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Vampire Kiss

von

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Poolparty bei Nacht 1

55. Poolparty bei Nacht 1
 

Als Amberly auf die Uhr sah, war es bereits kurz vor einundzwanzig Uhr.

Sie verspürte wenig Lust, sich nach draußen an den Pool zu begeben. Eine Poolparty mit Haruka kam ihr doch ziemlich suspekt vor. Mit Michiru war soetwas denkbar, wie der Tag heute gezeigt hatte, aber Haruka? Die blonde Vampirin schwamm nicht gern und Amberly war ihr im Grunde mehr ein Dorn im Auge, als alles andere. Wie also sollte Amberly sich das, was vor ihr lag schönreden? Am Ende würde Haruka sowieso nur wieder in ihre Richtung schiessen, so oft es nur ging und sie müsste erneut ihr Blut hergeben für eine oder sogar beide Vampirinnen.

"Wenn sie mich danach wenigstens sterben lassen würde", murmelte Amberly vor sich her,

"Dafür würde ich sogar ein Mal ertragen, dass sie mich anfasst."

Sie wollte gerade die Tür öffnen und ihr Zimmer verlassen, da wurde die Tür schon von außen geöffnet. Ein kurzer Schreck ließ sie ein wenig nach hinten springen und sie verlor das Gleichgewicht. Unsanft landete sie auf dem Hinterteil.

"So schwach auf den Beinen?" hörte sie Haruka lachen,

"Ich wollte nur sehen, wo du bleibst, aber scheinbar muss ich dich holen."

Noch bevor Amberly etwas einwenden konnte oder wusste, wie ihr geschah, hatte die blonde Vampirin sie auf ihre Arme gehoben. Sie wollte gerade protestieren, als ihr ein betörender Duft in die Nase stieg.

»Was ist das?« wollte sie nur noch wissen und schnupperte verstohlen an der Vampirin.

Die lief mit ihr durchs Haus und rief nach Michiru.

"Hab sie gefunden", rief sie,

"Sieht aus, als hätte sie keine Lust der Einladung folge zu leisten!"

Dann sah sie Amberly an und fragte:

"Oder irre ich mich? Zu einer Poolparty trägt man Bademode und keine Kleider, oder?"

Amberly erwiederte den Blick ertappt und nickte nur schüchtern.

»Wieso riecht sie so gut, verdammt?«, sog sie erneut diesen verführerischen Duft ein,

»Und wieso fühl ich mich kein bißchen unwohl, obwohl ich sie doch so sehr hasse?«

Als Haruka mit ihr nach draußen trat und direkt darauf neben Michiru stehen blieb, konnte Amberly den Blick noch immer nicht von Haruka abwenden. Sie starrte sie abwesend an und bekam sogar kaum etwas vom Gespräch der beiden Vampirinnen mit.

"Findest du nicht, zumindest für den Anfang hat sie sich eine Auszeit verdient?" fragte Michiru,

"Vielleicht wird es auch ein interessanter Abend, wenn du sie nicht dauernd deiner Anziehung aussetzt."

"Das tue ich nicht", grinste Haruka,

"Sie riecht mein Blut!"

Michiru blinzelte Amberly an.

"Aber das ist doch gar nicht möglich", war sie verunsichert,

"So viel Blut hast du ihr nicht gegeben. Sie ist noch immer ein Mensch und kann dein Blut unmöglich riechen, es sei denn..."

Harukas Grinsen wurde breiter.

Michiru sah ihr genau an, dass sie nicht weiter fragen musste.

"Du wusstest es von Anfang an?" fragte sie erstaunt,

"Aber wieso habe ich es nicht bemerkt? Ich habe auch ihr Blut getrunken."

"Von Anfang an", bestätigte Haruka,

"Schon bevor ich ihr Blut gekostet habe, konnte ich es an ihr riechen. Und das du nichts bemerkt hast liegt daran, dass du es nie gerochen oder geschmeckt hast. Hast du dich denn gar nicht gefragt, wieso du dich nicht zurück halten konntest bei ihr, obwohl sie nur ein Mensch ist?"

"Das liegt daran?" erkannte Michiru nun scheinbar Zusammenhänge,

"Ich dachte, ich hätte zu oft zu lange gehungert nach meiner Verwandlung."

"Jetzt weisst du, woran es wirklich lag", grinste Haruka zufrieden,

"Und jetzt weisst du, wieso ich sie hergebracht habe, statt sie zu töten."

