Der schmale Grat zwischen Freundschaft und Liebe von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 25: Kompliziert ----------------------- Heiji öffnete die Augen und sah aus dem Fenster. Es war ein bewölkter Tag und es wurde draußen auch schon kälter. Man merkte dass der Herbst bereits da war und der Winter nicht länger auf sich warten lies. Ein leichter Seufzer kam aus seinem Mund als er sich aufsetzte. Kazuha hatte ein eigenes Zimmer genommen. Auch wenn er sich zu seinen Gefühlen ihr gegenüber zu seinen Gefühlen bekannt hatte, bevor er nicht noch einmal mit Ran gesprochen hatte wollte er nichts überstürzen. Er warf die Decke zurück und stand auf. Als er vor dem Fenster stand und hinaussah dachte er an die Zeit zurück wie alles begann. Warum hatte er nur etwas mit Ran angefangen? Warum hatte er ihr den Ausrutscher mit Shinichi nicht einfach verziehen? Es wäre so vieles einfacher wenn gewisse Sachen einfach nicht geschehen wären. Er dachte auch daran wie es wohl wäre wenn Kazuha nicht aufgetaucht wäre. Plötzlich klopfte es an seine Zimmertür. Schnell schlüpfte Heiji in seine Jeanhose und kam zur Tür. Er öffnete als Kazuha vor ihm stand und fragte: „Ausgeschlafen?“ „Nicht wirklich.“ ,antwortete er und ging wieder zurück. Kazuha bemerkte sofort dass er oben ohne war und sofort fiel ihr auf dass er trainiert hatte. Sie kam ihm nach und warf die Tür zu als sie wieder fragte: „Hast du überhaupt geschlafen?“ „Ein paar Stunden bestimmt.“ Er stand wieder vor dem Fenster und sah hinaus als sich Kazuha neben ihn stellte und noch sagte: „Ich hätte nicht zurückkommen sollen. Oder?“ Er sah sie nur traurig an. Kazuha wusste dass er zustimmen würde. Sie wusste auch dass er sie liebte aber es wohl nie wieder so sein könnte wie damals, bevor sie ging. „Was kann ich tun dass du mir verzeihst?“ „Nichts. Mit der Zeit wird es schon.“ „Heiji … diese Zeit kann Jahre beinhalten. Ich bin nicht wie Ran die Jahre auf einen Mann wartet der sie dann verletzt. Ich weiß du liebst sie noch. Und ich hoffe für dich dass ihr eine Aussprache habt bei der ihr alle Zufrieden seid. Aber ich habe schon immer gesagt dass ich mich nicht zwischen euch stellen werde.“ Sie nahm kurz seine Hand als er sie weiter ansah und sie nur noch lächelte. Anschließend ging sie wieder zur Tür. „Du gehst wieder? Haust einfach so ab? Wohin diesmal, nach New York?“ „Hör auf. Ich fliege nach Osaka.“ Da wurde seine Stimme etwas lauter und wütend: „Wieso sollte ich es dir glauben? Damals sagtest du auch wir sehen uns wieder und zwei Tage später bist du nach Shanghai abgehauen. Also wohin haust du wieder ab?“ Nun war es genug. Zuerst war er ein Arsch, dann küsste er sie, gestand vor mehreren Leuten inklusive Ran dass er Kazuha noch liebte und jetzt behandelte er sie wieder wie Dreck? Sie drehte sich um und sagte ebenfalls lauter und wütend: „Weißt du was, mir reicht es. Immer wieder habe ich in der Oberschule versucht dir klar zu machen dass ich in dich verliebt bin. Aber du warst zu sehr mit Detektivspielchen beschäftigt. Wenn eine andere mit dir geflirtet hat hast du ein paar coole Sprüche raus geklopft und bist verschwunden. Allerdings habe ich dir einen Abschiedsbrief geschrieben, eine Woche bevor ich beschlossen hatte weg zu gehen. Stell dir vor, ich habe mein Leben nicht mehr nach deinem gerichtet. Ich habe mein eigenes Leben geführt mit einem Mann der mich respektierte und liebte. Und dafür bestrafst du mich? Was hast du denn gemacht? Mir zwar auf den Flughafen gefolgt aber hast deine sonst so große Klappe nicht aufbekommen. Und danach? Hast du den Brief je gelesen? Hast du mich auch nur einmal angerufen und gesagt ich solle zurück kommen? Nein! Du hast auf stur geschaltet und dich eben einfach an die nächste rangeschmissen die gerade genauso ein gebrochenes Herz hatte wie du.