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Vampire Kiss

von

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Der Vampirin verfallen

48. Der Vampirin verfallen

Misstrauisch beäugte Amberly immer wieder den Altar und fühlte sich sichtlich unwohl. Zwar hatten sie den toten Pfarrer weg geschafft, doch all das Blut war noch da. Es hatte stellenweise begonnen, zu trocknen und eine dunkelrote Schicht über den ganzen Altar gelegt. Auch die Pfützen um den Altar herum folgten diesem Naturgesetz und doch war noch genug flüssiges Blut vorhanden, dass es Amberlys Sohlen färbte und sie blutige Abdrücke hinterlassen hatte.

"Kann ich dir wirklich nicht helfen?" fragte sie und sah Michiru an.

Diese hockte etwas entfernt und zeichnete irgendetwas auf den Boden.

"Du hilfst mir, indem du dort stehen bleibst", sagte sie,

"Diese Symbole muss ich selbst aufzeichnen. Du kennst sie nicht und schon der kleinste Fehler kann alles zunichte machen."

Amberly nickte verständig, fühlte sich aber keinen Deut besser. Dieser Ort befand sich in einem Zustand, der sie die Anwesenheit von Magie und Dämonen beinahe spüren ließ.

"Du kannst schon mal das Schwert auf den Altar legen", sagte Michiru, als sie ein Stück weiter, das nächste Symbol zu zeichnen begann.

"Sofort", rief Amberly erleichtert aus.

Sie ging zu der Decke, in welche das Schwert eingewickelt war und holte dieses hervor. Allein das sie etwas tun durfte, lenkte das Mädchen ab von der unheimlichen Atmosphäre dieses unheiligen Ortes, aber dieses Schwert in der Hand zu halten, nahm sie komplett gefangen.

Mit glänzendem Blick betrachtete sie es von allen Seiten, hielt es hoch, bewunderte, wie leicht es war und wie gut es sich führen ließ.

»Wofür sie es wohl brauch?«, fragte sie sich, während sie langsam zum Altar zurück schritt,

»Sie ist ein Vampir und keine Dämonenjägerin. Ob es ihr trotzdem gehorcht? Oder ist es für Haruka, wenn sie zurück kehrt?«

Sie legte es auf den Altar und konnte ihren Blick weiterhin nicht davon abwenden.

"Ich brauche noch etwas von deinem Blut", stand Michiru plötzlich direkt hinter ihr und legte das Kinn auf ihre Schulter.

Amberly zuckte erschreckt zusammen und fuhr herum.

"Es war nicht genug für dich?", presste sie hervor.

"Ich will es nicht trinken", lächelte Michiru sie zuckersüss an und zog den kleinen Dolch hervor.

Amberly bekam etwas Angst beim Anblick dieser alten Waffe.

"Gib mir deinen Arm", befahl Michiru und die Angst des Mädchens wuchs.

Jedoch getraute sie sich nicht, sich der Anweisung der Vampirin zu widersetzen und so hob sie ihren Arm. Als Michiru mit der Spitze des Dolches leicht in ihre Haut drückte, sah dieser plötzlich gar nicht mehr alt aus. Bevor Amberly ihr Erstaunen kund tun konnte, schnitt Michiru ihr in den Unterarm. Sofort quoll das Blut hervor und lief ihren Arm hinunter.

"Was tust du?", presste Amberly noch ängstlicher hervor,

"Willst du, das ich hier verblute?"

"Kleines Dummerchen", lächelte Michiru und legte ihr die Hand auf die Wange,

"Du wirst nicht verbluten. Halt deinen Arm über den Altar und lass dein Blut auf das Schwert laufen. Es verlangt danach..."

Amberly zögerte kurz, tat es dann jedoch.

"Und was nun...?", drehte sie sich nach hinten, doch Michiru war weg.

»Lass mich hier nicht allein bitte«, flehte das Mädchen stumm,

»Dieser Ort macht mir Angst ohne dich.«

Sie blickte auf das Schwert und wie ihr Blut darauf tropfte. Tatsächlich wurde es langsam weniger und würde sicher bald ganz aufhören zu bluten.