Sie machte noch zwei Schritte an den Beckenrand heran und sah Michiru kurz an.

"Und was genau hast du jetzt vor mit ihr?" wollte diese wissen.

"Na zuerst Mal schauen wir, was diese Nacht uns bringt", antwortete die Blondine und warf Amberly ins Becken,

"Und zwar ohne sie zu beeinflussen."

Michiru blinzelte ungläubig, während Amberly schimpfend und prustend an die Wasseroberfläche kam.

"Was sollte das denn?" schimpfte sie,

"Wie komm ich überhaupt hierher? Treibst du schon wieder deine bösen Spielchen mit mir?"

Jetzt war Michiru noch überraschter.

Sie sah Haruka an, die nur selbstgefällig grinste und danach Amberly, die gerade ohne jede Angst, die Blondine angemeckert hatte. Ungläubig sah sie zu, wie Haruka sich herunter lehnte und Amberly die Hand hin hielt.

"Ich habe nichts getan", sagte sie lächelnd,

"Außer dich in den Pool zu werfen. Es ist nicht meine Schuld, wenn du anfängst zu träumen in meinen Armen."

"Ich soll was?" zog Amberly ihre Hand zurück, denn sie hatte gerade Harukas ergreifen wollen,

"Das glaubst du doch selbst nicht. Ausgerechnet bei dir..."

Sie schien unsicher zu werden, denn ihre Stimme wurde immer leiser und die Worte kamen immer langsamer über ihre Lippen.

Harukas Grinsen hingegen wurde wieder immer breiter und sie hielt Amberly weiterhin ihre Hand entgegen.

"Na los, ich helf dir raus", grinste sie auffordernd,

"Greif zu."

"Ich trau dir nicht", wehrte Amberly ab,

"Es ist besser für mich, dir nicht zu nahe zu kommen."

"Ich kann auch zu dir rein kommen", stellte die Blondine klar,

"So oder so - du wirst es nicht verhindern können, mir nahe zu kommen..."

Jetzt grinste auch Michiru und schüttelte amüsiert den Kopf.

Sie wusste genau, dass ihrer Partnerin das Spielchen mit dem Mädchen aus Schottland, gerade wieder richtig Spaß machte.

"Ich machs mir dann mal gemütlich", flötete sie und steuerte eine der Liegen an.

"Michiru sagte, du hasst Schwimmen", wehrte Amberly ab,

"Was soll also die Show mit der Poolparty? Erstens ist mir nicht nach feiern und zweitens kommst du doch sowieso nicht ins Wasser. Also was..."

Weiter kam sie nicht.

Sie sah Haruka noch abspringen und im nächsten Moment tauchte diese direkt hinter ihr aus dem Wasser. Sie trug noch sämtliche Kleidung, selbst ihr Schuhe hatte sie nicht ausgezogen und sie drängte Amberly, die sich erschreckt zu ihr gedreht hatte, zurück bis an den Beckenrand.

"Ich komm also nicht ins Wasser...?" schnurrte sie und stützte sich mit beiden Händen neben Amberlys Kopf am Beckenrand ab,

"Und du musst mir auch nicht vertrauen. Du musst nur tun, was ich will!"

Sofort fühlte Amberly sich wieder mehr als unwohl und das war ihr auch deutlich anzusehen.

Sie schluckte hörbar und sah Haruka unsicher in die Augen.

"Und...was willst du?" fragte sie zögerlich,

"Mein...Blut?"

Sie legte den Kopf auf die Seite und schloss ihre Augen.

"Nimm es dir", sagte sie leise.

"Ich muss zugeben, ein sehr verlockendes Angebot", wisperte die Vampirin in ihr Ohr und strich mit den Lippen über ihren Hals,

"Aber man hebt sich das Beste immer für den Schluß auf..."

Sie deutete einen leichten Biss an, genoss die Gänsehaut, welche dieser auf Amberlys Körper brachte und den leisen Seufzer, der ihr entwich.

"Und jetzt zieh dich um", hauchte sie,

"Wir erwarten Besuch und vor dem willst du doch nicht im Kleid schwimmen gehen, oder?"

Sie schwang sich derart schnell aus dem Becken, dass Amberly nur einen leichten Lufthauch vernahm und allein im Wasser war, als sie die Augen wieder öffnete.

