YAKUZA - тʀᴀυᴇ ɴıᴇмᴀɴᴅᴇм! von Tsuki_no_Hime (mit Trailer) ================================================================================ Kapitel 10: Bad feelings ------------------------ „Und wenn tausend Türme brechen, die letzten Widerstände fallen. Ich werde erhobenen Hauptes den Weg wandern, der es vermag die stählernen Ketten des Selbsthasses zu zerschellen. Und was einst im Glanze begonnen, wird wieder zu Staub.“ Zufrieden nickte Sensei Yamato ihr zu. „Sehr schön. Weiß zufällig Jemand von wem dieses Zitat stammt und was es aussagt?“ Weiter hörte sie nicht zu. Es interessierte sie einfach nicht. Stattdessen schaute sie angestrengt aus dem Fenster. Ihr ging einfach diese Frau nicht mehr aus dem Kopf, die sie vor wenigen Minuten aufgesucht hatte. Und wer war es, der über ihre wahre Identität Bescheid wusste? So viele offene Fragen, die sie regelrecht plagten. Frustriert massierte sie sich die Schläfen. Von dieser ganzen Grübelei bekam sie nur Migräne. „Fräulein Hiroshi, geht es ihnen nicht gut?“ Kaum wahrnehmbar zuckte sie zusammen. „Nein, alles in Ordnung.“ Zufrieden fuhr Yamato mit dem Unterricht fort. Aufmerksam musterte ihr Banknachbar jede kleinste Bewegung von ihr. „Geht es dir wirklich gut?“ Seufzend sah sie ihm in die Augen und nickte ihm kaum wahrnehmbar zu. „Ich denk nur über einige Dinge nach. Mach dir keine Sorgen.“ Skeptisch runzelte er die Stirn, beließ es aber dabei. Sie war ein Dickschädel und würde ihm wohl kaum mehr sagen, also würde es nicht bringen weiter nachzuhaken. Die Zeit flog nur so dahin und eh sie sich versah, war es bereits wieder Nachmittag und sie befand sich zu Hause in ihrem Zimmer. Ganz allein und ohne jegliche Ablenkung. Eigentlich der perfekte Zeitpunkt um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Doch, wo sollte sie anfangen? Lautlos fing ihr Handy an zu blinken. Unterdrückte Rufnummer. Neugierig geworden, hob sie ab und wünschte sich im nächsten Moment es nicht getan zu haben. „Hey Saku.“ „Konan? Was ist denn los?“ Sie machte es sich auf ihrem Bett bequem, während sie geduldig darauf wartete das ´ihre Freundin` weiter sprach. „Ich hatte vor Itachi einen Besuch abzustatten, aber…“ Kurz war es still am anderen Ende der Leitung, bis Konan weiter sprach. „Ich schaff das nicht alleine und wollte dich fragen ob… Würdest du vielleicht mitkommen?“ Ihre Augen weiteten sich. Nein, das ging nicht. Das wäre viel zu riskant. „Warum fragst du nicht Pain oder einen anderen der Jungs?“ Wieder dauerte es einige Sekunden, bevor sie eine Antwort darauf erhielt. „Die sind viel zu sehr damit beschäftigt sich die Birne zuzuschütten. Hidan schmeißt doch heute eine seiner Partys bei sich zu Hause.“ Sakura seufzte. Ja, sie hatte davon gehört. Aber etwas machte sie stutzig. Konan schien die Sache mit dem Uchiha besonders nahe zu gehen. Ob das wohl was zu bedeuten hatte oder interpretierte sie mal wieder zu viel darein? „Darf ich dich mal etwas Persönliches fragen?“ „Klar. Schieß los.“ Sie überlegte. Wollte sie doch vorher ihre Frage sorgfältig abwägen, bevor sie sie Konan stellte. Nicht, das es zu Missverständnissen kam. Am Ende entschied sie sich allerdings doch für die freie Methode, ohne viel drum herum Gerede. „Was läuft da zwischen dir und Itachi? Du scheinst die ja ziemlich große Sorgen um ihn zu machen...“ Konan lachte, doch es klang eher trostlos und wirkte vollkommen verloren. Es passte so gar nicht zu der vorhandenen Situation. „Begleitest du mich? Dann werde ich dir alles erzählen, was du wissen willst.