»Es verlangt danach?« wiederholte sie Michirus Worte in ihrem Kopf,

»Das Schwert? Oder meinte sie das Ritual?«

Sie begutachtete das Schwert genau und ob das Blut irgendeine Veränderung an ihm bewirkte, doch sie entdeckte nichts. Das einzige was geschah war, dass ihr Drang, das Schwert aufzunehmen und zu führen, in ihr unglaublich stark wurde. Die Wunde an ihrem Arm blutete mittlerweile nicht mehr und sie sah sich kurz um, ob sie auch wirklich noch allein war. Als sie dies bestätigt sah, streckte sie langsam ihre Hand nach dem Schwert aus und nahm es auf.

"Was für ein wunderschönes Stück", murmelte sie voller Bewunderung,

"Ob es mir wohl gehorchen würde?"

Genau das sollte sie schneller erfahren, als sie je zu hoffen gewagt hätte. Ein nicht zu überhöhrendes Knurren hinter ihr ließ sie herum fahren und direkt in die gelben Augen eines riesigen Wolfes blicken. Er war bereits zum Sprung geduckt und flog in der nächsten Sekunde direkt auf sie zu.

In Panik umfasste sie das Schwert mit beiden Händen und riss es empor. Der Wolf reagierte blitzschnell und berührte es so gerade eben nur noch mit einer Pfote. Amberly spürte die Berührung, riss die Augen auf und sah sich hektisch um. Der Wolf hockte nun auf dem Altar, was ihn noch größer wirken ließ und duckte sich bereits zu einem erneuten Sprung. Die Klinge schien ihn nicht wirklich verletzt zu haben und Amberly wich ängstlich zurück. Sie stolperte, ließ das Schwert fallen und landete hart auf dem Rücken.

»Jetzt ist es aus«, dachte sie noch und schloss ergeben die Augen, als der Wolf sprang.

Sie wartete auf den Aufprall, doch nichts geschah.

Vorsichtig öffnete sie die Augen und konnte kaum glauben, was sie sah. Dicht vor ihr stand Michiru. Ihre Augen glühten und sie lächelte kalt. In ihren Händen hielt sie das Schwert, in welches der Wolf genau hinein gesprungen war.

"Du...hast mir das Leben gerettet...", presste sie, noch total unter Schock, hervor,

""Ohne dich wär ich jetzt tot."

Michiru warf den toten Körper von sich und lächelte sie an.

"Du warst nie in Gefahr", sagte sie,

"Ich war immer in der Nähe."

Sie hielt ihr die Hand hin und half ihr auf.

Dann drehte sie sich um und zog das Schwert aus dem Körper des Wolfes. Sie wischte das Blut von der Klinge und legte es, unter dem Altar, in eine kleine Nische. Amberly beobachtete sie und sammelte Mut, um eine Frage zu stellen. Als Michiru sich zu ihr herum drehte, bemerkte sie das sofort.

"Ich dachte du bist mit den Wölfen aufgewachsen", sagte sie,

"Und dennoch derart geschockt?"

"Du warst immer in der Nähe?" stellte Amberly jedoch eine Gegenfrage,

"Hast du den Wolf etwa erwartet?"

Michiru kam zu ihr, legte ihr die Hand auf die Wange und lächelte sie beinahe liebevoll an.

"Vertraust du mir etwa nicht mehr?", hauchte sie,

"Du weisst doch - alles zu seiner Zeit meine Kleine..."

Sie küsste sie flüchtig auf die Lippen und ging zu den Bänken, bei denen sie bei ihrer Ankunft eine Tasche plaziert hatten. Amberly folge ihr zuerst nur mit dem Blick, doch dann siegte ihre Neugier. Sie schob die, in ihr aufkommenden, Zweifel beiseite und gesellte sich zu der Vampirin.

"Und was nun?" fragte sie leise.

Michiru holte ein Holzkästchen aus der Tasche und öffnete es. Darin lagen einige Fiolen mit einer dunklen Flüssigkeit. Michiru nahm zwei heraus, verschloss das Kästchen wieder und stellte es auf die Bank.

"Du musst das trinken", sagte sie und hielt Amberly eine der beiden Fiolen hin.

"Ich?", war die erstaunt,

"Warum ich? Was ist das?"

"Das...", grinste Michiru, öffnete ihre Fiole und leerte sie,

"...das ist Harukas Blut! Mich stärkt es und dir hilft es, dein Blut schneller neu zu bilden. Eine kleine Hilfe nach dem ganzen Blutverlust."

