichi’s Augen und antwortete lächelnd: „Danke. Du bist auch eingeladen?“ „Allerdings. Ich glaube Sonoko hat ganz Beika eingeladen um Makoto’s Sieg zu feiern.“ „Nicht ganz. Viele sind bei Inspektor Megure’s Geburtstagsparty.“ „Stimmt. Meine Eltern ja auch.“ Ran lächelte nur kurz. Sie konnte sich an seine Eltern nicht erinnern, obwohl sie spürte dass sie es sollte. Doch schon senkte sie ihren Kopf etwas als Shinichi plötzlich ihre Hand nahm und sagte: „Sie haben immer deine Eltern damit geärgert dass wir bestimmt heiraten. Und meine Mutter fand es süß wenn wir ‚Doktor‘ gespielt haben, während dein Vater ausgerastet ist. Die beiden lieben dich wie eine eigene Tochter. Und irgendwann wirst du dich auch wieder an sie erinnern.“ „Danke Shinichi.“ Er lächelte noch kurz als er ihre Hand wieder los ließ und beide in die Menschenmenge sahen. Bei der offenen Tür wirkte es noch nicht ganz so erdrückend. Doch schließlich gingen sie nebeneinander hinein und steuerten sofort zur Bar. Erst mal etwas trinken und eventuelle Leute auskundschaften, welchen man lieber aus dem Weg gehen sollte. Beide unterhielten sich an der Bar über die Uni als Ran erkannte wie Sonoko sie zu sich winkte. „Entschuldigst du mich kurz?“ ,sagte sie zu ihrem Jugendfreund. Dieser nickte verständlich und trank weiter sein Getränk. Er sah Ran noch nach wie sie schließlich auch Makoto’s Freunden aus London vorgestellt wurde. Sie begannen sich etwas über Karate zu unterhalten als sich schließlich Sonoko kurz entschuldigte und zu Shinichi an die Bar kam. „Na?“ ,fragte sie und bestellte danach gleich einen Sekt für sich. „Was?“ ,fragte Shinichi und drehte sich zu seiner ehemaligen Klassenkameradin. „Hast du dich inzwischen um entschieden?“ „Bezüglich was?“ „Ran.“ „Nein.“ „Warum?“ ,fragte sie verwundert. „Sonoko du erinnerst dich noch was alles passiert ist. Was wenn ich es wirklich versuche und sie sich erinnert was alles war? Dann verliere ich sie erneut. Und das verkrafte ich nicht.“ „Deshalb bleibst du mit ihr nur befreundet?“ „Es ist immerhin etwas. Wir sind gute Freunde und verstehen uns. Das ist wichtiger als alles andere.“ „Du bist immer noch ein Idiot.“ ,antwortete sie als sie schließlich wieder zurück zu Makoto gehen wollte. Doch Shinichi hielt sie am Handgelenk fest und zog sie zu sich. „Warum? Weil ich es nicht riskieren will sie erneut zu verlieren? Sag mir dass sie nicht mehr mit Heiji zusammen ist. Sag mir dass sie ihn nicht liebt und dass, seit Kazuha wieder da ist, nichts mehr so ist wie früher. Wenn du mir das sagen kannst, verspreche ich dir ich gehe sofort zu ihr und kämpfe um sie.“ Sonoko schwieg. Es hatte sich zwar etwas verändert seit Kazuha da war, aber mehr auch nicht. Also was sollte sie denn sagen? Die sonst so schlagfertige Sonoko sah in Shinichi’s trauriges Gesicht und brachte keinen Ton heraus. Sachte ließ der junge Detektiv sie wieder los und sagte: „Danke für die Einladung.“ Er stellte sein Glas an der Bar ab und verließ den Raum. Sonoko kam zu den anderen und sagte zu Ran: „Shinichi will gehen.“ „Und? Vielleicht fühlt er sich nicht wohl.“ „Aber … willst du ihm nicht nach?“ „Nein. Sonoko wir sind nur Freunde. Wenn er gehen will, soll er.“ „Aber Ran …“ ,doch schon wurde die kurzhaarige Brünette unterbrochen. Ein romantisches Lied als die Leute etwas zur Seite gingen. So auch Ran. Sonoko wollte sie zurück holen als hinter ihr Makoto’s Stimme erklang: „Sonoko.“ ,sofort drehte diese sich um als er ihre Hand nahm. „Ich wollte dir für diese unglaubliche Party danken. Das ich die Karatemeisterschaft gewonnen habe, hat mich stolz gemacht. Doch dass ich damals dein Herz für mich gewonnen habe, übertrifft jeden Sieg. Dich an meiner Seite zu haben ist das wertvollste was ich mir je erträumt habe. Ich liebe dich. Von ganzem Herzen.“ Sie strich sie eine Träne von der Wange und erwiderte: „Ich liebe dich auch.“ „Sonoko Suzuki …“ ,begann er erneut, kniete sich plötzlich vor sie und holte aus seiner Jackentasche eine Schatulle die er öffnete. „Würdest du mir die Ehre erweisen meine Frau zu werden?“ Sonoko war völlig überwältigt und sah den großen, funkelnden Diamanten in der Schatulle als sie wieder in seine Augen sah und antwortete: „Ja. Sofort!“ Alle klatschten. Ran jubelte und verlor eine Freudenträne. Sonoko bekam den Ring angesteckt, Makoto stand wieder auf und küsste seine Liebste sofort. Danach gratulierten alle. Ran kam sofort zu ihr und sah sich den Ring an. Sie gratulierte ihrer besten Freundin vom ganzen Herzen und umarmte sie. Während der Umarmung sah Sonoko Shinichi im Rosengarten als sie Ran etwas zuflüsterte. Diese verlor ihr Lächelnd und sah ihre beste Freundin fragend an als diese nur nickte. Da kamen schon andere Leute und gratulierten. Ran ging nun zur Terrassentür und ging hinaus. Gerade als sie über die Stufen hinunter ging, sah Sonoko wieder zur Tür und erblickte Heiji. Ihre Augen weiteten sich etwas als sie zu ihm ging. „Du bist hier?“ „Du hast mich eingeladen.“ „Aber … du hast nicht geantwortet. Ich dachte du kommst nicht.“ „Doch … allerdings …“ „In Begleitung.“ ,sagte plötzlich Kazuha und hakte sich bei Heiji ein, als sie auch schon Sonoko’s Ring entdeckte. „Oh mein Gott! Bist du verlobt?“ „Ja. Seit eben.“ „Ich gratuliere dir und Makoto. Ihr passt einfach perfekt zusammen.“ „Wow Sonoko. Ich gratuliere.“ ,gab nun auch Heiji von sich. Sie nickte nur als sie Heiji’s Hand nahm und sich bei Kazuha kurz entschuldigte. Sie ging hinaus in den Flur und fragte wütend: „Warum kommst du mit ihr?“ „Wir waren … gerade zusammen als die SmS kam. Ich dachte es wäre ok.“ „Da hast du mal sehr falsch gedacht. Es sieht aus wie ein Date. Was ist mit Ran?“ „Ist sie hier?“ „Ja du Idiot. Wie konnte sie nur auf die reinfallen. Ich habe mir schon fast gedacht dass du wieder in alte Gefühle fällst wenn deine Kindheitsliebe zurück ist. Aber dass du Ran so unfair behandelst ist gerade für dich unterste Schublade.“ Sie wandte sich ab als Heiji noch sagte: „Warte Sonoko.“ Die angesprochene drehte sich sofort um und sagte noch wütend: „Und wage es nicht auf meiner Verlobungsfeier irgendeinen Scheiß zu machen.“ Schon wandte sie sich erneut ab, ging an Kazuha vorbei und zurück zu ihrem Verlobten. Sie lächelte wieder als sie bei ihm war und küsste ihn sofort. Sie hoffte innerlich nur, dass Ran draußen schneller war als dass Heiji sie fand. Er hatte es verdient sie nicht zu finden. Wie konnte er sich nur so ändern seid Kazuha’s Rückkehr? Die Studentin hatte wirklich gedacht mit Heiji wäre es anders. Im Rosengarten ging Ran schnell um her als sie schließlich zum Springbrunnen kam. Shinichi stand vor ihm mit den Händen in den Hosentaschen und schaute nur auf das Wasser. Sie blieb ein paar Meter hinter ihm stehen und fragte plötzlich mit trauriger Stimme: „Du liebst mich und willst dennoch nicht um mich kämpfen?“ Sofort drehte er sich um und sah sie erschrocken an. Doch gerade als er fragen wollte woher sie es wusste, wusste er es selbst. „Was hab ich genau verpasst?“ „Sonoko und Makoto werden heiraten.“ „Wow. Ich muss ihnen noch gratulieren.“ „Aber vorher beantwortest du mir meine Frage.“ „Ich …“ ,begann er doch plötzlich stoppte er wieder ab. Hinter Ran kam Heiji angelaufen und sagte: „Ran. Wir müssen reden.“ Sie drehte sich verwundert zu ihm um und sah ihn fragend an. Doch bevor auch er weiter sprechen konnte erklang Kazuha’s Stimme hinter Heiji: „Es ist unhöflich sein Date einfach stehen zu lassen, Heiji.“ Doch da erkannte Kazuha die anderen und ihr Lächeln verschwand. Ran sah ihren Freund nur entsetzt an. Hatte sie wirklich gerade Date gesagt. Die Brünette glaubte den Boden unter ihren Füßen zu verlieren als sie hinunter sah und versuchte nicht zu weinen. „Ran …“ ,begann Shinichi. „Ran … ich …“ ,begann auch Heiji. „Heiji …“ ,sagte schließlich Kazuha noch. Ran sah hoch, schüttelte den Kopf und eilte zurück hinein. Kapitel 23: Aussprache zwischen Freunden ---------------------------------------- Kurz vor der Terrasse wurde Ran am Handgelenk zurück gehalten. Sofort drehte sie sich um und sah Kazuha an. Sie erstarrte und sah in ihre grünen Augen. „Es tut mir leid.“ ,gab sie von sich. „Was tut dir Leid?“ ,fragte Ran gleich nach und wurde von Kazuha los gelassen. „Das mit der Aussage von vorhin. Heiji ist nur ein Freund und wenn es auf dich gewirkt hat als wären wir als Paar hier, tut es mir sehr leid. Ich wollte dich nicht verletzten. Aber Heiji sagte du wärst nicht hier und ich könnte deshalb mitkommen.“ „Er hat gar nicht nach gefragt. Er sagte zu mir er müsste alleine sein und nachdenken. Wegen uns und wegen dir. Ist etwas zwischen euch passiert?“ Kazuha schwieg. Wie könnte sie Ran die Wahrheit sagen ohne sie noch mehr zu verletzten? Das ging nicht. Aber sollte sie lügen? Was wenn Heiji ihr die Wahrheit sagen würde? Doch die Brünette mit den grünen Augen spürte dass es schon zu lange still war. Sachte nickte sie. Ran kämpfte weiter gegen die Tränen. „Was genau?“ „Wir haben uns geküsst. Vermutlich musste er deshalb nachdenken. Aber ich habe ihn abgebrochen! Glaub mir, ich wollte mich nie zwischen euch stellen.“ „Irgendwie verstehe ich es ja. Immerhin bist du seine erste große Liebe und diese vergisst man nicht. Man kann die Gefühle zwar verbergen, aber vergessen kann man sie nie. Und mir tut es auch leid.“ „Was tut dir denn schon Leid?“ „Dass ich meinen Schwur dir gegenüber gebrochen habe. Bereits vor meinem Unfall.“ „Ran … das ist doch okay. Man kann sich doch nicht aussuchen in wen man sich verliebt. Und außerdem war ich weg. Mit einem anderen Mann.“ Ran schüttelte sachte den Kopf und fragte mit trauriger Stimme: „Liebst du ihn noch?“ „Ja.“ ,gab sie ehrlich zurück. „Ich habe nie aufgehört ihn zu lieben. Aber er liebt nun dich. Also werde ich mich nicht zwischen euch drängen.“ „Aber du bist seine erste große Liebe. Ich würde es irgendwie verstehen wenn er dich wieder will.“ „Ran … du sagst immer dass da noch Gefühle sind weil ich seine erste große Liebe war. Aber was ist dann mit dir und Shinichi? Hast du noch Gefühle für ihn?“ „Ich weiß es nicht. Durch den Unfall ist das meiste weg. Aber es kommen immer wieder Erinnerungen zurück.“ „Und welche waren die meisten?“ Ran sah die lächelnde Kazuha an. Sie löste ihre verschränkten Arme und antwortete leise: „Von Shinichi.“ „Tja … Du selbst empfindest zwar vielleicht noch nichts für ihn, aber dein Verstand will dir etwas anderes beweisen. Ich glaube dir dass du Heiji liebst und ich glaube auch, wenn ihr euch beide ansträngt, kann das wirklich gut werden. Aber was willst du?“ „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur dass ich deiner Freundschaft gegenüber etwas geschworen und dennoch gebrochen habe. Auch wenn du sagst es wäre okay, ist es das für mich selbst nicht. Ja, ich empfinde etwas für Heiji aber irgendwie ist alles unscharf geworden an diesem Wochenende.“ Kazuha nickte kurz. Sie fühlte ebenso eine gewisse Schuld an allem und dass sich Ran jetzt so fühlte, doch vermutlich musste sie sich erst mal selbst wieder finden. Und das am besten ohne einem Mann an ihrer Seite. Die Brünette sah ihre gegenüber an und wusste was sie dachte. Und bevor sie etwas sagen konnte sagte Kazuha: „Ran, versteh das bitte nicht falsch aber, du solltest gehen. Feiere noch etwas die Verlobung von Sonoko und dann geh nach Hause und ruh dich aus. Ich schicke die Männer weg und sag ihnen dass du Ruhe von ihnen brauchst. Und glaub mir, nur ein paar Tage reichen nicht aus.“ „Danke Kazuha. Sagst du Heiji …“ Ran unterbrach selbst ihren Satz als Kazuha nur nickte. Sie verstand es. Anschließend wendete sie sich ab und ging zurück zum Springbrunnen während Ran wieder hinein ging um zu feiern. Alleine. Wie es das beste war. Kazuha kam zu den beiden Männern die hitzig diskutierten. „Du hast ihr damals das Herz gebrochen. Und das nicht nur einmal. Ich habe ihr das gegeben was sie brauchte.“ „Wirklich? Denn komisch ist dass du, sobald deine Jugendliebe auftaucht, du sie links liegen lässt.“ ,sagte Shinichi laut zurück. „Ach hör doch auf. Zwischen Kazuha und mir war nicht mehr als ein Kuss. Du und Shiho habt immerhin miteinander geschlafen.“ „Ja aber ich war mit Shiho auch zusammen. Und das mit Ran’s Zustimmung falls du dich noch erinnerst. Sie selbst hatte gesagt ich wäre nicht mehr als ein Freund. Du warst aber mit Ran zusammen und hast eine andere geküsst.“ „Du hast mit Ran geschlafen obwohl du noch mit Shiho zusammen warst.“ ,schrie Heiji sofort zurück. „Ja und es war der beste Sex den ich hatte. Wenn ich gewusst hätte dass sie gleich am nächsten Tag mit dir eine Beziehung eingeht, hätte ich es nie getan.“ „Ach wirklich? Du wolltest sie doch immer nur wenn du sie nicht haben konntest. Als ich mit ihr zu flirten angefangen habe, hast du plötzlich gemerkt dass sie mehr für dich war.“ „Sie war schon immer mehr für mich! Ich habe sie geliebt. Schon seit dem Kindergarten. Doch leider hat sie meine Gefühle niemals erwidert und ich war am Boden zerstört. Klar dass ich dann Trost bei einer anderen gesucht habe. Aber eigentlich solltest du dieses Gefühl nur zu gut kennen. Immerhin ist Kazuha mit einem anderen abgehauen, hat dir somit das Herz gebrochen und du hast dich mit Ran getröstet!“ Plötzlich knallte es. Kazuha zuckte zusammen als Heiji schon ausgeholt und Shinichi eine verpasst hatte. Dieser taumelte kurz zurück und schmeckte bereits das Blut an seiner aufgeplatzten Lippe. Sachte strich er es weg als er Heiji nur wütend ansah. Schon lief er los und es knallte erneut. Heiji hatte ein blaues Auge von seinem einstigen besten Freund kassiert. „Gib es doch einfach zu!“ ,schrie Shinichi wieder. „Was denn? Dass ich Ran verletzt habe? Ja habe ich. Einmal und es war nur ein Kuss. Du hast ihr deine Liebe gestanden und als sie dennoch weg wollte, hast du wieder etwas mit Shiho angefangen.“ „Ich habe nichts mit ihr angefangen. Ich sagte ihr nur falls Ran in Osaka mit dir glücklich werden sollte, könnte ich es mit ihr auch nochmal versuchen. Und schon dachte sie wir führen eine Beziehung. Aber was soll das? Du wärmst alte Geschichten auf. Deine allerdings ist erst einen Tag alt. Also gib du es doch zu.“ „Und was?“ „Das du immer noch in Kazuha verliebt bist.“ ,schrie Shinichi zurück. Doch Heiji wollte gerade nichts zugeben und schon waren beide auf einem Haufen und rauften miteinander. Kazuha schrie nun zu ihnen: „Hört doch auf! Ihr seid ja wahnsinnig!“ Leider wurde das Geschrei der Männer und auch das von Kazuha nicht überhört und schon stürmten alle hinaus in den Garten. Allen voran Sonoko, Makoto und Ran. Makoto wollte schon dazwischen doch Sonoko hielt ihn zurück. Sie wusste, die beiden brauchten das gerade. Kazuha stand immer noch neben dem Brunnen und sah zu den beiden und schrie erneut dass sie aufhören sollten. Doch keiner hörte. Schließlich stieß Shinichi, Heiji fest von sich und sagte wieder laut: „Wenn man nichts sagt, ist es dasselbe als wenn man es zugibt. Warum gibst du es nicht einfach zu?“ „Was denn, dass ich als Mistkerl dastehe und du der große Held?“ ,sagte Heiji laut und wütend zurück. „Ich bin kein Held.“ ,begann Shinichi nun etwas leiser, aber noch hörbar. „Ich habe den einzigen Menschen den ich von ganzen Herzen liebe verletzt. So sehr dass sie die Stadt verlassen wollte. Und dann? Dann ist auch noch ihr Flugzeug abgestürzt und sie wäre beinahe gestorben. Sonoko hatte Recht gehabt als sie mir damals die Schuld an Ran’s Unfall gab. Hätte ich sie nicht verletzt, wäre sie niemals in diesen verdammten Flieger gestiegen. Ich habe mir versucht einzureden dass es vielleicht einen kleinen Vorteil hatte, dass sie sich an uns nicht mehr erinnern konnte. Somit konnte ich eine Freundschaft aufbauen. Aber weißt du was? Das bricht mir noch mehr das Herz als wenn sie mich einfach hassen würde weil sie sich noch an alles erinnert.“ „Und was willst du jetzt von mir hören?“ „Die Wahrheit, Hattori!“ Heiji atmete kurz durch und strich sich ebenfalls etwas Blut von der Lippe. Beide waren noch so in ihrem Gespräch und Kampf dass sie immer noch nicht bemerkt hatten dass alle von der Feier bereits hinter ihnen standen. „Du willst die Wahrheit? Als Ran sich nach ihrem Unfall für mich entschieden hatte und zu mir nach Osaka zog war ich der glücklichste Mann der Welt. Ich wusste dass ich sie liebte und ich wollte ihr auf gar keinen Fall so weh tun wie du es getan hast. Aber als Kazuha wieder da war, war alles anders. Ja, es stimmt, ich liebe Kazuha immer noch.“ Stille. Erst jetzt sah Heiji hoch. Er erkannte die Menschenmenge und auch Ran. Sie sah ihn allerdings nur stur an und schloss für ein paar Sekunden die Augen. Nun drehte sich auch Shinichi um und sah zu den ganzen Leuten. Er wusste nicht was sagen als Sonoko schon auf beide zu kam und das sprechen übernahm: „Hattori! Du verschwindest von hier. Kazuha nimm ihn mit und Kudo, du lässt dich vom Dienstmädchen in der Küche verarzten und verschwindest danach ebenfalls. Das ist verdammt noch mal, meine Verlobungsfeier!“ Die Männer nickten kurz als Kazuha schon zu Heiji kam und leise sagte: „Gehen wir. Ich fahr dich ins Krankenhaus.“ „Es geht schon.“ Sein Blick kam zu Ran als diese sich nur abwandte und mit den anderen hineinging. Shinichi folgte ihnen ganz zum Schluss und ging gleich in die Küche. Die anderen Gäste versuchten die Stimmung wieder zu heben indem Sonoko die Musik wieder aufdrehte und ein paar zu tanzen begannen. Ran entschuldigte sich bei ihrer besten Freundin als diese nur sagte: „Du kannst nichts dafür. Ich hätte wissen müssen dass die beiden irgendwann aufeinander los gehen. Ich hätte sie eben nicht einladen sollen.“ „Du … Du hast beide eingeladen?“ „Ja. Ich hatte gehofft dass es eine ruhige Aussprache gibt und du dich vielleicht wieder an etwas erinnerst. Tja, Fehlanzeige. Tut mir leid.“ „Schon gut. Ich werde dann auch mal nach Hause gehen okay?“ „Ja. Aber ruf mich an wenn etwas ist.“ Ran nickte nur als sie an der Küche vorbei musste und vorsichtig hineinsah. Shinichi bekam ein Pflaster auf die Stirn geklebt und an der Lippe wurde das Blut mit einem feuchten Tuch weggewischt. Ran sah ihn kurz an wie er da saß und traurig zur Seite sah. Irgendwie wollte sie hinein, doch Kazuha hatte recht. Sie sollte alleine sein. Schnell ging sie weiter und nahm sich ein Taxi nach Hause. Ihre Eltern würden bestimmt noch bei der Feier sein. Und wenn es im Beika Hotel war, war auch gleich anzunehmen dass beide etwas trinken und sich gleich dort ein Zimmer nehmen. Irgendwie war sie froh dass sie die Wohnung für sich hatte. Als das Taxi schließlich anhielt, bezahlte Ran die Fahrt und eilte hinein. Sie wollte nur noch aus diesem Kleid raus und ins Bett. Den ganzen Abend zu einem vergessenen machen. Gerade als Ran ihre Haare geöffnet und durchgekämmt hatte, klopfte es an der Tür. Sie sah verwundert und ging langsam in den Vorraum. Ihr Blick fiel durch den Spion als sie schließlich tief durchatmete und die Tür aufschloss und öffnete. „Hallo.