I'm in Love with a Killer von Sakami-Mx (Sie leben unter uns) ================================================================================ Kapitel 10: Das Buch -------------------- Anna: „Ja oke, es klingt wirklich wie ein Märchen wenn ich so Recht darüber nachdenke“, meint Pey und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Allerdings“, stimmte ich ihm zu. „Wer ist denn dieser Greg, von dem du erzählt hast?“, wollte ich wissen. Der Schwarzhaarige blickte betrübt auf die Seite. „Er war mein bester Freund…“ Ich biss mir auf die Unterlippe. Irgendwas musste ja passiert sein… „Irgendwie hatten wir schon „Glück“, dass wir an dem Tag in diesem Laden waren, denn als wir nochmal vorbei wollten war er bis auf die Grundmauern abgebrannt.“ Ich sah ihn verwundert an. „Warum das denn?“ Er zuckte die Schultern. „Keine Ahnung.“ „Ich denke ja, der Typ hat seinen Schuppen selbst abgefackelt. Vielleicht ist ihm klar geworden, dass er mit dem Scheiß nicht wirklich etwas verdienen konnte“, gab Pira seine Meinung bekannt. Plötzlich war ein leises Lachen zu vernehmen. Es kam vom Blondhaarigen, der seine Arme vor der Brust verschränkt hatte. Auf seinem Gesicht lag ein amüsiertes Lächeln. „Warum lachst du?“, wollte Baka wissen. „Ach nichts, schon gut“, wehrte Rel ab. „Weißt du etwa, was damals da passiert ist?“ „Oh ja“, grinste der Blondhaarige. Seine Augen begannen belustigt zu glühen. „Hä? Aber damals bist du doch noch gar nicht da gewesen“, meinte Bana. „Woher willst du dass denn wissen, Schwachmat?“, grinste Rel. „Man, dann sag schon. Was ist denn passiert?“ „Ich sag schon was dazu, wenn es soweit ist.“ Die Jungs waren nicht wirklich damit einverstanden, dennoch erzählte Pey weiter. ~Rückblende~ „Und was genau hast du jetzt mit dem Buch vor?“, fragte Greg, als wir draußen waren. „Keinen Plan, lesen vermute ich“, sagte ich kopfschüttelnd. Was machte man wohl mit einem Buch?! So ne bescheuerte Frage. „Okay, dann bis Morgen“, meinte Devin und wollte schon wieder abzischen. „Hey! Damien hat mir was zu essen versprochen!“, meckerte Samu schon los. „Ich bin pleite, ich hab kein Geld mehr“, meinte ich und lächelte entschuldigend. „Boa ej, das is ja voll mies!“ Samuel war sichtlich beleidigt. „Na gut, dann sehen wir uns morgen. Ich hab auch noch was Besseres zu tun, als mir ein altes, vergilbtes und müffelndes Buch anzugucken“, grummelte Luka und machte sich auf den Heimweg. Die Kijen-Brüder gingen ihm hinterher. „Hast du Lust, noch mit zu mir zu kommen?“, fragte ich Greg, der neben mir lief. Justin hatte sich ebenfalls auf den Heimweg gemacht und somit waren wir die letzten gewesen, die vor dem Laden standen. „Ich dachte schon, du fragst nie“, grinste mein bester Freund und wir steuerten meinen Heimweg an. Wir waren total aufgeregt, was in diesem geheimnisvollen Buch drin stand und rannten sofort die Treppen zu meinem Zimmer hinauf. Meine Mutter war noch nicht zu Hause, ebenso wenig meine Schwester. In meinem Zimmer angekommen setzten wir uns auf den Boden und klappten das Buch auf. „Sieht mal, dieses Zeichen. Irgendwo hab ich das schon mal gesehen…“, wies mich Greg darauf hin. „Ich auch… Warte kurz“, meinte ich und schnappte mir meinen Laptop. Ich gab als Suchwort umgedrehter Stern ein. Der erste Treffer war ein Link auf eine Frageseite. „Guck mal, das könnte uns vielleicht weiterhelfen“, meinte ich und begann laut vorzulesen. „Hallo Leute, mein Name ist Denise und ich habe eine Frage. Neulich war ich mit