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Sein Wort, Mein Gesetz

von

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Eine Lösung?

"Emily?" hörte ich jemanden vorsichtig und leise fragen. Ich sah nicht auf, ich wollte niemanden sehen und mit niemanden reden. Ich wollte einfach nur hier sitzen und erfrieren. Ja erfrieren... entweder würde früher die Kälte dazu führen oder später die eisige gefühllose Art meines Entführers. Ich entschied mich für ersteres und wollte nun hier in dem Stall neben Sky einschlafen und nie wieder aufwachen.
 

"Emily?" hörte ich meinen Namen erneut leise. Ich starrte vor mir her, meine Gedanken waren so wirr, dass sie verstummten. Sie hatten ihre Gewalt über mich verloren. Die Tränen waren getrocknet und das Gefühl der Hoffnung war gestorben. Ich würde hier sterben hier im Nirgendwo.
 

"Emily?" Die Stimme wurde lauter. Zuvor wirkte sie suchend und nun wirkte sie erleichtert.
 

"Da bist du ja..." stellte die Person fest und kam zu mir in den Stall. Ich hörte das Stroh, das unter den Schuhen des Finders raschelte.
 

"Wir suchen dich..." meinte Valentin und ging vor mir in die Hocke. Ich wich seinem Blick aus, wollte ihn nach wie vor nicht ansehen. Was sollte ich vorfinden außer die Sorge und den Schrecken. Wie sollte man auch gucken, wenn man ein Mädchen vorfand, das sich ohne Schutz der eisigen Kälte hingab? Ich blinzelte und schluckte schwer. Mir war kalt, so kalt, dass ich meine Finger schon seit einer Weile nicht mehr richtig spürte. Valentin zog seinen Mantel aus und warf ihn über meine Schulter. Erst jetzt kam wieder Leben in mir auf. Ich ergriff den Saum und riss das Stück Stoff von mir herab. Es landete unmittelbar neben mir auf dem Boden. "Ich will deine Hilfe nicht..." flüsterte ich ernst und wagte erst jetzt den Blick in sein Gesicht. Wie erwartet sprang mich seine Sorge förmlich an. "Du erfrierst!" meinte Valentin und zog den Mantel zu sich. "Vielleicht ist das mein Ziel!" murmelte ich und sah wieder in die Ecke, die seit ich hier saß das einzige war was ich angeschaut hatte.
 

"Emily! Du wirst jetzt mit reinkommen ansonsten..."
 

"Was sonst? Willst du mich zwingen." Ich krallte meine eingefrorenen Finger so gut es ging in das Stroh. Mein Gegenüber nickte kaum merkbar. Ich hatte es bemerkt und ich wusste, dass er mir keine leere Drohung an den Kopf geworfen hatte. Ich holte aus und schleuderte ihm Stroh ins Gesicht. Er schloss die Augen und sagte nichts er ließ auch weitere Haufen Stroh über sich ergehen und blieb ruhig. Diese Art machte mich rasend ich wollte nicht, dass er ruhig blieb. Ich wollte, dass er mich anmotzte mich anschrie und mir einen weiteren Grund bot hier zu sterben aber da hatte ich die Rechnung ohne seine Geduld gemacht. Als ich mich nach einigen Momenten ausgetobt hatte und schwach wieder gegen die Wand lehnte öffnete er seine verständnisvollen Augen und sah mich mit diesem Blick an. Mit diesem Blick, der mir zeigte er hatte einen Plan.
 

"Was ist es?" Fragte ich leise und atmete schwer.

"Was ist was?" Entgegnete er nur und streckte seine rechte Hand nach mir aus. Ich konnte nicht ausweichen. Ganz sachte strich er mir eine Strähne aus meinem Gesicht, das einfach nur noch brannte.

"Ich weiß, dass du einen Plan hast..." Flüsterte ich beinahe hoffnungsvoll.

Da war sie wieder, die Hoffnung, die mich bis jetzt am Leben gehalten hatte.

"In etwa zwei Wochen ist eine kleine Feier geplant, die hält Mister Norton immer ab. Es kommen die engsten Bekannten und Verwandten..." Valentin hielt inne und sah sich kurz um dann blickte er wieder zu mir und kam näher. Die rechte Hand war immer noch dabei mir wirre Strähnen aus dem Gesicht zu streichen. Er wurde leiser.

"Ich werde dir helfen an diesem Abend zu fliehen!" Die Hoffnung erblühte wie ein Knospe. Sie kämpfte sich durch den Schnee an die Oberfläche und war bereit zu blühen.

"Valentin..." Sagte ich leise und musste schwach Lächeln.

"Es gibt nur eine Bedingung..."

"Die wäre?"

"Solange wirst du dich zusammenreißen und dich Mister Norton gegenüber benehmen." Ich umfasste seine Hand mit meiner und sah ihn geradewegs in die Augen. Er legte seine linke Hand ebenfalls um meine und schien sie wärmen zu wollen.

"Ist das ein abgekartetes Spiel?"

Er schüttelte seinen blonden Schopf.
 

"Valentin versprich es mir!" Flüsterte ich kaum hörbar.
 

"Ich verspreche es dir... Emily, ich werde dafür sorgen, dass du diese Welt an jenen Abend verlassen wirst!



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