Juliet had it easy; she never had to kill Romeo! von misscantarella ================================================================================ Kapitel 4: Sakura and the Prince -------------------------------- Sakura konnte ihren Blick gar nicht mehr von diesen tiefschwarzen Seelenspiegel nehmen und wurde erst wieder zurück in die Realität geholt, als plötzlich mehrere Schüsse fielen. Die beiden Jäger reagierten sofort und stürmten nach draußen. Sie konnten gerade noch erkennen, wie zwei Personen vom Tatort flohen. „Die schnappe ich mir!“ Ruki nahm augenblicklich die Verfolgung auf und folgte den Unbekannten. Auch Sasuke und Naruto waren von ihren Plätzen aufgesprungen und folgten den Jägern. „Ruf einen Krankenwagen und die Polizei!“, meinte Sasuke zu Naruto und sah ihn aus rotglühenden Augen an. Sakura sah sich derweilen um. Der Platz rund um das Geschehen war wie leergefegt, da alle Passanten versuchten sich in Sicherheit zu bringen, als die Schüsse fielen. Wenige Meter von ihr entfernt lagen 4 Körper auf dem Boden. Die junge Frau griff nach ihrem Revolver und näherte sich langsam den Personen. „Vampire?“, stellte die Haruno geschockt fest, als sie direkt vor den Körpern stand. Alle wiesen einen Schuss ins Herz auf, aber anscheinend kämpften sie noch um ihr Leben. Durch ihre weit geöffneten Münder konnte man sehr gut ihre langen Fänge erkennen. Sie atmeten nur noch stoßweise und schienen starke Schmerzen zu haben. Neben einem der Körper lag eine Waffe. Sakura kniete sich auf den Boden und hob das silberne Stück auf. „Eine Anti-Vampirwaffe?“ Sasuke tauchte neben der Jägerin auf und kniete sich ebenfalls auf den Boden. „Diese Art von Waffe wird seit über 10 Jahren nicht mehr verwendet und wurde aus dem Verkehr gezogen, da sie als zu grausam eingestuft wurde.“, sagte Sakura und hielt ihre Waffe als Vergleich daneben. Man konnte ganz klar erkennen, dass es zwei völlig unterschiedliche Waffen waren. Die von Sakura war kleiner und wies nur einen Lauf auf, während die andere zwei hatte. „Was heißt 'zu grausam'?“, erkundigte sich Sasuke. Sakura zögerte einen Moment. Man könnte jede Information gegen sie oder die Jäger verwenden, aber sie musste gegenüber dem Fürsten ehrlich sein! Regel 53. Jeder Vampirjäger ist dazu verpflichtet seinen Vorgesetzten stets alle vorhanden Informationen mitzuteilen. Zu den Vorgesetzten gehören höhere Mitglieder in den eigenen Reihen, die Anbus und selbstverständlich das Oberhaupt der Vampirjäger. Außerdem gilt der aktuelle Vampirfürst auch als Vorgesetzter für jeden Jäger und darf sich alle Informationen einholen, die für ihn relevant sind! „Die Munition dieser Waffen verteilt ein Gift im Körper und explodiert nach unbestimmter Zeit. Die Schmerzen dabei sollen schlimmer sein als jede Folter!“, antwortete sie schließlich. Beim Stichwort 'explodiert' klingelte es sofort in den Köpfen von Sakura und Sasuke. „Wir müssen hier schnell weg!“, rief Sakura, doch bevor sie überhaupt aufstehen konnte, gab es bereits einen ersten gewaltigen Knall. Aus Reflex schrie die Haruno und hielt sich schützend die Hände vor ihr Gesicht und plötzlich wurde sie gegen einen Körper gedrückt. Es folgten drei weitere laute Knalle, doch Sakura hörte alles nur noch gedämpft. Als sie ihre grünen Augen wieder öffnete sah sie eine Art lilafarbene Barriere, die sie vor den Folgen der Explosionen schützte. Was zur Hölle ist das? dachte sie sich verwundert. Es war eine unglaubliche Kraft, die sie umgab. Und erst jetzt spürte Sakura den Arm, welcher um ihrer Taille