The Forgotten von Meilenstein (A story from the one piece world) ================================================================================ Kapitel 9: Und nun? ------------------- Wie lange er jetzt da schon saß und darüber nachdachte, dass wusste Aisutawa nicht, aber irgendwann beschloss er etwas zu unternehmen. Erschöpft stand der ehemalige Vizeadmiral auf und Aisutawa musste kurz abwarten, bis sein Schwindelgefühl verschwand. "Wirklich........, alles in Ordnung?", drang es ihm ans Ohr. Es war die Stimme von Ocha, die nun vor ihm stand. Sie sah angeschlagen aus, immerhin hatte auch dieses Mädchen ein schweren Treffer einstecken müssen. Er antwortete nach kurzer Verzögerung: "Ja, mir war nur kurz etwas schwindelig.", er pausierte kurz. Der Blauhaarige brauchte Zeit zum Nachdenken. „(Es war eine Falle gewesen. Dieser Dreckskerl hat es gewusst. Dieser Leutnant war ihm mit Garantie nicht unbekannt gewesen.)“, dachte Aisutawa nach. Ein plötzlich ungutes Gefühl übermannte ihn und er meinte daraufhin: „Ich habe das Gefühl, dass hier gleich etwas Ungünstiges passiert.“ "Wir sollten hier schnell weg.", fügte der Blauhaarige hinzu. Der Mann widmete sich den Treppen. Vorsichtig spähte er um die Ecke nach oben. Der Blauhaarige griff dabei versehentlich in einen Blutfleck an der Wand. Er sah sich seine blutigen Finger an. Die ganzen Bilder vom Selbstmord des Leutnant, schwebten dem ehemaligen Vizeadmiral noch einmal vor den Augen. Aisutawa blieb ehrlich, er hatte so etwas schon genug gesehen. Es hatte ihn nicht schockiert. Die Ungereimtheit kam später. Die Wiederauferstehungen gingen Aisutawa nicht aus dem Kopf. Was war da geschehen?Eventuell, eine Teufelsfrucht? Der ehemalige Vizeadmiral betrachtete den toten Glatzkopf in seiner Blutlache und den besiegten Hüne an der Wand, sowie den besiegten Barkeeper im Eck. Dieser hielt noch bedrohlich die Schrotflinte in der Hand, als ob er damit eingeschlafen wäre. "Er ist tot. Seine Atmung hatte schon vor einer Weile aufgehört.", meinte Ocha mit kühler Stimme, als sie wohl bemerkt hatte wohin Aisutawa schaute. Das Mädchen zeigte sich sehr abgebrüht. Zumindest war das in diesem Moment etwas Gutes für Aisutawa. Ihr Blick wanderte zum Glatzkopf: "Er hat ebenfalls aufgehört zu atmen." „(Irgendetwas stimmt nicht mit dem Mädchen.)“, meinte er gedanklich. Irgendwie bekam Aisutawa ein schlechtes Gewissen. "Wir müssen hier schnell weg.", meinte der ehemalige Fischer schließlich. Langsam legte sich der Geruch des Todes in der Luft ab. Der Blauhaarige packte die abgelenkte Ocha und peilte die obersten Stufen der Treppe an. Bevor er aber ein paar Schritte machen konnte, vernahm der ehemalige Vizeadmiral leise Stimmen: "Sperrt alle Ausgänge ab, es sind noch welche unten, dann stellt euch in Reihe auf. Ich gehe voran, haltet mir den Rücken frei!" "Verflucht, das war die kräftige Stimme eines Offiziers.", diese Art der Betonung vergaß der ehemalige Marinesoldat nie. Piraten oder Kopfgeldjäger würden nie so reden. Ocha schwieg zu seiner Aussage. Eine Planänderung war angesagt. Es bestand zwar die Möglichkeit für einen kühlen Sturm durch die eigenen Reihen, denn Aisutawa könnte den Offizier zwar versuchen zu überreden, aber es war jetzt keine Zeit für ein derartiges Risiko. Sie hatte noch einen anderen Ausweg parat. „(Warum ist die Marine eigentlich hier.)