Live our lives von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 14: friends ------------------- “Und jetzt lerne ich also endlich den berühmten Joe kennen?” gab Tai von sich und stützte sich mit einem Unterarm auf Matts Schulter ab. Der hob nur seine Augenbrauen während Izzy verwirrt zwischen den Beiden hin und her sah. “Also berühmt würde ich ihn nicht gerade nennen.” erwiderte er. Matt richtete seinen Blick auf den Jüngeren. “Tai meint nur, dass wir oft von ihm reden, er ihn aber noch nie gesehen hat.” “Ach so.” Verständlich nickte der Rothaarige. Auch Tai nickte. “Ich habe ihn noch nie in natura gesehen. Und ich bin wirklich gespannt auf ihn.” “Wenn du da mal nicht enttäuscht wirst…” murmelte Matt, woraufhin Tai seinen Arm von seiner Schulter nahm und sie dem Blonden stattdessen zwischen die Rippen stieß. “Sei nicht so fies. Er ist sicherlich netter als du. Jeder ist netter als du.” Matt hob seine Augenbrauen und sah den Fußballer an. “Ach so. Und warum muss ich dann mit dir befreundet sein?” Tai zuckte mit seinen Schultern. “Weil du mich brauchst.” “Klar brauche ich dich. Ich brauche aber auch dringend ein Schwert um Harakiri begehen zu können.” Izzy beobachtete die beiden jungen Männer, die sich gegenseitig foppten. Er schüttelte schmunzelnd seinen Kopf. Die Beiden waren eine Sache für sich. Man musste aber auch sagen, dass sie sich gesucht und gefunden hatten. Er sah sich um und sah in einiger Entfernung einen blauhaarigen Brillenträger, der sich umsah. “Da ist er ja. Hey Joe!” rief er und winkte. Der Ältere entdeckte ihn, hob seine Hand und kam dann auf sie zu. “Hallo. Entschuldigt bitte die Verspätung. Ich musste noch Bücher in der Bibliothek abgegeben und das hat länger gedauert als ich gedacht habe.” gab er keuchend von sich. “Mach dir keinen Kopf. Was Verspätungen angeht haben wir mit Tai einen neuen Meister in unserer Gruppe.” erklärte Matt und deutete mit einer leichten Kopfbewegung zu dem Fußballer. “Was soll das denn heißen?” rief dieser auf. “Dass du noch nie pünktlich warst!” erwiderte Matt trocken. Noch bevor Tai etwas erwidern konnte, ging Izzy dazwischen. “Also Joe, das ist Taichi. Er ist der neue Klassenkamerad von Sora und Matt.” “Tai.” ergänzte der Fußballer und hob Joe eine Hand entgegen. Dieser ergriff die Hand und schüttelte sie. “Ich bin Joe. Ich habe doch schon einiges von dir gehört.” Tai nickte anerkennend. “Sicherlich nur gutes.” “Mehr oder weniger…” murmelte Joe. “Wie? Ishida, hast du etwa…” Tai sah den Blonden mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. Der ging sofort auf Abwehrstellung und hob seine Hände mit den Handflächen zu dem Fußballer. “Ich habe überhaupt nichts.” “Das stimmt. Matt hat nichts von dir erzählt. Das war…” Noch bevor der Medizinstudent ausreden konnte, erklang hinter ihnen ein genervter Aufschrei. “Was macht der denn hier?” Sofort versteifte der Fußballer sich und verdrehte dann genervt seine Augen bevor er sich umdrehte. Er funkelte Mimi an. “Die Frage ist vielmehr, was eigentlich du hier möchtest. Ich wollte einen schönen Abend mit meinen Freunden verbringen. Also bist du hier wohl falsch!” Die Cheerleaderin hatte ihre Hände in ihre Hüften gestemmt und sah ihn wütend an. “Das hier sind meine Freunde! Und ich verbringe den Abend mit ihnen! Also verschwinde gefälligst!” “Mimi, bitte…” Sora, die neben ihrer besten Freundin stand, legte dieser einen Arm auf die Schulter. “Ihr gehört beide zu unseren Freunden.” Sofort sah Mimi die Rothaarige an. “Ich habe mich dazu bereit erklärt, meine Pausen mit ihm zu verbringen, aber nicht, dass ich auch meine Freizeit mit ihm