“ ,sagte sie ruhig. Ihr gegenüber sah sie einfach an und sein Blick war verletzt. Sie trat langsam zur Seite und der Gast trat ein. Sie schloss die Tür wieder und drehte den Schlüssel einmal über als sie vor ins Wohnzimmer ging. Noch immer mit der Bürste in der Hand. Sie trug bereits ihr Schlafgewand, bestehend aus Hotpants und einem Trägershirt. „Wie geht’s dir?“ ,fragte sie schließlich als der unangekündigte Besuch zu ihr ins Wohnzimmer kam. „Nicht gut. Es tut mir leid was heute auf der Party passiert ist. Ich wollte nicht dass du das mit bekommst. Ehrlich.“ „Ja ich weiß. Aber ihr ward mit eurem Streit nicht gerade zu überhören. Werdet ihr euch nochmal aussprechen?“ „Hoffentlich. Immerhin ist er mein bester Freund.“ Sie nickte kurz als sie ihre Haarbürste am Esstisch ablegte und plötzlich die Haustüre hörte. Sofort war ihr Blick leicht geschockt als sie seine Hand nahm und ins Zimmer rannte. Sie schaltete noch schnell im Wohnzimmer das Licht aus und zog ihn in ihr Zimmer und schloss leise die Tür. „Warum sind sie schon wieder da?“ ,fragte sie leise und lauschte kurz an der Tür. Draußen hörte man kurz ein Lachen als Kogoro sagte: „Psscht. Du weckst Ran sonst auf.“ „Meinst du sie ist schon zu Hause?“ „Wir können ja mal nach sehen. Dann wissen wir, wie laut wir sein können.“ Ran verzog etwas das Gesicht als sie sofort das Licht in ihrem Zimmer abschaltete, ihn bei der Hand nahm und in ihrem großen Kleiderschrank verschwand. Beide hielten sich an der Hand und atmeten kaum als die Zimmertüre geöffnet wurde. Das Licht vom Wohnzimmer schien aufs Bett, welches noch unberührt war. Zum Glück hatte Ran ihr Kleid samt Tasche bereits in den Schrank gehängt. Schon drehte sich Kogoro hinaus und sagte etwas lauter: „Grünes Licht.“ „Super. Ich habe eine Flasche Wein und das Sofa ruft uns bereits. Machst du das kleine Licht neben dem Fernseher an?“ ,sagte noch Eri als die Zimmertüre geschlossen wurde. Ran und ihr Besucher atmeten durch und kamen leise wieder aus dem Kleiderschrank. „Wieso haben wir uns versteckt? Wenn du dich schnell ins Bett gelegt hättest, wären sie leise in ihr Zimmer gegangen und ich könnte mich raus schleichen.“ ,sagte er etwas verwundert. Da sah sie in seine Augen und sagte mit leiser Stimme: „Ich glaube, ich wollte nicht dass du gehst.“ Beide sahen sich an als er langsam auf sie zu kam, eine Hand an ihre Wange legte und sie gleich darauf küsste. Sofort erwiderte sie den Kuss und ihr Herz schlug schneller. Sie drückte sich an seinen warmen Körper und wollte dass der Kuss niemals endete. Sachte fuhr er mit seinen Händen über ihren Rücken hinunter, zu ihrem Hintern und hob sie schließlich schnell hoch. Sofort schlang sie ihre Arme um seinen Körper und drückte ihn weiter an sich während der Kuss kein Ende nahm. Ihr war egal was die anderen sagten und was alles passiert war. In diesem Moment gab es nur sie und ihn. Und sie wollte ihn. Kapitel 24: Erinnerungen Teil3 ------------------------------ Zur selben Zeit als Ran von Sonoko nach Hause fuhr, fuhren auch Heiji und Kazuha in einem Taxi nach Hause. Sie wollte ihn zuerst ins Krankenhaus bringen aber Heiji nannte nur das Beika Hotel. „Willst du nicht doch lieber ins Krankenhaus?“ „Nein. Es sind doch nur ein paar Schrammen.“ „Shinichi hat dich ganz schön erwischt.“ „Ja. Aber ich ihn auch.“ „Verdient habt ihr es jedenfalls beide.“ „Ich weiß.“ Stille trat hervor als Kazuha nur aus dem Fenster sah. Sie sah in die Nacht und wusste nicht genau ob sie noch etwas sagen sollte. Schließlich aber, wollte sie Gewissheit. „Ist es wahr?“ „Was?“ „Was du zu Shinichi gesagt hast. Dass du mich noch liebst?“ Er sah in ihre grünen Augen und spürte wie sein Herz schnell klopfte. Schließlich nickte er und antwortete: „Warum sollte ich lügen?“ „Aber ich verstehe es nicht. Du warst doch glücklich mit Ran und hast sie geliebt?“ „Ich habe sie geliebt, ja. Aber die erste große Liebe vergisst man eben nicht. Da hätten 100e Frauen sein können, wenn du wieder da gewesen wärst, wäre es genauso abgelaufen. Es tut mir nur so weh wie ich Ran behandelt habe. Ich muss morgen mit ihr reden.“ „Ich soll dir von ihr was sagen.“ ,gab sie nun etwas leise von sich. Heiji sah sie an. Er erinnerte sich dass sie Ran nach ging während er mit Shinichi zu streiten begann. Aber was sagte sie ihr? Irgendwie wusste er es schon und bevor Kazuha weiter sprechen konnte nickte er nur und sagte: „Sie hat die Beziehung beendet.“ „Ja. Aber ich finde dennoch du solltest nochmal mit ihr reden.“ Heiji nickte und gab nun dem Fahrer Ran’s Wohnadresse bekannt als dieser weiter fuhr. Aber was sollte er Ran sagen? Immerhin kannte sie schon die Wahrheit. Und rein lassen würde sie ihn bestimmt auch nicht. Gerade als das Taxi vor dem Wohnhaus anhielt und Heiji ausstieg sah er auch Ran’s Taxi heranfahren. Sie stieg aus und sah ihn als sie nur stur weiter gehen wollte. „Bitte, lass uns reden.“ „Was willst du bereden? Wie du mir das Herz gebrochen hast und vor zig Menschen zugegeben hast dass du deine ‚Ex‘ immer noch liebst?“ „Sie ist nicht meine Ex. Wir waren ja nie … egal … Ran bitte, ich will es dir erklären.“ „Heiji ich hab genug von Erklärungen. Dauernd will jeder mir irgendetwas erklären. Sonoko, Kazuha, Shinichi, du … Es hilft nichts denn von Erklärungen kommen meine Erinnerungen auch nicht wieder.“ „Glaub mir doch wenn ich dir sage dass ich dich liebe.“ „Und Kazuha liebst du auch.“ „Ja aber …“ „Kein aber Heiji. Ich kann nicht mehr. Ich dachte wirklich wir beide hätten eine Zukunft aber anscheinend sollte es nicht sein. Ich hoffe du wirst glücklich mit Kazuha. Es ist vorbei.“ Sie strich sich eine Träne weg und eilte ins Haus. Heiji blieb noch kurze Zeit stehen und sah ihr nach. Da öffnete Kazuha die Autotür vom Taxi und sagte: „Komm, lass uns fahren. Vielleicht kannst du ja morgen nochmal mit ihr reden.“ Der junge Detektiv nickte kurz, stieg wieder ins Taxi und beide fuhren los. Schweigsam und enttäuscht von sich selbst sah Heiji nur aus dem Autofenster. Er hatte immer noch diese Gefühle für Ran doch wenn Kazuha hier war, waren auch die Gefühle für sie wieder da. Wie konnte das sein? Doch jetzt verstand er Shinichi. Und ihm tat leid wie die beiden auseinander gingen. 1 Stunde später: Ran küsste ihren Besucher immer noch leidenschaftlich als man vom Wohnzimmer ebenfalls etwas Geknutsche und sogar leises Stöhnen hörte. Doch ihr war das egal. Sie spürte dieses Gefühl in sich was sie irgendwie alles vergessen ließ. Langsam machte der junge Detektiv ein paar Schritte nach hinten und legte sie langsam aufs Bett als er sich über sie gebeugt hatte. Beide rückten etwas weiter nach oben und sie sah ihn lächelnd an. „Wir müssen ganz leise sein.“ „Ich kann nichts versprechen.“ ,sagte er und lächelte zurück. Wie konnte sie das eigentlich? Sie wusste selbst nicht was sie gerade fühlte und ob es überhaupt richtig war. Doch die Lust in ihr war viel größer als dass sie sich dagegen wehren konnte. Der Braunhaarige küsste sie nun vom Hals abwärts und sie konnte es nicht lassen leise zu stöhnen. Sofort kam er mit seinen Lippen wieder zu ihren und ein erneuter Kuss entfachte. Doch dieser Kuss, der Moment wo sie sich gegenseitig auszogen und dieses intensive Gefühl als sie miteinander schliefen machte etwas mit Ran. Sie gab sich ihm vollkommen hin und plötzlich machte es klick. Mit einem Mal, war alles wieder da. Ihre gesamte Kindheit und alles was vor ihrem Unfall war: „Wow. Ganz schön heftiger Traum.“ „Ja. Ich wachte auf und wusste nicht was nun real war und was nicht mehr.“ „Kann ich mir denken.“ Ran lächelte nun sanft und sagte noch: „Aber wie du siehst ist alles okay. Mir geht es gut.“ Er lächelte auch etwas und sah sie an. „Am liebsten würde ich bleiben.“ „Das geht nicht. Heiji ist oben. Und mich wundert es schon dass er bei dem Krach nicht wach wurde.“ „Ich bin wohl zu spät.“ ,gab er zurück und sah kurz zu Boden. Ran nickte nur und sagte noch: „Ich doch auch. Aber zwischen uns sollte es wohl nie ernster werden.“ „Ran wir haben vor drei Tagen miteinander geschlafen. Wie ernster hätte es denn deiner Meinung nach gehen sollen?“ „Dass ich jetzt deine feste Freundin bin. Und das ganze was jetzt hier abläuft nie soweit gekommen wäre.“ ,gab sie zurück. Er sah durchs Zimmer und nickte. Ran stand wieder auf und sagte noch: „Du solltest besser gehen.“ … Der Detektiv stand auf, atmete noch einmal durch, sah zu seiner Freundin und sagte: „Ich kann das nicht.“ „Was meinst du?“ ,fragte sie erschrocken und stand auf. „Das hier. Uns. Es tut mir leid, aber ich muss dass alles erst mal irgendwie verstehen und verarbeiten.“ „Heißt das … Machst du Schluss?“ „Ja. Ich habe mir wohl etwas eingebildet was nicht wirklich da war. Es tut mir leid.“ Er ging in ihr Zimmer und packte seine Tasche. Ran stand kurze Zeit starr da und als sie beobachtete wie er ins Badezimmer und anschließend wieder in ihr Zimmer ging, eilte sie ihm nach. „Heiji bitte lass uns nochmal reden. Ich habe dir die Wahrheit gesagt weil ich keine Lüge in unsere Beziehung mitnehmen wollte. Bitte. Ich liebe dich und ich komme auch zu dir nach Osaka.“ „Das musst du nicht. Immerhin ist Schluss also kannst du auch dein gewohntes Leben in Tokio fortsetzen. Tu mir nur einen Gefallen und sag auch Shiho die Wahrheit. Sie hat es verdient.“ Ran begann erneut zu weinen als Heiji an ihr vorbeiging. An der Tür hielt sie ihn noch einmal zurück. Er wollte gerade raus doch sie stellte sich vor die Tür und drückte sie wieder zu. „Ran bitte …“ „Nein! Du hast es mich nicht erklären lassen. Es ist eine verdammt miese Aktion von mir gewesen mit Shinichi zu schlafen, ich weiß das. Und es war der größte Fehler meines Lebens aber wir müssen darüber reden.“ „Ran …“ ,begann er als sie ihm erneut ins Wort fiel: „Heiji. Ich weiß dass ich Mist gebaut habe. Ich weiß auch dass ich Shiho vorhin die Wahrheit sagen hätte sollen aber eigentlich wollte ich die Nacht mit Shinichi löschen. Für immer. Weil es nur noch einen Menschen gibt mit dem ich schlafen will. Und das bist du. Bitte, geh jetzt nicht einfach und beende unsere Beziehung nicht so abrupt. Es tut mir so leid.“ … Ran kam durch den kleinen Vorgarten als Shinichi bereits bei der offenen Haustüre stand. „Ran? Was ist denn passiert?“ ,fragte er gleich besorgt als sie herein kam und er die Tür schloss. „Du bist passiert! Du und deine bescheuerte Art zu glauben alles und jeden haben zu können wann du es willst.“ „Von was redest du?“ „Von dir. Von mir. Von uns und von unserer Nacht.“ „Ran … bitte … nicht hier.“ ,sagte er und versuchte sie zu beruhigen. Ein kurzes Kopf schütteln von Ran’s Seite lies ihn wissen dass es nicht einfach sein sollte. Und schon gar nicht leise. Shiho hatte gerade alles fertig eingepackt als sie oben an der Treppe stand und ihre Freunde unten stehen sah. Zum überhören war Ran jedenfalls nicht. „Ich habe dich solange geliebt. Es begann bereits in der Mittelschule und endete erst als Heiji richtig in mein Leben trat. Immer wieder habe ich versucht dir klar zu machen was ich für dich empfand aber du? Du hast mich als gute Freundin gesehen. Ich hab‘ dir sogar dieses Foto von mir aus meinem Urlaub von vor fünf Jahren einfach überlassen. Hast du wirklich geglaubt ich habe nicht bemerkt wie du es heimlich eingesteckt hast? Andauernd dachte ich mir dass es bald soweit sein würde und du würdest auch Gefühle für mich bekommen. Doch nichts. Ich dachte schon du könntest einfach niemanden außer dir selbst lieben, aber anscheinend konntest du, denn dann kam Shiho. Ich wusste nicht was da zwischen euch war, aber es war gewaltig. Und weißt du was, ich konnte langsam damit klarkommen. Ich konnte langsam verstehen warum sie es war und nicht ich.“ … „Es tut mir leid.“ „Was genau?“ ,fragte sie nach und strich sich erneut die Tränen weg. „Alles. Dass ich dich verführt habe und mich somit in deine Beziehung mit Heiji gedrängt habe. Dass ich mit Shiho zusammengekommen bin obwohl ich sie liebte und dass ich überhaupt in dein Leben getreten bin.“ „Die gesamte Freundschaft mit mir?“ „Ja. Weil ich dich durchgehend verletzt habe. Auch wenn es unbewusst war. Aber eines muss ich dennoch auch loswerden. Wenn ihr Frauen immer nur darauf wartet dass der Mann mal irgendwie bemerken sollte dass man etwas für ihn empfindet, tut auch was dafür. Seid nicht nur die gute Freundin und seid verdammt nochmal ehrlich wenn man euch fragt was ihr für einen empfindet. Denn glaub mir meine Liebe, ich bin es auch leid andauernd nur herum geschubst zu werden.“ Ran’s Blick wurde erschrocken. In seiner Stimme war die Traurigkeit, aber auch die Enttäuschung zu hören. Aber er hatte Recht. … Sofort machte Kogoro sich Sorgen um seine Tochter und tröstete sie. Doch er fragte auch gleich nach: „Was ist denn los? Hat dieser Detektiv etwa Mist gebaut? Ich schwöre, wenn er dir was …“ ,doch da fiel Ran ihm ins Wort: „Nein. Ich bin diejenige die ziemlichen Mist gebaut hat.“ „Du? Das glaube ich nicht.“ „Ach Paps … ich bin leider nicht mehr dein kleines Mädchen.“ „Oh doch. Und das wirst du immer sein. Was ist denn los?“ Und da begann Ran erneut mit der ganzen Geschichte. Von Anfang an und mit jedem Detail. Sie wusste, mit ihrem Vater konnte sie darüber reden. Er würde sie verstehen. Und er würde zu ihr halten. Nach knapp 20 Minuten hatte Ran alles erzählt und sah ihren Vater beschämt an. Er aber strich ihr sanft über den Rücken und sagte: „Also Mausebein … Das Drama was du in zwei Wochen durchgemacht hast, hatte ich in meiner ganzen Jugend. Aber jetzt bleibt mir eine Frage offen, was du wirklich willst.“ „Ich?“ „Ja. Was willst du wenn der Sommer vorbei ist?“ … Natürlich war es auch zeitgleich Ran’s Abschiedsparty. Diese hatte ihrer besten Freundin erzählt dass Shiho eigentlich eine Party organisieren wollte, aber jetzt würde sie nicht mal mitbekommen wann Ran wegging. Und das wollte Sonoko auf gar keinen Fall. Immerhin waren sie das letzte Jahr so gute Freundinnen geworden. Gerade als Sonoko noch die Dekoration überlegte, musste Ran gehen. Sie hatte noch einiges zu packen da sie doch einen Tag nach der Party schon fliegen würde um ihr Studentenzimmer zu beziehen. „Okay, ich fahre wieder nach Hause packen. Wir sehen uns dann am Samstag?“ „Ich kann es immer noch nicht fassen dass du weggehst.“ ,sagte Sonoko enttäuscht und schüttelte den Kopf. „Keine Sorge. Ich komme dich sooft besuchen wie es nur geht. Versprochen.“ „Das ist wohl das mindeste. Und sei bitte pünktlich. Es beginnt um 18 Uhr.“ „War ich je unpünktlich?“ ,fragte Ran frech grinsend zurück und ging. … Kogoro trat wortlos zur Seite. Shinichi kam herein, zog schnell die Schuhe aus und eilte in Ran’s Zimmer. Als er in der Tür stand und schon die gepackten drei Koffer sah und Ran mitten in einem Kleiderhaufen und ein dritter Koffer halb gepackt vor ihr, sagte er mit wütender Stimme: „Ist das dein Ernst?“ Erschrocken sah sie zur Tür und erblickte Shinichi. Ihr Vater stand hinter ihm und sah Ran mit fragendem Blick an als sie nur deutete dass er gehen konnte. Etwas vorsichtig ging er und setzte sich wieder aufs Sofa. Ran war inzwischen aufgestanden und bat Shinichi herein. Er sah sich um und stemmte seine Hände in die Hüften. Die Brünette schloss ihre Zimmertüre als sie fragte: „Was tust du hier?“ „Dich fragen ob das wirklich dein Ernst ist.“ „Und was genau? Das packen oder meine Abreise am Sonntag nach Osaka?“ „Beides! Und warum erfahre ich nichts davon?“ „Naja, wenn du nicht immer die Straßenseite gewechselt hättest oder blitzschnell mit gesenktem Kopf an mir vorbei gerannt wärst, hätte ich es dir auch sagen können.“ „Und was ist mit anrufen oder einer SmS? Einfach nur kurz wie ‚Hey Shinichi. Ich weiß wir sind keine Freunde mehr aber ich dachte es interessiert dich vielleicht dass ich ab September die Uni in Osaka besuche.‘ SO etwas in der Art vielleicht?“ „Wer hat je gesagt dass wir keine Freunde mehr sind?“ ,fragte sie nun wütend und verschränkte die Arme vor der Brust. „Oh bitte. Dein Abgang damals vor zwei Wochen war doch eindeutig.“ „Mein Abgang war eindeutig? Hör mal Mister Detektiv! Du hast mir ins Gesicht gesagt dass du es bereust dass wir uns je kennengelernt haben. Soll ich dir dann noch nachlaufen? Ich habe noch so etwas wie Würde.“ „Natürlich. Jetzt bin ich wieder Schuld. Natürlich ist immer der Kerl Schuld oder?“ „Das hab‘ ich nicht gesagt. Ich weiß genau dass ich an unserer Nacht genauso viel Schuld trage wie du. Aber sei doch ehrlich. Was haben wir von dieser Nacht? Shiho und du habt euch getrennt, Heiji hat sich von mir getrennt und wir zwei können nicht mal mehr normal miteinander umgehen. Wolltest du so einen Ausgang? Dachtest du wirklich die Nacht könnte einfach untergehen wie damals die Titanic?“ … „Wie konnte das alles nur so schief gehen?“ ,fragte er schließlich mit ruhiger Stimme. „Wir haben nicht miteinander geredet.