ein paar Freunden auf einem Mittelaltermarkt und habe eine voll schöne Kette gefunden und sie mir gekauft. Meine Freunde haben mich später darauf hingewiesen, dass dieses Pentagramm (welches das Symbol der Kette ist) ein Zeichen des Bösen ist. Es ist ein umgedrehter Stern und zeigt somit mit der Spitze nach unten. Stimmt es? Ist das wirklich ein Zeichen des Teufels? Bitte schnellstmöglich um eine Antwort…“ „Scroll mal runter, ich möchte ein paar Antworten lesen“, meinte er zu mir und ich scrollte ein paar Beiträge herunter. „Hey Denise, ein normales Pentagramm (Spitze nach oben) hat etwas mit der Kirche zu tun und ein umgedrehtes Pentagramm (Spitze nach unten) ist ein Zeichen des Teufels. Ist doch ne ganz simple Erklärung, oder? Wenn das eine gut ist, dann ist es andersrum schlecht! Hatte mich auch mal informiert nachdem ich eins von meiner Tante geschenkt bekommen hatte. Aber es steht nicht nur für den Satan sondern auch für die verschiedenen Elemente. Ein "normales Pentagramm" ist ein weißmagisches Schutzsymbol und ein umgedrehtes Pentagramm ein schwarzmagisches Symbol, das für die Widergeburt des Bösen und gegen die Kirche steht. Hoffentlich konnte dir diese Antwort weiterhelfen“ „Cool. Dann hat dieses Buch mit schwarzer Magie zu tun“, grinste er. Also hatten Pete und Jacob doch keinen Mist erzählt. „Also ich weiß nicht. Bestimmt ist das nur ein Fake“, sagte ich mit skeptischer Stimme. Das Buch hatte mich von Anfang an fasziniert, doch sowas wurde mir dann doch etwas zu blöd. Magie, wer glaubte denn an so einen Mist?! „Vielleicht ja nicht. Komm wir gucken mal was darin steht.“ Seine Laune hatte sich von Sekunde zu Sekunde ins unermessliche gesteigert. „Guck mal, da steht noch was: Nach unten ist das eine Anrufung alles Bösen und wenn ein Kreis darum ist und zusätzlich in hebräischer Schrift LVJTN gegen den Uhrzeigersinn steht, ist es das Siegel des leibhaftigen Bösen. Wer das Gegenteil behauptet ist nicht ganz dicht! Ich weiß wovon ich rede, denn ich bin Satanist!“, las ich vor, „Also, echt… Da kann ja wirklich jeder Depp etwas reinschreiben… Und diese Buchstaben. Was meint er denn damit?“ Greg zuckte die Schultern. „Wollen wir nicht einfach mal weiter rein gucken?“ Ich nickte und blätterte um. Die ganze Seite war mit komischen Schriftzeichen vollgekritzelt. „Oh man, kannst du da was entziffern?“ Greg beugte sich weiter vor und studierte jedes einzelne Zeichen. „Ich glaube das ist ne ganz alte Schrift. Sütterlin oder sowas…“ „Sütter- was?“, hakte ich nach. „Sütterlin. Das ist eine altdeutsche Schrift. Sag bloß nicht, du hast noch nie davon gehört?!“ Ich schüttelte den Kopf. „Man, weißt du eigentlich irgendwas?“ Jetzt sah ich ihn mit einem missbilligenden Blick an. „Und woher kannst du das?“ „Von meiner Oma, die hat mir das früher mal beigebracht“, erklärte er. „Na gut, Schlaumeier, was steht denn da?“ Ich hatte meine Arme vor der Brust verschränkt. „Moment…“ Er überflog die Seite. „Unwürdiger, der du liest dieses Buch. Nicht gemacht für deinesgleichen, zerstören wird es dich. Der du nutztest die Kraft der Heiligen, vergehen wirst im Untergrund. Auf immer dir werde Unglück wiederfahren, da du dich hast entschieden für die Macht des Bösen. Bist du sicher, dass du diese Bürde auf dich nehmen willst?“ Einen Moment herrschte Stille, dann brach er in lautes Gelächter aus. „Wahaha was eine bekloppte Scheiße“, lachte er übertrieben laut. Ich grinste auch. „Man, das muss uralt sein. Keiner würde heutzutage noch so schreiben.