Genieße den Augenblick von Eona_ ================================================================================ Kapitel 17: Kapitel 17 ---------------------- Ich schlief tief und fest. War ich noch im Park? Oder schon Zuhause? Wo ich auch immer war, meine letzten Gedanken waren in der Vergangenheit, damals, als ich noch mit Castiel befreundet war. Mein Unterbewusstsein ließ mich alles noch einmal sehen, wie eine kleine Zeitreise, verpackt in einen Traum. Ich weiß noch, als ich noch mit Castiel befreundet war, wirkte ich wie ein völlig anderer Mensch! Ich war ausgeflippt, ständig an reden und immer am lachen. Meine Mitschüler beschrieben mich immer als Sonnenscheinchen, als offen natürlich. Ich konnte nie den Mund halten und hatte eine übertriebene Mimik und Gestik. Warum war ich früher so? Rosalia meinte, es lag daran das ich glücklich war. Es war immer der selbe Ablauf: Morgens gingen Castiel und ich zusammen zur Schule, in den Stunden war ich bei Rosalia, da ja Castiel eine Klassenstufe höher war als ich. In der Pause saß ich wieder bei meinen besten Freund, wir alberten rum und redeten meistens über Musik. Wir hatten allerdings Unterschiedliche Musikrichtungen, ich mochte klassische oder ruhige Musik mit melankolischen Texten, Castiel liebte Rock-Musik, laut schwungvoll und voller Energie. Nach der Schule gingen wir zusammen wieder nach Hause und halfen meiner Mutter beim kochen. Unsere Mütter waren seit ihrer Kindheit beste Freundinnen gewesen, deswegen kannten wir es nicht anders als ständig zusammen zu sein. Nie hätte ich gedacht das sich daran etwas ändert... Es war ein schleichender Prozess, doch nach und nach entfernte sich Castiel immer mehr von mir. Er war immer öfter in den Pausen bei Debrah, seiner Klassenkameradin, dann fing es an das er sie hin und wieder nach Hause brachte, oder sich nach der Schule mit ihr traf. "Sorry heute hab ich keine Zeit.", "Sorry heute hab ich was anderes vor." oder "Hay, wir müssen ja nicht immer zusammen nach Hause gehen, oder?" , waren die Sätze die ich immer öfter zu hören kriegte. Es verpasste mir einen stich, jede Abfuhr fühlte sich an als ob man auf mich einprügelte. Ich vermisste ihn, auch wenn wir uns trotzdem jeden Tag sahen. Dadurch merkte ich wie wichtig er mir wirklich war und das ich ihn liebte. Ich liebte ihn, nicht nur als besten freund oder wie einen Bruder und es schmerzte mich zu sehen wie er sich von mir entfernte. Ich liebte ihn, aber ich traute mich nicht es ihn zu sagen. Ich hatte Angst das er noch mehr auf Abstand geht, hatte Angst verletzt zu werden. Ich war Feige! Nur Rosalia erzählte ich davon. Seitdem Castiel sich mehr und mehr von mir entfernte, wurde die Freundschaft zu ihr immer stärker. Als ich ihr von meinen Gefühlen erzählte, war sie nicht gerade erstaunt, sie hatte es sich schon gedacht. "Als ihr noch so intensiven Kontakt hattet hast du gestrahlt. Du warst das reinste Sonnenscheinchen, aber jetzt... Ich sehe dich kaum noch Lächeln, seit ihr weniger Zeit miteinander verbringt. Du wirst auch immer schweigsamer. Ich dachte mir schon das es mit der Liebe zutun hat. Du hast Liebeskummer!" Liebeskummer... Verliebt sein... Das war alles so neu für mich. Mein blick ging immer wieder sehnsüchtig zu Castiel, aber der redete und lachte mit Debrah... Ich veränderte mich, ich wollte weiblicher wirken. Statt Hosen und T-shirts trug ich Röcke, Blusen und Kleider, in der naiven Hoffnung er würde mich anders wahrnehmen. Ich wollte nicht mehr der Kumpel sein, der beste Freund. Doch es fiel ihn nicht mal auf das ich mich verändert hatte, sein Blick war schon fest auf Debrah gerichtet. Seine ganze Aufmerksamkeit gehörte ihr. Meine einzige Chance sein Interesse auf mich zu ziehen war, ihm meine Gefühle zu gestehen. In der Pause kam ich zu ihn, auch wenn Debrah dabei war. "Ich muss dir was wichtiges sagen... Hast du nachher Zeit?" Als ich das sagte hatte ich einen Kloß im Hals, die Angst vor Zurückweisung war zu groß. "Klar, ich würd sagen nach der Schule? Ich muss dir nämlich auch etwas sagen." Ich wünschte ich könnte diesen Tag aus meinen Gedächtnis streichen... Wir saßen uns gegenüber, Fenster an Fenster. Warum wir wichtige Dinge immer am Fenster besprachen weiß ich nicht mehr, vielleicht damit wir uns zurückziehen konnten wenn es uns zu viel wurde? "Hay Ada... Bevor du was sagst, ich muss dir erstmal was erzählen!" "Was denn?" Mir stieg die Hitze in den Kopf, wollte ich seine Neuigkeit wirklich wissen? "Ich bin jetzt mit Debrah zusammen." Mein Magen zog sich zusammen, mein Kopf glühte als hätte ich Fieber, mein Herz schmerzte so heftig, das ich es nicht beschreiben konnte und der Kloß in meinen Hals lies mich nicht sprechen. Wie ich es schaffe nicht gleich los zu heulen fragte ich mich bis heute. "Ada? Alles okay? Was wolltest du mir eigentlich sagen?" Ich versuchte etwas zu sagen, aber es gelang mir nicht ganz. "Egal... Schön für euch...", quälte ich mir raus und schloss das Fenster. Seit dem war mein Fenster meist geschlossen, ich wollte nicht mehr hören was in seinen Zimmer geredet wurde. Meine Augen öffneten sich schwerfällig. Nach ein paar mal Blinzeln stellte ich fest das ich in meinen Zimmer war. Zurück in der Gegenwart, zurück im hier und jetzt. Ich schob meinen Traum, oder besser gesagt meine Erinnerung aus meinen Gedanken und versuchte alles in meinen Kopf zu ordnen und sah mich um. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)