This is Life von Mayachan_ (Früher: Das neue Leben in Tokio) ================================================================================ Kapitel 17: Liebe ist nicht immer einfach ----------------------------------------- Nun hieß es erst mal Abschied nehmen. Heiji und Kazuha standen mit Riona und Ren am Bahnhof. Gleich würde ihr Zug eintreffen und dann ging es nach Hause. Das Wochenende war sehr schön gewesen. Heute Morgen waren sie durch den Schlosspark gelaufen und hatten sich die ganzen Blumen angeschaut. Kazuha hatte verzückt aufgeschrien als sie den Teich mit den vielen Schwänen gesehen hatte. Riona hatte die Geschichte des Schlosses erzählt, während sie auf einer Bank gesessen hatten. Die hübsche Toyama war sehr beeindruckt. Sie verschlang jedes Wort der alten Frau und stellte viele Fragen. Heiji kannte die Geschichte schon und hatte inzwischen die Schwäne mit alten Brot gefüttert. Lächelnd hörte er das anregende Gespräch der beiden Frauen und war sehr froh, dass die beiden sich so gut verstanden. Nach dem Gespräch am Freitag fühlte sich der junge Mann noch immer schlecht. Aber wollte seiner Soba keinen Kummer machen und startete keinen weiteren Versuch ihr die Sache auszureden. Sie blieben drei Stunden im Park und genossen die Zeit. Vor allem Riona war froh Zeit mit ihrem Heiji verbringen zu können. Obwohl die beiden schon zugesagt hatten in den nächsten Ferien wieder herzukommen, war sie traurig. Traurig, weil der Abschied nahte. Sie hätte die beiden gerne länger bei sich gehabt. Vor allem Kazuha war ihr ans Herz gewachsen. Sie war so freundlich, liebenswert und hübsch. Und sie bot ihrem Sturkopf vom Enkel die Stirn. Dass musste man auch bei den Hattorimännern machen. Alle waren Stur und Dickköpfig. Und wenn Heiji nach seinem Großvater geraten war, hatte Kazuha später alle Hände voll zu tun. Zuhause packten sie ihre Taschen. Beim Shoppen hatte Kazuha einen schönen dünnen roten Pullover erstanden. Der war für Aoko. Und für Ran hatte sie eine hübsche violette Bluse. Natürlich würden auch die Kudo Brüder etwas bekommen. Heiji hatte seinem besten Freund einen neuen Fußball gekauft. Und für Kaito gab es einen Basketball. Zuerst hatte er eine Packung Kondome kaufen wollen, aber als Kazuha ihn angeschnauzt hatte, hatte er es bleiben lassen. So was konnte er ja nicht einfach bringen. Aber die Gesichtsausdrücke wären geil gewesen. Der Zug fuhr ein, und Heiji umarmte seine geliebte Großmutter. „Pass auf dich auf. Wir kommen bald wieder“, flüsterte er und küsste sie sanft auf den Kopf. Eine Träne lief ihr über die Wange. Sie wischte sie weg. „Ach mein kleiner. Ich wünschte, ihr beide könntet bleiben.“ Sie küsste ihn auf die Wange und trat dann zu Kazuha. Diese wurde in eine herzliche Umarmung gezogen. „Pass gut auf ihn auf“, flüsterte Riona. „Er handelt sich sonst nur ärger ein.“ Lachend drückte die hübsche Schülerin die alte Frau an sich. „Keine Sorge, der wird keine Schwierigkeiten bekommen. Sonst kriegt er einen tritt in den Hintern.