Verloren von Hidden-Girl ================================================================================ Kapitel 10: Das wahre Ich ------------------------- „Zum ersten Mal überhaupt kämpft der König persönlich und zum ersten Mal haben wir als Gegner jemanden von adligem Geblüt. Unterhaltung pur. Meine Damen und Herren heute ist ihr Glückstag“ verkündete der Redner, ehe er wieder zur Seite trat und Naruto den Beginn des Kampfes ankündigte. Sein Gegner scheute aber ihn anzugreifen. Er stand nur da auf zittrigen Beinen und verfluchte vermutlich sein eigenes Leben gerade. „Na komm. Ich hab dich vorhin gesehen. Du hast genauso um ein Opfer geschrien wie alle Anderen. Nun sei ein Mann und stell dich deinem König!“ forderte er nun, woraufhin sein Gegenüber allen Mut zusammen fasste und auf ihn zu rannte die Faust erhoben. Naruto selber stand nur da. Er machte sich auch nicht die Mühe in Kampfposition zu gehen, denn alleine wie lange sein Gegner brauchte um zu ihn zu gelangen schien ihm schon fast eine halbe Ewigkeit zu sein. Somit konnte er mühelos ausweichen, als der Schlag folgte und auch der darauf war kein Problem für ihn. An der Geschwindigkeit und schlechten Technik konnte er feststellen, dass dieser Mann nie zuvor einen echten Kampf bestritten hatte. Das hatten aber die meisten Adligen nicht. Sie kamen nur her um sich an dem Blut anderer zu ergötzen, mussten selber aber nie welches entbehren. Der nächste Schlag kam hinterher, woraufhin Naruto flink unter seinem Arm hinter ihm auswich und ihm einen gezielten Schlag auf die Wirbelsäule verpasste, sodass er sich krümmte und zu Boden fiel. Er war aber nicht gewillt da zu bleiben und stand so schnell es ihm möglich war wieder auf. Naruto belächelte ihn ein wenig provokant in der Hoffnung wenigstens durch Wut etwas aus ihm herauszuholen, dass den Kampf für ihn interessant machen würde, doch das tat es nicht, denn er versuchte nur erneut seinen König mit der Faust zu treffen, woraufhin Naruto schnell wie er war sein Genick packte. Ab diesen Moment hörte sein Gegner auf sich zu bewegen und das Horn ertönte. Er wusste er hatte den Kampf gewonnen, empfand aber zugleich ein wenig Trauer. Dieser Mann war bequemlich, verzogen und hatte in seinem gesamten Leben definitiv noch keinen Finger gerührt. Er fragte sich, ob er genauso gewesen wäre, wenn seine Kindheit anders verlaufen wäre und er nicht frühzeitig den Platz seines Vaters eingenommen hätte und damit die Verantwortung für ein gesamtes Reich bekommen hätte. So betrachtet und auf das Winseln seines Gegners geachtet, wollte er das gar nicht wissen. Er blickte zum Volk und der Redner trat hervor. „Der Gewinner ist unser König“ Das Volk jubelte, doch genießen konnte Naruto das nicht „Will jemand für diesen Mann kämpfen?“ fragte der Redner nun wie es sich gehörte, doch wie erwartet meldete sich keiner weshalb Naruto selber das Wort ergriff „Wollt ihr nun auch, dass ich ihn töte?“ den Blick auf den Adel gerichtet. Erst herrschte Stille und er dachte für einen Moment, dass sie bei höher gestellten Personen vielleicht menschlich handeln, doch er lag falsch, denn kurz darauf fingen die ersten an ihm den Tod zu wünschen. Der Blondschopf seufzte. Das Gesetz ist hart, brutal und in dieser Kultur eine Barbarei, aber es ist das Gesetz und auch ein König muss sich daran halten. Darum brach er seinem Gegner einfach kurz mit einem Knacken das Genick und der Jubel hallte durch die gesamte Arena. Von hinten schlich sich der Ansager ran und fragte seinen König „Eure Hoheit soll ich den nächsten Kampf nun ankündigen?