“ Er nickte. Danach sahen sich beide an und keiner wendete mehr den Blick ab. Seine blauen Augen liesen ihr die Nackenhaare aufsteigen. Sie hatte schon lange nicht mehr so intensiv in seine Augen gesehen. Und er konnte auch seinen Blick nicht mehr von ihren nehmen. Und mit einem Mal ging alles wieder ganz schnell. Beide rannten aufeinander zu, fielen sich in die Arme und küssten sich leidenschaftlich. Er hob sie sofort hoch und trug sie zum Bett als sie ihm schon das Hemd öffnete. Erst jetzt, als die ganze Wut von ihnen abgefallen war und beide sich ausgesprochen hatten. Es tat gut nicht mehr diese Unsicherheit zu fühlen sondern zu wissen was der andere eigentlich empfand. Und das dieses Gefühle dasselbe war wie das eigene. Doch konnte das gut gehen? Das war ihnen jetzt egal. In diesem Moment hatten sie wieder einander und auch wenn es nur für ein paar Stunden war, war der Moment da. Shinichi konnte nicht aufhören sie zu küssen und als er ihr den BH geöffnet hatte lächelte sie, fuhr mit ihren Händen durch sein Haar und küsste ihn. Beide sanken in ihr Bett zurück und gaben sich ihrer Leidenschaft hin. Einer Leidenschaft die sich schon lange angestaut hatte, ohne dass sie es bemerkt hatten. … Er schwieg. Irgendwie wollte er es, aber er wollte Ran. Doch diese verließ Tokio für eine lange Zeit und hatte ihm bereits gesagt dass nichts zwischen ihnen sei. "Keine Ahnung. Am liebsten würde ich auch nach Osaka gehen." "Shinichi … wenn du noch Gefühle für sie hast, dann sag es ihr. Sei ehrlich und versucht es nochmal. Immerhin hast du Mist gebaut und dass ausgerechnet sie eine zweite Chance will, zeigt doch nur wie sehr sie dich liebt." Er seufzte. Ran hatte Recht. Wie immer. Aber wollte er es? Konnte er jeden Tag mit Shiho eine Beziehung führen und tief im Herzen leiden weil seine erste große Liebe bald nichts mehr für ihn empfand? "Was ist eigentlich mit Hattori?" ,fragte er nun um von sich abzulenken. "Keine Ahnung. Wir haben uns weder gesehen noch gehört seitdem Schluss ist. Ich vermute mal, wenn ich in Osaka bin wird er mich freundlich ignorieren." "Willst du denn mit ihm eine zweite Chance? Immerhin ward ihr nur einen Tag zusammen." Ran zuckte mit den Schultern. Sie wusste nicht ob sie mit Heiji nochmal von vorne anfangen möchte. Immerhin hatte sie ihm sehr verletzt. Und ob er jemals wieder mit ihr etwas zu tun haben möchte ist auch unbekannt. Beide seufzten kurz als sie schließlich noch lächelnd sagte: "Ich werde jetzt erst mal mein Uni leben in Osaka angehen und Single bleiben. Die ganze Sache was da im Sommer war, hat mich etwas verschreckt was Beziehungen angeht." "Verständlich. Und ich bin da nicht ganz unschuldig." Beide lächelten sich kurz an als sie sanft sagte: "Ich doch auch nicht." Und während sie weiter in seine Augen sah verschwand langsam ihr Lächeln. Beide kamen sich näher und kurz bevor sich ihre Lippen trafen, bremste der Fahrer. … "Liebe Freunde. Ich wollte mich nun an dieser Stelle bedanken dass ihr alle zu Ran's Abschiedsparty gekommen seid." ,sie pausierte kurz und sah ihre besten Freundin an, "Ich weiß es ist "nur" Osaka aber dennoch weiß ich, wie sehr ich dich vermissen werde meine Süße. Dich nicht mehr jeden Tag sehen zu können und mit dir nebeneinander in der Schule zu sitzen, bricht mir das Herz. Wer soll mich nun im Hörsaal aufwecken wenn ich einschlafe?" Kurzes Gelächter war zu hören als man nun auch schon die Traurigkeit in Sonoko's Stimme hören konnte: "Du fängst einen neuen Lebensabschnitt an und ich wünsche mir dass alles so läuft wie du willst. Und rechne mit mindestens einem Anruf am Tag von mir. Eigentlich wollte ich noch mehr sagen aber irgendwie fällt mir nur noch eines ein … Bitte, pass auf dich auf. Ich hab dich so unendlich lieb und brauche dich noch. Wer soll mir sonst den Kopf waschen wenn ich Mist gebaut habe? Und für uns alle … vergiss uns nicht." Beide umarmten sich als die anderen klatschten. … Ran legte auch ihre Arme um sie und drückte die kurzhaarige fest an sich. "Ich bin so froh dass ich dich noch erwische." "Und ich dachte du schläfst lieber deinen Rausch aus." Beide sahen sich wieder an. "Ach du … Warum hast du nicht angerufen?" "Weil es gestern doch schon so ein schwerer Abschied war und ich wusste, heute würde er nur noch schwerer sein." ,gab Ran zurück und strich sich schon eine Träne von der Wange. Nun konnte auch Eri nicht länger und ihr ran auch eine Träne über die Wange. Kaum hatten sie noch ein paar Worte gewechselt kam schon die laute Durchsage am Flughafen: "Alle Passagiere vom Flug 405 nach Osaka-Itami bitte an Board. Halten Sie Ihre Bordkarte sowie den Pass bereit." "Das ist mein Flug." "Ist es nur ein kleiner Flieger?" ,fragte schließlich Makoto. "Ja. Sonntags fliegen hauptsächlich Kleinflugzeuge nach Osaka. Ist irgendwie sparsamer glauben sie. Der Vorteil ist, dass wir maximal 15 Leute sind. So ist die Stunde Flug angenehmer als in einem großen Flieger." ,gab Ran zurück als sie alle nochmal ansah. Anschließend umarmte sie Makoto, danach Kogoro, Eri und Sonoko. "Ruf an wenn du gelandet bist. Und auch wenn du in deinem Zimmer bist." ,sagte nun Eri noch. "Aber klar. Ich melde mich jeden Tag. Macht's gut." ,sagte sie nun und ging einige Schritte rückwärts um noch kurz zu winken bevor sie sich umdrehte. Sie kam zum Gate und zeigte ihre Karte sowie den Pass vor. Nun drehte sie sich noch einmal um, winkte und strich sich eine Träne weg. Ebenso wie ihre beste Freundin und ihre Mutter. Danach war sie auch schon verschwunden. … Ran stöhnte noch einmal leise auf als Shinichi über ihr zusammen sank. Sie sah starr auf die Decke und nach kurzer Zeit sah er sie an und fragte verwirrt: „Ist alles okay? War ich …“ „Nein.“ ,begann sie und sah ihn lächelnd an während sie plötzlich auch zu weinen begann. „Es ist alles wieder zurück.“ „Was meinst du?“ Er war weiter verwirrt. „Meine Erinnerungen. Es ist alles wieder da.“ „Wirklich? Wie … du meinst während wir …“ „Ja! Glaub mir, es war wundervoll und du warst wundervoll aber in meinem Kopf kamen einzelne Szenen hervor und es ist alles wieder da.“ Er lächelte, strich ihr eine Träne weg und küsste sie. Endlich! Endlich konnte sie sich an alles erinnern und wusste nun auch was alles wirklich passiert war. Sachte ging Shinichi von ihr runter, zog sich die Decke bis zum Bauch und sie zog sie bis über ihre Brüste. Doch sie musste sich aufsetzten. Die Tränen kamen von alleine und es war einfach ein ungünstiger Zeitpunkt aber sie war so froh. Shinichi setzte sich neben sie und fragte schließlich vorsichtig: „Soll ich gehen?“ „Nein. Ich weiß jetzt dass ich immer dich wollte. Von Anfang an. Warum hast du mir erzählt dass du bei mir warst als ich gepackt habe? Oder als wir im Taxi unterwegs zu meiner Abschiedsparty waren, wir uns beinahe geküsst hätten?“ „Weil ich dachte du würdest denken ich will mich aufdrängen. Ich wollte dir selbst überlassen wie du dich entscheidest.“ „Und du hast mich wieder gehen lassen?“ „Wenn du glücklich bist, bin ich es auch.“ Sie sah ihn an, strich ihm sanft über die Wange und gab ihm noch einen sanften Kuss als sich beide wieder hinlegten und einschliefen. Kapitel 25: Kompliziert ----------------------- Heiji öffnete die Augen und sah aus dem Fenster. Es war ein bewölkter Tag und es wurde draußen auch schon kälter. Man merkte dass der Herbst bereits da war und der Winter nicht länger auf sich warten lies. Ein leichter Seufzer kam aus seinem Mund als er sich aufsetzte. Kazuha hatte ein eigenes Zimmer genommen. Auch wenn er sich zu seinen Gefühlen ihr gegenüber zu seinen Gefühlen bekannt hatte, bevor er nicht noch einmal mit Ran gesprochen hatte wollte er nichts überstürzen. Er warf die Decke zurück und stand auf. Als er vor dem Fenster stand und hinaussah dachte er an die Zeit zurück wie alles begann. Warum hatte er nur etwas mit Ran angefangen? Warum hatte er ihr den Ausrutscher mit Shinichi nicht einfach verziehen? Es wäre so vieles einfacher wenn gewisse Sachen einfach nicht geschehen wären. Er dachte auch daran wie es wohl wäre wenn Kazuha nicht aufgetaucht wäre. Plötzlich klopfte es an seine Zimmertür. Schnell schlüpfte Heiji in seine Jeanhose und kam zur Tür. Er öffnete als Kazuha vor ihm stand und fragte: „Ausgeschlafen?“ „Nicht wirklich.“ ,antwortete er und ging wieder zurück. Kazuha bemerkte sofort dass er oben ohne war und sofort fiel ihr auf dass er trainiert hatte. Sie kam ihm nach und warf die Tür zu als sie wieder fragte: „Hast du überhaupt geschlafen?“ „Ein paar Stunden bestimmt.“ Er stand wieder vor dem Fenster und sah hinaus als sich Kazuha neben ihn stellte und noch sagte: „Ich hätte nicht zurückkommen sollen. Oder?“ Er sah sie nur traurig an. Kazuha wusste dass er zustimmen würde. Sie wusste auch dass er sie liebte aber es wohl nie wieder so sein könnte wie damals, bevor sie ging. „Was kann ich tun dass du mir verzeihst?“ „Nichts. Mit der Zeit wird es schon.“ „Heiji … diese Zeit kann Jahre beinhalten. Ich bin nicht wie Ran die Jahre auf einen Mann wartet der sie dann verletzt. Ich weiß du liebst sie noch. Und ich hoffe für dich dass ihr eine Aussprache habt bei der ihr alle Zufrieden seid. Aber ich habe schon immer gesagt dass ich mich nicht zwischen euch stellen werde.“ Sie nahm kurz seine Hand als er sie weiter ansah und sie nur noch lächelte. Anschließend ging sie wieder zur Tür. „Du gehst wieder? Haust einfach so ab? Wohin diesmal, nach New York?“ „Hör auf. Ich fliege nach Osaka.“ Da wurde seine Stimme etwas lauter und wütend: „Wieso sollte ich es dir glauben? Damals sagtest du auch wir sehen uns wieder und zwei Tage später bist du nach Shanghai abgehauen. Also wohin haust du wieder ab?“ Nun war es genug. Zuerst war er ein Arsch, dann küsste er sie, gestand vor mehreren Leuten inklusive Ran dass er Kazuha noch liebte und jetzt behandelte er sie wieder wie Dreck? Sie drehte sich um und sagte ebenfalls lauter und wütend: „Weißt du was, mir reicht es. Immer wieder habe ich in der Oberschule versucht dir klar zu machen dass ich in dich verliebt bin. Aber du warst zu sehr mit Detektivspielchen beschäftigt. Wenn eine andere mit dir geflirtet hat hast du ein paar coole Sprüche raus geklopft und bist verschwunden. Allerdings habe ich dir einen Abschiedsbrief geschrieben, eine Woche bevor ich beschlossen hatte weg zu gehen. Stell dir vor, ich habe mein Leben nicht mehr nach deinem gerichtet. Ich habe mein eigenes Leben geführt mit einem Mann der mich respektierte und liebte. Und dafür bestrafst du mich? Was hast du denn gemacht? Mir zwar auf den Flughafen gefolgt aber hast deine sonst so große Klappe nicht aufbekommen. Und danach? Hast du den Brief je gelesen? Hast du mich auch nur einmal angerufen und gesagt ich solle zurück kommen? Nein! Du hast auf stur geschaltet und dich eben einfach an die nächste rangeschmissen die gerade genauso ein gebrochenes Herz hatte wie du.“ „Das stimmt nicht. Ich habe es mit ihr ernst gemeint.“ ,gab er gleich zurück. „Ach nein? Wie lange hat es denn gehalten wenn du es ernst meintest?“ Er schwieg. Sie wusste dass sie recht hatte, immerhin hatte er ihr alles erzählt. Wieder dachte er an ‚was wäre wenn‘ doch er wusste es würde nie eintreten. Sie sah ihn kopfschüttelnd an als sie ihre Tränen mit aller Kraft zurückhalten konnte und noch wütend sagte: „Also gib nicht dauernd anderen die Schuld für dein handeln. Du hättest mich zurück holen können oder es mit Ran wirklich ernst meinen können, aber hast du nicht.“ Sie drehte sich wieder um und wollte hinaus stürmen als er sich allerdings vor sie stellte und ebenfalls noch wütend sagte: „Das ist so typisch für dich. Jetzt nachdem du deine Meinung gesagt hast stürmst du raus. Wie schon immer. Aber was ich noch dazu zu sagen habe interessiert dich nicht stimmt‘s?“ „Dann sag es doch. Los, ich bin hier. Wirf mir alles vor was dich die letzten Monate anscheinend gequält hat.“ Er sah sie an doch anstatt weiterhin mit ihr zu streiten sah er sie nur an. Kazuha wartete auf seine Aussagen dass sie ihn immerhin das Herz gebrochen hatte und dass sie egoistisch war doch stattdessen sah er sie weiter an. Sie wusste, es kam nichts mehr und wenn er sie jetzt eben wieder ignorieren sollte würde sie damit leben. Wie schon die Zeit vor ihrem weggehen. Sie wollte an ihm vorbei als er schließlich mit etwas ruhigerer Stimme sagte: „Als du weggegangen bist, dachte ich es wäre besser weil ich sah wie glücklich du ausgesehen hast mit ihm. Und kaum dass ich dich anrufen wollte, legte ich auf weil ich einfach zu feige war dir das zu sagen was ich dir schon vor dem Schulabschluss sagen wollte.“ „Und das wäre?“ „Ich habe nie aufgehört dich zu lieben.“ Sie sah in seine Augen und erkannte den Schmerz wieder, welchen sie bereits sah als sie vor ein paar Tagen wieder zurück gekommen war. Sie kam zu ihm, legte ihre Hände an sein Gesicht und zog ihn zu sich. Ein Kuss entfachte zwischen beiden als er seine Hände an ihren Rücken legte und sie fest an sich drückte. Wieso hatte er ihr das nicht schon damals am Flughafen zugerufen bevor sie einstieg? Wieso hatte er sie nie angerufen und ihr am Telefon einfach gesagt was er empfand. Weil er zu feige war. Und jetzt sah er es auch endlich ein. Beide steuerten langsam aufs Bett zu als sie sich hinlegten. Ran deckte bereits den Frühstückstisch als ihre Mutter aus dem Zimmer kam und fragte: „Du bist schon auf? Wann bist du denn nach Hause gekommen?“ „Weiß ich nicht mehr. Aber sag mal Mama, kannst du diese leckeren Pancakes machen welche dir als einziger immer gelingen? Ich liebe sie einfach schon so lange.“ „Aber sicher doch mein Schatz.“ Ihre Mutter ging in die Küche hinein und kaum hatte sie die Milch aus dem Kühlschrank geholt kam sie wieder heraus, blieb im Türrahmen stehen und sah zu ihrer Tochter welche noch weiter den Tisch deckte. „Sag mal Spätzchen,“ ,begann sie und Ran sah zu ihr. „Was habe ich dir noch schnell für ein Kleid zur Einschulung in die Mittelstufe gekauft? Du weißt schon, an dem Tag musstest ihr keine Schuluniform tragen.“ „Ein gelbes mit Blumen drauf. Ich wollte es allerdings nicht anziehen weil ich doch kein ‚kleines Mädchen‘ mehr war. Somit hast du mich mit einer engen Jeans und einem etwas ausgeschnittenen Shirt mit Weste darüber gehen lassen. Ich trug da auch Schuhe mit leichten Absätzen. Paps hat zwar getobt aber Shinichi hat mir an diesem Tag das erste Mal richtig hinter her gesehen.“ Eri erstarrte kurz. Doch schon quietschte sie, rannte zu ihrer Tochter und umarmte sie als sie laut sagte: „Du kannst dich erinnern! Oh mein Gott, ist denn alles zurück?“ „Alles Mama.“ ,sagte sie lächelnd als sich beide wieder umarmten. Durch den Krach wurden die Männer geweckt als Kogoro aus dem Schlafzimmer und Shinichi aus Ran’s Zimmer heraus sahen und gleichzeitig fragten: „Was ist denn los?“ „Ran kann sich wieder an alles erinnern!“ ,rief Eri voller Freude als Kogoro zu ihnen rannte und Ran ebenfalls umarmte. Shinichi stand grinsend in der Tür als Eri ihn fragte: „Freust du dich nicht?“ „Doch. Und wie. Allerdings weiß ich es bereits seit gestern Nacht.“ „Seit gestern … Nacht?“ ,fragte Eri frech und sah ihre Tochter an. Ran nickte lächelnd als ihre Mutter wieder in die Küche ging und sagte: „Ich hoffe ihr habt aufgepasst. Ich bin noch zu jung um mich Großmutter zu nennen.“ „Mama!“ ,rief Ran ihr nach als Kogoro so tat als hätte er es überhört und ins Badezimmer verschwand. Ran kam zu Shinichi, gab ihm einen sanften Kuss und fragte: „Lust auf Pancakes?“ „Wer macht sie?“ „Meine Mutter. Das ist das einzige was sie gut kochen kann.“ Beide kicherten als Shinichi seine Freundin schließlich an der Hand nahm, wieder ins Zimmer zog und die Tür schloss. Gleich darauf drückte er sie sachte dagegen und stand ganz knapp vor ihr. Sie sah in seine blauen Augen und lächelte als er fragte: „Ist das Wirklichkeit?“ „Ja.“ „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ „Neuanfang?“ „Unbedingt.“ Beide küssten sich zärtlich als sie schon ihre Arme um ihn legte und er seine Hände an ihre Taille legte. 1 Monat später: Ran war in ihrer kleinen Studentenwohnung und las gerade nochmal ihre Unterlagen für die morgige Klausur durch. Sie hatte zwar bereits einen Antrag auf Versetzung an die Uni in Tokio gestellt aber vor dem nächsten Halbjahr ging es nicht. Somit musste sie noch knapp 4 Monate warten bis sie wieder nach Tokio ziehen konnte. Mit Shinichi lief es gut und sie hatten die Vergangenheit hinter sich gelassen. Die Aussprache zwischen ihm und Heiji verlief auch gut. Immerhin hatten sie beide Mist gebaut und entschuldigten sich dafür. Heiji wollte auch noch mal mit Ran reden doch sie wollte einfach alles zurück lassen. Es war ein Neuanfang für alle und er lief gut. Kazuha studierte auch wieder doch sie wohnte bei ihren Eltern. Sie und Heiji waren nicht wirklich offiziell zusammen aber auch nicht wirklich Single. Aber immerhin war es deren Sache. Sie trafen sich zwar immer und man merkte das auch im Bett was lief aber zugeben dass sie in einer Beziehung wären, würde keiner der beiden. Ran seufzte kurz, schlug schließlich ihr Buch zu und lehnte sich zurück. Es passte im Moment nichts mehr in ihren Kopf. Als sie auf die Uhr sah, bemerkte sie dass in knapp zehn Minuten ihr Karatetraining begann. Sofort erwischte sie ihre Sporttasche, warf ihr Handy hinein und eilte aus der Tür. Doch kaum war sie die Treppen hinunter geilt musste sie schon in die nächste Toilette laufen. Der ganze Stress, die Eile und die Aufregung bald wieder nach Tokio zu ziehen tat ihrem Magen sowie dem Kreislauf nicht gut. Gerade noch auf der Toilette angekommen übergab sie sich auch schon und merkte wie ihr schwindelig wurde. Nachdem ihr Magen leer war, kramte sie schnell in ihrer Tasche nach der Wasserflasche. Sie wischte sich den Mund ab und nach dreimal ausspülen, trank sie die restliche Flasche leer. Sie saß am Boden und lehnte sich gegen die Wand. Sie hatte wohl zu viel um die Ohren und einfach vergessen mal einen Tag in der Woche abzuschalten. Nachdem die Flasche ausgetrunken war, stand sie langsam auf und verließ die Toilette. Vor dem Waschbecken wusch sie ihr Gesicht, spülte nochmal den Mund aus und trocknete sich mit den Tüchern sachte ab. Gerade als sie wieder ihre Tasche hochhob und gehen wollte kam Kazuha herein. „Hallo Ran.“ „Hallo.“ „Du siehst nicht besonders gut aus. Ist alles okay?“ „Nein. Wird wohl ein Magenvirus sein. Ich geh wieder in mein Zimmer.“ „Mach das. Sag Bescheid falls ich dir etwas bringen kann.“ Ran nickte nur dankend und verließ so schnell es ging den Raum. Länger mit Kazuha reden konnte sie noch nicht. Es war zwar zwischen ihnen beiden nichts vorgefallen aber Ran schaffte es einfach nicht. Als sie wieder in ihrer kleinen Wohnung war, warf sie die Tasche zu Boden und ging erst mal Zähne putzen. Danach legte sie sich ins Bett und schlief sofort ein. Ihr Körper sendete ihr schon seit ein paar Tagen Warnsignale aber Ran wollte sie nicht ernst nehmen. Am nächsten Morgen wachte Ran entspannt auf und ihr Magen fühlte sich schon wieder erholt an. Ihr Blick fiel kurz auf die Uhr als sie gleich aus dem Bett stieg und sich unter die Dusche stellte. In knapp einer Stunde ging ihre Klausur los und irgendwie fühlte sich ihr Kopf nur leer an. Nachdem sie angezogen und ihre Haare halb geföhnt hatte, schnappte sie ihre Unterlagen und eilte aus dem Zimmer. Auf dem Weg dorthin stieß sie plötzlich mit Heiji zusammen. Sofort legte er seine Hände an ihre Oberarme und hielt sie fest dass beide nicht umfielen. Ran sah in seine Augen und brachte kaum einen Ton heraus. Seit ihrem Streit hatten sie nicht mehr miteinander geredet obwohl er es mehrmals versucht hatte. „Entschuldige bitte.“ ,sagte sie und löste sich von ihm. „Schon gut. Wo willst du denn so schnell hin?“ „Zur Klausur. Bis dann.“ Gerade als sie weitergehen wollte fragte er: „Geht’s dir schon besser?“ „Was meinst du?“ „Kazuha hat mir nur erzählt dass sie sich Sorgen um dich gemacht hat weil du gestern aus der Toilette kamst und so blass warst.“ „Es ist alles okay.