lag. Sie drehte ihren Kopf und sah in Sasukes Gesicht. Es war perfekt! Sasukes Gesicht war bis auf eine kleine Narbe unter seiner linken Augenbraue vollkommen makellos! Seine Augen waren tiefrot verfärbt und wirkten eiskalt. Sakura konnte seine Augen nicht klar erkennen, aber sie wirkten anders. Hatte er das berüchtigte Sharingan aktiviert oder bildete sie sich das nur ein? Als Sasuke den verwirrten Blick von Sakura bemerkte, welcher auf ihm lag, ließ er sie los und löste die schützende Barriere. Seine Augen färbten sich innerhalb eines Wimpernschlages wieder pechschwarz. Er stand auf und hielt Sakura eine Hand entgegen, um ihr zu helfen. Diese ging auf das Angebot aber nicht ein und stand ohne seine Hilfe auf. Dort wo vor wenigen Momenten noch die vier Vampire lagen und um ihr Leben rangen war nun ein Loch im Asphalt. „Geht es Ihnen gut?“, erkundigte sich der Uchiha. Sakura nickte nur schwach, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Gerettet von einem Vampir. Etwas schlimmeres konnte es nicht für sie geben! „Geht's euch gut?“ Naruto stürmte zu den beiden. „Saku-chan!“ Auch Ruki stieß zur kleinen Gruppe. Er hatte eine Platzwunde über den rechtem Auge. „Ruki! Was ist passiert?“, fragte die Haruno besorgt und entfernte sich von Sasuke von Naruto. „Ich hatte sie fast...aber diese Schweine sind entkommen.“, knurrte der junge Mann. „Konntest du die Täter erkennen?“, fragte Sakura weiter. Rukis Blick wurde ernst und er sah zu Sasuke, welcher hinter Sakura stand. „Vampire.“, antwortete er. „Bist du dir sicher?“, hakte Sakura nach. Immerhin wurden die Opfer mit einer Anti-Vampirwaffe getötet und diese Waffen können von Vampiren nicht einmal berührt werden. „Dann erklären Sie mir doch bitte, wie ein Vampir bitte eine Anti-Vampirwaffe benutzen kann?“, wollte Sasuke von Ruki wissen und ging einige Schritte nach vorne. Sakura wich zur Seite. Sasukes Aura war plötzlich so dunkel und bedrohlich. Außerdem bemerkte sie erst jetzt wie groß der Vampirfürst war, denn Sasuke war sogar noch ein Stück größer als Ruki! Letzterer verengte seine violetten Augen und wirkte unbeeindruckt. „Wer weiß was einige Ihrer Artgenossen so hinter verschlossenen Türen treiben. Ihr Bestien habt es geschafft als Halbtote zu leben, ihr könnt auch sicher den Schutz unserer Waffen umgehen.“, antwortete Ruki selbstsicher. Bestien? Sakura konnte gar nicht glauben, was sie von ihrem Kollegen hören musste. Hatte Ruki den Fürsten gerade wirklich in aller Öffentlichkeit als Bestie beleidigt? „Das ist unmöglich!“, protestierte Naruto. Mit dieser Aktion brachte Ruki nicht nur sich, sondern auch Sakura, Kakashi und alle anderen Jäger in Bedrängnis! Wenn Sasuke es wollen würde, könnte er durchsetzten, dass Ruki vom Dienst suspendiert wird. Immerhin hatte er ihn respektlos behandelt. Sakura teilte zwar die Meinung von Ruki, denn für sie waren Vampire auch nichts anderes als widerliche Bestien! Trotzdem zwang der Pakt und der Codex der Jäger sie dazu, den Vampirfürsten und seinem Gefolge einen gewissen Respekt zu zollen. Außerdem wurde alles, was die Jäger taten und sagten immer auf Kakashi zurückgeführt und sie wollte ihren Vater nicht mehr enttäuschen. Sie hatte es schon zu oft getan! „Dein Dienst ist für heute beendet Ruki und ich werde diesen Vorfall Kakashi melden müssen!“ Sakura tat dies wirklich nicht gerne, aber sie war ranghöher als der Oda und darum seine Vorgesetzte und musste handeln! Sie sah mit strengem Blick zum jungen Mann. Dieser sagte nichts, sondern machte nur ein grimmiges Gesicht, bevor er ging. Sakura sah ihm noch kurz nach und wandte sich wieder den beiden Vampiren zu. Sie seufzte innerlich. „Bitte entschuldigen Sie! Ich werde die volle Verantwortung dafür übernehmen.