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Wenn Wünsche wahr werden

von
Koautor:  RamDamm

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Probleme ala Youkai

Hallo ihr Lieben,
 

heute möchte ich mich bei euch für die extrem lange Wartezeit entschuldigen. Ich war beruflich sehr eingespannt. Des weiteren musste ich operiert werden. Und als ich das überstanden hatte, wurde ich auch noch krank. Von daher hoffe ich, dass ihr mir verzeihen könnt.

RamDamm und ich Kagome0302 wünschen euch sehr viel Spaß beim Lesen.
 

Probleme ala Youkai
 

Eine etwas ältere Dame setzte sich an das Bett indem eine wunderschöne junge Wolfsyoukai lag und sich einfach nicht beruhigen konnte oder wollte. Die Fürstin sah das mit großer Besorgnis, denn das war durch und durch nicht gut für Prinzessin Ena.

„Beruhige dich, Ena!“, versuchte die Fürstin der westlichen Ländereien die junge Wölfin zu beruhigen, aber es funktionierte einfach nicht. Langsam wusste sie sich keinen Rat mehr.

„Das ist alles so unfair!“, weinte die junge Youkai. „Ich will das nicht.“

Sie konnte einfach nicht anders. Es tat so weh, vor allem weil sie keine Lösung wusste und jene die sie hatte, war ja verhindert worden. „Alles ist besser, als mit dieser Qual weiter leben zu müssen.“

„Sesshoumaru bekommt das ganz bestimmt wieder in den Griff.“, versuchte es Izayoi nun, da sie dachte, das Ena von dem Frühstück sprach. Aber was Ena wirklich damit meinte, wusste sie ja nicht. Woher denn auch, da noch keiner der beiden sich dem Fürstenpaar offenbart hatte.

„Mein Mann ist im Moment einfach nur ziemlich mies gelaunt.“, setzte sie noch hinterher.

Nun weinte Ena noch mehr.

Warum verstand sie nur nie einer?

„Das meine ich nicht.“, ließ sie sich zu einer Erklärung herab. „Mein Problem kann Sesshoumaru nicht klären. Es sei denn er zettelt einen Krieg mit meinem Vater an. Und ich denke mal das er dies nicht macht.“

Immer wieder begann sie erneut los zu weinen. Sie konnte einfach nicht anders und es fiel ihr auch leichter mit einer Frau darüber zu reden.

„Ich bin bereits vergeben und uns bleibt nur diese Zeit hier. Danach ist alles vorbei, wie ein schöner Traum der in einem Albtraum endet.“

Izayoi dachte sie höre nicht richtig.

Ena, vergeben?

Aber vielleicht hatte die östliche Prinzessin das auch nur falsch verstanden.

„Dein Vater hat es bestimmt nicht so gemeint, Ena. Wenn wir uns alle ruhig hinsetzen und das Problem besprechen, dann findet sich bestimmt eine Lösung.“, kam es nun von der Fürstin, die das Ganze noch immer nicht verstehen konnte.

„Sesshoumaru würd nie zulassen, dass du einen Mann ehelichst, den du nicht liebst.“, versuchte Izayoi die östliche Prinzessin zu beruhigen.

Ena schüttelte nur heftig mit ihrem Kopf. Das sie es mit einem Schwindelanfall bezahlte war ihr in diesem Moment völlig egal.

„Nein, er meinte was er sagte. Auf der Hochzeit von Kagome und InuYasha sehe ich meinen Verlobten zum ersten Mal und im November soll die Hochzeit sein.“, sagte sie mit brüchiger und zitternder Stimme.

„Da kann man nichts ändern. Wenn ich abhauen würde, dann gäbe es nur unnötig Stress für Sesshoumaru und euch. Das wäre das letzte was ich will. Die Heirat ist arrangiert und wird stattfinden, ob ich das nun will oder nicht.“ Ena zitterte am ganzen Körper und weinte noch immer.

„Es gibt niemanden der mir helfen kann.“, kam es resignierend von der östlichen Prinzessin.

„Nun lass den Kopf nicht hängen, Ena.“, versuchte es Izayoi ein weiteres Mal, aber sie war schon fast mit ihrem Latein am Ende.

Wie sollte sie die junge Prinzessin aufheitern?

„Wenn wir uns etwas überlegen, dann wird uns bestimmt eine Lösung einfallen.“, sagte sie, aber sie wollte nicht zeigen, dass es eine ziemlich verzwickte Situation war. „Wenn mein Mann sich beruhigt hat, werden wir uns alle zusammensetzen um eine Lösung zu finden.“

„Danke!“, sagte Ena. „Wenn ihr erlaubt, würde ich jetzt gerne schlafen.“, bat sie und schloss wieder ihre Augen.

Allerdings glaubte die östliche Prinzessin nicht an eine Lösung ihres Problems. Aber der Verlauf des Vormittags forderte nun seinen Tribut für ihren geschundenen Körper. Sie brauchte einfach etwas Ruhe.

„Nicht dafür.“, kam es mir einem Lächeln von Izayoi. Sie freute sich, dass sie Ena aufheitern konnte. Zumindest nahm die Fürstin das an.

„Ich wünsche eine angenehme und erholsame Ruhe.“, entgegnete Izayoi auf die Bitte von Ena, denn auch sie sah, dass diese vollkommen erschöpft war. Zwar waren ihre Sinne nicht so geschärft wie bei den Herren der Familie, aber sie war nicht blind.

So erhob sie sich von ihrem Platz und ließ die Prinzessin in Ruhe schlafen. Allerdings beauftragte sie eine Zofe auf die junge Prinzessin acht zu geben.
 

Der Taishou ging grummelnd zum Trainingsplatz.

Was bildete sich dieses Weibsbild denn nur ein?

Das war ja wohl die Höhe.

Seine Söhne hatten versucht seine Autorität zu untergraben und das sollte er so einfach hinnehmen?

Also das war ja wohl das letzte.

Als sie beide den Trainingsplatz erreicht hatten stellte sich der Taishou kampfbereit hin.

„Ich überlasse dir die Wahl der Kampfart und den ersten Streich.“, sagte er zu seinem Ältesten und wartete ab, was kommen würde.

Sesshoumaru ging seinem Vater hinterher. Aber im Gegensatz zum Taishou kämpfte er für etwas und zwar dafür, dass Ena hier den Rang zugesprochen kam, der ihr gebührte und dass sein Vater sie vollends akzeptierte und zwar als Braut des Thronfolgers. Etwas anderes kam für Sesshoumaru gar nicht in Frage.

Auch er stellte sich kampfbereit seinem alten Herrn gegenüber. Da er aber das letzte Mal alt aussah, als er in seiner Youkaiform kämpfte, wählte er das Schwert. Weil er aber keine Lust hatte, dies seinem Vater mitzuteilen, zog er einfach Toukijin.

„Nach dir, alter Herr!“, sagte er nur.

Der Taishou sah, das was er schon angenommen hatte. Denn da sein ältester beim letzten Mal verloren hatte, war es ihm fast klar gewesen, das dieser nun das Schwert wählte.

Aber als er die Worte hörte stieg etwas Zorn in ihm hoch. „Du wagst es mich so zu nennen?“, brüllte er seinen Sohn an. „Das kommt dich teuer zu stehen.“

Ohne mit der Wimper zu zucken sprang der Taishou auf ihn los und der Klang von Metall auf Metall war zu hören.

Sesshoumaru nahm sein Schwert einfach hoch und blockte den Schlag mit Leichtigkeit ab.

„Ich nenne dich so wie ich es will, klar?“, meckerte er mit seinem Vater rum. Er drückte seinen Gegner von sich weg und schlug nun seinerseits zu.

„Solange du Ena so behandelst wie vorhin, werde ich keinen Respekt vor dir haben.“, sagte er noch und sprintete nun auf den Taishou zu. Wieder war der Klang von Metall zu vernehmen.

Der DaiYoukai blockte den Schlag mit Leichtigkeit ab und drückte dagegen. Dann schob er seinen Sohn vor sich her.

„Solange wie ihr nicht offiziell ein Paar seid, wird Ena nicht neben dir sitzen. Ich hoffe das wir uns da verstanden haben.“, sagte er ernst. „Und komm mir nicht mit Kagome. Sie hätte auch als Gast dort Platz genommen, also will ich da keine Vergleiche hören.“, sprachs und schlug unvermittelt seinem Sohn mit der Faust in die Seite.

Sesshoumaru spürte den Schlag in seiner Magengegend und musste einmal ausatmen. Sein Vater hatte einen ordentlichen Schlag drauf.

Aber das würde sich Sesshoumaru nicht gefallen lassen. Er hob seine Hand und traf seinen Vater mit dem Ende des Schwertgriffs geradewegs im Gesicht.

„Zu deiner Information, alter Herr. Das geht momentan nicht, da ich eine Hochzeit verhindern muss, die weder Ena noch ich wollen.“, schimpfte der Thronfolger mit seinem Vater. Da sein Vater sich aber schnell wieder aufrappelte, stellte er sich wieder in Kampfpose hin.

Dieser jedoch reagierte im ersten Moment nicht weiter.

Was hatte sein Sohn da gerade gesagt?

Eine Hochzeit, die beide nicht wollten?

Ja, aber Sess war doch gar nicht vergeben.

War etwa Ena vergeben?

Das konnte er nicht glauben.

„Wenn du die Hochzeit deines Bruders meinst, dann bekommst du richtig Ärger.“, knurrte der DaiYoukai, da er im ersten Moment nur daran dachte und sprang wieder auf seinen Sohn los.

Doch dieses Mal traf er ihn mit der Klingenspitze am Arm.

Sesshoumaru stand erst einmal wie gelähmt da.

Spann sein Vater jetzt völlig oder wie?

Viel zu spät bemerkte er seinen Vater und so kam es, dass er nicht schnell genug ausweichen konnte und die Spitze der Klinge seinen Arm traf.

„Wer hat denn von den beiden gesprochen?“, fauchte Sesshoumaru.

Der Verletzung am Arm schenkte Sesshoumaru keiner Beachtung. War eh halb so wild. „Ich habe von Enas Hochzeit gesprochen, du Trottel.“, schimpfte er und spurtete nun auf den Taishou zu, um sich für die Verletzung zu revanchieren und tatsächlich traf er seinen Vater an dessen rechten Schwertarm.

Der Taishou war so perplex, als er das mit der Hochzeit Enas hörte, das er seinen Sohn nicht kommen sah und einen Treffer am rechten Arm hinnehmen musste. Allerdings steckte er sein Schwert daraufhin weg und sah seinen Sohn ernst an.

„Zum einen bin ich kein Trottel und zum zweiten verstehe ich das mit der Hochzeit nicht. Soweit ich weiß gibt es keine abgesprochenen Hochzeiten. Da waren wir Fürsten uns damals um unserer Kinder willen einig.“, erklärte er seinem Sohn.

Noch immer stand er unbewaffnet vor Sesshoumaru.

„Weißt du denn wen sie heiraten soll?“, wollte er als nächstes wissen und von einem Moment auf den anderen war alle Wut verraucht. Er wollte seinem Sohn helfen, denn er wusste was es hieß unglücklich zu sein.

Sesshoumaru sprang zurück, nachdem er seinen Vater getroffen hatte, denn er rechnete mit einem Angriff seitens des Taishous. Aber es erstaunte ihn, dass sei Vater das Schwert nun wegsteckte.

Sollte das eine Finte werden?

Wenn ja, dann würde der Thronfolger nicht darauf reinfallen.

„Aber anscheint hat sich einer der Fürsten nicht an die Absprache gehalten und nun soll Ena irgend so einen ProvinzYoukai heiraten.“, sagte Sesshoumaru und war saumäßig geladen.

Zwar steckte er sein Schwert weg, aber dennoch sprang er auf seinen Vater zu. Er brauchte jemanden zum abreagieren und sein alter Herr kam ihm da gerade Recht.

„Dir würde das doch nur passen, wenn sie wieder weg wäre.“, kam es erbost von ihm und er schlug regelrecht auf seinen Vater ein.

„Dann hätte ich dir nie erlaubt sie her zu holen.“, konterte sein Vater und hielt die ersten Schläge geduldig aus. Aber bald wurde es ihm zu viel.

Ohne seinem Sohn die Möglichkeit zum reagieren zu lassen, packte er Sesshoumaru mit seiner linken Klaue am Hals und wuchtete ihn in die nächstgelegene Felsenspalte. „So ist es glaube ich besser. Denn nun wütest du nicht mehr wie ein Irrer.“, sagte der Taishou und dann huschte schon fast so was wie ein mitleidiges Lächeln über sein Gesicht.

„Wie wahr, einer der Lords hat die Abmachung gebrochen. Das alleine ist schon ärgerlich genug. Aber sie so einfach mit Jemanden zu vermählen, den sie bisher noch nicht einmal gesehen hat ist schon mehr als nur fies.“, setzte er einen Moment später noch hinter her.

„Aber nun sag mir mal wie ich dir helfen soll, wenn du dich wie ein liebestoller Volltrottel benimmst? So lange du so tobst und mir nicht zu hören willst, kann ich euch auch nicht helfen.“ Bei den letzten Worten ließ er seinen Sohn los und ging einige Schritte zurück. Mit einem traurigen Blick blickte er auf seinen Sohn.

Sesshoumarus Wut war so unendlich hoch, dass er erst Sekunden später mitbekam, dass sein Vater ihn gepackt und in eine Felsspalte drückte.

Er bekam kaum Luft zum Atmen und den Boden unter den Füßen spürte er auch nicht mehr. Dennoch hörte er seinem Vater zu, soweit es ihm möglich war.

Als sein Vater ihn dann losließ rutschte er die Wand hinunter und musste erst einmal wieder zu Atem kommen.

„Aber wie willst du das machen? Ich hab mir schon den Kopf zermartert, aber mir fällt beim besten Willen nichts ein.“, sagte Sesshoumaru nach einer Weile.

„Uns fällt schon gemeinsam was ein, keine Sorge, Sess.“, sagte der Taishou und reichte seinem Sohn die Hand. „Noch ist die Hochzeit nicht und bis dahin haben wir eine vertretbare Lösung gefunden. Ich werde erst einmal versuchen heraus zubekommen, wer der Youkai ist, der unsere Ena, heiraten soll. Vielleicht ergibt sich ja aus dieser Erkenntnis etwas.“, bei diesen Worten zog er seinen Sohn auf die Beine. „Und was das sitzen anbelangt, so habe ich für diese Zeit natürlich nichts dagegen.“, kam es dann versöhnlich.

Sesshoumaru nahm die Hand seines Vaters an und ließ sich auf die Beine helfen. Er war so froh, dass wenigstens ein Problem behoben war und das Ena bei den Mahlzeiten neben ihm sitzen durfte, das freute ihn sehr, denn dann würde es ihm bestimmt auch viel besser schmecken.

„Danke, Vater!“, sagte Sesshoumaru und ein dicker Stein fiel ihm vom Herzen, als er erfuhr, dass der Taishou auf seiner Seite war. Nun würde seinem Glück wirklich nichts mehr im Wege stehen, daran glaubte der InuYoukai ganz fest.
 

Während die beiden ältesten Familienmitglieder mit ihrem privaten Kampf beschäftigt waren, befand sich Izayoi im Garten und genoss die Sonne. Es tat so gut nach dem Gespräch mit der armen Ena. Dass es immer noch so unglückliche Seelen gab hätte sie nie gedacht.