“ Schmunzelnd drückte Riona der jungen Frau auch einen Kuss auf die Stirn. Ren klopfte Heiji auf die schulter und zog dann Kazuha in eine Umarmung. Der Zug hielt und die Türen öffneten sich. Heiji nahm die beiden Taschen und nickte seiner Großmutter nochmal zu. Kazuha winkte den beiden und stieg ein. Ein Pfeifen ertönte und der Zug setzte sich in Bewegung. Heiji und Kazuha hatten zum Glück einen platz am Fenster bekommen und winkten. Riona winkte zurück und lächelte. Ren hob seinen Daumen und grinste breit. Dann wurde der Zug schneller und bald war er aus dem Bahnhof verschwunden. Ein Paar Stunden früher in Tokio: Den Samstag hatten Ran und Aoko zuhause verbracht. Nachdem Eri alles mitbekommen hatte, wollte sie nicht das die Mädchen das Haus verließen. Und Ran war es auch ganz recht. Sie saß mit ihrer kleinen Schwester im Garten und genoss die Wärme. Selbst Eri hatte sich dazugesetzt und ein Buch gelesen. Aoko wäre ja lieber bei Kaito gewesen. Aber man konnte nicht alles haben. Abends hatten sich die drei sogar Pizza bestellt. Diesen Vorschlag hatte Eri gemacht. Kaum hatten die Worte den Mund der Anwältin verlassen, sahen sich die Schwestern verblüfft an. Eri bestellte nie etwas. Und wenn dann nur von diesen schicki-micki Restaurants, wo man die Namen der Gerichte nicht lesen konnte. Man bestellte etwas, und bekam was völlig anderes. Dass sie von sich aus Pizza bestellen wollte war ein Wunder. Gemeinsam hatten sie im Wohnzimmer gegessen und DVD geschaut. Da Eri keine Gewaltfilme erlaubte, hatten sie sich auf Chihiros Reise ins Zauberland geeinigt. Der Film war gar nicht so schlecht und auch für ein paar Lacher gut. Aoko war sehr glücklich gewesen. Sie hätte niemals gedacht, dass Eri, Ran und sie gemeinsam einen Film schauen würden. Die beiden hielten es ja normalerweise keine fünf Minuten im selben Raum aus. Aber die Sache mit Tomoaki und seinem Vater hatte etwas verändert. Nun war Sonntagvormittag und die beiden Schwestern warteten auf die Jungs. Sie wollten sich im Park treffen und abhängen. Eri hatte sie ohne ein Wort zu sagen gehen lassen. Sie wollte noch was erledigen und wünschte den beiden viel Spaß. Ran kam das spanisch vor. Wahrscheinlich war sie jetzt auf den Weg zu dem jungen Arzt um ihn die Meinung zu sagen. Aber das war Ran egal. Hauptsache sie hatte endlich ihre Ruhe. Aoko sah sich ungeduldig um. Darüber konnte die Mori nur schmunzeln. „Sag mal, wer bist du und was hast du mit Aoko gemacht?“, fragte sie amüsiert. Ihre kleine Schwester sah sie verwirrt an. „Was meinst du?“ „Naja vor ein paar Wochen konntest du Kaito nicht mal richtig in die Augen sehen und jetzt kannst du es kaum erwarten ihm in die Arme zu springen. Entweder, hast du dir einen Alien-Parasiten eingefangen oder du hast bunte Pillen geschluckt.“ Tot ernst sah Ran die Jüngere an. Diese kicherte. „Naja, Mama hat da so ein paar Stimmungsaufheller in ihrem Bad. Die hab ich mit Tic Tacs verwechselt.“ „Aha, so ist das also. Du kleiner Tabletten Junkie“, grinste die hübsche Mori. Aokos kichern wurde lauter. „Hallo ihr zwei hübschen. Die Sonne geht bei euren Anblicken auf“, ertönte die Stimme von Shinichi. Neben ihm ging Kaito und strahlte, als er seine Freundin erblickte. Diese rannte sofort zu ihrem Schatz und drängte sich in seine Arme. Shinichi lachte lauthals als Kaito beinahe sein Gleichgewicht verlor. Dann wandte er sich an seine Mitschülerin. „Wie ich sehe, bist du noch ganz. Die Hölle ist nicht zugefroren, keine Schweine am Himmel. Scheint ja bestens gestern gelaufen zu sein.