“ ,gab sie zurück und ging weiter. Heiji und Kazuha waren sich wohl schon nahe gekommen wenn sie gleich mit ihm über alles redete. Was interessierte die beiden ihre Gesundheit? Aber das war ja jetzt egal. Sie musste sich nur noch auf die Klausur konzentrieren und diese positiv abschließen. Kapitel 26: halbe Gewissheit ---------------------------- Es war endlich Freitagnachmittag. Ran hatte ihre Klausur geschrieben und das meiste davon war richtig. Als sie aus dem Hörsaal kam atmete sie tief durch. Endlich war der schlimmste Stress vorbei. Ab nächster Woche waren für sie schon die Winterferien. Es war zwar erst Anfang Dezember, aber sie hatte die ganzen wichtigen Klausuren bereits erledigt. Sie eilte in ihr Zimmer zurück und packte ihren Koffer um nach Tokio zu fliegen. Gerade als sie in ihren Taschenkalender den heutigen Tag als letzten Uni Tag eintrug, blätterte sie etwas vor und zurück und wurde sofort wieder kreidebleich. Ihre Periode war seit drei Wochen überfällig. Das konnte doch jetzt nur ein schlechter Scherz sein oder? Vermutlich war es nur der Stress. Sie klappte ihren Kalender zu, gab ihn in ihre Handtasche und nahm ihren Koffer. Sofort verließ sie ihre kleine Wohnung, schloss ab und ging hinunter. Ein Taxi wartete bereits unten um die Studentin zum Flughafen zu bringen. Gerade als sie einsteigen wollte, war Heiji angelaufen gekommen und fragte: „Ran, können wir uns kurz unterhalten?“ „Ich muss zum Flughafen.“ „Es dauert nicht lange. Bitte.“ „Heiji … Es war einfach kompliziert zwischen uns und es sollte wohl nicht sein. Es ist doch alles okay.“ „Nichts ist okay. Ich meine wir waren gute Freunde und jetzt kannst du mich kaum ansehen. Bitte lass uns nochmal reden. Ich komme auch nach Tokio.“ Ran atmete tief durch und sah noch einmal auf die ihre Armbanduhr. Anschließend sah sie wieder in seine Augen und nickte kurz als sie sagte: „Wenn du am Sonntag in Tokio bist, können wir uns nach dem Mittagessen treffen.“ „Okay super. Danke.“ ,gab er gleich zurück und gab ihr ein sanftes Küsschen auf die Wange. Während er wieder ging stieg Ran ein und musste kurz lächeln. Vielleicht war ein Gespräch zwischen ihnen beiden ja doch schon überfällig. Immerhin wollte Ran doch auch wieder Normalität, vor allem nachdem sie sich wieder an alles erinnern konnte. Sonoko war schon richtig in Weihnachtsstimmung. Draußen war es bereits sehr kalt und man wartete nur noch auf den ersten Schnee. Sie und die Dienstmädchen dekorierten bereits das Haus und die kurzhaarige kam aus dem strahlen nicht mehr heraus. Hauptsächlich aber weil sie immer wieder auf ihren funkelnden Verlobungsring sah. Einen Monat war sie bereits verlobt und sie war noch nie glücklich. Im Frühling würden Makoto und sie heiraten und vermutlich auch bald eine Familie gründen. Gerade als die junge Suzuki auf der Leiter im Flur stand und eine goldene Girlande um den Kronleuchter hing, klingelte es an der Tür. Sie ignorierte es allerdings und nachdem ein Dienstmädchen öffnete trat Sonoko’s beste Freundin herein und sagte etwas lauter: „Wow! Ist etwa schon Weihnachten?“ Sonoko sah zu Ran hinunter als diese nur frech grinste und antwortete: „Scherz du nur. Ich liebe eben Weihnachten. Und wir haben bereits Anfang Dezember.“ „Schon gut. Du hast Weihnachten immer schon geliebt.“ „Eben.“ Während Ran ihren Wintermantel und den Schal auszog und diesem einem Dienstmädchen gab, kam Sonoko von der Leiter herunter. Sie umarmte ihre beste Freundin und fragte lächelnd: „Sag bloß du bleibst den ganzen Winter schon in Tokio.“ „Bis 6. Jänner wirst du mich nicht mehr los.“ „Juhu! Dann habe ich meine zukünftige Brautjungfer ja auch bei meinen Hochzeitsvorbereitungen dabei.“ Sonoko ging nun ins Wohnzimmer als Ran ihr gleich folgte und fragte: „Du willst jetzt schon anfangen? Ich dachte ihr heiratet erst im Frühling.“ „Ran! So eine Hochzeit muss so früh geplant werden. Immerhin bin ich eine Suzuki. Deshalb rate ich dir jetzt schon immer gerade zu stehen. Es werden auch ein bis zwei Reporter da sein.“ „Warte … was? Reporter?“ „Ran. Ich bin eine Suzuki. Da ist das normal.“ „Aber … will Makoto das?“ Sonoko schwieg. Natürlich wäre ihm eine stille, ruhige Hochzeit viel lieber aber was konnte sie denn machen? Ihre Eltern hatten bereits eine Verlobungsanzeige in die Zeitung gegeben und es waren jeden Tag um die zehn Gratulationskarten in der Post. Manche schickten sogar schon Geschenke. Ran atmete tief durch und bemerkte dass ihrer besten Freundin das auch etwas unangenehm war. Sie würde wohl am liebsten mit Makoto durchbrennen. Schließlich sah Ran die kurzhaarige Brünette genau an und sagte ruhig: „Was immer du brauchst, ich bin da. Und ich schaffe es sogar in einem Kleid einen Karatetritt hinzulegen ohne dass man mein Höschen sehen sollte. Nur falls jemand frech wird.“ Die junge Suzuki sah glücklich zu ihrer besten Freundin und antwortete: „Danke. Aber ungebetene Gäste schaffen es nicht. Es gibt auch Security. Man weiß ja nie.“ Ran nickte nur und grinste etwas frech. Aber natürlich, wie konnte sie auf die Security vergessen. Sonoko dekorierte den großen Esstisch winterlich als Ran sich setzte und etwas nachdenklich ihrer besten Freundin zu sah. Diese bemerkte das natürlich und setzte sich der dunkelhaarigen gegenüber und fragte: „Was ist los mit dir?“ „Nichts.“ ,gab sie ertappt zurück. „Ran, ich kenne dich schon seit dem Kindergarten. Was ist los?“ Die dunkelhaarige sah wieder auf den dekorierten Tisch und überlegte ob es denn überhaupt der Rede wert war. Aber mit irgendjemanden musste sie ihre Sorgen und Bedenken teilen. Und wenn nicht mit Sonoko mit wem dann? Aber es ging nicht. Nicht wenn sie selbst nicht wusste ob da etwas war. „Ach ich bin einfach etwas erschöpft. Die Klausur und der Stress auf der Uni. Dann das gezielte aus dem Weg gehen von Kazuha und Heiji … Da freue ich mich einfach auf die Weihnachtszeit.“ „Süße, ich kann dich verstehen. Aber du bist doch jetzt glücklich mit Shinichi oder?“ „Natürlich.“ „Dann stell dass in den Vordergrund und lass die Sorgen hinter dir. Immerhin ist bald Weihnachten.“ Sonoko stand wieder auf und ging zu ihren vielen Dekokisten um das Haus fertig zu bekommen. Ran stand ebenfalls auf als sie ihre beste Freundin nicht weiter stören wollte und sich verabschiedete. Spätestens nächsten Samstag zu dem traditionellen Weihnachtsessen der Suzuki’s sahen sie sich wieder. Nachdem Ran ihren Mantel sowie den Schal wieder angezogen hatte und die große Türe hinter sich schloss atmete sie tief durch. Die kalte Luft tat gut um die Gedanken frei zu bekommen. Sie entschloss sich, trotz der Kälte zu Fuß nach Hause zu gehen. Es war zwar ein Fußmarsch von einer halben Stunde, aber immerhin konnte sie so bestimmt auf andere Gedanken kommen. Shinichi war noch bis Dienstag mit der Uni beschäftigt und deshalb wollte sie ihn auch nicht stören. Doch als sie bei der kleinen Drogerie kurz vor dem Wohnhaus ankam ging sie schnellen Schrittes hinein. Sie sah die Gänge durch und blieb schließlich vor dem Regal mit den Schwangerschaftstests stehen. Es gab so viele verschiedene. Welcher wohl der richtige war? Kurzerhand entschloss sie sich für einen Früh-, Schnell-, und Wochenbestimmungstest. Einer dieser drei würde wohl das Ergebnis anzeigen, welches sie sich erhoffte. Nach dem bezahlen packte sie alle drei in ihre Handtasche und verließ die Drogerie. Wieder zu Hause hörte sie ihre Eltern bei einer kleinen Diskussion im Wohnzimmer. „Aber du weißt doch dass immer am 15.12. das traditionelle Weihnachtsessen der Suzuki’s ist. Warum willst du da wieder mit Megure und den anderen auf die Weihnachtsfeier?“ ,fragte Eri genervt. „Eri. Ich habe doch gesagt dass ich gerne wieder zur Polizei zurück möchte. Und bei dieser Weihnachtsfeier ist es die perfekte Gelegenheit mit dem obersten Polizeiinspektor zu sprechen.“ „Und ich soll, wieder mal, alleine zu den Suzuki’s?“ „Bitte … versteh es doch.“ ,gab er zurück und klang etwas flehend aber auch genervt. „Mach doch was du willst.“ Eri stampfte beleidigt ins Schlafzimmer und warf die Tür mit einem lauteren Knall zu. Kogoro seufzte und stellte sich vor den Kamin. „Hallo Paps.“ ,sagte Ran schließlich und kam herein. „Oh, hallo Mausebein. Du bist schon hier?“ „Ja, die Uni ist für mich bis Jänner mal erledigt.“ „Schön zu hören. Hast du hunger?“ ,fragte er und kam auf seine Tochter zu. „Nein danke. Paps, was ist denn mit euch? Warum streitet ihr?“ „Ich will dich damit nicht belasten. Wir versöhnen uns schon wieder.“ Ran nickte nur. Wie oft hatte sie das damals als Kind gehört und eines Tages ging ihre Mutter. Sollte alles wieder von vorne anfangen? Das konnte doch nicht wirklich sein oder? Hoffentlich würde sie sich wirklich wieder versöhnen. Ran schloss ihre Zimmertür, ging zum Bett und stellte die Tasche darauf ab als sie leicht hineinsah und die Schwangerschaftstests sah. Sie nahm eine Packung und las nach wann es denn am besten wäre den Test zu machen. Bei allen stand es wäre am besten gleich nach dem aufstehen. Wenn man allerdings schon zwei Wochen oder mehr überfällig war, könnte man ihn auch zu jeder Uhrzeit machen. Ran warf den Test wieder in ihre Tasche, schloss diese und versteckte sie ihm Kleiderschrank. Momentan wollte sie sich nicht damit beschäftigen, sondern ihren Koffer auspacken welchen sie nach dem ankommen nur schnell hereingestellt hatte und dann gleich zu Sonoko gegangen war. Kogoro kam langsam ins Schlafzimmer als seine Frau am Bett saß. Nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte, kam er zu ihr und setzte sich neben sie. „Ich will nicht wieder dass es so anfängt. Versteh doch … du hast deine Anwaltskarriere so hochgearbeitet und die meisten im Gericht haben Angst vor dir. Sogar der Richter. Ehrlich, er hat es mir selbst gesagt.“ ,sagte Kogoro zu seiner Frau als diese leicht Lächeln musste. „Und ich weiß dass ich als Detektiv wirklich nicht den großen Erfolg geschafft habe und jetzt wo wir endlich wieder eine Familie sind, will ich einfach wieder ein fixes Einkommen um mich einfach zu beteiligen. Klar, du willst immer gerne die Kontrolle habe und alles selbst machen, so warst du schon immer. Doch wenn ich wieder als Polizist arbeiten kann, und selbst verdiene kann ich einfach etwas zu unserem Leben beisteuern.“ „Ach, Kogoro ich verstehe dich doch. Es ist ja nicht einfach nur weil du nicht mit zu dem Essen kommst, immerhin habe ich noch Ran dabei. Es geht mir darum dass ich einfach Angst bekomme. Ich weiß doch wie gefährlich der Beruf als Polizist sein kann und ich kann mir nichts schlimmeres vorstellen als dich zu verlieren.“ Beide sahen sich an. Er verstand ihre Sorgen und sie verstand warum er es dennoch machen wollte. Beide gaben sich die Hand als Eri sich an ihren Mann kuschelte und noch sagte: „Versprich mir einfach dass du erst nach Silvester wieder bei der Polizei anfängst. Ich möchte dich dieses Jahr noch für mich.“ „Versprochen.“ ,gab er sofort zurück und gab seiner Frau einen sanften Kuss auf den Kopf als er sie weiter festhielt und beide noch eine Zeit so verweilten. Ran stand in ihrem Badezimmer und starrte auf den Test. Sie hatte zuerst den Schnelltest gemacht und zu ihrem Entsetzten war er positiv. Aber vielleicht hätte sie doch bis morgen früh warten sollen? Sofort wickelte sie ihn in Toilettenpapier ein und warf ihn weg. „Jetzt nur nicht durchdrehen.“ ,sagte sie leise vor sich und ging im Badezimmer auf und ab. Immer wieder redete sie sich ein dass es bestimmt zu früh für einen Test gewesen war und es einfach falsch anzeigte. Schließlich verließ sie ihr Badezimmer wieder und legte sich ins Bett. Sie wollte einfach ihre Ruhe und schlafen. Morgen frühe würde sie die anderen beiden machen und dann würde sie ihre richtige Antwort schon bekommen. Shinichi kam nach Hause und warf seine Tasche in eine Ecke. Er hatte die Uni langsam satt. So kurz vor den Weihnachtsferien wurden noch drei Tests angelegt. Eigentlich wollte er das Wochenende mit Ran verbringen doch jetzt musste er sich zu Hause verbarrikadieren und lernen. Klar, er tat sich leicht beim Lernen und verstand die Aufgaben schnell, aber dennoch nervte es ihn. Als er sich in der Küche ein Glas Wasser geholt hatte, ging er nach oben in sein Zimmer und gerade als er die Hand um den Türgriff legte klingelte es an der Haustür. Shinichi sah verwundert hinunter und fragte sich wer das sein könnte? Er ging wieder hinunter und öffnete die Haustüre als er erstarrte. „Hallo du. Hast du mich vermisst?“ Sein Blick wurde irgendwie leer und das Wasserglas fiel aus seiner Hand und krachte zu Boden. War das nur ein böser Traum oder Gewissheit? Sein Blick wanderte zum zersprungenen Glas und er spürte wie die kleine Wasserlache zu seinen Füßen kam und seine Socken nass wurden. Nachdem sein Blick langsam wieder nach oben wanderte wollte er etwas sagen doch der späte Besuch kam herein, schloss die Tür und sagte: „Das Hotel ist bis morgen ausgebucht. Ich bleibe nur eine Nacht, keine Sorge.“ Shinichi wandte sich ab und ging erst mal in die Küche. Er brauchte einen Besen, ein paar Tücher und den Mülleimer. Als er zurückkam hatte sie schon die großen Splitter aufgehoben und warf sie gleich in den Mülleimer. Shinichi machte den Rest und stellte danach alles neben die Treppe und bekam endlich einen Ton heraus: „Shiho, was machst du hier?“ „Nächstes Wochenende ist doch das Weihnachtsessen bei den Suzuki’s. Und Sonoko hat mich noch vor dem Sommer eingeladen.“ „Aber … da waren wir noch zusammen und sind es nicht mehr.“ „Na und? Sie hatte die Einladung nie zurück genommen. Sag mal, kommt dein Freund Hattori auch? Ich wette das wird dann eine lustige Party.“ Shinichi’s Blick wurde ernster als er die Treppen wieder hinauf ging und wütend sagte: „Das Sofa ist bequem genug. Und morgen früh bist du weg.“ Sie sah ihm nur frech grinsend nach und verschränkte die Arme. Als er in sein Zimmer verschwunden war, nahm sie ihren Koffer und ging ins Wohnzimmer. Das würde sicher noch ein aufregender Winter werden. Ran öffnete langsam die Augen als das Licht sie weckte. Es war bereits der nächste Morgen und sie war doch wirklich mit ihrem Gewand eingeschlafen. Nachdem sie sich aufgesetzt hatte und sich bereits nach ihrer Dusche sehnte, fiel ihr Blick auf ihre Handtasche welche seit gestern Abend vor dem Kleiderschrank stand. Schnell stand sie auf, schnappte sich beide Tests und verschwand in ihr Badezimmer. Die Dusche lief bereits als Eri in das Zimmer ihrer Tochter kam und an die Badezimmertür klopfte und laut sagte: „Spätzchen? Dein Vater und ich müssen los. Wir treffen uns mit Inspektor Megure. Ist alles in Ordnung?“ „Ja natürlich. Ich bin nur unter der Dusche und gehe dann zu Sonoko.“ „Viel Spaß und bis am Abend.“ Eri verließ das Zimmer wieder. Ran saß auf ihrem geschlossenen Toilettendeckel und sah wieder hinunter. In ihren Händen die anderen beiden Schwangerschaftstest welche beide positiv waren. Und laut der Wochenanzeige war sie in etwa der siebten Woche. Sofort wickelte sie diese Tests auch in Toilettenpapier ein, warf sie weg, zog sich aus und ging unter die Dusche. Als das Wasser auf sie herunter prasselte schloss sie ihre Augen und wünschte sich in eine andere Zeit. Von ihr aus, auch wieder in die Vergangenheit. Weit vor ihrem Unfall bevor das alles passiert war. Nachdem sie sich die Haare gewaschen und das Duschgel auch wieder abgewaschen hatte schaltete sie den Wasserhahn ab, schob den Duschvorhang zurück und kam heraus. Schnell wickelte sie sich ein Handtuch um und kam zum Spiegel. Sie sah hinein und atmete tief durch. Doch plötzlich kam ihr ein Gedanke der alles, selbst die Schwangerschaft, in den Schatten stellte. Sofort eilte sie aus ihrem Badezimmer, holte den kleinen Taschenkalender wieder heraus. Sie sah erneut einige Einträge durch, bis vor acht Wochen. Und schon stockte ihr der Atem. Sofort warf sie ihren Taschenkalender auf ihr Bett und ging zurück ins Badezimmer. Sie trocknete sich ab, föhnte ihre Haare und zog sich an. Danach schnappte sie sich nur ihre Handtasche, verließ ihr Zimmer und zog den Wintermantel, den Schal und ihre Stiefel an. Kaum war sie aus der Wohnung, eilte sie auch schon hinunter und stieg in ein Taxi. Wie hatte das nur alles passieren können? Während der Taxifahrt sah Ran hinaus und kämpfte gegen die Tränen. Konnte es nicht einmal gut gehen in ihrem Leben? Konnte es nicht einfacher sein? Kaum war das Taxi beim Suzuki Anwesen angekommen, bezahlte Ran, stieg aus und ging zum großen Tor. Sie klingelte und schon wurde ihr geöffnet als sie den Weg bis zum Haus zu Fuß ging. An der Hälfte des Weges musste sie kurz stehen bleiben und tief durchatmen? Ihre beste Freundin war im Weihnachts-, und Hochzeitsvorbereitungen. Ob sie, sie damit jetzt belasten konnte? Nein. Es musste warten. Ran drehte sich wieder um und ging einen Schritt als plötzlich ein Auto über die Einfahrt fuhr und neben Ran stehen blieb. Da stieg schon Sonoko aus, sagte etwas zum Fahrer und kam zu Ran. Das Auto fuhr weiter hinauf und die kurzhaarige Brünette fragte: „Ran? Wolltest du zu mir?“ „Nein. Doch. Mir ist nur eingefallen dass du doch so im Stress bist, deshalb wollte ich dich nicht nerven.“ „Aber du nervst doch nicht. Ist denn etwas passiert?“ Die Freundinnen sahen sich an und Sonoko bemerkte sofort dass Ran etwas auf dem Herzen lag. „Das hat Zeit.“ ,begann Ran und sah kurz zu Boden. „Reden wir doch nach eurem Weihnachtsessen.“ Da ging die dunkelhaarige einen Schritt an Sonoko vorbei als diese sie am Arm erwischte und zurück hielt. „Ran, was ist denn los? Wenn du ein Problem hast, kann das nicht bis nach dem Weihnachtsessen warten. Was ist denn los?“ Nun konnte die junge Studentin nicht mehr länger schweigen. Mitten in der Einfahrt zum Suzuki Anwesen, während der Raureif noch auf der Wiese glitzerte und man die Kälte auf dem Gesicht spüren konnte sah Ran Sonoko in die Augen und sagte: „Ich bin schwanger.“ Die junge Suzuki stand der Mund etwas offen und ihre Augen hatten sich etwas geweitet. Wieso dachte Ran nur, das hätte Zeit gehabt? Da kam sie einen Schritt näher auf Ran zu und fragte mit ruhiger Stimme: „Seit wann weißt du es?“ „Ich hab gestern Abend einen Test gemacht weil ich seit ein paar Wochen überfällig war. Und heute früh noch zwei weil ich das Ergebnis nicht glauben wollte, aber sie waren alle drei positiv.“ „Weiß Shinichi schon davon?“ „Nein.“ „Wirst du es ihm sagen? Also … wirst du es denn behalten?“ ,fragte Sonoko vorsichtig nach. Ran zuckte nur kurz mit den Schultern. An das hatte sie noch gar nicht gedacht. Doch es war ja auch unwichtig. Nun kam schon eine Träne über ihre Wange als Sonoko ihrer besten Freundin über den Arm strich und sagte: „Hey, es wird alles gut. Ich bin mir sicher Shinichi versteht es und ihr findet gemeinsam eine Lösung.