Verloren von Hidden-Girl ================================================================================ Kapitel 9: Macht und Kultur --------------------------- Der Redner, sowie vermutlich jeder andere in dieser Arena schaute sie mit Entsetzen an, doch ihre Aufmerksamkeit galt nur Naruto, der sie mit einer ähnlichen Miene betrachtete. Er hatte es nicht erwartet und was nun folgte würde er auch nicht erwarten. Sie nahm die Ohrringe, die er ihr geschenkt hatte ab und gab sie ihm wieder mit den Worten „Versuch nicht mich aufzuhalten“ Damit drehte sie sich um und wollte gehen, doch er packte sie plötzlich am Arm und hielt sie zurück. Sie erwartete eine Predigt darüber wie gefährlich es sei, dass sie vielleicht nicht so weit wäre, als sie sich umdrehte bekam aber einen Dolch aus seinem Gürtel in die Hand gedrückt. „Kämpf wenigstens mit einer anständigen Waffe, wenn du schon lebensmüde sein willst“ „Du…Du willst mich nicht aufhalten?“ „Das habe ich früher oft genug versucht, aber ich kenn dich. Verbiete ich dir was, findest du einen Weg es trotzdem zu tun. Mal abgesehen davon wirst du sicher eine gute Show hinlegen“ Sie sah ein Grinsen auf seinem Gesicht und musste unweigerlich ebenfalls grinsen. Trotzdem, dass sie gleich kämpfen musste. Er setzte mit diesem Grinsen Vertrauen in sie und das war es, was ihr noch mehr Mut gab, als sie ohnehin schon hatte. Sie wollte sich gerade in Bewegung setzten, als Kushina sich plötzlich zu Wort meldete „Naruto du kannst sie doch nicht ernsthaft…“ doch ehe sie den Satz vollendet hatte unterbrach ihr Sohn sie mit einem ernsten Blick „Jeder der will darf hier kämpfen. So sind die Regeln, die ich nicht gemacht habe. Also schweig besser Mutter!“ woraufhin sie tat wie befohlen. Hinata stieg daraufhin die Treppen hinter ihnen hinab und ging durch ein Tor an den Wachen vorbei hinter dem sich ihr der Kampfplatz der Arena eröffnete. Der Mann, der ihr Gegner sein sollte ließ von dem Jungen ab, woraufhin zwei Männer ihn ergriffen und zur Seite zerrten. Ihr Gegenüber nahm seinen Platz ein und sie stellte sich ebenfalls in Position, woraufhin der Ansager wie zuvor auch die Mitte betrat. „Was für eine Wendung. Ehemalige Herrscherin Hinata Hyuga persönlich tritt an“ Plötzlich wurde das Volk lauter. Sie schrien hauptsächlich abwertende Dinge wie „Tötet sie“ oder „Enthauptet sie“ Sie war also schon mal wirklich beliebt bei den Menschen, wie sie hören konnte. Lange lauschte sie den Kommentaren aber nicht, da Naruto diese unterband, in dem er lauthals verkündete „Ich wünsche, dass der Kampf beginnt!“ Sofort verschwand der bärtige Ansager und ihr Gegenüber rannte auf sie zu unbewaffnet nur mit erhobener Faust, während ihre Waffe auch noch in ihrem Waffengurt ruhte. Sie wich den Schlägen, die folgten aus und trat seitlich in seine Kniekehle mit der Hoffnung es würde sein Gleichgewicht schwächen, ihn wenn nicht sogar zu Boden bringen, doch er stand nach wie vor standfest auf den Beinen und kaum hatte sie den Misserfolg realisiert folgte schon der nächste Schlag, den sie knapp mit der Hand abfangen konnte. Keine Sekunde später kam eine weitere Faust, die sie mit ihrem Unterarm abblockte. Sie Beide verharrten in dieser Position, sodass ein Spiel der Kräfte entstand, denn ihr Gegenüber versuchte mittels Kraft ihre Blockade zu brechen, was es nur schwerer machte sie zu halten, gar unmöglich. In diesem Moment schoss ihr