Zum Inhalt der Seite

Sein Wort, Mein Gesetz

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der Check-up für meine Zukunft

Das Gefühl, dass der Unbekannte Unfrieden stiften würde ließ mich nicht los. Selbst dann nicht als ich unter Druck von Valentin duschen ding, meine Haare föhnte und mich ins Kleid drängte. Ich stürmte aus dem Band und drehte mich mit dem Rücken zu Valentin, den ich auf dem Sofa flüchtig erblickt hatte. Ich nahm die Haare zur Seite um ihm das Dilemma zu zeigen. "Valentin!" mahnte ich ihn als er von alleine nicht auf die Idee kam mir zu helfen. Ich merkte die Nervosität hatte auch mich in Gefangenschaft genommen. Ich bekam wieder keine Antwort, ich spürte nur wenige Sekunden später die Hände an meinem Kleid und hörte wie der Reißverschluss geschlossen wurde. Mir war sofort klar, das war nicht mein Verbündeter. Wann war Nicholas aufgetaucht und wie konnte das geschehen, ohne das ich es bemerkt hatte? War ich so gestresst, dass es mir nicht aufgefallen war das nicht Valentin auf dem Sofa saß, sondern er.
 

„Du bist sicherlich nicht hier um mir bei beim Anziehen zu helfen!" meinte ich nur und ließ meine Haare über meine Schulter fallen als Nicholas das klemmende Ding geschlossen hatte. Ich drehte mich zu dem Größeren und sah ihn abwartend an.
 

Was wollte er mir nun sagen? Das ich mich benehmen sollte? So, wie man es einer kleinen, ungezogenen Göre sagte? Er legte seine Finger um mein Kinn und drückte ein wenig zu. Damit wollte er seinen nachfolgenden Worten wohl mehr Druck verleihen.
 

„Glaube ja nicht, dass er deine Fahrkarte nach draußen ist. Er ist eingeweiht und wird dir nicht helfen zu entkommen." Ich schluckte. Natürlich war dieser Gedanke naheliegend. Sicherlich würde jeder, der entführt wurde, in dem Besuch die Erlösung suchen aber dennoch war ich erschreckt.
 

„Er wird dir nicht helfen. Niemand hier wird dir helfen du gehörst hierher du gehörst zu mir, vergiss das nicht." Er zog mein Gesicht zu sich und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich schluckte wieder, dann ließ er mich los und ging zur Türe. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Immer wenn er mir vor Augen hielt wie hilflos ich war spürte ich diese Ohnmacht, diese Ohnmacht die mich lähmte wie in diesem Moment. Doch er ließ nicht zu, dass ich mich in ihr verlor. „Kommst du?"
 

Gemeinsam betraten wir das Doktorenzimmer. Das kannte ich bereits aus mehreren Sitzungen mit dem hier herumlaufenden Arzt, Mister Brown. Dieser war ebenso anwesend wie Valentin und Mister Lane. Die Anwesenheit von Valentin verwirrte mich am meisten. Ich war froh, dass er dabei war aber hier schien es sich nicht um eine Situation zu drehen, die für ihn relevant war. Er musste mich schließlich nicht hetzen oder anderweitig unterstützen.
 

„Das ist Mister Lane und das ist Emily Miller." Machte Nicholas mich mit dem im Anzug gekleideten Mann bekannt. Er reichte mir die Hand und nickte mir begrüßend zu.

„Sehr erfreut, Emily!" meinte der, mir nun nicht mehr ganz unbekannte und ich kam seiner Geste nach.

„Sehr erfreut." Murmelte ich und log dabei. Seine hellblauen Augen wirkten unangenehm auf mich, zumindest der Blick, den er mir schenkte. Auf seinen schmalen Lippen erschien ein Lächeln. Es wirkte charmant aber anders wie bei Nicholas, es war perfekt viel zu perfekt. Warum umgab sich der Hausherr nur ständig mit solchen Menschen? Erst Ivan und jetzt der!? Ich wollte uneingenommen an die Sache herangehen, schließlich hatte ich gegen Nicholas Drohung dennoch die Hoffnung zu entkommen und das vielleicht mit dem Handy des aalglatten Mannes.
 

