Ritter des silbernen Bernsteins von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 7: Leben ---------------- Bereits wenige Minuten später saßen die beiden zusammen mit den anderen Bediensteten, fünf Stück an der Zahl und ihren ritterlichen Kameraden an dem großen länglichen Tisch im Gemeinschaftsraum. Die Fünf anderen welche aus einem Diener, einem Dienstmädchen, einer Köchin, einem Mädchen für alles und einem Stallmeister bestand hatten sich bereits schnell an die kleine Truppe gewöhnt und sie herzlich aufgenommen. Die Privatlehrer des Grafen, einer für Schriften und Wissen ein anderer für das Fechten und Etikette speisten mit ihm selbst. Ralph grinste und deutet auf Melissas Gesicht, dort war sich ein bisschen des morgendlichen Haferbreis zurückgeblieben und die versammelte Mannschaft konnte sich kleinere Lacher und grinsende Mienen nicht verkneifen bevor die junge Frau es, leicht peinlich berührt aber grinsend, aus ihrem Gesicht wischte. „Kann jedem passieren.“ Fügte sie noch verteidigend hinzu. Ryel selbst konnte sich wie Lucia ein Grinsen nicht verkneifen. „Hast du zu wenig geschlafen oder träumst du zu viel?“ erkundigte der weißhaarige junge Mann bei ihr ohne das Grinsen aus seinem Gesicht verschwinden zu lassen. „Es kann ja nicht jeder so perfekt sein wie du.“ Erwiderte sie und streckte ihm gespielt beleidigt die Zunge heraus. Christiana tippte Melissa auf die Wange. „Was nicht heißt das du faul sein darfst.“ Diese nickte wiederum. „Ist ja auch nicht so dass ich gar nichts mache aber gegen ihn wirkt es einfach so.“ Ryel lächelte entschuldigend und legte den Löffel in die leere Holzschale und trank den letzten Schluck seines Apfelsaftes. Er bevorzugte Saft, während einige andere am Tisch Milch, Tee und Wasser tranken, in den Diensten eines Grafen zu stehen hatte seine Vorteile unter anderem ein gut gedeckter Tisch und eine üppige Auswahl. Unterbewusst musste er zugeben das es keinerlei Unterschied machte und die anderen am Tisch das wohl mehr zu schätzen wussten als er der er sein gesamtes Leben in einer der wohlhabendsten Familien des Landes verbracht hatte. Andererseits war die tatsächliche Armut auf ein Minimum beschränkt und die meisten lebten in einer guten neutralen Lage. Sie überlebten und konnten sich durchaus einige Kleinigkeiten leisten, durch die florierende Wirtschaft gab betrug die Armutsrate unter einem Prozent. Gut das Ryel sich einmal selbst davon überzeugen konnte, lange Zeit dachte er das dies geschönte Zahlen sind aber es schien war zu sein. In den Dörfern sowie den großen Städten ließ sich kaum etwas entdecken was darauf schließen würde. Veronica hingegen hatte zu diesem Thema selten etwas zu sagen sie selbst war eine Adlige während ihrer Frau aus einfachen Verhältnissen stammte. Lucia warf dem, in seinen Gedanken versunkenem, Ryel einen Blick zu und stieß ihm mit dem Ellenbogen leicht in die Seite. Er schreckte hoch und blickte sie beleidigt an, als Antwort kam nur ein leichtes Schmunzeln zurück und die beiden erhoben sich und räumten ihr Geschirr samt Tassen beiseite. „Was meinst du wie lange werden wie hier versauern bevor man uns zu einem richtigen Einsatz beordert?“ Der junge Mann legte Teller samt Besteck in den kleinen Bottich mit Wasser und begann dieselben zu reinigen, kurz darauf streckte er blind die Hand aus und bekam auch das Geschirr seiner Freundin in die Hände welches er ebenfalls reinigte. „Es wird sich wahrscheinlich einige Wochen ziehen, selbst die besten Rekruten werden nicht oft für aktiv offensive Einsätze genutzt abgesehen davon steht kein Krieg in Aussicht also wirst du dich gedulden müssen, wenn du nicht gerade Taschendiebe jagen willst.“ Ein kurzes Seufzen erklang. “Ich dachte eher an Banditen oder Ähnliches...“ Die sauberen Teller landeten in Lucias Händen um anschließend im Schrank verräumt zu werden, das Besteck folgte sogleich. Kurz darauf schob sich das Dienstmädchen in den Raum und wendete sich an die beiden. „Der werte Herr Graf verlangt nach euch beiden.“ Ein einstimmiges Nicken folgte sogleich und Ryel trocknete im Gehen noch schnell seine Hände an einem der herumliegenden Handtücher ab und warf es recht achtlos auf den Tisch. Durch einige Räume und einen langen Flur ging es auf zum Zimmer des Grafen, die beiden hatten es sich bereits aneinander gewöhnt und so ging Lucia automatisch vorneweg, sie ergänzten sich gut. „Mein Herr ihr habt nach uns verlangt?“ Sprach sie kurz nachdem sie an die Holztür geklopft hatte. Die Worte welche durch die Tür als Antwort kamen hörten sich wie immer typisch adlig an; Süß und wohlwollend aber das war wahrscheinlich eingeübt. „Jawohl, tretet doch bitte ein ihr zwei.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)