Manus manum lavat von Dracos-Princess ================================================================================ Kapitel 7: Wer nicht hören will, muss fühlen -------------------------------------------- Jeder von uns ist sein eigener Teufel, und wir machen uns diese Welt zur Hölle. - Oscar Wilde   ~*~   - Kapitel acht - Zischend betrachtete er einige Sekunden den großen Krater, welcher nach Vegetas unsauberen Landung entstanden war, ehe er sich kopfschüttelnd abwandte und seinen Weg fortsetzte – zu ihr. Zu dem Weib, das ihn gedemütigt hatte. Ja, sie alleine beschwor die angefangene Polemik gegen ihn hinauf und nun musste sie mit den Konsequenzen leben. Völlig neben sich stehend hatte er sogar vergessen, sich den grünen Glibber aus den Haaren, sowie seiner Kleidung zu waschen, allerdings spielte das – angesichts seiner schäumenden Wut – keine Rolle. Zielorientiert war er dem piependen Signalton seines Scouters gefolgt, um schlussendlich vor einem Gebäude anzukommen, das man ungern alleine betrat. Es war eine Spelunke, um das Kind beim Namen zu nennen – schmutzig, heruntergekommen, abartig... Einfach widerwärtig, aber die graue, triste Fassade passte zu ihr und ihren verabscheuungswürdigen Ansichten. Abschließend sah er nach oben gen Himmel, jedoch erspähte er viel mehr das herunterhängende Schild des Ladens. Jeden einzelnen Buchstaben, der auf das marode, von Moos überzogene Holz geschmiert worden war, hatte er sich angesehen, bevor er entschied, sich der Holztür zu nähern. Seine schweren Stiefel stampften über den Boden und zeitweise überkam ihn Angst. Davor, von Elite-Kämpfern gesehen zu werden, die folglich zu seinem Vater rannten und den König darüber in Kenntnis setzen würden, in welchen Gegenden sich der königliche Sohn herumtrieb. Aber das war noch abwegiger, da man sich nur selbst ins Fleisch schneiden würde, oder? Niemand der königlichen Garde würde zugeben, sich in solchen Absteigen herumzutreiben, nicht wahr?   Wie dem auch war. Es war Vegeta mittlerweile egal geworden. Sein Vater interessierte sich sowieso nicht dafür. Viel mehr ging es dem König um Macht und darum, seinem Sohn zu zeigen, wer am längeren Hebel saß. Weswegen sich also Sorgen machen? Zumal Vegeta – sollte sein Vater jemals davon erfahren – ihm somit zeigen konnte, wie sehr er auf die königlichen Anweisungen spuckte und zusätzlich Bulmas Vater in Bredouille brachte.   Das war doch auch ein netter Zeitvertreib. Außerdem suchte er nach diesem seltsamen Ding, das Bulma in die Stadt gebracht hatte. Aber er war zu langsam gewesen, um besagtes Gefährt tatsächlich zu erkennen. Lediglich den Qualm, der den quietschenden Reifen geschuldet war, hatte er durch die Wolkendecke sehen können, weshalb er nach genau diesen Merkmalen suchte. Noch nie zuvor hatte er etwas ähnliches gesehen, aber wunderte er sich wirklich noch darüber? Schließlich waren ihr Vater und Bulma Erfinder, die banalen Hirngespinsten nachjagten, darauf bauend, am Ende des Tunnels eine geniale Entdeckung zu machen. Zuzüglich fragte er sich, ob jeder Erdling ein solches Ding sein Eigen nennen konnte und es erschütterte ihn, über einen fremden Planeten nachzudenken und den dortigen Kulturen und Sitten Aufmerksamkeit zu schenken. Vegeta würde es sowieso nie erfahren, da er sich für andere Gepflogenheiten nicht interessierte.   Hinzu kamen die Gedanken, wie sich das blauhaarige Weib womöglich auf seine Kosten im Innern der Kneipe amüsierte, während er zuhause gewartet hatte, ehe er sich auf den Weg machte, um nach ihr zu suchen. Angesäuert stand er vor der Tür, umfing die Klinke und hielt dennoch inne, statt das Innere zu betreten. Sein Blick war automatisch zu einer engen Gasse gewandert. Missmutig erkannte er, dass jener Weg ihn zum Palast führen würde und die Versuchung, seinen Vater aufzusuchen, war verdammt nochmal gewachsen. Insgeheim musste er sich zwingen, seine inneren Dämonen überwinden und zur geschlossenen Tür zurückblicken, die er im Anschluss schwungvoll nach innen schob und von Dampf umhüllt wurde. Doch statt gehässig aufzulachen, gesellte sich zu seiner Wut noch mehr Zorn. Mit Sicherheit amüsierte sich auch sein Vater über ihn, wie das Weib, das in den Räumlichkeiten dieses... dieses Etablissements vorzufinden war. Ja, sicherlich taten sie das, während Vegeta sich damit herumärgern musste, eben jenes Mädchen einzusammeln und nach Hause zu bringen.   