“ Ich nickte ihm zustimmend zu. Mein bester Freund blätterte weiter und überflog die Seiten. Ab und an waren komische Zeichnungen rein gekritzelt worden, um vielleicht das Geschriebene besser zu verdeutlichen. Greg machte sich nicht wirklich die Mühe, um alle Sachen durchzulesen, da es viel zu viel Text zu lesen gab. Mit der Zeit konnte ich auch ab und an mal ein Wort entziffern. Es war wirklich schwer, aber machbar. „Dun-kler Zau-ber“, las ich stockend vor. „Was steht denn da?“ Mein Kumpel beugte sich vor und las sich die ersten Sätze durch. „Soweit ich es verstehe, wollen die einem hier weiß machen, dass man irgendwas umwandeln kann… Ich weiß nur noch nicht was… Und der Zauber von der Schwierigkeitsstufe Sieben.“ Ich ließ ihm etwas Zeit, damit er die Seite besser studieren konnte. „Okay, hier steht: Um das Ritual der Dunkelheit durchführen zu können, musst du Opfer bringen. Blut gegen Blut, damit der Zauber wirkt. Bei Vollmond musst du dich im Zentrum des heiligen Luzifers befinden und die Schwestern der Sonne dich umringen. Vertreten sein muss die Familie der Welt, jeder an seinem rechtmäßigen Platz, um Gutes in das Richtige umzuwandeln. Der Zeitraum zur Unterwelt wird dir 12 Monde offenstehen. Nutze die Zeit, sonst wirst du immer vergessen sein. Murmle im Wind die Worte der Nacht: O nox, Noctis concitare meus animus somnus tenuis et leniter ad hoc necare plerumque, vestire semper in ater vestimentum plaga meus cordis in altus pectus spirare ego ater aer nam in umbra hic ponere noster volupas Dies ist das Wiegelied der Toten...” Ich sah Greg mit großen Augen an. „Das… ist… der Wahnsinn!“ Verstört musterte ich ihn. „Also ich finde das ja schon etwas unheimlich…“, meinte ich und klappte das Buch zu. „Quatsch, was redest du denn da? Das klingt doch voll spannend. Wir müssen den anderen davon erzählen!“ Ich schüttelte den Kopf. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass dieser Schwachsinn wirklich funktioniert. Und Devin wird wahrscheinlich der Erste sein, der dich auslachen wird“, murrte ich und stand auf. „Oke warte, ich denke dass hier noch mehr Zaubersprüche drin stehen. Wir suchen einen leichten raus und testen ihn, dann wirst du schon sehen, dass es funktioniert.“ Er wirkte sehr von sich überzeugt. „Und was bringt dir das, sollte es funktionieren?“ Greg zuckte mit den Schultern. „Keinen Plan, aber ich habe dann auf jeden Fall Recht“, grinste er. Ich schüttelte belustigt meinen Kopf. Greg nahm sich das Buch auf den Schoß und blätterte die Seiten durch, dabei überflog er die Überschriften. „Na also, guck mal hier: Hausgeister. Schwierigkeitsstufe Zwei. Um diesen Zauber zu bewirken musst du nur drei Dinge beachten. Erstens: Jungfräuliches Blut wirkt am Stärksten. Zweitens: Vollziehe den Zauber nie bei Tage. Drittens: Trage das Symbol des Lebens bei dir. Heil, Satan!“ Greg sah mich grinsend an. „Übernachtungsparty?“ Ich verdrehte die Augen. „Morgen ist Schule, ich denke nicht.“ „Aber du kannst doch sagen, dass es wichtig für die Schule ist und wir noch was fertig machen müssen.“ Der Junge vor mir zog einen Schmollmund. „Oh man, guck mich bloß nicht so an. Scheiße man, ja oke ich geh nachher fragen…“ Und so kam es, dass Greg doch tatsächlich bei mir übernachtete. Er fieberte den restlichen Tag dem Sonnenuntergang freudestrahlend entgegen. „Okay, Punkt eins und zwei haben wir erfüllt. Aber ich frage mich was mit Symbol des Lebens gemeint ist“, grübelte Greg und überflog abermals an diesem Abend die Anweisungen. „Keine Ahnung. Vielleicht ein Kreuz oder sowas?