“ während die Leiche des jungen Mann fortgeschleift wurde. „Nein. Das Fest ist vorbei. Das Volk hat genug gesehen“ „Aber eure Majestät. Es waren ja nicht mal die Huren zu eurer Belustigung da“ Zornig blickte der Blondschopf auf den bärtigen Mann runter „Ich brauche auch keine Huren. Ich brauche jetzt meine Ruhe. Darum ist das Fest zu Ende“ Daraufhin wurde seinem Befehl Folge geleistet und er suchte sich seinen Weg zu Hinata. Sie war wie befohlen oben und lehnte sich an eine der Wände. Er ging direkt auf sie zu und kommentierte dabei „Du siehst blass aus“ „Es geht schon“ „Ich bring dich erst mal zurück in unsere Festung dann gucken wir drüber in Ordnung?“ Sie nickte nur wieder stumm und alles nahm damit seinen Lauf. Die Bürger in der Arena gingen ihre Wege und sie wurden wieder von den Wachen zurück eskortiert und grade in solchen Momenten war er froh Leibwachen zu besitzen, denn auch den Weg zurück ins Schloss wurden sie von mehreren Bürgern befallen, die sie mit Fragen bombardierten. Vor allem ging es dabei um Hinata natürlich: Warum ist sie hier? Wo hat sie so kämpfen gelernt? Haben wir schon bald eine neue Königin? Keine dieser Fragen beantwortete er allerdings. Er hetzte nur die Wachen auf sie um sie ihm vom Leib zu halten, damit sie so schnell wie möglich ins Schloss kamen. Dort angekommen hatte Naruto den Hof Arzt in ihr Zimmer schicken lassen, damit er einen Blick auf Hinata wirft. „Soweit sieht alles in Ordnung aus“ teilte er ihnen mit. „Ich müsste sie nur bitten ihr Kleid auszuziehen, damit ich die bereits genähte Verletzung begutachten kann“ Und schon schoss die Röte in Hinatas Wangen zusammen mit ängstlichen Zügen, woraufhin er seufzte „Ich mach das selber. Sie können gehen“ Er richtete sich auf und fügte nur noch einen Satz zu, ehe er das Zimmer verließ „Achten sie aber bitte darauf, dass sie sich mindestens noch heute schont und erholt“ Er setzte sich zu seiner vermeidlichen Verlobten, sah aber, dass ihre Gesichtszüge sich nicht verändert hatten. „Muss das sein?“ fragte sie. „Ich spüre den Schmerz nicht mehr so stark wie vorher und kann ja auch wieder gehen“ „Ja schon aber er hat dich da getroffen. Die Verletzung könnte aufgerissen sein oder es könnte Dreck auf ihr sein. Es könnte alles Mögliche sein. Darum ja es muss sein“ Ihre Arme umschlangen ihren Körper, als wäre ihr kalt und es war ihr anzusehen, dass ihr der Gedanke sich auszuziehen nicht behagte. Einerseits konnte er das verstehen, weil sie sich ja nicht mehr daran erinnerte, dass er sie bereits nackt gesehen hatte aber andererseits war es auch verwunderlich, da die Hinata, die er gekannt hatte gar nicht die Finger von seiner Wäsche lassen konnte und kein Problem damit hatte mit ihren weiblichen Reizen zu spielen. Unfreiwillig musste er kurz lächeln, ließ es aber direkt wieder verstummen. „Weißt du es gibt Erinnerungen von denen ich mir wünschen würde, dass du dich an sie erinnern könntest. Zum Beispiel an unser erstes Mal. Wenn ich ehrlich bin habe ich es ziemlich lange aufgeschoben. Wir waren da schon ein wenig länger zusammen und du wolltest es unbedingt, aber ich war mir unsicher ob ich dir deine Unschuld wirklich rauben könnte, egal wie sehr ich dich wollte.“ Ihre Augen trafen sich wie zu vor und sie fragte zögerlich „Warum hast du es doch getan?