Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 80: group discussion ---------------------------- “Vielleicht sollten wir nochmal mit ihr reden.” Davis sah zu Kari hinüber, die bei ein paar Freunden stand. Bereits seit letzter Woche hatte sie keine Zeit mehr mit ihnen verbracht und war ihnen akribisch aus dem Weg gegangen. “Eigentlich schon”, murmelte Takeru und sah ebenfalls zu der Braunhaarigen. Egal was er bisher alles probiert hatte, er kam ihr einfach nicht nahe. Sie wollte nicht mit ihm reden… und irgendwie hatte sie es geschafft, eine persönliche Leibwächterin zu organisieren. Zumindest ließ Hiromi nicht zu, dass er in Karis Nähe kam. Wie auch immer sie das geschafft hatte. “Also was meinst du? Sollen wir zu ihr?”, fragte Davis und sah Takeru an. Dieser zuckte unsicher mit seinen Schultern. Was sollte er sagen? Er wollte mit ihr reden, unbedingt. Wollte, dass sie ihm erklärte, was sie hatte? Wollte, dass sie ihm erklärte, was Matt ihm erzählt hatte. Er vermisste sie, jeden einzelnen Tag. Es war furchtbar ohne sie. Liebeskummer hatte Matt trocken gemeint, als er ihm geschrieben und gefragt hatte, warum alles so beschissen war. Takeru hatte das Wort angesehen und alles hatte sich in ihm zusammen gezogen. Liebeskummer … vermutlich beschrieb es das ganz gut. Er konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, war unkonzentriert, traf keinen Korb mehr beim Basketball spielen … seine Gedanken drehten sich nur noch um Kari … und warum sie ihn so ablehnte… “Ach, ich gehe jetzt einfach zu ihr!”, beschloss Davis und lief einfach los. “Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist …”, gab Cody neben Takeru zu verstehen. Der Blonde warf dem Jüngeren einen kurzen Blick zu und nickte, ehe er wieder zu Kari sah. Sein Blick wanderte leicht zur Seite und er erstarrte einen Moment. Was war denn jetzt los? Von ihnen aus marschierte Davis auf das Mädchen zu, links vom Eingang war Yolei aufgetaucht und hielt ebenfalls auf Kari zu, an ihrer Hand zog sie einfach Ken mit sich. Und rechts … Takerus Blick wanderte in diese Richtung, von wo Mimi auf Kari zu hielt. “Das geht schief …”, murmelte er leise. Sein Blick huschte schneller von einem zum anderen. Das konnte wirklich nur schief gehen. Er kannte Kari … sehr gut. Und er wusste, dass sie sich bei so einem Aufgebot in die Ecke gedrängt fühlen würde. Sie würde vermutlich Panik bekommen. Das durfte so nicht passieren, auf keinen Fall. Wie sollten sie alle Kari wieder als Freundin zurück gewinnen, wenn man jetzt so auf sie einstürmte? Und vorallem … wie sollte er sie für sich gewinnen? Als … als seine Freundin? Nicht als beste Freundin, das würde ihm nie wieder ausreichen, das war ihm inzwischen klar. “Das kann ich nicht zulassen!”, gab er von sich und folgte kurzerhand Davis. Cody sah ihm mit hochgezogenen Augenbrauen hinterher ehe er aufseufzte. Er warf einen Blick in Richtung des Geschehens und entschied dann, ebenfalls in diese Richtung zu gehen. Es würde ja reichen, wenn er zumindest in der Nähe wäre. “Hey”, hörte er nach ein paar Metern eine Stimme und drehte sich herum. “Hallo Izzy”, begrüßte er den Älteren. “Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist”, gab dieser von sich und sah zu dem Mädchen, das immer noch nichts mitbekommen hatte. “Das denke ich auch nicht. Sie sollten ihr Zeit lassen, dann wird es schon wieder in Ordnung kommen”, erwiderte Cody und sie sahen sich zustimmend an. Als plötzlich eine laute Stimme erklang, drehten beide sich überrascht um. Davis, Yolei mit Ken und Mimi hatten Kari erreicht und diese sah mit blitzenden Augen zwischen ihren Freunden herum. “Gehen wir lieber dazu”, erklärte Izzy, packte seinen Laptop fester und schloss auf. Cody folgte ihm sofort. Kari war bei Ayumi und deren Freundinnen gewesen, die sich angeregt miteinander unterhalten hatten. Sie selbst hatte an dem Gespräch nicht teilgenommen, das tat sie schon länger nicht mehr. Dann hatte sie sich entschieden, ein paar Schritte weiter zu gehen. Sie wollte gerade einfach alleine sein. Die einzigen Anwesenheiten, die sie zur Zeit in ihrer Nähe duldete, waren Gato und Mietzi. “Hey Kari”, ertönte eine bekannte Stimme hinter ihr und sofort versteifte das Mädchen sich. Sie drehte langsam ihren Kopf über ihre Schulter und sofort weiteten sich ihre Augen. Yolei lächelte sie an. “Ich wollte fragen, ob du nicht bald wieder zu uns kommen möchtest. Wir vermissen dich schon. Und Mimi und ich brauchen unbedingt mehr weibliche Unterstützung gegen die geballte Männlichkeit unserer Gruppe. Außer Davis halt”, fügte sie mit einem kurzen Seitenblick zu dem Fußballer hinzu, der gerade neben ihr auftauchte. “Was willst du damit sagen, Brillenschlange?”, fragte dieser zischend. “Das solltest du doch selbst …” “Hört einfach auf mit streiten! Gerade gibt es wichtiges!”, mischte sich Ken genervt ein. Sein Blick richtete sich auf Kari, die sich nun herum gedreht hatte und erschrocken zwischen ihnen allen hin und her sah. Yolei und Davis sahen sich schuldbewusst an, ehe sie ihren Blick ebenfalls auf Kari richtete. Die sah immer noch erschrocken hin und her. “Hika …”, gab Takeru von sich, der gerade ebenfalls bei ihnen auftauchte. Kari wurde bleich, als sie ihn sah. Sie machte einen Schritt nach hinten. Dabei streifte ihr Blick auch Mimi, die ein paar Schritte weiter stehen geblieben war und sie ansah. Dann erkannte Kari auch noch Izzy und Cody, die ebenfalls ein paar Meter weiter stehen geblieben waren. Sie spürte Panik in sich aufkommen. Was wollten die alle von ihr? Sie nun öffentlich bloßstellen? “Lasst … lasst mich in Ruhe”, brachte sie mit krächzender Stimme hervor. “Hika …”, gab Takeru erneut von sich , trat einen Schritt nach vorne und schob sich zwischen Davis und Yolei durch. Karis Augen weiteten sich noch mehr. Sie wurden glasig und Tränen schienen empor zu steigen. Dann schien sich irgendetwas vor ihren Blick zu schieben. Sie sah zur Seite und ballte ihre Hände. “Lasst mich in Ruhe”, gab sie tonlos von sich. “Komm schon Kari, rede mit uns. Dafür sind Freunde doch da!”, rief Yolei und wollte einen weiteren Schritt auf ihre Freundin zu machen. Diese hob plötzlich ihre Kopf und sah wütend auf. “Hört doch endlich auf, mich ständig anzulügen! Ich weiß es! Ich weiß alles! Ihr müsst mir nichts weiter vorspielen! Ihr seid alles, aber keine Freunde. Zumindest keine von mir. Vielleicht von dem da”, sie deutete auf Takeru, “aber nicht von mir! Ich will mit euch nichts mehr zu tun haben!” Sie funkelte alle noch einmal wütend an, ehe sie sich umdrehte und dann schnell davon lief. “Kari, warte doch …”, rief Yolei und wollte dem Mädchen hinterher. Ken hielt seine Freundin jedoch auf. “Lass es Yolei”, gab er von sich. Die Brillenträgerin sah ihn entsetzt an. “Aber warum denn? Es geht ihr nicht gut. Und sie braucht ihre Freunde!” “Gerade verscheuchst du sie nur noch mehr. Ich denke”, Ken sah Kari ebenfalls hinterher, “dass sie gerade Zeit braucht.” Takeru ballte seine Hände und biss sich auf die Innenseite seiner Wange. “Es … es ist meine Schuld”, brachte er kläglich hervor. “Was heißt deine Schuld?” Fragend richteten alle ihre Blicke auf den Blonden. Der zog seine Schultern an. Davis schüttelte seinen Kopf. “Du musste es nicht sagen”, gab er leise von sich. “Was meinst du damit?”, fragte Yolei Davis und sah dann wieder zu Takeru. “Was meint er damit T.K.?”, richtete sie die Frage dann an diesen. Takeru sah zur Seite. Konnte er es einfach ausplaudern? Konnte er sein und Karis Geheimnis verraten? Wobei es ja schon kein Geheimnis mehr war. Zu viele Leute wussten davon. War es dann schlimm, wenn es noch mehr wussten? Er hob seinen Kopf wieder und als sein Blick wieder auf Davis traf, schüttelte der Fußballer erneut seinen Kopf. Takeru erstarrte erstaunt. Ausgerechnet Davis? Der Davis, der eine große Klappe hatte und ein Geheimnis normalerweise nicht für sich behalten konnte? Er biss sich auf die Unterlippe. “Kari und ich … wir … wir haben uns gestritten …”, brachte er dann leise hervor, wobei gestritten in seinen Augen noch viel zu sanft klang. “Gestritten? Worüber denn?”, fragte Yolei erneut nach. Takeru sah sie nur nach, konnte jedoch nicht antworten. “Jetzt sag schon”, forderte die Brillenträgerin ihn auf. Noch bevor Takeru etwas entgegnen konnte, griff Ken wieder nach dem Arm seiner Freundin. “Lass ihn Yolei. Das geht nur die beiden etwas an.” “Aber …”, Yolei sah Ken mit großen Augen an. Als dieser jedoch nur seinen Kopf schüttelte, seufzte sie auf. Sie sah Takeru mit wütend zusammen gekniffenen Augen an. “Bring das gefälligst in Ordnung!”, zischte sie und deutete in die Richtung, in die Kari vorher gerannt war. “Ich will meine Freundin zurück!” Dann drehte sie sich herum, griff nach Kens Arm und zog ihn einfach mit sich. Alle sahen dem Paar erstaunt nach. Davis sah noch kurz zu Takeru. “Sie hat recht T.K., auch wenn ich mich dafür hasse, ihr zuzustimmen.” Gleich nachdem er ausgesprochen hatte, lief Davis dem sich entfernenten Paar hinterher. “Das sehe ich ebenso”, nickte auch Cody seinem Freund zu. “Das stimmt”, mischte auch Izzy sich ein. Die beiden sahen den Blonden nachdrücklich an, ehe auch sie verschwanden. Takeru konnte ihnen nur mit großen Augen hinterher sehen. “Du hast sie wirklich verletzt”, erklang eine sanfte Stimme hinter ihm. Erstaunt drehte Takeru sich herum. “Mimi”, gab er von sich. Sie war die Letzte, die noch bei ihm war. Mimi lächelte ihn traurig an. “Es geht ihr wirklich schlecht.” “Konntest … konntest du mit ihr reden?”, fragte Takeru aufgeregt. Wenn zumindest Mimi zu Kari durchdringen konnte, dann wäre das schonmal ein Anfang. Die schüttelte jedoch ihren Kopf. “Nein, leider nicht … aber ich habe mit … ich weiß, was passiert ist.” “Du … du weißt es?” Etwas in Takeru zog sich zusammen. Mimi nickte. “Ja. Du solltest es ihr sagen.” “Was meinst du?” Der Blonde verstand nicht, was sie ihm sagen wollte. “Das mit der Wette.” Takeru schüttelte seinen Kopf. “Es gab keine Wette!”, erwiderte er scharf. Mimi zuckte mit ihren Schultern. “Ich weiß es. Aber Kari weiß es nicht. Und Tai auch nicht …” Takeru sah bei dem letzten Namen zu ihr und sah so aus, als wollte er etwas fragen, verstummte aber wieder und sah erneut in die Richtung, in die Kari geflohen war. “Ich habe es erst von Matt erfahren … dass sie denkt, dass es eine Wette war. Aber Mimi, es war keine Wette! Wirklich nicht! Ich würde ihr so etwas niemals antun!”, beschwor er die Cheerleaderin schon fast und sah sie wieder mit großen Augen an. Mimi nickte lächelnd. “Ich weiß es Takeru. Und ich bin mir sicher, dass Kari es in ihrem Inneren auch weiß.” “Sie sieht aber nicht so aus, als würde sie es wissen. Sonst würde sie doch nicht wegrennen. Vor allen, nicht nur vor mir.” “Ich denke … ich vermute, dass sie uns alle beschuldigt, dass wir von eurer Wette wussten und dich unterstützt haben. Dass sie denkt, dass wir ihr alle Freundschaft nur vorgespielt haben, sodass du … sie reinlegen kannst”, gab Mimi ihre Meinung kund. Takeru runzelte seine Stirn. “Sie sollte uns doch besser kennen. Sie sollte doch mich kennen und wissen, dass ich so etwas nicht mache ...” Die Cheerleaderin zuckte mit ihren Schultern. “Das ist uns allen klar. Nur ihr in diesem Moment nicht. Vermutlich stürzt sie sich gerade auf die Wut uns gegenüber, sodass sie nicht über dich nachdenken muss.” Takeru sah sie nur verwirrt an. Mimi lächelte leicht um ihn etwas zu beruhigen. “Du solltest es ihr sagen. Ihr sagen, dass es keine Wette war.” “Aber … wie … wie soll ich es ihr sagen? Sie lässt nicht zu, dass ich mit ihr rede”, fragte Takeru verzweifelt. “Dann musst du dafür sorgen, dass sie mit dir redet”, erwiderte Mimi. “Und wie soll ich das machen? Sie rennt immer nur weg. Und ich will sie nicht dazu zwingen … Es geht ihr doch sowieso nicht gut, da würde ich es eher noch schlimmer machen.” Mimi sah ihn nachdenklich an. “Du musst halt mit ihr reden, wenn sie alleine ist … vielleicht zu Hause.” Takeru schüttelte seinen Kopf. “Sie würde mich nicht reinlassen. Und wenn Tai zu Hause ist, dann bringt er mich vermutlich um.” Mimi legte ihre Hand an ihr Kinn und musterte den Jüngeren nachdenklich. Gedanken fuhren in ihrem Kopf Achterbahn. Ein Gedankenfetzen drängte sich immer wieder nach vorne, egal wie oft sie ihn zu verdrängen versuchte. Leise seufzte sie schließlich auf. “Ich habe da eine Idee … Und ich will ehrlich zu dir sein. Mir gefällt sie überhaupt nicht! Und dir vermutlich noch weniger.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)