Ritter des silbernen Bernsteins von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Mitternachtsball --------------------------- Der junge Graf hatte wie meistens ein spielerisches Schmunzeln im Gesicht als er die beiden in seinem Arbeitszimmer willkommen hieß, er hielt einen Brief mit dem kaiserlichen Siegel in der Hand. „Das ist die Einladung zum alljährlichen Mitternachtsball.“ Graf Minral deutete mit der freien Hand auf den Tisch, auf dem ein weitere Brief dieser Art lag, eine weitere Einladung und Ryel seufzte innerlich als es ihm kam. „Diese Einladung ist für mich diese hier...“ Er wedelte mit dem Umschlag in der Luft herum. „Ist jedoch für dich Ryel und weil meine besten Ritter als Gast auf diesem Ball sein wird möchte ich meinen nächstbesten Ritter mitnehmen, als Wache. Bedauerlicherweise kann ich von dir nicht verlangen die Einladung abzulehnen und als Wache zu erscheinen da deine Familie höchstes Ansehen genießt.“ Kurz musterte er Lucia, scheinbar musste sie sich ein Grinsen verkneifen, dann viel sein Blick zurück zum Grafen der ihn fest aber lächelnd anblickte. Darauf erhob er selbst das Wort. „Ich verstehe, ich bitte um Verzeihung Herr aber meine Schwester wünscht das ich diesem Ball als Repräsentant meiner Familie beiwohne.“ Ryel hasste sich dafür solch eine Ausrede vorzubringen, andererseits gönnte er es Lucia sehr sie ebenfalls in diese Hölle aus Adligen, Wein und geschwollenen Worten mitzuziehen, scheinbar merkte sie das und warf ihm einen schnellen, bösen Blick zu. Der werte Graf legte den Kopf leicht schief und nickte verständnisvoll. „Selbstverständlich und ich werde mich hüten etwas gegen ihr Entscheidung zu sagen das steht mir bei meinem Stand nicht zu.“ Theodor erhob sich, ging gemächlich um seinen edlen gearbeiteten Arbeitstisch herum und reichte Ryel seine Einladung. „Dich will ich bitten noch einen Moment hier zu bleiben, wir sollten den Ablauf direkt klären.“ Wendete er sich danach an Lucia und diese nickte schweigend aber zustimmend. „Uns wird eine Kutsche gemeinsam abholen, du kannst gehen Ryel.“ Der junge Ritter nickte und verließt rasch das Zimmer, als er die Tür schloss ließ er seinen Unmut lauf und seufzte gut hörbar. Hoffentlich nicht zu laut das man es hinter der Tür hören konnte aber er hasste diese formellen Anlässe und er wusste das er so oder so hätte gehen müssen als Wache oder als Adliger. Als die Stimmen im anderen Raum wieder begannen sich zu erheben machte er sich auf den Weg in das gemeinsame Zimmer von ihm und seiner Kameradin wo er das nächste Übel vorfand. Auf dem ordentlich hinterlassenen Bett lag eine ebenso ordentliche gefaltete weiße Uniform samt einem Schmuckkästchen für Ohrringe. Selbst seine Schwester trug bei solchen Anlässen neben dem Ohrring der Kaiserin den der Familie. Und als er das Kästchen öffnete blickte ihm das Zeichen der Andarels, die Schneeeule und eine in Platin eingefasste, echte und schneeweiße, Perle. Ohrringe die sonst nur Sabrina und einige sehr fähige Wachen trugen und damit ausgesprochen selten waren, doch die seltensten blieben natürlich die der Kaiserin höchstpersönlich. Nur Vierzehn Stücke wurden je gefertigt, zwei für sie selbst und Zwölf für je einen ihrer Garde. Missmutig starrte er auf das Schmuckstück und seine Uniform. „Es gibt wohl kein Weg daran vorbei...“ Sagte er sich selbst und schloss das Schmuckkästchen wieder. „Gibt es für uns beide nicht.“ Stöhnte Lucia die mit genervtem Gesichtsausdruck die Tür öffnete und wieder zu donnerte. „Und ich dachte ich kann mich aus dieser Scheiße raus winden, weil du sein Liebling bist.“ Er grinste sie breit an. „Du darfst dich gerne bei meiner Schwester persönlich beschweren.“ Seine Freundin streckte ihm daraufhin kurz die Zunge heraus und sah aus als hätte sie ihm am liebsten eine runtergehauen. „Ich habe auch keine Lust darauf, unser Training ist eindeutig verlockender.“ Er erntete nur ein zustimmendes Nicken bevor seine Zimmergenossin sich auf ihr Bett fallen ließ und die Decke anstarrte als könnte sie dort die Lösung für dieses Problem finden. Ryel hingegen betrachtete die Uniform etwas genauer und verräumte sie schließlich zu den anderen Sachen in seinen Schrank, das Kästchen stellte er auf die Kommode. „In drei Tagen haben wir es hinter uns...“ murmelte er nur, mehr zu sich selbst als zu Lucia diese bekam das auch gar nicht mit und ließ es sich nicht nehmen weiterhin die Decke mit bösem Blick anzustarren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)