Traurig sah sie auf den Boden vor sich und bemerkte nicht dass sie von zwei goldenen Augen besorgt gemustert wurde. Als sie dann angesprochen wurde bekam sie einen wahrhaftigen Schreck, so das sie laut los schrie.

Nach dem überflüssigen Kampf, wie der Taishou im Nachhinein dachte, wollte er sich erst einmal frisch machen und sich wieder seiner Arbeit widmen. Außerdem war es endlich mal Zeit für ein klärendes Gespräch mit seiner Frau.

Als ob Kami seine Gedanken lesen konnte, sah er seine Gemahlin im Garten, als er ins Schloss wollte.

So machte er gleich Nägel mit Köpfen und ging auf seine Gattin zu.

„Was schaust du so traurig?“, fragte der Taishou und hätte sich am Liebsten geohrfeigt, dass er Izayoi so erschreckt hatte, denn das war nicht seine Absicht. „Bitte verzeih.“, setzte er daher noch hinterher.

Izayoi dachte sie schaue nicht richtig.

Hatte sie nun auch keine Halluzinationen?

Da stand doch plötzlich ihr Mann neben ihr und sprach ganz normal mit ihr.

Hatte Sesshoumaru ihm etwa Verstand eingebläut?

Das wollte sie doch mal austesten.

„Schon in Ordnung. Das du einen aber auch immer einen Schrecken einjagen musst. Ich mache mir Sorgen um Ena. Sie weint nur ständig seit dem Frühstück.“, entgegnete Izayoi. „Darf ich erfahren welchem Umstand ich deine Gesellschaft verdanke?“, wollte sie dann noch wissen.

Der Taishou zog seine Augenbraue in Falten. Musste man einen Grund haben um seine Frau zu sehen?

Sehnsucht war das einfache Wort, aber das sagte er natürlich nicht.

„Wieso weint Ena denn?“, fragte er und klatschte sich innerlich vor dem Kopf, da er die Antwort eigentlich schon kannte.

„Weil sie unglücklich ist. Sie soll schon im November heiraten und dann einen total Fremden. Inu, das ist nicht fair.“, meinte Izayoi und sah ihren Mann kurz an. „Gibt es denn nichts wie wir den beiden helfen können?“, wollte sie von ihrem Gatten wissen und bekam selbst Tränen in die Augen.

Der Taishou sah die Tränen in den Augen seiner Frau. So kam es, dass er sie nach langer Zeit endlich wieder in seine Arme schloss. Er hasste es einfach wenn sie weinte. In dieser Hinsicht war er wie seine Söhne, oder eher seine Söhne waren in dieser Hinsicht wie er.

„Noch ist Ena nicht verheiratet, Liebes. Und bis dahin ist mir etwas eingefallen, wie ich die Hochzeit aufhalten kann.“, sagte er und streichelte über ihren Rücken. „Ich werde nicht zulassen, dass einer meiner Söhne traurig ist, wo ich so glücklich bin.“

Im ersten Moment genoss Izayoi die Arme ihres Mannes, allerdings ging ihr das doch zu schnell und viel zu lapidar. Er konnte ja wohl auch mal sagen, dass er überreagiert hatte. Deswegen löste sie sich dann auch von ihm.

„Na, dann ist ja wenigstens einer in unserer Familie glücklich.“, kam es leicht sarkastisch. Denn so einfach wollte sie ihn nicht davon kommen lassen.

Der Taishou seufzte, als er ihre Worte gehört hatte.

Ging das denn jetzt schon wieder los?

Na, das konnte ja noch was werden.

„Müssen wir das jetzt wirklich wieder durchkauen, Iza?“, wollte er von ihr wissen, denn das er überreagiert hatte, wollte er sich einfach nicht eingestehen.

„Also gut, ich habe mich falsch verhalten.“, sagte er plötzlich zu seiner Frau und hoffte somit Frieden zu bekommen, auch wenn er seine eigenen Worte nicht wirklich ernst nahm.

Zwar merkte Izayoi, das er anscheint seine eigenen Worte nicht ernst nahm, doch sie wollte nicht noch länger unnötig streiten.

„Ich nehme deine Entschuldigung an.“, sagte sie, setzte aber noch hinterher. „Jedoch nur unter einer Bedingung. Und zwar das du auch mit Yasha sprichst.“

Der Taishou lächelte in sich hinein, als er ihre ersten Worte hörte.

‚Erfolg auf der ganzen Linie.‘, ging es ihm durch den Kopf. Allerdings war ihm schleierhaft worüber er mit seinem Jüngsten Sohn sprechen sollte.

„Wieso soll ich jetzt mit Yasha reden und worüber?“

Hatte der Taishou etwa zu viel auf die Birne bekommen oder wie?

War er etwa auch mit seinem Jüngsten im Streit, ohne dass er etwas davon wusste?

Er hatte keine Ahnung.

Izayoi konnte es nicht glauben.

War ihr Gatte auf den Kopf gefallen?

„Falls du dich erinnerst, warst du nicht gerade sehr freundlich zu deinem Sohn. Ich denke, das solltest du auch gerade biegen.“, sagte Izayoi und wuschelte ihrem Mann durch die langen Haare. Sie liebte das, vorallem wenn der Zopf offen war, wie gerade jetzt nach dem Kampf.

Inu Taishou grummelte, als Izayoi ihm die Haare zerwuselte, denn er mochte das überhaupt nicht, außer wenn sie beide sehr beschäftigt waren. Aber da er nicht erneut einen Streit anzetteln wollte, sagte er auch nichts weiter dazu.

„Stimmt ja!“, kam es nur vom Taishou. Da hatte er aber an einem Tag viele klärende Gespräche zu führen. Aber das konnte er ja später noch machen, denn erst einmal wollte er sich einen Kuss von seiner Frau stehlen, den er auch mit viel Liebe und Leidenschaft bekam.
 

Während sich Inu Taishou und Izayoi versöhnten, hatte der Thronfolger einen anderen Plan.

Da er aber ziemlich verschwitzt war, wollte er sich erst einmal frisch machen.

Kaum hatte er das erledigt, ging er in sein Gemach um nach seiner Liebsten zu schauen. Er hoffte inständig, dass sie sich endlich wieder beruhigt hatte.
 

Ena hatte eine kleine Weile geschlafen, doch als sie aufwachte war sie alleine. Nun gut, das hätte sie sich auch von Anfang an denken können. Immerhin hatte ihr Liebster gewisse Pflichten als Thronfolger zu erfüllen. Dennoch hatte sie sich traurig erhoben und war in sein Kaminzimmer gegangen.

Hier hätte sie so oder so ihre Ruhe, weil kaum einer außer Sesshoumaru diesen Raum betrat. Die östliche Prinzessin hatte sich dazu entschieden das Sofa, von welchem sie einen Blick in den Garten hatte, da es vor dem einzigen Fenster in diesem Raum stand, in Beschlag zu nehmen.

Doch weil es sie allerdings noch etwas fröstelte hatte sie die Decke vom Bett mitgenommen und sich darin eingewickelt.

Nun lag sie hier und starrte Gedankenverloren in den Garten, von dem sie eigentlich gar nichts erkannte, da sie noch immer Schleier vom vielen weinen vor ihren Augen hatte.

Nie hätte sie gedacht, dass sie so sehr leiden musste.

Das Leben war so ungerecht.

Aber was am meisten schmerzte war, das Sesshoumaru nun Streit mit seinem Vater hatte und das nur wegen ihr.

Wegen ihr der unfähigsten WolfsYoukai, die ihr je vor die Augen gekommen war.

Wenn es ihr besser ginge wäre sie schon längst gegangen und hätte das Drama schon längst beendet.

Ein Seufzer entglitt ihrer Kehle und sie schloss für einen Moment die Augen.

Sie sollte vielleicht wirklich einfach auf die Familie ihres Liebsten vertrauen, vielleicht würden sie ja eine Lösung finden.

Ein leichtes Zittern ging durch ihren Körper, als sie daran dachte.

Ja, vielleicht, war dies wirklich die einzig richtige Entscheidung.

Sesshoumaru ging nach dem erfrischenden Bad in sein Gemach und war starr vor Schreck.

Wo in Kamis Namen befand sich seine Geliebte?

Warum hatte man sie alleine gelassen?

Er war innerlich so aufgewühlt, dass er noch nicht einmal sah, dass die Decke auf dem Bett fehlte. Er lief augenblicklich zur nächsten Wache um zu fragen, ob die Prinzessin an ihm vorbei gekommen war.

„Nein, eure Lordschaft.“, hatte die Wache verdutzt geantwortet.

Sesshoumaru grummelte innerlich.

War Ena etwa schon wieder alleine nach draußen gegangen?

Oh, sollte dies der Fall sein, würde der Thronfolger ihr den süßen Hintern versohlen.

Mit diesem Gedanken ging er nun zum Garten und sah seine Eltern knutschend. Dann war Ena bestimmt nicht hier. Denn sie würde sich in so einer Situation nur fehl am Platz vorkommen.

„Was ist los, mein Sohn?“, fragte der Taishou etwas erstaunt, als er seinen Ältesten gesehen hatte.

„Nichts!“, log Sesshoumaru und drehte sich wieder um und ging erneut zu seinem Gemach, denn ihm war gerade ein Geistesblitz gekommen. Nur dort konnte sie sein, mal abgesehen von der Bibliothek in der sie sicher nicht gegangen war.

So öffnete sich nun die Tür zu seinem Kaminzimmer und endlich konnte er seine Herzdame entdecken.

„Hier bist du!“, sagte er und konnte nicht verhindern, dass er einmal tief durchatmen musste.

Aber außer einem „Hmhm!“ kam keine weitere Antwort. Ena blickte weiterhin stur und ausdruckslos nach vorne, ganz so als wäre er nicht in diesem Raum. Dass sie es nur tat, damit ihr Liebster nicht sofort ihren momentanen Gemütszustand erkannte, war ihr bewusst. Allerdings wusste sie genauso gut, dass er sich nicht täuschen lassen würde.

Noch immer war ihr ziemlich unwohl und das war auch der Grund weshalb sie sich hier hin begeben hatte. Sie wusste ja nicht woran sie nun war. Und in wieweit sie in seiner Achtung gefallen war.

Sesshoumaru sah ihr sehr wohl an, das sie sich unwohl in ihrer Haut fühlte. So ging er auf sie zu und setzte sich ebenfalls auf das Sofa. Dann legte er Daumen und Zeigefinger an Enas Kinn und drehte das Gesicht zu sich und zwar so, dass sie ihn ansehen musste.

„Sei nicht so betrübt, Süße.“, sagte er einfach zu ihr und lächelte sie aufmunternd an.

Allerdings wurde das Lächeln, das nur immer sie so zusehen bekam, nicht wie sonst erwidert.

„Tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Mir ist nicht zum lachen zu mute.“, war alles was die östliche Prinzessin darauf erwiderte.

Ihr war weder zum Lächeln noch zum reden zu mute. Sie wollte einfach nur ihre Ruhe haben und vielleicht, ja vielleicht ein paar schöne Stunden mit ihrem Liebsten verbringen. Zumindest so lange bis sie wieder richtig genesen war. Danach würde sie sofort abreisen, damit der Schmerz nicht noch schlimmer für sie beide werden würde.

Dass sie noch immer in Gefahr war, daran dachte die junge Frau nicht mehr.

Aber eine Sache hatte sie dann doch noch auf dem Herzen.

„Sehe ich Kagome nochmal vor der Hochzeit, oder erst dann? Ich würde mich sehr gerne für ihre Hilfe bedanken.“

Sesshoumaru gefiel das traurige Gesicht seiner Liebsten überhaupt nicht. Er musste etwas daran ändern und das schnell, denn es war nicht der richtige Moment um Trübsal zu blasen.

„Es ist doch alles gut. Vater hat versprochen uns zu helfen, Süße. Außerdem genehmigt er dir den Platz neben mir.“, sagte Sesshoumaru und hoffte sie so zu beruhigen.

Ob sie Kagome aber noch vor der Hochzeit sehen würde, das konnte er beim besten Willen nicht beantworten, doch er versuchte eine kecke Möglichkeit zu finden.

„Wenn du bei mir bleibst, dann schon.“, mit diesen Worten zog er sein Liebste zu sich in die Arme.

Aber Ena war nicht zum Lächeln und zum kuscheln schon gar nicht.

„Nichts ist gut und das weißt du.“, konterte sie. Es fiel der östlichen Prinzessin schwer, auch wenn sie sich noch so sehr zusammen reißen wollte, nicht daran zu denken, was sie erwarten würde, wenn alle Versuche scheitern würden.

„Auch dein Vater wird an der Tatsache, dass ich nur diese kurze Zeit mit dir habe nicht viel ändern können.“, sage sie und seufzte traurig. „Mein Vater wird sich nicht davon abbringen lassen, schon alleine weil er keinen Wortbruch begehen wird. Also was will dein Vater daran ändern?“

Auf seine letzten Worte wusste sie im ersten Moment keine Antwort doch dann sagte sie: „Selbst du scheinst mich nicht zu verstehen. Ich würde gerne bei dir bleiben…. ABER EIN WIR GIBT ES NUN MAL NICHT!“

Ena konnte nicht anders und entwand sich seinen Armen.

Es tat einfach nur weh. Egal was sie tat, immer wieder kam ihr in den Sinn, dass es für die Katz war.

„Ich kann das eben nicht so einfach vergessen… Ich will es… aber es klappt nicht… ich sehe sobald ich die Augen schließe immer dein Gesicht bei der Verkündung… Sess, es würde mir das Herz brechen, wenn ich deines brechen müsste…..“

Ena konnte nicht weiter reden, alleine die Vorstellung, ja allein die Tatsache, das sie ihm hier gestand was wirklich passierte, wenn sie anscheint ruhig schlief, schaffte sie schon wieder. Sie konnte nicht mehr das Zittern ihres Körpers unterdrücken, sie wusste was sie wollte und was sie nie bekommen würde.

Also warum sollte sie dann kämpfen?

Sesshoumaru hörte ruhig zu. Er konnte sie doch verstehen, denn ihm erging es doch nicht besser als ihr. Aber er hatte sich geschworen sich nicht unterkriegen zu lassen, die Bilder aus seinem Kopf zu verdrängen und stark zu bleiben, schon alleine Enas Willen. Und nun war sie diejenige, die aufgab.

„Denkst du wirklich so, ja?“, kam es ruhig von Sesshoumaru und er verbarg sein Gesicht vor Ena, denn er wollte nicht, dass sie ihn so sah.

„Du denkst wirklich, dass ich dich nicht verstehe?“, fragte er noch immer ganz ruhig. Aber kurz drauf wurde er ungewollt lauter. „Glaubst du mir bricht es nicht das Herz, wenn ich dich ziehen lassen muss? Glaubst du etwa mein Herz blutet nicht bei der Vorstellung dich niemals haben zu dürfen? Aber ich habe mir vorgenommen deinetwegen stark zu bleiben, um dich zu kämpfen und alles in Bewegung zu bringen, dass du bleiben kannst, auch wenn ich von Anfang an wusste, dass es so gut wie unmöglich ist. Und trotzdem gebe ich nicht auf, weil ich dich in meinen Armen halten will! Weil ich will dass du meine Frau wirst, mir Kinder schenkst…WEIL ICH DICH VERDAMMT NOCHMAL SO LIEBE.“, polterte der Thronfolger aus sich heraus und zum ersten Mal konnte man leichte Tränen bei ihm sehen. Aber noch immer war sein Gesicht vor ihren Blicken verborgen.