verbringe.” “Gut, da scheinen wir uns ja einig zu sein. Du kannst dann gerne wieder verschwinden.” gab Tai von sich und deutete in die Richtung, in der ein Ausgang des Parkes lag. “Hier verschwindet niemand!” Sora ging dazwischen und sah beide nachdrücklich an. “Reißt euch gefälligst zusammen!” Dann richtete sie ihren Blick auf Joe. “Schön dich zu sehen.” gab sie von sich und umarmte den Ältesten. “Ich freue mich wirklich dass du dich endlich mal von deinen Büchern wegreißen konntest.” Sofort zog der Brillenträger seinen Kopf schuldbewusst zwischen seine Schultern. “Entschuldige bitte Sora. In letzter Zeit habe ich nur noch gelernt und hatte gar keine Zeit für euch.” Die Rothaarige lächelte ihn an und schüttelte ihren Kopf. “Ach quatsch. Ich freue mich einfach, dass du heute dabei bist.” Joe nickte. Trotzdem hatte er ein schlechtes Gewissen. Sein Studium kostete ihn wirklich viel Zeit. Und das kostete ihn auch die Zeit mit seinen Freunden. Er musste viel lernen. Medizin studierte sich nicht von alleine… und er kannte die Anderen ja schon eine ganze Weile, sie würden ihm nicht wirklich böse sein. Matt würde ihn höchstens aufziehen, Sora würde es aber, wie gerade, mit einem Lächeln nehmen und ihn überzeugen, dass er ab und an zumindest die Bücher gegen Menschen austauschte. Izzy verstand ihn, vergrub er sich auch oft genug in irgendwelche Dinge, hauptsächlich in seinen Laptop. Und Mimi… ja, die würde versuchen ihn raus in die reale Welt zu ziehen und ihn unter Menschen bringen. Und der Neue… Joes Blick wanderte zu Tai und gleich darauf zog er seine Augenbrauen zusammen. “Sag mal Sora,” wendete er sich an die Rothaarige, die ihn fragend ansah. “Sind die immer so?” Der Student deutete auf Mimi und Tai. “Musst du mir sogar meine Freizeit versauen?” zischte Mimi den Fußballer an, der sie mit verschränkten Armen ansah. “Ich versaue dir deine Freizeit? Was meinst du denn, was du mit meiner machst?” “Das sind meine Freunde!” “Dann mal zur Information Prinzessin, es sind inzwischen auch meine Freunde.” erwiderte Tai und grinste sie breit an. Bei dem Spitznamen verzog sich Mimis Gesicht. “Nenn mich nicht Prinzessin!” “Warum nicht? Es passt doch zu dir.” “Tut es überhaupt nicht!” “Doch, du bist genau so eingebildet und tussig, wie ich mir eine Prinzessin vorstelle. Also nenne ich dich jetzt so.” Mimi schoss wütende Blicke auf ihn ab. “Untersteh dich Yagami!” “Nö, warum sollte ich?” “Du bist so ein blöder… ein... “ “Ja? Fällt dir noch was ein?” Tai grinste noch breiter und genoss es, wie die Braunhaarige immer mehr in Rage geriet. “Du bist ein dummer Fußball-Idiot!” schoss es aus ihr heraus. “Hört doch bitte auf mit streiten.” gab Sora von sich und zog Mimi ein Stück von Tai weg. “Matt! Warum hältst du sie nicht davon ab?” Der Musiker zuckte mit seinen Schultern. “Weil ich hoffe, dass Mimi ihm eine scheuert?” “Matt?” Sora sah ihn mit großen Augen an, während Tai auflachte. “Echt jetzt Ishida. Jetzt feuerst du sie schon an? Das ist wahre Freundschaft. Zu hoffen, dass der beste Freund von einer Zicke verprügelt wird.” Während Mimi sich hinter ihnen über das Wort Zicke aufregte, sah Matt den Fußballer nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. “Du weißt, das ich kein Vorzeige-bester-Freund bin. Natürlich feuere ich Mimi an, ich will ja schließlich Unterhaltung.” Beide sahen sich an, ehe sie loslachten. Sora schüttelte fassungslos ihren Kopf während Izzy zu Joe sah, der auch dieses Schauspiel mit großen Augen verfolgte. “Glaube mir Joe, da haben sich zwei gesucht und gefunden. Oder lass das gesucht besser weg. Die haben sich nur gefunden.” Zwei Stunden