“, vermutete ich. „Ne, wenn da: Heil Satan, steht, wird es wohl kaum ein Kreuz sein…“ „Dann ein umgekehrtes? Ich hab gehört, dass ein Symbol, welches zur Kirche gehört automatisch böse wird, wenn du es umdrehst“, meinte ich stolz auch mal etwas zu wissen. „Also genau wie das Pentagramm… Moment… DAS PENTAGRAMM!“, rief er aus und schnappte sich den Wälzer, um die erste Seite aufzuschlagen. „Die meinen bestimmt so ein Pentagramm. Es symbolisiert den Teufel höchstpersönlich! Sieh doch: die beiden Zacken hier sind die Hörner und der Zacken hier unten der Bart“, begann er zu erklären. „Und woher willst du wissen, dass das stimmt?“, hakte ich nach. „Weil ich es gelesen habe. Wir müssen dieses Symbol also nur irgendwo aufmalen oder so und dann das Ritual durchführen.“ Er grinste mich teuflisch an. „Greg, du machst mir langsam echt Angst…“, meinte ich mir einem abschätzenden Blick. Er grinste weiter. „Man, das ist so aufregend!“ Da Sommer war, wurde es sehr spät dunkel und somit mussten wir bis nach zwölf Uhr warten, bis Greg meinte, dass die Sonne endgültig untergegangen sei. Er nahm sich einen weißen Zettel von meinem Schreibtisch und zeichnete fein, säuberlich mit einem dicken, schwarzen Filzstift ein Pentagramm darauf. „Aber das ist doch jetzt wieder ein gutes Symbol, oder?“, fragte ich, als ich auf den Boden sah. „Setz dich auf meine Seite, dann ist es richtig herum.“ Ich schüttelte den Kopf und setzte mich neben ihn. Ich hatte meine Nachttischlampe eingeschaltet, welche mein Zimmer in ein unheimliches Licht rückte. „Hast du ein Taschenmesser?“, fragte er mich, als er sich das Buch wieder geschnappt hatte und neben sich legte. „Ja, Moment…“ Ich stand auf und holte es aus meiner Schreibtischschublade. Wieder bei Greg angekommen hockte ich mich neben ihn und sah ihm über die Schulter. „Hier steht, ich soll eine Blutlinie zu Satan zeichnen… Denkst du ich sollte das Pentagramm nachfahren?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Ich werde es einfach versuchen…“ Greg schnitt sich in seinen Zeigefinger und fuhr langsam die schwarzen Linien nach, dabei murmelte er immer wieder: Geist der Finsternis, ich rufe dich an. Komm und verbreite die Furcht der Nacht. Geist der Finsternis, ich rufe dich an. Sodass du hier und fortan immer über mich wachst. Während er diese Worte immer wieder murmelte fuhr mir ein kalter Schauer den Rücken herunter. Was, wenn es wirklich funktionierte? Dann beschwor er hier doch tatsächlich einen Geist, welcher von nun an in diesem Haus herum spuken würde. Na klasse. Echt super Greg… Greg blickte auf. „Hat es funktioniert?“, fragte er, ich schüttelte verneinend den Kopf. „Aber ich hab doch alles richtig gemacht. Es ist dunkel, wir haben das Symbol und starkes Blut haben wir auch.“ Ich grinste. „Jungfräuliches Blut“, lachte ich. „Na und? Du hättest das ja auch machen können.“ Mein Lachen verstummte. „Man, das enttäuscht mich wirklich. Ich dachte wirklich, dass es funktionieren würde“, jammerte mein Kumpel. Ich zuckte die Achseln. „Ich hab doch gesagt, dass es nicht klappt. Da hat sich nur jemand einen Scherz er-“ Mitten im Satz brach ich ab. Ein lauter Knall hallte durch die Wohnung. „Was war das?“, fragte ich Greg verängstigt. „Ich-ich weiß es nicht. Vi-vielleicht hat es ja doch geklappt“, stotterte er. „Fang nicht mit dem Scheiß an“, fauchte ich und stand auf. Dann nahm ich mein Handy in die Hand und schaltete meine Taschenlampe ein. „Warte! Wo willst du hin?