“, geisterte dem ehemaligen Vizeadmiral durch den Kopf. Viele Verschwörungstheorien konstruierten sich. War denn das alles hier tatsächlich eine Falle gewesen? Aisutawa packte erneut das Mädchen, da sie nicht immer sofort auf seine Bewegung reagierte. Bevor der Blauhaarige mit ihr durch den Fluchttunnel verschwinden wollte, bemerkte der ehemalige Vizeadmiral etwas anderes: "Ah ja, ich vergaß.", gab er bekannt. Er trat kräftig gegen den Hünen, der daraufhin laut aufschreckte: "Du Bastard, das hat höllisch wehgetan.", brüllte er lautstark durch den Raum. Genervt sprang er auf: „Gerade war ich wieder zu mir gekommen und dann............“, Aisutawa unterbrach seine Beschwerden: "Leise du Idiot! Die Marine ist oben! Komm jetzt mit oder du sitzt für die nächste Zeit im Knast.", erklärte Aisutawa und wies auf die Treppe, anschließend auf den Fluchttunnel. „HEY OFFIZIER! ICH HABE STIMME VERNOMMEN!“, brüllte eine fremde Stimme von den Treppen her. "DA UNTEN SIND TATSÄCHLICH NOCH WELCHE!", rief eine weitere männliche Stimme. Der Hüne stand auf und sah sich nervös um, dann sah er schweigend zu den Treppen. Ohne Worte stürmte der Hüne in den Geheimgang. Aisutawa und Ocha folgten ihm mit zügigen Schritten. Nach einigen Meter hörte Aisutawa hinter sich, wie einige Personen die Treppen hinunter stürmten und laut brüllten, aber da verschwanden die Drei schon ins Dunkle des Ganges, wohin er auch die drei führen würde. Sie kamen in einer Bucht an. Der Ausgang des Geheimweges führte zu einem weißen Strand. Der Strand besaß eine beachtliche Länge und zudem zeichnete sich vor Ihnen das weite Meer ab. Es war aber mitten in der Nacht. Der Koloss machte sich auf den Weg, ohne ein weiteres Wort zu verschwenden. Nicht mal ein Wort des Dankes war zu hören. „(Dieser verdammte Casio! Er hat bestimmt die Marine gerufen!)“, überlegte der ehemalige Vizeadmiral. "Verflucht, wir sind in eine Falle geraten. Casio hat gewusst, dass wir ihn finden werden. Er wollte wohl alle Teilnehmer aus dem Spiel entfernen, damit er kein Lohn zahlen muss, deswegen hat sein Bodyguard damals auch so dämlich gelacht.“, erklärte Aisutawa. „Jetzt verstehe ich das auch so langsam.", gab Ocha bekannt. Sie verzog aber keine Miene und ihr Blick blieb gleichgültig wie immer. "Aber zuerst suchen wir uns ein sicheres Versteck.", schlug er vor und Ocha nickte. Sie fanden zwar verlassende Holzhütten im einem Wald auf der Insel, aber der Blauhaarige entschied sich für die großen hohen Bäume. Aisutawa war der Meinung, dass man sich dort oben gut verstecken konnte. Kaum ein Feind durchsucht nachts die Spitzen der Bäume. "Und was ist wenn ich einschlafe? Meine Konzentration verschwindet schon, sodass ich vielleicht vom Baum fallen könnte.", meinte Ocha besorgt. Sie sah beunruhigt in die Höhe. "Meine Bindetechnik ist einzigartig. Noch niemand ist vom Baum gefallen, vertrau mir.", versicherte Aisutawa. Für einen kurzen Moment stand er vor einem besonders zugewachsenen Baum und dachte eine Weile nach. "Ich habe eine Idee!", verkündete er schließlich. Die Beiden kletterten auf einen der kräftigeren Äste, oberhalb des Baumes. Er befestigte die Ranke um den Baum, wie er es schon immer getan hatte. "Setzt dich dorthin, ich halte dich, sodass du nicht fällst.“, zögerlich setzte sich Ocha an den Baum. Nach wenigen Minuten war er auch schon fast fertig. Erstaunt sah das Mädchen die Konstruktion an. Sie konnte tatsächlich nicht mehr fallen. Der Knoten konnte sich ebenfalls nicht von allein öffnen. „Ich bin dann ein Ast über dir. Ruhe dich aus. Wir müssen genug Energie sammeln, solange wir noch können und solange sie uns noch nicht gefunden haben.