Zum Kotzen. Nicht nur, dass sie ihn in seinem Stolz gekränkt hatte, nein, sie hatte ihn auch überlistet und entsprach in diesem Moment wohl überhaupt nicht den Erwartungen, die sein wertgeschätzter Vater an ihn stellte. Im Gegenteil. Vegeta vergaß sowohl sich, als auch die Prinzipien, welche man von ihm als Sohn des Königs erwartete. Stattdessen keimte die alte Lust wieder auf und er tat genau das, was er nicht machen sollte – Angst und Schrecken in die Gesichter seiner Gegenüber zaubern. Aber verdammt, er wollte wieder der Saiyajin sein, vor dem sich jeder fürchtete. Auch Bulma sollte ihn fürchten.   Andererseits dachte er auch an die Warnung seines Vaters und – so ungern er die Tatsache zugab – es schüchterte ihn wahrhaftig ein. Er wusste, was auf dem Spiel stand, wenngleich er keine Probleme hätte, sich alleine durch den Weltall zu schlagen, aber es gab immer noch die Kehrseite: Er dürfte nie wieder zurückkommen, Vegeta würde seinen Anspruch auf den saiyajinischen Thron verlieren. Zugegeben, würde er König werden, müsste er sein Training auf das Nötigste beschränken, aber – und das war jenes aber, das man nie hören wollte, sobald es ernst wurde – er wäre der rechtmäßige Herrscher Vegeta-Seis, was er um jeden Preis werden wollte. Jene Privilegien, die man als König genoss, wollte er an sich reißen. Vegetas Entscheidungen würde niemand mehr anzweifeln, seine Beschlüsse würde niemand mehr behindern. Vegeta hätte freie Hand, hinsichtlich seiner Verdikte, seiner Art, sowie seiner Dekrete, welche er anordnen würde. Und genau das war es, was den jungen Saiyajin zur Räson zwang.   Gott verdammt, er musste sich zusammenreißen, weil er das elende Weibsbild für all seine diffusen Gedanken – die ihn ins Chaos zu stürzen drohten – bluten lassen wollte. Bis auf den letzten Tropfen, den ihr jämmerlicher, wenngleich auch ansehnlicher, zierlicher Körper eben hergab.   Letztendlich musste er die Tür passieren, da bereits zahlreiche Gesichter zu ihm sahen, anlässlich der Zugluft, welche durch die Räume zog. Wenigstens erkannte man ihn nicht sofort, weswegen er sich in Ruhe umsehen und das Mädchen suchen konnte. Indessen drang er tiefer in den abgedunkelten Raum ein, umsichtig ging er an mehreren Tischen vorbei, an denen ältere Herrschaften beisammen saßen, die anhaltend zur Theke sahen, wohin auch Vegetas Blick letztlich wanderte.   Anders als Vegeta, schienen die Personen ihn nicht zu bemerken, die plaudernd am Tresen saßen und Krüge vor sich stehen hatten. Geradewegs wollte er sich ihnen nähern, als plötzlich einer der Saiyajins aufstand und zu ihm torkelte. Unverzüglich umhüllte ihn, neben den Rauchwolken, der Duft von hochprozentigem Alkohol, woraufhin der Prinz angewidert die Nase rümpfte und sich zeitgleich an dem Betrunkenen vorbei zwängen wollte.   „Werter Herr, Sie... Sie scheinen alleine unterwegs... zu sein?“, nuschelte der unbekannte Saiyajin mühsam, während er sich an der Rückenlehne eines Stuhls abstützen musste.   Daraufhin blickte auch Vegeta ihn an. Genervt studierte er die glasig roten Augäpfel des Fremden und es erzürnte ihn bloß mehr, als er sah, was aus Saiyajins wurde, die am Rande der Stadt lebten.   Waren Saiyajins keine stolzen Geschöpfe? Wo war der Stolz derjenigen, die ihr Dasein hier fristeten? Hatten sie ihre Würde gänzlich verloren?   „Wollen... Wollen Sie uns... Gesellschaft leisten?“, fragte der ergraute Saiyajin höflich, ehe er hinter sich zeigte – zu einem Tisch, an dem weitere Männer saßen und Karten spielten.   „Kein Bedarf“, winkte Vegeta entnervt ab. Selbst der Bart des unbekannten Mannes war vergilbt und zeugte davon, wie armselig er war... Wie... Wie schlecht es ihm in Wirklichkeit ging, aber das war es nicht, was ihn primär störte. Was ihn nervte, war, dass er angesprochen wurde, auf eine Art, die man nur mittellosen Individuen entgegenbrachte.   „Warte!“ Der Saiyajin wirkte urplötzlich klar, als der Jüngere von beiden an ihm vorbei schritt. Geistesgegenwärtig hatte der Ältere nach dem Arm des jungen Mannes gegriffen, ihn zu sich herumgedreht und ausgiebig sein Gesicht gemustert, bevor er skeptisch fortfuhr: „Ich... Ich habe das Gefühl, als... als würde ich dich kennen.“ Vergeblich versuchte er unterdessen auf den Namen seines Gegenübers zu kommen, doch es gelang ihm nicht. Aber er wusste, irgendwo hatte er diese markanten Gesichtszüge schon einmal gesehen. Bloß wo?   „Du irrst dich“, erwiderte Vegeta knurrend. Im Anschluss wanderte seine Hand zu der Pranke desjenigen, der es gewagt hatte, ihn anzufassen. „Wir kennen uns nicht“, schob er hinterher und entfernte die Hand, die unerlaubterweise auf ihm gelandet war. Zu groß war die Gefahr, dass er doch die Fassung verlor und ausrastete. Daher galt die Devise, jeglicher Gefahr zuvorzukommen, sie zu eliminieren und einen möglichen Aussetzer zu vermeiden. „Und jetzt empfehle ich dir, dass du Land gewinnst“, fügte er bissig hinzu, ohne den Mann zu Wort kommen zu lassen. „Haben wir uns verstanden?“   Dieses Gesicht... Dieser Tonfall... Ja, eindeutig. Es bestand keinerlei Zweifel mehr und der fremde Saiyajin wusste, wen er vor sich stehen und unerlaubterweise berührt hatte. Prinz Vegeta war es, der den Laden betreten hatte. „König- Königliche Hoheit, verzeiht!“ Augenblicklich hatte der Alte eine demütige, ehrfürchtige Haltung eingenommen, die sofort unterbrochen wurde, nachdem der Prinz den Kragen des Mannes packte und zu sich heranzog. In den pechschwarzen, klaren Augen, angestrahlt von den Kerzen, die aufflackerten, erkannte er die Abscheu, welche der Prinz für ihn – einen erbärmlichen Saiyajin – übrig hatte. „Ich hatte nicht die Absicht, Euch -“   „Geh mir endlich aus der Optik, alter Mann“, funkelte Vegeta ihm bösartig entgegen, da er nicht gewillt war, sich weiterhin mit diesem Etwas auseinanderzusetzen. Alleine der Umstand, dass er angefasst wurde, hatte ausgereicht, um ihn wieder einmal wütend zu machen, obwohl er jenen Zustand unbedingt vermeiden wollte. Daher war er selbst überrascht, dass er sich schnaufend loseisen und weitergehen konnte, ohne dem Mann körperlichen Schaden zuzufügen. Wobei es nicht mehr lange gedauert hätte...   Anschließend suchten seine Augen den Winkel, den er vorerst anvisiert hatte, um sich den schwatzenden Personen unbemerkt zu nähern. Schließlich war das Blau ihrer Haare unverkennbar. Man würde sie im Dunkeln leuchten sehen – so versessen war er darauf, ihre Erscheinung ausfindig zu machen. Es war, als würde er sich an ihr festklammern, weil er sie finden und zur Schnecke machen wollte. Darüber hinaus näherte er sich den zwei Damen immer mehr, bis er hinter ihnen – ohne von den anderen Anwesenden weiter wahrgenommen zu werden – zum Stehen kam und sich hörbar räusperte, ehe er seinen Kopf zwischen die Schultern der beiden drängte. „Störe ich?“   Seine Frage ließ eine der beiden Frauen hochschrecken, wohingegen Bulmas Begleitung entgegen seiner Erwartungen, angesichts der leeren Gläser, nüchtern zu ihm nach oben sah und eine Augenbraue anhob. Sie war unscheinbar, trotz ihres Gesichtsausdrucks, der darauf schließen ließ, dass sie alles andere als nett war. Doch was störte es ihn? Er war selbst nicht nett.   „Was machst du hier, Onna?“, wollte er zugleich von ihr wissen, nachdem er sich zurückzog, die Arme verschränkte und aufrecht hingestellt hatte, während er auf ihre Antwort wartete.   Skeptisch hatte Lunch dagegen ihre Hand auf Bulmas Schulter platziert, ehe sie sich zu ihr hinüberbeugte und flüsterte: „Du Bulma, kennst du diesen Schwachmaten etwa?“ Darauf folgte ein erneuter Blick zu dem männlichen Saiyajin, der ihre Unterhaltung gerade gestört hatte, weswegen sie Bulmas steife Haltung nicht weiter beachtete und stattdessen Vegetas Ausdruck fokussierte. „Was willst du von uns?“   Bulma hingegen hörte den beiden gespannt zu, während ihr Kopf nach unten sank und ihre Augen den klebrigen Tresen beäugten. Inständig hoffte sie, dass Vegeta ging, wenn sie ihm nicht antwortete, aber sie wusste es verdammt nochmal besser. Er würde nicht gehen... Nein, er war ihretwegen hierher gekommen, um Bulma zu desavouieren. Vegeta gehörte nämlich zu den Saiyajins, die sich nicht dafür interessierten, ob sie jemanden fertig machten oder nicht. Und wieder bewies er, wie wenig Taktgefühl er besaß. Schlimm genug, dass er sie aufsuchte. Noch schlimmer war jedoch, dass er abermals sprach.   „Was ist los? Antworte deiner Freundin und“, fuhr er knurrend fort, als auch er zaghaft seine Hand auf ihre Schulter legte, um ihren Körper zu sich herumzudrehen, „betrachte mich gefälligst, wenn ich schon etwas trage, was mir – deiner Meinung nach – so ausgezeichnet gut steht.“   „Bitte was?“, entfuhr es Lunch, statt Bulma, die ungläubig zwischen den beiden ungleichen Saiyajins hin und her sah. „Bulma, wovon redet dieser Saiyajin? Wer ist das?