“, rief mich mein bester Freund zurück. „Nachgucken, was das war…“, sagte ich mit versucht, fester Stimme. „Damien, warte!“, zischte er und tappte mir in den dunklen Flur hinterher. Wir liefen langsam zur Treppe und ich leuchtete vorsichtig um die Ecke. „Das Geräusch kam von unten“, flüsterte ich leise. Greg nickte und schluckte seine Angst herunter. Langsam und gemächlich schritten wir herab. Plötzlich war ein Trampeln zu hören. „DAMIEN!“, schrie auf einmal eine hohe Stimme. Greg und ich schrien panisch auf und stolperten die letzten Stufen herunter. „OH MEIN GOTT!! DU HATTEST RECHT!!“, schrie ich Greg entgegen, der sich ebenfalls aufrappelte und zurückwich. Das Handy war mit der Taschenlampe nach oben aus meiner Hand gefallen und leuchtete den Flur entlang, aus dem gerade eine Person in Weiß auf uns zukam. Sie stampfte wütend auf den Boden und kam immer näher. „Greg, es tut mir so leid dass ich an dir gezweifelt habe. Hätte ich dir doch nur gleich geglaubt, dann wäre der Geist niemals aufgetaucht…“, wimmerte ich und krabbelte rückwärts auf allen vieren weg. „Lass mich nicht alleine“, quietsche Greg und kam mir hinterher. „Oh mein Gott, er wird uns umbringen. ICH BIN NOCH NICHT BEREIT ZU STERBEN!“, schrie ich panisch und kniff die Augen zusammen. „DAMIEN, du kleiner Scheißer! Ich bring dich um!“ Plötzlich machte ich die Augen einen spaltbreit auf. Diese Stimme, sie kam mir sehr bekannt vor. „J-Jamie?“, fragte ich vorsichtig. „Wer denn sonst?!“, fuhr sie mich an. „Hä? Jamie?“, fragte nun auch Greg nach. Oben im Flur ging das Licht an und meine Mutter schaute die Treppe hinab. „Was geht denn hier unten bitteschön ab?“, fragte sie in strenger Tonlage. „Damien hat eine Mehlbombe in meinem Zimmer hochgehen lassen, als ich die Tür aufgemacht habe und in mein Zimmer wollte.“ „Bitte was? Ich hab gar nichts gemacht! Wir waren oben in meinem Zimmer und…“ Ich glaube es ist besser, wenn ich das mit dem Ritual nicht erwähne… „Ist klar!“, motze meine Schwester weiter. „Wer soll es denn sonst gewesen sein? Der Heilige Geist etwa? Man, mein ganzes Zimmer ist verunstaltet. Die Sauerei machst du weg. Und wenn dein Freund hier mitgemacht hat, dann kann er dir ja helfen. Das ist total widerlich!“ „Jamie, gut jetzt“, herrschte meine Mutter sie an. „Jungs ihr geht ins Bett. Darüber reden wir morgen. Und du junge Dame, kannst dir auch schon mal eine passende Antwort überlegen, warum du um diese Uhrzeit dich ins Haus geschlichen hast. Du hast Hausarrest und bist trotzdem auf diese Party, stimmt’s?“ „Boa ej, Mama. Sei doch nicht so spießig!“ „Alle jetzt ins Bett. Ihr müsst in ein paar Stunden in die Schule“, wies meine Mutter uns an. „Und wo soll ich schlafen? In meinem Zimmer ist das undenkbar!“, schnauzte meine Schwester drauf los. Sie war schon 17 und meinte sich auch dementsprechend zu verhalten. Wahrscheinlich war das cool, sich nachts aus dem Haus zu schleichen und auf Partys zu gehen. Naja, sollte sie halt machen. Ich würde nie so drauf sein, wenn ich endlich 17 wurde. „Dann schlaf auf dem Sofa. Ruhe jetzt. Ich muss auch bald auf die Arbeit!