YAKUZA - тʀᴀυᴇ ɴıᴇмᴀɴᴅᴇм! von Tsuki_no_Hime (mit Trailer) ================================================================================ Kapitel 9: Time cannot erase ---------------------------- Schaftrunken durchquerte sie die Gänge ihres Hauses, magisch angezogen von dem aromatisch würzigen Geruch frisch gebrühten Kaffees. Die dunklen Schatten unter ihren Augen, die von der ruhelosen Nacht herrührten, hatte sie zuvor mit viel Make-Up bedeckt. Erleichtert setzte Sakura sich auf ihren Platz, nahm zufrieden die Tasse entgegen, die ein Butler ihr hinhielt und nahm sofort einen kräftigen Schluck aus dieser. Heiß lief ihr das schwarze Gold den Rachen hinab und hinterließ sofort ein Gefühl neugewonnener Energie. „Miss Haruno?“ Mit einem genervten Brummen tat sie ihre Aufmerksamkeit kund und wartete darauf, dass Raika weiter sprach. „Ich habe da Etwas, was Sie interessieren könnte.“ Sofort war sie gänzlich bei der Sache und trank schnell den restlichen Kaffee aus, um diesen nicht erst kalt werden zu lassen, bevor sie sich von ihrem Stuhl erhob und ihrer Bediensteten zuwandte. Diese überreichte ihr einen großen weißen Umschlag, aus dem sie einige Dokumente und Fotos herausholte. Interessiert besah sie sich diese, während ihr Gesicht das perfekte Pokerface repräsentierte. An ihm konnte man nicht absehen, was wohl gerade in ihr vorging, doch man konnte nur erahnen, dass es wahrscheinlich nichts Gutes sein würde. „So ist das also… Gute Arbeit und nun hol mir Kakashi her.“ In knapper Verbeugung verabschiedete sich die Braunhaarige und machte sich sofort auf den Weg ihren Auftrag auszuführen. Währenddessen packte sie die Unterlagen wieder feinsäuberlich in den Umschlag und ging ins Wohnzimmer. Lange musste sie dort auch nicht warten, denn keine zehn Minuten später trat auch schon Kakashi an sie heran. „Warum hast du mich herbestellt?“ Wortlos überreichte sie ihm den Umschlag, den er sofort öffnete und sich ebenfalls alles durchsah. Dabei ließ sie ihn keine Sekunde aus den Augen. Doch auch anhand seiner Mimik konnte man nicht erkennen, was er wohl gerade dachte oder fühlte. Sie waren halt Profis. „Wusstest du davon?“ Ihre Stimme war kalt wie Eis, so dass einem das Blut in den Adern gefror, und schneidend wie die scharfkantige Klinge eines Messer, das tief ins Fleisch schnitt und bleibende Narben hinterließ. „Ja.“ Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Kleine Funken in ihnen versprühten pure Wut. Vorsichtshalber trat Kakashi einige Schritte zurück, hatte er sie doch noch nie so wütend erlebt, wie in diesem Augenblick. „Warum hast du mir nichts gesagt? Warum erfahre ich erst jetzt, dass meine Mutter eine Affäre mit Fugaku Uchiha hatte? Warum wusste ich nicht, dass Mikoto Uchiha die Schwester meines Vater und die Mutter von Itachi und Sasuke war? Warum? Sag es mir!“ Eine schimmernde Träne der Wut und der Enttäuschung perlte ihre Wange hinab, während sie ihm fest in die Augen sah, der Träne keinerlei Beachtung schenkte, sie vielleicht nicht einmal bemerkte. Zögerlich trat er auf sie zu, wische ihr mit dem Daumen den salzigen Tropfen weg. „Es tut mir Leid…“ Barsch schlug sie seine Hand weg, trat nun ihrerseits einige Schritte zurück. „Gibt es sonst noch etwas, was ich wissen sollte?“ Trotz der unheilvollen Ruhe, die sie ausstrahlte, brodelte sie innerlich. Jetzt ergab langsam alles einen Sinn. Ihr Vater benutzte sie für seine Rache, nur weil er selber zu feige war. Doch er hatte die Rechnung ohne ihre Schlagfertigkeit gemacht. Sie war halt voll und ganz seine Tochter. Sein Fleisch und Blut. Was ihr Vater konnte, dass beherrschte sie schon lange. Kaum wahrnehmbar zogen sich ihre Mundwinkel ein Stück weit nach oben, der Glanz in ihren grünen Augen bedeutete nur eins… Jemand würde sterben. Langsam und so qualvoll wie möglich. Ganz, wie es in gegebenen Umständen Sakuras Art war. „Was hast du vor?“ Und langsam verstand sie es. Ihr bösartiges Grinsen wurde eine Spur breiter, man konnte es nun fast schon als wahnsinnig bezeichnen. „Kiro hatte Recht.