Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 33: Bestandsaufnahme ---------------------------- Kapitel 33 - Bestandsaufnahme Als Tristan Joey auf seinem Bett in der Kaiba-Villa absetzte hielt sich der Blonde weiter an ihm fest. Er ging vor ihm in die Hocke, so dass es für den anderen keine weitere Kraft erforderte ihn anzublicken, nur weil er den Kopf heben musste. Noch immer hatte er den Kapuzenpulli tief ins Gesicht gezogen. "Schmutzig!" war alles, was kraftlos von Joey kam. "Wir werden dir den Dreck gleich runter waschen!" erwiderte Tristan sanft. Ein Klopfen unterbrach den Brünetten. Joey schluckte panisch und begann zu zittern. "Nein... nein... nein!" begann der Blonde zu flüstern Sanft legte Tristan ihm tröstend eine Hand auf die weniger lädierte Gesichtshälfte. "Hey, alles gut." wisperte er ihm zu. "Das ist nicht Seto... das ist der Arzt!" Joey lief eine Träne über das Gesicht. "I... ich will nicht!" kam es verzweifelt von Joey. "Kann ich verstehen, Kumpel!" lenkte Tristan kurz ein. "Aber der Doc muss einen Blick auf dich werfen. Sicherstellen, dass du nicht doch ins Krankenhaus musst!" "KEIN KRANKENHAUS!" kam es in einem panischen Anflug von Joey. "Nein... deshalb muss der Doc nach dir schauen!" wiederholte Tristan. Joey nickte resigniert. Langsam stand Tristan auf und eilte zur Tür. Vor ihr stand der grauhaarige, kleine Mann mit der Brille auf der Nase und einer Strickjacke über den Schultern. Den Koffer den er hielt schien eigentlich viel zu wuchtig für den kleinen Mann zu sein. "Sie sind der Arzt?" fragte Tristan. Der Mann nickte. "Mein Name ist Oda Akari!" stellte sich der Arzt vor. "Tristan Taylor!" erwiderte der junge Mann die Höflichkeitsfloskel. "Darf ich herein kommen?" fragte Doktor Akari. "Natürlich!" kam es plötzlich hastig von Tristan, der kurz in den Flur blickte, aber als er niemand sehen konnte, den Türspalt weitete und den Arzt einließ. Nur zu gern hätte er Seto zu Joey gelassen. Aber solange dieser sich derartig schmutzig und entblößt fühlte... Tristan schüttelte den Kopf, schloss die Tür wieder und eilte an dem Arzt vorbei zu Joey. "Hey Joey..." sprach er diesen ruhig an, als er wieder vor dem Blonden in die Hocke gegangen war. "Doktor Akari ist da!" Nur sehr langsam hob Joey seinen Kopf und blickte zu dem Mann, den er schon aus dem Krankenhaus kannte. Er war es auch gewesen, der ihm die Schlaftabletten verschrieben hatte. "Herr Wheeler!" grüßte der Mann freundlich und sanft schmunzelnd. "Doktor!" kam es leise von Joey. Die Untersuchung war ein Spießrutenlauf gewesen. Schon gegen das Entkleiden wehrte sich Joey massiv, doch die Berührungen des Arztes waren für den Blonden eine Qual gewesen. Dabei war der Arzt sehr darauf bedacht jede Berührung und Untersuchung anzukündigen und zu erklären. Doch je weiter die Untersuchung voranschritt, desto mehr wehrte sich der Blonde gegen die Notwendigkeiten. Doktor Akari bewies dabei mehr als einmal eine unerschöpfliche Geduld und Gelassenheit. Sammelte neben Proben für medizinische Untersuchungen, auch Spuren, die vielleicht einmal bei einer Ermittlung relevant werden könnten. Dazu gehörten die Substanzen aus dem Haar, was Joey unter den Fingernägel hatten, sowie Fotos von den oberflächlichen Verletzungen, wie der Bisswunde am Innenschenkel oder den Zigarettenverbrennungen am Bauch und im unteren Rückenbereich, sowie den Würgenmale am Hals. Am schwierigsten war es den Blonden dazu zu bewegen sich auf den Rücken zu legen, die Beine anzuwinkeln und sich vom Arzt abtasten zu lassen. Dabei geriet er derartig in Panik, dass Tristan ihn erst dazu bringen konnte sich zu beruhigen, nachdem er hinter ihn gestiegen und von hinten seine Arme gebändigt hatte. Aber schließlich war auch das geschafft und Doktor Akari gab grünes Licht für das Badezimmer. So hatte Tristan den Blonden ins angrenzende, voll ausgestattete Badezimmer getragen und auf einem kleinen Schemel abgesetzt. Sanft hatte er die Brause genommen und eine angenehme Wassertemperatur eingestellt. Dann begann er seinen Freund ganz langsam und behutsam zu waschen und von all dem Unrat und Dreck zu befreien, der teilweise schon Tage an ihm klebte. Immer wieder erging sich Joey in Weinkrämpfen, während er seine Arme über Kreuz vor die Brust geschlagen hatte und versuchte sich so klein zu machen, wie es ihm nur möglich gewesen war. Schließlich