“ „Einerseits weil du mich mit diesem Wunsch wahnsinnig gemacht hast und andererseits geschah es auf einer Mission. Ich hatte mich vorher immer zurück gehalten, weil wir eigentlich Feinde waren und keine Zukunft mit einander haben sollen, aber in jeder Nacht auf dieser Mission war es unklar ob wir den nächsten Tag überstehen würden oder sterben würden. Deshalb habe ich es doch getan.“ Er blickte sie weiterhin an und sie hörte ihm aufmerksam zu, ohne die Miene zu verziehen. „Ich bereue es nicht... Mein einziger Wunsch bestand darin, dass du es nie bereuen würdest und das ich der Einzige Mann sein würde, der dich ohne Klamotten sieht. Ich weiß 2. Ist selbstsüchtig aber…“ Sie lachte auf und unterbrach ihn damit „Das ist nicht selbstsüchtig. Das ist süß. Hast du deshalb den Arzt weg geschickt?“ „Eher weil du dich unwohl gefühlt hast und ich mir dachte dir wäre vielleicht wohler dabei zumute wenn jemand ein Auge auf dich wirft, der deinen Körper schon kennt. Also…“ Sie seufzte „In Ordnung aber nur kurz“ Langsam zog sie das Kleid über ihren Kopf und entblößte sich damit. Eine kalte Brise umfasste ihren Körper und sie musste es sich sichtbar verkneifen alles an sich verdecken zu wollen. Sie trug schlichte weiße Unterwäsche und er musste sich wirklich zusammen reißen, um nicht zu offensichtlich auf ihre Brüste zu starren. „Leg dich bitte hin“ bat er sie und sie fügte sich dem Kommentar „Bitte starr mich nicht so an“ Ein kurzes Lachen kam über ihn, dass er aber unterdrückte „Tut mir Leid. Du hattest aber schon immer einen schönen Körper“ und das war ungelogen. Sie hatte große Brüste, die überhaupt nicht schlaff waren. Einen straffen Po und sogar Ansätze von Bauchmuskeln. Er wusste, dass er teilweise daran Mitschuld war, denn es war sein Training, das ihr einen solchen Körper eingebracht hatte. Langsam löste er den Verband um ihre Verletzung herum und bemerkte, dass Blut an ihm klebte. Er legte es zur Seite und betrachtete ihre Wunde „Du hast Glück. Die Verletzung hat zwar Schaden abbekommen, aber sie muss nicht erneut genäht werden. Der Arzt hat allerdings recht. Du solltest dich heute hin legen und ausruhen.“ Er sah zu einer Schublade neben seinem Bett, öffnete diese und holte ein neues Verband raus, dass er ihr umlegte. „Wenn es zu fest ist musst du es mir sagen“ „Nein so ist es gut. Naruto…“ kam es zögerlich von ihr „Darf ich dich etwas fragen?“ „Kommt drauf an was“ antwortete er und bekam dabei kein gutes Gefühl Sie erhob sich wieder und zog sich ihr Kleid wieder über. „Als ich getroffen wurde in der Arena habe ich direkt zu dir gesehen und es wirkte so als hätte es dir mehr weh getan als mir…“ „Und deine Frage?“ „Warum?“ Seine blauen Augen betrachteten sie eindringlich als würde er praktisch in sie hinein blicken wollen, in ihr Inneres und das wollte er auch am liebsten. „Du bist so anders als sie...“ gab er von sich ohne die Augen von ihr abzuwenden. „Du bist menschlich, gütig, voller Skrupel und trotzdem mutig und waghalsig ohne Ende. Es ist als wären die schlechten Eigenschaften der Hinata, die ich kannte einfach mit deinem Gedächtnis verschwunden. Du bist intelligent und hast eine gewisse List an dir. Das konnte ich sehen in der Arena aber trotzdem hast du ihn verschont und gehen lassen. Das hätte sie nie getan“ „Ich bin aber nicht sie“ gab Hinata stur von sich. „Doch bist du. Du bist diese Person nur mit Anderen Lebenserfahrungen was wiederrum deine Persönlichkeit beeinflusst.