“   „Ja, erzähl ihr doch, wer ich bin“, pflichtete Vegeta der unbekannten Saiyajin hämisch bei. Allerdings war es nicht gut, dass er sie berührt hatte, da er es zu genießen schien, in ihrer Nähe zu sein. „Oder bin ich dir zuwider?“   „Stopp“, unterbrach Lunch ihn, bevor sie sich zum wiederholten Mal an Bulma wandte, die noch gar nicht die Zeit gefunden hatte, sich überhaupt zu rechtfertigen. Stattdessen war es Lunch, welche die Zügel in die Hand nahm. „Ist das etwa der Saiyajin“, begann sie und ihre Stimme wurde immer leiser, während sie Bulma im Auge behielt, „den du magst?“ Im Anschluss hob sie ihren Blick und betrachtete Vegeta stumm von unten bis oben, ehe sie sich erneut an Bulma wandte und argwöhnisch hinzufügte. „Hm... der sieht aber gar nicht aus wie der Saiyajin, der Kakarott ähneln soll.“   „Lunch! Bitte sei still“, wisperte Bulma, deren Wangen wahrscheinlich rot glühten, weil es ihr unangenehm war, dass Vegeta all das mitbekam, was Lunch hinausposaunte.   „Deine Freundin scheint etwas cleverer zu sein als du, Onna. Kompliment.“ Folglich sah er wieder zur anderen Saiyajin, die wenigstens einer Saiyajin würdig war und anders als Bulma ihren Unmut deutlich zeigte. „Ich bin auch nicht derjenige, den du meinst“, stellte er außerdem schnippisch klar, da es einer Unverschämtheit gleichkam, dass er – Vegeta! - mit Turles verwechselt wurde.   Aber egal. Es konnte nur besser werden. Ja... Später, wenn er sie an ihren Haare in die Ruine schleifen würde. Dann wäre er zufrieden und beruhigt.   „Dann sag schon mal Auf wiedersehen, Fremder. Du bist an unserem Tisch nicht erwünscht. Es sei denn -“ Süffisant grinste Lunch ihm entgegen, bevor sie ihr Glas hob und den wenigen Inhalt eindrucksvoll hin und her schwappen ließ. „Du willst uns auf ein weiteres Getränk einladen – was absolut in Ordnung wäre.“ Zuzüglich klimperte sie mit ihren Wimpern, während ihre Augenbrauen auf und ab wippten, doch noch ehe sie lasziv grinsen konnte, stellte sie ihr Glas zurück und auch ihr Ausdruck wurde wieder ernster. „Wenn nicht, darfst du dich gerne verpissen.“   „Um Gottes Willen, Lunch“, wisperte Bulma aufgeregt, die mithilfe ihrer rechten Finger die Haut ihres linken Handrücken knetete, um zumindest etwas ruhiger zu werden. Jedoch bearbeitete sie ihre weiche Haut so fest, dass bereits rote Flecken zu sehen waren, die spätestens morgen zu Blutergüssen mutiert wären. „Du machst einen Fehler. Ich bitte -“   „Lass sie ausreden, Onna. Ihr Angebot war schließlich mehr als fair, nicht wahr?“   „Richtig“, bestätigte Lunch amüsiert. „So bin ich – immer fair“, ergänzte sie, um ihre frivolen Absichten weiter auszuschmücken.   „Lunch“, begann Bulma erneut, bevor sie nach der Hand ihrer Freundin griff. Sie musste etwas anderes tun, als die Tropfen in ihrem Glas anzusehen, die aufgrund seiner Stimme Wellen schlagen konnten – was die Gefährlichkeit seinerseits noch mehr verdeutlichte. „Das ist kein gewöhnlicher Saiyajin. Das ist -“   „Und ich schlage vor“, unterbrach der männliche Saiyajin die beiden Mädchen, „dass wir diesen Laden verlassen, bevor es hier richtig ungemütlich wird.“ Vegeta hatte schlichtweg keine Lust mehr, sich weiter mit diesem Quatsch zu befassen. Viel zu lange hatte er mit leerem Magen auf sie warten müssen und nun musste er sich tatsächlich mit diesem anderen Saiyajin-Mädchen auseinandersetzen, dessen Mundwerk dem seinen in nichts nachstand. Aber auch das war eine der vielen Schattenseiten eines Saiyajins, die letztendlich keine Grenzen kannten. Und wenn welche gezogen wurden, war ein Saiyajin im Stande, sie zu verändern, wenngleich zu überwinden. Außerdem – und das war der triftigste Grund, dass er endlich hier verschwinden wollte – war ihm das unbekannte Weib nicht geheuer. Ganz zu schweigen von ihren abartigen Andeutungen, ihren abnormen Anzüglichkeiten, für die Vegeta noch nie wirklich empfänglich gewesen war. Es gab in seinem Leben wichtigeres als sexuelles Verlangen – wie zum Beispiel seinen gottverdammten Magen mit Nahrung zu füllen.   „Ich glaube, du tickst nicht mehr ganz richtig, Junge!“, blaffte daraufhin Lunch, die ihren verletzten Stolz verteidigen musste. Zerrüttet und die Hand bereits über ihrem Holster, stand sie auf, ehedem sie sich vor ihre verschüchterte Freundin stellte. „Bulma entscheidet selbst, ob sie mit dir gehen will oder nicht. Aber so, wie ich sie einschätze, hat sie gerade keinen Bock, dich zu begleiten.