Sein Wort, Mein Gesetz von JuPie88 ================================================================================ Kapitel 26: Neues Ziel ---------------------- Ich stand an der Balkonbrüstung gelehnt und blickte in die Ferne. Nachdem Nicholas mir diese angsteinflössenden Worte gesagt hatte war ich gegangen. Ich bereute es, nicht geflohen zu sein und wusste nicht wie es weitergehen sollte. Den Abend verbrachte ich auf meinem Zimmer. Alleine für mich. Zumindest war das der Plan aber eines war klar meine Pläne hatten keine wirkliche Chance. "Du bist nicht gegangen." sagte Valentin leise und kam zu mir auf den verschneiten Balkon. "Weißt du, ich konnte nicht ... ich dachte er wäre es wert gerettet zu werden aber irgendwie bin ich mir da gar nicht mehr so sicher." sagte ich und sah weiterhin in die Ferne. Ich erkannte nur schwach das Licht der nächsten Stadt. Es würde bestimmt ein Tagesmarsch dauern bis ich da ankommen würde. "Du bist wirklich ein guter Mensch." hörte ich meinen Besuch sagen nachdem ich ein Feuerzeug vernahm, das er benutzte. "Meinst du?" "Du bist etwas Besonderes... das hat Mister Norton erkannt!" Ich lachte auf. "Ich war immer nur Durchschnitt... und auch jetzt habe ich wie ein Durchschnittsmensch gehandelt ich habe ihn nicht sterben lassen!" mein Lachen verstummte, es mündete in einen verzweifelten Seufzer. "Du bist zu selbstkritisch, nimm das Gesagte doch einfach mal an!" "Was bringt es mir? Ich bin hier ob besonders oder nicht...!" "Er wird es dir danken glaube mir!" "Das hörte sich nicht danach an er machte mir unmissverständlich klar, dass er immer über meinen Aufenthaltsort bescheid wissen wird." "Das sagt er so, doch woher will er das wissen. Soweit kam es doch noch nie!" Valentins Stimme war gedämpft er musste beim Reden wohl Ruch ausgestoßen haben. Seine Worte waren gar nicht so verkehrt. Nicholas hatte versucht mich einzuschüchtern und er hatte genau das geschafft aber Valentin hatte Recht. "Weißt du was ich vertraue auf dich und deinen Plan meine Pläne sind meistens echt scheisse..." sagte ich mit neuem Mut und drehte mich erst jetzt zu dem Rauchenden um. Er sah mich mit einem entspannten Gesichtsausdruck an und genoss seine Zigarette dabei lehnte er an der Türzarge." "Ich denke deine Wahl ihm zu helfen war schon die richtige gewesen... ich werde dich hier rausholen das verspreche ich dir... ich verspreche dir, dass du Weihnachten Zuhause sein wirst!" Er stand dort und sagte diese Worte so selbstverständlich als gäbe es keinen Grund diese anzuzweifeln. Gründe gab es jedoch mehr als genug. "Ich hoffe es..." sagte ich und glaubte ihnen, ich glaubte Valentin und ich glaubte Weihnachten zuhause zu sein. Ich ging zu meiner Stütze in diesem Gefängnis und umarmte ihn einfach. Valentin ließ mich gewähren und ich spürte einen Arm den er um meinen Rücken legte. Ich roch den Zigarettenrauch und spürte seine Wärme. Eine ganze Weile blieben wir so stehen. Er hatte seinen Glimmstängel mittlerweile auf den Boden geworfen und hielt mich mit beiden Armen fest. "Ich will das du eines weißt Emily." fing er an schließlich wieder an und ich sah auf. "Das wäre?" "Ich werde dich schon ein klein wenig vermissen." er schenkte mir ein aufrichtiges Lächeln und ich konnte mich ihm nicht entziehen auch ich zog meine Mundwinkel hoch. Es freute mich jemanden gefunden zu haben dem ich aufrichtig etwas bedeutete. Der keine Spielchen mit mir spielte und mir keine bösen Worte gegen den Kopf warf. "Ich dich auch Valentin..." antworte ich kaum