“ „Bis gleich…“ Damit beendete Sakura das Telefonat und machte sich gleich darauf fertig, während in ihrem Kopf ein neuer Plan heranreifte. Neue Situationen erfordern neue Maßnahmen. Und wenn alles gut lief, so könnte sie noch heute den Auftrag beenden. Sie hatte schon länger das Gefühl sich immer wohler zu fühlen bei den Akatsuki und das wollte sie um jeden Prais vermeiden. Auf Abschiedsschmerz, wenn es dann soweit war, konnte sie getrost verzichten. Wie vereinbart trafen sich die beiden Frauen etwa eine halbe Stunde später vor dem Anwesen der Uchihas, doch beschlossen sie vorerst noch nicht hineinzugehen. Stattdessen gingen sie gemeinsam in ein in der Nähe gelegenes Café. Schließlich hatte Konan noch ein Versprechen einzulösen. Nachdem sie bei der Kellnerin ihre Bestellung aufgegeben hatten, wartete Sakura gespannt, was ihr die Blauhaarige wohl im Bezug zu Itachi mitzuteilen hatte und fragte sich dabei, warum es sie eigentlich so sehr interessierte. Ihr Auftrag war doch Fugaku und nicht sein ältester Sohn. Diesen Gedanken verwarf sie allerding wieder, als Konan anfing zu erzählen. „Ich bin damals neu in die Stadt gezogen und kannte hier noch Niemanden. Durch meine zurückgezogene Art war ich eher ein Außenseiter, fand nirgends Anschluss. Nicht, das es mich in irgendeiner Weise gestört hätte, aber durch einen Unfall war ich einige Zeit im Krankenhaus und so gab es auch Niemanden der mich besuchen kam oder sich um mich sorgte. Erst da merkte ich, wie einsam ich doch wirklich war.“ Gespannt lauschte Sakura den Worten und so langsam verstand sie, warum Konan sich so sehr um Itachi sorgte. „Etwa eine Woche vor meiner Entlassung kam Itachi mich besuchen. Er war eigentlich da, weil sein Bruder in eine Schlägerei geraten war und ziemlich lädiert aussah. Durch Zufall hat er mich gesehen. Wir haben nicht viel gesprochen, aber ich habe förmlich seine Anwesenheit gespürt und das bedeutete mir mehr als alles andere. Seit jenem Tag kam er mich täglich besuchen. Einmal brachte er mir sogar Blumen mit.“ Konan musste leise lachen, bei der Erinnerung daran und auch Sakura konnte sich ein ehrlich gemeintes Lächeln nicht verkneifen. So etwas hätte sie Itachi gar nicht zugetraut. „Als ich entlassen wurde holte er mich sogar ab und brachte mich heim. Er half mir den versäumten Schulstoff nachzuholen und mit der Zeit wurden wir irgendwie Freunde. Später stellte er mir sogar die Akatsuki vor. Es war das erste Mal das sie eine Frau bei sich aufgenommen haben und bisher auch das letzte Mal. In dieser ganzen Zeit ist Itachi so etwas wie eine Art großer Bruder für mich geworden…“ Verstehend nickte Sakura ihr zu und verspürte dabei etwas, was sie so noch nie gefühlt hatte. Reue. Es war wie ein Stich in ihr Herz, welches sich krampfhaft zusammenzog. Ihr wurde schlecht von diesem Gefühl und sie hatte Angst bald vollkommen die Kontrolle zu verlieren. Was war bloß auf einmal mit ihr los. Hektisch sprang sie auf. „Ich muss mich kurz frisch machen…“ Verwundert sah Konan ihr nach, wie sie schnell in Richtung Toiletten verschwand. „Was habe ich getan?“ Krampfhaft umklammerte Sakura ihren Kopf, während sie an der Tür der Toilettenkabine herab rutschte. Schimmernde Tränen perlten ungehindert über ihre bleichen Wangen. Überrascht fing sie mit dem Zeigefinger einen der salzigen Tropfen auf und musterte ihn. Wann hatte die das letzte Mal geweint. Sie konnte sich nicht erinnern. Wieder ein Stich in ihr Herz. „Was ist bloß aus mir geworden?