The Forgotten von Meilenstein (A story from the one piece world) ================================================================================ Kapitel 5: Selbstjustiz ----------------------- Die Morgensonne erhellte das Deck des kleinen Schiffes. Erleichtert steuerte Aisutawa das Schiff in den kleinen Hafen ein. Sie waren angekommen. Einen Moment ließ der Fischer das Schiff vor dem Hafen warten. Er zog sich um, um nicht sofort als Angehöriger der Marine erkannt zu werden. Am Pier angekommen, kamen zugleich die Mitarbeiter der dortigen Schiffswerft. Einer der Männer wies den blauhaarigen an, wie er sein Schiff zu steuern hatte. Anscheinend störte es die Männer nicht, dass die Flagge einer gesuchten Piratencrew am Mast hing. Zum Schluss warf Aisutawa das Ende der Strickleiter ein letztes Mal über die Kante herunter. Eine Erleichterung machte sich in ihm breit, als er den festen Boden des Piers unter seinen Füßen spürte. 'Das Schiff hat glücklicherweise durchgehalten.' Erschöpft nickte der blauhaarige einem verwunderten Hafenmitarbeiter zu. Die beiden wollten den Hafen stillschweigend verlassen, da stellte sich ein mittelgroßer Mann in Wachuniform in den Weg. Kahlköpfig und mit einem dicken schwarzen Schnauzer im Gesicht, trat er zu Aisutawa heran. Der Mann musterte ihn von oben herab. "Das Anlegen in diesem Hafen, mit so einem Schiff, macht dann 19000 Berry." 'Direkt zur Sache.' "19000 Berry? Ein wenig viel." Meinte Aisutawa und blickte in zwei Augen, die definitiv nicht zu einem kompromissbereiten Menschen gehörten. "19000 Berry." Wiederholte der Mann mit strenger Stimme. Langsam nahm er eine bedrohliche Haltung ein. Die umstehenden Mitarbeiter blieben teilweise stehen. Sie schauten Aisutawa an, als hätten sie Lust auf eine Konfrontation. "Nun gut. Wir brauchen das Schiff sowieso nicht mehr. Könnt ihr es gebrauchen?" Der Hafenarbeiter verschränkte seine Arme, als würde er dies als schlechten Witz auffassen: "Was glaubst du wo du hier bist?" Die anderen Hafenmitarbeiter kamen näher. Fast jeder trug irgendetwas schweres in der Hand, was sich auch als Schlagobjekt missbrauchen ließ. "Ich dachte hier an eine gute Möglichkeit, um Ersatzteile gegen ein wenig Kleingeld zu tauschen, wenn man sonst nicht weiß wohin. Ich dachte, man könnte hier ganz gut gefundene Sachen abgeben." Aisutawa sah seinem Gegenüber konzentriert in die Augen. Der Wachmann winkte seinen Kollegen zu, die Aisutawa und Ocha umkreist hatten. Die Männer wandten sich alle anschließend wieder ihrer Arbeit zu. Der blauhaarige war ein wenig erleichtert. "In Ordnung..., aber die Marine beteiligt sich nicht und ihr wart nie hier." Der blauhaarige sah ihn schweigend an. 'Die Marine beteiligt sich auch nicht. Was stimmt hier nicht?' "Ja." Antwortete Aisutawa. Der Wachmann sah zum Mast des Schiffes, dann wieder zu Aisutawa: "Also gut..., aber ich sehe jetzt schon, dass das Schiff in einem nicht allzu guten Zustand ist. 35000 Berry. Jetzt oder verschwindet wieder!" "40000. Immerhin haben wir es zu euch gebracht." "37000 Berry oder verschwindet." "38000 und wir sind im Geschäft." Der Wachmann nickte, dann schaute er sich um. Ein entfernter Hafenmitarbeiter gab dem Wachmann ein Handzeichen, dieser stieg anschließend die Strickleiter nach oben. Der Wachmann griff unter seine Jacke. Der Mann murmelte etwas vor sich hin, dann zog er etwas hervor. 