“   „Scher dich weg, Weib“, knurrte Vegeta genauso herausfordernd, nachdem er den Oberarm des Mädchen packte und ihren Körper unsanft zur Seite stieß, um besser an Bulma heranzukommen. Auch ihren Arm packte er – allerdings behutsamer als den von Lunch – und zog ihren Körper zu sich heran, so dass er in ihr Ohr flüstern konnte: „Und du, Onna, siehst zu, dass du dich endlich bewegst, bevor ich dich nach Hause bringe – auf meine Art. Haben wir uns verstanden?“   „Vegeta, ich... ich möchte nicht -“   „Ist mir scheißegal. Du hast mich jetzt lange genug zum Narren gehalten. Wir gehen – jetzt!“ Kompromisslos zog er die junge Saiyajin auf die Beine, weg von dem Tresen, doch wieder mischte sich Lunch ein, die sich scheinbar sammeln konnte und wieder ihren Fokus auf das Wesentliche richten konnte.   „Jetzt reicht es aber. Wenn du nicht gehst, werde ich dich rauswerfen lassen“, fauchte sie resolut – noch immer die Hand am Holster. Sie war jederzeit bereit, ihre Waffe zu ziehen, um dem selbstgefälligen Ignoranten seine Grenzen aufzuzeigen. „Bulma, soll ich den Typen rauswerfen lassen? Er scheint nämlich etwas übermütig zu werden.“   „Ruf deine Leute, Mädchen“, forderte Vegeta sie derweil auf. „Aber beschwer dich am Ende nicht, wenn ich die Bruchbude in seine Einzelteile zerlege und deine Helden darunter begrabe.“   „Lunch, lass es bitte“, flüsterte Bulma neben ihm. Sie wollte nach vorne gehen, nach dem Arm ihrer Freundin greifen, um sie zur Räson zu bringen, da sie wusste, dass auch Lunch ihre Grenzen nicht kannte und einen Aufstand erzwingen würde – der definitiv zu ihrem Nachteil ausgehen würde. Schließlich kannte sie Vegeta nicht. „Ich... Ich werde mit ihm gehen und wir sehen uns die Tage, in Ordnung?“   „Aber Bulma, du kannst doch nicht -“   „Ist in Ordnung, Lunch. Wirklich“, nickte die blauhaarige Saiyajin beharrlich, da sie nun diejenige war, die gehen wollte, angesichts der zunehmenden Spannung. Sie wollte den Prinzen der Saiyajins unbedingt nach draußen bringen, bevor die Situation doch noch eskalierte. „Mach dir keine Sorgen.“   Zischend drehte die aggressive Saiyajin sich zur Seite, stemmte die Hände in ihre Hüften und stierte zu Vegeta hinüber, der blasiert und überheblich neben Bulma stand. Oh, wie gerne sie diesem Arsch das Lachen aus der Visage geschlagen hätte, aber vermutlich hatte Bulma recht... Dieses eine Mal müsste sie fünf gerade sein lassen und auf ihren verletzten Stolz spucken. „Gut, aber wenn etwas sein sollte... Du weißt, wo du mich findest, ja?“   „Und jetzt geh. Wir haben nämlich noch etwas zu klären, Fräulein.“   Bulma ignorierte seinen Wortlaut. Stattdessen drängte sie ihre Schulter widerwillig gegen seine, um ihn nach draußen zu drängen. Zum Abschluss winkte sie Lunch zu, bevor sie gemeinsam mit Vegeta die Absteige verließ und davor ihren Arm mühsam aus seiner Gefangenschaft befreite. „Kannst du mir jetzt erklären“, begann Bulma und blickte gleichzeitig zur Seite, während ihre Hand über ihren gegenüberliegenden Arm rieb, „wieso du mich auf die denkbar unwürdigste Weise aus der Kneipe abgeholt hast?“ Endlich hatte sie etwas Mut fassen und Vegeta die Stirn bieten können, doch zugleich baute er sich vor ihr auf, um ihr diesen augenblicklich zu nehmen.   „Wenn du deinen vorlauten Mund schon aufmachst, erkläre mir lieber, was das hier soll?“, betonte er und zeigte mit seinen Finger zuerst zu seinen verklebten Haaren, bevor er zu seiner verdreckten Kleidung hindeutete. „Ist das Mode, oder was soll der Scheiß? Dir ist darüber hinaus hoffentlich klar, dass du meine Kleidung waschen wirst.“   Empört darüber, öffnete sich ihr Mund, doch antworten konnte sie auch nicht, da Vegeta erneut das Wort ergriff.   „Mich wirst du selbstverständlich auch waschen!“, fügte er herablassend hinzu. „Jeden einzelnen Millimeter meiner nackten Haut, Onna.“   „Was?“ Sehr plakativ hatte Bulma ihren Zeigefinger gehoben, den sie sich außergewöhnlich oft gegen ihre Schläfe tippte. „Das werde ich bestimmt nicht tun“, echauffierte sie sich weiter, nachdem ihr Gesicht folglich zinnoberrot angelaufen war, angesichts dieser... Forderung.   Ha, innerlich amüsierte sich Vegeta köstlich, hinsichtlich ihrer Prüderie. Andererseits war es unglaublich anziehend, den Gedanken – dass sie ihn wusch – zu vertiefen. Allerdings war es aber auch genauso gefährlich, da er sich auf etwaige Gedankengänge gar nicht einlassen durfte. Schließlich, so hatte er doch eben festgestellt, war er doch gar nicht empfänglich, für derartige Dinge. Oder etwa doch? Verfluchter Saiyajin-Mist.   