YAKUZA - тʀᴀυᴇ ɴıᴇмᴀɴᴅᴇм! von Tsuki_no_Hime (mit Trailer) ================================================================================ Kapitel 29: At night -------------------- Als Hinata zu sich kam, sah sie nichts als endlose Schwärze. Von irgendwo hörte sie das leise, konstante Plätschern von herunterfallenden Wassertropfen, während sie ein modriger Geruch umgab. Ächzend rappelte sie sich aus ihrer derzeitigen Position auf und massierte sich die Schläfen, obwohl sie sich sicher war, das es wohl auch nicht viel bei ihren Kopfschmerzen bringen würde. „Du bist wach.“ Erschrocken sah sie in die Richtung aus der die Stimme gerade gekommen war und kniff anschließend angestrengt die Augen zusammen, doch ihre Sicht blieb die gleiche. Es war einfach viel zu dunkel, um etwas erkennen zu können. Dennoch kam ihr die Stimme merkwürdig vertraut vor. „Itachi?“ „Hn.“ Tief atmete Hinata durch. Okay, sie befand sich also alleine mit Itachi irgendwo im nirgendwo und… Und das war es auch schon. Mehr wusste sie eigentlich gar nicht. „Wo sind wir hier?“ Kurze Zeit blieb der Uchiha still, nur seine regelmäßigen Atemzüge, welche sie erst jetzt wahr nahm, verriet noch immer seine Anwesenheit. „Sag du es mir.“ Verwundert zog sie die Stirn kraus. Was meinte Itachi denn damit? Woher sollte sie denn… Ein plötzlicher Gedanke schoss ihr in den Kopf. Aber das konnte doch nicht… Warum ausgerechnet hier? „Das Waisenhaus…“ Nur ein Flüstern drang über ihre spröden Lippen. Trotzdem schien Itachi es genau verstanden zu haben. Sein zustimmendes Brummen war ihr Antwort genug. „Wie lange bist du schon hier und wer…? Was ist hier nur los?“ Mittlerweile war sie gänzlich aufgestanden und tastete sich langsam voran, immer darauf bedacht nirgendwo dagegen zu laufen, bis sie schließlich doch gegen einen Widerstand stieß. Etwas weiches. Vorsichtig beugte Hinata sich herab und ertastete Haare und schließlich raue Haut. Erneut atmete sie tief durch. „Sag mir bitte, dass du das bist, Itachi.“ „Hn. Könntest du jetzt bitte aufhören mich zu befummeln? Dafür ist nun nicht gerade der geeignetste Zeitpunkt.“ Trocken lachte Hinata auf. Schön, dass der Uchiha in dieser ausweglosen Situation seinen Humor wenigstens nicht verloren hatte. Bringen tat es ihnen allerdings auch nicht viel. Frustriert ließ sie sich neben ihm nieder. Plötzlich hörte sie etwas immer näher kommen. Es klang wie Schritte auf steinigem Boden, die an den Wänden widerhallten. Dumpfe, schwere Schritte, wie die eines Mannes. Und dann öffnete sich eine Tür, ganz in der Nähe der Stelle, an der sie erwacht war. Das grelle Licht, welches nun in den Raum fiel, blendete sie und veranlasste sie, gepeinigt die Augen zusammen zukneifen. „Wie ich sehe, habt ihr euch mittlerweile miteinander bekannt gemacht.“ Der Mann, Hinata konnte ihn noch immer nicht erkennen, doch seine Stimme kam ihr entfernt bekannt vor, trat näher und stellte schließlich zwei Teller vor sie ab. Immerhin mussten sie nicht hungern, wobei sie sich nicht sicher war, ob nicht vielleicht etwas untergemischt wurde. Eventuell war hungern doch keine so schlechte Idee… Kaum das sie diesen Gedanken zu Ende gebracht hatte, ging der Mann vor ihr in die Hocke. Nun konnte sie ihn ganz genau vor sich sehen. Er hatte orangene Haare, die etwas ins hellbraune übergingen. Seine Augen waren ebenso in einem hellen Braunton. Die Statur war definitiv durchtrainiert, fast schon bullig. Jedenfalls nicht Hinatas Geschmack, wie sie nebenbei feststellte. Außerdem hatte er ein Tattoo an der linken Halsschlagader. Ein Auge, wenn sie richtig erkannte. „Bereust du es, deiner Schwester vertraut zu haben? Immerhin hat sie dich ohne jegliche Skrupel in unsere Hände übergeben.“ Ein bösartiges Grinsen lag auf seinen Lippen, während er diese Worte sprach. Am liebsten hätte Hinata es ihm aus dem Gesicht geprügelt. Nur mit Anstrengung schaffte sie es sich zurückzuhalten. Trotzdem gaben seine Worte ihr zu denken. Er hatte Recht mit dem, was er sagte. Sakura hatte sie verraten. Daran gab es keinerlei Zweifel. Aber warum? Innerlich schüttelte sie den Kopf. Dafür gab es sicherlich eine logische Erklärung. „Dürfte ich vorher erfahren, mit wem ich das Vergnügen habe, wenn ich mich mit demjenigen schon über meine Familiengeschichte unterhalten soll?“ Das Grinsen entschwand sofort aus seinen Gesichtszügen, stattdessen blickte er ihr vollkommen neutral entgegen. Itachi, der die ganze Zeit über vollkommen ruhig geblieben war, verspannte sich auf einmal merklich. Als nächstes bekam sie nur noch einen stechenden Schmerz an ihrer Wange mit und wie ihr Kopf zur Seite ruckte. Er hatte sie geohrfeigt. Dieser miese Bastard hatte es tatsächlich gewagt, Hand an sie zu legen. Wütend ballte sie die Hände zu Fäusten. „Du solltest auf deine Wortwahl achten, Vögelchen. Nicht jeder hier ist so kulant wie ich.