Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 3: Was kommt noch? -------------------------- Als Joey in den Wagen einstieg blickte er sich unsicher um. Es war das erste Mal, dass er in so einem Wagen mitgenommen wurde. Aber was ihn wirklich verunsicherte waren die weißen Polster, auf denen man jeden Fleck sofort sehen würde. Und er... nun ja... er war total verdreckt von der Nacht im Park, dem Blut aus seinen Platz- und Schnittwunden. Kaiba würde ihn die Reinigung, die notwendig sein würde, sicherlich in Rechnung stellen. Daher nahm er nur auf der vorderen Kante der Rückbank Platz, was sich als Fehler herausstellen würde. Denn als der Fahrer plötzlich bremsen musste fiel Joey nach vorne auf den Boden des geräumigen Wagens. Durch das Abfangen des Sturz mit den Händen platzte die Schnittwunde wieder auf und begann von neuem zu bluten. Noch ehe er reagieren konnte wurde er von Kaiba schon am Arm gepackt, der ihm wieder aufhelfen wollte, aber nur eine Welle von Schmerzen auslöste, die von der aufgeplatzten Schnittwunde aus seinen Körper flutete. Kaiba ließ ihn los, half ihm etwas sanfter auf die Rückbank zurück und zog erneut sein Smarthphone, um ein weiteres Telefonat zu führen. Sicherlich wichtige Geschäfte oder so. Der Wagen wurde langsamer, bog in eine Auffahrt ein und kam schließlich nach einem weiteren Moment zum Stehen. Kaiba stieg zuerst aus und hielt ihm helfend die Hand hin. Wie gern hätte er diese ausgeschlagen, aber Joey wusste, dass er sich das jetzt nicht leisten konnte. Der Schwindel hatte zugenommen und ihm fiel es immer schwer seinen Blick zu fokussieren. Als Joey den Wagen verlassen hatte und endlich stand erkannte er den Fremden, der vor der großen Haustür stand und dort offensichtlich auf sie gewartet hatte. Er kannte ihn nicht und beäugte ihn misstrauisch und dennoch... war da ein Wiedererkennungsgefühl in ihm. Als ob er diesen Typen vorher schon mal gesehen hatte. Erst jetzt bemerkte er, dass Kaiba ihn stützte und festhielt. War vielleicht auch besser so, denn Joey konnte nicht mit Sicherheit behaupten, dass er ohne diese Hilfe stehen bleiben würde. Langsam ließ er sich in das Haus leiten. Sie hatten das Haus kaum betreten, als er Kaiba's Stimme wie aus großer Ferne hörte: „Alles klar mit dir, Joey?“ Doch ehe er antworten konnte wurde alles schwarz um ihn herum und er hatte das Gefühl zu fliegen. Als Wheeler wegsackte war ich froh, dass ich ihn ohnehin schon gestützt hatte. So ersparte er sich einen Sturz auf den kalten, harten Steinboden der Eingangshalle des großen Hauses. Roland eilte helfend herbei, nahm Wheeler auf den Arm und brachte ihn zu einem der Gästezimmer. Seto war froh, dass er schon im Auto eine gewisse Ahnung gehabt hatte und vorsorglich sein Hausarzt angerufen hatte. Der sollte jeden Moment hier eintreffen und sich dann um Wheeler kümmern. Seto lotste Johnson in die Lounge. Er hatte diesen Raum extra für den Empfang von Geschäftspartner herrichten lassen. Daher wirkte er wie die Lounge eines Altherrenclubs. Doch Johnson war die Anspannung und Sorge um Wheeler ins Gesicht geschrieben und konnte der Einladung, sich auf die edle Chestfield Ledergarnitur zu setzen, nicht folgen. Keine Minute später läutete es und der Arzt traf ein. Er bekam von Seto den Weg gewiesen. Als sie das Gästezimmer erreichten wie der Jungunternehmer seine rechte Hand an sich um Johnson zu kümmern, während er hier bleiben würde. Sofort folgte Roland der Anweisung seines Arbeitsgeber und verließ das Gästezimmer. Ihm war noch nie wirklich aufgefallen, wie schmächtig der Blonde in Wirklichkeit war, dessen Hautfarbe sich kaum vom weißen Laken abhob. Mit Argusaugen verfolgte er jede Handbewegung des Arztes. Dieser untersuchte den Blonden sehr gewissenhaft, versorgte die Verletzungen, spritzte ihm zwei, drei Medikamente und wandte sich dann an Seto. "Von Schweigepflicht und so