“ „Das ist es gar nicht.“ „Sondern?“ Ran konnte ihrer besten Freundin kaum in die Augen sehen. Doch sie musste es. Egal ob sie, sie nun verurteilen oder anschreien würde, sie musste ihre Sorgen teilen. Ihre größte Sorge vor allem. „Ich habe einen Test gemacht, welcher auch mit Wochenbestimmung war und laut dem Ergebnis bin ich etwa in der siebten Woche.“ „Und?“ „Sonoko … Nicht nur Shinichi könnte der Vater sein. Sondern auch Heiji.“ Die junge Suzuki schwieg. Wieder stand ihr der Mund etwas offen und sie spürte langsam wie ihre Zunge kalt wurde, doch sie brachte keinen Ton heraus. Jetzt verstand die kurzhaarige was Ran wirklich so fertig machte. Beide sahen sich noch an und konnten nichts mehr sagen. Ein kurzes Schluchzen kam aus Ran als sie eine erneute Träne von der Wange strich. Sonoko sah ihre beste Freundin weiter an, als sie zu ihr kam und beide sich umarmten. Ran begann nun endgültig zu weinen und Sonoko strich ihr beruhigend über den Rücken als sagte: „Wir schaffen das. Ich bin für dich da, egal was passiert.“ Kapitel 27: Die zukünftigen Väter --------------------------------- Ran hatte den restlichen Tag bei Sonoko verbracht. Beide hatten viel geredet und Ran viel geweint. Sie war verzweifelt und wusste nicht was nun als nächstes passieren sollte. Sonoko gab ihr verschiedene Lösungen vor doch irgendwie konnte sich Ran mit gar keiner anfreunden. Als es später Abend wurde schlief Ran auf Sonoko’s Bett ein und die kurzhaarige Brünette war froh dass sie sich zum Schluss etwas beruhigt hatte. Dennoch musste Ran mit beiden Männern reden. Ob es ihr nun gefiel oder nicht. Am nächsten Morgen wachte Ran auf und sah sich um. Schnell erkannte sie Sonoko’s Zimmer und setzte sich langsam auf. War alles nur ein Traum? Sie sah an sich herunter und bemerkte dass sie auch noch ihr Gewand vom Vortag anhatte. Langsam stand sie auf, kam zu dem großen Spiegel und sah sich erst mal an. Ihre Augen waren immer noch leicht gerötet und getrocknete Tränenspuren erkannte man an ihren Wangen. Ihre Haare waren zerzaust und irgendwie erkannte sie sich nicht wieder. Wie eine einzige Situation alles in ihrem Leben aus der Bahn werfen konnte. Schließlich sah die junge Studentin an sich herunter und stellte sich seitlich hin. Langsam hob sie ihr Shirt an und strich sanft über ihren noch flachen Bauch. Da öffnete sich die Tür und Sonoko kam herein. Sie sah Ran vor dem Spiegel und fragte vorsichtig: „Na? Wie geht’s dir?“ Die dunkelhaarige Brünette schon ihr Shirt wieder hinunter und zuckte kurz mit den Schultern. Sonoko strich ihr sanft über die Schulter und sagte noch: „Ich habe dir im Badezimmer ein paar frische Sachen hingelegt. Nimm dir ein entspanntes Bad und in etwa zwei Stunden solltest du fit genug sein um zu reden.“ „Zu reden? Sonoko, du hast mir doch schon fast die ganze letzte Nacht zugehört.“ „Nicht mit mir. Mit deinem Freund.“ „Wa-Was?“ ,kam es entsetzt aus Ran. „Ran, er hat gestern zehn Mal angerufen und gefragt was los ist. Er macht sich Sorgen um dich weil du dich nicht meldest. Sag es einfach nur zuerst ihm und wenn ihr euch bereit fühlt, redet ihr mit Hattori.“ Ein leichtes Seufzen kam über ihre Lippen und dennoch nickte sie zustimmend. Ihre beste Freundin hatte Recht. Zumindest Shinichi sollte es erfahren. Schließlich drehte sie sich um und ging ins Badezimmer als Sonoko zu ihrem kleinen Balkon ging und die Balkontüren öffnete. Draußen war ein klarer Tag und die Luft frisch doch dennoch kalt. Die junge Suzuki atmete tief durch, drehte sich um und machte das Bett als es klopfte. „Ja?“ ,fragte sie und schüttelte die Kissen auf. „Hallo Sonoko.“ ,sagte der junge Detektiv und trat ein. „Du bist zu früh Shinichi. Sie nimmt noch ein Bad.“ „Ich weiß, aber ich wollte nicht mehr zu Hause sitzen.“ „Warum? Du hast eine eigenen Bibliothek im Haus.“ Er seufzte kurz als Sonoko ihre Balkontüren wieder schloss und skeptisch zu Shinichi sah. „Was ist los?“ ,fragte die kurzhaarige und verschränkte die Arme. „Shiho ist wieder da.“ „Was?“ „Ja sie tauchte gestern Abend auf weil angeblich das Hotel voll ist. Sie ist zurück weil sie ja nächstes Wochenende zu deinem Weihnachtsessen eingeladen ist.“ „Aber die Einladung galt als ihr noch zusammen ward.“ „Ich weiß das… Aber bitte lass uns nicht mehr über sie reden. Jetzt will ich erst mal mit Ran sprechen und wissen ob da alles okay ist.“ Sonoko nickte nur und wusste dass ihn die Situation mit Ran bestimmt nicht mehr die Situation mit Shiho denken lassen würde. Sie kam kurz zu ihm, klopfte ihm sachte auf die Schulter und verließ das Zimmer. Kurz darauf kam Ran bereits wieder aus dem Badezimmer. Sie strich sich ihr halb nasses Haar etwas zurück als sie bereits Shinichi erblickte. „Shinichi?“ ,fragte sie etwas überrascht. „Ran! Ein Glück.“ ,antwortete er, kam sofort zu ihr und umarmte sie. Anschließend gab er ihr einen zärtlichen Kuss und sah sie lächelnd an. „Es tut mir leid Shinichi. Ich wollte nicht dass du dir Sorgen machst.“ „Kein Problem. Ich bin nur froh dass es dir gut geht.“ „Naja … wie man es nimmt.“ ,antwortete die Studentin und setzte sich an das Bettende. Shinichi folgte ihr und setzte sich neben sie. Er nahm ihre Hand und sah sie verunsichert an. Doch noch bevor er etwas sagen konnte sah seine Freundin ihr besorgt an und platze gleich mit der Bombe heraus: „Shinichi, ich bin schwanger.“ Sein Blick wurde starr und sein Mund öffnete sich ein Stück. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? Er stand langsam wieder auf und ging etwas auf und ab. Nachdem er kurz überlegt hatte, sah er sie wieder an und fragte: „Weißt du in der wievielten Woche du bist?“ „Siebte bis Achte.“ Wieder schwieg er. Er ging langsam auf und ab als er weiter überlegte. Kurz darauf blieb er vor ihre stehen, sah sie an und sagte mit etwas besorgter Stimme: „Das heißt also, dass ich der Vater sein könnte. Aber auch Hattori, stimmt‘s?“ Ran nickte sachte und verdrängte die Tränen. Da setzte ihr Freund sich wieder neben sie, nahm sie in den Arm und sagte liebevoll: „Ran, ich liebe dich. Und wir beide schaffen das. Egal was passiert.“ „Ich liebe dich auch.“ Beide küssten sich noch einmal und nachdem sie sich wieder ansahen fragte er: „Nachdem wir so offen miteinander reden, muss ich dir auch etwas beichten.“ Sie sah ihn fragend an als er weitersprach: „Shiho ist zurück.“ „Warum?“ „Weil sie zu Sonoko’s Weihnachtsfeier kommt.“ Sie sah in seine blauen Augen, strich ihm über die Wange und antwortete: „Wir beide schaffen das.“ Er lächelte sie liebevoll an und beide küssten sich erneut als sie langsam ins Bett sanken. Heiji kam am Flughafen in Tokio an. Kazuha war nicht mitgekommen. Er hielt es besser so, wenn er mit Ran endlich sprechen konnte. Irgendwie war er nervös denn immerhin waren leichte Gefühle für die junge Studentin immer noch vorhanden. Doch er wusste, dass seine Gefühle für Kazuha stärker waren. Auch wenn erst eine Prügelei mit Shinichi das aufdecken konnte. Nachdem er vor dem Flughafen ein Taxi genommen hatte, wurde er noch nervöser. Schließlich zog er sein Smartphone aus der Jackentasche und rief Ran an. Diese hob gleich mal ab und fragte: „Hallo?“ „Hallo Ran. Hier ist Heiji. Hast du zufällig jetzt schon Zeit?“ „Äh … ja ok. Komm am besten zu Sonoko. Da sind wir ungestört.“ „Gut. Ich bin am Weg.“ Schon wurde aufgelegt. Zwischen ihnen war es seit dieser ganzen Sache so kühl und überhaupt nicht mehr freundschaftlich. Er hoffte so sehr, dass es sich bald bessern würde. Als das Taxi in die große Einfahrt bog klopfte Heiji’s Herz wild. Er bezahlte die Fahrt, stieg aus, kam zur Haustüre und klopfte. Da öffnete ihm bereits ein Dienstmädchen mit lächelndem Gesicht und sagte: „Miss Mori wartet im Wohnzimmer bereits auf sie.“ „Da-Danke.“ ,gab er zurück. Nun zog er den Mantel, Schal und Mütze aus als er dieses dem Dienstmädchen gab. Anschließend atmete er tief durch und ging ins Wohnzimmer. Dort stand Ran vor der Terrassentür und sah hinaus in den verschneiten Garten. Draußen war alles so friedlich und ruhig. Heiji fiel sofort die Dekoration im Wohnzimmer auf als ein sanftes Lächeln über seine Lippen kam und er sagte: „Hallo. Sonoko hat mal wieder tolle Arbeit geleistet.“ Ran drehte sich um und antwortete ebenfalls mit einem Lächeln: „Hallo. Ja da hast du Recht.“ Er kam nun zu ihr als sich beide kurz ansahen umarmte Ran ihn plötzlich. Er legte ebenfalls sachte seine Arme um sie und war froh, dass sie ihn so herzlich begrüßte. Nach der Umarmung sahen sich beide an und setzten sich auf das Sofa. „Ich bin froh dass wir endlich reden können.“ ,sagte er und atmete danach tief durch. „Heiji … ich muss mit dir auch was besprechen.“ ,gab sie nun gleich zurück und klang ernst. „Eigentlich … müssen wir beide mit dir etwas besprechen.“ ,erklang nun Shinichi’s Stimme von der Tür. Heiji sah etwas erschrocken hin und wusste in diesem Moment nicht wie er reagieren sollte. Shinichi kam auf die beiden zu und setzte sich gegenüber auf einen Sessel. Heiji sah immer wieder zwischen beiden hin und her und wusste nicht was er sagen sollte. „Heiji … ich habe etwas erfahren … dass vermutlich auch für dich relevant ist.“ ,begann nun Ran vorsichtig und mit zitternder Stimme. „Okay? Und was?“ Ran’s Blick ging kurz zu Shinichi als dieser nickte und seine Hände faltete als er auch noch tief durchatmete. „Ich bin schwanger. Etwa siebte bis achte Woche. Also …“ ,da sprach Shinichi weiter: „Also kann ich als auch du der Vater des Kindes sein.“ Stille. Heiji sah zu Boden, lehnte sich zurück und fuhr sich kurz durchs Haar. Anschließend stand er auf und ging im Wohnzimmer etwas auf und ab. Ran und Shinichi standen ebenfalls auf als sie sich neben ihren Freund stellte und seine Hand nahm. Ihr Herz klopfte wild und immer wieder dachte sie, dass es so doch niemals geschehen sollte. Heiji sah aus bei der Terrassentür hinaus als er sich nach etwa fünf Minuten umdrehte und sagte: „Bist du dir sicher?“ „Ja. Ich habe drei Tests gemacht. Außerdem kann Kazuha dir bestätigen wie ich mich vor ein paar Tagen am WC der Uni übergeben habe. Ich dachte zuerst ich habe mir nur den Magen verdorben aber es war schon die Schwangerschaftsanzeichen.“ „Wow … Es tut mir leid, das wird gerade zu viel. Du sagst mir dass wir beide eventuell ein Kind erwarten, es aber auch möglich wäre dass Kudo der Vater ist.“ „Genau.“ Er sah wieder aus dem Fenster und mit einem Mal war seine restliche Zukunft nur noch mit einem schwarzen Schleier verhüllt. Sein Atem wurde schneller und Heiji wusste er konnte nicht länger hier bleiben. Er musst nachdenken. Schon drehte er sich wieder zu den beiden und sagte mit zittriger Stimme: „Es tut … mir leid aber … ich muss nachdenken.“ Und schon war er aus dem Wohnzimmer geeilt. Shinichi sah kurz zu Ran als er dem Osaka Student nacheilte. Dieser hatte seinen Mantel nur vom Dienstmädchen genommen und eilte bereits hinaus. Shinichi war dicht hinter ihm und auch Ran kam zur offenen Haustüre. Der Tokio Student stellte sich vor Heiji und hielt ihn auf. Dieser zog nun seinen Mantel über als er sagte: „Bitte lass mich vorbei Kudo. Oder willst du dich etwa wieder prügeln?“ „Hattori … ich weiß es ist schwer aber einfach abzuhauen bringt nichts. Lass uns reden.“ „Über was? Sollen wir uns gegenseitig gratulieren dass wir eventuell Vater werden? Sollen wir in ein paar Monaten gemeinsam mit Ran durch die Geschäfte gehen um alles für das Baby einzukaufen? Oder sollen wir zu Ran’s Eltern gehen und beide Mori um die Hand seine Tochter bitten mit dem Vorbehalt dass nur derjenige sie auch heiratet, wer auch wirklich der Vater ist? Sag mir Kudo, über was genau sollen wir reden?“ Shinichi schwieg kurz. Er sah Heiji in die Augen und bemerkte die Verzweiflung. „Ich weiß dass es im Moment schwer ist. Glaubst du für mich ist es leicht? Ran und ich haben endlich zueinander gefunden und nun wirst du mit 50%iger Wahrscheinlichkeit der Vater ihres Kindes sein. Aber ich werde für sie da sein genauso wie für das Kind. Ob es nun meins ist, oder deines. Was wirst du tun?“ Der Schnee fiel auf beide herab und ihre dunklen Haare waren schon damit bedeckt als Heiji Shinichi ansah. „Sei doch ehrlich Kudo … Wenn ich wirklich der Vater sein sollte und diese Rolle voll und ganz annehme … wird es irgendwann als dreier Beziehung nicht mehr funktionieren. Wenn ihr Hilfe braucht, sagt Bescheid. Aber momentan … besser gesagt in diesem Moment … will ich kein Vater werden.“ Ran hatte seine Worte ebenfalls gehört als ihr die Tränen kamen. Hätte er genauso reagiert wenn Shinichi und sie nicht zusammen wären und er zu 100% der Vater wäre? Sie strich sich eine Träne weg und sah weiterhin zu den beiden. Da sah sich Heiji kurz um und sagte noch: „Kudo, ich wünsche mir nichts mehr, als dass alles wieder so ist wie es früher war. Dass wir alle gute Freunde sind und du mein bester Freund. Aber diese Sache jetzt … wirft mich komplett aus der Bahn. Es tut mir leid.“ Er wendete sich ab und ging als Shinichi ihm etwas wütend nach rief: „Hast du denn überhaupt keine Gefühle mehr für Ran? Konntest du diese einfach abschalten nachdem Kazuha wieder da war?“ Heiji kam wieder zurück und antwortete ebenfalls etwas wütend: „Nein! Ich habe noch Gefühle für Ran, denn immerhin habe ich sie wirklich geliebt. Aber glaubst du dass diese nicht wieder hochkommen wenn ich komplett in ihr Leben zurückkomme? Vor allem wenn wir ein Kind zusammen haben? Was dann?“ „Dann gehe ich.“ ,gab nun Shinichi traurig zurück. Ran erstarrte und kam von der Haustüre einen Schritt heraus. Hatte er das wirklich gesagt? Nein, sie musste sich verhört haben. Oder? „Was?“ ,fragte Heiji nun. „Wenn du der Vater bist, dann wirst du auch zu dem Kind stehen. Und ich weiß, dass auch Ran noch Gefühle für dich hat. Und ein gemeinsames Kind, wird diese nur noch mehr aufleben lassen. Und ich will dann auf gar keinen Fall zwischen euch stehen. Und sollte es dann dass Richtige sein, werde ich gehen. Für immer.“ Der Osaka Student hörte wie sehr Shinichi diese Sätze geschmerzt hatten. Gerade als er etwas sagen wollte kam Ran zu den beiden und fragte wütend: „Ist das dein ernst?“ „Ran … Sei doch mal ehrlich zu dir selbst. Wenn das Kind von Heiji ist, werdet ihr eine Familie sein.“ „Ja aber … Wir … Du ….“ ,sie konnte nicht weiter sprechen, denn sie wusste dass er Recht hatte. Ran empfand noch etwas für Heiji auch wenn sie Shinichi vom ganzen Herzen liebte. Und das anwachsende Kind, entstand immerhin auch aus Liebe. Der damaligen Liebe zwischen Heiji und ihr oder der jetzigen Liebe zwischen Shinichi und ihr. Sie sah beide an als ihr Blick auf Heiji haften blieb. Auch er sah sie an und nickte schließlich: „Wenn ich der Vater bin, werde ich dazu stehen. Versprochen.“ Anschließend wendete er sich wieder ab und ging. Ran und Shinichi blieben noch kurz stehen und sahen zu wie er in ein Taxi stieg und wegfuhr. Anschließend ging auch Ran hinein und eilte über die Treppen hinauf in Sonoko’s Zimmer. Shinichi sah schließlich nach oben in den Schnee und seufzte kurz. Es waren nur noch zwei Wochen bis Weihnachten und gerade eben hatte sich seine Zukunft entschieden. Sachte senkte er wieder den Kopf und ging anschließend auch ins Haus um sich im Wohnzimmer auf das Sofa zu setzen. Heiji konnte gerade noch ein Last-Minute Ticket für einen Flug zurück nach Osaka bekommen. Als er im Flieger saß überlegte er die ganze Zeit wie er das alles Kazuha beibringen konnte. Immerhin liebte er sie, aber er sah auch schon seine Zukunft in Tokio. Bei Ran und dem Kind. Der Flieger landete nach einer Stunde in Osaka und sofort als er ausgestiegen war, eilte Heiji zu einem Taxi und fuhr zurück ins Studentenwohnheim. Dort angekommen eilte er zu Kazuha’s Zimmer. Warum er es so eilig hatte wusste er selbst nicht aber er wollte nur noch zu ihr. Wild klopfte er an ihre Tür und kaum hatte sie geöffnet sah er sie an und konnte kaum atmen. Kazuha war etwas verwundert und fragte schließlich: „Was ist denn los?“ „Ran ist schwanger. Und zu 50% bin ich der Vater der ungeborenen Kindes.“ Kazuha erstarrte. Kapitel 28: Verloren -------------------- Kazuha war in ihre kleine Studentenwohnung gegangen und setzte sich auf ihr Bett. Heiji kam ihr nach und setzte sich wortlos neben sie. Nach kurzer Zeit fragte sie schließlich: „Wirst du dazu stehen.“ „Wenn es meines ist, ja.“ „Das werden sehr … ungewisse Monate.“ „Ich weiß.“ „Wenn du der Vater bist, was bedeutet dass dann für uns?“ „Momentan weiß ich es nicht. Ich weiß dass ich dich liebe.“ „Aber wenn du der Vater wirst, wird sich einiges ändern. Wirst du dann nach Tokio ziehen?“ „Keine Ahnung. Vermutlich.“ „Okay.“ Beide schwiegen wieder. Kazuha wusste, dass er das Kind bestimmt über alles lieben würde wenn er der Vater sein sollte. Und er würde Ran bei allem unterstützten. Was bedeutete das nur für ihre junge Liebe? Auch wenn sie in den nächsten Monaten stärker werden sollte, er hat dann dennoch mit einer anderen ein Kind. Und diese andere ist Ran. Kazuha fiel das atmen etwas schwer. Vermutlich wäre es einfacher zu ertragen wenn es irgendeine Frau wäre, aber bei Ran. Sie selbst hatte doch so gehofft wieder eine Freundschaft mit Ran aufzubauen. Aber anscheinend war das gemeinsame Kapitel von Ran und Heiji noch nicht abgeschlossen. Die nächsten neun Monate auf alle Fälle nicht. Langsam lehnte sie sich zu ihm und legte ihren Kopf auf seine Schulter als er ihre Hand nahm. Er wollte sagen dass sie es schaffen, doch er wollte ihr keine leeren Versprechen geben. Und sie wusste das. In Tokio lag Ran auf Sonoko’s Bett. Shinichi saß noch immer im Wohnzimmer am Sofa und sah in die Leere. Da kam Sonoko mit ihrem Verlobten herein. Beide lachten noch kurz als beide schließlich den Detektiven erblickten. „Was ist passiert?“ ,fragte die junge Suzuki. Shinichi erblickte seine Freunde, räusperte sich kurz und sagte: „Heiji weiß es. Und er ist abgehauen. Er meinte, er steht zu dem Kind wenn er sicher weiß dass es seines ist. Allerdings, muss ich dann aus Ran’s Leben verschwinden.“ „Wie bitte? Hat er die Bedingung gestellt?“ „Nein ich.“ Shinichi sah wieder zur Seite als er plötzlich zu weinen begann. Sonoko hatte ihn noch nie so verletzt gesehen. Der schlaue, starke und etwas kühle Detektiv saß auf ihrem Sofa im Wohnzimmer und weinte. Sofort kam sie zu ihm, setzte sich und nahm ihn in den Arm. „Es wird alles gut.“ „Ich hab‘ sie schon wieder verloren. Endgültig.“ „Nein das hast du nicht. Es ist noch nicht bewiesen dass Hattori der Vater ist. Alles wird gut.