Nun wusste Ena nicht was sie sagen sollte. Zum ersten Mal wusste sie keine Antwort auf seine Worte.

Am liebsten würde sie ihn jetzt einfach in ihre Arme schließen und ihm somit wieder Hoffnung machen, aber das war etwas, das ihrer Meinung nach verkehrt erschien. Doch plötzlich hörte sie die Worte Izayois wieder in ihren Gedanken.

‚Wir werden zusammen eine Lösung finden.’

Zusammen… und nicht allein.

Das war etwas das sie in den letzten Tagen doch gefühlt hatte. Was ihr die Kraft gab gesund zu werden. Das Gefühl nicht allein zu sein, sondern jemanden zu haben der für einen da war.

Der mit einem fühlte und genauso litt wie sie es tat.

Hoffnung…

Dieses eine kleine Wort breitete sich langsam in ihrem Herzen aus. Sollte sie es wirklich wagen und hoffen, dass alles gut werden würde?

Konnte sie sich diesen Luxus erlauben?

Sie würde es gerne.

Lieben…

Das tat sie doch auch. Sie liebte und das war es was ihr die Sache so schwer machte. Das war doch der Grund für ihr Dilemma.

Aber dagegen konnte man sich nun einmal nicht wehren, es sei denn man wollte sich und der Person, welche man liebte wehtun.

Doch das wollte sie nicht.

Sie wollte auf keinen Fall Sesshoumaru wehtun.

„Ich liebe dich doch auch!“, begann nun auch Ena zu weinen. „Ich möchte so gerne hoffen und glauben, dass es eine Lösung gibt, aber ich kann es in diesem Moment einfach nicht.“

Die junge Prinzessin schluckte, wusste sie doch, das dies nicht die Worte waren welche er von ihr hatte hören wollen.

„Aber was ich gerne möchte ist eine schöne Zeit mit dir verbringen und diese Erinnerung mitnehmen, wenn es letzten Endes keine Lösung gab.“, sagte Ena und schob seine Haare zur Seite. Was sie nun sah erschreckte Ena zu tiefst und sie begann nun erst recht zu weinen.

„Es tut mir leid, dass ich im Moment einfach nicht kämpfen kann…. Aber ich habe mich so allein gelassen gefühlt. Auch wenn es nicht so war.“, erklärte sie und begann, obwohl sie selbst weinte seine Tränen weg zu wischen. „Ich möchte nicht, das du wegen mir weinst.“, meinte sie darauf hin nur. Das sie seiner Tränen nicht wert war, das verschwieg sie ihm lieber.

Sesshoumaru konnte nun nicht anders und nahm seine Geliebte in den Arm.

Er wollte sie nie wieder loslassen.

Sie nie wieder gehen lassen müssen.

„Du gehörst zu mir.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Niemand anderes soll dich haben.“, kam es nun wieder energisch von Sesshoumaru.

Er würde einfach nicht zulassen, dass ihnen das Herz gebrochen werden sollte. Er würde es vielleicht verkraften, aber Ena würde daran zu Grunde gehen, dass wusste er sehr genau.

„Ich verstehe, dass dir im Moment der Mut zum kämpfen fehlt, aber gestatte mir wenigstens meinen noch zu behalten und jede Minute, ja sogar jede Sekunde um dich zu kämpfen. Du bist ein Schatz, Ena und ich werde mir diesen Schatz von niemanden nehmen lassen, selbst wenn ich durch die finsterste Hölle gehen müsste.“

Zum ersten Mal seitdem das mit Ena passierte, gewährte der Thronfolger seiner Liebsten einen Einblick in seine Gefühlswelt und er wusste, dass es nicht das letzte Mal gewesen sein würde.

„Lass mich um dich kämpfen, Liebste. Schenk mir die Kraft dafür.“, sagte er und senkte seinen Kopf um sich diese Kraft durch einen geraubten Kuss zu holen.

Ena erwiderte den Kuss nur zu gerne und gab somit ihr stummes Einverständnis. Zu mehr war sie einfach nicht fähig, was auch auf ihre Erschöpfung zurück zuführen war. Nachdem Kuss kuschelte sie sich regelrecht an ihren Liebsten ran. Sie wollte versuchen zu hoffen und flehte im Kuss förmlich nach seiner Liebe und seiner Nähe.
 

Die Vorbereitungen für das lang ersehnte Tempelfest waren sehr gut gelaufen, so das Kagome sich einen Abend vor dem Fest erholen konnte.

Der Großvater war nun auch endlich von der Operation genesen und durfte auch stundenweise wieder nach Hause. Aber noch immer musste er die Nächte im Krankenhaus verbringen.

Außerhalb der Klinik wurde dem Opa ein Belastungs-EKG angelegt um die Herzaktivitäten auch unter leichtem Stress zu kontrollieren und es sah sehr, sehr gut aus.
 

Am nächsten Morgen wachte die junge Frau dann auch sehr gut gelaunt auf. Sie freute sich auf das Fest, auch wenn sie InuYasha nicht auf der Wiese angetroffen hatte. Aber sie war der festen Meinung, dass das ja nicht immer etwas Schlechtes war.

„Guten Morgen!“, sagte sie in die Runde und strahlte über das ganze Gesicht.

„Guten Morgen, Kagome!“, grüßte die Mutter und sie sah, dass Kagome endlich wieder gut gelaunt war. „Ist etwas Schönes passiert?“, fragte sie einfach mal.

„Nein, aber bald. Ich freue mich schon so auf unser Fest und das ich das miterleben darf, freut mich eben auch.“, sagte sie und dann ging die Tür auf und alle begannen zu jubeln.

„OPA!“, freuten sich die Anwesenden und stürmten auf den Großvater zu.

„Hallo!“, kam es nur vom Großvater.

Er freute sich wieder in der Familie zu verweilen.

„Warum hast du denn nichts gesagt? Ich hätte dich doch abgeholt.“, sagte Hiromi und sie klang schon etwas enttäuscht.

„Ich wusste doch auch nicht, dass ich heute kommen darf, aber die Ärzte wollen ein kleines Experiment wagen.“, erklärte der Großvater und öffnete sein Gewand ein wenig und man konnte ein kleines EKG-Gerät an ihn angeschlossen sehen.

„Ein Belastungs-EKG?“, fragte nun Kagome, aber sie war sich sicher, dass sie ihren Großvater aus allem Stress heraushalten wollte.

„Ja, und nun komm Kagome! Wir müssen noch eine Menge vorbereiten, bis das Fest beginnt.“, der Großvater strotzte geradezu vor Selbstsicherheit.

„Du solltest dich lieber nicht überanstrengen.“, sagte Kagome und dann ging sie mit ihm mit.

Es war zwar nicht mehr viel das sie erledigen mussten und so kam es das die Überprüfungen sehr schnell durch waren.

Kagomes Opa war sehr stolz auf seine Enkeltochter.

„Das hast du Klasse hin bekommen, dann kann das Fest nur ein Knaller werden.“, sagte der Opa und ging wieder zurück zum Haus.

„Ich werde mich noch einen Moment hinlegen, bis zur Eröffnung sind es ja noch zwei Stunden, dann bin ich wenigstens fit.“

„Okay, Opa. Ich werde noch mal den Hof kehren und dann wird es schon mit der Eröffnung so weit sein. Ich werde dich wecken.“, sagte Kagome und lächelte über sein Lob. Dann machte sie sich daran den Hof zu kehren.
 

Die zwei Stunden waren wie in Fluge vergangen und das Fest wurde offiziell von Kagome und deren Großvater eröffnet.

Die Menschen strömten förmlich auf das Gelände um sich Amuletts, die durch Kagome auch wirklich etwas bewirkten, zu kaufen.

Um die Umgebung auf sich wirken zu lassen, oder einfach wegen Kagome, denn es hatte sich herumgesprochen, dass die Enkelin des Tempeloberhaupts eine wunderschöne Frau war.

Auch das reichliche Angebot an Speisen und Getränken wurde sehr gut angenommen und die Kinder nahmen Kagome voll in Beschlag, da sie sich eine schöne Geschichte anhören wollten.

„Miko-sama!“, wurde Kagome plötzlich von einem kleinen Mädchen gerufen.

Kagome drehte sich zu der Stimme um und konnte die kleine Tamara ausmachen.

„Hallo, Kleine! Wie geht es denn deiner Mama?“, wollte sie von dem Mädchen wissen.

„Ihr geht es wieder gut. Sie ist heute mit mir her gekommen. Ich wollte noch mal Danke sagen, dass du meiner Mama geholfen hast, Miko-sama.“, brabbelte das kleine Mädchen ziemlich aufgeregt, da sie sich schon darauf gefreut hatte, die Miko wieder zu sehen.

„Das freut mich sehr, Tamara.“, begann Kagome und den Dank nahm sie sehr gerne an. „Das war doch selbstverständlich.“, sagte sie dann noch.

Die ganze Zeit über bemerkte sie nicht, dass sie beobachtet wurde.
 

Er war froh dass die Streitigkeiten mit dem Vater bei gelegt waren und er sogar die Erlaubnis bekam von Yasups Dorf zu Kagome zu reisen und einfach mal vorbei zu schauen.

Gut gelaunt hatte er sich dann mit den gefangenen Dorfbewohnern auf den Weg gemacht und brachte sie dann heim.

Es gab einige Youkaiangriffe, die der Hanyou alle abwenden konnte. Im Dorf angekommen hatte er eine Nacht bei Yasup verbracht und war darauf nach Musashi aufgebrochen.

Er hatte eine Kleinigkeit für Kagome besorgt und war dann heimlich ins Haus geschlichen, als die Begrüßung begann. Schnell und leise hatte er sich in moderne Kleidung geschmissen und war dann wieder unauffällig nach draußen verschwunden. Was war er froh, das Kagome gerade an so schönen Tagen der alten Gewohnheit treu geblieben war und das Fenster offen ließ.

Seine Sachen hatte er einfach in Kagomes Kleiderschrank hinter ihren eigenen versteckt.

Das hieß nur sein Tessaiga, seinen Haori hatte er in die Schmutzwäsche getan.

Sein Vater hatte ihm eine Woche Auszeit gegeben.

Und da brauchte er das Fell der Feuerratte ja nicht.

Nun saß er im Baumwipfel und beobachtete sämtliche Vorgänge auf dem Platz. Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er die Stimme des kleinen Mädchens hörte.

Schnell wechselte er unauffällig seinen Platz, so dass er sie besser hören und sehen konnte.

Ein kleines Lächeln stahl sich in sein Gesicht als er das sah und hörte. Ja, so war seine Kagome eben.

Ein paar Minuten später war seine Verlobte von Kindern umringt.

„Oh, bitte Miko-sama, erzählt mir eine Geschichte.“, sagte eines der Kinder und die anderen stimmten ein.

Kagome konnte nur Lächeln als sie das hörte. Aber sie überlegte was sie erzählen konnte, bis sie die für sich schönste Geschichte gefunden hatte.

„Na schön, hört zu.“, begann Kagome. Sie holte einmal tief Luft, bevor sie begann zu erzählen.
 

Vor langer, langer Zeit kam ein junges 15-jähriges Mädchen in einen Wald, nahe einem Dorf. An einem Baum sah sie einen Jungen, der mit einem Pfeil daran gebannt war. Als sie dichter kam, sah sie, dass der Junge anders war als die anderen. Sie ging auf den Jungen zu und sah niedliche, kleine und voll süße Hundeohren. Das Mädchen konnte einfach nicht anders und musste einmal daran spielen und sie fühlten sich so flauschig an...
 

Kagome erzählte und erzählte dabei geriet sie selber oft ins Schwelgen, als sie sich selbst daran erinnerte. Und sie konnte es auch nicht verhindern, dass sie an einigen Stellen einen leichten Rotschimmer bekam. Es war zum Glück so warm, dass sie ihre Röte darauf schieben konnte.

„Das war so eine tolle Geschichte, Miko-sama.“, sagte eines der Kinder und lächelte die junge Frau dabei an.

„Aber wie ging es mit den beiden weiter? Haben sie irgendwann geheiratet und Kinder bekommen?“, wollte ein anderes Kind von ihr wissen.

Kagome kam gar nicht dazu die Frage zu beantworten, denn nun konnte man eine männliche Stimme vernehmen.

InuYasha hatte der Geschichte gelauscht. So, so, da hat sie also einfach mal seine Ohren geknuddelt, das sah ihr ähnlich.

Doch als er die Frage des Kindes hörte, lächelte er und war auf die Antwort gespannt, aber sie kam nicht.

Denn plötzlich konnte er eine vertraute Stimme hören.

„Kagome, kannst du mich bitte mal ablösen. Ich muss mich mal kurz ausruhen.“, rief der Opa ihr zu.

InuYasha war erstaunt.

Seit wann war er denn wieder zu Hause?

Das erstaunte ihn dann doch.

Und so folgte er seiner Verlobten zu ihrem Opa. Er fand dass der alte Herr Higurashi noch immer nicht sehr gut aussah.

Kagome sah zu ihrem Großvater rüber. Sie sah, dass er schlecht aussah.

„Tut mir Leid, Kinder.“, kam es bedauernd von Kagome und sie lief zu ihrem Großvater um ihm zu helfen.

„Du solltest wirklich etwas schlafen, Opa.“, kam es nun vorwurfsvoll von Kagome, da dieser doch tatsächlich sehr schlecht aussah.

„Das werde ich jetzt auch machen, Kagome.“, sagte der Großvater und verließ den Stand.

Kaum war Kagome dahinter getreten, kamen die jungen Männer alle angerannt und wollten etwas kaufen.

„Oh, so eine Sahneschnitte.", kam es von einem der Männer und dieser beugte sich extra vor. Kaufen wollte er nichts, sondern nur ein kleines Schäferstündchen mit ihr halten.

„Wie meinen Sie das?“, fragte Kagome, denn ihr war alles andere als behaglich.

„Du bist zum anbeißen lecker. Was hältst du davon, wenn wir nach dem Fest ausgehen und uns dann etwas amüsieren.“

„Das kannst du gleich vergessen, denn ich bin schon lange mit jemanden zusammen.“, keifte Kagome.

„Och, ein netter dreier, wäre doch auch schön.“, kam es darauf von dem Typen.

„WAS?“, fragte Kagome und wollte diesem gerade eine klatschen, als...

„So was unverschämtes, drängelt sich einfach vor.“, sagte eine andere Stimme und schob den Mann bei Seite. „Ein netter dreier, wie kann man nur so pervers sein. Keh!", kam es und der fremde Mann sah nur auf einen weißen Rücken.

„Miko-sama, wenn es mir erlaubt sei, dann würde ich euch gerne heute Abend zu einem kleinen romantischen Abend nur zu zweit nach Musashi einladen.“ Dieses sagte derjenige mit einem leichten Lächeln.

Kagome schloss ihre Augen um nicht auszurasten, denn diese primitiven Anmachversuche gingen ihr auf die Nerven und machten sie einfach nur wütend.

„Wie oft denn noch? Ich bin bereits vergeben!“, schimpfte sie los, denn die Stimme hatte sie noch nicht wirklich erkannt. Aber dann sah sie mit bösem Blick zu der Stimme. Kagome dachte sie würde träumen, als sie den jungen Mann erkannte.

„Inu!“, kam es freudig von ihr, aber sie konnte es noch immer nicht glauben.

Ihre große Liebe war doch wirklich hier, oder?

Zögernd streckte sie ihren Arm aus um die Wangen des Hanyous zu streicheln. „Du bist es wirklich, oder?“, fragte sie zögernd nach.