»Besuch?«, fragte sie sich geschockt,

»Was hat sie nun wieder vor? Das letzte Mal als sie wen erwartet haben, war es mein Vater, den sie zum Werwolf gemacht haben...«

Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, um was für eine Art Besuch es sich handeln sollte. Vampire pflegen keine Freundschaften - hatte Michiru ihr mal gesagt, also würde dies sicher kein Besuch im eigentlichen Sinne sein.

»Dieses blonde Gift plant doch wieder irgendeinen Hinterhalt«, war Amberly sich sicher.

Sie hievte sich aus dem Wasser und wrang ihr Kleid aus.

Dann ging sie nach unten in die Schwimmhalle, um sich dort in der Umkleide einen neuen Badeanzug zu holen. Zu ihrem Leidwesen gab es nur noch Zweiteiler in ihrer Größe.

»Toll! Noch mehr Angriffsfläche«, dachte sie sarkastisch,

»Das hat sie doch garantiert genau so auch beabsichtigt.«

Mit wenig Begeisterung schlug sie den Weg zurück in den Garten ein.

Fieberhaft überlegte sie, um was für eine Art Besuch es sich handeln könnte und was das am Ende für sie bedeuten würde. Was sie jedoch zu sehen bekam als sie den Garten erreichte, hatte sie absolut nicht erwartet.

Michiru lag nicht mehr auf der Liege, sondern stand mit Haruka und drei weiteren Mädchen auf der Wiese nahe des Pools. Sie schienen sich gut zu kennen, denn sie unterhielten sich angeregt. Verunsichert trat Amberly an eine Liege und wollte sich gerade darauf sinken lassen, als Haruka sie entdeckte und zu sich winkte.

"Komm zu uns rüber", rief sie,

"Wir wollen dir jemanden vorstellen."

Es klang und wirkte unverfänglich und trotzdem wollte das seltsame Gefühl in Amberlys Magengegend nicht verschwinden.

So kam ihr nur ein leises ' Hallo ' über die Lippen, als sie bei dem Grüppchen ankam.

"Mädels", grinste Haruka,

"Das ist Amberly - sie lebt hier mit uns zusammen. Amber? Das sind die Mädels."

Amberly warf Haruka einen strafenden Blick zu.

Er sagte so viel wie:

»Ernsthaft? Willst du mich verarschen oder kennst du nicht mal ihre Namen? Und nenn mich nicht Amber. Wir sind keine Freunde und ich hasse diesen Spitznamen!«

Die Vampirin grinste belustigt, denn sie wusste genau, was Amberly dachte.

"Na habt jedenfalls viel Spaß Mädels", lachte sie in die Runde,

"Ich geh mich noch umziehen. Wenn noch jemand eine Gaderobe brauch - einfach in irgendein Zimmer gehen hier unten."

Sie warf Amberly nochmals einen amüsierten Blick zu und verschwand dann ins Haus.

Die drei Mädel erklärten, sich auch schnell umziehen gehen zu wollen und schon stand Amberly mit Michiru allein da.

"Hübscher Bikini", lächtelte diese sie an,

"Hätte nicht gedacht, dass du dich Haruka so präsentierst."

"Es gab nichts mehr anderes in meiner Größe", berichtigte sie Michirus Annahme,

"Das hat sie sowieso mit Absicht getan. Aber was mich viel mehr interessiert ist, wer sind diese Mädchen? Sie wirkten nicht wie Vampire und du selbst hast mir gesagt, ihr pflegt keine Freundschaften. Also wer sind sie und warum sind sie hier?"

"Du hast Recht", nickte Michiru,

"Sie hat es mit Absicht getan und was die Mädel betrifft...nunja...", sie sah kurz zum Haus und dann wieder Amberly an,

"Sie sind Freunde einer früheren Freundin von mir und irgendwie sind sie Menschen, ja. Etwas kompliziert und eine lange Geschichte."

Amberly merkte genau, dass Michiru ihr irgendetwas nicht sagen wollte.

»Hätte mich auch gewundert, wenn sie das blonde Gift in die Pfanne hauen würde. Natürlich hält sie zu ihr.«

"Menschen?" fragte Amerly darum einfach weiter,

"Oder Opfer? Du hast ihr Freunde geopfert. Was sind da Freunde von Freunden?"