“ Er umarmte sie kurz und stellte sich dann neben sie. Ran zuckte mit den den Schultern. „Wir haben jemanden kennen gelernt, der genauso wie wir keine Lust auf diesen ganzen Blödsinn hatte. Und mit dem haben wir die meiste Zeit rumgehangen. War ganz witzig.“ Nun wurden die beiden Brüder hellhörig. Kaito sah auf seine Freundin runter. „Er? Ihr habt einen Kerl kennen gelernt?“ Aoko runzelte die Stirn. Irrte sie sich gerade oder hörte sie Eifersucht aus seiner Stimme raus? Nickend bestätigte sie Rans Worte. „Ja, er heißt Saguru und ist Student. Sein Vater ist ein Freund von Doktor Araide.“ Ein Student? Ach du scheiße. Kaito lief es eiskalt den Rücken runter. Hoffentlich hatte der Kerl sich nicht an Aoko ran gemacht. Gegen einen Studenten kam er nicht an. Und wenn der Typ auch noch besser als er aussah, hatte er ganz verloren. Ran bemerkte den unsicheren Blick des jungen Kudos und klärte die beiden Jungs auf. „Er ist ganz nett und witzig. Der hat fast so gute Sprüche wie ich auf den Kasten. Ich hab mir seine Handynummer geben lassen. Wir wollen, dass ihr ihn kennen lernt. Er würde gut in unsere Gruppe reinpassen.“ Nun kniff Shinichi seine Augenbauen zusammen. Ran hatte die Handynummer von diesem Studenten? Und wollte ihn allen vorstellen? Haben die beiden etwa auf der Party rumgemacht? Oder schlimmer! Hatten die beiden Sex? Bilder von einer halbnackten Ran wie sie an die Wand eines Badezimmers gedrückt wurde, Männerhände an ihrem Körper, fremde Lippen die sich ihren Weg bahnten. Schnell warf er diesen Gedanken weg. Nein, so etwas würde Ran niemals machen. Oder? Eine weile später saßen die vier unter einem großen Kastanienbaum. Aoko war an Kaito gelehnt und strich sanft über seine Arme. Dieser hatte die Augen geschlossen und genoss sichtlich die Berührungen seiner Freundin. Ran und Shinichi saßen etwas abseits der beiden und warfen sich eindeutige Blicke zu. „Also nochmal zum Studenten. Findest du ihn süß oder warum hast du dir seine Nummer geben lassen?“, fragte der junge Mann beiläufig. Er würde es nicht zugeben, aber es wurmte ihn tierisch dass Ran die Nummer eines fremden Kerls hatte. Diese spürte seine Anspannung und legte den Kopf schief. „Er war nett. Und eine gute Gesellschaft. Er sieht ganz gut aus, aber deshalb hab ich mir nicht seine Nummer geben lassen. Ich dachte, dass wir alle mal etwas zusammen unternehmen könnten. Er meinte zu mir, dass ihn die ganzen eingebildeten Leute auf den Sack gehen und er mal wieder mit normalen Menschen Umgang haben möchte. Da ist doch nichts bei.“ Das stimmte. Aber so richtig beruhigt war Shinichi noch nicht. „Ich meine nur, du kennst den Typen nicht und gibst den einfach deine Nummer. Was ist, wenn der ein Psychopath ist oder ein Serienmörder. Man kann heute nicht vorsichtig genug sein.“ Ran stieß ihn in die Seite. „Mach mal halblang. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten du bist eifersüchtig.“ Er schwieg und Ran bekam einen Hustenanfall. Sie beruhigte sich schnell wieder und sah ihn verblüfft an. „Sag mir nicht, du bist wirklich eifersüchtig. Dazu hast du doch keinen Grund.