“ Sonoko sah zu ihrem Verlobten als sie nur kurz mit den Kopf nach oben deutete. Schon nickte Makoto, stellte die Einkaufstüten ab und ging hinaus um über die Stufen zu Sonoko’s Zimmer zu gelangen. Vorsichtig trat er ein und hörte bereits Ran’s schluchzen. Er trat ein und kam zum Bett als Ran darauf lag und ihr Gesicht halb in einen Polster gedrückt hatte. Vorsichtig setzte Makoto sich neben sie und strich mit einer Hand über ihren Oberarm. Ran sah hoch, erkannte den Verlobten ihrer besten Freundin und sagte weinend: „Ich hab‘ ihn verloren.“ „Kudo?“ „Ja. Ihn aber auch Heiji. Wir waren doch mal so gute Freunde und ich habe das alles kaputt gemacht.“ „Nein hast du nicht. Du hast auf deine Gefühle gehört. Was soll daran denn falsch sein? Und außerdem wusstest du lange nichts mehr von deiner Vergangenheit und hast dich eben in Hattori verliebt.“ „Aber wenn ich einfach nicht auf meine bescheuerten Gefühle gehört hätte und mich nur auf meine Erinnerungen konzentriert hätte wäre ich jetzt vielleicht auch schwanger aber ich wüsste genau dass Shinichi der Vater wäre.“ „Aber so ist es nicht.“ ,begann Makoto als sich Ran aufsetzte. „Kudo und du seit endlich ein Paar geworden, nach ewigen hin und her. Und ja, du hattest eben eine Zeit eine Beziehung mit Hattori, na und? Soweit ich mich erinnern kann hat er dich sitzen gelassen als seine Ex auftauchte. Aber hat nicht genau das auch Kudo damals bei Shiho getan wegen dir?“ Ran sah sofort etwas erschrocken zu ihrem Freund. Er hatte Recht. Heiji hatte ihr weh getan und das hatte sie verletzt dass sie eigentlich wütend auf ihn war, vor allem auch noch weil er noch nicht zu dem Kind stehen wollte. Doch Shinichi und sie hatten genau das damals Shiho angetan. Irgendwie wiederholte sich alles. Und nun? Nun war auch noch ein Kind unterwegs was das ganze Drama nicht einfacher machen würde. Ran wischte sich die Tränen weg, rutschte über das Bett und stand auf. „Okay, du hast Recht. Jetzt hier rumzusitzen und zu frusten ist nicht richtig. Ich meine, immerhin sind Shinichi und ich zusammen und ich werde darum kämpfen. Egal wer der Vater ist.“ „Richtig so. Allerdings solltest du noch etwas wissen. Kudo hatte nicht die Gelegenheit es dir zu sagen aber Shiho ist wieder da.“ „Was? Was will sie?“ Makoto zuckte mit den Achseln als Ran sofort aus dem Zimmer und hinunter eilte. Als sie im Wohnzimmer ankam stand Shinichi bereits beim Fenster, hatte sich beruhigt und Sonoko kam zu ihren Einkaufstüten. Gerade als beide die junge Mori entdeckten fragte sie etwas wütend: „Shiho ist wieder da und du sagst mir nichts?“ „Ähm, ja. Nach deiner Nachricht war das nicht weiter wichtig.“ „Was will sie?“ „Zu meiner Weihnachtsfeier.“ ,sagte nun Sonoko und kam zu ihrer besten Freundin. „Aber warum?“ „Weil ich sie damals eingeladen habe als sie noch mit Kudo zusammen war.“ „Aber … sie sind nicht mehr zusammen. Wir sind es endlich. Wo wohnt sie?“ ,fragte Ran etwas entsetzt weiter. „Momentan bei mir. Allerdings sollte sie heute ins Hotel einchecken.“ Ran setzte sich als Shinichi zu ihr kam und mit ruhiger Stimme sagte: „Hör zu, ich war genauso überrascht und ich weiß nicht genau was das soll, aber sie fragte ob auch Hattori kommen würde denn dann würde es lustig werden.“ Die junge Studentin atmete tief durch als sie schließlich sagte: „Na gut. Soll sie kommen. Immerhin war ich es die ihr den Freund ausgespannt hatte. Sie darf nur nichts über die Schwangerschaft und schon gar nichts über die zwei möglichen Väter herausfinden.“ Alle drei nickten als die Schwangere wieder aufstand und lächelnd sagte: „Dann bereiten wir mal die Feier vor.“ Es war der nächste Abend als Sonoko stolz ihren schönen, geschmückten Tisch sah. Es war alles so weihnachtlich und wirkte noch friedlich. Immerhin würden sie den Abend schon irgendwie schaffen. Ran kam nun auch schon um die Ecke als sie fragte: „Ist Shinichi schon da?“ „Nein. Ich vermute er wird mit Shiho zusammen auftauchen, aber bitte reg dich nicht zu sehr auf.“ „Und was ist mit Heiji und Kazuha?“ „Ich habe sie nochmal angerufen und Kazuha meinte sie wollte kommen und das alles mal für einen Abend vergessen.“ „Dann weiß sie es schon.“ „Allerdings.“ Ran atmete tief durch als sie schon hörte wie ein Dienstmädchen die Tür öffnete und jemanden begrüßte. Sonoko ging nach draußen als Ran sich zu dem Weihnachtsbaum neben Makoto stellte. Er lächelte sie kurz an und sagte mit ruhiger Stimme: „Keine Sorge. Das wird schon.“ „Danke. Für alles.“ Er nickte nur als beide wieder zur Wohnzimmertür sahen und Sonoko mit den ersten beiden Gästen, Heiji und Kazuha herein kam. Beide sahen zu Ran als diese mit Makoto zusammen nach vorne trat und sie begrüßte. Es war alles ganz normal, als gäbe es diese Schwangerschaftsgeschichte nicht. Schließlich klingelte es wieder als Sonoko erneut zur Tür ging. Gerade als sie ankam, hatte Shiho bereits ihren Mantel abgegeben. Sie umarmte die junge Suzuki freundlich und sagte: „Danke dass ich eingeladen wurde.“ „Aber gerne. Solltest du allerdings irgendetwas vorhaben, werfe ich dich wieder raus. Ohne Mantel.“ Shiho lächelte frech zurück und beide kamen ins Wohnzimmer. Alle begrüßten sich freundlich als Sonoko nun fragte: „Shiho, wo ist Shinichi?“ „Er wollte noch etwas besorgen. Allerdings ist er eine halbe Stunde vor mir los, also weiß ich nicht warum er so lange braucht.“ „Weißt du wo er hin wollte?“ „Nein, das hat er mir nicht gesagt. Nur das ich heute Abend einen neuen Schlafplatz brauche.“ „Du wohnst bei ihm?“ ,fragte schließlich Kazuha etwas überrascht. „Ja. Ich habe das Sofa bekommen da die Hotels momentan ausgebucht sind. Ich habe zwar heute erneut angefragt, aber sie melden sich erst.“ Kurze Stille brach herein als alle sich an den Tisch setzten und nur noch auf Shinichi warteten. Nach einer weiteren halben Stunde rief ihn Ran schon zum fünften Mal an, doch immer wieder kam die Mailbox. Sonoko hatte es auch schon versucht doch nichts. Nun stand Ran auf und ging zum Fenster. Da kam Heiji zu ihr und fragte leise: „Alles okay?“ „Ja. Warum?“ „Weiß Shiho von der Sache?“ „Nein. Und wenn es nach mir ginge, wird sie es auch nicht erfahren.“ „Okay. Hör mal, ich wollte mich entschuldigen für gestern aber …“ ,da unterbrach sie ihn. „Schon gut. Lass uns nicht jetzt darüber reden.“ Heiji nickte kurz als er sich abwenden wollte und plötzlich ihr Smartphone klingelte. Heiji blieb stehen und alle hörten nun zu Ran als diese abnahm und besorgt fragte: „Shinichi? Wo bist du?“ Doch am anderen Ende war nicht Shinichi. Sondern das Beika City Hospital: „Miss Mori? Wir haben ihre Nummer als Notfallkontakt gespeichert. Wir müssen Ihnen leider mitteilen dass Herr Shinichi Kudo in einen Überfall verwickelt war und verletzt ist. Wenn Sie zu uns kommen wollen, melden Sie sich bitte nur kurz an der Information an.“ „Ja ist gut. Danke.“ Sie legte auf und sah noch etwas auf ihr Smartphone als Heiji fragte: „Was ist los? War das Shinichi?“ „Nein. Es war das Beika City Hospital. Shinichi war in einen Überfall verwickelt und wurde verletzt. Er hatte mich als Notfallkontakt gespeichert.“ „Okay, wir kommen mit. Draußen steht meine Limousine.“ ,sagte Sonoko sofort und alle eilten hinaus, zogen ihre Mäntel an und setzten sich in die Limousine als diese schon zum Krankenhaus fuhr. Sie eilten hinein und zur Information als Ran sofort zu einer Krankenschwester sagte: „Hallo. Ich bin Ran Mori und wurde eben angerufen wegen Shinichi Kudo. Er soll verletzt sein.“ „Ja. Wer ist der Rest?“ „Sie gehören zu mir und sind ebenfalls Verwandte von Shinichi.“ Die Krankenschwester nickte kurz als sie ihnen schließlich den Weg zur Intensivstation erklärte. Alle sechs Freunde rannten los und hofften dasselbe. Das Shinichi nicht so schwer verletzt war, wie man es annahm. Angekommen mussten alle erst mal vor seinem Zimmer warten bis der Arzt gekommen war. Ran ging auf und ab während die anderen auf den unbequemen Stühlen saßen. Schließlich kam endlich ein Arzt heraus und fragte: „Sind sie alles Angehörige?“ „Wir sind seine besten Freunde.“ ,sagte schließlich Heiji und stand wieder auf. „Tut mir leid. Nur die Familienangehörigen.“ „Aber das kann noch Stunden dauern bis seine Eltern hier sind. Falls sie überhaupt schon davon wissen. Bitte Herr Doktor.“ ,flehte nun Shiho. Da sah Sonoko auf ihre linke Hand als sie schnell den Verlobungsring runternahm, zu Ran kam und ihn ihr ansteckte. Diese wollte gerade fragen was das sollte als Sonoko schließlich sagte: „Darf dann wenigstens seine Verlobte zu ihm?“ Ran hob die Hand mit dem Ring und sah den Arzt traurig und verzweifelt an. „Bitte.“ ,sagte sie traurig. Er nickte kurz und sagte: „Zehn Minuten. Danach braucht er eine Pause. Er ist noch sehr schwach. Immerhin haben ihn die Pistolenkugeln genau neben dem Herzen erwischt.“ Ran erstarrte kurz als sie schließlich vorsichtig mit dem Arzt hinein ging. Shinichi hing an einem Beatmungsgerät. Er hatte einen Verband um die komplette Brust und der Herzmonitor war ebenfalls angeschlossen. Eine Infusion ran durch den Venenweg in seinen rechten Arm. Ran hielt mit aller Kraft die Tränen zurück als sie langsam an seine linke Bettseite kam. Der Arzt selbst blieb am Bettende stehen und sagte leise: „Er hatte eine Menge Glück. Als er beim Juwelier war, wollte er gerade gehen als schon drei maskierte Kerle hereinkamen und sofort anfingen zu schießen. Er wurde von zwei verschiedenen Kugeln getroffen und war bewusstlos als er ins Krankenhaus kam. Momentan sind seine Werte stabil, allerdings müssen wir die Nacht abwarten und ob er morgen selbstständig atmen kann.“ „Das heißt, sie wissen noch nicht ob er überlebt?“ „Leider nein. Momentan sieht es gut aus, aber das kann sich bei solchen Fällen immer sehr schnell ändern.“ „Danke. Kann ich kurz mit ihm allein sein?“ „Natürlich.“ Der Arzt ging wieder als Ran sich neben ihm aufs Bett setzte und seine linke Hand nahm. Sie lächelte ihn an und strich mit einer Hand über seine Wange als sie leise sagte: „Was machst du nur für Sachen Shinichi? Warum musstest du noch einkaufen gehen anstatt gleich zu uns zu kommen? Aber bitte, werde jetzt schnell gesund. Immerhin brauchen wir dich doch.“ Da legte sie seine Hand sachte um ihren Bauch und strich sich eine Träne weg. Nach knappen zwölf Minuten kam eine Krankenschwester herein und bat Ran nun wieder draußen zu warten. Sie gab Shinichi einen sachten Kuss auf die Stirn und verließ das Zimmer. Sie kam zu ihren Freunden und strich sich eine Träne weg. Da reichte die Krankenschwester ihr noch einen Plastiksack und sagte: „Der Arzt hat uns mitgeteilt dass sie die Verlobte sind. Hier sind die persönlichen Sachen von Herrn Kudo.“ „Danke.“ ,gab sie zurück und setzte sich. Als sie wieder unter sich waren gab Ran Sonoko ihren Verlobungsring zurück und bedankte sich. Da fragte diese gleich: „Und? Wie sieht er aus?“ „Schlecht. Er hängt am Herzmonitor und an einem Beatmungsgerät. Die Nacht entscheidet ob er es schafft.“ Ran wirkte noch so gefasst. Es kam zwar immer eine Träne über ihre Wange aber sie wirkte stark. Da öffnete sie den Plastiksack und sah seinen Anzug. Das Hemd war voller Blut und das Jackett auch. Während sie dieses wieder hineingeben wollte, spürte sie, dass er etwas eingesteckt hatte. Ran griff in die Innentasche des Jacketts und holte eine Schatulle heraus. Alle sahen das natürlich als Ran sie vorsichtig öffnete. Darin war ein funkelnder Diamantring und man erkannte sofort dass es ein Verlobungsring war. „Oh mein Gott.“ ,sagte Ran und setzte sich. Sonoko kam gleich neben sie und musste weinend lächeln als sie sagte: „Deshalb war er noch einkaufen. Er wollte dir heute einen Antrag machen.“ „Dieser Idiot. Warum konnte er nicht warten?“ „Warum? Hättest du etwa nein gesagt?“ ,fragte schließlich Shiho. „Sicher nicht. Aber dann wäre er nicht angeschossen worden.“ Sie nahm den Ring heraus und steckte ihn an. Dann kam alles raus. Sie stand auf und ging etwas auf und ab als sie nicht mehr aufhören konnte zu weinen. Sonoko und die anderen saßen noch auf ihren Stühlen als Ran zu seiner Zimmertür ging und durch das kleine Fenster hineinsah. „Warum konntest du denn nicht warten?“ Plötzlich war ein lautes Geräusch aus seinem Zimmer zu hören. Sofort kamen zwei Ärzte und drei Schwestern angelaufen und eilten hinein. Die Tür blieb offen als man erkannte dass das Geräusch vom Herzmonitor kam. Die Freunde standen sofort auf als Ran in der offenen Tür stand und geschockt zusah wie er mit Elektroschocks wiederbelebt wurde. Sonoko kam zu ihrer besten Freundin als das durchgehende, laute Piepsen einfach nicht aufhören wollte. Nach drei weiteren Versuchen, sah der Arzt auf den Monitor und schüttelte traurig den Kopf. „Nein!“ ,schrie Ran und kam herein. Gefolgt von den anderen. „Sie können nicht aufhören. Bitte!“ „Es tut mir leid, Miss Mori.“ ,begann der Arzt und sah auf die Uhr während Ran weinend zusammenbrach, „Zeitpunkt des Todes 21:17 Uhr.“ Sonoko kniete sich zur Ran und hielt sie fest als Kazuha sich weinend zu Heiji drehte. Shiho stand geschockt da und ihr rannen ebenfalls die Tränen über die Wangen. Der Arzt wollte gerade zu Ran kommen als man ein tiefes Luft holen und anschließendes, schnelles Atmen vom Bett hörte. Sofort kam der Arzt zum Bett, wie auch zwei Schwestern. Shinichi hatte die Augen geöffnet und hustete stark und ringte unter seiner Atemmaske nach Luft. „Wie ist das möglich?“ ,fragte der Arzt als alle aufsahen und Ran sich mit Sonoko’s Hilfe aufrappelte. Shinichi riss sich die Atemmaske runter und fragte krächzend: „Wo … wo bin ich?“ „Ganz ruhig atmen Herr Kudo. Sie sind im Beika City Hospital. Es gab eine Schießerei und sie wurden schwer verletzt. Bitte sagen Sie mir wo genau sie Schmerzen spüren.“ „In der Brust. Auf der linken Seite.“ ,gab er schnell atmend zurück. Da ringte er wieder mehr um Luft als eine Schwester ihm die Atemmaske wieder aufzog und ruhig sagte: „Bitte atmen sie ganz ruhig. Sonst werden die Schmerzen stärker und wir können Sie nicht untersuchen.“ Jetzt erst erblickte Shinichi seine Freunde und auch Ran. Diese lächelte etwas und konnte es einfach nicht glauben wie er wieder aufgewacht war. Schließlich sah er in ihre Augen und atmete ruhiger. Der Arzt schickte die Freunde hinaus um die Untersuchungen abzuschließen. Draußen stand nun Ran noch als schließlich Shiho fragte: „Ran?“ „Ja?“ ,fragte diese etwas schwach und drehte sich zu ihr während die anderen sich setzten. „Sag mal, hast du dich irgendwie verletzt? Du blutest am Oberschenkel.“ Da sah Ran hinunter und unter ihrem Kleid, ab Höhe des Oberschenkel sah man wirklich Blut. Sonoko stand noch neben ihrer besten Freundin, als diese wieder hoch sah, eine Träne über ihre Wange ran und sie traurig erwiderte: „Nein. Ich bin nicht verletzt. Ich … Ich habe nur eben eine Fehlgeburt.“ Sofort sahen sie alle erschrocken an und Heiji stand auf und kam gerade neben seine Ex-Freundin als diese schließlich die Augen schloss und bewusstlos umfiel. Heiji konnte sie gerade noch halbwegs auffangen als alle zu ihr kamen und Sonoko sofort um Hilfe rief. Kapitel 29: Schmerz ------------------- „Sie wird wach.“ ,hörte Ran rechts neben sich die Stimme ihres Vaters. „Ran? Hörst du uns?“ ,fragte links neben ihr Eri. Langsam öffnete Ran nun die Augen und erkannte das Krankenzimmer als sie sagte: „Ich hab gerade ein Deja Vu.“ Da kam Sonoko ans Bettende, lächelte und sagte: „Aber diesmal ist die Erinnerung noch da.“ „Leider.“ ,gab Ran nur zurück und setzte sich langsam auf. „Ich hole den Arzt.“ ,sagte nun Kogoro als Eri ebenfalls aufstand und ihren Mann begleitete. Als sich die Tür wieder schloss sah Ran zu ihrer besten Freundin und entdeckte nun auch Heiji der jetzt erst von einem Stuhl aufstand und zu den Frauen kam. Sonoko setzte sich neben Ran und Heiji stellte sich ans Bettende als Ran fragte: „Habt ihr ihnen davon erzählt?“ „Nein.“ ,begann Heiji. „Wir haben nur gesagt dass du umgekippt bist nachdem Shinichi den Herzstillstand hatte.“ „Muss ich ihnen denn noch etwas sagen oder lag ich bereits richtig?“ Kurze Stille legte sich im Raum als die Studentin schon verstand. „Es tut mir Leid. Du hast es verloren.“ ,sagte nun Sonoko und nahm eine Hand von ihrer besten Freundin. Schnell strich sie sich eine Träne weg und sah Heiji wieder an als sie sagte: „Du musst ja erleichtert sein. Wartet draußen nicht deine Freundin?“ „Ich möchte sicher sein dass es dir gut geht.“ „Tut es. Bitte geh.“ Sonoko war etwas verwirrt als Heiji allerdings stehen blieb und noch sagte: „Ran, ich bin nicht erleichtert darüber. Es tut mir wirklich leid!“ „Ich sagte geh!“ ,sagte sie nun laut und weinend. Sonoko sah nun zu dem Osaka Studenten und deute sachte auf die Tür. Dieser atmete tief durch und ging schließlich hinaus. Die kurzhaarige Brünette sah zu ihrer besten Freundin und fragte: „Was ist denn los?“ „Er wollte es so und so nicht. Also kann er jetzt mit Kazuha ohne Gedanken glücklich in Osaka leben.“ „Ran, du warst bewusstlos aber …“ ,sie wurde unterbrochen als schon ihre Eltern und der Arzt hereinkamen. Sie wurde untersucht und alles war in Ordnung. Der Arzt meinte sie könne sogar am nächsten Tag wieder nach Hause. Ran war erleichtert und fragte natürlich auch nach dem Zustand von Shinichi. Er war stabil und sah sehr gut aus. Ran war erleichtert und schließlich bat der Arzt nun alle nach Hause zu gehen dass auch Ran sich ausruhen konnte. Die Eltern verabschiedeten sich und diese waren schon gegangen als auch Sonoko gehen wollte, sich aber nochmal zu ihrer besten Freundin drehte und sagte: „Er hat geweint als er dich festhielt und wir auf den Arzt warteten.“ „Wer?“ „Heiji. Du bist zusammengebrochen. Er hat dich gerade noch aufgefangen, eine Hand auf deinen Bauch gelegt und weinend geschrien dass du aufwachen sollst.“ „Warum sagst du mir das?“ „Du hast gesagt er wollte das Kind nicht. Aber der Moment als auch er es verloren hatte, war für ihn genauso schmerzlich. Kazuha ist dann gegangen. Keine Ahnung wohin, aber als der Arzt bei dir war ist sie gegangen. Ich finde nur, du solltest das wissen.“ Ran nickte sachte als auch Sonoko ging. Die Brünette legte ihren Kopf zurück und weinte erneut. Sie hatte zwar noch nichts von dem Kind gespürt und hatte auch noch kein Ultraschallbild, aber dennoch konnte sie es fühlen wie die Liebe wuchs. Egal wer der Vater gewesen wäre, sie hätten es geschafft. Doch jetzt ist alles zerbrochen, wie ein Spiegel der zu Boden fällt. Aber ob die Scherben dieses mal noch zu kitten wären? Sie musste es wissen. Langsam stand sie auf, strich sich die Tränen weg und hielt sich an der Stange fest an der auch noch ihre Infusion hing. Sie schlich über den Flur hinunter bis zur Intensivstation und wollte gerade in Shinichi’s Zimmer als sie bemerkte dass die Tür offen stand und Stimmen zu hören waren. „Also war der Ring wirklich für Ran?