später saßen sie gemeinsam in einer Bar um einen Tisch herum. Während die Mädchen sich miteinander unterhielten, fragte Tai Joe aus. Der Student war fast ein wenig überfordert von der impulsiven Art des Fußballers. Etwas unsicher sah er zu Matt, der ihm gegenüber saß. Der Blonde hob die Hand, in der er sein Bier hielt, spreizte den Zeigefinger ab und deutete auf Tai. “Der ist so. Dagegen kann man nichts machen. Ich habe es versucht.” Tai sah den Musiker mit großen Augen an. “Was habe ich denn gemacht? Ich bin doch die Unschuld in Person.” Er holte mit seinen Armen aus und wollte damit andeuteten, dass er keine Schuldigkeit getan hatte. Mit seiner linken Hand blieb er an dem Cocktailglas hängen, das vor Mimi stand. Durch den Schwung konnte er seine Bewegung nicht mehr aufhalten und kurz darauf klang ein lauter Schrei durch den Raum. “Ahh! Taichi du Idiot!” Mimi sprang auf, jedoch war das Unglück schon geschehen. Das fast noch volle Cocktailglas war umgefallen und der Inhalt hatte sich vollständig über sie verteilt. “Entschuldige.” rief Tai auf und griff nach dem Glas, um es aufzustellen. “Das hast du doch mit Absicht gemacht!” rief Mimi, während sie knirschend mit Servietten über ihr Kleid fuhr und versuchte wenigstens etwas zu retten. Dazu war es aber zu spät, denn der rote Cocktail hatte ihr hellrosa Kleid eingefärbt. “Das hab ich doch nicht mit Absicht gemacht. Das war ein Unfall.” erwiderte Tai mit gerunzelter Stirn. “Klar, die passieren ja ständig nur Unfälle.” Das letzte Wort setzte Mimi mit ihren Zeigefingern in Anführungszeichen um zu zeigen, wie sehr sie ihm seine Worte glaubte. “Mimi, ich glaube auch nicht, dass er es mit Absicht gemacht hat.” versuchte Sora zu schlichten. Die Braunhaarige sah sie sofort mit zusammengekniffenen Augen an. Dann öffnete sie sie aber und Tränen standen darin. “Ich weiß nicht warum, aber irgendwie scheinen wir anderen dir alle egal zu sein Sora! Für dich zählt nur noch Tai. Sogar Matt hast du schon links liegen lassen und mich auch.” “Aber… das stimmt doch nicht.” Sora sah ihre beste Freundin mit großen Augen an. “Doch! Und Matt kann es bestätigen, nicht wahr Matt?” Mimi wand sich dem Blonden zu, der sie mit hochgezogenen Augenbrauen ansah, bevor er sich Sora zuwand, jedoch ohne etwas zu sagen. Die sah ihren Freund auch an. “Das… das stimmt doch nicht… ihr seid,” sie sah wieder Mimi an, “mir alle wichtig. Ihr seid alle meine Freunde.” “Von wegen Freunde.” schluchzte Mimi plötzlich auf, griff nach ihrer Tasche und machte sich auf den Weg nach draußen. Sora sah ihr mit großen Augen hinterher, dann griff sie nach ihrer eigenen Tasche. “Ich muss mit ihr reden.” murmelte sie, während sie mit einer Hand schnell über Matts Schulter streichelte. Dann folgte sie der Cheerleaderin ins Freie. Alle sahen den beiden Mädchen hinterher ehe Izzy aufseufzte. “Und da waren es nur noch wir vier…” “So sieht es wohl aus.” Matt hob seine Flasche und nahm einen Schluck. “Und jetzt? Gehen wir auch?” fragte Tai und sah nachdenklich zu der Türe, zu der Mimi und Sora hinausgestürzt waren. Er fühlte sich schuldig. Immerhin hatte er das Getränk über Mimi geschüttet. Auch wenn es ein Unfall gewesen war, so war es trotzdem wirklich dumm gewesen. Er war so ein Tollpatsch. Er sollte besser aufpassen. Zwar mochte er Mimi nicht, aber es war auch nicht toll, dass ausgerechnet er dafür sorgte, dass sie sich mit ihren besten Freunden verstritt. “Ach quatsch,” riss ihn Matt aus seinen Gedanken. “Wir bleiben hier und reden noch. Immerhin hat Joe endlich mal Zeit und da wäre es mehr als schade, den Abend jetzt abzubrechen. Wer weiß, vielleicht kommen