InuYasha musste sich eine Antwort verkneifen. Da hatte er die Worte so gewählt, das nur sie ihn erkennen müsste und dann so was, also ehrlich.

Als sie seine Wangen streichelte, griff er mit einem liebevollen Lächeln nach ihrer Hand und hielt sie fest gegen seine Wange gedrückt.

„Kennst du außer mir noch Jemanden, der goldene Augen und weiße Haare hat und dich hier besuchen kann?“, kam es schon leicht amüsiert.

„Ja natürlich bin ich es.“, sagte er dann. „Schöne Grüße von meiner Familie und Ena.“, sagte er noch. „Soll ich dir was helfen? Du siehst so abgespannt aus?“

Kagome war wurde leicht rot im Gesicht. Es war ihr schon peinlich, dass sie ihn nicht erkannt hatte.

„Tut mir Leid, Inu.“, kam es verlegen von Kagome. „Danke, das baut mich wieder auf. Es wäre nett, wenn du einfach nur in meiner Nähe bleiben würdest, damit ich nicht wieder angebaggert werde.“, flüsterte Kagome InuYasha ins Ohr, nachdem sie sich zu ihm vorgebeugt hatte.

Nun lächelte der Hanyou schelmisch. Frech ging er zu ihr in den Stand.

„Ist das so okay, Süße?“, fragte er und half ihr sogar wenn es sein musste. Und wann immer andere Männer zum anbaggern kamen, legte er ganz unauffällig seinen Arm um ihre Hüfte.

„So ist es viel besser.“, schmunzelte Kagome zurück. „Danke, Süßer!“, setzte sie noch hinterher und gab dem Prinzen einen Kuss auf die Wange. Die jungen Männer, die das sahen, nahmen sofort Abstand von Kagome.

Die junge Frau war froh, dass ihr Hanyou da war und sie immer in den Arm nahm, wenn seiner Meinung Gefahr in Verzug war, denn so musste sie sich auch nicht mehr anbaggern lassen. Und sie musste zugeben, dass InuYasha eine sehr große Hilfe war.

Viele junge Mädchen kamen nun vorbei und wollten Amulette der Liebe haben, da sie sahen wie lieb der junge Mann mit der Frau umging, also mussten diese Amulette hier wirklich stark sein und helfen können, die wahre Liebe zu finden.

„Anscheint kurbele ich euren Umsatz an.“, grinste der Hanyou, als er das sah.

Dieses Grinsen oder schon beinah Lächeln lockte noch mehr Mädchen an. Und sogar ein paar Männer die hofften, das von seiner Ausstrahlung was auf sie abfärben würde. InuYasha konnte nicht anders und lächelte immer intensiver, wenn Männer kamen. Und dann kam Jemand über den sich der Hanyou freute. Er hauchte Kagome ein Küsschen auf die Wange.

„Ich bin gleich wieder bei dir, mein Engel.“, sagte er und ging lächelnd aus dem Stand.

Schnell ging er zu der Person, die bisher nur er ausgemacht hatte. „Und wie geht’s euch so?“, wollte der Hanyou von dem Fremden wissen.

„Hallo InuYasha!“, sagte der Fremde. „Unsere Kleine liebt ihren Inu und knuddelt den jeden Tag von morgens bis abends durch. Aber was hattest du denn auf dem Herzen? Kagomes Mutter sagte ich solle dir bei etwas helfen.“, wollte der Fremde dann wissen.

„Ich wollte mit Kagome morgen einen sehr schönen Abend verbringen. Könntest du bitte ein….“, und dann tuschelten die beiden Männer.

„Klar das machen wir. Und es ist wirklich egal was es kostet?“, fragte der Fremde.

„Sicher, Geld spielt keine Rolle.“, erwiderte der Hanyou.

„Gut, ich werde mich dann melden. Übers Handy?“, wollte der Fremde wissen.

„Ja, dann tarne das als Einladung.“, erwiderte der Hanyou und ging dann nachdem er sich verabschiedet hatte wieder zu seiner Verlobten zurück.

Kagome derweil war noch immer an dem Stand beschäftigt. Die Besucherzahl nahm einfach nicht ab. Sie war so beschäftigt, dass sie noch nicht einmal bemerkte, wie ihr Verlobter den Stand verließ.

„Hallo Kagome!“, konnte sie plötzlich eine weibliche Stimme hören. Denn während InuYasha mit dem Fremden sprach, ging dessen Frau einfach mal zu der Verlobten des Hanyous.

„Hallo, ihr zwei! Na, wie geht es euch denn so?“, wollte die junge Frau von der Fremden wissen.

„Ganz gut. Sag mal, hast du noch ein Amulett für die Gesundheit da?“, fragte die Fremde, denn Vorsorge war besser als Nachsorge.

„Aber klar doch!“, somit reichte Kagome der Fremden das Amulett, welche diese auch bezahlte und erst jetzt bekam sie mit, dass ihr Lebensinhalt fehlte, aber dieser war auch schon bald wieder bei ihr. „Wo warst du denn, Inu?“, fragte sie deswegen ihren Verlobten.

„Ich musste nur mal kurz was erledigen. Und außerdem schien mir das Hojo sich hier nicht wohl fühlte. Da dachte ich mir ich sage mal Hallo. War denn was?“, sagte er und es war ja fast die Wahrheit. Dass er sie genau im Blick gehabt hatte, musste sie ja nicht wissen.

Kagome schüttelte nur den Kopf. „Nein, eigentlich nicht. Ich hab mich nur ein wenig mit Ayumi unterhalten. Schau mal wie groß die Kleine schon geworden ist.“, sagte sie zu ihrem Verlobten. Was sie ihm aber verschwieg war die Tatsache, dass sie sich schon darauf freute Mutter zu werden.

InuYasha folgte mit einem wissenden Lächeln Kagomes Fingerzeig und konnte nur noch mehr schmunzeln. Die Kleine war wirklich gewachsen.

„Sie ist wirklich groß geworden. Wir sollten sie in den nächsten Tagen einfach mal besuchen gehen.“, sagte er und nahm Kagome eine der Kisten aus der Hand, welche diese gerade ausräumen wollte. „Lass mich das machen, sonst komme ich mir so überflüssig vor.“

Kagome schmunzelte, als sie das hörte, aber sie war auch ein wenig überrascht. Hatte ihr Hanyou gesagt, dass er die Freunde in den nächsten Tagen besuchen wollte? Hieß dass, das er länger bleiben konnte?

„Wie lange bist du denn da, InuYasha?“, wollte sie einfach mal von ihrem Hanyou wissen. Nebenbei nahm sie eine Kiste mit Amuletten in die Hand um diese auszuräumen, da das Fest noch eine Weile gehen würde. „Danke, Inu!“, kam es dann von ihr, als ihr Hanyou ihr die Kiste aus der Hand nahm.

„Eine Woche kann ich hier bleiben!“, sagte er auf die Frage seiner Verlobten. „Vater fand, das du dich freuen würdest und vielleicht meine Hilfe gebrauchen könntest.“, sagte er und hauchte ihr im vorbeigehen einen Kuss auf die Wange.

„Ach und ich habe auch eine Menge Post für dich mitgebracht.“, meinte er noch und begann die nächste Kiste auszuräumen.

Mittlerweile gefiel ihm diese Tätigkeit nicht nur alleine deshalb, weil er bei seiner Verlobten war, nein, es lenkte ihn einfach von seinen eigentlichen Aufgaben und Sorgen ab. Er konnte einfach mal wieder er selbst in der Nähe jener Person sein die für ihn sein Leben darstellte.

„Eine Woche?“, fragte sie ganz unglaubwürdig, aber man konnte auch ihre Freude daraus hören. Ohne dass sie es plante, fiel sie ihrem Liebsten von hinten um den Hals. „Das ist super!“, freute sie sich wie ein kleines Kind.

Aber dass er auch Post mitgebracht hatte, verwirrte sie. „Sag nicht, dass ich noch mehr Arbeit aufgehalst bekomme. Ich weiß doch schon jetzt nicht wo mir der Kopf steht.“, sagte sie in einem leicht betrübten Tonfall.

Aber auch sie begann nun einen Karton auszupacken. Das konnten sie sehr gut machen, da sie eine kleine Ruhepause hatten, weil die Gäste sich an den anderen Ständen umsahen.

InuYasha lachte, als er das hörte. „Ich nehme einfach nur an, dass es ganz normale Briefe an dich sind. Einer zum Beispiel ist von Shippou und ein anderer von Rin und von Mamoru habe ich auch Post.“, nannte er zumindest drei Adressaten der vielen Briefe.

„Also wenn du das Arbeit nennst, dann weiß ich nicht.“, grinste er neckisch.

Nun wurde Kagome ein weiteres Mal verlegen. Sie hätte doch wissen müssen, dass InuYasha sie nicht mit zusätzlicher Post belasten würde. „Das ist natürlich keine Arbeit.“, sagte sie dann leise und mit verlegender Stimme.
 

Eine kleine Weile später reckte der Hanyou sich. „Wenn das Fest um ist brauche ich ein heißes Bad.“

„Ein heißes Bad brauch ich heute aber auch.“, sagte sie darauf, denn mittlerweile hatte sich erneut eine Schlange gebildet.

So wie sich Kagome auf das Fest am Morgen freute, so hoffte sie nun, dass es bald vorbei war, damit sie noch etwas Zeit mit InuYasha verbringen konnte und nicht fix und alle ins Bett fiel und einschlafen würde.

InuYasha konnte nur schmunzeln. Das war es was er so an seiner Süßen liebte. Aber auch er hoffte auf einen baldigen Feierabend. Doch es vergingen noch Stunden der gemeinsamen Arbeit.

Es war weit nach der eigentlichen Essenszeit, als die beiden endlich in den Feierabend gingen.
 

Im westlichen Schloss hatte die Fürstin des Herrscherpaares, wie sie fand, eine wundervolle Idee. Ihr war aufgefallen, dass die östliche Prinzessin noch immer sehr traurig war und das musste sie versuchen zu ändern.

„Was hältst du davon, wenn wir einen kleinen Ausflug machen, Ena. Nur du, Rin und ich.“, schlug die Fürstin ganz einfach mal vor.

Ena überlegte einen Moment.

Warum denn eigentlich nicht?

Sie konnte sich wieder frei bewegen und mittlerweile war Sesshoumaru auch die meiste Zeit wieder mit der Arbeit beschäftigt. Und da er sich bei seinem Bruder revanchieren wollte, machte er dessen Arbeit auch zum Teil mit.

„Das ist eine tolle Idee. Ich würde mir gerne die Natur vor dem Schloss genauer ansehen. Rin sagte das es einen tollen Wald in der Nähe geben soll.“, sagte Ena daraufhin und lächelte schon ein wenig glücklich, mal nicht die ganze Zeit im Schloss zu bleiben.

„Oh ja, der Wald wird dir bestimmt gefallen. Aber wir nehmen auch noch Jaken und AhUhn mit.“, sagte sie zu Ena, denn sie wusste genau welchen Wald Rin meinte und ein wenig Schutz konnte ja nicht schaden.

„Dort gibt es auch einen wunderschönen See. Ich würde sagen wir machen da ein kleines Picknick.“, sie hakte sich freundschaftlich bei Ena ein um mit ihr in die Küche zu gehen.

Dort veranlassten sie, dass die Köche einen kleinen Proviantkorb bereit machen sollten. Die Köche verneigten sich und befolgten auch brav den Befehl.

Nachdem auch Rin und Jaken abreisebereit waren, ging es dann in den Stall zu AhUhn.

Rin band den Drachen los und führte ihn nach draußen. Dann setzte sich auch Izayoi darauf und Rin dirigierte den Drachen, da dieser nicht wirklich auf Izayoi hörte.

Ena ging neben AhUhn und Jaken grummelnd hinter ihnen. Denn er hatte keine wirkliche Lust auf die Weiber aufzupassen. Er ahnte schon, das es in einem Desaster enden würde. Da er leider keine Zeit gehabt hatte seinen Herrn über diese Schnapsidee zu informieren. Doch was tat man nicht alles um sich mit der Familie gutzustellen.
 

Kurze Zeit darauf erreichten sie den Wald und den See. Rin sprang sofort von AhUhn und nahm Enas Hände.

„Ena-sama, das müsst Ihr Euch unbedingt ansehen!“, rief sie immer wieder und führte die Youkai von einem Baum zum nächsten, von Blume zu Blume und von Busch zu Busch.

Izayoi ging stieg ebenfalls von AhUhns Rücken ab. Allerdings bedankte sie sich beim Drachen fürs Tragen. Dieser allerdings grummelte nur vor sich hin.

„Immer mit der Ruhe Rin. Mach bitte langsam, ich kann mich gar nicht so schnell auf das alles konzentrieren.“, sagte Ena und sofort wurde Rin ruhiger. Kurz darauf lachten die zwei herzlich und Izayoi war froh, das die Prinzessin nun wieder lachte.

Sie ging nun den beiden hinterher und sah das strahlende Gesicht von Ena. ‚Endlich lacht sie mal wieder.‘, ging es Izayoi durch den Kopf und auch sie wurde dadurch glücklich.

„Und haben wir zu viel versprochen?“, fragte Izayoi die östliche Prinzessin. Ihr Herz ging auf, als sie das strahlende Leuchten in den Augen der WolfsYoukai sah.

„Nein, das habt ihr nicht. Hier ist es wunderschön.“, sagte Ena glücklich und man konnte es auch sehr genau spüren.

Ena spielte noch eine kleine Weile mit Rin, wobei das nicht nur spielen sondern auch spielerischer Unterricht in Sachen Natur war.

Und nicht nur die Augen der Wolfsyoukai leuchteten sondern auch die von Rin. Das kleine Mädchen fühlte sich sichtlich wohl in Enas Nähe.

Izayoi saß einfach auf der Decke, welche sie ausgebreitet hatte und beobachtete die beiden Naturfreaks.

Nicht, dass sie es nicht schön fand wenn die Natur so blühte, aber sie war nicht so besessen, dass sie alles wissen musste.

Die Frauen waren so vergnügt, dass keiner von ihnen daran dachte, dass es Männer gab, die sich um sie sorgten.
 

Der Taishou war für den Vormittag bereits mit seiner Arbeit fertig. Da seine geliebte Frau ihm mitteilte, dass sie sich etwas um Ena kümmern wollte und er von seinem Sohn wusste, was Ena für eine Naturliebhaberin war, ließ die Sache nur einen Schluss zu und zwar, dass sich die Damen wohl im Garten aufhalten mussten.

Also führte sein Weg auch dort hin.

Aber nicht nur der Taishou befand sich auf den Weg dorthin, sondern auch Sesshoumaru. Allerdings war er auch schon in der Bibliothek gewesen um nach seiner Liebsten zu schauen, aber da hatte er sie nicht gefunden und da blieb seiner Meinung nur der Garten übrig, doch als er da ankam, war keine Ena zu finden.

Wo zum Kuckuck steckte sie denn?

Auf die verrückte Idee, dass sie rausgegangen sein könnte, kam er nicht.

So kam es das plötzlich beide Familienoberhäupter im Garten standen und einander fragend ansahen.

„Weißt du vielleicht wo Izayoi ist, Sess?“, fragte der Vater.

Doch sein Sohn schüttelte nur mit dem Kopf.

Das durfte doch nicht wahr sein.

Auf einmal kam ein Stallbursche angelaufen.

