You can't escape... von Akela_Fisher (...the Monster inside of me) ================================================================================ Kapitel 4: ----------- So da gehts auch schon ein Stückchen weiter. Ich wünsche ganz viel Spaß beim Lesen. Kapitel 4 Hyde löste die Fesseln an Kaz‘ Handgelenken und zog ihn mit sich zum Bett. „Ich möchte, dass du mein Gefährte wirst. Bis in alle Ewigkeit.“ „Ihr wollt doch nicht…“ „Doch, Kaz. Lass mich dich zu meines Gleichen machen.“, schlug Hyde vor. Kaz sprang erschrocken vom Bett auf, doch fiel er gleich wieder hin, er war noch immer zu schwach, um sich allein auf den Beinen zu halten. Sein Rücken begann wieder zu bluten, als er unsanft auf dem Boden auftraf. Hyde erhob sich und half ihm wieder auf die Beine. „Wovor hast du Angst? Du bist in allem so unerschrocken. Du bist so tapfer.“, er zog ihn wieder zu sich aufs Bett und strich ihm sanft ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. „Du hast im Leben bereits so viel Leid erfahren müssen. Ich will dir ein Neues schenken, ein Besseres. Und ich verspreche dir dich nie zu verlassen. Tod und Krankheit können mich nicht ereilen und sie werden auch dir nie wieder etwas anhaben können.“ Kaz sah Hyde tief in die Augen. Er fürchtete sich. Wenn er jetzt zustimmen würde, würde er es im Nachhinein bereuen? Oder ist es wirklich so wie Hyde sagte? Ein besseres Leben. „Ihr sagtet gerade ‚die, die vor mir hier waren‘. Was ist aus denen geworden?“, fragte Kaz misstrauisch. „Einige haben versucht zu fliehen und sind dabei ums Leben gekommen und andere habe ich alles vergessen lassen, was sie hier erlebt haben und sie wieder nach Hause gebracht.“ „Würdet Ihr das mit mir auch machen?... Mich alles vergessen und wieder gehen lassen?“, hakte Kaz nach. Hyde nickte traurig. Er mochte Kaz sehr. Mehr als alle Menschen, denen er in seinem unnatürlich langen Leben bisher begegnet war. Müsste er ihn gehen lassen, würde er das mit einem weinenden Auge tun. „Ist das hier, was Ihr jede Nacht mit mir gemacht habt?“, fragte Kaz zögerlich. „Nun, ja aber es ist noch früh, die Nacht ist noch lange nicht zu Ende.“ „Das war also erst der Anfang?“, hakte Kaz nach und Hyde nickte. „Dann brauche ich wohl mehr Widerstandskraft.“, fügte er an und legte sich auf das Bett. Hyde beugte sich über ihn, sah ihm tief in die Augen und legte seinen Kopf in Kaz‘ Halsbeuge. Ein stechender Schmerz durchfuhr seinen Körper, als Hyde seine spitzen Eckzähne in seine Haut bohrte. Als der Schmerz nachließ, merkte er auch schon wie er immer müder wurde, bis er seine Augen kaum noch aufhalten konnte. Hyde erhob sich, schlitzte sich die Pulsader mit seinen scharfen Fingernägeln auf und Kaz trank mit seinem letzten menschlichen Atemzug das Blut, das aus dem Handgelenk des Fürsten lief. Als Kaz nur einen Augenblick später wieder alles um sich herum bewusst mitbekam, hatte er nur eine vage Vorstellung von dem was gerade passiert war. Es erschien ihm wie ein Traum. Er sah sich im Zimmer um. Auf der Suche nach Hyde. „Hab keine Furcht.“, Hyde trat aus dem Schatten hervor und kam auf das Bett zu auf dem Kaz lag. „Was ist geschehen?“, Kaz sah ihn mit großen Augen an. „Du bist jetzt wie ich. Du bist unsterblich. Und widerstandsfähig genug, um mein Gefährte zu werden. Für die Ewigkeit.“ „Unsterblich?“, flüsterte Kaz. „Du bist ein Vampir. Komm zu mir.“, Hyde streckte eine Hand nach ihm aus und Kaz ergriff sie. Langsam stand er auf und wurde zum Spiegel geführt. „All deine Wunden sind verheilt, siehst du?“ Kaz drehte sich vor dem Spiegel. Die blutigen Striemen auf seinem Rücken waren verschwunden, als wären sie nie da gewesen, auch alle blauen Flecke waren weg, sogar die Bisswunde an seinem Hals. „Wie habt Ihr das gemacht?