Ritter des silbernen Bernsteins von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: Ankunft ------------------ Die Versammelten, frisch ernannten Ritter, standen vor dem scheinbar sehr gut gelaunten Grafen. Nur die beiden Pflichtbewussten der Gruppe standen in Haltung vor ihrem neuen Herrn, während die drei anderen etwas verwundert den jungen Mann vor ihnen musterten. „Meine Diener werden euch zu euren jeweiligen Quartieren führen, heute Abend werden wir uns etwas genauer unterhalten. „Mit diesen Worten und einem Lächeln auf den Lippen verschwand Lucius wieder in seinem Anwesen. Während er die Treppe wieder heraufschritt kamen ihm 5 Diener entgegen die sich an das Gepäck der Gruppe machten und die fünf hinter sich her zu ihren Schlafräumen, winkten. Ryel und Lucia wurden kurioserweise in einen anderen Trakt gebracht als die beiden anderen Mädchen, während Ralph scheinbar in einen Kellerraum geschickt wurde. Vielleicht bereits ein Zeichen ihrer guten Leistung, aber dennoch ein wenig ungerecht wie er fand. Tatsächlich führte der ältere Herr der etwas von einem dieser Schneevögel, Pinguine hießen sie, hatte in ein Zimmer mit zwei durchschnittlich großen Betten, zwei Schränken, zwei Kommoden und zwei Schreibtischen samt Stühlen. Der weißhaarige junge Mann hob eine Braue, wendete sich aber direkt an seine Gefährtin. „Wenn dich die Anwesenheit eines Mannes in deiner Privatsphäre stört schlafe ich auch gerne in einem anderen Rum?“ Diese winkte ohne etwas darauf zu erwidern ab und nahm dem Pinguin recht unsanft ihr Gepäck ab. Ohne dass auch weiter zu kommentieren verschwanden die beiden diene nach mehrfachen Verbeugungen wieder. „Ich bin sehr zufrieden mit dir als Zimmergenosse, besser als die kleinen Mädchen oder den Versager.“ Sie packte ihren Beutel aus und begann sogleich alles entsprechend und ordnungsgemäß zu verstauen, wirklich sie pflegte nicht nur ihren Ruf, sondern beharrte auch auf Ordnung, Ryel befürwortete das aber ließ sich erst einmal auf dem Stuhl nieder und zog Papier samt Tinte und Feder aus seinem Beutel. Langsam begann er zu schreiben, die Feder gab ein leises knarzen von sich während sie über das Papier glitt und es mit Worten füllte, es handelte sich lediglich um eine kurze Aufzeichnung der Reise und eine Beschreibung seiner Kameraden. Es sollte ein Brief an seine Schwester werden, sie wusste eigentlich wo er war, wem er zugeteilt wurde und vor allem wer bei ihm war... doch empfand er es als persönlicher dennoch etwas zu schreiben. Vielleicht auch nur als Zeichen der Familie. Seine Zimmergenossin strich sich die Haare aus dem Gesicht und machte sich einen kleinen Pferdeschwanz damit sie nicht weiter stören würden. „Führst du Tagebuch?“ Er hob den Kopf und blickte sie leicht gedankenverloren an. „Nein... Nein, ich schreibe meiner Schwester, nach Möglichkeit regelmäßig...“ Sorgfältig wischte er die restliche Tinte von der Schreibfeder und legte sie auf dem Eichenholztisch ab und musterte sein Werk. „Hast du keine Familie der es sich zu berichten lohnt?“ Mit einem wohligen Seufzer ließ sich Lucia rücklings auf das Bett fallen. „Familie ja, aber die ist es nicht wert für sie zu schreiben.“ Sie warf einen Blick aus dem Schwammigen Fenster, draußen verdunkelte sich der Himmel, Regen kündigte sich an. „Ich bin gespannt auf den Grafen, er wirkt sehr enthusiastisch.“ Der Erbe Andarels nickte zustimmend. „Beinahe schon unheimlich...“ Diese Worte entlockten ihr ein Schmunzeln. Aber ihre Augen ruhten weiterhin auf dem Fenster gegen das mittlerweile tausende kleine Regentropfen prasselten und einen melodischen Chor bildeten. Dieser Chor untermalte perfekt die Gedankenlage des jungen Ritters, der an die Veränderungen in seinem Leben dachte, ob es überhaupt etwas an diesem Ort geben würde das ihn einfangen und begeistern könnte. Kurz wanderte sein Blick zu Lucia die dort lag und das verregnete Fenster anstarrte, es versprach eine interessante erste Woche zu werden... Mit diesem Gedanken verblieb er auf seinem Stuhl und folgte dem Blick seiner Kameradin und beide blickten schweigend aus dem Fenster hinaus in den Regen, die Welt und die Zukunft. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)