war Tristan zufrieden mit dem Ergebnis und trocknete den Blonden vorsichtig ab. Dann, in ein großes weiches Handtuch gewickelt, führte er ihn wieder in das Schlafzimmer, in dem Doktor Akari die Tagesdecke vom Bett gezogen und die Bettdecke bereits aufgeschlagen hatte. Nachdem Tristan Joey wieder auf der Bettkante abgesetzt hatte begann der Arzt damit die blutigen Abschürfungen an Hand- und Fußgelenke zu verbinden, sowie über die ein oder andere offene Wunde Salben aufzutragen und sie sorgfältig abzukleben. Dann half Tristan seinem besten Freund in saubere Klamotten, ein kurzärmliches Shirt, so wie wieder eine bequeme, weiche Trainingshose. Als er ihn in die Kissen drücken wollte spürte er eine sture Gegenwehr des Blonden. Hilfesuchend sah der Brünette zu Doktor Akari, der bereits eine Spritze aufgezogen hatte und sie in Joey's Armbeuge stieß, bevor er das Beruhigungsmittel entlud. Wieder liefen vereinzelnde Tränen aus Joey's halboffenem Auge, bevor er langsam wegdämmerte. Jetzt konnte Tristan ihn endlich hinlegen und zudecken. Tristan und Doktor Akari betraten das Hausbüro, indem Seto auf seiner Couch saß und sofort aufsprang, als er sie sah. "W... was ist mit ihm?" fragte der Jungunternehmer besorgt. "Ich denke, das war recht offensichtlich, oder?" kam es erschöpft von Tristan, der sich auf die Couch fallen ließ. "Herr Wheeler ist durch die Hölle gegangen!" kam es nüchtern von dem Hausarzt. "Und das mehr als einmal!" Seto stolperte einen Schritt zurück, spürte, wie seine Beine drohten nachzugeben und ließ sich neben Tristan fallen. "Ich habe alle Wunden gesäubert und versorgt." begann der Arzt Bericht zu erstatten. "Er wird mindestens eine Woche liegen müssen, nicht das er überhaupt dazu in der Lage wäre, alleine aufzustehen. Ich habe ihm ein Beruhigungs-, sowie ein Schmerzmittel verabreicht. Er wird bis morgen früh durchschlafen. Bei Bedarf soll er eine hiervon nehmen, nicht häufiger als alle sechs Stunden eine!" Er stellte ein Päckchen mit Schmerztabletten auf den niedrigen Kaffeetisch. "Herr Kaiba!" der Ton des Arztes wurde ernster. "Die körperlichen Verletzungen werden innerhalb von zwei Wochen verheilen. ABER... die seelischen Wunden..." "Die werden viel Zeit und einen Therapeuten brauchen!" komplettierte Seto den Satz. "Er könnte auf Nähe oder gar ihre Anwesenheit nicht wie erhofft reagieren!" gab der Arzt weiter zu bedenken, "Nehmen Sie es bitte nicht persönlich oder dem jungen Mann übel. Diese Abwehrreaktion... ist natürlich und..." Der Arzt sprach nicht weiter und bedachte Seto nur mit einem ernsten Blick, bevor er nickte und seine Hand väterlich auf Seto's Schulter legte. "Sollte etwas sein, haben Sie meine Nummer. Scheuen Sie sich nicht, mich anzurufen!" kam es weiter von dem Arzt, der sich dann zum Gehen wandte. "Danke, Doktor Akari!" rief Tristan plötzlich. Der ältere Mann lächelte ihm sanft zu und nickte. Dann verschwand er aus dem Hausbüro. Seto saß wie benommen da. Ja... es war wirklich offensichtlich gewesen, was seinem Geliebten zugestoßen war. Es gab gar keine andere Interpretationsmöglichkeit. Joey war entführt, misshandelt und ... Seto musste schlucken. Eindeutig Yakuza, ging es ihm durch den Kopf. Bei Yakuza kam ihm Joey's Vater in den Sinn. Nicht Jack! Der andere... das Monster, dass sich schon seit Jahren an seinem Sohn vergriffen hatte, von dem er ausgegangen war, dass er sein Fleisch und Blut gewesen ist. Der seiner Spielsucht immer wieder frönte und auch nicht davor zurück schreckte seinen Sohn seine Schuld abarbeiten zu lassen, wie er es vor einigen Monaten versucht hatte! Wut ballte sich in Seto. Er ballte seine Fäuste. Dafür würde dieser Drecksack büßen. Er würde dafür sorgen, dass dieses Stück Scheiße das bekam, was es verdiente. Alles würde er dran setzten, damit der seines Lebens nicht mehr froh werden würde. Aber jetzt... jetzt wollte er nur eines: Zu Joey! Er stand auf und blickte zu Tristan, der erschöpft sein Gesicht in seine Hände gelegt hatte. "Kommst du?" fragte Seto leise. Tristan blickte fragend zu ihm auf. "Er schläft jetzt!" erklärte der Jungunternehmer. "Ich will ihn sehen. Mich davon überzeugen, dass er in Sicherheit ist. Und du... du brauchst Schlaf, damit du fit bist, wenn er aufwacht und dich braucht!" Tristan nickte verstehend und folgte Seto. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)