“ Verwirrt zog Kakashi eine Augenbraue nach oben. „Sakura?“ Mit einer wegwerfenden Handbewegung brachte sie ihn vorzeitig zum Schweigen. „Ich möchte, dass du etwas für mich tust…“ Erleichtert ließ sie sich auf die Bank unter der großgewachsenen Eiche des Pausenhofes fallen. Oh, wie sie Schule doch hasste. Hoffentlich verlief wenigstens alles nach Plan, wenn sie sich schon dieser Hölle stellen musste. Ihr scharfsinniger Blick streifte über den gesamten Hof, bis sie bei einem blauhaarigen Mädchen in etwa ihrem Alter hängen blieben. War das nicht die Kellnerin aus dem Café, in welchem sie Unterschlupf vor dem Wetterumschwung gefunden hatte? Schulter zuckend ließ ihren Blick weiterschweifen, blieb schlussendlich bei den Akatsuki stehen. Zumindest einem Teil davon, denn einer fehlte. Itachi. Ein minimales Lächeln auf ihren Lippen verriet sie, doch gab es niemanden der es bemerkte. Ihre Tarnung blieb weiterhin unangefochten. Gerade als sie aufstehen wollte, um zu ´ihren Freunden` rüber zu gehen, schienen diese sie bemerkt zu haben und kamen auf sie zu. Konan, Kisame und Deidara sahen ziemlich niedergeschlagen aus und setzten sich wortlos neben sie auf die Bank. „Was ist denn los?“ Seufzend setzte sich nun auch Pain neben seine Freundin. „Es geht um Itachi. Irgendetwas muss auf dem Ball geschehen sein. Man hat ihn in der Nacht bewusstlos auf der Terrasse aufgefunden und seit da an ist er nicht mehr aufgewacht, fast so als würde er im Koma liegen. Keiner der behandelnden Ärzte hat eine logische Erklärung dafür.“ Gespielt schockiert riss sie ihre Augen auf, bis sich nun auch Sasori zu Wort meldete. „Neben ihm fand man nur einen kleinen grünen Ohrstecker. Also hatte er wahrscheinlich als letztes Kontakt mit einer Frau gehabt.“ Ihre Augen weiteten sich ein kleines Stück mehr und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, nur um danach doppelt so schnell weiter zu schlagen. Shit. Das hatte sie vollkommen übersehen. „Und weiß man schon, wer diese Frau war?“ „Nein, bisher noch nicht, aber die Polizei geht jeder erdenklichen Spur nach.“ Ein kleiner Stich in ihrem Nacken, verriet ihr dass jemand sie beobachtete. Langsam erhob sie sich. „Ich muss kurz weg. Wir sehen uns dann im Unterricht.“ Damit drehte sie sich um und ging, ohne den misstrauischen Blick zu bemerken, der ihr folgte. „Mir ist gerade eingefallen, dass ich noch etwas vergessen habe…“ Ihre Schritte nahmen immer mehr zu, umso weiter sie sich von der Gruppe entfernte. Vorsichtig sah sie sich um und verschwand dann unauffällig in einer Seitengasse. Es war doch immer dasselbe durchtriebene Spiel. Sich eine Strähne aus dem Gesicht streifend, lehnte sie sich lässig an die kalte Betonmauer hinter sich. „Also, was willst du von mir?“ Eine kleine Bewegung im Schatten erregte ihre Aufmerksamkeit, dies ließ sie sich allerdings nicht anmerken. „Weißt du das denn nicht, kleine Sakura?“ Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen. Vorsichtig zückte sie ein Messer, welches sie unter ihrem Ärmel versteckt hatte. „Das wirst du nicht brauchen.“ „Dann zeig dich.“ Die Person, welche sie bisher als Frau identifizieren konnte, trat näher, das Gesicht unter einer Kapuze verborgen. „Dafür ist es noch zu früh, doch bald wirst du mehr erfahren. Heute bin ich nur hier, um dich zu warnen.“ Skeptisch hob sie eine Augenbraue. „Warnen? Wovor?“ Die Unbekannte warf ihr etwas zu, was sie geschickt auffing und sich ansah. Es war ihr Ohrring, den sie auf dem Fest verloren hatte. „Du warst unachtsam. Jemand weiß über dich Bescheid…“ „Wer?“ Doch sie erhielt keine Antwort. Ihre Augen durchsuchten die Gegend, erfolglos. Von der Frau gab es keine Spur mehr. Seufzend verstaute sie den Ohrring in der Hosentasche, als sie auch schon Sasori auf sich zu kommen sah. Schnell ließ sie auch das Messer wieder verschwinden, das sie bis dato noch immer in der Hand gehalten hatte. „Hier steckst du also. Wir haben uns schon Sorgen gemacht, weil du auf einmal so schnell verschwunden warst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)