auch wieder der Satz: „Setze niemals auf Kraft“ in den Sinn, woraufhin sie blitzschnell die Blockade löste, zurücksprang und ihren Dolch hervorzog. Erneut rannte er auf sie zu, bereit sie zu schlagen, verfehlte aber, allerdings griff er stattdessen mit der anderen Hand ihre Haare und entlockte ihr dabei einen gequälten Laut. Unabsichtlich ließ sie auch die Waffe fallen, weshlab er seine Chance nutze und sie zu Boden riss. Sie konnte in seinen Augen sehen, dass dieses Mal der Schlag treffen sollte, doch er tat es nicht, dass sie sich noch rechtzeitig weg rollte und seine Faust stattdessen den Boden traf. Hecktisch suchte sie nach ihrer Waffe, musste aber feststellen, dass diese hinter ihrem Feind lag und ehe sie auch nur daran denken konnte dahin vorzudringen folgte schon der nächste Hieb. Seine Wut hatte zugenommen, vermutlich, weil sie bisher fast allem ausgewichen ist. Sie spürte während sie bemüht war allem so gut wie möglich auszuweichen, dass seine Schläge härter wurden und er ungeduldiger. Sie versuchte immer näher zu ihrer Waffe vorzudringen, doch ehe sie sich versah kassierte sie einen Schlag in die Magengrube. Genau dorthin, wo sich die Verletzung befand, die noch nicht verheilt war. Schmerzerfüllt sackte sie zusammen und biss sich dabei auf die Zähne. Ihre Augen suchten wie von selbst nach Naruto. Warum wusste sie nicht. Bei den Schmerzen, die sie verspürte wäre es aber einem Hilfeschrei gleich gekommen, doch sie sah nur, dass er den Kampf mit Spannung und einem deutlich von Leid geplagtem Gesicht mit verfolgte. Ihr Gegner hingegen beugte sich mit einem siegessicheren Grinsen zu ihr runter und spottete „Für ein verwöhntes Weib kämpfst du ziemlich gut, leider nicht gut genug“ Sie schaute ihm in die Augen und sah nur Hohn und Spott, der in ihr eine Wut weckte, die sie vorher noch nicht gespürt hatte. Diese Wut ließ sie zu einem eher ungewöhnlichen Mittel greifen, denn kaum einige Sekunden vergingen, schon nahm sie den staubigen Dreck vom Boden und warf ihn mitten in sein Gesicht. Die Ablenkung nutze sie um zu ihrer Waffe zu gelangen so gut es ihr möglich war, auch wenn es nur schleppend ging. Sie schaffte es trotzdem ihre Waffe auf Knien zu ergreifen, ehe sie ihn wieder im Nacken spürte. Schnell drehte sie sich um und streifte mit dem Messer so sein Gesicht, woraufhin er „Miststück!“ fluchte. Dies gab ihr die Zeit sich wieder aufzurichten, ehe er versuchte sie wieder mit der Faust zu treffen, sie aber unter seinem Arm auswich und die Gelegenheit nutze um ihn in die Hüfte zu schneiden, weswegen er endlich drohte zusammen zu sacken und sie ihm den Rest geben konnte. Sie trat hinter ihm und schnitt noch die Sehen an seinen Waden durch, sodass er endgültig zu Boden ging. Mühselig richtete sie sich auf und erhob ihre Waffe gegen den auf dem Boden liegenden Mann. Das Horn ertönte und sie wusste… Sie hatte gewonnen. Der Junge, den sie damit gerettet hatte wurde los gelassen und rannte so schnell es ihm seine Beine erlaubten aus der Arena, während der allzu bekannte Redner wieder den Platz betrat. „Wer hätte es gedacht. Die Siegerin ist Hinata Hyuga. Möchte jemand gegen sie für diesen Mann kämpfen?