brauch ich nicht erst anfangen, oder?" fragte der Arzt eher im Scherz und Seto bedachte ihn mit einem strengen, skeptischen Blick. "Der junge Mann hat zwei gebrochene Rippen, eine angeknackste. Überall Hämatome1. Eine ziemlich üble Schnittwunde, die ich mit 13 Stichen nähen musste. Er ist unterernährt, hat Mangelerscheinungen und einiges an Blut verloren!" zählte der Arzt in seiner ruhigen Art auf. "Er gehört in ein Krankenhaus mit Vollzeitbetreuung und der, dem er das zu verdanken hat, verdient einen Aufenthalt in einer eingezäunten Einrichtung auf staatliche Kosten." "Kann man das Krankenhaus nicht irgendwie umgehen?" fragte Seto besorgt nach. "Natürlich kann man es umgehen, aber das senkt die Genesungschancen und wäre nicht im Sinne des Patienten!" antwortete der Hausarzt. "Die im Krankenhaus würden das melden und seinen Vater informieren!" erklärte Seto, dem schon lange klar war, wem Wheeler seine wiederholten Verletzungen und zahlreichen Blutergüsse zu verdanken hatte. "Und das wäre falsch?" hakte der Arzt nicht verstehend nach. "Da sein Vater für seinen Zustand verantwortlich ist, ja!" erwiderte Seto angespannt. "Verstehe!" kam es erkennenden von dem Mann, den Seto schon Jahre lang kannte. "Okay, ich werde ihn an eine Nährstoffinfusion hängen und zwei Mal täglich vorbei schauen, aber sollte sich der Zustand nicht bald bessern oder gar verschlimmern, werde ich ihn einweisen!" knickte der ältere Mann schließlich ein, während er alles notwendige aus seiner Tasche zog und einen Zugang legte. "Danke!" kam es von Seto. Noch so ein Wort, dass er normalerweise nicht benutzte. Als sein Hausarzt mit der Versorgung fertig war stand er auf, reichte dem Jungunternehmer die Hand und verabschiedete sich. Als Seto ihn zur Tür brachte stand bereits Roland bereit, der Seto kurz und knapp darüber informierte, dass Johnson zurück in sein Hotel gefahren sei. Dann brachte Roland den Arzt zur Haustür, während Seto bei Wheeler... nein... Joey blieb. Es war kurz nach drei als es an der Tür zum Gästezimmer klopfte. Seto stand aus dem Stuhl, in dem er seit heute Morgen gesessen hatte auf und ging zur Tür. Er öffnete sie leise und schwarze Haare drängten sich durch den entstehenden Spalt. Mokuba! Mokuba, der ihn mit traurigen, grauen Augen anblickte und versuchte an ihm vorbei zu schielen. Scheinbar hatte Roland den jüngeren Kaiba ins Bild gesetzt. "Was ist mit Joey?" erkundigt sich der Schwarzhaarige. Seto trat beiseite und ließ seinen Bruder herein. Jetzt konnte er den bewusstlosen Blonden sehen, der im Bett lag und sich immer weniger farblich von dem Laken abhob. Irgendwann im Laufe des Vormittags hatte Seto beschlossen dem Blonden das Blut aus dem Haar zu waschen und ihm einen Pyjama anzuziehen. Die Klamotten, die der andere am Körper getragen hatte verdienten kaum noch diese Bezeichnung. "Er schläft!" war Seto's ruhige Antwort. "Ich hab vorhin die anderen gesehen. Die machen sich alle tierisch Sorgen, weil er heute nicht in der Schule war!" erzählte ihm Mokuba. "Dann scheinen sie doch nicht so begriffsstutzig zu sein, wie man allgemein denken könnte!" kam es mit einer vor Sarkasmus triefenden Stimme vom älteren Kaiba. "W...wird er wieder gesund?" fragte Mokuba mit Angst in der Stimme. "Da bin ich mir ganz sicher... denk nicht, dass sich der Köter von ein paar blauen Flecken unterkriegen lässt!" kam es von Seto, der absichtlich normal abfällig über Joey gesprochen hatte, um seinem Bruder die Angst zu nehmen. Er konnte viel ertragen: Stress! Einsamkeit! Schmerzen! Aber wenn sein kleiner Bruder bedrückt, deprimiert oder gar ängstlich war, dann musste Seto alles tun, um ihn aufzumuntern oder ihm die Angst zu nehmen. "Seto!" kam es sofort tadelnd von dem Dunkelhaarigen, der sich abwandte und das Gästezimmer verließ! "Ich werde den anderen Bescheid geben!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)