Genieße den Augenblick von Eona_ ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- Ich versuchte Leigh's Blick aus dem Weg zu gehen, seinen ANBLICK sowieso. Wahrscheinlich machte ich dabei eine witzige Figur, denn immer wenn ich zu Lysander sah, bemerkte ich wie er sich ein Lachen verkniff. Doch ich sah keinen anderen Weg, denn jeder Blick würde mich verraten! Jedes Lächeln, jede freundliche Geste würde in mir ungewollt Hoffnung aufbrennen lassen. Warum tat ich mir das alles nur an? Warum hab ich nicht *Nein* gesagt? Ich zuckte zusammen, als ich eine Hand auf meinen Kopf spürte und drehte mich leicht um. "Du grübelst schon wieder zu viel und wirkst als wärst du auf der Flucht." "So schlimm?" Lysander schmunzelte und senkte die Hand. "Hin und wieder sah es auch so aus als hätte mein Bruder eine ansteckende Krankheit. Er hat mich schon gefragt ob du irgendwas gegen ihn hast." "Oh wenn es doch so wäre.", jammerte ich leise und machte eine übertrieben, dramatische Geste. "Wie schaffst du es bei Rosalia so locker zu bleiben? Und jetzt komm mir nicht mit *Ich denke nicht drüber nach*. Sie tanzt dir quasi die ganze Zeit vor der Nase rum!" Mein Leidensgenosse neigte den Kopf und sah zu dem Bild hoch das vor uns war. "Hast du dir überhaupt schon eins der Gemälde angesehen?" Ich war kurz verwirrt, wieso wechselte er jetzt das Thema? Mein Blick ging zu dem Bild das er betrachtete. "Nein... Ich hab mir noch kein Einziges wirklich angesehen.", stellte ich fest. Ich war so damit beschäftigt gewesen vor Leigh zu fliehen, das ich ganz vergessen hatte wo wir uns gerade befanden. "Rosa meinte du liebst Kunst, deswegen hat sie diese Ausstellung ausgesucht. Lenk dich doch damit ab. Es ist auf jedenfall besser als hier durch die Gänge zu schleichen." Ich hob noch einmal meinen Blick zum Gemälde, Lysander hatte Recht. Ich sollte lieber die Ausstellung genießen. Das Bild vor mir war mit Kohle gezeichnet worden. Ein Mädchen in einem hellen Kleid, an Beiden Armen hielten sie Ketten an den Ästen eines Baumes fest, der in voller Blüte war. Ihr wellig, langes Haar flackerte wie Feuer in alle möglichen Richtungen und ihr Körper wurde von Phönixflügeln fast völlig verdeckt, das man kaum Akzente von ihren Kleid erkennen konnte. Der Pöhnixschweif war nur seitlich leicht zu erkennen und ging durch die Blüten, die im Wind tanzten fast unter. Es schien, als würde sie die Ketten ignorieren, den ihr Blick war wie gebannt nach unten gerichtet. Unter ihr, fast so nah das sie ihn mit freien Armen hätte erreichen können, war ein Junge. Er war in schwarz gekleidet, die eine Hälfte seines Gesichts war von seinen schulterlangen Haaren verdeckt. Seine Arme und Beine waren von Dornenranken gefässelt und sein Blick ging zu den Mädchen nach oben, doch ich konnte seinen Ausdruck nicht deuten. Wollte er sie erreichen oder war sie ihn gleichgültig? Trotz der Ranken die ihn am Boden hielten wirkte seine Haltung lässig. Wie gebannt starrte ich auf dieses Bild und versuchte die Geschichte dahinter zu erkennen. Mein Blick ging auf den Titel. "So Close... So Nah...", nuschelte ich Gedankenverloren und musste mich zurückhalten nicht die Hand nach dem Bild aus zu strecken. "Gefällt dir das Bild?" Ein Schauer durchzog mich, als ich Leigh's Stimme genau neben mir hörte. Automatisch hielt ich die Luft an und verkrampfte mich. Ich darf ihn nicht ansehen, ich darf ihn nicht ansehen. "So Close.", las er vor und hatte sich etwas zum Bild gebeugt. Ja, so nah, viel zu nah! Das machte mein Herz nicht mit! "Hm, diese Flügel. Soll das ein Engel dar stellen?" Ich schluckte und hoffte, das mein Herz nicht gleich aus der Brust sprang. "Nei-Nein... Ich glaub das ist ein Phönix. Da siehst du? Der Schweif ganz am Rand ist der eines Phönix.", sagte ich mit leiser, etwas quietschiger Stimme und zeigte mit den Fingern auf den Schweif. Leigh folgte der Richtung, in die Mein Finger zeigte und kam wieder einen Schritt näher. "Du hast Recht... Aber sag mal, was ist mit deiner Stimme?" Ich räusperte mich, in der Hoffnung das ich danach wieder normal klingen würde. "Frosch im Hals..." Die Hoffnung war vergebens, ich klang noch immer wie Micky Maus. "Ähm... Wo sind denn Lysander und Rosa?", versuchte ich mich zu retten und sah mich hilfesuchend um. Wo war Lysander wenn ich ihn brauchte?! "Rosa hat ein Gemälde gesehen was sie ihn unbedingt zeigen wollte, ich weiß aber nicht wo genau sie ihn jetzt hingezogen hat." Klasse, er saß also in dem gleichen Schlamassel wie ich. Wir hätten zusammen bleiben sollen... "Adaliz? Ist alles okay?" "Ähm klar... Und du kannst mich ruhig Liz nennen.", sagte ich mit aufgesetzen Lächeln und war froh das meine Stimme wieder einigermaßen normal klang. "Sicher? Du bist ziemlich blass im Gesicht." Blass? Ich hätte jetzt eher vermutet das ich rot War wie eine Tomate. Ich sah zu ihn hoch und blickte direkt in seinen besorgten Blick. Jetzt war ich mir ziemlich sicher das ich rot wurde! Ich hatte das Gefühl meine Beine wurden gleich nachgeben, nur damit ich einen Vorwand hatte in seine Arme zu fallen. Der Geist war willig Abstand zu halten, doch der Körper war schwach und suchte seine Nähe. Noch bevor ich es so richtig mitbekam, gaben meine Beine wirklich nach unbd nur Griff um mein Handgelenk hielt mich noch oben. "Liz? Bist du dir SICHER das es dir gut geht?", fragte er mich mit etwas Nachdruck und versuchte mich wieder richtig auf die Beine zu kriegen. Ich nickte und klammerte mich, auf der Suche nach Halt, an ihn fest. "Ja... Ich glaub ich hab nur etwas zu wenig getrunken..." Wenn ich so drüber nachdachte war es nicht mal gelogen. Gegessen hatte ich auch nicht gerade viel, weil ich den ganzen Tag viel zu müde war um auch nur daran zu denken. "Soll ich dir was zu Trinken holen? Ich glaub Lysander müsste eine Flasche Wasser dabei haben." Suchend sah sich Leigh um, ich wusste nicht genau ob er die Beiden suchte oder etwas wo er mich absetzen konnte. Ich kam noch einen Schritt näher an ihn ran und lehnte meine Stirn gegen seine Brust. Mein Verstand war vernebelt, von den plötzlichen Glücksgefühl das seine Nähe in mir auslöste. Ich wusste das es falsch war diese Situation auszunutzen und mein Gewissen schrie mich an. Doch das erste mal überhörte ich die warnenden Worte in meinen Kopf und sah zu Leigh hoch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)