“ ,fragte Heiji. „Ja. Ich wollte ihr bei der Weihnachtsfeier einen Antrag machen. Das genau da auch noch der Überfall abläuft hätte ich nie gedacht.“ „Du hast, wie so oft, einfach ein schlechtes Timing.“ Shinichi musste kurz lachen und antwortete: „Allerdings. Es tut mir Leid Hattori. Ich will die Freundschaft zu dir nicht verlieren aber … ich liebe sie. Vom ganzen Herzen.“ „Das weiß ich. Ich werde euch bestimmt nicht im Weg stehen aber Shinichi … es gibt etwas dass du wissen musst.“ „Was?“ ,fragte er besorgt und setzte sich etwas auf. Heiji schaffte es mit aller Kraft nicht zu weinen, aber man sah dass ihm die Tränen in die Augen stiegen. „Du weißt dass du einen Herzstillstand hattest und die Ärzte dich bereits für tot erklärten?“ „Ja. Das haben sie mir gesagt. Und?“ „Ran ist zusammengebrochen. Sie hatte vorher deine persönlichen Sachen bekommen und den Ring gefunden. Dann hörten wir deinen Herzstillstand. Als du wieder da warst gingen wir hinaus um uns wieder zu fangen. Kurz darauf brach Ran wieder zusammen und war bewusstlos. Ich hab sie aufgefangen und … es tut mir leid aber sie hat das Kind verloren.“ „Was? Nein. Wo ist sie? Ich muss sofort zu ihr?“ ,begann er traurig und wollte aufstehen. „Es geht ihr gut. Sie wird beobachtet und ist in einem Zimmer. Es wird alles gut.“ „Aber sie ist jetzt alleine. Heiji … Bitte sieh noch nach ihr. Sie darf nicht alleine sein wenn ich schon nicht bei ihr sein kann. Immerhin, war es auch dein Kind.“ Er nickte sofort und gab Shinichi sein Versprechen. Ran ging nun wieder von der Tür weg und in ihr Zimmer zurück. Sie legte sich sachte in ihr Bett und hoffte nur dass die Nachricht Shinichi nicht wieder schwächen würde. Nach etwa zehn Minuten klopfte es und Heiji kam herein. Ran sah zu ihm und er sagte gleich: „Shinichi bat mich …“ ,da unterbrach sie ihn: „Ich weiß. Ich stand vor dem Zimmer und hab euch gehört.“ „Wieso bist du nicht reingekommen?“ „Ich konnte ihm nicht ansehen. Dass ich das Kind verloren habe tut noch weh und jetzt wo er es weiß, kann ich ihn nicht ansehen.“ „Ihr schafft das schon.“ ,sagte Heiji schließlich und stellte sich ans Bettende. „Wir schaffen das.“ ,gab sie zurück und sah ihn an. „Sonoko hat mir alles gesagt. Es tut mir leid dass ich vorhin so gemein war.“ „Schon gut. Ich versteh es.“ „Wo ist Kazuha?“ „Im Hotel. Sie musste raus.“ Ran nickte kurz als sich Heiji nun einen Stuhl holte und sich neben Ran setzte. Anschließend sah sie ihm an und entschuldigte sich erneut. Er ebenfalls. Beide hofften nun dass sie wieder Freunde werden könnten und dass bald alles wieder gut werden würde. Heiji hoffte das natürlich auch und beide redeten nun noch über die Vergangenheit, bis sie einschliefen. Der nächste Tag war angebrochen als Ran wach wurde und sah dass Heiji neben ihr mit dem Kopf und den Armen am Bett lag. Vorsichtig rüttelte sie ihn und er setzte sich auf. „Oh, tut mir leid.“ „Muss es nicht. Danke für die Gesellschaft.“ „Immer gerne.“ Beide lächelten sich kurz an als schon das Frühstück serviert wurde. Erst jetzt fiel Ran auf dass sie den Ring nicht mehr trug. Sie sah etwas entsetzt als Heiji sie beruhigte und sagte, dass Sonoko ihn wieder zurückgetan hatte dass ihre Eltern nichts merkten. Als sie nachfragte wo seine Sachen waren, gab er zurück dass eine Krankenschwester sie zu Shinichi gebracht hatte. Nun konnte sie durchatmen. Also hatte er ihn wieder. Dabei hatte sie sich die kurze Zeit direkt schon daran gewöhnt und hoffte nur, Shinichi würde seine Meinung nicht mehr ändern. Beide frühstückten als auch schon der Arzt mit Ran’s Entlassungspapieren kam. Da sie nur ihr Abendkleid da hatte, und Heiji ebenfalls noch im Anzug war, beschloss er sie nach Hause zu bringen und sich dann selbst im Hotel zu duschen und umzuziehen. Ran dankte ihm sehr. Es war ein kleiner Schritt in die Normalität zurück. Zu Hause angekommen waren ihre Eltern gerade beim Frühstück und ihr Vater fragte warum sie nicht angerufen hatte. „Heiji war noch bei mir. Und er hat mich nach Hause gebracht. In einer Stunde ist er wieder da und wir fahren zu Shinichi.“ Als Ran einen weiteren Schritt machte spürte sie wieder diese Schmerzen im Unterleib und zuckte zusammen. Sofort kamen ihre Eltern zu ihr und Eri fragte besorgt: „Geht es dir wirklich gut?“ „Ja. Da sind nur kleine Krämpfe. Der Arzt meinte es sei normal nachdem ich mich so rein gesteigert hatte.“ „Bist du dir sicher? Vielleicht solltest du Shinichi erst morgen besuchen.“ ,meinte Kogoro fürsorglich aber Ran winkte nur ab und ging in ihr Zimmer. Die Eltern sahen ihr besorgt nach, doch konnten nichts unternehmen. Ran hatte sich geduscht und umgezogen als sie aus dem Zimmer kam und es an der Wohnungstüre klingelte. Kogoro öffnete als Eri zu ihrer Tochter ging. „Wenn irgendetwas ist, bitte ruf uns an.“ „Aber sicher doch Mama.“ ,gab sie zurück und umarmte ihre Mutter. Da kamen Kogoro und Heiji um die Ecke als Heiji fragte: „Können wir?“ Die Studentin nickte, zog ihren Mantel an und die Schuhe als sie zusammen mit Heiji die Wohnung wieder verließ nachdem sie sich verabschiedet hatten. Im Krankenhaus angekommen gingen sie gleich zu Shinichi’s Zimmer. Seine Werte hatten sich über Nacht stark verbessert und die Wunde verheilte auch bestens. Der Arzt redete gerade mit ihm und sagte dass er wohl morgen schon von der Intensivstation in ein normales Zimmer verlegt werden konnte. Der Arzt ging und da kamen Ran und Heiji bereits herein. „Hi, wie geht’s dir?“ ,fragte Ran, kam zu ihm und beide gaben sich einen zärtlichen Kuss. „Jetzt viel besser.“ „Wir haben eben gehört dass du in ein normales Zimmer verlegt werden kannst?“ ,fragte Heiji nun und stellte sich ans Bettende. „Genau. Meine Werte sind wirklich gut. Fast nicht zu glauben wenn man bedenkt was eigentlich los war.“ Nun sah er Ran an, nahm ihre Hand und fragte liebevoll: „Wie geht’s dir?“ „Alles okay. Werde du nur schnell gesund dann geht’s mir auch wieder besser.“ „Hast du noch Schmerzen?“ „Nicht der Rede wert. Es ist vielleicht besser wie es jetzt ist. Immerhin wäre es zwischen uns dreien nur schwieriger geworden. Und so haben wir die Chance wieder ganz von vorne zu beginnen.“ Die zwei Männer sahen sich kurz an und dann wieder zu Ran. Sie wussten dass sie es einfach unterdrückte da sie sonst erneut zusammenbrechen würde. Am besten man sprach nicht mehr davon. Zumindest nicht in ihrer Gegenwart. Vorsichtig strich sie Shinichi nun etwas die Haare zurück als es am Türrahmen klopfte und eine bekannte Stimme erklang: „Hallo. Du siehst sehr viel besser aus.“ „Hallo Shiho. Auf der Intensivstation sind Blumen verboten.“ ,gab Shinichi zurück und sah ihren kleinen Strauß aus weißen Rosen und Gerbera an. „Oh, die sind auch nicht für dich.“ ,gab sie sofort zurück und kam zu Ran. Sie überreichte ihr den Strauß und sagte mit sanfter Stimme: „Ich durfte nicht in dein Zimmer sonst hättest du sie bereits früher bekommen. Es tut mir wirklich Leid.“ „Da-Danke Shiho.“ ,gab Ran zurück und nahm den Strauß an. Beide lächelten kurz als sich Shiho anschließend zu Shinichi drehte und fragte wann er denn entlassen werden würde. Shinichi wollte nicht antworten als Ran fragte: „Wohnst du noch bei ihm?“ „Ja. Jetzt wo er im Krankenhaus ist, putze ich das Haus. Keine Sorge, ich bin weg wenn er entlassen wird. Immerhin kam ich nur für die Weihnachtsfeier zurück. Naja und … um euch mal wieder zu sehen.“ Keiner sagte mehr etwas. Man wusste nicht genau ob Shiho es ernst meinte oder sarkastisch, aber unnötig Streit anfangen wollte man auch nicht. Shiho verabschiedete sich auch bald wieder und wünschte Ran ebenso gute Besserung. Diese nickte nur leicht lächelnd und hielt den Blumenstrauß weiter fest. Nach knapp zwei Stunden musste Shinichi erneut untersucht werden und Ran verabschiedete sich zusammen mit Heiji von ihm. Als beide vor dem Krankenhaus waren sah sich Ran bereits nach einem Taxi um. Heiji sah sie kurz an und fragte: „Willst du noch mit zu mir kommen?“ „Was?“ ,fragte sie überrascht. „Naja wir könnten reden. Ich weiß doch dass es dich nicht kalt lässt … das tut es mich auch nicht und sonst rede eben nur ich.“ „Was ist mit Kazuha?“ „Was soll sein? Sie war daneben als das passierte.“ Kurze Stille legte sich als ein Taxi vor dem Krankenhaus hielt und Ran Heiji zu nickte. Angekommen gingen beide hinein und zum Fahrstuhl als er den Knopf drückte und sie sich umsah. Irgendwie fühlte sie sich so als wenn sie etwas verbotenes taten. Doch sie versuchten nur ihre Freundschaft wieder aufzubauen und zu verarbeiten was sie beide verloren hatten. Oben angekommen gingen sie zu seiner Zimmertüre und öffnete als er ein lauteres ‚Hallo‘ hineinrief. Als keine Antwort kam traten beide hinein und Ran schloss die Tür. „Sie ist nicht da?“ „Wie es aussieht.“ „Wo ist sie?“ ,fragte Ran und setzte sich auf einen Stuhl gegenüber des Bettes. „Keine Ahnung.“ ,antwortete er und setzte sich ans Bettende. Sie sah sich kurz um und irgendetwas zu erkennen das nicht zeigte dass sie einfach abgehauen war. Schon wieder. Diesmal war die Situation zwar anders, aber dennoch. Heiji hatte sie ja nicht verlassen um bei Ran und den Kind zu bleiben. Und vor allem hatte sie mitbekommen dass Shinichi einen Ring gekauft hatte. Doch wo war sie? Heiji sah schließlich Ran noch kurz an und fragte: „Du trägst das Medaillon immer noch.“ Ran umschließ es kurz mit einer Hand und nickte lächelnd. „Es war das einzige dass mir damals etwas sicheres aus der Vergangenheit gab. Ich habe die Fotos noch nie ausgetauscht. Warum weiß ich nicht.“ „Vermutlich weil dein Unterbewusstsein hofft dass es wie früher wird. So wie es damals auf dem Foto war.“ „Nur dass es bedeuten würde dass wir alle nur Freunde wären.“ „Willst du das nicht mehr?“ „Doch. Aber ich liebe Shinichi auch. Und falls er mich wirklich heiraten möchte, würde ich ja sagen.“ „Das weiß ich doch.“ ,gab er zurück und sah kurz seufzend zu Boden. „Aber … was wenn ich es gewesen wäre?“ Sie sah ihn nur fragend an als er bereits weitersprach: „Wenn alles schreckliche nicht passiert wäre, wie zum Beispiel dein Flugzeugabsturz. Wenn das alles nicht gewesen wäre, wäre es dann ich gewesen zu dem du ja gesagt hättest?“ „Wenn du mich gefragt hättest.“ ,gab sie zurück und sah zu ihm. Heiji atmete tief durch, sah durch den Raum und stand auf. Er ging kurz auf und ab als er sagte: „Ich liebe Kazuha. Und seit sie wieder da ist, fühlt es sich so an als wäre die Zeit nie stehen geblieben. Und wenn ich mit ihr zusammen bin, fühlt es sich auch so an. Allerdings … ist es auch so wenn ich mit dir alleine bin. Und als du mir damals von dem Kind erzählt hast, bin ich natürlich aus allen Wolken gefallen, aber ich habe mich auch wieder daran erinnert wie es dazu kam … zu dem Kind. Und irgendwie, kann ich das nicht mehr vergessen. Und jetzt, wo wir das Kind verloren haben, tut es nur noch mehr weh. Weil es sich genauso anfühlt, wie damals als ich dich verloren habe.“ Ran stand auf, kam zu ihm und nahm vorsichtig seine Hand. Er sah ihr wieder in die Augen und bekam Tränen in seine. Sie strich ihm mit der anderen Hand vorsichtig ein paar Haare zurück und anschließend über seine Wange. Er schloss nun kurz seine Augen als er ihre Hand spürte als sie nun weinen begann. „Als ich das Kind verloren habe, habe ich auch einen Teil von dir und Shinichi verloren. Es tat deshalb umso mehr weh, weil die Liebe zu dem Kind auch die Liebe zu euch war.“ Anschließend gab sie ihm ein sanftes Küsschen auf die Wange. Sie wendete sich ab als er jedoch ihre Hand festhielt und sie ansah. Ran schüttelte sachte den Kopf und sagte leise: „Nicht.“ „Bitte.“ „Heiji …“ ,bekam sie nur noch leise heraus als er schon vor ihr stand und sachte durchs Haar strich. „Ich habe mir gewünscht dass ich es wäre.“ „Aber es ist Shinichi. Es tut mir leid.“ „Du verstehst nicht … Ich habe mir gewünscht dass ich der Vater gewesen wäre.“ Sie sah ihn traurig an, nickte kurz als er ihr schnell einen sanften Kuss auf die Lippen gab. Ran stand still da, erwiderte sachte den Kuss und löste sich dennoch schnell wieder. Sie drehte sich um und sagte traurig: „Nein Heiji. Das dürfen wir nicht.“ Er sah sie traurig an und entschuldigte sich. Danach wendete sie sich ab, atmete tief durch und er sagte: „Du bist so stark seit das alles passierte. Shinichi’s Fast Tod, die Fehlgeburt und das ganze Drumherum. Ran, du bist zusammengebrochen und ich hab dich aufgefangen. Als du in meinen Armen gelegen hast und bewusstlos warst, hatte ich solche Angst um dich. Darum dass ich dich auch verlieren könnte und nicht nur unser Kind.“ „Aber … ich muss stark sein. Wenn ich es nicht bin, bringt es mich um. Diese Trauer in mir, meine besten Freunde verloren zu haben, tut einfach so weh. Dass wenn ich nicht stark bleibe, daran zerbreche.“ Sie strich sich die Tränen weg und eilte aus dem Zimmer. Heiji blieb stehen und atmete tief durch als er traurig aufs Bett sank und seinen Kopf in seine Hände legte. Kapitel 30: Die große Frage --------------------------- Ran kam zu Hause an und eilte gleich in ihr Zimmer. Ihre Mutter war zu Hause und schrieb an einer Zusammenfassung von einem Fall als sie nur bemerkte wie ihre Tochter vorbei eilte. Sie hatte nicht einmal die Zeit irgendetwas zu sagen. Eri war verwundert, legte den Stift beiseite und stand auf. Sie klopfte vorsichtig an die Zimmertüre und öffnete. Ran lag auf ihrem Bett und weinte. Sofort kam Eri herein, machte die Tür nur noch halb zu und setzte sich neben ihre Tochter aufs Bett. „Spätzchen was ist denn los?“ ,fragte sie besorgt. „Es ist alles so schwierig. Und ich kann nicht mehr aufhören zu weinen weil ich es verloren habe.“ ,schluchzte Ran. „Was hast du verloren?“ Ran seufzte kurz als sie sich schließlich aufsetzte und schnell ein paar Tränen wegstrich. Allerdings half es nichts denn die neuen kamen viel schneller nach. „Mama … versprich mir dass du nicht böse wirst.“ „Warum sollte ich böse werden?“ „Mein Zusammenbruch im Krankenhaus … Es war natürlich auch wegen Shinichi, aber hauptsächlich weil ich … also nachdem Shinichi kurzzeitig den Herzstillstand hatte und fast für tot erklärt wurde, war ich so fertig. Als er wieder zu sich kam mussten wir raus und dann … dann hatte ich eine Fehlgeburt.“ „Du warst schwanger? Warum hast du nichts gesagt?“ „Ich wusste es selbst erst seit ein paar Tagen und ich war auch noch bei keinem Arzt. Es war ungefähr die siebte oder achte Woche. Aber ich hab es verloren und zuerst war ich stark doch seit ich vorhin mit Heiji geredet habe, kam alles hoch und ich kann nicht mehr aufhören zu weinen.“ „War denn Heiji der Vater?“ „Auch.“ „Und Shinichi?“ ,fragte Eri nun leicht entsetzt. „Ja. Es war so knapp nach einander und … ach egal. Aber Heiji sagte mir vorhin dass er sich gewünscht hatte der Vater zu sein und küsste mich. Obwohl er doch Kazuha liebt.“ Eri atmete kurz durch und versuchte alles mal zu ordnen. Anschließend fragte sie ihre Tochter: „Dir geht es aber gut oder? Die Ärzte wussten davon?“ „Ja. Als ich zusammenbrach hat Heiji mich aufgefangen und Sonoko hat dem Arzt alles gesagt.“ „Und Heiji hat dich vorhin geküsst weil er irgendwie noch was für dich empfindet und gerne der Vater gewesen wäre. Aber du bist jetzt mit Shinichi zusammen. Aber Heiji liebt Kazuha auch noch.“ „Genau. Und ich will aber dass wir alle wieder Freunde werden. Wie früher.“ „Oh Spätzchen …“ ,begann ihre Mutter und nahm ihre Tochter fester in den Arm. „das wird dauern. Ich meine immerhin hat Shiho auch eine große Rolle gespielt und jetzt ist sie wieder da. Wenn du dir sicher bist mit Shinichi, dann fang jetzt mal mit ihm an. Lass die anderen und lass vor allem Zeit vergehen. Bei dir passierte innerhalb der letzten vier Monate so viel was bei anderen Teenager bis zum Erwachsenwerden ausreicht. Okay? Und komm mal mit.“ Sie nahm nun die Hand ihrer Tochter und beide standen auf als sie aus dem Zimmer gingen. Eri öffnete im Wohnzimmer neben dem Fernseher eine Schublade des Schrankes. Ran war etwas verdutzt. Was sollte das? Schließlich holte sie ein altes Foto heraus. „Gib mir dein Medaillon.“ ,sagte die Mutter mit einem sanften Lächeln. Ran legte ihre Kette ab und gab sie ihrer Mutter. Dort nahm sie das Foto von Ran, Sonoko, Shiho und Shinichi heraus und gab ein neues hinein, welches sie schnell zuschnitt. Sie nahm das andere Bild und legte es in die Schublade. Ran öffnete das Medaillon und da war ein Foto von Sonoko und ihr als sie in den Kindergarten kamen. Sofort kamen der jungen Schülerin Tränen in die Augen als die Mutter sagte: „Sonoko wird dir ewig bleiben. Ihr seid fast wie Schwestern aufgewachsen. Wenn sich alles mit Heiji, Shinichi, Kazuha und Shiho gelegt hat, macht ein neues Foto. Aber fürs erste, ist diese Vergangenheit die einzige mit der du dich beschäftigen kannst. Alles andere lass hinter dir. Okay?“ „Danke Mama.“ ,sagte Ran traurig aber auch mit einem Lächeln und umarmte ihre Mutter. Beide verweilten noch eine Zeit so und Ran spürte wie sehr ihr ihre Mutter Halt gab. Vor allem jetzt. Nach der Umarmung sah Eri ihre Tochter an, strich ihr die Tränen weg und sagte: „Du wirst eines Tages Mutter sein. Aber du hast noch genug Zeit. Wirst du Shinichi von dem Kuss erzählen?“ „Nein. Es war nur ein Ausrutscher und ich möchte Shinichi nicht wieder weh tun. Wir sollten endlich den Neuanfang machen.“ Eri nickte kurz, legte den Arm um ihre Tochter und fragte noch ob sie denn Hunger hätte denn sie selbst würde fast verhungern. Ran stimmte zu und schon bestellte Eri ein richtiges Mahl für sie und auch für Kogoro, welcher erst spät nach Hause kommen würde. Ein paar Tage waren vergangen. Heiji und Kazuha hatten sich ausgesprochen und flogen wieder zurück nach Osaka. Sie war nicht abgehauen sondern einfach in den Park gegangen da sie selbst überfordert war mit der Situation. Natürlich verabschiedeten sie sich bei allen und Ran wünschte ihnen viel Glück. Shiho hatte sich wirklich um das Haus von Shinichi gekümmert, bis schließlich seine Eltern auftauchten und sie in einem Hotel unterbrachten. Ran war jeden Tag bei Shinichi im Krankenhaus und erzählte ihm alle Neuigkeiten. Sie war auch froh dass er wenigstens zu Silvester wieder zu Hause sein konnte wenn er schon Weihnachten hier verbringen musste. Doch Shinichi war sehr optimistisch und einfach immer froh wenn er Ran sehen konnte. Immerhin war er wirklich von der Intensivstation in ein Einzelzimmer verlegt worden und seine Wunder verheilte sehr gut. Er stand auch immer schon mal auf und ging etwas den Gang auf und ab um nicht dauernd nur im Bett zu liegen. Ran war immer an seiner Seite und half ihm so gut es ging. Beide verhielten sich wie zwei schüchterne Teenager und gaben sich nur einen kurzen Kuss wenn mal niemand im Zimmer war. Dabei hatten sie doch eigentlich schon mehr als eine richtige Beziehung. Doch irgendwie wollten sie alles ruhig angehen. Zumindest aus Ran’s Sicht. Als sie wieder bei ihm zu Besuch war, die Krankenschwester den Verband fertig gewechselt hatte und rausging sagte Shinichi zu ihr: „Ich habe gestern mit dem Arzt geredet.