„Sie können beginnen." Wies Mister Norton Mister Brown an, der auf mich zuging und mich zur Krankenliege führte.

„Hallo Emily, wie geht es dir?" Begrüßte er mich freundlich und legte mir die Druckmanschette zum Blutdruckmessen an. Er war auch der Mann, der Nicholas vor einigen Tagen eingerenkt hatte. Er war zwar nett, dennoch genoss auch er meine Skepsis. Für Geld machte man wohl alles! "Alles gut danke!" antwortet ich leise und beobachtete wie er die Druckmanschette anlegte, diese aufpumpte und wenig später den Druck, der sich aufgebaut hatte, entweichen ließ. Dabei verfolgte er die Abläufe mit einem Stethoskop. Dies alles geschah unter den kritischen Augen von Mister Norton und Mister Lane. Beide standen mit verschränkten Armen an der Seite und warteten auf das Ergebnis, das gut ausfiel. Alles in Ordnung auch die Reflexe meiner Knie, und das checken der Organe war in Ordnung. Die Prozedur dauerte eine halbe Stunde und alles unter ständiger Beobachtung. Selbst Valentin war die ganze Zeit über anwesend, stand jedoch etwas abseits und folgte dem Ganzen mit einem undefinierbaren Blick. Seine Mimik wiedersprach sich andauernd, er wirkte unerfreut wenn das Ergebnis gut war und aufgeregt, wenn die Untersuchung im Gange war. Er wirkte nach wie vor nervös. Mister Norton hingegen war zufrieden.
 

Als es darum ging meinen Umfang zu messen trat Mister Lane hervor.
 

„Ab hier übernehme ich." Sagte er und streckte die Hand aus. Ich blinzelte auf. Wie? Was genau hatte er mit der ärztlichen Untersuchung zu tun? Mister Brown sah zu Nicholas, der nickte und gab dem Gast das Maßband. Das Kleid musste ich nicht mehr ausziehen, das hatte ich bereits für den Ultraschall getan. So stand ich in Unterhemd und Unterwäsche vor dem Fremden, der das Maßband an meiner Taille anlegte und für ihn wohl wichtigen Daten aufnahm. Brust, Bauch, Po. Was genau sollte das werden? Wurde ich gerade verkauft? Er ging in die Hocke und legte das Band an meinen Hintern an, dabei sah er auf.

„Modelmaße hättest du schon mal." Sagte er und lächelte wieder überspitzt.

„Na dann weiß ich ja was mal aus mir wird..." entgegnete ich weiterhin verwundert über die Prozedur. Er richtete sich wieder auf und ging zu einer der zwei Holzkommoden. Er nahm die dort liegende Spritze während ich entschied, dass es nun gut war mit den Doktorspielchen. „Jetzt werden wir noch Blut abnehmen und dann haben wir es geschafft, danach können wir zum angenehmen Teil übergehen. Du hast sicherlich auch schon Appetit." Meinte er und versuchte sich offensichtlich gut mit mir zu stellen. Ich nickte ohne darüber nachzudenken. Die Tatsache, dass er mir Blut abnehmen wollte war in dem Moment viel schwerwiegender. Mister Brown war bereits verschwunden so blieben nur noch Nicholas, Valentin und Mister Lane.
 

Ohne was zu sagen, schnappte ich mir mein Kleid und stürmte zur Türe. Valentin hielt mich nicht auf, ich hatte sogar den Eindruck, dass er in Schritt zurückgewichen war. War mich aufzuhalten, nicht vielleicht der Grund warum er überhaupt hier war? Das letzte Mal war ich richtig ausgerastet, so sehr, dass ich Mister Brown verletzt hatte. Ich umfasste die Türklinke und öffnete die Türe, doch ein starker Arm um meinen Bauch hielt mich von der Flucht ab.
 