“ Mürrisch sah er weg. Er wollte jetzt nicht darüber reden. Das war ja interessant. Shinichi war eifersüchtig. Aber das brauchte er nun wirklich nicht zu sein. „Wahrscheinlich hat er Angst, dass ich Saguru als neuen besten Freund besetzte“, dachte die hübsche Mori kopfschüttelnd. Shinichi sah schmollend weg.Ran sah kurz dem Liebespaar und rückte dann zu dem Kudo. Dieser bemerkte das Ran immer näher kam und wurde etwas nervös - was hatte sie vor? Wollte sie ihn jetzt auslachen? Oder anbrüllen. Aber weder noch. Sie umarmte ihn und legte den Kopf an seiner Schulter. Dann flüsterte sie. „Saguru ist nicht an mir interessiert. Wenn er an jemanden Interesse hat, dann an Aoko und den Zahn haben wir ihm schnell gezogen. Er weiß, dass sie einen Freund hat und er würde sich niemals an eine vergebene Frau ran machen. Ich möchte einfach nur mir ihm befreundet sein und mehr nicht. Und selbst deswegen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Du, Heiji und Kazuha, ihr seid meine besten Freunde und ich würde euch niemals ersetzen.“ Dann kuschelte sich sich etwas an den neunzehnjährigen und schloss kurz die Augen. Shinichi wurde leicht rot. So etwas schönes hatte man noch nie zu ihm gesagt. Und wieder fing sein Herz schneller an zu schlagen. Schluckend lehnte er seinen Kopf an ihren und atmete tief ein und aus. Ran ließ es zu, also machte es ihr nichts aus. Irgendwann löste sich die Mori von ihm und lächelte ihn an. Bei diesem Lächeln setzte sein Herz für eine Sekunde aus. Es ging ihm durch Mark und Bein. Er hatte es schon lange geahnt, hatte es aber immer wieder verleugnet. Aber jetzt. Jetzt wusste er es mit Sicherheit. Er hatte sich in die hübsche junge Frau verliebt. Schon am Abend seines Geburtstages, als er sie hatte küssen wollen, war es ihm in den Sinn gekommen. Aber da wurden sie ja unterbrochen. Und nun saß diese wunderschöne Frau neben ihm und lächelte ihn so warm an, dass sein Herz fast stehen blieb. Als sein Blick zu ihren Lippen wanderte, schluckte er. Böse Gedanken. Ganz böse Gedanken. Er durfte sie hier nicht küssen. Wenn er sie zum ersten mal küsste, sollte es ein besonderer Ort sein. Und sie sollten alleine sein. Gut, die beiden anderen waren selbst mit kutschen beschäftigt und achteten gar nicht auf die Älteren, aber das war nicht der Punkt. Er würde auf den richtigen Moment warten. Würde sie beobachten und sehen wie sie auf ihn reagierte. Noch nie hatte er so für einen anderen Menschen empfunden. Selbst als er sich in Shiho verliebt hatte, war es anders gewesen. Klar, gab es Schmetterlinge im Bauch und ein kribbeln. Aber es war nicht so intensiv wie bei Ran. Und das ließ den jungen Mann nachdenklich werden. Er erinnerte sich an ein Gespräch mit seinem Vater. Yusaku hatte seinen Sohn einmal mit zum angeln genommen. Damals als er frisch mit Shiho zusammen gekommen war. Beide hatten sich über die große Liebe unterhalten. „Deine Mutter war meine große Liebe. Und sie ist es heute immer noch. Du wirst jetzt vielleicht sauer auf mich sein, aber ich glaube nicht, dass Shiho deine große Liebe ist. Glaub mir, wenn du ihr begegnest, der einen die dein Herz zum stocken bringt, dann weißt du, dass sie es ist. Sie ist diejenige, die dich durch alle Lebensphasen begleiten wird. Als Freundin, Gefährtin und Seelenverwandte. Irgendwann wirst du diese Frau treffen und dann wird es in dir einschlagen wie ein Blitz. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede, bei mir war es nämlich genauso.