“ „Das stimmt nicht. Ich habe es mit ihr ernst gemeint.“ ,gab er gleich zurück. „Ach nein? Wie lange hat es denn gehalten wenn du es ernst meintest?“ Er schwieg. Sie wusste dass sie recht hatte, immerhin hatte er ihr alles erzählt. Wieder dachte er an ‚was wäre wenn‘ doch er wusste es würde nie eintreten. Sie sah ihn kopfschüttelnd an als sie ihre Tränen mit aller Kraft zurückhalten konnte und noch wütend sagte: „Also gib nicht dauernd anderen die Schuld für dein handeln. Du hättest mich zurück holen können oder es mit Ran wirklich ernst meinen können, aber hast du nicht.“ Sie drehte sich wieder um und wollte hinaus stürmen als er sich allerdings vor sie stellte und ebenfalls noch wütend sagte: „Das ist so typisch für dich. Jetzt nachdem du deine Meinung gesagt hast stürmst du raus. Wie schon immer. Aber was ich noch dazu zu sagen habe interessiert dich nicht stimmt‘s?“ „Dann sag es doch. Los, ich bin hier. Wirf mir alles vor was dich die letzten Monate anscheinend gequält hat.“ Er sah sie an doch anstatt weiterhin mit ihr zu streiten sah er sie nur an. Kazuha wartete auf seine Aussagen dass sie ihn immerhin das Herz gebrochen hatte und dass sie egoistisch war doch stattdessen sah er sie weiter an. Sie wusste, es kam nichts mehr und wenn er sie jetzt eben wieder ignorieren sollte würde sie damit leben. Wie schon die Zeit vor ihrem weggehen. Sie wollte an ihm vorbei als er schließlich mit etwas ruhigerer Stimme sagte: „Als du weggegangen bist, dachte ich es wäre besser weil ich sah wie glücklich du ausgesehen hast mit ihm. Und kaum dass ich dich anrufen wollte, legte ich auf weil ich einfach zu feige war dir das zu sagen was ich dir schon vor dem Schulabschluss sagen wollte.“ „Und das wäre?“ „Ich habe nie aufgehört dich zu lieben.“ Sie sah in seine Augen und erkannte den Schmerz wieder, welchen sie bereits sah als sie vor ein paar Tagen wieder zurück gekommen war. Sie kam zu ihm, legte ihre Hände an sein Gesicht und zog ihn zu sich. Ein Kuss entfachte zwischen beiden als er seine Hände an ihren Rücken legte und sie fest an sich drückte. Wieso hatte er ihr das nicht schon damals am Flughafen zugerufen bevor sie einstieg? Wieso hatte er sie nie angerufen und ihr am Telefon einfach gesagt was er empfand. Weil er zu feige war. Und jetzt sah er es auch endlich ein. Beide steuerten langsam aufs Bett zu als sie sich hinlegten. Ran deckte bereits den Frühstückstisch als ihre Mutter aus dem Zimmer kam und fragte: „Du bist schon auf? Wann bist du denn nach Hause gekommen?“ „Weiß ich nicht mehr. Aber sag mal Mama, kannst du diese leckeren Pancakes machen welche dir als einziger immer gelingen? Ich liebe sie einfach schon so lange.“ „Aber sicher doch mein Schatz.