“ Wie zuvor meldete sich niemand und sie wusste gleich sollte ihr Stichwort kommen. Der Redner blickte zu seinem König, wartete auf sein Einverständnis, doch es kam nichts. Nicht einmal ein Nicken. Es sah so aus, als würde Naruto ihr überlassen, was als Nächstes geschieht. Ihr Gegner lag auf dem Boden, konnte nicht aufstehen und sie sollte ihn töten. Sie spürte wie alle Blicke auf ihr lagen und die Menschen in der Menge verächtliche und zugleich brutale Sachen schrien. In den Augen ihres Feindes konnte sie Angst sehen. Sie konnte nicht wissen wie oft er in dieser Arena gekämpft hatte oder wie oft er generell sein Leben riskiert hatte aber der Ausdruck in seinen Augen wirkte, als wenn dies seine erste Nahtoderfahrung sei. Also entweder war er ziemlich erfolgreich bisher gewesen hier oder es war sein erster Kampf. Jedenfalls spürte sie seine Angst durch den Blickkontakt schon fast. Sie blieb für einen kurzen Moment starr stehen. Jeder erwartete von ihr, dass sie ihn nun tötete, doch das wollte sie nicht. Sie wollte nicht die Art Mensch sein, die sich solchen Grausamkeiten beugt. Darum seufzte sie, ehe sie ihm mit dem Kopf zum Ausgang deutete „Geh solange du es noch kannst“ und zeitgleich verstummten alle um sie herum. Mühsam richtete er sich auf und tat wie ihm befohlen. Im Volk gewann währenddessen die Fassungslosigkeit die Oberhand. Abschätzige Kommentare folgten bis hin zur Forderung „Wir wollen ein Opfer“ Plötzlich spürte sie den Schmerz wieder an der Stelle, wo seine Faust ihren Bauch getroffen hatte und drückte reflexartig ihre Hand dagegen. Der Schmerz war stechend und sie hatte Mühe sich nicht anmerken zu lassen wie schmerzhaft es wirklich war. So sehr, dass sie nicht merkte wie Naruto auf sie zu kam in dieser Zeit und nun vor ihr stand. Er wirkte weder verärgert noch anderweitig erbost über das was sie getan hatte. Es schien so als wäre er eher verwundert. „Eure Majestät“ setzte der Redner an, doch er merkte schnell, dass er die Aufmerksamkeit seines Königs nicht gewann. Die galt nur ihr allein in diesem Moment. Er analysierte sie, denn auch wenn sie aufrecht vor ihm stand, sah sie doch ziemlich mit genommen aus. Vor allem fokussierten seine Augen die Hand die sie an ihren Bauch hielt. Genau genommen an ihre Verletzung. „Geht es einigermaßen?“ fragte er und sie nickte nur, ehe ihre Beine spontan ihren Dienst versagten und sie drohte den Boden näher kennen zu lernen. Seine Reflexe reagierten aber noch schnell genug um sie aufzufangen und zu sich zu ziehen. Seine Hand hielt ihre Taille fest umschlungen, während die Andere ihren Kopf an seine Brust drückte. Vielleicht war es nicht die Beste Idee vor seinem Volk eine derart romantische und zärtliche Geste zu zeigen, wenn sie vor ab nichts ahnen sollten von der vermeidlichen Verlobung, die er seiner Mutter aufgetischt hatte, aber das war ihm gerade egal, denn einen weniger romantisch wirkende Art sie festzuhalten, sodass sie nicht fiel, kannte er auch nicht. Wenige Sekunden später hob sie langsam den Kopf und schaute ihm direkt in seine Augen „Tut mir Leid“ sagte sie, doch er achtete nur auf ihren Blick, der von Schwäche zollte. Es schien so als sei sie nur halb anwesend. Der Ausdruck in ihren Augen regte ihn zum Nachdenken an. Er war derjenige, der Hinatas Körper am Besten kannte. Er wusste im Detail, wie sie unter den Klamotten aussah, welche Narben und Male sie hatte, aber auch wo körperlich ihre Schwächen lagen und wie viel sie aushalten konnte. Einst wäre ein derartiger Kampf bei ihrer eigentlichen Skrupellosigkeit für sie kein Problem gewesen, doch er musste wie immer bedenken, dass sie nur körperlich