„Sesshoumaru-sama, AhUhn ist verschwunden!“, rief er mehrmals im Laufen bis er endlich vor den Männern stehen blieb.

„Bitte verzeiht meine Unhöflichkeit, Inu no Taishou-sama.“, dann wandte er sich wieder an Sesshoumaru.

„Mylord, AhUhn ist urplötzlich verschwunden.“, wiederholte er sich.

„WAS?“, polterten Inu Taishou und Sesshoumaru gleichzeitig los. Das durfte doch nicht wahr sein.

Sesshoumaru lief plötzlich los. Aber nicht Richtung Ausgang, sondern Richtung Rins Zimmer. Ihm blieb der Atem weg, als er sah, dass auch dieses Zimmer leer stand.

„Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, polterte es aus Sesshoumaru.

„Was ist los, mein Sohn?“, fragte der Taishou dann seinen Sohn, denn er war ihn einfach hinterher gegangen. Aber da dies das Zimmer des kleinen Mädchens war, hielt er sich dann diskret im Hintergrund.

„Rin ist auch verschwunden.“, sagte Sesshoumaru verblüfft und plötzlich hatte er eine Eingebung.

Es gab da ein Waldstück, welches Rin hier besonders liebte und er war sich zu 99,9% sicher, dass das kleine Mädchen Ena diesen Teil bestimmt zeigen wollte.

„Ich glaube ich weiß wo sie sind, Vater!“, sagte der Thronfolger. Ohne ein weiteres Wort stürmte der Thronfolger nun hinaus und er hoffte, dass sein Vater ihm folgen würde, was dieser natürlich auch tat. Denn schließlich wollte er wissen wo die Drei abgeblieben waren.
 

Von alle dem bekamen die Frauen nichts mit. Ena erklärte noch immer geduldig der kleinen Rin was immer diese über die Natur hier wissen wollte. Während Izayoi unter einem Baum saß und die ganze Szene beobachtete.

„Schau mal, Ena!“, rief Rin gerade fröhlich und zeigte auf einen schmollenden Kröterich. „Jaken macht aber ein komisches Gesicht.“ Dann versuchte die Kleine das nach zu machen. „Ungefähr so!“

Ena konnte nicht anders und lachte aus tiefsten Herzen.

Wer sie kannte, der bemerkte sehr wohl dass dieses Lachen etwas Befreiendes hatte und wenn man richtig hinsah, dann hatte man das Gefühl, als wäre in ihr die Blume der Hoffnung endlich erwacht.
 

„Wo willst du eigentlich hin, Sesshoumaru.“, fragte der Taishou in ihrer Hundesprache, da er und Sesshoumaru sich in die Youkaiform verwandelt hatten, da dies schneller von statten ging.

„Zu einem kleinen Wäldchen. Rin liebt diesen Wald und sie wird ihn sicher Ena zeigen wollen.“, sagte Sesshoumaru zu seinem Vater.

Und der Thronfolger sollte tatsächlich Recht behalten. Kaum waren sie in diesem Waldstück angekommen, verwandelte er sich auch wieder in seine Menschengestalt zurück, da es tiefer drin unpraktisch war als Hund durch die Gegend zu fliegen und außerdem wollte er Ena keine Angst einjagen, da sie ihn ja noch nie in dieser Form gesehen hatte.

Auch der Taishou verwandelte sich in seine Menschengestalt zurück und auch er konnte hören, dass jemand sehr herzhaft lachte.

„Wer lacht denn da so?“, fragte er einfach frei heraus.

‚Ena.‘, dachte sich Sesshoumaru, sprach es aber nicht aus.

Auch wenn es ihn freute, war er sehr wütend, dass sie einfach so das Schloss verlassen hatte.

‚Sie kann sich aber frisch machen.‘, dachte er noch, bevor er weiterging, dicht gefolgt vom Vater.

„Amüsiert ihr euch?“, donnerte Sesshoumaru heraus, als er an der Lichtung ankam wo die Frauen, Rin, Jaken und AhUhn waren.

Der Taishou allerdings war nicht so gnädig das zu fragen. Stattdessen lag ihm eine andere Frage auf der Zunge.

„Wer hat euch erlaubt ohne Schutz das Schloss zu verlassen?“, und auch er klang mehr als nur ärgerlich.

Enas Lachen erstarb sofort, als sie die Stimme ihres Liebsten hörte. Sie war in diesem Moment zu keiner Antwort fähig. Es war als ob allein diese beiden Sätze ihr wieder die Stimme genommen hätten.

Izayoi seufzte einmal tief auf.

„Also zumindest nicht ihr zwei.“, sagte sie auf die Frage ihres Mannes. „Und ja bisher haben sich deine beiden Frauen sehr amüsiert!“, sagte sie an Sesshoumaru gewandt. „Doch das wird wohl vorläufig das letzte Lachen gewesen sein.“, fügte sie noch an, da sie ahnte das es jetzt noch schwerer werden würde für sie beide.
 

„Sesshoumaru-sama!“, war plötzlich die Stimme eines Kröterichs zu hören, der sich der Länge nach vor seinem Meister auf den Boden warf. „Es war nicht meine Idee und ich konnte auch nichts machen.“

„Idiot!“, murmelte Izayoi, als sie den Kröterich sah.

„Sesshoumaru-sama, schaut doch mal, hier hinten gibt es ganz viele Heilkräuter. Die kannte ich noch nicht und ich meine das auch Kagome die nicht kennt.“, rief die kleine Rin aufgeregt und hatte schon die Hand des Youkais ergriffen um ihn zu dem Platz zu ziehen.

Der DaiYoukai allerdings entzog sich Rins Hand.

„Später, Rin!“, sagte er in einem ruhigen Tonfall, denn das kleine Mädchen konnte ja nun nichts dafür, dass sich die Erwachsenen so unvorsichtig verhalten hatten.

Dann allerdings sah er wieder zu Ena und auch zu seiner Stiefmutter und wurde augenblicklich wieder lauter.

„Ihr wusstet genau, dass ihr nicht einfach so aus dem Schloss gehen dürft, das Ena in großer Gefahr schwebt, oder etwa nicht?“, kam es erzürnt von Sesshoumaru.

„ICH REISS MIR DEN ARSCH AUF UM SIE ZU BESCHÜTZEN UND IHR HABT NICHTS BESSERES ZU TUN, ALS ZU VERSCHWINDEN!“, schrie er und war sich bewusst, dass der WolfsYoukai der Tonfall nicht gefiel.

Der Taishou sagte momentan kein einziges Wort, denn er fand dass dies nicht der richtige Ort zum Streiten war. Er war sich darüber bewusst, dass es für Ena viel zu gefährlich war. Allerdings musste er dann doch was einfügen.

„Wenn Nera hier aufgetaucht wäre, dann wärst du schon tot, Ena. Und nicht nur du, sondern auch Rin und meine Frau.“, begann er leicht vorwurfsvoll. Bei dem letzten Wort allerdings sah er seine Gemahlin ziemlich böse an.

„Und kommt mir nicht mit ‚Wir hatten doch AhUhn und Jaken mit.‘ Denn wie ihr seht, zieht es der Kröterich vor sich im Dreck zu wühlen und AhUhn hätte gegen Nera auch nicht die geringste Chance gehabt.“, setzte er noch hinterher.

Izayoi sah ein das sie fahrlässig gehandelt hatte.

„Es tut mir leid, Inu. Aber ich glaube wir beide haben in diesem Moment nicht groß darüber nachgedacht. Außerdem hat Ena nur Trübsal geblasen, da dachte ich dass es nicht schlecht wäre. Und nein, ich wäre nicht mit dieser feigen Dreckskröte gekommen. Ich habe einen Fehler gemacht, das sehe ich ein. Verfüg über mich wie es dir beliebt. Ich trage sämtliche Konsequenzen für mein Verhalten.“, sagte Izayoi ohne mit der Wimper zu zucken, denn einen großen Streit konnte sich die Familie in diesem Moment nicht erlauben.

Der Taishou sah seine Frau nur an. War ja fein, das wenigstens eine ihren Fehler einsah, aber es würde trotzdem noch Konsequenzen für das Verhalten haben. Vielleicht nicht so schlimme, wie die Dienerschaft immer erwarten könnte, aber dennoch ordentlich, selbst wenn der DaiYoukai noch keine Ahnung hatte was angemessen wäre.

Ena war beim Tonfall des westlichen Thronfolgers zusammen gezuckt. Sofort verschwand das Lächeln aus ihrem Gesicht und wich wieder der ausdruckslosen Maske, die sie in den vergangenen Tagen immer gezeigt hatte. Kein Muskel bewegte sich mehr in ihrem Gesicht. Es dauerte einen Moment bis sie sich soweit gefangen hatte das sie antworten konnte.

„WENN ICH ES GERADE SO RECHT BEDENKE, DANN WÄRE ICH DAS VIELLEICHT AUCH LIEBER!“, brüllte sie zurück, allerdings konnte sie ihre Stimme nicht wie sonst halten, mit jedem Wort zitterte sie mehr. Es war ihr auch egal, das sie gerade die beiden Obersten DaiYoukai vor sich hatte. Das alles interessierte sie in diesem Moment nicht die Bohne.

„Ich habe als deine Stiefmutter das Angebot machte einfach nicht mehr an die Bedrohung gedacht. Willst du mir einen Vorwurf daraus machen, dass ich wenigstens EIN PAAR STUNDEN frei von Sorgen war. Das ich mal wieder so etwas wie Glück empfunden habe? Willst du mir das zum Vorwurf machen?“, konterte sie an Sesshoumaru gewandt.

„Wenn ja, dann sag mir doch gleich dass deine Liebe auch nur ein goldener Käfig ist.“

Ena konnte nicht anders und sah ihn nun doch mit einem leicht gebrochen Blick an. Nie hätte sie gedacht, das sie seine Gefangene war.

Sesshoumaru dagegen dachte sich verhört zu haben. Sicherlich wollte er, dass sie glücklich war, aber das hieß doch noch lange nicht, dass sie einfach so das Schloss verlassen sollte.

Was er aber noch verwunderlicher fand waren die Worte, die sie aussprach.

Sie war nicht glücklich gewesen?

Hatte er etwas falsch gemacht und sie statt glücklich unglücklich gemacht?

Das würde er in Erfahrung bringen, aber nicht jetzt.

„Keiner hat gesagt, dass er dich einsperrt, Ena. Und meine Liebe ist ganz gewiss kein Käfig, auch wenn du das im Moment so empfindest. Ich hab dir zu Anfang gesagt, dass du raus kannst, aber dass ich dich begleite, solange Gefahr für dich besteht. Also WAS an den Worten hast du NICHT verstanden?“, brüllte der Thronfolger nun fassungslos mit der WolfsYoukai rum.

„IST ES FALSCH, DASS ICH MIR SORGEN MACHE? DASS ICH DICH BESCHÜTZEN WILL? DANN VERZEIHT, MYLADY!“ Sesshoumaru war schon vollkommen außer sich vor Wut und vor Sorge.

„Nein, das ist es nicht.“, lenkte Ena nun ein. Aber sie wusste auch nicht wie sie sich nun verhalten sollte. Also blieb sie einfach dort wo sie gerade stand. Sie würde nun auf seine Befehle warten. Von alleine würde sie nichts mehr machen, so viel stand erst einmal für sie fest.

Rin gefiel das Ganze nicht. Warum machte Sesshoumaru so einen Aufstand?

„Warum schimpfst du so mit Ena?“, fragte sie einfach mal in ihrer kindlichen Naivität nach.

Sesshoumaru sah nur zu Ena.

Wie sollte er sich denn nun verhalten?

Sein Herz und sein Verstand sprachen vollkommen verschiedene Sprachen. Sein Herz wollte sie in die Arme nehmen, sie trösten ihr verzeihen.

Aber sein Verstand sprach das genaue Gegenteil. Der Verstand wollte sie strafen, ihr am liebsten den Hintern versohlen.

Doch plötzlich konnte er die Frage von Rin hören und er blickte zu ihr, innerlich froh, dass sie ihn kurz ablenkte.

„Das erkläre ich dir später.“, war darauf die Antwort, die der Youkai freundlich für seine Ziehtochter hatte.

„Ich denke, es ist das Beste, wenn wir ins Schloss zurückkehren und dort könnt ihr eure Differenzen klären, so wie ich die mit Iza klären muss.“, mischte sich nun der DaiYoukai ein. Denn der Abend würde bald hereinbrechen und die Gefahr würde für die Damen und das kleine Mädchen steigen. Er wollte einfach einem eventuellen Kampf mit irgendwelchen bekloppten Youkai aus dem Weg gehen.

So wurde es deine sehr schweigsame Rückreise zum Schloss.

Ena blieb in gebührendem Abstand zu Sesshoumaru, genau wie Izayoi zu ihrem Mann. Das es gleich noch richtig Ärger geben würde war beiden Frauen klar.
 

Als sie endlich wieder im sicheren Schloss waren, blieb Ena im Gang mit den Treppen stehen.

Noch hatte sie die Wahl. Entweder sie ging die Treppe zu Sesshoumarus Gemächern hoch oder sie wählte den Weg ins Gästegemach.

Kurzerhand entschied sie sich ins Gästegemach zu gehen. Allerdings kam sie nicht sehr weit.

Als Sesshoumaru sah, dass Ena den Weg zum Gästegemach einschlug, ging er ihr schnurstracks hinterher und hielt sie am Arm fest.

„Du kommst schön mit mir mit.“, hatte er in einem Ton gesprochen, welcher keine Widerrede zuließ. Ohne groß weiter darüber nachzudenken zog er Ena einfach mit in sein Gemach. Viel mehr in das Wohnzimmer, welches vor dem Schlafgemach war.
 

Der Taishou dagegen fackelte nicht lange. Von wegen seine Frau mitziehen. Das wäre ja noch schöner gewesen und kam für ihn auch nicht in Frage. Auch wenn er sauer war, würde er ihr nicht wissentlich wehtun.

„Wohnzimmer und zwar sofort!“, war das was der Taishou zu seiner Frau in einem strengen Ton sagte. Er wartete nicht und ging einfach schon mal los. Schließlich kannte sie den Weg und so musste er sie nicht noch groß zerren oder ziehen.

Izayoi hingegen folgte ihrem Mann, wie er es gewünscht hatte, in das Wohnzimmer, welches zu ihrem Gemach gehörte.

Sie ahnte schon das Donnerwetter, was da gleich noch auf sie zu kommen würde, deswegen wagte sie auch keine Widerrede, als er sie dorthin zitierte.

Im Wohnzimmer dagegen schwieg der Taishou erst einmal eine Weile, denn er wollte nicht gleich explodieren, sondern in Ruhe und mit Vernunft mit seiner Frau sprechen. So dauerte es bis er etwas sagte.

„Ich muss dir wohl nicht sagen, was für einen großen Fehler du begangen hast, oder?“, kam es drohend vom Taishou und er hätte nicht gedacht, dass es so schwer war, die Geduld und auch die Selbstsicherheit gegenüber seiner Frau zu behalten.

„Nein, das musst du nicht. Ich habe doch schon gesagt, das ich den Fehler einsehe.“, erwiderte Izayoi. „Ich warte nur noch auf die Konsequenzen.“

Die Fürstin wagte es nicht einmal ihren Mann anzusehen. Deswegen war sie auch nicht sehr weit in den Raum getreten, da sie der Meinung war, das ihr dies nicht zu stände.

Der Taishou konnte nur mit dem Kopf schütteln über dieses Verhalten.

Musste er sie denn immer daran erinnern, wer sie jetzt war?