“, fragte er überrascht. „Nicht ich. Du. Es liegt in deiner Macht, als Vampir, Verletzungen sofort heilen zu lassen.“ „Meine Macht?“, Kaz staunte. „Kaz, hör mir zu.“, begann Hyde und drehte den neuen Vampir zu sich. „Wir sind jetzt von der gleichen Art. Das bedeutet, wir sind ebenbürtig. Ich will dich als mein Gefährte und nicht als meine Mätresse. Also tu mir den Gefallen und sprich mich ab sofort mit Du an.“, Hyde sah ihn ernst an, doch Kaz nickte und lächelte sanft. „Und machen wir jetzt an der Stelle weiter, wo wir aufgehört hatten?“, fragte er und Hyde sah ihn überrascht an. „Möchtest du das? Ich wäre eventuell auch bereit es für heute gut sein zu lassen. Da es deine erste Nacht ist als Vampir möchtest du vielleicht etwas anderes machen.“ „Was schlägst du vor?“, hakte Kaz nach. „Nun ja, vielleicht möchtest du sehen, wo du in Zukunft tagsüber schlafen musst.“, mit diesen Worten verließ Hyde den Raum und Kaz folgte ihm schweigend. „So leer sind die Gänge tagsüber nicht.“, bemerkte Kaz, als sie durch das Schloss liefen. „Alle unsere Bediensteten sind Menschen. Sie arbeiten am Tag und schlafen in der Nacht.“, erklärte Hyde, öffnete eine Tür, hinter der sich eine Treppe befand und schritt voran. „Wohin führt diese Treppe?“, wollte Kaz wissen und folgte ihm. „Sie führt direkt in die Gruft meiner Familie. Doch mach dir keine Sorgen, ich habe schon vor langer Zeit meine Familie auf dem Friedhof neben der Schlosskapelle bestatten lassen. Wir sind hier unten also ganz allein.“ „Deine Familie. Sie waren aber keine Vampire, oder?“, Kaz war neugierig aber auch etwas beunruhigt, dass er in seinem neuen zu Hause auf eine Horde Vampire treffen könnte. „Nein keine Sorge. Sie waren Menschen, wie ich einst auch. Hohes Alter, Krankheit und Krieg haben sie aus dem Leben gerissen und zur ewigen Ruhe gebettet.“ Sie kamen in einem großen Raum mit prunkvoll verziertem Gewölbe zum Stehen. Es gab keine Fenster. Kerzen tauchten den Raum in schummriges Licht. Möbliert war er lediglich mit zwei Särgen, die ebenfalls fein verziert waren. Das Bild das sich Kaz bot erfüllte ihn mit Ehrfurcht. „Du wirst in dem linken Sarg schlafen und ich in dem Rechten.“, erklärte Hyde und zog Kaz näher an sich heran. „Ich soll in einem Sarg schlafen?“, Kaz fühlte sich unwohl bei dem Gedanken. „Du brauchst dich nicht zu fürchten. Wenn du willst, kannst du heute mit in meinem Sarg schlafen.“, Hyde legte seine Arme von hinten um Kaz und küsste ihn sanft auf die Schulter. „Hyde? Ich würde gerne die Schlosskapelle sehen und den Friedhof.“, Kaz drehte sich zu ihm um und sah ihm tief in die Augen. „Dein Wunsch ist mir Befehl.“, bekam er als Antwort und gemeinsam schritten sie die Treppe wieder nach oben und verließen das Schloss durch das Haupttor. Nach einem scheinbar endlosen Spaziergang durch den Schlosspark kamen sie vor einer kleinen, steinernen Kapelle zum Stehen. Bunte Glasfenster verzierten das Gemäuer. „Wenn du beten willst, tu dir keinen Zwang an.“, flüsterte Hyde Kaz ins Ohr. „Denkst du Gott erhört Gebete von Geschöpfen der Nacht?“, fragte Kaz seinen Gefährten. „Das kann ich dir nicht klar beantworten, doch meine Gebete hat er erhört.“, bekam er als Antwort. „Für was hast du gebetet?“ „Dass die Einsamkeit für mich endlich ein Ende hat.“ „Und woher weißt du, dass er dich erhört hat?“, fragte Kaz naiv weiter. Hyde lächelte. „Er hat dich geschickt.“ Kaz drehte sich zu ihm um. „Zeigst du mir die Gräber deiner Familie?“ Hosted by Animexx e.V. 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