"Ich soll...Blut trinken?", war Amberly entsetzt,

"Blut von einem Vampir? Aber...macht mich das nicht auch zu einem?"

"Dummerchen", lachte Michiru und tiptte ihr gegen die Stirn,

"Die wenigen Tropfen können einem Menschen nicht gefährlich werden. Außerdem müsste Haruka dich vorher gebissen und dein Blut getrunken haben. Das ist wohl schwer möglich, denn noch ist sie nicht zurück. Seit wann bist du so misstrauisch?"

"Du hast Recht", war ihr Misstrauen ihr jetzt scheinbar peinlich,

"Tut mir leid Michiru. Es gibt absolut keinen Grund, dir nicht auch weiterhin zu vertrauen."

Sie öffnete die Fiole und leerte sie, um ihren Worten mehr Gewicht zu verleihen.

Durch Michiru Augen huschte ein Schatten und über ihre Lippen ein zufriedenes Grinsen. Sie nahm die leere Fiole von ihrem Gegenüber entgegen und legte sie, zusammen mit ihrer, zurück in das Kästchen. Sie packte es wieder in die Tasche, nahm sie und lächelte Amberly zu.

"Das war es für heute Nacht. Jetzt müssen wir nur noch den Vollmond abwarten und dann holen wir Haruka zurück."

Amberly nickte lächelnd zurück und gemeinsam verließen sie die Kirche.
 

Amberly schaute sich nervös in der Schankstube um und zog sich dann wieder zurück in die Küche. Zwei Tage war es jetzt schon her, dass sie mit Michiru die Vorbereitungen in der Kirche getroffen hatte. Seit dieser Nacht hatte sie Michiru nicht mehr zu Gesicht bekommen und langsam machte sie sich Sorgen. Sie wusste, sie brauchte sich um die Vampirin nicht zu ängstigen. Diese war selbst ein gefährliches Raubtier. Doch hatte sie ein wenig Angst, alles würde doch ohne sie über die Bühne gehen.

Sie beschloss, Michiru in ihrem Zimmer auf zu suchen, nachdem die Küchenarbeit erledigt war. Sogar das ' herein ' abzuwarten, nahm sie sich vor. Nachdem sie die restlichen Teller vom Mittagstisch gereinigt hatte und die Kochnische gesäubert war, setzte sie ihren Plan in die Tat um. Wenn es zum Abend ging, bestellten die Gäste eher Bier statt Essen und so begann jetzt ihre Freizeit.

Als sie Michirus Zimmer erreichte, zögerte sie kurz. Den Blick auf die Tür gerichtet, versank sie in Gedanken.

»Was, wenn sie gar nicht mehr da ist?« wurde sie unsicher,

»Vielleicht hatte sie schon, was sie brauchte und ist darum die letzten zwei Tage nicht mehr aufgetaucht...?«

Plötzlich hatte sie Angst, es könne wirklich so sein und sofort klopfte sie an die Tür.

"Michiru?", fragte sie zaghaft,

"Bist du da? Kann ich rein kommen?"

Nichts regte sich und sie versuchte es nochmals. Wieder jedoch blieb alles ruhig.

»Verdammt. Ich kann doch nicht wieder einfach rein gehen«, war Amberly beinahe verzweifelt,

»Aber ich muss wissen, was los ist. «

Unschlüssig stand sie einige Minuten vor der Tür.

Dann hielt sie es nicht mehr aus und öffnete sie leise. Langsam schritt sie ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Draußen wurde es bereits dunkel, weshalb die Lichtverhältnisse hier drinnen nicht die besten waren.

"Michiru?", fragte Amberly vorsichtig ins halbdunkel,

"Wo bist du?"

Sie ging langsam Richtung Bett und fühlte sich mehr als unwohl dabei. Als sie den hinteren Teil des Raumes erreichte aber, stellte sie fest, das außer ihr niemand hier war. Nachdem Amberly unters Bett geschaut und gesehen hatte, dass die Tasche sich noch dort befand, war sie erleichtert.

"Sie ist also noch hier", murmelte sie vor sich hin und trat ans Fenster,

"Aber wo ist sie? Warum hat sie sich so lange nicht gezeigt?"

Sie versuchte, draußen irgendetwas zu erspähen, doch da war nichts.