Nein, er war nie so gewesen. Er interessierte sich gar nicht für die sexuellen Belange, aber die Nähe zu ihr war animalisch, wodurch er beinahe die wichtigen Prinzipien vergessen hätte – ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. Ja, das war sein Ziel und nicht, wie ihre Finger über seinen bebenden Körper fuhren.   „Du wirst. Oder soll ich dich zwingen?“, formulierte er abschätzig, als er abermals nach ihrem Arm greifen wollte, um die Deutlichkeit seiner Drohung besser hervorzuheben. „Und jetzt geh endlich voraus, damit wir in die Baracke zurückkommen. Hunger habe ich nämlich immer noch.“ Im Anschluss stieß er sie genervt nach vorne, verschränkte die Arme vor seiner Brust und wartete darauf, dass sie etwas unternahm, um diesen Ort schnellstmöglich verlassen zu können.   „Ist ja gut“, lamentierte Bulma ängstlich und zog die Schatulle ihrer Hoipoi-Kapseln aus der Innentasche ihrer Weste. „Du solltest etwas zur Seite -“   „Mach schon!“   Mit geweiteten Augen drehte sie sich weg von ihm. Vorsichtig entnahm sie die Kapsel aus der Halterung, welche sie weit von sich warf und ein lauter Knall die Folge war, nachdem das Plastik den Boden berührte und etwas zum Vorschein kam, das Vegeta verdutzt aufblicken ließ. Es war genau das Teil, mit dem sie weggefahren war, nachdem er sie aufgefordert hatte, etwas zu essen zu besorgen. Danach blickte er skeptisch zu Bulma, die hastig das glänzende Blech umrundete und die Tür dieses... Dinges öffnete. Von weitem konnte er den Sitz erkennen, auf dem sich das Weib niederließ und zu hantieren anfing, nachdem sie geräuschvoll die Tür des unbekannten Objektes geschlossen hatte, woraufhin sich auch Vegeta mit hochgezogener Augenbraue näherte. Doch statt die zweite Tür zu öffnen, stellte er sich demonstrativ davor und begutachtete ihre hektischen Bewegungen im Innern.   „Was soll das werden? Steig aus“, forderte er streng, während er seinen Fuß gegen die polierte Stoßstange tippte.   Aufgewühlt, angesichts der Situation und der Angst, die sie vor Vegeta hatte, kurbelte sie das Fenster hinunter, streckte ihren blauen Schopf durch den Spalt und biss sich verlegen auf die Lippen, bevor sie zu sprechen anfing. Eigentlich hätte sie ihn anschreien und auffordern müssen, sofort den Fuß von ihrem Auto zu nehmen, aber wer wusste, wie er darauf reagieren würde? „Vegeta, du... du musst zur Seite gehen. Dann können wir auch sofort nach Hause fahren“, informierte sie ihn, obwohl es in ihr brodelte.   „Fahren?“   „Ja... Das... Das ist ein Auto. Auf der Erde -“   Ah... Auto nannte man das mysteriöse Teil. „Auf der Erde?“, wollte er lachend wissen, legte den Kopf in seinen Nacken und wusste nicht, ob er weinen oder weiterhin lachen sollte. Aber er entschied sich für die Ernsthaftigkeit, weswegen sein Kopf unverzüglich zurückflog und sein Ausdruck ernstere Züge annahm. „Steig aus. Wir gehen zu Fuß!“   „Aber Vegeta, das -“   „Keine Widerworte. Steig aus, damit wir endlich zurückgehen können, verdammte Scheiße!“, donnerte er verdrießlich, und mit Genugtuung konnte er sehen, wie sie immer tiefer in den Sitz hineinsank und ihre Hände zwanghaft um das Leder des Rads legte, das vor ihrer Nase montiert war. „Ich hab Kohldampf und will endlich das Essen essen, das mir deine Mutter versprochen hat, die mir – um es gelinde zu sagen – tierisch auf den Geist geht.“   „Dann geh ihnen aus dem Weg.“   „Du kannst dir nicht vorstellen, wie gerne ich das täte“, informierte er sie nonchalant, während er sein Bein hob und seinen Fuß gegen das Metall drückte, das ihm entgegen schimmerte. „Lässt sich, angesichts der Umstände, aber nicht vermeiden. Ich könnte, aber dann müsstest du ohne deine Eltern leben und das willst du nicht, oder?“   „Bitte lass das. Ich steige ja schon aus“, beschwichtigte sie den unbändigen Saiyajin, der jenseits von Gut und Böse war. Es war überhaupt nicht kalt und doch fröstelte Bulma, als sie ausstieg und zu Vegeta ging, der nach wie vor den Fuß gegen ihren Wagen stemmte. „Können wir uns jetzt wie vernünftige Saiyajins benehmen?“   Vernunft... Sie erinnerte ihn gerade an seinen Vater, der selbiges von ihm erwartete. „Du erwartest Vernunft? Nach allem, was du dir -“   „Ich habe nichts schlimmes getan!