“ Dass hatte sein Vater zu ihm gesagt und Shinichi hatte natürlich wütend reagiert,. Damals dachte er noch das Shiho die Einzige für ihn war. Bevor sie ihn mit einem anderen betrogen hatte und er sich wie das Letzte gefühlt hatte. Wieder in der Gegenwart blinzelte der Kudo verwirrt. Er war so in Gedanken versunken, dass er nicht gemerkt hatte wie sich Aoko und Kaito davongemacht hatten. Er sah sich um und fand Ran neben sich liegend. Sie hatte alle vier von sich gestreckt und schien zu dösen. „Wo sind die beiden hin?“, fragte er und legte sich neben sie. Ran schlug die Augen auf und gähnte. „Sie holen uns Eis. Du hast die ganze Zeit vor dir hin gestarrt und nicht mitbekommen wie wir uns darüber unterhalten haben.“ Ran zeigte in eine Richtung. Als Shinichi auch hinsah erkannte er seinen Bruder und Aoko wie sie mit vier Eiswaffeln zurück kehrten. Kaito kam grinsend vor seinem Bruder zum stehen. „Na zu ende geträumt?“, fragte er und hielt dem Älteren ein Eis hin. Dieser nahm es grummelnd und leckte genüsslich daran. Schokolade und Erdbeere. Himmlisch. Aoko gab ihrer Schwester ebenfalls eine Waffel. Ran hatte Banane und Joghurt gewählt. Aoko und Kaito hatten beide Zitrone und Vanille genommen. Super lecker und köstlich. Bei Eri: Eri saß mit Tomoaki in einem kleinen Cafe. Sie hatten sich einen Platz ausgesucht wo sie ungestört miteinander reden konnten. Eri wollte mit dem jungen Arzt über seinen Vater und natürlich auch über Ran reden. Deshalb hatte sie ihm auch angerufen und herbestellt. Dieser war nach einem kurzen zögern dazu breit gewesen und nun saßen sie hier. Nachdem die Kellnerin ihnen den bestellten Kaffee gebracht hatte und wieder verschwand, sah sie ihm nun in die Augen. „Warum hast du mir das von deinem Vater nicht erzählt?“ Entsetzt sah er sie an. „Du hast es mitbekommen?“, fragte er und kannte die Antwort längst. „Ich warte.“ Ihre Stimme war eiskalt. Hart wie Stahl. „Ich wollte dich und die Mädchen nicht beunruhigen. Ich dachte, dass er die Finger von ihnen lassen würde. Ich habe gehofft, dass er damit aufhört.“ Tomoakis Stimme wurde immer leiser. Eri zischte. „Du hast meine Töchter einer Gefahr ausgesetzt. Du hättest es mir sagen müssen!“ „Ich weiß, es tut mir leid.“ Die hübsche Anwältin lehnte sich zurück und verschränkte die Arme. „Damit ist es nicht wieder gut zu machen. Und noch etwas. Wenn du Ran noch einmal gegen ihren Willen küsst, werde ich dich zum Teufel jagen.“ Er starrte sie erschrocken an. „Das hast du auch gesehen?“ Sie nickte. „Ja und Ran hat es mir erzählt.“ Kurzes Schweigen. „Liebst du sie?“ Schluckend senkte der junge Arzt den Kopf. „Ja.“ Er konnte ihr jetzt nicht in die Augen sehen. Seufzend strich sich Eri über das Gesicht. „Normalerweise würde ich jetzt alles tun um dich und Ran zusammen zu bringen.“ Er horchte auf. Hatte sie das gerade wirklich gesagt? „Aber...“ Aber? „Aber Ran macht nicht den Eindruck, dass sie deine Gefühle erwidert. Außerdem muss sie sich auf die Schule konzentrieren und ich finde auch, dass euer Altersunterschied etwas zu groß ist. Zur jetzigen Zeit jedenfalls.“ „Du..wärst also mit mir als Freund einverstanden?