Der Ort lag im Dunkel und nur in wenigen Häusern brannte Licht. Die meisten Männer waren in der Wirtsstube, während die Frauen sich trafen oder schon schliefen. Keine Menschenseele war unterwegs. Nicht einmal ein Hund streunte herum oder eine Katze. Alles war einfach nur still. Selbst die Natur außerhalb des Dorfes.

»Diese Stille ist nicht normal«, war Amberly sich sicher,

»Irgendwie bedrohlich...«

In diesem Moment zeriss ein schreckliches Heulen die Stille. Es kam von sehr weit her, doch war noch gut genug zu hören, um schrecklichen Schmerz darin erkennen zu können. Eindeutig war es das Heulen eines Werwolfs und genauso deutlich war er dabei, zu sterben.

»Ob das Michiru war?«, schlich sich in ihre Gedanken,

»Hat sie etwa die ganze Zeit Werwölfe gejagt?«

Plötzlich fühlte sie sich wieder unwohl. Schnell verließ sie Michirus Zimmer und ging in ihres. Sie wollte auf keinen Fall, dass die Vampirin sie ohne Erlaubnis in ihrem Zimmer erwischte, wenn sie heim kam.

Sie wollte sie zwar unbedingt endlich sehen und mit ihr sprechen, aber sie befand es für besser, einfach später nochmals bei ihr anzuklopfen. So blieb ihr Zeit zum duschen und sich frisch zu machen. Von der Duschkabine aus konnte sie durch ein kleines Oberlich ein Stück Himmel sehen.

"Fast Vollmond", murmelte sie,

"Morgen Nacht ist es soweit. Ich muss unbedingt vorher noch mit ihr reden."

Sie wusch sich und wickelte sich danach in ein großes Handtuch. Da sie zum Bad - und damit auch zurück ins Zimmer - immer über den Flur laufen musste, äugte sie zuvor aus der Tür, ob niemand da war. Als die Luft rein war lief sie schnell zu ihrem Zimmer und musste dabei noch das Handtuch vor der Brust zu sammen halten, da der Knoten sich löste. Just in diesem Moment hörte sie ihren Vater die Treppe hinauf kommen.

"Tolles Timing, Dad", fluchte sie leise und huschte so schnell es ging in ihr Zimmer.

So leise wie möglich schloss sie die Tür und lehnte sich erleichtert dagegen.

"Grad noch geschafft", pustete sie.

Zum einen wäre es ihr peinlich gewesen, so ihrem Vater gegenüber zu stehen und zum anderen hätte er sie nur unnötig aufgehalten mit seinem Gerede. Sie wollte so schnell wie möglich fertig werden und nochmal bei Michiru vorbei schauen.

Sie ging zum Schrank und öffnete ihn, wodurch sie die Bewegung aus Richtung ihres Bettes nicht sah. Sie wühlte mit einer Hand im Schrank herum und hielt mit der anderen noch immer das Handtuch, als sie einen kurzen Windhauch von hinten spürte und es an ihrem Ohr leise flüsterte:

"Du hast nach mir gesucht...?"

"Michiru!" schoss Amberly erschreckt herum,

"Du weisst..."

"Das du in meinem Zimmer warst?" unterbrach diese sie lächelnd,

"Natürlich weiss ich das. Ich weiss alles!"

"Alles?" bei diesem Gedanken fühlte das Mädchen sich gar nicht wohl.

Dann wusste Michiru auch, was sie gerade dachte und wie sie sich fühlte. Das wäre überaus unangenehm, denn sie war sich gerade darüber bewusst geworden, das nur das Handtuch sie momentan verhüllte. Michirus Nähe machte sie allein schon nervös genug, aber das sie selbst nicht bekleidet war und was im Zusammenhang mit dem Biss geschehen war, ließ ihren Körper deutlich reagieren.

"Warum so nervös?" fragte Michiru schnurrend,

"Hab ich dich wirklich so sehr erschreckt?"

Amberly nickte hektisch und ging schnell um Michiru herum Richtung ihres Bettes.

Die lachte amüsiert und folgte ihr. Als Amberly ihr Nachthemd vom Bett genommen hatte und sich wieder herum drehte, stand Michiru wieder direkt vor ihr.

Wieder erschrak das Mädchen fürchterlich und ihre Nervosität stieg in solche Höhen, dass sie einfach drauf los plapperte.