“ „Und? Was sagt er?“ „Ich darf genau an Silvester nach Hause.“ „Shinichi, das ist wundervoll. Deine Eltern sind ja auch da und bleiben noch länger. Und der Jänner wird schnell vergehen und ab Februar studiere ich auch wieder hier an der Beika Universität.“ „Bist du Silvester bei mir?“ „Möchtest du es?“ „Unbedingt. Aber ich muss dich warnen.“ „Vor was?“ ,fragte sie etwas verunsichert. Er beugte sich sachte etwas zu ihr und antwortete: „Ich muss mich beim Sex noch sehr schonen und darf nur unten sein.“ Sofort lief Ran rot an und drehte sich weg als sie nur sagte: „Du bist ein Idiot.“ „Was denn? Vermisst du es nicht?“ „Ich vermisse dich.“ ,antwortete und sah ihn wieder an. „Ich dich auch.“ Beide lächelten sich an und sie küsste ihn ganz sachte. Doch Shinichi wurde schnell leidenschaftlicher als Ran vom Bettrand aufstand und sich sachte auf ihn setzte. Er setzte sich weiter auf, strich ihre Haare etwas zurück und küsste sie weiterhin leidenschaftlich. Seine Hände fuhren sachte über ihren Rücken und machten am Bund ihres Pullovers halt. Er fuhr unter den Pullover und schob ihn langsam nach oben. Ran lächelte während des Kusses etwas als er ihn beendete und leise fragte: „Was ist denn?“ „Was ist wenn jemand reinkommt?“ „Und? Wir küssen uns doch nur.“ Sie lächelte wieder, drückte ihn sachte zurück ins Bett und küsste ihn leidenschaftlich. Sie stützte sich mit einer Hand ab, während die andere sachte an seinem Hals lag. Er schob ihren Pullover immer weiter nach oben bis sie sich schnell aufsetzte, sich den Pullover selbst auszog und sich gleich wieder zu ihm beugte. Nun musste Shinichi grinsen, fuhr mit seinen Händen erneut über ihren Rücken und fuhr ihr auch gleich unter ihr Top. Ran strich ihm sanft über die Brust wo er nicht verletzt war und bewegte sogar sachte das Becken. Shinichi musste nun sogar ganz leise aufstöhnen als er ihr ruckartig das Top auszog. Ran sah ihm kurzzeitig wieder in die Augen als sie kurz von ihm aufstand, die Decke zurückwarf, ihre Stiefel und Jeans auszog, sich wieder auf ihn setzte und die Decke über zog. Shinichi sah sie mit großen Augen an und fragte: „Bist du sicher?“ „Wir küssen uns doch nur. Und so ist es bequemer.“ ,gab sie zurück. Er lächelte als Shinichi sie schon wieder zu sich zog und beide sich erneut leidenschaftlich küssen. Nun legte sich Ran mehr auf ihn und gerade als er mit seinen Fingern zu ihrem BH fuhr um diesen zu öffnen, klopfte es und die Tür ging auf. „Hallo Shinichi. Wie geht’s dir …“ ,Yukiko brach ihren Satz ab als sie zu den beiden sah. Ran zog die Decke etwas höher und beide sahen zur Tür und Ran sagte verlegen: „Hallo.“ Die ehemalige Schauspielerin blieb erstarrt in der Tür stehen als sie schließlich zu Boden sah und sagte: „Dein Vater holt nur einen Kaffee und ist in fünf Minuten da. Sollten wir dann erneut das Zimmer betreten, hoffe ich etwas anderes zu sehen.“ Sie drehte sich um und schloss die Tür. Sofort sprang Ran aus dem Bett, zog sich ruckartig alles an und gerade als sie in den letzten Stiefel geschlüpft und ihr Haar unter dem Pullover herauszog, öffnete sich die Tür wieder und Shinichi’s Eltern kamen herein. „Hallo Shinichi. Wie geht’s dir?“ ,fragte Yukiko nun als er die Beine etwas anzog und sich aufsetzte. „Danke Mama. Sehr gut. Die Ärzte hier sind wirklich spitze.“ „Ja. Und der Besuch gibt auch sein Bestes.“ ,gab sie zurück und sah zu Ran. Diese wurde leicht rot als sie Shinichi nur ein sanftes Küsschen auf die Wange gab und sagte: „Ich muss los. Bis bald Shinichi. Auf Wiedersehen, Mr. und Mrs. Kudo.“ Sie schnappte sich ihren Mantel und verließ schnellen Schrittes das Krankenzimmer. Draußen atmete sie noch einmal tief durch als sie ihr Smartphone aus der Tasche holte und Sonoko anrief während sie ging. „Musste das sein Mama?“ ,fragte Shinichi und sah seine Mutter genervt an. „Ja. Immerhin ist das ein Krankenhaus. Und hier sind die Menschen um gesund zu werden.“ „Also ich hab mich vorhin noch nie besser gefühlt, bis du reingeplatzt bist.“ „Moment mal.“ ,begann nun Yusaku und sah zwischen den beiden hin und her. „Was ist hier los? Yukiko du warst schon im Zimmer? Warum hast du dann davor gewartet?“ „Ganz einfach, weil ich den beiden die Chance gegeben habe ihr kleine Peepshow zu beenden.“ „Mama bitte …“ „Sie trug nur noch ihren BH. Den Rest konnte ich nicht sehen, aber ich nehme mal an es hat nicht mehr viel gefehlt dass ihr … und das in einem Krankenzimmer.“ Nun verstand auch Yusaku. Er musste sich sein Grinsen verkneifen als er seinen Sohn ansah, der einfach genervt war und fragte: „Okay, also du und Ran wolltet hier … verstehe. Aber, du kommst doch zu Silvester nach Hause. Warum könnt ihr nicht warten bis du zu Hause und ganz gesund bist? Ich meine immerhin sollte das erste Mal doch romantisch sein und nicht eine schnelle Nummer im Krankenbett.“ „Papa … das wäre nicht unser erstes Mal gewesen.“ „Was?“ ,entfuhr es beiden Elternteilen. „Aber ihr seid doch noch nicht lange zusammen.“ ,stellte Yukiko fest. „Könnt ihr euch noch erinnern als ich mit Sonoko und Ran abends aus gegangen bin und dann sicherheitshalber bei Ran übernachtet habe? Tja … da haben wir uns das erste Mal das Bett geteilt. Also wissen wir, was wir hier tun.“ Yukiko setzte sich und atmete tief durch. Yusaku musste etwas grinsen als er seinen Sohn dennoch wieder ernst ansah und fragte: „Aber ihr habt euch doch geschützt oder?“ „Ja. Natürlich.“ „Siehst du Yukiko? Unser Sohn passt doch auf. Lass ihn doch erwachsen werden.“ Sie verdrehte nur die Augen und wusste nicht mehr was sie antworten sollte. Das Bild von eben hatte sich zu sehr in ihren Kopf gebrannt. Shinichi legte sich nun wieder ins Bett zurück und sagte nun dass er müde sei. Die Eltern verabschiedeten sich wieder und Yukiko meinte noch dass sie das nächste Mal vorher anrufen würden und er Glück hatte das nicht Ran’s Eltern hereinkamen. Shinichi seufzte laut und legte die Hände auf sein Gesicht als seine Eltern endlich gegangen waren. Dann nahm er sein Smartphone vom Nachttisch und schrieb Ran: ‚Hi. Sorry wegen vorhin. Sehen wir uns morgen? ;)‘ Er wartete kurz als schon eine Antwort kam: ‚Hi. Kein Problem. Ja klar, ich komme Vormittag vorbei. Schlaf gut. xxx‘ Shinichi lächelte kurz als er sein Smartphone wieder auf den Nachttisch legte, das Licht ausschaltete und versuchte zu schlafen. Nach zwei weiteren Tagen war endlich Silvester. Shinichi konnte nach Hause. Seine Eltern holten ihn ab, obwohl er Ran erwartet hatte. Doch sie sagte ihm, sie hätte noch etwas zu tun. Was Shinichi nicht wusste, dass Ran bereits seit drei Tagen mit Sonoko zusammen eine ‚Willkommen daheim‘ Party organisierte. Sie hatte natürlich auch Heiji mit Kazuha und Shiho eingeladen. Es sollte zeigen dass sie alle wieder Freunde werden könnten, wenn die Zeit soweit ist. Ran richtete im Haus der Kudo’s noch den letzten Rest her als Sonoko noch ein paar Ballons mit Helium befüllte, eine Schnur herum band und sie einfach an die Decke fliegen ließ. Als sie die letzten Ballons fertig hatte kam sie schließlich zu Ran und fragte: „Und? Habt ihr es nochmal probiert? Also im Krankenbett?“ „Nein. Die Angst war viel zu groß dass vielleicht sogar meine Eltern auftauchen würden. Und jetzt hör bitte auf, sie sind auch da.“ „Na gut ich hör auf. Aber nur wenn du mir versprichst dass du ihn heute Nacht verwöhnst.“ Ran grinste Sonoko nur an und diese fasste es als ein ‚Ja‘ auf. Schon drehte sie sich wieder um und ging zu Makoto um ihm einen Kuss zu geben. Da kam Heiji bei der Haustüre herein und sagte zu allen: „Okay, das Taxi ist eben vorgefahren und sie kommen gleich herein.“ Alle stellten sich in die Bibliothek und zogen die Vorhänge zu dass es etwas dunkler war. Yusaku öffnete die Haustüre und fragte Shinichi: „Willst du erst mal in dein Zimmer oder trinkst du mit deinen Eltern noch einen Kaffee?“ „Ich würde gerne Ran anrufen und fragen wann sie Zeit hat. Immerhin dachte ich sie, sie holt mich ab.“ „Ach Spätzchen. Ran hatte anderes zu tun.“ ,sagte schließlich Yukiko. Shinichi ging zu der abgedunkelten Bibliothek als schon das Licht angeschaltet wurde und alle Freunde laut: „Willkommen zu Hause!“ riefen. Shinichi musste lachen als er Ran ansah und sofort zu ihr ging. Beide sahen sich an und er sagte: „Danke.“ „Immer gerne.“ Sie küssten sich zärtlich als die anderen klatschen begannen. Shinichi’s Eltern waren froh dass die Überraschung gelungen war. Alle setzten sich erst mal zusammen und aßen etwas von dem auswahlreichen Essen welches Sonoko bestellt hatte. Bis Mitternacht waren es immerhin noch ein paar Stunden. Doch die Zeit verging schneller als man es dachte und schon bald war die ‚Willkommen zurück‘ Party zu einer Silvesterparty geworden wo Sonoko anfing Sekt, Tequilla und Mojitos auszuteilen. Shinichi durfte wegen der Antibiotika nur Wasser trinken und seine Freundin schloss sich ihm an. Schließlich spielten sie einige Spiele und es wurde viel gelacht. Ran’s und Shinichi’s Eltern hielten sich die meiste Zeit in der Küche auf und redeten darüber wie viel einfacher es noch war als ihre Kinder wirklich noch Kinder waren. Schließlich kam Shinichi um zehn Minuten vor zwölf zu den Eltern rein und sagte: Würdet ihr bitte auch in die Bibliothek kommen? Das wollt ihr nicht verpassen.“ Alle vier sahen sich verwundert an und standen auf als sie Shinichi in die Bibliothek folgten. Er sah sich um und alle Freunde standen herum als er Ran entdeckte und sie zu sich rief. Sie kam zu ihm und er sagte: „Ich möchte dir und allen hier danken. So zu Hause willkommen zu sein, hatte ich schon lange nicht mehr. Und vor allem an Silvester, dann kann es nur ein Zeichen sein dass das neue Jahr gut wird. Eigentlich hatte ich vor mich hinzuknien, aber das schaffe ich noch nicht deshalb …“ ,er atmete tief durch und holte plötzlich den Verlobungsring aus seiner Hosentasche und hielt in Ran hin. „…muss es so gehen. Ran, liebe meines Lebens. Willst du mich heiraten?“ Ihr kamen sofort die Tränen als sie sofort antwortete: „Ja! Natürlich.“ Und schon küssten sie sich zärtlich als Sonoko im Hintergrund laut rief: „Ein gutes, neues Jahr euch allen!“ Alle wiederholten das, auch Ran und Shinichi nachdem sie sich wieder voneinander gelöst hatten. Sofort kam nun Sonoko und sah sich den Ring an. In dieser Situation schimmerte er viel mehr und sah auch viel prunkvoller aus. Da kamen auch schon die Eltern und gratulierten den beiden. Heiji und Kazuha standen noch etwas abseits als sie ihn ansah und fragte: „Alles okay?“ Er nickte und lächelte. Sie bemerkte dass es ihm dennoch etwas grob tat doch er hatte sich für Kazuha entschieden und er liebte sie auch. Ran und Shinichi sollten auch endlich ihr Glück genießen. Da kamen die beiden zu den Osaka Freunden und Kazuha umarmte Ran sofort und gratulierte. Heiji umarmte Shinichi vorsichtig als dieser ihn danach ansah und fragte: „Ich hoffe doch sehr dass du mein Trauzeuge bist.“ „Es wäre mir eine Ehre, Shinichi Kudo.“ Anschließend umarmte auch Kazuha Shinichi vorsichtig und Ran nahm Heiji in den Arm. Dann flüsterte er ihr leise zu: „Danke.“ Sie sah ihn an und nickte lächelnd. Shinichi sah sich wieder um und bemerkte gerade wie Shiho in den oberen Stock ging. Er entschuldigte sich kurz bei Ran und ging seiner Ex nach. Ran sah zu den beiden als sie auch nachgehen wollte, doch Kazuha sie zurück hielt und sagte: „Lass ihn. Das müssen sie endgültig alleine klären. Du weißt doch wie das ist.“ „Ja. Du hast Recht.“ Da kam Eri schon mit dem Fotoapparat und machte ein paar Fotos vom Fest. Viele tanzten und ein paar redeten einfach über alles Mögliche. Ran blieb währenddessen bei Heiji und Kazuha stehen und redete mit ihnen. Shinichi kam in das Gästezimmer hinein indem Shiho gerade noch verschwunden war. Er ließ die Tür offen und fragte: „Kommst du klar?“ „Sicher. Ich brauche nur kurz ein paar Minuten für mich um das zu verarbeiten.“ „Shiho … du wusstest es.“ „Ja, aber wenn es so offiziell passiert ist es dennoch ein Schlag ins Gesicht. Ich meine ‚Liebe meines Lebens‘? Was war ich für dich? Eine schnelle Nummer für zwischendurch?“ „Du weißt genau dass das nicht wahr ist!“ ,sagte er etwas lauter. „Ich habe dich auch einmal geliebt aber die Liebe zu Ran war immer stärker. Wie oft sollen wir das noch durchgehen und bereden? Wie oft wirst du noch einfach abhauen und dann wieder auftauchen? Shiho, es könnte für und alle leichter sein, wenn du nur nicht so ein Sturkopf wärst und alles hundert Mal hinterfragen müsstest.“ „Sie war schwanger! Und jetzt sei ehrlich … wer war der Vater? Warst du es?“ „Das wussten wir nicht. Es hätte auch Heiji sein können.“ Beide schwiegen kurz und bemerkten nicht wie sich Yukiko angeschlichen hatte und alles mithörte. „Aber sie ist die Liebe deines Lebens. Welche, wenn du nicht angeschossen wurdest, eventuell das Kind eines anderen bekommen hätte. Wie hättest du damit weitergelebt? Jeden Tag zuzusehen wie sich Heiji dann wieder in euer Leben drängt und ihr eine Dreierbeziehung führt? Hinterfrage du doch mal warum es überhaupt so weit kommen konnte.“ „Das werde ich aber nicht. Ich habe genug davon alles zu hinterfragen und meine Beziehung in Frage zu stellen. Ich liebe Ran und sie liebt mich. Und nur das zählt jetzt. Wir sind seit knapp einer Stunde verlobt und anstatt endlich mit der Vergangenheit aufzuräumen pickst du dir längst ausgesprochene Geschehnisse heraus. Warum?“ „Weil ich es hätte sein sollen.“ Shinichi sah sie etwas erschrocken an. Sogar Yukiko erschrak kurz. „Verstehst du denn nicht wie sehr ich dich immer noch liebe. Wie sehr ich dich immer geliebt habe? Aber eine Nacht mit Ran und alles was wir hatten war gelöscht. Ich sollte da unten stehen mit dem Verlobungsring am Finger und sie sollte bei ihrem Osaka Typen bleiben.“ Shinichi sah zu Boden und atmete tief durch. Shiho drehte sich kurz zum Fenster, strich sich die Tränen weg und drehte sich wieder zu ihm. Er sah hoch und schüttelte kurz den Kopf als er sagte: „Aber es ist vorbei. Ich kann mich nur nochmal dafür entschuldigen dass ich dir weh getan habe, aber ich habe mich für Ran entschieden. Und es tut mir Leid dass ich dich damals betrogen habe.“ Yukiko zuckte zusammen. Ihr Sohn war ein Betrüger? Er hatte doch tatsächlich Shiho mit Ran betrogen? Das war also sein erstes Mal? „Sag mir nur eines noch Shinichi, dass ich dich endgültig anfangen kann, aus meinem Gedächtnis zu streichen.“ „Was?“ „Wenn du mich geküsst, berührt und mit mir geschlafen hast … hast du da wirklich mich gesehen oder an sie gedacht?“ „Das weißt du genau.“ ,antwortete er und sah sie etwas wütend an. Sie nickte nur kurz und strich sie die restlichen Tränen weg als Yukiko nun um die Ecke kam und klopfte. Da sagte sie gleich: „Hey, Eri möchte gerne ein Gruppenfoto machen. Kommt ihr?“ „Ich komme sofort.“ ,gab Shinichi zurück als Shiho nur an ihm vorbei eilte und kurz im Badezimmer verschwand. Shinichi wollte auch rausgehen als seine Mutter ihn zurück hielt und fragte: „Ist das wahr was ich da gehört habe?“ „Was?“ „Dass du Shiho mit Ran betrogen hast?“ „Ja. Und ich bin nicht stolz darauf, glaub mir. Aber können wir das morgen oder übermorgen durchgehen? Ich würde heute einfach nur in Ruhe unsere Verlobung und das neue Jahr feiern.“ Er ging bei seiner Mutter vorbei und hinunter. Ran erwartete ihn schon als er sofort zu ihr kam und sie küsste. Sonoko pfiff im Hintergrund gleich als Eri schnell auch davon ein Foto machte. Anschließend kam auch Yukiko mit Shiho herunter und es konnte ein Gruppenfoto gemacht werden. Gleich darauf verschwand Shiho ohne sich zu verabschieden. Ran bemerkte das nur als diesmal sie ihr nachlief und beim Tor kurz aufhielt. „Shiho…“ „Ich wünsch euch alles Gute. Macht‘s gut.“ „Shiho, es tut mir leid. Alles was schief gegangen ist.“ „Ich weiß. Mir auch.“ Da stieg die kurzhaarige schon in ein Taxi und fuhr davon. Ran kam wieder hinein und feierte mit den anderen weiter. Doch nach knapp einer weiteren Stunde nahm Shinichi seine Verlobte an der Hand und flüsterte ihr zu: „Komm mit.“ Beide verschwanden nun nach oben in sein Zimmer als er die Tür abschloss. Sie lächelte zu ihm und er sagte: „So kann uns niemand stören.“ „Bei was denn?“ ,fragte sie neckisch. Da kam er allerdings schon zu ihr, zog ihr das Shirt aus und öffnete auch gleich ihre Hose. Während sie ihre Hose hinunterzog, zog er sein Hemd und Hose aus. Beide sahen sich wieder an als Shinichi ihr sanft über die Wange strich und sagte: „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Schon küssten sich beide zärtlich und sie zog ihm zum Bett. Er legte sich sachte hin und sie setzte sich auf ihn als er grinsen musste und sagte: „Diesmal kommt niemand rein.“ „Das hoffe ich doch. Immerhin muss ich sanft sein. Und dann dauert es.“ Er lächelte als sie ihn wieder küsste und er ihr schon den BH öffnete und ihn auszog. Sie kniete sich nun auf, drehte sich um und zog ihm seine Boxershorts aus. Anschließend stand sie auf und zog sich ihr Höschen aus. Langsam setzte sie sich wieder auf ihn und bewegte sachte ihre Hüfte. Ihn erregte es bereits so dass er stöhnen musste. Sie beugte sich auch mit dem Oberkörper hinunter und küsste ihn. Da hob sie ihre Hüfte wieder an, wartete kurz bis sein Glied stand und setzte sich wieder auf ihn. Shinichi legte gleich seine Hände an ihren Hintern und drückte etwas zusammen als beide stöhnen musste. Er stieß einmal von unten als sie den Kuss unterbrach und lächelnd sagte: „Nicht anstrengen.“ Er lächelte wieder sie sie sich aufsetzte und ihre Hüfte schnell kreiste. Shinichi wusste, durch die lange Stille im Bett, konnte er diesmal nicht lange durchhalten. Er versuchte es doch seine Verlobte machte einfach immer weiter das er schließlich einmal laut aufstöhnen musste, genau da wo sie hörten dass draußen am Gang ein paar Leute standen. Sie sah zu ihm und beendete ihre Bewegungen als er nur sagte: „Tut mir leid.“ „Nein. Es war wundervoll.“ Sachte legte sie sich an seine Seite und er deckte sie und sich zu. Beide sahen sich nochmal an und gaben sich einen Gute Nacht Kuss. Ab jetzt begann ihr neues Leben zu zweit. 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