„Du, als Fürstin dieses Reiches, darfst dir solche Fehler nicht leisten. Schon gar nicht solche, die tödlich enden können.“, sagte der Taishou. Doch es nervte ihn auch, dass sie einfach nur so vor der geschlossenen Tür stand.

„Und komm endlich richtig rein, verdammt.“, kam es noch von ihm und er musste echt kämpfen um seine Selbstbeherrschung nicht zu verlieren.

„Denkst du denn immer an alles?“, kam dann die plötzliche Gegenfrage.

„Ich weiß, dass ich mir diesen Fehler nicht hätte erlauben dürfen. Aber sei doch mal ehrlich. Hat Ena dir in den letzten Tagen gefallen?“ Izayoi machte eine Pause in der sie etwas weiter in den Raum trat, aber noch immer genügend Abstand zu ihrem Mann wahren konnte.

„Ich habe das doch nicht mit Absicht gemacht. Sicher ich gebe zu, dass ich nicht an die Gefahr durch Nera dachte. Aber es ist zum Glück auch nichts passiert, außer dass sie mal wieder etwas gelacht hat.“

„Es geht doch jetzt nicht darum, ob ich immer an alles denke, Izayoi.“, begann der Taishou fast verständnislos.

„Es geht einfach darum, dass du Ena in Lebensgefahr gebracht hast. Und glaube mir, so ein Fehler wäre mir nicht passiert.“, schimpfte der Taishou mit seiner Frau. Dabei vergaß er jedoch, dass er damals selber einmal eine tödliche Fehlentscheidung begangen hatte.

„Und ja, ich hab gesehen wie traurig Ena war und auch Sess hat es gesehen. Ich bin mir sicher, dass er etwas mit ihr unternommen hätte und es auch geschafft hätte sie wieder zum Lachen zu bringen.“, schimpfte er weiter.

Während er das sagte, ging er immer wieder auf und ab um nicht noch zorniger zu werden. Seine Frau schaffte es ihn ziemlich zu reizen.

Izayoi sagte nichts weiter dazu. Was sollte sie auch sagen. Sie hatte alles was ihr auf der Seele lag gesagt und mehr konnte sie nicht. Deswegen schwieg sie auch und sah einfach auf den Boden vor sich.

Der Taishou blieb abrupt stehen, da er von seiner Frau kein Sterbenswörtchen hörte. Da schien es ihr wohl die Sprache verschlagen zu haben. Er wollte aber auch nicht weiter bohren, denn seine Frau würde schon sehen, was auf sie zukam.

„Geh und mach dich fürs Abendessen fertig.“, sagte er beinahe kalt zu seiner Gemahlin. „Aber nicht, dass du wieder Stunden brauchst!“, setzte er noch hinterher. Das war eigentlich fies, denn Izayoi war noch nie eine Frau gewesen, die sich so zur Schau stellte, dass sie für die Vorbereitung schon Stunden brauchte.

„Wie mein Gemahl es wünscht.“, sagte Izayoi und verabschiedete sich mit einer leichten Verbeugung in Richtung Schlafgemach.

Sie ahnte nun so langsam was auf sie zukommen würde und es gefiel ihr überhaupt nicht. Doch sie würde das Spiel mitspielen, allerdings auf ihre Weise, damit er auch sah, was er davon hatte.

Der Taishou hatte sehr wohl mitbekommen, dass seine Frau die Form anwandte, die Kagome auch schon bei InuYasha angewandt hatte. Aber wenn sie dachte, dass ihm das was ausmachen würde, dann hatte sie sich aber gründlich geschnitten.

Aber da auch er sich frisch machen musste, ging er ebenfalls in das Gemach, aber er vermied jeden Kontakt zu seiner Frau.
 

Ena hingegen ließ sich einfach von dem Thronfolger mitschleifen. Sie sagte auch nichts, als seine Krallen ihre Haut anritzten und etwas Blut zu Boden tropfte. Es war ihr in diesem Moment egal.

Das einzige was ihr nicht so einfach egal war, war die Angst das Sesshoumaru sie vielleicht nun einsperren würde. Und das hatte sie ja dann toll hinbekommen. Sie schwieg auch noch, als sie den Raum erreicht hatten.

Sesshoumaru war so in Rage, dass er gar nicht mitbekam, dass er Ena am Handgelenk verletzte. Umso erstaunter war er, dass Enas Blut an seiner Kralle klebte. Er war richtig geschockt, als er das sah.

„Warum hast du nichts gesagt?“, kam es empört von Sesshoumaru. Das konnte doch wohl nicht wahr sein.

„Warum sollte ich?“, kam die prompte Gegenfrage.

Ena sah nicht ein, warum sie hier Rede und Antwort stehen sollte. Sie sah zwar ein, dass sie einen Lebensgefährdenden Fehler gemacht hatte, aber das musste sie ihm ja nicht auf die Nase binden.

Auch wollte sie ihm nicht zu nahe stehen, deswegen ging sie einige Schritte zurück. Sie hoffte allerdings noch immer dass er nicht bemerkt hatte, wie sie sich erschrocken hatte. Denn eigentlich hätte sie die beiden bei vollständig vorhandenen Kräften bemerken müssen und zwar lange bevor sie bei ihnen angekommen waren.

Sesshoumaru sah sie nur verdutzt an.

Hatte sie gerade eine Gegenfrage gestellt?

Und vor allem war das nicht offensichtlich?

„Auch wenn ich böse mit euch bin, wegen dem Schwachsinn, denn du und Mutter abgezogen habt, will ich dich nicht verletzen und gerade das habe ich getan.“, kam es auch prompt von Sesshoumaru.

Er ging auf Ena zu und sah ihr fest in die Augen.

„Und glaub ja nicht, dass ich nicht bemerkt habe, dass du dich vorhin auf der Lichtung wahnsinnig erschrocken hast. Ich bin im Bilde und weiß, dass du noch nicht wieder über deine Kräfte verfügst.“, setzte er hinterher und noch immer klang er leicht zornig.

‚Ertappt!’, dachte sich Ena. Allerdings sagte sie nichts weiter dazu.

Warum auch?

Er wusste es eben und was änderte das jetzt noch?

Aber zu den ersten Worten äußerte sie sich doch. „Es ist nur ein Kratzer, warum soll ich daraus einen Aufstand machen? Ich weiß auch so das es nicht absichtlich war.“, sagte sie und machte wieder ein paar Schritte rückwärts. Sie wollte Distanz schaffen, da ihr diese in dieser Situation wichtig war.

Sesshoumaru nervte es, dass Ena immer weiter von ihm wegging, aber was sollte er denn dagegen machen?

Sie packen und ans Bett fesseln?

Das wäre der falsche Weg und das wusste er auch. So seufzte der Thronfolger einmal schwer, als er Enas Worte hörte.

„Es war auch keine Absicht und es tut mir Leid.“, begann er, doch er hatte noch eine Frage die ihm unter seinen Krallen brannte. „Als Izayoi dich gefragt hat ob du mit ihr rausgehst, warum bist du nicht zu mir gekommen? Glaubst du ich hätte Nein gesagt? Denkst du ich hätte darauf bestanden dass du im Schloss bleibst, welches dir wie Kerkermauern vorkommt? Hast du so wenig vertrauen in mich, Ena?“, fragte er und die letzte Frage schrie er ihr schon fast entgegen.

„Um ehrlich zu sein, ich habe gar nicht weiter nachgedacht. Das Angebot rauszugehen war einfach zu verlockend, denn immerhin war ich die letzte Zeit fast nur im Bett oder drinnen und selten an der Luft.“, sagte sie und sah ihn nicht an. „Und ja, ich bin der Meinung dass du in Anbetracht der momentanen Umstände Nein gesagt hättest.“ Ena machte eine Pause. Sie überlegte sich ihre nächsten Worte genau, bevor sie ihm antworten konnte, kam er ihr jedoch zuvor. So, das sie ihm erst einmal eine Antwort auf seine letzte Frage schuldig blieb.

Sesshoumaru hörte Ena sehr genau zu und er musste zugeben, dass sie teilweise auch Recht hatte, aber eben nur teilweise.

„Ich wäre vielleicht nicht draußen in den Wäldern mit dir rum gelaufen, da es wirklich zu gefährlich ist, aber ich hätte dir deine so geliebte Natur nicht verweigert.“, begann er zu schildern und nutzte ihre Pause aus. „Das du eine Zeit im Bett bleiben musstest war doch klar, da du so krank warst.“, schilderte er und wieder hatte er die Bilder vor Augen wie sie um ihr Leben kämpfte, wie der Arzt sie zur Ader gelassen hatte und das Fieber trotzdem immer weiter anstieg.

„Wenn nicht dir? Wem sollte ich dann vertrauen?“, stellte sie dann ein Frage anstatt direkt auf seine Frage dazu zu antworten, welche er einen Moment vorher gestellt hatte. Das Letzte was er sagte ließ sie einfach so stehen. Doch eines musste sie noch los werden und so begann sie: „Ich weiß das was du tust zu schätzen, aber im Moment…“, Ena brach ab, da ihre Stimme anfing zu zittern. Sie hatte den Kampf gegen ihre Schwäche verloren. Die Thronfolgerin des Ostens schaffte es einfach nicht stark zu bleiben, wenn sie genau wusste, dass sie ihn zu tiefst enttäuscht hatte.

Nun stand die östliche Prinzessin mit bebendem Körper da und bekam sich und ihre immer größer werdenden Schuldgefühle nicht wieder unter Kontrolle. Sie hatte mal wieder alles falsch gemacht.

Was hatte sie denn gewonnen?

Ein paar Stunden Unbeschwertheit und was war der Preis dafür?

Der Mann den sie liebte war stinksauer auf sie und das zu Recht, das wusste sie. Aber sie war nicht fähig etwas dazu zusagen.

Besagter Mann sah ihren Körper, welcher ziemlich zu beben schien, aber er durfte sie nicht in die Arme schließen. Denn schließlich hatte sie einen großen Fehler gemacht. Sie musste eine Strafe dafür haben. Auch, wenn ihm das in der Seele wehtat. Doch nur so konnte er ihr zeigen, wie ernst die ganze Situation war.

„Es freut mich zu hören, dass du mir vertraust, aber warum sprichst du nicht zu ende?“, forderte Sesshoumaru sie auf. Der westliche Thronfolger wollte unbedingt ihre ganzen Gedankengänge erfahren und da durfte er auf ihren Momentanen Zustand keine Rücksicht nehmen. Denn das wäre einfach verkehrt und würde ihr zeigen, das auch er nicht die Kraft hatte, welche sie sich von ihm erhoffte.

Was sollte Ena denn nun machen?

Sollte sie ihm wirklich an den Kopf knallen, dass ihr im Moment einfach alles auf den Geist ging?

Das sie seine ständige Präsenz nervte und sie das Gefühl hatte eingeengt zu sein?

Wäre das nicht ein wenig unfair ihm und all den Mühen die er für sie auf sich genommen hatte?

Sie musste eine halbwegs stimmige Lösung finden.

Also versuchte sie ihre Gefühle hinter einer dicken Mauer aus Eis einzufrieren und sagte dann ziemlich gefasst, aber mit einem so kühlen Tonfall, der einen an den Thronfolger selbst erinnerte: „Aber im Moment wollte ich einfach einmal ich selbst sein. Ist das denn zu viel verlangt? Vielleicht ein letztes unbedeutendes Mal die Frau zu sein, die du zum Beispiel so sehr liebst. Soll ich mich jetzt schon verstecken hinter einer Maske, die mir nicht passen will?“

Ena machte eine Pause ehe sie fortfuhr und ihren Blick dabei senkte um ihre Gefühle besser zu verstecken.

„Es war einer jener wenigen Momente, wo ich Kraft gefunden habe zu hoffen und zu glauben, das was ich hier mache auch eine Zukunft hat. Das ich nicht aufhöre zu kämpfen, weil ich weiß wofür und mir Rin es in den Stunden mehr als einmal vor Augen geführt hat, wo ich mich zu Hause fühle.“

Sie sah ihn kurz mit ihren jadegrünen Augen an, die in einem Meer aus Tränen schwammen, die sie aber nicht gewillt war zu vergießen.

„Ein zu Hause für das ich gerne hoffen, glauben und kämpfen will.“ Nachdem sie geendet hatte verlor sie endgültig den Kampf gegen die Tränen und weinte. Sie wusste jedoch sofort, dass sie keine tröstenden Gesten oder Worte von seiner Seite zu erwarten hatte. Aber Ena sollte sich täuschen was diese Annahme anging. Sesshoumaru ging nun zu seiner Liebsten und nahm sie tröstend in den Arm. Er war sich darüber im Klaren, dass sie ihn überrumpelt hatte, aber er konnte und wollte sie einfach nicht weinen sehen. Sein Verstand hatte nun nichts mehr zu sagen, denn nun übernahm einfach sein Herz und das wollte schon lange der Youkai einfach nur nahe sein.

„Ich möchte doch auch nicht, dass du dich hinter einer Maske verstecken musst, dein Herz vermutlich anfängt zu erfrieren.“, begann Sesshoumaru beruhigend auf Ena einzureden. Dann gab er ihr ein kleines Küsschen auf die Stirn.

„Du fühlst dich hier also zu Hause?“, fragte er schließlich nach obwohl er die Antwort schon kannte. Er nahm das Gesicht von Ena zwischen Daumen und Zeigefinger und drückte es leicht zu sich herauf, während er sich runter beugte um ihr die Tränen von den Wangen zu küssen.

„Das freut mich zu hören.“, hauchte er an ihre Lippen bevor er diese mit einen Kuss einfing.

Ena war im ersten Moment total überrumpelt, denn damit hatte sie nun nicht gerechnet. Sie erwiderte den Kuss etwas zögerlich, da sie nicht so recht daran glauben wollte, dass er ihr nicht mehr böse war. Doch schon einen Moment später ließ sie sich einfach in seinen Armen fallen.

Ja, sie war zu Hause!

Und sie wollte, dass dieses Gefühl für immer blieb.

Sesshoumaru spürte natürlich, dass Ena den Kuss nur zögerlich erwiderte und das machte ihn schon ein wenig nervös. Aber schon etwas später machte sein Herz einen kleinen Hüpfer, als er spürte, wie sie sich fallen ließ und sie den Kuss erwiderte.

Aber plötzlich und unvermittelt meldete sich sein Verstand zurück. Das war nicht richtig was er tat, aber rückgängig konnte er es auch nicht machen.

Wenn er sie aber jetzt wegstoßen würde, dann würde sie denken, dass er sie nicht mehr liebte. So entschied er das zu machen, was er bereits zwei Mal angedroht hatte.

Einen Moment später ließ er seine Hand den Rücken bis zum Po herunterfahren. Dort angekommen, holte er einmal aus und verpasste ihr einen etwas stärkeren Klaps auf den Hintern.

„Jetzt hast du deine Strafe doch noch bekommen.“, grinste er, als er den Kuss auf Grund von Luftnot abbrechen musste.

Ena genoss den Kuss und auch das Gefühl seiner Hand an ihrem Rücken. Doch dann zuckte sie erschrocken zusammen, als er ihr einen Klaps auf den Hintern gab. Aber als sie seine Worte hörte grinste sie nur.

„Wenn das immer so eine Strafe ist!“, kam die kecke Antwort. „Dann nehme ich die gerne in Kauf.“

Und dann knuffte sie ihn einfach übermütig in die Seite. Allerdings war sie sich nicht sicher ob er ihr nicht vielleicht doch noch böse war. Deswegen sah sie dann auch gleich beschämt zur Seite.