“ Ein Ratschlag, den sie nicht beherzigen würde. Immerhin ließ sie sich doch nicht den Mund verbieten. Sie war eine Haruno. Auch wenn sie erst kürzlich davon erfahren hatte… Sasuke wurde durch sanftes Rütteln an deiner Schulter geweckt. Verschlafen öffnete er die Augen und sah Akemi neben sich hocken. Mit einem Finger auf den Lippen, deutete sie ihm an, leise zu sein. Knapp nickt er ihr zu. Zufrieden wies sie ihm nun an ihr zu folgen, was er sofort tat. Er hatte es schon lange aufgegeben irgendwelche Fragen zu stellen. Eine Antwort erhielt er eh nie. Als sie endlich das Zimmer verlassen hatten, trat Sakura auf sie zu. Ihr Gesicht war die Perfektion der Monotonie. Kein einziger Riss zeigte sich in dieser selbstauferlegten Maske. „Ich habe dir versprochen, das du deinen Bruder bald wiedersehen wirst und ich halte stets meine Versprechen. Doch bevor wir dazu übergehen, lass mich dir eine Frage stellen.“ Aufmerksam lauschte er ihren Worten, während ein mulmiges Gefühl in ihm aufstieg. Einmal mehr fragte er sich, wie er überhaupt in solch eine Situation geraten konnte. „Wie weit bist du bereit für Itachis Leben zu gehen?“ Verwirrt zog er die Augenbrauen ein Stück weit zusammen. Was meinte sie damit? Und was erwartete sie wohl, was er darauf antworten würde? Ihrem abwartenden Blick nach zu urteilen, würde er die Antwort wohl selber finden müssen. Ein Seufzen verließ Sakuras Kehle. Das dauerte ihr alles viel zu lange. „Würdest du jemanden umbringen, wenn du müsstest?“ Sasuke dachte gründlich darüber nach, bevor er schließlich entschlossen nickte. „Und würdest du selber für ihn in den Tod gehen?“ Wieder nur ein Nicken. Zufrieden erwiderte Sakura das Nicken und wandte sich schließlich an Akemi, die bis dato einfach nur stummer Beobachter dieser Unterhaltung gewesen war. „Ich würde die Kollateralschäden gerne so gering wie möglich halten. Du kennst deine Aufgabe?“ Diesmal war es Akemi die nur ein einfaches Nicken von sich gab. Wozu unnütze Worte verschwenden? „Gut. Mein verehrter Herr Vater müsste bald eintreffen und bis dahin möchte ich, dass du Konan zu Kakashi bringst. Er erwartet euch bereits am alten Kino.“ Wortlos wandte sich die Schwarzhaarige um und kehrte in das Zimmer zurück, aus welchem sie vor kurzem auch Sasuke geholt hatte. Wenig später kam sie auch schon mit Konan heraus, die ziemlich munter wirkte, dafür, dass sie bis eben noch geschlafen hatte. Ohne die Beiden weiter zu beachten, galt ihr Augenmerk nun wieder dem jüngeren Uchiha, der sich sichtlich unwohl zu fühlen schien. „Du hast sicherlich einige Fragen und ich denke, das nun der passende Zeitpunkt gekommen ist, dir diese zu beantworten.“ Plötzlich wirkte Sakura gar nicht mehr so tough. Eher machte sie auf Sasuke einen müden und kraftlosen Eindruck. Die Maske zerbrach in tausend Einzelteile. „Du brauchst mir nichts zu erklären. Sag mir nur, was ich machen soll.“ Ein leichtes Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie seine Worte vernahm. Eine solche Antwort hatte sie wirklich nicht erwartet. Aber es imponierte ihr durchaus. Scheinbar besaß er doch mehr Mumm, als sie ihm zugetraut hatte. Damit hatte er sich den Rang des Bauern durchaus verdient. Mal sehen, was noch aus ihm werden würde… „Naruto und Temari werden eine kleine Exkursion mit dir starten. Ich hoffe, das alles reibungslos verlaufen wird. Noch mehr Probleme kann ich momentan echt nicht gebrauchen.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und wollte den Raum verlassen, als Sasukes seine Stimme erhob und sie damit zurück hielt. „Sakura?“ Kurz machte er eine Pause, während sie ihm weiterhin den Rücken zugewandt verharrte und einfach nur abwartete. Eigentlich wusste er nicht recht, was er sagen sollte. Es war eher eine Kurzschlussreaktion von ihm gewesen, der ihn dazu bewog ihren Namen zu nennen. Trotzdem gab es da etwas, was er ihr schon lange mitteilen wollte. Vielleicht war jetzt ein guter Zeitpunkt, wohl möglich sogar der letzte. „Damals, als ich dich in dem Fabrikgelände aufgelesen und nach Hause gebracht habe, hat Raika mich auf einen Tee herein gebeten. Ich habe ihn aus Versehen verschüttet und…“ Mit einer Geste ihrer Hand, brachte die Haruno ihn zum schweigen. Halb drehte sie sich zu ihm um. In ihren Augen spiegelte sich Verständnis wieder, während um ihre Mundwinkel ein angedeutetes Lächeln zu erkennen war. Es wirkte falsch und ehrlich zugleich. „Ich weiß es schon lange. Es ist okay.“ Ein Stechen breitete sich in Sasukes Herzen aus. Es tat ihm weh Sakura so zu sehen. Wie viel musste sie wohl schon leiden? Wie viel konnte ein einziger Mensch ertragen? Damit verschwand sie endgültig aus seinem Blickwinkel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)