"Du siehst da etwas falsch", schüttelte Michiru den Kopf,

"Ich kenne diese Mädchen nicht. Sie waren damals auf Reijkas spontan Grillparty. Dort hat Haruka sie gebissen und ihnen jetzt suggestiert, wir seien schon lange befreundet. Das hier soll eine Poolparty werden - kein kaltes Buffett."

"Und das glaubst du wirklich?" klang Amberlys Stimme fast freundschaftlich,

"Du kennst sie doch besser als jeder andere. Sie wird diese Mädchen nicht unbeschadet wieder gehen lassen und wenn du ehrlich bist, du auch nicht. Zwei Vampire und vier junge Mädchen - das hier ist ein Buffett und keine Party!"

Sie drehte sich um und sprang mit Anlauf in den Pool. Es gab nichts weiter zu sagen, fand sie und wollte auch nichts mehr hören.

Michirus Grinsen und ihre verheißungsvollen Worte entgingen ihr dadurch natürlich.

"Es liegt allein an dir, ob das hier ein Buffett oder eine Party wird...", wisperte sie und ging wieder zu den Liegen.

Als Amberly gerade wieder auftauchte, kamen die drei Mädchen aus dem Haus und blieben bei Michiru stehen.

Amberly lehnte sich auf den Beckenrand und sah sich das Schauspiel an.

»Die drei haben nicht die geringste Ahnung, was ihnen hier heute Nacht bevorsteht«, dachte sie,

»Das schlimmste ist, das zu wissen und es trotzdem nicht ändern zu können. Was sollte ich tun, um sie zu retten? Haruka hat mich in der Hand und am Ende verschulde ich den Tod der drei noch, wenn ich sie warne oder was anderes versuche...«

Ihr war klar, dass sie nichts würde verhindern können, was diese Nacht brachte. Wahrscheinlich würde Haruka es auch noch vor ihren Augen tun, um Amberly wieder einmal mehr, ihre Macht zu demonstrieren und sie erneut zu quälen.

»Und ich hab auch noch geholfen, sie ins Leben zurück zu holen...«, dachte sie geschlagen.

In der nächsten Sekunde fuhr sie erschreckt herum und fühlte sich an den Beckenrand genagelt, ohne zu wissen, wie ihr geschah.

Geschockt sah sie in Harukas grinsendes Gesicht.

"Wo...wie...?" stammelte sie,

"Du warst doch..."

"Zerbrich dir dein hübsches Köpfchen nicht über meine Fähigkeiten", lächelte sie und zeigte dabei ihre Zähne,

"Zerbrich ihn dir lieber darüber, wie du vermeiden willst, mir zu nahe zu kommen. Du bist mir schon wieder so nahe, dass ich das Blut in deinen Adern pulsieren höre..."

Sie lehnte sich vor und küsste Amberly auf den Hals.

Diese hielt die Luft an und versteifte sich völlig, so überrumpelt war sie von der plötzlichen Veränderung der Situation.

»Bitte geh weg von mir«, flehte sie innerlich,

»Nicht jetzt! Nicht so!«

"Sie...könnten uns sehen...", stammelte sie verlegen, als Haruka ihr wieder in die Augen sah,

"Gib ihnen doch wenigstens eine Chance."

"Ihnen?" schnurrte die Blondine belustigt,

"Oder dir...?"

Sie schmiegte ihre Wange an Amberlys und pustete über deren Hals und Schulter.

Dieser lief sofort ein Schauer über den Rücken und Haruka wiederholte ihre Prozedur noch zwei weitere Male.

"Schon gut schon gut! Mir! Gib mir eine Chance!", drückte sie die Blondine danach energisch von sich weg.

Als ihre Blicke sich trafen, wurde sie ganz kleinlaut.

"Entschuldige", brachte sie leise hervor.

"Alles bestens", lächelte Haruka,

"Du sollst deine Verschnaufpause haben."

Sie schwamm zur Treppe und sah Amberly nochmal kurz an.

"Immerhin stehts bereits 4:0 für mich..."

»Ich wusste sie spielt ein Spiel mit mir!«, begann es in Amberly zu brodeln.

Sie wollte der Vampirin noch ein Kontra geben, doch die Worte blieben ihr im Hals stecken.