“ Sie sah der Träne zu, wie sie an ihrem Finger herab lief und zu Boden tropfte. Leise, fast lautlos, öffnete sich die Tür, die zu den Damentoiletten führte. „Sakura?“ Schnell wischte sie sich mit der Hand über ihr Gesicht, um die letzten salzigen Verräter zu entfernen, bevor sie antwortete. „Ich komme gleich.“ Ihre Stimme zitterte, klang nicht im Geringsten mehr nach der Frau, die sie eigentlich repräsentieren sollte. Tief ein- und ausatmend erhob sie sich wieder von dem kalten, harten Boden und verließ die kleine Kabine. Konan war bereits wieder zu ihrem Platz gegangen, so hatte sie wenigstens die Möglichkeit sich etwas zu beruhigen. Seufzend sah sie in einen der Spiegel, die ihr gegenüber hingen. Ihre Augen waren vom Weinen leicht rötlich. Das war eigentlich das einzige Anzeichen, was auf ihre Schwäche hindeutete und doch störte es sie. Sie war stark, durfte sich keine Schwäche erlauben. Das wurde ihr seit Kindesbeinen an eingeprügelt. Und nun gab sie sich so die Blöße. „Erbärmlich.“ Kopfschüttelnd drehte sie den Wasserhahn auf und wusch sich mit kaltem Wasser das Gesicht, bevor sie erneut in den Spiegel sah. „Und nun geh da raus und reiß dich zusammen.“ Missbilligend zog sie die Stirn kraus. Nun sprach sie auch schon mit sich selber… Kaum das sie wieder auf ihren Platz zusteuerte, begegnete ihr der besorgte Blick von Konan. „Geht es dir nicht gut?“ Ohne auf die gestellte Frage zu reagieren trank sie ihren Cappuccino aus und zog sich die Jacke über. „Lass uns gehen.“ Das Geld legte sie vorher auf den Tisch, bevor die Beiden das Lokal wieder verließen. Wortlos gingen sie nebeneinander her, bis sie vor ihrem Ziel ankamen. Ohne Umschweife betätigte Sakura den Klingelknopf und nur kurze Zeit später öffnete ihnen Sasuke bereits die Tür. Er wusste weswegen sie da waren und ließ sie sofort rein. „Wie geht es ihm?“ Vielsagend wendete der jüngere Uchiha den Blick ab. „Sein Zustand ist bisher unverändert.“ „Können wir zu ihm?“ Kaum merklich nickte er Konan zu und führte die beiden in Itachis Zimmer. Es war ein schrecklicher Anblick, wie der sonst so stolze Uchiha völlig hilflos in dem Bett lag. Seine Gesichtszüge waren zwar entspannt und es schien, als würde er nur schlafen und hatte einen schönen Traum. Doch Konan und Sasuke trauten dem nicht. Sakura hingegen senkte schuldbewusst den Kopf. Ja, Itachi hatte sicherlich einen schönen Traum, doch genau da lag das Problem. Dieser Traum war für ihn so real, dass er ihn gefangen hielt und ihm somit das Erwachen unmöglich machte. Er wusste nicht, dass er nur schlief. Er wusste nicht, dass außerhalb seiner selbst erschaffenen Welt die Wirklichkeit auf ihn wartete. Und das tat sie alles nur, um ihn nicht länger leiden zu sehen. Um ihn zu schützen vor den Machenschaften seines Vaters, der sich seit da an völlig abgekapselt hatte. Sie hatte durch Itachi ein Exempel statuiert und die Botschaft war angekommen. Fugaku hatte Angst. Er wusste, dass es ihn als nächstes treffen würde. Sie räusperte sich, erregte somit die Aufmerksamkeit des jüngeren Uchihas. „Dürfte ich mal das Badezimmer benutzen?“ „Es ist ganz am Ende des Ganges.“ Seine Aufmerksamkeit wandte sich wieder vollkommen seinem Bruder zu, während Sakura das Zimmer verließ, doch nicht aus dem erfragten Grund. Es wurde Zeit zu handeln… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)