„Du bleibst hier." Flüsterte Nicholas mir ins Ohr. Er zog mich wieder zurück ins Innere. Mister Lane stand mit der Spritze in der Hand vor mir.
 

„Hat da jemand Panik?"

„Die hatte ich bevor ich hierher kam nicht!" Knurrte ich und versuchte mich gegen die Umarmung zu wehren ohne reelle Chance. „Nur leider hat man mir zu Beginn genügend Spritzen in den Körper gerammt, sodass ich eine Phobie entwickelt habe." Fuhr ich unbeirrt fort und holte mit dem Arm aus. Ich rammte Nicholas ohne Reue und Zurückhalt meinen Ellbogen in die Seite. Doch er löste seinen Griff nicht. Ich versuchte durch hüpfen ein wenig Lockerung zu erfahren doch nichts. Ohne wirkliche Gegenwehr legte, der mir nun noch unsympathischere, Mann den Stauch schlauch an und zog zu.
 

„Das wird ganz schnell gehen!" lächelte er und versuchte mich wohl so zu beruhigen. Ich versuchte meine Arme so schnell zu bewegen, das seine Blutentnahmen unmöglich war, doch viel zu schnell landete ich auf meinen Knien und Nicholas ließ seine Umarmung von meinem Bauch zu meinen Armen wandern. So hielt er meinen gesamten Oberkörper mit seinen starken Armen ruhig. Die Nadel fand ihren Weg durch meine Haut zu meiner Ader. Das Blut lief in die Kanüle. Ich drehte mein Gesicht zur Seite und versuchte nicht zu heulen. Ich durfte nicht weinen! Ich schluckte die Wut und das Gefühl der Demütigung runter um meine Schwäche zu verstecken.
 

„Ich kenne einige Patienten mit einer Nadelphobie, schäme dich dafür nicht." Meinte Mister Lane und sah von seiner Arbeit auf. Ich ließ mein Gesicht zur Seite gedreht. Mir waren seine Aufmunterungen egal. Nach nur einer Minute, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, war es vorbei mit einem Pflaster wurde die brutale Aktion beendet. Nicholas ließ mich los und ich blieb auf den Knien.
 

„Damit hätten wir alles was wir brauchen!" verkündete Mister Lane und reichte mir die Hand. Ich hielt mein Kleid vor meinen Körper und ignorierte seine Geste. Ich starrte vor mir auf den Boden und hätte schreien können.
 

„Sie beruhigt sich schon wieder." Meinte Nicholas abwertend und ging zur Tür.
 

„Schickt mir Chloe!" wies er jemanden außerhalb dieser vier Wände an. Ich sah über meine Schulter zu Valentin, der meinem Blick auswich. Was war hier los? Ich vernahm Chloes Schritte, die Absätze waren nicht zu überhören.
 

„Hilf ihr beim Kleid und bring sie in den Essenssaal!" wies er die Blondine an. Ich konnte mir denken wie sie sich mit Mühe ein Grinsen verkniff.
 

„Natürlich Mister Norton." Sagte sie demütig und ging an mir vorbei, um sich vor mich zu stellen.

„Na komm Kleine wir machen das schon." Sagte sie überfreundlich. Diese Freundlichkeit hielt genau solange, bis die drei den Raum verlassen hatten.

„Du bist so unfassbar dumm steh auf du dummes Ding und zieh dich an!" maulte sie sofort und zerrte an meinem Arm. Ich zog diesen ruckartig weg.

„Fass mich nicht an!" zischte ich und stand auf. Ich zog mir das Kleid über und verließ das Zimmer mit offenen Reißverschluss. Diese dumme Kuh brauchte ich zu meinem Glück derzeit nicht.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück