Vocaloid Story von ruikamo ================================================================================ Kapitel 18: Familienstreit -------------------------- Ich sitze alleine in meinem Zimmer, während alle anderen dabei helfen das Musikzimmer einzurichten. Immer wieder wende ich den Zettel mit der Nummer in meinen Händen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich sie einfach mal ins Telefon eingeben soll... "Miku! Was machst du denn hier so allein?! Sag mir nicht, du willst dich schon wieder einschließen!", ruft Gumi, deren Kopf hinter der Zimmertür auftaucht. Mit dem Fuß kickt sie diese auf und stellt den Umzugskarton, den sie trägt ab. "Nein nein!", versichere ich ihr lachend :"Ich traue mich grad nur nicht bei jemandem anzurufen" Sie guckt mich verständnislos an und reißt mir den Zettel aus der Hand. Mit den Worten: "Das ist doch albern!" ,zückt sie ihr Handy und wählt die Nummer. Als ich bemerke, was sie vorhat, versuche ich verzweifelt sie abzuhalten, aber es ist zu spät. An der anderen Leitung tutet es zuerst, aber dann nimmt tatsächlich jemand ab! Gumi stellt auf Lautsprecher und ruft dann:" Hallo, hier ist Gumi! mit wem spreche ich?" Stille tritt ein. Wahrscheinlich ist die Person an der anderen Leitung irritiert, weil sie jemand anruft, nur um sich zu erkunden, wem die Nummer gehört. Schließlich antwortet sie doch :" Ähm, mein Name ist Yuki Wasashiro.... wieso rufen sie an?" "Hm... ich weiß gar nicht.... Miku?" antwortet Gumi gerade heraus. " Entschuldigen sie die Störung? Kennen sie eine Momoka?" Ich höre eine Unruhe aus der Stimme heraus, als sie antwortet:" Ja, ist irgendwas mit ihr passiert?" "Nein, mir wurde nur diese Nummer gegeben und..." während ich die Frau am Telefon beruhige, wedel ich mit der Hand, um Gumi zu bedeuten raus zu gehen. Die Frau stellt sich als Momoka's Mutter vor, weshalb ich ihr alles erzähle, was passiert ist. Dass, ihr Vater sie offensichtlich unter Druck setzt und sie irgendwie einsam und traurig wirkte, bevor wir so abrupt gehen mussten, nur weil er nach Hause kam. "Verstehe, du machst dir also auch Sorgen... Du bist eine wirklich gute Freundin Miku" Ich höre kurz auf zu atmen und hoffe insgeheim, dass Momoka mich vielleicht auch als Freundin ansieht. "Auf jeden Fall erklärt das ihr so distanziertes Verhalten in letzter Zeit. Ich dachte schon, sie wäre sauer, weil ihr Vater und ich uns getrennt haben, aber bestimmt hat er ihr irgendetwas eingeredet...." Sie schweigt kurz, fährt dann aber fort: "Ich wollte nicht, dass sie so früh schon mit der Schauspielerei anfängt... weißt du, Miku, als ich in ihrem Alter war habe ich auch ein paar Rollen gespielt, bin aber letztendlich nicht mit dem Stress und Druck klargekommen.... Ich würde gerne mit ihr darüber reden... aber sie wird mich wahrscheinlich kaum anhören, wenn sie Angst hat, dass ihr Vater enttäuscht von ihr sein wird... Könntest du nicht mitkommen? Wenn eine Freundin dabei ist, ist sie bestimmt aufgeschlossener" , bevor ich ihr erklären kann, dass Momoka wahrscheinlich eher nicht darüber erfreut sein wird mich schon wieder zusehen, legt sie schon auf. Wir sollen uns in ein paar Tagen wieder bei der Villa treffen.  Ich erkenne Momokas Mutter sofort. sie haben die selben leuchtend-grünen Augen und das pechschwarze Haar. Im Gegensatz zu Momoka trägt ihr Mutter es jedoch ziemlich kurz. Noch ein Gegensatz ist die Art wie mich Yuki begrüßt. Ihr Lächeln ist ziemlich freundlich, wenn auch etwas zurückhaltend. Ich habe mir die ganze Zeit so viele Gedanken darübe gemacht, wie Momoka und ihr Vater auf uns reagieren werden, dass Gumi  und Teto mich schließlich aus meinem Zimmer herrausschleifen mussten, um mich zu dieser Verabredung zu bewegen. Phoebe macht uns auf und nickt Yuki kurz zu. Dann ruft sie Momoka. Als diese uns von den Stufen ihrer Mamortreppe erblickt wird sie kurz kreidebleich. "Mama?" "Ich habe ein ernstes Wörtchen mit deinem Vater zureden!", ohne ein weiteres Wort maschiert Yuki hinter Phoebe her in das Wohnzimmer. Momoka und ich bleiben zurück. Sie schaut mich etwas irritiert und zugleich wütend an, sagt aber nichts. Nach einer unbehaglichen Weile, in der wir ihren Eltern beim Diskutieren zuhören, beginnt sie doch zu reden:" Was soll das?", sie klingt nicht so vorwurfsvoll, wie ich gedacht hätte, sondern eher erschöpft. Ich antworte mit einer Gegenfrage:" Bist du denn wirklich glücklich mit deiner Situation?" Sie sieht mich nur schweigend an. "Ich... ", bevor sie zu ende reden kann, werden die Stimmen lauter. Ich höre nun ganz klar, was der Firmenchef sagt: "Ich will doch nur für ihre Zukunft sorgen! Immerhin muss sie später den Ruf unserer Familie und der Firma tragen!" "Sie ist doch noch ein Kind! Setz sie doch nicht so unter Druck! " "Sie hat Freude daran, frag sie selbst!" Kurz darauf kommen beide wütend und mit polternden Schritten zu uns in die Eingangshalle. Der Chef übersieht mich zum Glück erstmal und schreit Momoka fast an, sie solle ihrer Mutter erklären, dass sie freiwillig schauspielern wolle. Es schleicht sich ein wildes Funkeln in Momokas Augen. Auch sie hat eine sehr laute und schrille Stimme.... Wie bin ich bloß in dieses Familiendrama herein geraten? "Ich habe keine Lust mehr dir alles recht zu machen! Weißt du was? Der einzige Grund, warum ich in diesem blöden Film mitgespielt habe, ist, dass ich von dir ein einfaches 'gut gemacht' hörn wollte, nach der ganzen Arbeit!" Es ist kurz still, bevor sie etwas ruhiger weiterredet: "Aber dir geht es nur darum, wie berühmt ich werde....", dann schaut sie Yuki an:" Mama, es tut mir leid, dass ich nicht mehr mit dir geredet habe, ich dachte, du seist sauer, wenn ich weiter schauspielere...." Tränen steigen ihr in die Augen. Ihr Vater schaut sie vorwurfsvoll an, während Yuki sie sanft in den Arm nimmt und versichert, dass alles ok sei. Dann gehen wir drei einfach aus der Villa raus. Momoka schluchzt immer noch ein bisschen. Sie tut mir wirklich leid, es muss hart sein zwischen seinen Eltern und dessen Anforderungen zu stehen. Aber ich bin irgendwie stolz darauf, dass sie sich gegen ihren Vater wehren konnte. Bevor sich unsere Wege trennen lächelt Yuki mich noch einmal an. Ich sehe den beiden hinterher und hoffe, dass alles gut wird. Ungefähr eine Woche später erhalte ich - ganz altmodisch - eine Postkarte. Offenbar machen ihre Mutter und Momoka erstmal Urlaub, um sich etwas zu erholen und wieder Nähe zu einander aufzubauen. Sie schreiben auch, dass Momoka endlich wieder zur Schule gehen wird, da sie bis jetzt immer Privatunterricht hatte. Ihren Vater wird sie nur noch an Wochenenden besuchen und probieren alles zu klären. Es freut mich unheimlich, dass die Probleme wohl anfangen sich aufzulösen. Nun kann ich mich auch wieder voll und ganz konzentrieren und zwar auf's singen und Songwriting und.... "Miku, hörst du überhaupt zu?" "E-Entschuldige, natürlich!" Amalia ist heute vorbei gekommen, um uns Infos zu einem Fotoshooting zu geben. Es ist schön sie mal wieder zusehen, aber langsam wird das ganze Gerede langweilig. "...Und aus diesen Gründen haben wir uns entschlossen das Fotoshooting passend zum baldigen Valentinstag zu gestalten. Die Fotos werden in dem momentan beliebtesten Magazin veröffentlicht." "Machen wir das Shooting alle zusammen? oder...", fragt Rin neugierig. "Nein, wir werden nur ein Pärchen fotografieren, es wurde nämlich von den Fans abgestimmt, über welches sie am Tag der Liebe am liebsten einen Artikel wollen. Die Gewinner waren Miku und...." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)