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Sein Wort, Mein Gesetz

von

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Einsicht

Um 22:00 Uhr klopfte es unverhofft an meine Zimmertüre. Ich hätte mich freuen wenn dort Valentin stehen würde, doch ich wurde enttäuscht. Eine Blondine, die über meine Anwesenheit nicht erfreut zu sein schien betrat die Bühne.
 

„Hast du dich wieder eingekriegt?" Ich stand von meinen Lagerplatz vorm Kamin auf und richtete mein rosa Kleid. Das Todeskleid, es passte zur Situation besser alles andere. Sie musterte mich von Fuß bis Kopf und blieb an meinem Gesicht hängen.
 

„Willst du nun essen?" fragte sie weiter und gab sich nicht mal ansatzweise Mühe freundlich zu wirken. Ich nickte nur. Der Hunger war enorm. Den Tag zuvor hatte ich ebenfalls kaum was gegessen. Mir war bewusst, dass ein erneuter Hungerstreik keine Lösung war. Das wäre nur eine weitere Aktion die zur Verhärtung der Fronten führen würde.
 

Die Blondine drehte sich auf dem Absatz um und ging vorweg auf Mörderhacken. Wie ein Model stolzierte sie vor mir her. Ich musste im Gegensatz zur ihr wie ein Bauer aussehen so wie ich auf diesen halb so hohen Dingern ging.
 

Warum hatte er nicht sie in ein Zimmer eingeschlossen? Sie passte viel besser zu ihm. Diese Frage kreiste in meinem Kopf und doch behielt ich sie für mich. Meine Führerin brachte mich nicht zum Speisesaal sondern zu einem mir unbekannten Zimmer. Sie öffnete die Türe und offenbarte mir ein Kaminzimmer mit einem weißen Flügel.
 

Vor dem Kamin stand mein Peiniger und trank ein Glas Wein. Er lehnte mit dem Arm an dem Kaminsims und starrte in das Feuer. Ein melancholisches Bild was sich mir da bot. Die Blondine räusperte sich und Mister Norton sah auf.
 

„Haben wir uns wieder beruhigt?" fragte er als wäre ich ein kleines Kind. Meine Begleitung ließ uns auf ein Zeichen von ihm alleine. Ich blieb wie angewurzelt stehen.
 

„Ich habe einen Deal für dich... du spielst mir etwas vor und bekommst im Gegenzug etwas zu Essen. Was hältst du davon?" Ich sah zu dem sündhaft teuren Flügel und nickte.
 

„Notenblätter liegen dort aus." Ich ging zu dem Instrument und setzte mich auf den Hocker. Ich kannte das Stück nicht war aber in der Lage die Noten zu lesen und zu spielen. Ich spielte das wirklich schöne Stück und vergaß für einen Moment in was für einer Situation ich mich befand. Ich konzentrierte mich so sehr auf meine Hände und die Noten, dass ich alles um mich herum abschaltete. Ich war verwundert als ich fertig mit Spielen war und mehrere Servierwagen vor ihr standen. Diese waren während meines Spiels hierher gebracht worden. Mister Norton klatschte dezent in die Hände. Die Erleichterung darüber, dass ich nichts verlernt hatte tat mir gut.
 

„Nimm dir wonach dir verlangt." Ich hätte am liebsten alles gegessene hielt mich jedoch zurück. Ich durfte mich an einen Tisch setzen, dabei beobachtete der Mann mir gegenüber mich genau.
 

„Du hast verstanden, dass wenn du mir etwas gibst du etwas zurück bekommst. Geben und Nehmen der Grundstein einer funktionieren Beziehung." fing er kurzerhand an. Ich sah auf und unterbrach mein Kauen. Das nannte man im Fachjargon Erpressung, dachte ich mir behielt diese Gedanken für mich.
 

„Ich bin kein Narr Emily, ich weiß wie frech deine Gedanken mir gegenüber sind. Es ist dir nicht zu verübeln jedoch erinnere ich dich daran wer hier über dein Leben bestimmt." Der Bissen blieb mir im Halse stecken, bis jetzt lief der Abend doch ganz gut warum wollte er das kaputt machen?! Er ging zum Regal und schüttete sich noch etwas Wein ein. Ich konnte nicht anders als ihn dabei zu beobachten. Wie sich seine definierten Muskeln unter dem weißen Hemd abzeichneten. Es war wie ein Gemälde, ein perfektes Gemälde.
 

Ich hatte schon oft vom dem Stockholm Syndrom gehört aber so schnell würde das doch nicht funktioniere?!
 

Ich kaute mein Essen weiter durch und schluckte es runter, dabei ließ ich mein Gegenüber nicht aus den Augen. Er wandte sich mit einem gefüllten Glas wieder an mich.
 

„Ich weiß du hast viele Fragen und ich werde sie dir früher oder später allesamt beantworten aber im Moment geht das noch nicht." Glaubte er, mich würde diese Aussage besänftigen? Ich hoffte ich würde gar nicht mehr alle Antworten erhalten. Ich hoffte, dass ich bis dahin bereits über alle Berge sein würde.
 

„Gibt es sonst etwas was du brauchst um dich hier wohl zu fühlen?" Ich dachte kurz nach.

„Ich brauche neue Kleidung, der Kleiderschrank ist leer und die Kleider wie dieses hier sind der Alptraum! Wer hat die ausgesucht ein Blinder?" das sprudelte so unbedacht aus meinem Mund, dass ich damit eigentlich nur ins Fettnäpfchen treten konnte.

„Gut du wirst Morgen die Möglichkeit bekommen dir online das zu bestellen was du benötigst." lenkte er ein und nahm einen Schluck der blutroten Flüssigkeit.

„Egal was?"

„Solange sich das egal was auf Kleidung, Schmuck, Taschen, Schuhe und sämtliche Sachen bezieht die man anziehen kann... ja." ich seufzte sah jedoch auch eine Chance. Ich würde mich schnell in meinen E-Mail Account einloggen und meinen Eltern schreiben. Ich nickte dankend.
 

„Iss in Ruhe auf ich werde mich jetzt zurückziehen." Er ging an mir vorbei zur Türe.

„Wo schlafen Sie?" kam es wieder ohne wirklich darüber nachzudenken aus meinen Mund. Er drehte sich nicht um. Ich musste nicht hinsehen um zu hören wie er zu schmunzeln schien.
 

„Das wirst du noch früh genug erfahren." mit diesen verheißungsvollen Satz ließ er mich und alle die Leckereien alleine.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  CharlieBlade1901
2016-06-26T17:30:26+00:00 26.06.2016 19:30
Ok der Kerl ist zwar cool in seiner Persönlichkeit, aber irgendwas ganz tief in mir drin schreit grade zu NEIN TRAU IHM NICHT ER IST BÖSE UND WAHRSCHEINLICH WAHNSINNIG.

Antwort von:  JuPie88
27.06.2016 09:17
Unrecht hast du nicht ;)


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