"Wo...wo warst du eigentlich die ganze Zeit?" fragte sie,

"Ich dachte schon, du wärst weg und hättest mich hier zurück gelassen."

"Ich lass dich doch nicht einfach zurück", streichelte Michiru ihr über die Wange,

"Ich habe nur Vorbereitungen für morgen Nacht getroffen."

"Hast du Wölfe gejagt?" wollte Amberly besorgt wissen,

"Das hat dich doch sicher viel Energie gekostet und du hast seit Tagen nichts getrunken."

"Wer sagt dir, dass ich nicht getrunken habe?" grinste Michiru schelmisch,

"Du weisst doch gar nicht, wo ich überall war. Und außerdem habe ich genau darum von Harukas Blut getrunken."

"Die paar Tropfen", wehrte Amberly ab,

"Es war zu wenig, um mir zu schaden, also auch zu wenig, dich zu ernähren. Und hättest du irgendwo jemanden gebissen, hätte sich das verbreitet wie ein Lauffeuer!"

"Bist du etwa eifersüchtig?" grinste Michiru nun.

"Eifersüchtig?" lachte Amberly verlegen,

"Wie kommst du denn auf soetwas? Ich will nur nicht, dass du morgen Nacht nicht stark genug bist, das Ritual zu vollenden!"

"Akzeptiert", nickte Michiru,

"Aber du hast Recht. Ich habe gehungert seit ich dein Blut getrunken habe. Dadurch verliere ich natürlich auch an Kraft. Für das Ritual jedoch, wird diese Kraft schon reichen."

"Bist du dir ganz sicher?" fragte Amberly,

"Ich könnte dir auch nochmal..."

Sie verstummte und versank in Michirus Augen.

"...mir etwas von deinem Blut geben?" fragte diese leise und griff nach Amberlys Hand, welche das Handtuch hielt.

Diese ließ sie gewähren, nickte benommen und hauchte kaum hörbar:

"Ja bitte. Nimm von meinem Blut."

Michiru lehnte sich zu ihr, während ihre Finger sie dazu brachten, das Handtuch los zu lassen. Ihr knappes Nachthemd war ein Hauch von nichts und Amberly spürte jede Rundung ihres Gegenübers so deutlich, das sie ergeben die Augen schloss. Michiru lächelte zufrieden und dirigierte sie zum Bett. Sie drückte sie auf die Bettkante nieder und Amberly legte ihren Kopf etwas schräg.

Als Michiru sie auf die Halsvene küsste, seuzte sie leise auf und ließ sich nach hinten sinken. Sie zog Michiru mit sich, denn längst hatte sie alles andere aus ihrem Kopf verbannt. Das, was von der Vampirin während eines Bisses ausging, war unglaublich und weckte einfach nur den Wunsch, nach mehr davon. Ob es nun Magie war oder irgendeine dämonische Kraft war Amberly vollkommen egal. Sie das Gefühl eins mit Michiru zu sein unbedingt wieder.

"Du wirst danach wieder von Harukas Blut trinken müssen", atmete Michiru ihr ins Ohr,

"Ich bin sehr durstig..."

Sie strich mit den Lippen an Amberlys Hals abwärst Richtung Brust. Dabei kroch sie ein Stück rückwärts, stellte ihre Füße auf den Boden und war auf ihren Armen über das Mädchen gelehnt.

"Dann werde ich das tun", seufzte diese begehrlich,

"Es wird mich schon nicht umbringen."

"Das wird es nicht", schnurrte Michiru und schlug ihre Zähne in die Innenseite ihrer Brust.

Sie hob den Kopf und sah zu, wie das Blut hervorquoll und über Amberlys nackte Haut lief. Diese wand sich vor Verlangen und stöhnte zufrieden auf, als Michiru es ableckte und ihre Lippen dann auf die Wunde drückte. Sie griff in Michirus Haar und ließ die Strähnen durch ihre Finger gleiten

"Ich weiss jetzt, was es in Haruka ausgelöst hat, dass ich ihr so willig mein Blut gab", flüsterte Michiru und fing an, sich abwärts zu küssen,

"Im Grunde ist es uns Vampiren unmöglich ein solches Angebot auszuschlagen..."

Amberlys Körper zuckte, als Michiru sie nahe des Nabels küsste und immer wieder leichte Bisse andeutete.

"Dann nimm es an", keuchte Amberly,

"Trink so viel du willst."