'Der Schwarzmarkt blüht. Ich hätte nie gedacht ihn mal ausnutzen zu können.' Aisutawa erhielt das ausgehandelte Geld, dann verließ Ocha und er, die vor dem Hafentor gewartet hatte, den Hafen. "Und jetzt?" Fragte das Mädchen. Sie wirkte gelangweilt. Mit gleichgültiger Miene schaute das Mädchen sich um. "Wir suchen jetzt ein Hotel, dann etwas zu essen. Morgen klären wir den Rest." Erklärte Aisutawa. Er verwies zur Stadt, die direkt vor ihm lag. "Ja..., in Ordnung." Stimmte Ocha zu. Sie klang dabei ein wenig zögerlich. "Du wirkst nicht überzeugt. Glaubst du, dass das keine gute Idee wäre?" Ocha sah kurz zu Aisutawa, bevor sie antwortete: "Ich weiß nicht. Ich kenne diese Insel nicht und ich habe auch keinen Plan. Ich fühle mich hier nicht sonderlich sicher." "Ich verstehe deinen Zweifel, aber du musst dir keine Sorgen machen. Ich verspreche dir, dass dir nichts passiert. Jetzt ist jedoch der Moment, um Energie zu tanken, bevor es wieder gefährlich wird. Ich habe seit einiger Zeit nicht geschlafen." "Ja..., ich sag schon nichts. Ich habe nichts dagegen." Ocha sah zur Seite. Aisutawa dachte kurz über ihre Worte nach: 'Sie traut mir immer noch nicht ganz, aber ich kann ihr auch nicht die ganze Wahrheit sagen. Zumindest sollte ich sie in meinen Plan einweihen. Ocha ist keine schlechte Person.' "Morgen gehen wir zu Casio Killisch. Er wird die Möglichkeit sein, um zu einer anderen Insel zu kommen. Dazu brauchen wir mehr Geld. Der Mann verteilt Aufträge für viele Berry. Wenn wir aber Glück haben, lernen wir auch einen Menschen mit einem großen Herzen gehen, dann könnten wir gleich die Insel verlassen." Das Mädchen zuckte nur mit den Schultern, als würde sie das nicht so ganz ernstnehmen. "Geld klingt wahrscheinlicher. Menschen mit großen Herzen gibt es nicht." Kommentierte sie leise. Aisutawa hörte eine leichte Verbitterung in ihrem Unterton. Die beiden standen nun vor einer hölzernen Tür und darüber hing das Schild 'Zum silbernen Taler'. Eine kleine Bar war im Erdgeschoss, die auch Essen bot. Die Zimmer waren darüber. Die Wirtin wollte nicht viel wissen und die Preise waren in Ordnung. Für Aisutawa war es schon eine Ewigkeit her, seitdem er in fremde Betten geschlafen hatte. Dennoch schlief Aisutawa ein paar Stunden erholsam und nahm danach ein größeres Essen zu sich. Ocha traf er beim Frühstück wieder an. Aisutawa fühlte sich schuldig. Er hatte nicht geglaubt, dass sie bleiben würde. Nach seiner Einschätzung hätte das Mädchen auch verschwinden können. Im Inneren war Aisutawa jedoch froh, dass sie es nicht tat. Er würde ihn plagen, sollte ihr hier auf der Insel etwas zustoßen. 'Sie ist nicht abgehauen. Ich sollte ihr mehr zutrauen.' "Und? Hat die Erholung etwas bewirkt?" Ocha nickte leicht, sie sah ihn jedoch nicht an. Das Mädchen blickte zur Seite. Sie schien wieder über etwas nachzudenken. Aisutawa aß jedoch weiter. Im Moment konnte er ihr nicht helfen, zumindest wusste der blauhaarige nicht wie. Einige Minuten saß Ocha beim Tisch und aß ein kleinwenig mit. Daraufhin folgte ein wenig Stille, bis sie etwas fragte: "Du sagtest..., dass du weißt wie man hier Geld verdient. Kennst du diese Insel? Kennst du diesen Casio Killisch?" Aisutawa wischte sich seine Finger an einem Tuch ab, dann wandte er sich ihr zu: "Diese Insel untersteht eigentlich dem Schutz der Marine, aber hier wohnt ein Typ, der sehr viel Einfluss hat. Sein Name ist Casio Killisch. Ein Typ mit einer großen Macke. Neben seiner berüchtigten Jagd auf Piraten ist er ein fanatischer Weinkenner, der angeblich mehrere Millionen Berry für Wein ausgibt. Er gehört zu den reichsten Personen aus dem North Blue. Neuerdings macht sich dieser Mann einen Namen damit, dass er lohnenswerte Aufträge an Kopfgeldjäger vergibt. Ich kenne weder die Insel, noch kenne ich Casio Killisch." Aisutawa stoppte und er schaute sich um, ob jemand ihm