“ Und in diesem Moment gewann er die Erkenntnis, die er sich schon lange erhofft hatte. Es war nicht Hinatas wahrer Charakter von Anfang an, den er erst zum Schluss sehen konnte, sondern es war etwas passiert, dass sie zu dem gemacht hatte, was sie war und herauszufinden welches Ereignis dafür verantwortlich war, war keine einfache Sache, denn in ihrem Leben war so vieles vorgefallen, dass dafür hätte verantwortlich sein können. Zeitgleich weckte dieser Gedanken an einen spezifischen Auslöser, der davon zollte, dass sie jemals etwas Gutes an sich hatte, auch die Vermutung, dass sie eventuell doch jemals wahre Gefühle für ihn hatte, doch ob ihm das lieber war? Als sie ihn niedergestochen hatte, hatte er sich mit dem Gedanken abgefunden, dass sie ihm die ganzen Jahre über nur etwas vor gemacht hatte, um ihn dann zu treffen wenn er am Schwächsten war. Auf dieser Grundlage konnte er seine Wut aufbauen, seine Persönlichkeit ändern und damit einen Weg finden mit allem umzugehen, doch jetzt gerade spürte er wie alles noch einmal aufgewühlt wurde und die Mauer die er um sich herum erschaffen hatte immer weiter zu Bruch ging seit dem Moment, an dem sie wieder in sein Leben trat. Dieses Mal aber als Anderer Mensch. War ihr Gedächtnisverlust etwas Positives? Bekam er somit das Mädchen zurück in das er sich verliebt hatte? Oder war es nur ein weiterer Test um zu sehen ob er noch mal den gleichen Fehler begehen würde, denn wer sagte denn, dass sie so bleiben würde. Er konnte nicht abstreiten, dass er Gefallen…nein mehr als das gegenüber diesem Mädchen empfand, doch was wäre wenn sie ihre Erinnerungen eines Tages komplett wieder bekommt und dann wieder in alte Muster verfällt. Würde sie überhaupt mit ihren Erinnerungen wieder so werden? Es war ein gefährliches Spiel, dass hier von statten ging. Niemand konnte den Ausgang kennen. Er konnte Glück haben und das Mädchen an seiner Seite wissen, dass er tatsächlich geliebt hatte oder aber erneut getäuscht und verraten werden. Darüber nachzudenken bereitete ihm Kopfschmerzen, denn es verdeutlichte ihm, dass er Hinata nie gekannt hatte. Besser gesagt er wusste nie wer Hinata wirklich war. „Das beantwortet nicht meine Frage“ riss sie ihn aus seinen Gedanken. „Wir haben viel durchgemacht“ und das war wieder ungelogen. Mehr als viele andere „und ich habe immer versucht dich vor allem zu beschützen. Es ist eine Art Trieb oder Reflex. Egal was es ist ich kann es nicht abstellen, doch in dieser Situation konnte ich nicht viel für dich tun“ Ihr Gesicht zeigte Verwunderung. Als hätte sie eine derartige Aussage nicht erwartet „Du leugnest es nicht“ gab sie entgeistert von sich „Was leugne ich nicht?“ „Das du etwas für mich empfindest?“ „Ich…“ doch ehe er etwas sagen konnte, platze Shikamaru aufgewühlt in das Zimmer und berichtete „Eure Hoheit verzeiht die Störung aber so eben ist Prinz Neji vor unseren Mauern eingetroffen und wünscht eine Audienz“ „Mein Cousin?“ gab Hinata mit zittriger Stimme von sich. „Ja. Du bleibst hier und ruhst dich aus, wie der Arzt es gesagt hat. Ich kümmere mich darum“ „Aber…“ wollte sie protestieren, wurde aber unterbrochen „Kein aber. Neji ist gefährlich und er hat nur das Recht mit mir zu reden. Einen Gespräch mit einem meiner Gäste muss ich erst zustimmen.“ Damit stand er auf und befahl „Shikamaru du bleibst hier und passt auf Hinata auf für den Fall, dass dies noch irgendein Überfall sein soll“ „Wie du wünscht“ „Ich gehe und beschere ihm das Vergnügen meiner Anwesenheit“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)