Michiru küsste sich weiter abwärts und Amberly konnte nicht anders, als hin zu sehen. Sie zitterte herftig, je näher die Vampirin ihrer empfindlichsten Stelle kam und drehte beinahe durch, als diese gekonnt daran vorbei auf ihren Schenkel glitt.

"Bitte Michiru...", flehte Amberly atemlos,

"Quäl mich nicht so."

"Tu ich das?", schnurrte Michiru und hob Amberlys Bein an.

Ihre Lippen glitten auf die Innenseite des Oberschenkels und ihre Augen glühten gefährlich.

"Ich folge nur meinen Instinkten..."

Ihre Zähne bohrten sich langsam in Amberly Schenkel und diese seufzte schmerzlich. Doch direkt darauf schien wieder Michirus ganze Macht sie zu überrollen und sie nahm genussvoll hin, was diese mit ihr tat. Sie genoss jeden weiteren Biss, genoss, wie die Vampirin ihr Blut trank, genoss die Vereinigung ihrer Körper und die magische Explosion, die an deren Ende stand.

Wieder blieb sie schweratmend mit geschlossenen Augen liegen. Michiru zog die Decke über ihren blutigen Körper und strich ihr durchs Haar. Ihre Augen glühten noch immer und ihre Reißzähne waren deutlich zu sehen.

"Ich hatte solches Glück dich hier zu finden", flüsterte sie,

"Williges Blut ist so viel mächtiger..."

Sie ließ eine kleine Fiole in ihrer Hand erscheinen und legte sie Amberly an die Lippen.

"Trink", hauchte sie,

"Schon Morgen wirst du dich erholt haben und mit mir gemeinsam Haruka ins Leben zurück holen."

Amberly blickte sie geschwächt an und tat, wie ihr befohlen wurde. Wie eine Mutter ihr krankes Kind zu Bett brachte, kümmerte Michiru sich um sie. Strich ihr immer wieder übers Haar und hauchte ihr dann noch einen sanften Kuss auf die Lippen.

"Schlaf jetzt", wisperte sie und richtete sich auf.

Amberly lächelte geschwächt und schloss die Augen. Beinahe augenblicklich war sie eingeschlafen. Michiru beobachtete sie noch eine Weile und genoss die unglaubliche Anziehung, die von ihr ausging. Ihr Blut roch viel stärker als normal und lockte so sehr, es sich bis zum letzten Tropfen zu holen. Und alles nur, weil sie freiwillig davon gab.

»Es ist wirklich nicht leicht dem Drang zu widerstehen, mir alles zu nehmen«, grinste Michiru,

»Aber noch könnte ich dich brauchen...<<



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SailorStarPerle
2017-07-12T21:00:04+00:00 12.07.2017 23:00
wau ich bin hin und weck von diesen Kapitel,
aber was mit Harukas Blut in der Fiolen zu tun hat und ob wirklich nichts passiert mit Amberly,
wo war Michiru wirklich und was hat sie die zwei Tage gemacht ??
ich bin froh das sich Michiru zurückhalten kann bei Amberly ,
ich würde es schade finden wenn sie sterben müsste sie ist doch ein sehr liebes Mädchen *gg*
bin schon gespannt wie es weiter geht :-)
Von:  dreamfighter
2017-07-12T18:53:20+00:00 12.07.2017 20:53
Ich habe bei der Beschreibung der Wirkung des Blutes irgendwie ein Deja-vu. Du hast sehr gut rüber gebracht, dass Michiru nun Harukas Reaktion auf dieses "Freiwillig" nachvollziehen kann.

Es freut mich zum einen sehr, dass du so zügig weitere Kapitel hochlädst. Auf der anderen Seite bin ich ein wenig traurig, dass sich diese Geschichte so langsam dem Ende neigt.

Alles in Allem ist diese Geschichte eine der besten, die ich jemals gelesen habe. Auch wenn ich sonst nicht so viel für Vampir-Geschichten übrig habe, so muss ich sagen, dass diese einfach nur super geschrieben ist und einen richtig mitreißt.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Von:  Michirukaioh
2017-07-12T06:17:18+00:00 12.07.2017 08:17
Wieder einmal ein tolles und spannendes Kapitel. Ich bin schon total aufgeregt, wenn Haruka wieder da ist..... somit freue ich mich auch auf's nächste!


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