zuhörte. "Außerdem hat er seine Finger im Schwarzmarkt. Die Marine lässt ihn in Ruhe, weil er Piratenschiffe verschwinden lässt. Ich bin mir aber sicher, dass hier mehr dahintersteckt." "Verstehe." Antwortete Ocha leise. "Du bist sehr ehrlich." Sie schaute ihn nicht an. Aisutawa schwieg. Er war sich unsicher, ob es eine gute Idee war so offen zu sein. "Für was brauchst du mich? Wenn du Geld von ihm willst, dann wäre ich doch nur..." "Nein..." Unterbrach der blauhaarige sofort. Er hob seine linke Hand und deutete mit dem Finger auf den Tisch: "Ich war gern in der Marine, weil der Zusammenhalt einer Einheit etwas Besonderes war. Allein zu sein bringt einen nicht weiter. Man lernt es zu schätzen, wenn man mit anderen zusammenarbeiten kann. Ich verspreche dir, dass du keinerlei Ballast oder dergleichen bist. Ich brauche eher sogar deine Hilfe. Und ich verspreche dir, dass du deine gesuchte Insel erreichen wirst." Es herrschte wieder Stille, bis etwas in der Küche klirrte. Anscheinend hatte die Wirtin irgendetwas fallenlassen. "Nun..., dann lass uns zu dieser Villa gehen." Stimme Ocha leise zu. Sie vermied immer noch den Augenkontakt. "Du bist ein seltsamer Mensch. Du hast die Wertschätze auf der Insel liegengelassen, die hätten wir eintauschen können." Fügte Ocha hinzu. 'Mh... sie hat Recht.' Eigentlich bereute er es die Schätze liegengelassen zu haben. Ein wenig mehr Material zum Tauschen wäre für manche Kommunikation geschickt gewesen. Der nächste Typ auf der Insel würde sie sowieso mitnehmen, egal ob dieser der Marine angehörte oder nicht. "Nun gut, dann lass uns zu dem Typen gehen. Er wohnt in der Villa auf dem Berg." Nachdem Aisutawa der Wirtin die Berrys auf die Tresen gelegt hatten, verließen die beiden das kleine Hotel. Sie mussten die Stadt durchwandern. Diese wurde entlang des Meeres gebaut, in einer Halbkreisform. Die Insel selbst war langgezogen. Östlich der Stadt ein größerer Wald und dahinter lange Strandbänke, die für viele Schiffe das Ende bedeutete, wenn sie keine Ahnung von dem Gewässer hatten. Westlich der Stadt war ein langer steiniger Schlangenpfad, der den Berg hinaufführte. Oberhalb des Berges befand sich eine gigantische Villa, die das Markenzeichen der Insel wurde. Die Villa von Casio Killisch. Nach der Gestaltung und der Größen der Stadtgebäude zu urteilen, lebten im Zentrum zum größten Teil nur die Reichen. Sie protzten mit bemalten Fensterläden und glänzenden Fassaden. Durch die Fenster konnte man den Protz der Leute sehen. Die teuren Möbel standen auffällig nahe dem Fenster. 'Es wundert mich, dass sie hier so unvorsichtig sind. Es lädt doch jeden Verbrecher dazu ein.' Die Anzahl der Wachleute in der Stadt war hoch, immer wieder lief ein Mann, ausgerüstet mit einem Gewehr, durch die Straßen. Sie starrten Aisutawa und Ocha böse an. Es waren keine Marinesoldaten. Der angebliche Schutz der Marine war nicht wahrzunehmen. 'Irgendetwas muss die Insel beschützen. Es gibt Piraten, die würden mit diesen Männern mit Leichtigkeit den Boden aufwischen. Sie würden die ganze Stadt niederbrennen, um an das Geld zu kommen.' Die beiden erreichten einen offenen großen Platz. Das was Aisutawa dort sah, ließ seinen Blick verfinstern. 'So etwas findet hier statt? Davon wusste ich nichts.' In der Mitte des Platzes war eine kleine Holzbühne errichtet worden. An dem Holzgestell waren Seile befestigt worden. In den Schlingen waren fünf Menschen nebeneinander eingehängt worden. Ihre Hände waren auf den Rücken gebunden worden. Sie standen alle Fünf auf je einem Fass. Daneben standen ein großer Holzhebel und ein Mann in einem schwarzen Gewand. Sein blondes kurzes Haar war gekämmt. Sein Lächeln boshaft. Viele unterschiedliche Personen in teilweise teuren Kleidern standen davor. Es war eine öffentliche Hinrichtung. Die Gefangenen trugen teilweise stark abgenutzt Kleidung, sowie Symbole einer Piratencrew, die Aisutawa nicht kannte. Diese Menschen trugen auch schwere Verletzungen und bräuchten eigentlich ärztliche Hilfe. 