“ Ihre Mutter ging in die Küche hinein und kaum hatte sie die Milch aus dem Kühlschrank geholt kam sie wieder heraus, blieb im Türrahmen stehen und sah zu ihrer Tochter welche noch weiter den Tisch deckte. „Sag mal Spätzchen,“ ,begann sie und Ran sah zu ihr. „Was habe ich dir noch schnell für ein Kleid zur Einschulung in die Mittelstufe gekauft? Du weißt schon, an dem Tag musstest ihr keine Schuluniform tragen.“ „Ein gelbes mit Blumen drauf. Ich wollte es allerdings nicht anziehen weil ich doch kein ‚kleines Mädchen‘ mehr war. Somit hast du mich mit einer engen Jeans und einem etwas ausgeschnittenen Shirt mit Weste darüber gehen lassen. Ich trug da auch Schuhe mit leichten Absätzen. Paps hat zwar getobt aber Shinichi hat mir an diesem Tag das erste Mal richtig hinter her gesehen.“ Eri erstarrte kurz. Doch schon quietschte sie, rannte zu ihrer Tochter und umarmte sie als sie laut sagte: „Du kannst dich erinnern! Oh mein Gott, ist denn alles zurück?“ „Alles Mama.“ ,sagte sie lächelnd als sich beide wieder umarmten. Durch den Krach wurden die Männer geweckt als Kogoro aus dem Schlafzimmer und Shinichi aus Ran’s Zimmer heraus sahen und gleichzeitig fragten: „Was ist denn los?“ „Ran kann sich wieder an alles erinnern!“ ,rief Eri voller Freude als Kogoro zu ihnen rannte und Ran ebenfalls umarmte. Shinichi stand grinsend in der Tür als Eri ihn fragte: „Freust du dich nicht?“ „Doch. Und wie. Allerdings weiß ich es bereits seit gestern Nacht.“ „Seit gestern … Nacht?“ ,fragte Eri frech und sah ihre Tochter an. Ran nickte lächelnd als ihre Mutter wieder in die Küche ging und sagte: „Ich hoffe ihr habt aufgepasst. Ich bin noch zu jung um mich Großmutter zu nennen.“ „Mama!“ ,rief Ran ihr nach als Kogoro so tat als hätte er es überhört und ins Badezimmer verschwand. Ran kam zu Shinichi, gab ihm einen sanften Kuss und fragte: „Lust auf Pancakes?“ „Wer macht sie?“ „Meine Mutter. Das ist das einzige was sie gut kochen kann.“ Beide kicherten als Shinichi seine Freundin schließlich an der Hand nahm, wieder ins Zimmer zog und die Tür schloss. Gleich darauf drückte er sie sachte dagegen und stand ganz knapp vor ihr. Sie sah in seine blauen Augen und lächelte als er fragte: „Ist das Wirklichkeit?“ „Ja.“ „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ „Neuanfang?“ „Unbedingt.“ Beide küssten sich zärtlich als sie schon ihre Arme um ihn legte und er seine Hände an ihre Taille legte. 1 Monat später: Ran war in ihrer kleinen Studentenwohnung und las gerade nochmal ihre Unterlagen für die morgige Klausur durch. Sie hatte zwar bereits einen Antrag auf Versetzung an die Uni in Tokio gestellt aber vor dem nächsten Halbjahr ging es nicht. Somit musste sie noch knapp 4 Monate warten bis sie wieder nach Tokio ziehen konnte. Mit Shinichi lief es gut und sie hatten die Vergangenheit hinter sich gelassen. Die Aussprache zwischen ihm und Heiji verlief auch gut. Immerhin hatten sie beide Mist gebaut und entschuldigten sich dafür. Heiji wollte auch noch mal mit Ran reden doch sie wollte einfach alles zurück lassen. Es war ein Neuanfang für alle und er lief gut. Kazuha studierte auch wieder doch sie wohnte bei ihren Eltern. Sie und Heiji waren nicht wirklich offiziell zusammen aber auch nicht wirklich Single. Aber immerhin war es deren Sache. Sie trafen sich zwar immer und man merkte das auch im Bett was lief aber zugeben dass sie in einer Beziehung wären, würde keiner der beiden. Ran seufzte