“, sagte Sakura und verbeugte sich kurz vor Sasuke. Wie demütigend für sie! „Würden Sie mich bitte mit in mein Büro begleiten. Was ich zu sagen habe, sollte nicht hier besprochen werden!“, meinte Sasuke kühl. Sakura hob eine Augenbraue. Will er mir jetzt eine Standpauke halten? Ich habe mich doch entschuldigt! dachte sie sich, bevor sie antwortete. „Ok.“ Mittlerweile waren auch die Polizei, ein Krankenwagen und andere Vampirjäger aufgetaucht. Außerdem hatte auch die Presse von dem Vorfall Wind bekommen und wartete bereits auf ein Interview mit Sasuke. Die Polizei und Jäger sperrten den Tatort schnell ab, um alle Beweise zu sichern, welche auch schnellstmöglich sichergestellt wurden. „Sollen wir Kakashi informieren?“, fragte einer der anwesenden Jäger Sakura. „Nein! Ich bespreche alles mit ihm morgen. Tragt alle Beweise zusammen und legt sie mir auf dem Schreibtisch. Außerdem muss Ruki-kun noch befragt werden.“, entgegnete die Haruno. „Kümmerst du dich bitte um die Presse?“, bat Sasuke derweilen seinen Freund Naruto. „Klar. Überlass das mir!“, grinste der Uzumaki und ging auf die Leute der Presse zu. Sofort wurde der Vampir von Fragen erschlagen. Wurde der Fürst attackiert? Wer sind die Täter? Was haben die Vampirjäger damit zu tun? Wird es ein Statement von Sasuke Uchiha geben? Wurden die Täter gefasst? Gab es Verletzte oder Tote? „Folgen Sie mir bitte.“, sagte der Uchiha zu Sakura und ging voran. Die junge Frau fuhr sich entnervt durch das rosa Haar und folgte. Da das Ganze nicht unweit vom Tower geschah, erreichten sie den Eingang nach einem fünfminütigem Fußmarsch. Dieses imposante Hochhaus stand im Stadtzentrum von Konoha und beinhaltete den Hauptsitz des Vampirfürsten und dem Unternehmen der Uchiha. Außerdem bewohnten der Fürst und seine Eltern die oberen Stockwerke. In diesem Bereich lebten und arbeiteten überwiegend nur Vampire. Das Gebäude umfasste insgesamt 76 Stockwerke und war somit das höchste Gebäude in Konoha. Ein weiteres besonderes Merkmal des Towers war, neben seiner schwarzen Fassade, die Tatsache, dass es aussah, als würden drei verschieden große Türme nebeneinander stehen. Einer dieser Türme endete im 60ten Stockwerk und der kleinste von allen im 40ten Stockwerk. Dort befand sich auch eine Aussichtsplattform, die für die Öffentlichkeit zugänglich war. Kaum traten der Fürst und die Jägerin in die riesige Lobby wurden sie von unzähligen Augenpaaren angestarrt. Es kam nicht oft vor, dass ein Anbu in voller Rüstung hier auftauchte. Sakura rollte mit den Augen und versuchte diese Blicke so gut es ging zu ignorieren und sah sich etwas genauer um. In ihrem ganzen Leben war sie noch nie im Tower gewesen! Der einzige Jäger der dieses Gebäude regelmäßig betrat war Kakashi. Der Boden unter ihren Füßen glänzte im schwarzen Marmor und ein roter Teppich führte vom Eingang zum Empfangstresen. Außerdem gab es eine kleine Sitzecke und von der Decke ging ein übergroßer Bildschirm, auf dem Nachrichten übertragen wurden. Obwohl es bereits 19 Uhr war, herrschte ihr noch reger Betrieb. Auf er linken Seite befanden sich unzählige Fahrstühle, die Sasuke auch ansteuerte. „Bitte verlegen Sie das Meeting mit dem Senat auf morgen.“, sagte Sasuke zu seiner Sekretärin, als diese auf ihn und Sakura zukam. „Verstanden!