“, fragte Tomoaki nochmal nach. Es klang vorsichtig und unsicher. Eri nickte. „Ja du wärst die beste Wahl für sie. Aber ich kann und werde sie zu nichts zwingen. Außerdem hast du dich mit der Aktion ins Abseits bugsiert. Du solltest erst mal warten und eventuell eine neuen Versuch starten.“ Sie stand auf und legte Geld auf den Tisch. Dann sah sie ihn in die Augen. „Du hast mich enttäuscht und mein Vertrauen erschüttert. Es wird eine weile dauern bis ich dir wieder ganz vertrauen kann und werde. Und solange hältst du dich von meinen Töchtern fern, verstanden.“ Ohne auf eine Antwort zu warten ging zu davon. Tomokai saß ziemlich bedrückt auf seinem Stuhl und rieb sich die Stirn. Er hatte selbst Schuld. Jetzt konnte er erst mal nur warten und hoffen, dass er noch eine Chance bei Ran hatte. Endlich waren sie wieder in Tokio. Heiji rief gerade seinen Vater an, damit er die beiden vom Bahnhof abholen konnte. Kazuha streckte sich und gähnte. „Das war schön. Deine Großmutter ist eine tolle Frau. Aber deine Tante macht mir etwas Angst.“ Heiji steckte gerade sein Handy weg und zog seine Geliebte an sich. „Keine sorge, selbst wenn sie sich mästet und du fett wie ein Schwein wirst, werde ich dich behalten. Aber wenn du nicht mehr alleine aufs Klo gehen kannst, lass ich mich von dir scheiden und suche mir eine nette sechzigjährige“, scherzte er und duckte sich als Kazuha ihn hauen wollte. „Du bist blöd“, grummelte sie, aber ein liebevolles Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. Ein hupen ertönte kurz darauf und Heiji sah seinen Vater. Das Auto hielt vor den beiden und der junge Schüler packte die Taschen in den Kofferraum. Kazuha stieg hinten ein und begrüßte Heizo. „Na, wie war das Wochenende. Wie ich sehe, bist du noch schlank. Dann scheint Rin sich mit ihrer Kocherei zusammen gerissen zu haben“, bemerkte der Ältere. Kazuha kicherte. „Sie hat es versucht. Aber an einem Wochenende kann man nicht mehrere Kilo zunehmen.“ Selbst Heiji musste lachen als er einstieg. Sein Vater grinste leicht und startete den Motor. Während der fahrt wurde Kazuha müde und döste etwas. Sie hörte zwar wie sich Vater und Sohn unterhielten, verstand aber fast nichts. „Also deine Großmutter hat es dir erzählt?“, fragte Heizo und lenkte das Auto geschmeidig durch die Straßen. Heiji nickte. „Ja und ich hab versprochen ihren Entschluss zu akzeptieren. Auch, wenn es mir schwer fällt.“ „Das ist gut. Auch mir fällt es sehr schwer. Aber deine Großmutter hatte ein langes erfülltes Leben und nun wird sie den letzten großen Schritt machen. Außerdem vermisst sie deinen Großvater und will wieder mit ihm zusammen sein. Die beiden waren fünfundfünfzig Jahre verheiratet. Und davor waren sie schon acht Jahre zusammen.“ „Ja, ich weiß.“ Der Schüler schaute aus dem Fenster. „Ich hoffe auch, dass sie ihn wieder sieht. Aber es macht mich trotzdem traurig, dass sie uns verlassen wird. Sie war immer der Mittelpunkt der Familie. Selbst als Großvater noch lebte.“ Sein Vater klopfte ihn kurz auf die Schulter. „Ja, es wird nicht leicht für uns werden. Aber wir sind eine Familie und wir werden das gemeinsam überstehen.“ Lächelnd sah Heiji in den Rückspiegel. Ja sie waren eine Familie und diese Frau auf dem Rücksitz war für ihn das wichtigste auf der Welt. Und eines Tages würde sie zu seiner Familie gehören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)