die Mädchen ja auch wieder.” beendete der Blonde seinen Satz und alle nickten daraufhin. Sie saßen noch drei Stunden zusammen und tranken. Die Mädchen tauchten nicht mehr auf. Sora hatte Matt zwischendurch mal eine kurze Nachricht geschrieben, dass sie und Mimi reden würden und daher nicht mehr kommen würden. Als es ans bezahlen ging, zeigte Matt auf das Cocktailglas, das Sora gehabt hatte. Er hatte es leer getrunken. “Und den Cocktail zahle ich auch noch. Und Mimis…” “Den zahle ich,” fiel Tai dem Blonden ins Wort, “immerhin habe ich ihn auch über sie geschüttet.” Matt sah den Fußballer an und nickte dann. Das war eine gute Aktion von Tai. “Okay, dann eben nur noch der Cocktail.” richtete Matt nochmal an den Kellner. ~~~ “Mimi, warte doch bitte. Mimi.” rief Sora ihrer Freundin hinterher, die schnellen Schrittes durch die Stadt stapfte. “Warum sollte ich?” rief diese wutentbrannt über ihre Schulter und beschleunigte ihre Schritte. “Weil ich mich entschuldigen muss! Jetzt warte doch. Bitte.” Sora rannte das Stück, das sie und Mimi voneinander trennte und griff nach deren Arm, um sie aufzuhalten. Mimi blieb stehen und verschränkte ihre Arme vor ihrem Oberkörper. “Ich glaube du bist hier falsch Sora. Taichi ist in der Bar geblieben!” Sora sah sie aus ihren braunen Augen verzweifelt an. “Bitte Mimi. Das meine ich doch nicht so.” “Wie meinst du es dann? Immer bist du bei ihm und hältst zu ihm. Sogar gegenüber Matt hast du ihn bereits vorgezogen!” “Das stimmt doch nicht Mimi.” versuchte die Rothaarige sich zu verteidigen. “Doch! Immer heißt es nur Tai hier, Tai da. Deine anderen Freunde sind dir alle egal.” Tränen liefen der Braunhaarigen über die Wangen. Sie wusste, dass das was sie gerade von sich gab nicht wahr war aber sie war so sauer auf Tai und Sora war halt jetzt die, an der sie ihren Frust und ihre Wut abließ. “Mimi. Du bist meine beste Freundin und…” “Dann verhalte dich endlich wie eine beste Freundin!” brüllte Mimi plötzlich und Sora zuckte zusammen. “Hör auf, den Typen überall mit hinzunehmen, den ich hasse. Er ist ein Arsch! Er hat mich angegrabscht, beleidigt mich ständig und streitet die ganze Zeit über mit mir.” Als Sora sie getroffen ansah, seufzte Mimi auf und winkte ab. “Schon klar. Du bist Mutter Theresa, du kannst so hoffnungslose Fälle nicht einfach lassen. Du musst dich um sie kümmern. Eigentlich ist das ja auch keine schlechte Sache, wenn es sich nicht um diesen Vollidioten handeln würde.” “Es tut mir wirklich leid… ich will dich nicht vernachlässigen Mimi. Aber ich mag Tai… wirklich. Er ist ein netter Kerl. Das würdest du auch bemerken, wenn du ihm die Chance geben würdest. Und ich bin einfach froh, dass Matt endlich einen Freund gefunden hat. Klar ist er mit Izzy und auch Joe befreundet. Aber das mit Tai… die Beiden sind einfach tolle Freunde geworden.” Mimi hatte ihre Arme vor ihrem Oberkörper verschränkt und langsam hatte ihre Wut nachgelassen, die durch den verschütteten Cocktail ausgelöst worden war. “Was hältst du davon,” richtete Sora da an sie, “dass wir beide zu mir nach Hause gehen und aus dem angebrochenen Abend ein Mädelsabend machen? Nur wir beide, dann können wir endlich mal wieder miteinander reden. Und du darfst dich auch über Tai auskotzen und dich über ihn beschweren.” Die Gefragte nickte. “Okay. Nur wir beide. Und du darfst nichts nettes über den Fußballidioten sagen!” Sora nickte. Langsam gingen sie los. “Und noch eines Sora.” richtete die Braunhaarige an ihre beste Freundin. “Ich mag ihn nicht… und das ändere ich auch nicht.” Sora nickte. “In Ordnung.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)