Haruka war dabei aus dem Wasser zu steigen und was sich Amberlys Augen da offenbarte, machte sie sprachlos. Eigentlich war der schwarze Zweiteiler so gar nichts besonderes, schlichter Schnitt, komplett einfarbig und edel sah er schon gar nicht aus, aber er gab so viel freie Sicht auf den Körper der Vampirin, das Amberly hart schlucken musste.

»Wow«, dachte sie,

»Verstecken muss die sich sicher nicht...das muss der Neid ihr wirklich lassen...«

Mit viel hatte Amberly gerechnet.

An erster Stelle natürlich damit, dass Haruka einen Badeanzug oder Badeshorts tragen würde, aber ganz sicher nicht damit, dass Haruka Michiru im Bikini eigentlich in Nichts nachstand.

"Ich muss zugeben, es ist schwer weg zu sehen...", murmelte sie und schalt sich im nächsten Moment selbst.

»Schluß! Bis hierher und nicht weiter!«, rief sie sich zur Ordnung,

»Schlimm genug, dass ich ihr gerade um den Hals gefallen wäre, wenn sie noch ein mal mehr über meinen Hals gepustet hätte. Jetzt auch noch gaffen? Was kommt als nächstes? Verdammt Amberly, sie ist ein kaltblütiges Monster, dass zwischen dir und Michiru steht!«

In diese Gedanken hinein platzte Michiru, die mit den drei anderen Mädchen ins Wasser kam.

"Die Party fängt grad erst an und Haruka war schon bei dir im Wasser", bemerkte Michiru,

"Normalerweise braucht sie länger, bis sie mal in den Pool kommt. Sie scheint dich echt zu mögen."

"Klar", lachte Amberly sarkastisch,

"Sie hat mich zum fressen gern..."

Das brachte die drei Mädchen dazu, amüsiert zu kichern.

Sie schienen diese Aussage unendlich komisch zu finden und konnten sich gar nicht beruhigen. Amberly sah sie skeptisch an und dann zu Michiru.

»Was sind denn das für Hühner?« fragte ihr Gesichtsausdruck und Michiru zuckte unschuldig mit den Schultern.

"Ein Wettschwimmen?" fragte Michiru und hatte so die geteilte Aufmerksamkeit.

Amberly sah fragend die drei Mädchen an und die schüttelten beinahe synchron die Köpfe.

"Lieber etwas mit dem Wasserball werfen", kam es ebenso im Chor.

"Ok", lächelte Michiru,

"Ich hol ihn."

»Das kann ja lustig werden«, dachte Amberly genervt,

»Die totalen Tussis. Wettschwimmen? Nein danke. Lieber werfen wir alberne Bälle mit albernem Gekicher im Kreis herum...«

Sie verdrehte die Augen.

Bei diesen Aussichten kam man ja glatt in Versuchung, sich auf Harukas Sticheleien zu freuen. Als Michiru mit dem Ball wieder kam, nahmen alle Position ein und es begann genau das, was Amberly befürchtet hatte. Die drei stellten sich unglaublich unbeholfen an und gackerten mehr, alsdass sie den Ball erwischten. Nach unendlich langen zehn Minuten tauchte Haruka wieder im Garten auf.

Mittlerweile war es dunkel geworden und die vielen kleinen Lämpchen und Laternen verliehen dem Ganzen wirklich einen gemütlichen Touch. Der Sekt, den Haruka anschleppte würde das ganze noch abrunden, die Stimmung heben und - zumindest für die beiden Vampire - einige delikate Situationen hervor bringen. Trotz der abwertenden Gedanken sah Amberly Harukas Auftauchen als willkommenen Grund, sich aus dem langweiligen Ballspiel auszuklinken. Sie schwamm Richtung der blonden Vampirin an den Rand und lehnte sich mit den Armen darauf.

"Willst du uns alle abfüllen, um dich auf unsere Kosten zu amüsieren?", fragte sie beinahe frech,

"Oder bist du heimliche Alkoholikerin?"

Haruka kam zu ihr und ging in die Hocke, um näher heran zu kommen.

"Ich zwinge niemanden, etwas zu trinken", sagte sie keck,

"Halt dich zurück, wenn du mir nach ein bißchen Sekt nicht mehr widerstehen kannst."

"Als ob", drehte Amberly schnippisch den Kopf weg,

"Selbst nach einer ganzen Flasche nicht!"

"Na, so wie du mich vorhin gemustert hast", erhob sich Haruka grinsend,

"Sah nicht danach aus, als hätte dir nicht gefallen, was du siehst."