“, erklärte der Blauhaarige. „Hier oben finden sie uns nicht so schnell. Du wirst schon nicht fallen.", Ocha zeigte sich nervös, aber nach wenigen Minuten lehnte sie sich mit dem Kopf an den Baum. Er kletterte anschließend nach oben und der ehemalige Vizeadmiral band sich selber fest. Er schien sich daran nicht zu stören, dass die Marine eventuell zurzeit die ganze Insel absuchte. Er kannte die Marine so gut, dass er ihr da vertraute. Die Soldaten waren auch nur Menschen, mit manchmal zu wenig Schlaf. Ocha wirkte sehr nervös, dennoch schlief sie als Erstes ein. Die Zeit verstrich und man hörte die Marinesoldaten in den Wäldern. Die Soldaten suchten lange, aber sie schauten nie die Bäume hinauf. Die Jungs nahmen nur die Holzhütten auseinander, aber als sie nach Stunden nichts fanden, zogen sie sich zurück in die Stadt. Nach diesem Erfolg ging die Sonne in der Ferne wieder auf und Ocha wachte auf: "Ich........... ich bin tatsächlich eingeschlafen, ich wollte nicht........... ich dachte dass.........., aber......... es ist ja nichts passiert.", meinte sie erstaunt. Wahrscheinlich hatte Ocha die ganze Zeit geglaubt, dass sie nicht heil aus der Sache käme. Aisutawa befreite sich und kletterte tiefer. "Hast du überhaupt geschlafen?", war ihre nächste Frage, als sie in die Augenringe des ehemaligen Vizeadmiral starrte. "Etwas in der Art. Ich konnte runter schalten, sodass meine wichtigsten Reflexe noch aktiv waren. Im 25% Betrieb wie meine ehemaliger Oberleutnant pflegte zu sagen......... ähm............", er fluchte innerlich. "Wie was?", fragte Ocha: "Ich habe dich nach runter schalten nicht mehr verstanden, …...........akustisch.", erklärte sie. Erleichtert meinte Aisutawa: "Ein Freund von mir brachte mir bei, meinen Körper um 75% runter zuschalten, sodass ich mich erholen kann, aber noch auf Dinge reagiere und meine Muskeln in den Armen und Beinen nicht nachlassen. Zwar brauche ich dadurch theoretisch doppelt so lange Schlaf, aber die Zeit reichte aus für eine vernünftige Erholung. Bei mir geht alles wieder." Es herrschte ein Moment der Stille: "Und was jetzt?", fragte sie und sah gleichgültig durch die Äste in den Himmel. „(Eine gute Frage.)“, stellte Aisutawa gedanklich fest, aber eigentlich wusste er die Antwort schon: "Wir brauchen einen Plan, der uns hier raus bringt. Ich traue nämlich Casio zu, dass er uns reingelegt hat. Von wegen gütig sein oder Auftrag gegen Belohnung. Die verschwundenen Leute, der ehemalige Leutnant und das Aussortieren in der Haupthalle der Villa. Ich bin mir sicher das hängt alles zusammen und die Piraten, die aufgehängt wurden, die waren nur das Kanonenfutter, was durch sein Raster gefallen ist." „Das hast du dir jetzt die ganze Nacht überlegt?“, fragte Ocha. Aisutawa schwieg dazu. "Nun ja, das klingt alles sehr plausibel, aber bist du dir da auch sicher?", fragte das Mädchen anschließend. "Mir fehlen noch die Beweise. Aber uns bleibt wohl nicht viel übrig, als die Initiative zu ergreifen. Wir können nicht einfach fliehen von dieser Insel. Die Marine hat schließlich die Insel umstellt und jetzt sucht uns die Marine und das bestimmt auch noch für ein paar Tage. Hier verweilen und warten wäre zu gefährlich. Wir bekommen Hunger und so weiter. Also