„Entschuldige bitte!“, meinte sie nur beschämt. Da waren wohl die Pferde mit ihr durchgegangen.

Sesshoumaru zog die Augenbrauen kraus, als er die Worte Enas hörte. „Du solltest es nicht auf einen Versuch ankommen lassen, denn ich kann auch anders.“, sagte er ernst zu ihr. „Nur möchte ich nicht mit dir streiten, sondern die Zeit die du bei mir bist genießen.“ Und wieder konnte er es nicht lassen und gab ihr einen Klaps. Zusätzlich allerdings kniff er noch in ihren Hintern. „Verstanden?“, fragte er in einem Ton, der weiter keine Widerrede duldete.

„Ja wohl, Sess!“, kam das Versprechen von ihr sehr ernst. Auf das gerade lieb gewonnene Fluffy würde sie erst mal in der nächsten Zeit verzichten um ihn nicht zu sehr zu reizen. Denn seine Worte hatten ihr gezeigt, dass er noch immer sauer war. Deswegen löste sie sich auch ganz von ihm.

„Ich sollte mich mal umziehen gehen. Es gibt gleich Abendessen.“, sagte sie entschuldigend und wandte sie sich zum gehen.

„Dann ist gut.“, sagte Sesshoumaru zu Ena. Allerdings wunderte er sich, dass sie sich jetzt von ihm löste.

Hatte er ihr das erlaubt?

Aber er musste auch zugeben, dass Ena Recht hatte, denn es war wirklich bald Zeit fürs Essen.

„Ist gut, ich muss mich auch noch zu Recht machen. Und denk dran, dass du neben mir sitzt.“, setzte er noch hinterher und da war Ena auch schon aus der Tür verschwunden.

Der Thronfolger orderte noch eine Zofe für seine Herzdame, bevor auch er sich fürs Abendessen fertig machte.
 

InuYasha war froh als der Abend kam, denn noch bevor sie ausgingen, hatte er sich in seine menschliche Gestalt verwandelt. Für das was er mit seiner Verlobten vorhatte, war das der perfekte Zeitpunkt. Überhaupt liebte er es wenn er als Mensch mit ihr zum Beispiel tanzen gehen konnte. In ihrer Epoche störte es ihn nicht weiter, das er einmal im Monat zum Mensch wurde. Wahrscheinlich war das auch mit einer der Gründe, warum sein Vater so breitwillig ja gesagt hatte.

Er war schon fertig angezogen und wartete nun am Treppenende auf seine Verlobte. InuYasha hatte ihr nur gesagt, das er unten auf sie warten würde und sie sich schick machen sollte, dann war er aus dem Bad gegangen.

Noch immer hatte er ihr nicht gesagt, wo sie hin wollten, da er es so eingefädelt hatte, das er Hojos Anruf entgegen genommen hatte.

Er selbst hatte sich bei Opa im Zimmer umgezogen und hatte nun eine schwarze Jeans und ein rotes Hemd mit passender Jacke an.

Kagome stand vor ihren Kleiderschrank als sie aus dem Bad kam. Sie fand es so herrlich, als ihr Hanyou mit ihr in die Wanne gestiegen war und sie genoss jede Minute und jede Sekunde.

Aber nun hatte sie ein Problem.

Was zum Geier sollte sie anziehen?

Sie fand, dass sie überhaupt nichts Passendes da hatte und das obwohl ihr Kleiderschrank proppenvoll war.

‚AHHHHHHHHHHHHHHHHHH!‘, entfleuchte es ihr in Gedanken.

Sie nahm ein Kleidungsstück nach dem anderen aus dem Schrank und probierte es an, aber alles fand sie so dermaßen doof, dass sie schon gewillt war, den gemeinsamen Abend abzusagen. Doch plötzlich entdeckte sie eine unbekannte Tüte in ihrem Schrank. Was war denn da drin?

Sie öffnete die Tüte und entdeckte ein schwarzes Kleid. Dazu ein roter Bolero und auch passende Schuhe.

„Stimmt ja. Das hatte ich ja erst vor kurzem gekauft.“, sagte sie zu sich selber.

Sie zog die Sachen an und fand, dass sie doch sehr gut darin aussah. Dann machte sie sich die Haare, aber es musste etwas Besonderes her. Zwar wusste sie, dass er es liebte, wenn sie die Haare geöffnet hatte, aber sie fand, dass dies nicht wirklich zum Outfit passte.

Sie entschied sich einen geschwungenen Zopf zu machen. In diesen Zopf arbeitete sie eine künstliche Blume mit ein. Allerdings ließ sie links und rechts eine Strähne einfach locker herunterfallen, diese umschmiegten das Gesicht der jungen Frau und es sah sehr gut aus. Zum Schluss kam dann ein dezentes Make-up.

Ja, das sah sehr gut aus.

Nach knapp einer Stunde kam sie endlich aus dem Zimmer und sah ihren Hanyou. Ihr stockte der Atem, denn sie musste wirklich zugeben, dass er atemberaubend gut aussah in seiner schwarzen Jeans und seinem roten Hemd.

„Du siehst sehr gut aus, Inu.“, sagte sie dann ziemlich gebrochen, denn der Anblick ihres Liebsten machte es ihr schwer zu atmen.

„Du aber auch, Süße.“, sagte er als sie dann bei ihm ankam. Er drehte sie einmal um sich selbst und hielt dann inne, als er etwas sah, das ihm nicht gefiel. Ganz vorsichtig zog er ihr diesen Gegenstand aus den Haaren um ansonsten die Frisur nicht zu gefährden. Dann drehte er sie wieder so, dass er ihr ins Gesicht sehen konnte.

„So gefällst du mir noch besser, Süße.“, sagte er. „Diese hier…“, damit zeigte er ihr die künstliche Blume. „…sollte entweder echt sein, oder gar nicht dein Haar schmücken.“ Er mochte einfach diese künstlichen Blumen nicht, da sie nicht dufteten. Dann reichte er ihr seinen Arm.

„Danke.“, kam es leise von Kagome und sie konnte nicht verhindern, dass sich ihre Wangen leicht rot färbten, von seinem Kompliment. Sie war jedoch sehr überrascht, als InuYasha sie drehte.

Was war denn jetzt schon wieder nicht in Ordnung?

Sie merkte, wie der Hanyou an ihrer Frisur friemelte. Oh, wehe wenn er ihr den Zopf öffnete, dann würde es Ärger geben.

Aber dann wurde sie erneut gedreht und sah nun die Blume in InuYashas Händen und hörte auch was er sagte.

„Woher hätte ich denn eine echte nehmen sollen?“, fragte sie bei ihrem Hanyou nach. „Außerdem hast du mir nie gesagt, dass du die künstlichen Blumen nicht magst.“, sagte sie noch in einem leicht gekränkten Tonfall, denn es war nicht gerade einfach gewesen diese in ihren Haaren einzuarbeiten.

„Wenn ich bitten dürfte. Deine Mutter ist so nett und bringt uns zu dem Ort.“, sagte er und lächelte, als sich Kagome einhakte. So gingen sie die Treppen hinunter und stiegen bei der Mutter ins Auto.

Nach seiner freundlichen Aufforderung nahm sie seinen Arm und ließ sich die Treppen hinunter führen. Sie stieg dann zusammen mit InuYasha ins Auto und ließ sich einfach dorthin kutschieren wo InuYasha meinte.

Kurze Zeit später hielten sie vor dem Tokiotower.

InuYasha stieg aus und reichte Kagome seine Hand.

„Wenn ich mir erlauben darf Sie zum Essen auszuführen, Mylady!“, sagte er förmlich.

Kaum dass sie am Tokiotower ankamen, bekam Kagome einen kleinen Schreck. InuYasha wollte doch nicht etwa zum Panoramarestaurant?

Oh bitte nicht.

Etwas zögerlich hakte sie sich bei ihm ein.

„Aber gerne doch!“, lächelte Kagome und sie hoffte, dass es nicht auffallen würde, dass dies nicht ihr herzliches Lächeln war.

InuYasha lächelte zurück, auch wenn er sah dass es nur ein gewolltes Lächeln war. Er schob es für den Moment auf die Überraschung.

Dann führte er sie in das Gebäude und zum Aufzug, der dann im Panoramarestaurant hielt.

Sie wurden von der Empfangsdame erwartet.

„Eure Lordschaften!“, empfing sie die Dame in einem traditionellen Gewand und tief verneigt.

Verwirrt hob der momentane Mensch eine Augenbraue. Was hatte das denn zu bedeuten? Aber er schob das auf Hojo, denn nur der konnte dies veranlasst haben.

‚Na warte!’, dachte sich InuYasha und benahm sich dann seinem Rang angemessen. Wenn er hier schon als Prinz auftrat, dann eben richtig.

„Ich habe einen Tisch für mich und meine Verlobte reservieren lassen. Würdet Ihr die Freundlichkeit besitzen und uns diesen zeigen.“, sagte er, ganz so als würde er mit einem Diener im Schloss reden.

Die Empfangsdame verneigte sich leicht und führte die beiden dann zum Tisch. „Wenn Sie mir bitte folgen würden, Eure Lordschaft!“

Man rückte ihnen die Stühle zurecht und dann kam der Oberkellner und fragte nach den Getränken. Das Essen hatte der Hanyou schon vorweg bestellen lassen.

Ein leckeres Viergänge Menü, bei dem keiner von beiden zu kurz kam.
 

Kagome wurde übel, als InuYasha sich dem Tower immer mehr näherte. Am liebsten hätte sie ihn am Arm gezogen und wäre rückwärts wieder hinausgelaufen. Aber da sie ihm die Freude nicht nehmen wollte, ging sie einfach neben ihm her und ließ sich zum Restaurant führen.

Und wer wusste es schon, vielleicht würde der Abend die schlechten Erinnerungen auslöschen.

Sie beschloss es einfach auf einen Versuch ankommen zu lassen. Denn immerhin war es ein Geschenk ihres Verlobten und das wollte sie ihm nicht kaputt machen, denn er meinte es ja nur gut.

So kam es, dass sie sich im Fahrstuhl an seinen Arm ankuschelte. Kagome wollte den Abend einfach genießen und ihrem Verlobten zeigen, wie süß sie es fand, dass er sie zum Essen ausführte.

Im Restaurant dann dachte sie, dass sie nicht richtig hören würde.

Hatte die Empfangsdame gerade ‚Eure Lordschaften‘ gesagt?

Ja, aber woher wusste sie denn, dass InuYasha eigentlich ein Prinz war?

Wusste sie etwa auch, dass ihr Verlobter aus dem feudalen Japan kam?

‚Ach was, du siehst Gespenster, Kagome‘, schalt sie sich selber in Gedanken.

Was keiner der beiden wusste, war, dass die Personen hier oben sehr wohl wussten mit wem sie es zu tun hatten. Auch das sie gewisse Instruktionen zu befolgen hatten, wenn sie ihre Jobs behalten wollten.

Sie ahnten auch nicht, dass sie hier einen besonderen Schutz genossen und das dem Personal untersagt war über den damaligen Vorfall auch nur ein Wort gegenüber dem Paar zu erwähnen.

Kagome folgte der Empfangsdame zum Tisch, aber erneut wurde ihr schlecht.

Das war jener Tisch an dem sie das Essen mit Futatsu und dessen Familie hatte. Hier hatte sie alle zur Schnecke gemacht. Unweigerlich kamen ihr die Bilder wieder hoch und auch die Emotionen, die sie damals empfand.

Ohne es zu merken, begann sie am ganzen Körper zu zittern.

Kagome war dermaßen froh, dass InuYasha gerade mit dem Oberkellner beschäftigt war. Sie hoffte einfach, dass sie sich wieder fangen würde, aber schon wurde sie von ihrem Liebsten angesprochen.

„Was möchtest du denn trinken?“, fragte er und bemerkte dass seine Verlobte zitterte. Sie schien sich nicht wohl zu fühlen oder war ihr einfach nur kalt, obwohl es hier so angenehm warm war. Es war so als wenn jemand genau ihrer beider Wohlfühltemperatur kannte.

„Süße, was ist denn nur los?“, wollte er besorgt wissen. „Du zitterst ja so?“

„Was?“, fragte sie dann bei ihrem Verlobten nach, denn sie hatte nicht wirklich mitbekommen, was er gefragt hatte.

„Oh es ist nichts.“, sagte sie, denn sie konnte aus InuYashas Gesicht ablesen, dass ihn etwas bedrückte.

Da schien er wohl mitbekommen zu haben, dass sie förmlich zitterte.

„Es ist alles in Ordnung.“, versuchte sie InuYasha zu beruhigen, denn sie wollte ihm nicht zeigen wie es wirklich in ihr aussah. Das er fragte, was sie trinken wollte, hatte sie überhaupt nicht mitbekommen.

Der momentane Mensch sah sie zweifelnd an. Das wollte er ihr nicht so recht glauben. Aber er wollte sie nicht ärgern. Deswegen sagte er vorläufig nichts. Das Thema wollte er dann später ergründen. Aber nicht sofort.

„Eigentlich wollte ich wissen, was du trinken möchtest. Ist dir eine Cola recht?“, fragte er dann sanft.

„Ähm….“, kam es von Kagome. Eigentlich hatte sie gar keinen Durst auf Cola und wenn er sie so schick ausführte, würde sie lieber einen schönen Weißwein trinken. Das sagte sie dann auch ihren Verlobten.

„Ich hätte lieber eine Weißweinschorle, wenn es recht ist.“, sagte sie. Es war ja nicht so, dass sie sich besaufen wollte, aber sie fand, dass dieses Getränk einfach besser passte.

Nun grinste InuYasha. „Das habe ich mir beinahe gedacht, aber ich wollte es von dir hören.“, sagte er mit einem leichten Lachen. „Die Cola war nur ein Test ob du mir wirklich zu hörst.“

Dann wandte er sich an den Oberkellner und bestellte zwei Weißweinschorlen. Dieser ging sie dann besorgen und kurz darauf kam schon der erste Gang des Menüs. Es gab eine kleine Version von Kagomes Lieblingsgericht ‚Oden’.

InuYasha grinste, als er das Gesicht seiner Liebsten sah. Die Überraschung schien gelungen.

Aber das war ja noch nicht alles, denn er selber hatte ja auch noch eine ganz besondere Überraschung, aber damit wollte er noch warten.

„Du bist mir einer.“, schmunzelte Kagome und sie hatte schon fast vergessen, dass sie hier schlechte Erinnerungen hatte.

InuYasha tat ihr einfach nur gut. Sie bedankte sich beim Kellner, als er die Weißweinschorle brachte.

Sie nahm das Glas und nippte einmal daran.

Als dann der erste Gang kam, leuchteten ihre Augen förmlich.

„Oden, Oden, Oden.“, sagte sie nur, als der Kellner weg war. „Du bist so ein Schatz.“, sagte sie und griff zu den Stäbchen um mit dem essen zu beginnen.

InuYasha konnte nur lächeln. Wusste er doch dass es sie freuen würde. Aber er sagte nichts weiter und genoss einfach nur das Essen. Das er sie heimlich beobachtete, bekam sie anscheint nicht mit.

Und er bekam nicht mit, dass sie beide genauestens beobachtet wurden. Denn hier gab es Personen, die einfach nur wollten, dass alles so lief, wie es der Hanyou sich vorgestellt hatte.