hörbar und legte meine Wange wieder an seine Brust. Die Umarmung hätte ewig dauern können, so gut tat sie mir. Doch sie wurde von einem lauten Klopfen an der Zimmertüre unterbrochen. Ich löste mich von meinem Freund und sah zur der Holztüre die aufgestoßen wurde. Ivan betrat das Zimmer ohne auf eine Antwort von mir gewartet zu haben. Er sah gewohnt genervt an. "Komm!" "Wohin?" "Frag nicht...!" ich verschränkte die Arme vor der Brust und ging auf den Größeren zu. Was konnte mir dieser Gorilla schon anhaben?! "Sag mir erst wohin!" "Scheiße ich habe keine Lust auf diesen Kindergarten!" er ergriff meinen Arm und zog mich zu sich. "Du tust mir weh!" schrie ich und wehrte mich gegen seinen Griff. "Und du nervst mich!" knurrte er nur. "Lass sie los Ivan!" mischte sich Valentin in die Auseinandersetzung ein. Ivan sah von mir zu dem jungen Mann. "Was willst du denn?" knurrte er weiter. "Ich will, dass du sie loslässt!" "Ah seit wann bist du denn der Retter in der Geschichte?" er ging auf Valentin zu und zog mich ohne Mühe hinter sich her. "Du solltest besser deinen Mund halten und mich meine Arbeit machen lassen!" fuhr Ivan fort. Ich hatte ein ungutes Gefühl und versuchte das Gespräch zu beenden bevor es zu einem Streit kam. "Ok Ivan ich komme mit alles gut, egal wohin du willst!" doch diese Worte hatten keinen Einfluss auf den Grobian. Er hatte sich auf Valentin eingeschossen und dieser wich ebenfalls nicht von seiner Meinung ab. "Ich sage es dir noch einmal lass sie los!" So kannte ich den Blondschopf gar nicht. Er wirkte ziemlich erwachsen als er sich gegen den Größeren stellte. "Ich sage es dir noch einmal halt dein Maul!" Eines war klar was Geduld anging hatte Valentin die besseren Karten. Ich stand neben den beiden und hatte keine Ahnung was zu tun war, die brauchte ich auch nicht. Aus irgendeinem Grund ließ Ivan mich los. "Vergiss deine Tabletten nicht!" mit diesen Worten verschwand er. Ich sah ihm nach und war mehr als verwundert. Ich rieb mir den Arm und fragte mich was genau ich verpasst hatte. Ich drehte mich zu Valentin, der zur Tür starrte. "Danke." sagte ich und stellte mich vor meinen Retter. "Er darf so nicht sein..." murmelte Valentin und sah dann auf mich herab. "Er darf nicht immer wieder so sein!" fuhr er fort und schien in seinem eigenen Film zu sein. "Was meinst du?" wollte ich nun wissen und konnte zusehen wie sich Valentins Mimik ganz langsam wieder entspannte. "Vertrau mir aber versuche bitte nicht alleine mit ihm zu sein... er hat kein Problem auf Mister Nortons Anweisungen zu hören... er hat nur seine ganz eigenen Methoden die Anweisungen auszuführen!" sagte er und strich mir übers Haar. "Warum ist er plötzlich gegangen?" fragte ich weiter. "Weißt du... ich hab eine Sache gegen ihn in der Hand, die ihm den Hals brechen könnte... das weiß er auch wenn es ihm nicht gefällt!" "Was!" Die Neugier hatte mich gepackt ich wollte alles wissen, was hatte Ivan ausgefressen. "Er ist ein Arschloch Emily, ein grauenvolles Arschloch, also bitte halte dich von ihm fern!" Leider verfehlten diese Worte die Wirkung. Ich wollte um alles in der Welt wissen was Ivan so gefährlich machte. Naiv könnte man sagen und damit hatte man sicherlich nicht Unrecht aber die Neugierde wollte gestillt werden. In den letzten Tagen würde ich das Geheimnis schon lüften. Ich würde schon noch rausbekommen was Ivan so schlimmes gemacht hatte. Was konnte schlimmer sein als das was Nicholas getan hatte? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)