“ Damit stampfte meine Mutter wieder in ihr Schlafzimmer und warf die Tür hinter sich zu. „Du kleiner Pisser, das zahl ich dir heim“, knirschte Jamie und ging ins Wohnzimmer. Oben in meinem Zimmer atmeten wir beide erst einmal kräftig durch. Das war wirklich ein riesiger Schock gewesen. Aber, wovon hatte Jamie geredet? Ich hatte nichts dergleichen gemacht. Okay, ich gebe zu, dass ich gerne mal ein paar Scherze auf ihre Kosten machte, aber sowas war echt fies. Wahrscheinlich hatte sie das selbst gemacht, nur um mich an unsere Mutter zu verpfeifen, dass ich ärger bekam. Aber das wäre sehr dämlich gewesen, da unsere Mutter nun auf jeden Fall sauer auf sie war, weil sie etwas Verbotenes gemacht hatte. Vielleicht klärte sich das Ganze ja in ein paar Stunden auf. Greg und ich schwiegen uns die restlichen Minuten, bevor wir ins Bett gingen, an. Er hatte nur den Kopf gesenkt, den Zettel weggeschmissen und sich in seinem Schlafsack verkrochen. Ich hatte das komische Buch, welches sich nun auch wirklich als einen Fake herausgestellt hatte, in meiner Schreibtischschublade verstaut. Das Messer lag auf der Tischplatte, damit ich es nicht vergaß am nächsten Tag sauber zu machen. Immer noch klebte etwas Blut von Greg’s Zeigefinger daran. „Schlaf gut“, murmelte ich und löschte das Licht. Greg antwortete mir nicht mehr, sondern schien schon eingeschlafen zu sein. ~Rückblende~ Pey: Anna schwieg, als ich zu Ende gesprochen hatte. „Also, hat dieses komische Buch nicht funktioniert?“, hakte sie nach. „Doch, wie man sieht sogar sehr gut“, knirschte Pira verbittert. „Ach komm, so schlimm ist unser jetziges Leben nun auch wieder nicht verlaufen“, meinte Bana und stand auf. „Leute, machen wir hier einen Cut. Ich bin echt hundemüde und will nur noch schlafen“, meinte der Schwarzhaarige mit den roten Strähnen noch und gähnte herzhaft. „Ja, die Sonne ist schon aufgegangen und es wird langsam echt Zeit sich aufs Ohr zu hauen“, pflichtete ihm Piwi bei, welcher auch aufstand. „Leute, wollt ihr jetzt wirklich alle heimfahren? Ihr wollt jetzt noch raus gehen?“, fragte Baka angestrengt nach und legte sich mit dem Oberkörper auf das Sofa. „Ja. Was anderes bleibt uns ja nicht übrig.“ „Ihr könnt alle hier schlafen“, schlug ich vor. Ich sah mittlerweile auch ziemlich müde aus und hatte meinen Kopf auf einer Hand abgestützt. „Uh, eine Übernachtungsparty“, grinste Baka. „So in etwa“, fügte ich hinzu. „Meinetwegen“, grummelte Bana. „Und wo sollen wir schlafen?“, fragte Piwi nach. „Nicht im Wohnzimmer!“, rief Anna plötzlich aus. „Hä, warum das denn nicht?“, wollte Pira wissen. „Weil ihr länger schlaft als ich und ich mir ja irgendwie die Zeit vertreiben muss“, erklärte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Mir egal… hier ist es eh zu hell“, meinte Piwi und setzte sich wieder. „Na gut, dann schlafen wir in meinem Zimmer“, meinte ich und stand auf. „Etwa auf dem Boden?“, fragte Baka entsetzt. „Wir passen nicht alle in mein Bett“, grummelte ich. Also standen die Jungs auf und trotteten in den dunklen Raum. Einzig und allein Rel blieb auf dem Sofa sitzen. „Willst du nicht schlafen gehen?“, fragte ich und unterdrückte ein Gähnen. „Ich bleib noch ein Weilchen auf“, antwortete er nur und schaltete den Fernseher ein. Anna sah mich leicht ängstlich an. „Keine Angst, er hat gesagt er lässt dich in Ruhe“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Ja, sagen kann man viel…“, meinte sie noch, setzte sich dann aber doch wiederwillig mit auf das Sofa um fernzusehen. Sie schien noch ganz munter zu sein, deswegen lies ich sie in Ruhe. Rel beachtete mich keines Blickes, als ich den Raum verließ. Hoffentlich hielt er sein Versprechen und ließ Anna in Frieden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)