Amberly machte ein Geräusch das ungefair nach "Pfüah" klang und verschrenkte die Arme vor der Brust.

Im Augenwinkel sah sie, dass Haruka sich entfernte und sah ihr verstohlen hinterher.

»Ich muss meine Emotionen und Gedanken besser verbergen«, dachte sie,

»Wenn ich mich ihr schon kaum entziehen kann, muss ich ihr ja nicht noch zusätzliche Angriffsfläche bieten. Wenn die checkt, dass ich sie durchaus anziehend finde, hab ich mehr als nur die A-Karte...«

Sie beobachtete, wie Haruka Gläser füllte, für Snacks sorgte, Kerzen anzündete, für angenehme Musik sorgte und schließlich zum Pool zurück kam.

Erneut blieb sie direkt vor Amberly stehen und ging zu ihr in die Hocke runter.

"Und?" seuselte sie,

"Ein Glas Sekt für die Lady?"

"Nein danke", lehnte Amberly ab,

"Such dir wen anderen zum Abfüllen."

Sie drehte sich herum und schwamm von Haruka weg.

Diese erhob sich und grinste in sich hinein.

»Du allein bist es, die dieses Spiel so interessant macht, Kleines", dachte sie zufrieden,

»Es ist an der Zeit, dass du dir darüber bewusst wirst...«

"Wer hat Lust auf ein Glas Sekt?" rief sie Richtung der ballspielenden Mädchen.

"Ich mein Schatz", rief Michiru, als Amberly gerade bei ihnen ankam.

Sie schwamm los zum Rand und Amberly stand allein da, mit diesen drei wildfremden Tussis, die schon wieder albern kicherten, weil Michiru Haruka Schatz genannt hatte.

"Wusstest ihr nicht, dass die zwei ein Paar sind?" fragte Amberly leicht genervt,

"Was wisst ihr dann überhaupt über sie? Wie lange kennt ihr euch?"

Eines der Mädchen, eine Blondine, antwortete ihr.

"Natürlich wissen wir, dass sie ein Paar sind", erklärte sie gehoben,

"Es ist nur immer wieder so komisch, wenn man es direkt mitbekommt. Weisst du, wir kennen Michiru schon seit der Schulzeit und hätten nie gedacht, dass sie mal mit einer Frau zusammen sein würde. Sie war doch damals Ewigkeiten in diesen komischen Schnösel aus dem Paukstudio verknallt und hat immer gesagt, den würde sie irgendwann mal heiraten."

Amberly warf einen kurzen Blick zu Haruka und Michiru.

Die hockten nebeneinander auf einer Liege, hatte beide ein Glas in der Hand und schienen sich köstlich zu amüsieren.

»Hm...«, wurde sie nachdenklich,

»Haruka muss diese Reijka in ihren Erinnerungen irgendwie gegen Michiru ausgetauscht haben. Vielleicht eine Chance für mich, ein paar Dinge heraus zu finden, die die beiden mir sicher vorenthalten...«

"Lasst uns doch lieber ein wenig plauschen", schlug sie daher vor,

"Ball spielen können wir später immernoch."

Wie erwartet, erntete sie für diesen Vorschlag Begeisterung.

Rumschnattern und sich über andere das Maul zerreissen war genau das, was solche reichen Gänse am liebsten taten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  SailorStarPerle
2017-08-06T18:15:26+00:00 06.08.2017 20:15
es ist ein Kapitel nach dem anderen einfach spitze,
ich finde super das es wirklich bis jetzt eine gewönliche Pool party ist,
finde auch süß das Amberly Haruka doch attraktiv findet,
bin gespannt wie es weiter geht :-)

Von:  dreamfighter
2017-07-27T19:58:15+00:00 27.07.2017 21:58
Eine interessante Andeutung gleich mal zum Einstieg in dieses Kapitel. Das lässt Spielraum für das Kopfkino. Es ist dir mal wieder perfekt gelungen, dass ich richtige Bilder zu deinen Worten vor meinem inneren Auge sehen konnte.

Deine Idee die drei Opfer der damaligen Party bei Michirus Freundin nun wieder auftauchen zu lassen hat echt was. Ich bin mal gespannt, was die drei Amberly alles so erzählen werden und was sich generell noch so entwickelt. Immerhin ist Amberly ja zumindest teilweise angetan von Haruka...


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