'Es scheint mir Selbstjustiz zu sein. Die Marine erhängt keine Piraten. Sie exekutiert nur im Ausnahmefall.' Der ehemalige Vizeadmiral sah kurz zur Seite. Er suchte nach Marineangehörige und er entdeckte auch einen Mann in Uniform. Dieser Mann war an einer Häuserwand angelehnt. Es war ein Leutnant, mit silbernem Haar. Sein Gesicht konnte Aisutawa nicht erkennen. Er zündete sich im Moment eine Zigarette an und auf dem rechten Handrücken, die er zum Anzünden benutzte, war ein Läufer, eine Figur aus dem Schachspiel, tätowiert. 'Dieser Mann..., hat er mich erkannt oder beobachtet er nur das Spektakel? Zu welcher Einheit gehört er... ich kann es nicht erkennen.' Aisutawa wurde abgelenkt, als jemand anfing lautstark zu sprechen: "Liebe Bewohnerinnen und Bewohner dieser prachtvollen Stadt." Begann der Mann im schwarzen Gewand. "Diese fünf Piraten wollten diese schöne Stadt überfallen. Ihre Mitglieder versagten und diese Überlebenden erhalten nun die eiserne Härte unsere Gesetze. Heute verkünde ich das Strafmaß für so eine Schandtat. Tot am Galgen." Daraufhin betätigte der Henker den Hebel. Die fünf fielen und waren nach wenigen Minuten alle tot. Die Leute klatschten anschließend und bejubelten den Sprecher, als hätte dieser eine Heldentat getan. 'Immer wieder schaurig so etwas zu sehen, aber das ist die Konsequenz eines Piratenlebens.' Aisutawa wandte sich ab. Ocha hatte das Spektakel mit gleichgültigen Blicken angesehen, aber auch sie wandte sich ab. 'Ich muss zu Casio...' Versuchte der blauhaarige sich abzulenken. Er schaute nach vorn, den Schlangenpfad entlang. Der Mann mit der Marineuniform verschwunden. Aisutawa schaute um sich. 'Wohin ist dieser Mann mit dem Tattoo? Sollte ich mir jetzt Sorgen machen? Womöglich hat er mich erkannt, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass das nicht stimmt.' Der ehemalige Vizeadmiral konnte ihn nicht mehr finden, also beschloss er seinem ursprünglichen Plan zu folgen. Die beiden liefen stillschweigend den Hügel hinauf. Der Anblick der Hinrichtung ging dem blauhaarigen Mann nicht mehr aus dem Kopf. Seit vielen Jahren hatte er das nicht mehr gesehen. Vor allem hatte der Mann noch eine andere Sorge: 'Wie nimmt sie das eigentlich auf? Sie hatte das leider mitangesehen.' Aisutawa blickte immer wieder zu Ocha. Ihr schien das jedoch nicht entgangen zu sein: "Du schaust mich immer wieder an. Wenn es um die Sache in der Stadt geht, dann lass es, mir ist es egal. Piraten sind Piraten." Aisutawa fühlte sich ein wenig ertappt, aber er akzeptierte ihren Wunsch. Der Fischer beschleunigte seine Geschwindigkeit. Ocha hielt sein Tempo bei. Kurz bevor die beiden die äußere Mauer der Villa erreichten und die ersten Wachmänner erschienen, meinte Ocha leise: "Die hatten es so besser. Schlimmer ist es nach Impel Down zu kommen, dort ist man nur noch eine wandelnde Leiche." Das Mädchen schaute Aisutawa dabei nicht an. Ihr Blick blieb weiterhin konzentriert auf die Villa und die bewaffneten Männer, die Aisutawa begutachteten. "Impel Down..., wieso erwähnst du das?" Aisutawa wirkte überrascht. Dieses Gefängnis war kein Geheimnis, aber das ein Mädchen darüber Bescheid wusste? Dem ehemaligen Vizeadmiral kam ein anderer Gedanke: 'Stimmt ja..., da war