“, meinte die Blondine und verschwand wieder hinter dem Tresen. Sie schenkte Sakura einen kurzen abwerteten Blick. Ja, die Haruno gehörte nicht gerade zu den beliebtesten Einwohnern von Konoha und hatte sich an solche Reaktionen bereits gewöhnt. Sie erreichten nun einen der leeren Fahrstühle und stieg in die Kabine. Sasuke drückte auf einen Knopf und die Türen schlossen sich. Sakura blickte auf das Display. 70ter Stock. Ihr Blick ging weiter zu Sasuke, welcher lässig neben ihr stand. Er hatte irgendetwas an sich, was die Jägerin beunruhigte. Lag es einfach nur daran, dass er der Fürst war? Ein Uchiha? Sie hatte schließlich noch nie mit einem Vampir seines Ranges zu tun gehabt. Bevor Sakura ihre Gedankengänge jedoch weiter vertiefen konnte ertönte ein kurzer Ton und die Türen öffneten sich. „Hier entlang.“ Sasuke übernahm wieder die Führung und geleitete die Haruno zu seinem Büro. Er öffnete die anthrazitgraue Tür und trat zur Seite. „Bitte nach Ihnen.“ Manieren schien er zu haben. Sakura trat also als erstes in das Büro und nuschelte ein schnelles „Danke.“ Wie auch schon in der Lobby, fand man hier nur das beste und edelste Mobiliar und Inventar. Das eindrucksvollste war aber die gewaltige Fensterfront, welcher sich hinter Sasukes Schreibtisch befand und die komplette Wand einnahm. Sakura ging einige weitere Schritte über den grauen Parkettboden. Das Büro war einfach nur riesig! Die Wand rechts von ihr, wurde von einem gewaltigen Bücherregal bedeckt, welches mit hunderten Büchern gefüllt war. Zu ihrer Linken befand sich ein kleines graues Sofa, zwei passende Sessel und ein Glastisch. Die dahinterliegende Wand bestand aus einer anthrazitfarbenen Steinwand, in welcher ein künstlicher Kamin eingelassen war. Ich will auch so ein Büro! dachte sich Sakura beeindruckt. „Haruno Sakura also.“, ertönte Sasukes tiefe Stimme und die angesprochene drehte sich zu ihm um. Erst jetzt kam es Sakura in den Sinn, dass sie sich noch gar nicht gegenseitig vorgestellt hatten. Natürlich wussten beide, wer der jeweils andere war, dennoch war es eine komische Situation. „Es freut mich sehr Sie kennenzulernen. Mein Name ist Uchiha Sasuke.“, lächelte der schwarzhaarige und hielt Sakura seine Hand entgegen. „Sehr erfreut.“, sagte Sakura und versuchte freundlich zu klingen. Sie nahm seine Hand, doch ließ sie diese sofort wieder los. Seine Hand war so unerwartet warm. Entgegen dem Mythos, dass Vampire Kühlschränke auf zwei Beinen waren, strahlten diese Kreaturen auch Körperwärme aus. Nur war die von Vampiren nicht so warm, wie die eines Menschen. „Darf ich Ihnen etwas zum Trinken anbieten?“ Sasuke ging an der jungen Frau vorbei und blieb vor einem kleinen Tisch stehen, auf dem sich Gläser und diverse Getränke befanden. Sakura sah ihn ungläubig nach. Ernsthaft? Wollte er mich nur zum Kaffeetrinken mitnehmen oder wie? So eine Dreistigkeit habe ich auch noch nie erlebt! Sakuras Laune wurde noch schlechter, als sie eh schon war. „Hören Sie! Ich dachte, dass Sie mit mir über das Fehlverhalten von Ruki...Ruki-san sprechen wollten. Ich bin nicht in der Stimmung für ein Kaffeekränzchen mit Ihnen.“, meinte die Haruno und verschränkte die Arme vor der Brust. Sasuke wandte sich Sakura wieder zu. In seiner Hand hielt er ein Glas, welches mit Rotwein gefüllt war. Wie aufbrausend die junge Jägerin war. „Ihre Stimmungslage interessiert mich herzlich wenig Sakura. Ich wollte nur höflich sein, aber bitte. Ich kann auch anders.“ Ein Grinsen zierte die Lippen des Uchihas. Wie weit würde er wohl gehen können? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)