“, wehrte sie seine unausgesprochenen Vorhaltungen ab, die mit Sicherheit sowieso nicht der Wahrheit entsprochen hätten, da Bulma sich bisher gar nichts zu Schulden kommen ließ – abgesehen von dem Eindringen in den Palast. „Im Gegensatz zu dir. Du benimmst dich wie ein -“   „Wie ein was?“, wollte er wissen, nachdem sich seine Hand kraftvoll um ihre Wangen schmiegte. „Wie ein Kind, ja? Wolltest du das sagen?“ Kurz pausierte er, aber sie antwortete ihm schon wieder nicht, was ihn immer mehr in Rage versetzte, da sie augenscheinlich nicht zu dem stand, was sie dachte. In seinen Augen war sie – neben ihrem hübschen Aussehen – eben doch nur eine elende Heuchlerin, die austeilen wollte, doch sobald es darum ging, das Echo zu vertragen, in sich zusammenfiel. „Nenn es wie du willst, Onna. Letztendlich ist es mir scheißegal, was du von mir denkst, denn solange ich meinen Willen bekomme, ist mir der Weg zum Ziel echt egal.“ Nachfolgend packte er ihre Hüften, drehte sich rasch mit ihr um und zwängte ihren Körper zwischen die Motorhaube und seinen Körper, bevor er seine Hände neben ihrem Kopf platzierte und sich gefährlich nahe ihrem Gesicht näherte. „Ungünstige Position, nicht wahr?“   „Nein, geh weg!“, schrie Bulma panisch auf, als ihr die tatsächliche Verfänglichkeit aufgegangen war. Indessen trommelten ihre zitternden Hände gegen seinen Brustkorb, was ihm lediglich ein Lachen entlockte. „Vegeta, lass mich sofort aufstehen.“ In ihrer Verzweiflung versuchte sie, ihn zu treten und dort zu treffen, wo es am meisten schmerzte. Jedoch war Vegeta ihr immer einen Schritt voraus, weshalb er gekonnt ihren Tritt abfangen und ihr schwebendes Bein festhalten konnte. „Vegeta, lass los!“   „Dann unterlass solche hirnrissigen Versuche. Allerdings ist es beeindruckend, wie du trotz deiner Angst versuchst, mir Einhalt zu gebieten – wenn auch mit mäßigem Erfolg.“   Ob ihre Ambitionen hilfreich waren oder nicht. Zumindest erreichte sie, dass er in seinen Bewegungen inne hielt und nicht weiter gegen Bulmas Körper stieß, geschweige denn sie weiter in die Enge trieb. Und genau das nutzte das verschüchterte Mädchen, um Vegeta hart gegen die Brust zu schlagen, wodurch er sich aufrichtete und Bulma zur Fahrertür rennen konnte, sie öffnete, das Fenster nach oben kurbelte und das Auto verschloss. Des Weiteren kramte sie den Schlüssel des Fahrzeugs aus der Seitentasche, um den Motor zu starten, doch ehe sie das Gaspedal durchtreten konnte, stand Vegeta wieder vor der Motorhaube – den Fuß erneut gegen die Stoßstange gelehnt.   „Du wirst nicht wegfahren.“ Es grenzte fast an Körperverletzung, als er sich zusammenriss und nicht über sie herfiel. Zum Glück war sie es, die das Ganze unterbrach, da Vegeta nicht mit Bestimmtheit sagen konnte, dass er sich hätte zurückhalten können – sofern es zum Kuss gekommen wäre. Verdammter Scheiß, und es wäre dazu gekommen. Ganz sicher.   Dass er so einfältig war, hätte er nicht gedacht. Dass solche Banalitäten ihn derart aus der Fassung bringen konnten, hatte er ebenfalls nicht erwartet und doch wäre es beinahe zum Äußersten gekommen – wenn es nach ihm gegangen wäre... Hinzu kam der persönliche Kleinkrieg, den sie heraufbeschworen hatte, weil sie nicht das tat, was Vegeta verlangte.   „Zum letzten Mal, Püppchen. Steig aus der verdammten Karre, sonst garantiere ich für gar nichts mehr!“   Darauf folgte bloß ein böser Blick, den sie ihm zuwarf. Ihre Augenbrauen zogen sich gefährlich nahe zusammen, bevor sie das Fenster einen kleinen Spalt herunterkurbelte und ihm zurief: „Geh aus dem Weg, Vegeta! Du hast mich lange genug gedemütigt.“   Ach... Ja? Sie war es doch, die... Ach, egal. „Gedemütigt? Du weißt anscheinend nicht, was wirklich entwürdigend ist, Fräulein. Andernfalls würdest du nicht solchen Humbug von dir geben. Du weißt nämlich nicht, was es heißt, auf die nur denkbar unwürdigste Weise“, zitierte er ihre Worte, „behandelt zu werden. Kapiert?“   „Doch... Das weiß ich, seit ich dich kenne, da du mir nichts anderes als Hass, Spott und Hohn entgegenbringst.“ Wehmütig umklammerte sie ihr Lenkrad, blickte zum Fußraum hinab und hoffte, dass sie nicht vor ihm weinen würde. Wenn doch, dann... dann hoffte sie wenigstens, dass er die Tränen nicht sehen konnte.   Das verletzte sie bereits? Was hatten ihre Eltern mit ihr gemacht, dass sie so larmoyant geworden war? Ob es überhaupt gut gewesen war, sie nach Vegeta-Sei zurückzuholen? Denn offensichtlich konnte sie mit dem harten Umgangston nicht umgehen, der sich ihretwegen auch nicht ändern würde, da es nicht in Vegetas Absicht lag, sich zu verändern. „Wenn du das weißt, frage ich mich, wieso du soweit gegangen bist und meinen Unmut ständig auf dich ziehst?