ja etwas vor kurzem. Etwas stand in der Zeitung. Was war das nochmal...?' Der Mann dachte nach. "Was wollen sie hier?" Unterbrach ihn der Mann am Tor. Durch seine schwarze Sonnenbrille konnte man nicht erkennen wen er genau anschaute. "Wir wollen zu Casio Killisch. Wir haben gehört, dass er Aufträge vergibt." Erklärte Aisutawa. Der Mann drehte seinen Kopf zu Ocha, dann wieder zu Aisutawa: "Dann tretet ein." Es verwunderte den blauhaarigen ein wenig, dass es so einfach war, aber er erwiderte nichts. Die beiden folgten dem gepflasterten Weg aus bunten Marmorplatten durch den Vorgarten. Aisutawas Interesse für Pflanzen war nie besonders hoch, aber selbst er war überrascht was es doch für eigenartige Kreationen der Natur gab. "Ähm... bevor wir da reingehen... da wollte ich noch sagen..." Begann Ocha und der blauhaarige wandte sich ihr zu: "Ich habe nur von diesem Gefängnis gehört, dass es dort schlimmer sein soll als in der Hölle. Es soll noch niemand gegeben haben, der ausgebrochen ist." Aisutawa schwieg für einen Moment, dann nickte er. Sie stiegen eine weiße Marmortreppe hinauf, um zu der großen hölzernen Doppeltür zu gelangen. 'Das was sie sagte stimmt nicht ganz, aber das tut nichts zur Sache. Die Marine tut alles, um das geheim zu halten.' Es gab den Ausbruch von Shiki, der ohne Beine ausbrach. Die Einbrecher, die ein Teil der ehemaligen Baroque Firma befreiten und natürlich dieser Strohhutpirat, der mit einem berüchtigten Teil der Gefangenen entkam und auf dem Schlachtfeld vor dem Marinehauptquartier aufgetaucht war. Von Blackbeard war ganz abzusehen, denn dieser Mann nahm die übelsten Typen mit. Die Sonne stand am Höhepunkt ihres Tages. Sie bestrahlte die Villa. Egal wie viel Reichtum die Stadtbewohner haben, es wäre kein Vergleich zu diesem Protz, welches vor Aisutawa stand. 'Wie kann es hier nur so viel Reichtum geben? Was erwirtschaftet diese Insel? Diese paar Schiffe im Hafen können doch nicht alles sein? Der Weinhandel sicherlich auch nicht.' Weitere Wachmänner hielten die beiden an, aber als Aisutawa ihnen erklärte, dass er Casio Killisch nach einem Auftrag fragen wollte, bekamen die beiden Einlass. In der Eingangshalle, die ebenfalls so pompös war, wie die Villa von außen betrachtet, befanden sich mehrere Personen. Es schien als seien Aisutawa und Ocha nicht die einzigen, die heute beschlossen hatten Casio Killisch einen Besuch abzustatten. 'Mehr als ich dachte.' Dennoch mussten alle Besucher einen Moment warten. Ein Mann im schwarzen Anzug, der vor einer breiten Treppe stand, erklärte allen Anwesenden was sie zu tun hatten. Es war ein kleiner schmächtiger Mann, mit wenig Haar auf dem Kopf und einer größeren Brille auf der Nase. Aisutawa sah sich um. Die wartenden Gäste waren zum großen Teil Männer, die mit großer Wahrscheinlichkeit nicht zu dieser Insel gehörten. Sie trugen einfache Kleidung und ihre Waffen offen an ihrem Gürtel. Eines hatten sie alle gemeinsam, ihre Laune war nicht besonders positiv. 'Mich würde es auch stören, wenn ich hier warten müsste. Selbst hat man kein Geld und Casio wirft damit um sich.' Der Besitzer der Villa musste sehr von sich überzeugt sein, denn er protzte an jeder Ecke. Goldene Figuren, Springbrunnen und ein Haufen Diener standen in der Villa herum. Ebenso viele Waffen waren hinter dickes Glas in der Halle ausgestellt und davor standen eine Menge schöne Blumen ausgestellt in glänzenden Vasen. 