so stark wie früher war. Ihre Reflexe und ihre antrainierten Instinkte waren einwandfrei vorhanden. Das merkte er bei dem Training mit ihr und auch bei diesem Kampf, doch das Wissen, dass sie früher vorweisen konnte über menschliche Schwachpunkte, die sie stets mit ihrer List verband zeigte sich nur noch bedingt. List und Skrupellosigkeit waren die Folge von zu vielen Toden, die durch ihre Hand verursacht waren. Desto öfter ein Mensch tötet desto gewohnter wird es. Für viele bleibt es schlimm und das sollte auch keinem Menschen leicht fallen, aber bei ihr hatte er das Gefühl gehabt nachdem sie ihn verraten hatte, dass sie verloren war im Blutrausch. Seine Hand umfasste ihre Wange, doch jetzt gerade nach diesem Kampf sah er Menschlichkeit in ihr. Nicht nur menschliche Güte, die sie so eben bewiesen hatte, sondern auch menschliche Schwäche. Wahrscheinlich war der Grund für diese Schwäche Überforderung gekoppelt mit dem Tiefschlag. Die Gewohnheit stets einen Kampf um Leben und Tod führen zu müssen ist nicht mehr ein Teil von ihr und wenn er ehrlich mit sich selber war, was er nicht sein wollte, dann fing er an die Hinata, an dem ihm etwas lag, nein sogar eine bessere in ihr zu sehen. „EURE HOHEIT!“ brüllte der Ansager auf einmal und gewann so seine Aufmerksamkeit „Das Volk und die Adligen protestieren schon. Sie können alle Versammelten nicht einfach um ein Opfer bringen. Damit missachten sie die Kultur dieses Reiches.“ Er blickte quer über die Zuschauer der Arena. Sie brüllten und protestierten tatsächlich und trotzdem hatte er das in seinen Gedanken bei Hinata nicht gemerkt. Er wendete sich kurz zu ihr und fragte „Kannst du von alleine stehen?“ „Ja es sollte gehen“ Langsam löste er seinen Griff um ihre Taille und seine Hand von ihrem Gesicht und sie stand tatsächlich. Sie schien ein wenig nicht bei sich und wackelig auf den Beinen zu sein, aber sie stand. Er wendete sich mit den Kopf zu einer der postierten Wachen um den Kampfplatz herum und befahl „Du da sorg dafür, dass sie ohne Probleme oben an kommt“ Direkt danach legte er seine Hände auf ihre Beiden Schultern ohne Druck auszuüben und erläuterte „Ich werde gleich nach kommen und mir deine Verletzung ansehen. Erst muss ich das Volk beschwichtigen“ Erneut nickte sie nur und folgte der Wache, sodass er sich seinem Volk zu wenden konnten. „Ihr wollt ein Opfer?“ brüllte er in die Menge, woraufhin ein klares einheitliches „Ja“ zurückkam. „Fein ich kämpfe gegen einen der Adligen. Meine Herren wer will freiwillig?“ Die Adligen hatten einen eigenen erhöhten Sitz im Publikum. Es waren acht Männer zusammen mit ihrem Weibern und Mündeln, die darunter waren, längst nicht alle aber genug zur Auswahl „Will niemand freiwillig? Meine Herren sie haben genauso um ein Opfer wie alle Anderen gebrüllt. Hat sie jetzt etwa der Mut verlassen?“ Er wusste, was er gerade tat war eine Empörung und Bloßstellung des Adels. Sicher hatte die Aktion auch ihre Konsequenzen, doch das war ihm egal. Jeder durfte hier kämpfen und auf seinen Befehl musste jeder in den Kampf springen. Er zeigte auf ein ihm relativ unbekanntes Gesicht unter den Adligen „Du. Du kämpfst gegen mich“ Er hatte auf einen jüngeren Mann gezeigt, der vor Angst nur so schäumte und nun nach unten gezerrt wurde. Das Volk jubelte und er wusste bei Gott nicht ob das was er tat das Richtige war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)