bleibt uns nur noch eine Möglichkeit und zwar, dass wir Casio stellen oder zumindest aufsuchen." "Wirklich? Ist das nicht ein bisschen zu gewagt? Er hat uns ja eventuell die Falle gestellt und wahrscheinlich die Marine herbeordert. Es könnte wieder eine Falle sein.", fragte sie mit skeptischer Stimme. "Es könnte tatsächlich sein, aber ich habe schon eine Idee, wie ich das Ganze angehen kann.", beruhigte der Blauhaarige das Mädchen. Im Anschluss horchte er die Gegend ab, ob jemand in der Nähe war, dann band er sie endgültig los. Aisutawa durchforstete die Gegend. Er konnte sich mithilfe der aufgegangen Sonne und dem Moos auf dem Boden orientieren. So konnte er schnell herausfinden wo sich die Stadt befand. „Bist du ein Überlebenskünstler? Diese Fertigkeiten. Du bist als Kopfgeldjäger bestimmt ein gefürchteter Mann.“, meinte Ocha erstaunt. "Mit der Zeit lernt man solche Dinge.", erklärte der ehemalige Vizeadmiral. "Muss man ja irgendwie oder man lebt nicht lang.", meinte sie schmunzelnd. "Das ist leider wahr.", stimmte Aisutawa zu. Er versuchte ihr Schmunzeln zu verstehen. Die Stadt und auch die Villa waren schnell gefunden und so schlichen sich die Beiden zur Villa. Sie trafen während dem Schleichen aber keine einzige Person, was natürlich gut für die Beiden war, jedoch ein sehr seltsames Gefühl hinterließ. Die Bewohner und die Touristen durften wahrscheinlich die Häuser nicht verlassen und der Hafen wurde mit großer Wahrscheinlichkeit gesperrt. Aber wo waren die Marinesoldaten? Eine weitere Frage stellte sich zudem, war das Risiko für Casio so gering? Hier wurden doch eindeutig gestohlene Schiffe umgebaut und verkauft. Also musste hier etwas Größeres dahinterstecken. Als die beiden den Hügel hinaufgestiegen war und oben bei der Villa ankamen, betrat Aisutawa die Villa direkt und ohne Vorwarnung durch den Haupteingang. Ocha folgte ihm schweigend. Die Eingangstüren war im Übrigen wieder repariert worden. Die Wachen oder die Butler in der Halle rührten sich nicht besonders oder zeigten kaum eine Reaktion, als sie die beiden sahen. Die Doppeltür oberhalb der Treppe ging auf und eine bekannte Stimme sprach zugleich: "Einer meiner ehrenwerten Kunden ist zurückgekehrt.", meinte Casio und strahlte wieder eine große Selbstgefälligkeit aus. Der Mann, der gestern in der Lounge saß, trat hinter ihm und verschränkte seine Arme. Sein Blick blieb unverändert grimmig. "Ich bin hier, um zu verkünden, dass ich deine List überstanden habe. Aber ich bin nicht hier um dich dafür zu bestrafen. Ich bin nicht dumm.", fing Aisutawa an. Casio wirkte sichtlich verwundert: "Ach wirklich? Und was will dann der clevere Herr? Will er mich etwa erpressen?", damit bestätigte er Aisutawas Vermutung, dass er mit der Sache zumindest etwas zu tun hatte. Casio leugnete sie nämlich nicht. "Ich mache es einfacher für euch. Ich möchte eher für euch arbeiten. Ihr scheint ein Mann zu sein, der wohl mehr Fäden in der Hand hält, als man zunächst zu denken glaubt. Es könnte sehr lukrativ für mich sein, wenn ich hier meine Fähigkeiten anbiete.", erklärte der Blauhaarige mit einem überzeugten Schmunzeln. Damit sorgte Aisutawa ein paar Minuten lang für eine seltsame Stille und einer großen Verwunderung. Selbst Ocha wirkte sehr überrascht. Zumindest konnte Aisutawa ihr jetzt vertrauen. Er hoffte nur, dass sie jetzt auch ihm vertraute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)