kurz, schlug schließlich ihr Buch zu und lehnte sich zurück. Es passte im Moment nichts mehr in ihren Kopf. Als sie auf die Uhr sah, bemerkte sie dass in knapp zehn Minuten ihr Karatetraining begann. Sofort erwischte sie ihre Sporttasche, warf ihr Handy hinein und eilte aus der Tür. Doch kaum war sie die Treppen hinunter geilt musste sie schon in die nächste Toilette laufen. Der ganze Stress, die Eile und die Aufregung bald wieder nach Tokio zu ziehen tat ihrem Magen sowie dem Kreislauf nicht gut. Gerade noch auf der Toilette angekommen übergab sie sich auch schon und merkte wie ihr schwindelig wurde. Nachdem ihr Magen leer war, kramte sie schnell in ihrer Tasche nach der Wasserflasche. Sie wischte sich den Mund ab und nach dreimal ausspülen, trank sie die restliche Flasche leer. Sie saß am Boden und lehnte sich gegen die Wand. Sie hatte wohl zu viel um die Ohren und einfach vergessen mal einen Tag in der Woche abzuschalten. Nachdem die Flasche ausgetrunken war, stand sie langsam auf und verließ die Toilette. Vor dem Waschbecken wusch sie ihr Gesicht, spülte nochmal den Mund aus und trocknete sich mit den Tüchern sachte ab. Gerade als sie wieder ihre Tasche hochhob und gehen wollte kam Kazuha herein. „Hallo Ran.“ „Hallo.“ „Du siehst nicht besonders gut aus. Ist alles okay?“ „Nein. Wird wohl ein Magenvirus sein. Ich geh wieder in mein Zimmer.“ „Mach das. Sag Bescheid falls ich dir etwas bringen kann.“ Ran nickte nur dankend und verließ so schnell es ging den Raum. Länger mit Kazuha reden konnte sie noch nicht. Es war zwar zwischen ihnen beiden nichts vorgefallen aber Ran schaffte es einfach nicht. Als sie wieder in ihrer kleinen Wohnung war, warf sie die Tasche zu Boden und ging erst mal Zähne putzen. Danach legte sie sich ins Bett und schlief sofort ein. Ihr Körper sendete ihr schon seit ein paar Tagen Warnsignale aber Ran wollte sie nicht ernst nehmen. Am nächsten Morgen wachte Ran entspannt auf und ihr Magen fühlte sich schon wieder erholt an. Ihr Blick fiel kurz auf die Uhr als sie gleich aus dem Bett stieg und sich unter die Dusche stellte. In knapp einer Stunde ging ihre Klausur los und irgendwie fühlte sich ihr Kopf nur leer an. Nachdem sie angezogen und ihre Haare halb geföhnt hatte, schnappte sie ihre Unterlagen und eilte aus dem Zimmer. Auf dem Weg dorthin stieß sie plötzlich mit Heiji zusammen. Sofort legte er seine Hände an ihre Oberarme und hielt sie fest dass beide nicht umfielen. Ran sah in seine Augen und brachte kaum einen Ton heraus. Seit ihrem Streit hatten sie nicht mehr miteinander geredet obwohl er es mehrmals versucht hatte. „Entschuldige bitte.“ ,sagte sie und löste sich von ihm. „Schon gut. Wo willst du denn so schnell hin?“ „Zur Klausur. Bis dann.“ Gerade als sie weitergehen wollte fragte er: „Geht’s dir schon besser?“ „Was meinst du?“ „Kazuha hat mir nur erzählt dass sie sich Sorgen um dich gemacht hat weil du gestern aus der Toilette kamst und so blass warst.“ „Es ist alles okay.“ ,gab sie zurück und ging weiter. Heiji und Kazuha waren sich wohl schon nahe gekommen wenn sie gleich mit ihm über alles redete. Was interessierte die beiden ihre Gesundheit? Aber das war ja jetzt egal. Sie musste sich nur noch auf die Klausur konzentrieren und diese positiv abschließen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)