“   „Wärst du nicht in mein Zimmer -“   „Dann lass in Zukunft die Tür zu? Offene Türen laden geradezu dazu ein, dass man sie passiert!“, feuerte Vegeta zornig zurück, als er sich daran erinnerte, dass grünlicher Schleim seine Haare verklebte. „Aber allem Anschein nach willst du mich wirklich zum Feind haben. Anders kann ich mir dein renitentes Verhalten mir gegenüber nämlich nicht erklären.“ Ihr abstruses Spielchen, das sie sowieso haushoch verlieren würde, konnte sie unmöglich weiterspielen, oder etwa doch? Hatte sie etwa noch weitere Nettigkeiten im Haus versteckt?   „Mein Verhalten?“ Wie bitte? War er es nicht, der sie ständig herumkommandierte und zurechtwies? „Was tue ich denn, was dich in deiner Ehre verletzen könnte? Richtig, gar nichts, Vegeta.“   „Das zum Beispiel. Du widersetzt dich mir, obwohl du weißt, wie bösartig ich sein kann.“   Das... Das war doch nicht zu fassen. Schnaubend startete Bulma den Motor, ohne ihm zu antworten. Sie legte den Gang ein und schwebte mit dem rechten Fuß über dem Gaspedal.   „Und was soll das nun werden?“   „Ich gebe Gas, Vegeta. Nimm den Fuß runter, sonst... sonst wirst du alt aussehen.“   „Na dann“, feixte er und stemmte seinen Fuß noch fester gegen den Wagen, bevor er geringschätzig hinzufügte: „Gib Gas, Onna“, motivierte er das Mädchen hinter der schützenden Scheibe. Dass sie ihm absichtlich schaden wollte, war offensichtlich. Allerdings war sie feige. Feige und voller Angst vor den drohenden Konsequenzen, sollte Vegeta tatsächlich etwas aufgrund ihrer Fahrlässigkeit zustoßen, was jedoch noch abwegiger war. „Worauf wartest du? Gib Gas und zeig mir endlich, was deine Kiste kann.“   Ha, er sollte alt aussehen, wenn sie Gas gab? Von wegen. Sie könnte danach das Alteisen entsorgen, da das alles wäre, was am Ende übrig blieb, wenn Vegeta mit dem Schrotthaufen fertig wäre.   Aber auch dieses Mal bluffte sie, da sie die Zündung ausschaltete und ihm zurief: „Bitte Vegeta, geh zur Seite.“ Wenn sie ihren Wagen behalten wollte, musste sie zu Kreuze kriechen, weil ihr Auto niemals Vegetas Kraft standhalten könnte. „Ich brauche mein Auto. Es... Es hilft mir, schneller nach draußen in die Wildnis zu fahren, um wenigstens ein bisschen dieser... dieser stupiden Gesellschaft zu entkommen.“ Doch statt ihn zu besänftigen, erzürnte sie ihn bloß mehr, aufgrund der schmähenden Worte, bezüglich seines Planeten und dessen Bewohner.   „Ach, tatsächlich?“ Schmunzelnd setzte er den Fuß zurück auf den Boden, umrundete die Vorderseite des Autos und blieb neben dem linken Vorderreifen stehen. Genüsslich stützte er seine Hand auf der Haube ab, betrachtete den Reifen und... trennte diesen mittels eines gezielten Trittes vom Querlenker, woraufhin das Auto entsprechend nach unten sank. Anschließend näherte er sich vergnügt der Fahrertür, die er ebenfalls aus den Scharnieren riss und das Blech achtlos zur Seite warf. „Stupide nennst du mich?“   „Nein. Nein, dich meinte ich nicht“, erklärte Bulma vergeblich, während sie mit ihrem Hintern über die Handbremse rutschte, um durch die Beifahrertür zu flüchten.   „Hiergeblieben, Onna!“ Rasch griff er nach ihrer Hüfte, an der er sie zu sich heranzog. „Du wirst nicht verschwinden, sondern mit mir den Heimweg antreten – jetzt. Ohne weitere Vorkommnisse, da ich denke, dass wir lange genug gespielt haben. Und genau das wird ab sofort ein Ende haben.“   „Ich denke gar nicht dran!“   „Dann eben nicht. Dann bringe ich dich eben auf die Art nach Hause, die ich die ganze Zeit vermeiden wollte. Aber da du dich nicht hören willst, musst du eben fühlen.“ Gierig zog er sie aus dem Wagen, bevor er sie über seine Schulter warf und mithilfe seiner Hände fixierte, nachdem sie anfing, mit ihren Händen gegen seinen Rücken zu trommeln. Abschließend nahm er die Kapsel, die auf dem Boden lag und ließ ihr defektes Gefährt darin verschwinden. Glücklicherweise hatte er ihr zugesehen, wie die Kapseln funktionierten. „Das hast du davon. Und jetzt fliegen wir, damit ich sehen kann, wohin du gehst, ehe du dich wieder in deiner Hochsicherheitsburg verschanzt und mir absichtlich aus dem Weg gehst. Damit wird nun Schluss sein!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)