'Ich kapier' immer noch nicht warum diese Insel so selbstsicher sind. Wer schützt diese Insel? Die Marine wird ihm sicherlich nicht helfen sein Vermögen zu schützen. Gibt es hier womöglich noch eine weitere schützende Hand?' Ein paar mögliche Szenarien gingen dem ehemaligen Vizeadmiral durch den Kopf, jedoch glaubte Aisutawa nicht, dass unter der Führung von Akainu Korruption erlaubt wäre. Der blauhaarige vermutete eher die Hand einer anderen mächtigen Person. 'Hier wird nicht nur unter dem Tisch gehandelt.' Aisutawas Interesse stieg. Eigentlich würde er am liebsten diesen Missstand aufklären wollen. 'Dafür ist später noch Zeit. Momentan sollte ich mich auf das wesentliche konzentrieren.' "Seid ihr alle da, weil ihr etwas von diesem Typen wollt, dem die Villa gehört?" Fragte Ocha einen Mann, der neben ihr stand. "Ja! Das siehst du doch. Der Typ braucht aber jedes Mal solange, aber seine Aufträge sind lohnend." Er verschränkte seine Arme und starrte weiterhin grimmig auf den Boden. Ocha wandte sich ab. "Was ist das für ein großer Haufen in meiner Halle? Warum so viele heute?" Hörte Aisutawa plötzlich eine fremde Stimme sagen. Oberhalb der großen breiten glänzenden Treppe am Ende der Halle gegenüber der Eingangstüre, stand ein Mann im weißen Anzug und mit langen goldenen Haaren. Er trug eine Menge Schmuck an den Händen und um den Hals: "Ich habe für euch nicht so viel Zeit. Ich kann mich nicht mit allen beschäftigen." "Wir warten hier schon seit Stunden!" Rief einer der wartenden Männer mit wütender Stimme, die anderen stimmten mit ein. "Ruhe! Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, der sich die Mühe macht, euch Aufträge zu verteilen." Erklärte der Mann im weißen Anzug. Er versuchte seine Stimme nicht zu heben, aber dieser Mann war sichtlich gereizt. Immer wieder sah er durch den Raum und abfällig urteilten seine Blicke. "Was soll der Scheiß? Ich warte hier doch nicht für nichts!" Entgegnete der wartende zornig. Seine Hände ballte er zu Fäusten. Der Mann im weißen Anzug wandte sich von ihm ab. Er lächelte dabei, als genoss der Mann die Wut. "Also gut, mit einer Person mache ich heute noch Geschäfte!" Die Anwesenden sahen sich teilweise an und Aisutawa spürte plötzlich eine erhöhte aggressive Atmosphäre in der Halle. "Und wer wird es sein? Ich war als Erstes hier!" Ein Mann stellte sich auf die erste Treppenstufe. Er schob dabei den kleinen älteren Mann zur Seite und sah dann zu Casio hoch. "Hier geblieben!" Ein anderer zog ihn zurück. "Fass' mich nicht an oder du bekommst gleich eine verpasst!" "Ja mach' doch! Dann kann ich dir zeigen, dass du Schwächling hier nichts zu suchen hast!" Beide Männer griffen zu ihren Waffen, aber eine laute Stimme erhalte: "Bitte meine Herren. Habt noch ein wenig Geduld." Die zornigen Blicke waren wieder alle auf den Mann im weißen Anzug gerichtet. "Diese Entscheidung ist nicht leicht, also entscheide ich mich für eine einfache Lösung. Kämpft und der letzte, der noch steht, der bekommt ein lohnendes Angebot von mir. Es wird zehnfach lohnenswert sein, wie an den anderen Tagen, denn ich verteile heute noch einen Bonus. Ich brauche aber nur jemand, der sich beweisen konnte." Aisutawa nahm das Ziehen von einigen Schwertern und das Entsichern von Schusswaffen wahr. Der blauhaarige griff selbst zu seinem Katana. "Aber benehmt euch! Ich möchte hier keine Einschusslöcher sehen. Die lauten Waffen bleiben in den Taschen. Ich möchte auch keine lästige Abschlachterei. Ich möchte nur ein wenig männliche Stärke sehen." Der Mann im weißen Anzug lachte leise. 'Dieser Dreckskerl.' Aisutawa sah sich vorsichtig um. Ein paar einzelne Männer starrten ihn schon an. Alle Anwesenden warteten, bis der erste reagierte. Ocha blieb dicht hinter Aisutawa. Ein Schuss löste sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)