Nachdem sie aufgegessen hatten, mussten sie einen Moment warten. In dieser Zeit unterhielten sich die zwei über alles und doch nichts.

Kagome war schon etwas gelöster. Der Abend schien wirklich viel versprechend zu werden und sie war schon sehr gespannt was noch alles kommen würde.

Dann kam der zweite Gang und nun glänzten die Augen des Hanyous.

„Ramen!“, freute er sich, allerdings ließ er wieder Kagome den Vortritt beim Essensbeginn.

Sie schmunzelte, als sie den Zwischengang sah. Allerdings dachte sie, dass das schon das Hauptgericht war.

‚Oden als Vorspeise, Ramen als Hauptgang. Da bin ich mal gespannt, was als Dessert ankommt.‘, dachte sie in Gedanken.

Allerdings wunderte sie sich, dass InuYasha nicht anfing zu essen. Musste sie denn immer den Anfang machen? Mit einem kleinen Seufzer nahm sie dann erneut die Stäbchen zur Hand.

„Guten Hunger.“, sagte sie zu ihrem Schatz mit einem gekünstelten Lächeln. Dann begann sie zu essen. Dass InuYasha sie beobachten könnte, das realisierte sie gar nicht.

InuYasha registrierte das Lächeln und dieses Mal nahm er sich fest vor sie, nachdem man abgeräumt hatte, zu fragen.

Als das Geschirr abgeräumt wurde, bat InuYasha den Kellner um eine etwas längere Pause, bevor der Hauptgang kommen würde. Der Kellner nickte und sagte dann in der Küche Bescheid. Denn seine Anweisung war, dass sie allen Wünschen des Paares nachzukommen hatten. Ohne groß nach dem warum zu fragen.

„Der Abend scheint dir nicht sonderlich zu gefallen, Kagome!“, sagte InuYasha, als der Kellner außer Hörweite war.

„Habe ich etwas falsch gemacht?“, wollte er besorgt wissen. „Oder hätte ich vielleicht doch lieber im Schloss bleiben sollen?“

Er wollte gerne wissen woran er war. Denn immerhin hatte er gehofft ihr einen schönen Abend zu bescheren.

Kagome wunderte sich, dass der nächste Gang erst später gebracht werden sollte. Aber dann hörte sie die Fragen und sie zuckte merklich zusammen.

Hatte er sie etwa beobachtet, oder war es zu auffällig gewesen, dass sie sich nicht wohl fühlte?

„Du hast nichts falsch gemacht, InuYasha.“, begann Kagome und sie war sich nicht sicher, ob sie ihm die Geschichte erzählen sollte. Aber sie fand dass er ein Recht darauf hatte, nachdem er sich solche Mühe gegeben hatte.

„Und ich freue mich auch, dass du da bist, das kannst du mir glauben.“, erzählte sie weiter, aber schon wieder folgte eine Pause.

„Es ist einfach die Umgebung.“, nuschelte sie in ihrem nicht vorhandenen Bart hinein in der Hoffnung, dass er es nicht verstanden hatte. Dabei drehte sie ihr Gesicht weg, da sie nicht wollte, dass er es sah. Es bedrückte sie sehr, ihm den Abend zu verderben, aber was sollte sie denn nun noch daran ändern.

Der Abend war hin und sie hatte Schuld daran. Nun sammelten sich auch die ersten Tränen bei der jungen Dame.

InuYasha hatte ihr ruhig zu gehört, doch als sie ihren Kopf zur Seite drehte, erhob er sich und kniete sich vor ihr nieder. Dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände und strich ihr sanft die Tränen fort.

„Was ist denn nur passiert, dass du dich nicht wohl fühlst? Hat es etwa mit diesem Idioten aus der Disco damals zu tun?“, riet er ins Blaue hinein.

Er wollte sie gerne verstehen. Denn nur dann könnte er vielleicht versuchen, den Abend noch zu retten.

Kagome hörte wie der Stuhl ratschte und sie ahnte, dass er nun zu ihr kommen würde. Sie wollte ihm doch nicht ihre Tränen zeigen, aber nun ließ es sich nicht verhindern. Als sie dann die Frage von InuYasha hörte, konnte sie nur nicken.

„Sein Name ist Futatsu und ich habe ihn hier auflaufen lassen.“, begann sie unter Schluchzern zu erzählen. Und da sie nun einmal angefangen hatte, konnte sie auch nicht mehr aufhören zu erzählen.

„Er kam kurz nachdem ich damals aus dem Brunnen geklettert war. Opa hatte ihn angeschleppt und mich mit ihm verlobt.“, erzählte sie weiter und dann kam die Stelle wo sie erfuhr, dass er es damals nur auf das Grundstück abgesehen hatte und wie sie ihm hier eine Szene deswegen gemacht hatte.

„Ich war damals so außer mir, dass ich einfach in den Brunnen gesprungen bin.“, beendete sie ihre Erzählung. „Es tut mir so Leid, dass ich dir den Abend verdorben habe.“

Sie konnte nicht anders und stürzte sich in die Arme ihres Verlobten und weinte, dass einem das Herz im Leib zerspringen könnte.

InuYasha hörte ihr ruhig zu. So war das damals also gewesen. Als sie sich in seine Arme stürzte, legte er seine Arme beschützend um sie.

„Hey, das Ganze hatte doch auch etwas Gutes.“, meinte er daraufhin. „Denn immerhin verdanke ich jener Tatsache, dass ich dich wieder für mich habe.“, sagte er lächelnd. „Wärst du dadurch nicht in den Brunnen gesprungen, dann würde ich nicht der glücklichste Mann auf der Erde sein. Und du bist doch bestimmt auch glücklich, oder?“, fügte er noch mit einem glücklichen Lächeln an. Einer inneren Eingebung folgend gab er ihr einen innigen Kuss in welchen er all seine Liebe steckte.

Kagome erwiderte den Kuss nicht minder innig. Sie spürte, dass InuYasha all seine Liebe mit hineinbrachte.

„Ja, ich bin glücklich.“, sagte sie zu ihrem Verlobten und lächelte ihn an. Aber dieses Mal war es nicht gespielt, denn sie legte ihr Herz in dieses Lächeln.

„Sehr glücklich sogar.“, setzte sie noch hinterher.

Sie hob ihre Hand um den jungen Mann sanft über das Gesicht zu streicheln. Ihr Hanyou hatte Recht mit dem was er sagte, denn wenn das nicht so gekommen wäre, hätte sie nie erfahren, dass der Brunnen für sie noch immer zugänglich war und sie würde wohl kaum in ein paar Wochen ihren Traummann heiraten können.

InuYasha streichelte ihr ebenfalls übers Gesicht und dann erhob er sich mit einem Lächeln. Als er stand winkte er dem Oberkellner und gab ihm so zu verstehen, dass sie das Essen bringen konnten.

Kurz darauf kam auch der Hauptgang. Es gab Truthahnfilets mit Reis auf einem Bett aus Paprika und Lauch. Dazu einen gemischten Salat. Zumindest sah InuYashas Teller so aus.

Der Teller von Kagome sah anders aus, zwar nicht was das Essen anbelangte, aber die Dekoration. Denn auf ihrem Teller war eine Rose um deren Stiel etwas rot-goldenes schimmerte.

InuYasha lächelte, dann hatte das ja doch geklappt. Er nahm seine Stäbchen und begann dieses Mal als erstes zu essen. Auch Kagome begann zu essen, denn das Kleinod um den Rosenstiel war ihr noch gar nicht aufgefallen. Aber das Lächeln von InuYasha kam ihr schon sehr merkwürdig vor. Es war ein ganz anderes als sonst immer. Es wirkte irgendwie spitzbübisch.

‚Was hat er denn vor?‘, dachte sie bei sich und begann zu grübeln, aber sie kam einfach nicht drauf.

„Was?“, fragte Kagome nach einer Weile, denn das Grinsen hörte einfach nicht auf. Hatte sie vielleicht etwas verpasst?

Sie sah sich ihren Teller genauer an und erst jetzt fiel ihr die Rose auf und das was um deren Stiel hing.

Sie hob die Rose hoch und wickelte den Stiel aus und plötzlich hatte sie ein kleines Armband in ihrer Hand, das aus zwei Farben bestand. Einen Strang aus rot und einen aus Gold, welche ineinander geflochten wurde.

„Oh, Inu!“, mehr konnte sie einfach nicht sagen, denn sie war einfach zu ergriffen. Wieder sammelten sich Tränen bei ihr, aber dieses Mal waren es Tränen der Freude. „Es ist wunderschön.“, stammelte sie denn noch hinaus. Nun war sie es, die aufstand um ihren Verlobten einen Kuss zu schenken.

InuYasha erwiderte den Kuss und meinte: „Nichts ist so wunderschön wie du, mein Engel!“

Doch er band ihr das Armband um und erst in diesem Moment konnte man die richtige Besonderheit erkennen, denn nun offenbarte das Armband sein Geheimnis. Denn als InuYasha ihr das Armband umlegte, konnte sie plötzlich erkennen, dass die Zeichen eine Gravur waren.

‚Für meinen Engel’ stand dort eingraviert.

Kagome sah noch lange auf dieses Armband und erst jetzt realisierte sie, was auf dem Armband drauf stand.

‚Er ist ja so süß.‘, dachte sie und ohne es zu ahnen sprach sie es auch laut aus.

„Ich weiß gar nicht womit ich so ein kostbares Geschenk verdient habe.“, sagte sie zu ihrem Hanyou. Aber trotzdem lächelte sie ihn an.

Vergessen waren die schlechten Erinnerungen, die sie mit diesem Ort verband, denn nun würde sie nur noch das schöne Dinner vor Augen haben, wenn sie das nächste Mal dieses Restaurant betrat.

InuYasha war glücklich. Er hatte es geschafft und ihre trüben Gedanken an diesen Ort anscheint verdrängt.

„Allein durch deine Liebe hast du das schon verdient.“, meinte er und kurz darauf kam auch schon der Kellner und räumte das dreckige Geschirr ab.

Kagome hatte sich wieder auf ihren Platz gesetzt, als der Kellner kam um das schmutzige Geschirr abzuräumen.

Kurz darauf kam das Dessert.

Heiße Kirschen auf Vanilleeis.

Sie war dermaßen glücklich, dass sie gar nicht mitbekam, dass das Dessert kam, denn sie hatte nur Augen für ihren InuYasha. So kam es dann, dass ihr Eis anfing zu schmelzen, als sie es bemerkt hatte.

In Windeseile begann sie das Eis zu löffeln, bevor die Gefahr bestand, dass sie es trinken musste.

„Das Essen war so lecker.“, sagte sie, als sie auch das Dessert aufgelöffelt hatte und sie hoffte, dass nicht noch etwas nachkam, denn sie konnte beim besten Willen nichts mehr essen und auch ihre Weinschorle war nun ausgetrunken.

Auch InuYasha war satt. Deswegen bezahlte er auch und ging mit Kagome aus dem Tokiotower.
 

Ein Lächeln schlich sich in die Gesichter der Beobachter und sie waren sich alle sicher, das es für alle Beteiligten ein gelungener Abend gewesen war. Glücklich folgten die Beobachter dem Paar heimlich, denn sie wollten einfach nicht entdeckt werden.

Das wäre für die Zukunft aller sehr schlecht, denn sie sollten nur beobachten und sich nicht einmischen. Als wenn sie es nicht sowieso schon getan hätten. Denn sonst wäre das Essen nicht so glimpflich verlaufen. Aber das musste das glückliche Prinzenpaar ja nicht wissen.

Auch nicht wer eigentlich der Koch hier gewesen war. Es wunderte die Beobachter, dass sie beide es nicht bemerkt hatten.
 

Da es noch sehr früh am Abend war kam InuYasha eine Idee. Das wäre etwas das ihnen beiden sicherlich Spaß machen würde.

„Süße, was hältst du von einer Runde tanzen?“, fragte er und lächelte sie leicht an. „Unsere Disco ist doch nicht weit von hier. Oder irre ich mich?“, setzte er dann fragend nach.

Kagome brauchte da nicht lange überlegen. Bei dem üppigen Essen war es sehr gut, sich zu bewegen, denn sonst setzte man nur unnötig Speck an.

„Das ist eine hervorragende Idee.“, kam es daher gleich von Kagome. Sie nahm InuYasha bei der Hand und zerrte ihn schon fast Richtung Disco, denn sie liebte es zu tanzen und am liebsten machte sie es mit ihrem Herzblatt.

InuYasha lachte herzhaft, als Kagome ihn so mit sich zerrte. Aber auch er tanzte sehr gerne mit ihr und das am liebsten in dieser Zeit.

So kam es das sie einen wunderschönen Abend zu zweit verbrachten und InuYasha musste sich eingestehen, das es seit langem der schönste Tag für ihn war. Wenn es nach ihm ginge, könnten sie das öfters machen.

Ja, ihm war seine Überraschung mehr als gelungen.
 

Das Kapitel ist leider wieder länger geworden.

RamDamm und ich hoffen ihr seid uns deswegen nicht böse^^

Habt ein schönes Weihnachtsfest und rutscht gut ins neue Jahr.

Fürs neue Jahr haben RamDamm und ich uns vorgenommen noch intensiver für euch zu arbeiten und zu schreiben.
 

LG aus dem Schleswig-Holstein und Niedersachsen
 

Eure Kagome0302 und RamDamm



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Himea
2017-02-04T10:43:59+00:00 04.02.2017 11:43
Tolles kapitel.
Bin nur leider traurig 😢dass rin (erwachsesne rin) und sessomaru nicht zusammmen kommen weil ich ein fan von Rin x Sessomaru bin.
Aber sonst gefählt mir die geschichte sehr gut und vor allem das es so lang geht finde ich super weiter so😉🤗
Antwort von:  Kagome0302
04.02.2017 14:08
Hallo Himea,

vielen lieben Dak für dein Kommi. Ram Damm und ich freuen uns sehr, dass dir die Geschichte so gut gefäll und das die die Länge der Kaps so gut gefällt.
Nein, hier werden Sesshoumaru und Rin leider kein Paar, aber in der Geschichte 'Eine unsterbliche Liebe' und dessen Fortsetzung, da werden die beiden ein Paar. Diese Geschichten findest du unter meinen anderen FFs.

Liebe Grüße aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen
Kagome0302 und RamDamm
Von:  blauesgirl1556677
2016-12-27T15:02:24+00:00 27.12.2016 16:02
Das Kapitel ist dir mal wieder richtig gut gelungen. XD
Ich hoffe es kommt bald das nächste Kapitel raus. Denn ich lese diese ff richtig richtig gern und der schreib Stil gefällt mir auch sehr. Außerdem möchte ich erfahren wer die Beobachter waren und sess Gefühls Ausbruch war auch voll sweet.😍😘
Als schreib bitte schnell weiter.💖
Von:  Lexischlumpf183
2016-12-25T20:04:39+00:00 25.12.2016 21:04
Schönes Kapi, auch mal ein gefühlvollen Sess zu erleben ist eine schöne Idee. Es ist übrigens nicht so schlimm wenn die Kapitel langer sind 😁 Wünsche RamDamm und dir ein guten Rutsch ins neue Jahr, noch restliche schöne Feiertage, hoffe auf gute Gesundheit für euch beide und freue mich bald weiterlesen zu können. Viele Grüße aus Berlin 😁😁
Von:  Neko-chan04
2016-12-25T15:15:30+00:00 25.12.2016 16:15
Super Kapitel
Kann es sein ,dass die heimlichen Beobachter die Taishos aus der Zukunft sind


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