Yu-Gi-Oh! Over the Nexus von fubukiuchiha ================================================================================ Kapitel 29: Offenbarung ----------------------- Kühle Morgenluft wehte über den alten Spielplatz in Camaan City, wo Velvet erschöpft am Boden lag und ihren Kopf auf Victoria's Schoß gebettet hatte "Mein Kopf tut weh..." "Es ist alles in Ordnung, versuch dich nur ein wenig zu beruhigen, Velvet," Victoria strich der Blauhaarigen ein paar Haare aus dem Gesicht und mied ihren Blick, als Velvet wieder das Wort ergriff "Du, Victoria?" "Hm?" "Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Ich kann mich zwar nur verschwommen an das erinnern, was hier passiert ist, aber ich habe versucht dir etwas anzutun und das kann ich mir nicht verzeihen. Es tut mir so leid, Victoria."   Die Weißhaarige senkte den Kopf und auch sie war den Tränen nahe "Es ist nicht deine Schuld, Velvet. Wer auch immer dir dieses Monster gegeben hat, ist daran Schuld und zum Teil auch ich." Nun schaute Velvet verwirrt nach oben, denn sie wüsste nicht, was ihre Freundin falsch gemacht haben könnte "Wieso soll es deine Schuld sein? Du hast doch nichts falsch gemacht." "Doch, du wolltest uns nur helfen und ich habe dich so barsch und kaltherzig abgewiesen. Hätte ich das nicht getan, wärst du gar nicht in diese Situation geraten," Victoria ließ den Kopf hängen und zog Velvet enger an sich, was der Blauhaarigen leicht wehtat "Vici, du tust mir weh..."   "Entschuldige, es ist nur... als ich dich in diesem Zustand gesehen habe, da bekam ich absolute Panik, dass ich dich für immer verlieren könnte. Ich hab dich zwar angeschrien und das hätte ich nicht tun dürfen, aber... aber... du bist immer noch meine beste Freundin." Nun konnten es beide Mädchen nicht mehr halten und brachen endgültig in Tränen aus, als Tenebrae, Damian und Robin zu ihnen stießen, doch sofort hielt Ten seine beiden Freunde zurück "Ich glaube wir sollten uns ein bisschen zurück halten." Damian nickte nur zustimmend, als Victoria sich die Tränen wegwischte "Ist schon okay, trotzdem danke für dein Taktgefühl, Tenebrae."   Velvet hatte ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht, als sie von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt und als sie die Hand vom Mund nahm riss Victoria panisch die Augen auf "Velvet, wo kommt das Blut her?" "Ich bin mir nicht sicher..." die Atmung des Mädchens wurde hektisch, als die Wächter sich in das Gespräch einmischten und Drake sich wieder auf der Schulter seiner Trägerin niederließ "Ich weiß, es klingt jetzt anschuldigend, aber ich fürchte, der Grund für Velvet's Zustand sind die Attacken von Tenebrae." Der Blonde riss panisch die Augen auf und sah auf seine Klassenkameradin hinab "Ich bin daran Schuld? Das hab ich nicht gewollt!"   Celes schüttelte traurig den Kopf und sah zu ihrem Träger, der völlig mit den Nerven am Ende war "Ich weiß, dass du das nicht wolltest, Tenebrae, aber so laufen diese Duelle nun einmal." Velvet schien die Stimmen von Celes und Drake nicht gehört zu haben, denn sie sah nur Victoria an "Ich mache dir wohl immer nur Probleme, was? Mir tut alles weh." Die Weißhaarige versuchte einen weiteren Tränenschwall zurück zu halten "Drake, sie wird doch wieder gesund, oder?" Auf die Frage gab die Fledermaus keine Antwort, was für Victoria mehr als deutlich war "Nein, das ist nicht wahr. Wir müssen ihr doch irgendwie helfen!"   Velvet begann wieder zu Husten, als Ten seine Wächterin ansah "Ihr Wächter könnt doch euren Träger heilen, so wie du es bei mir gemacht hast. Kannst du nichts für Velvet tun, Celes?" "Wie du es schon sagtest, meine Kräfte gelten für meinen Träger und für niemand anderen," holte Celes den Blonden auf den Boden der Tatsachen zurück, doch so leicht wollte Tenebrae nicht aufgeben "und wenn sich der blaue Kristall an sie bindet? Dann kann doch dieser Wolf sie heilen, oder?" Drake drehte den Kopf nach hinten und fiepte einmal leise "Das wäre möglich, doch wir wissen nicht, wie sich ein Kristall seinen Träger aussucht." "Vielleicht muss sie ihn berühren," mischte sich nun Damian ein, der versuchte zu helfen, doch Celes zerschlug diese Illusion "Nein, Miguel hat seinen Kristall anscheinend längere Zeit mit sich herumgetragen und er hat sich extrem spät an ihn gebunden. Wir wissen nicht, wie es funktioniert und wenn wir es wüssten, würden wir es euch sagen." Die Schüler bissen sich auf die Unterlippe, als Robin sich leise an ihren Äonen wandte "Ultima, weißt du vieleicht etwas?"   "Kleines Prinzesschen, ich war für mehrere Jahrhunderte in diesem Kammer eingeschlossen. Was bringt dich auf die Idee, dass ich etwas über diese Klunker und ihre Wächter wissen könnte?" Ultima klang leicht gereizt, was Robin leicht zusammenzucken ließ, doch durch den Pakt hätte Ultima etwas sagen müssen, wenn sie etwas gewusst hätte "Entschuldige, ich wollte dich nicht verärgern." Robin sah auf die anderen Teenager, die langsam am Verzweifeln waren. Victoria drückte Velvet enger an sich "Wir müssen irgendwas tun, sie hustet dauernd Blut, Ruf doch einer einen Arzt!" Damian kramte hektisch sein Handy aus der Tasche und versuchte es zu entsperren "Bin schon dabei." Doch bevor Damian etwas machen konnte kam Tenebrae ein Geistesblitz "Moment mal... Blut?" Damian sah kurz zu seinem besten Freund, der so aussah, als ob sein Kopf gleich anfangen würde zu rauchen "Damals als ich meinen gefunden habe..."   Ten's Gedanken gingen zu dem Tag zurück, an dem er den schwarzen Kristall gefunden hatte: unter ihm war der Boden eingebrochen und beim Sturz hatte er sich die Hand aufgeschlagen, mit der er sich dann aus Versehen auf dem Kristall abgestützt hatte. Die Geschichte von Luna hatte er nur einmal gehört, allerdings hatte sie Ten gegenüber erwähnt, dass sie damals schwer verletzt war und Ten vermutete stark, dass sie aus diesen Wunden auch geblutet hatte. Victoria hatte sich damals im Museum an den Splittern der Glasvitrine geschnitten und dabei den Kristall komplett mit ihrem Blut besprenkelt und kurz darauf war Drake aufgetaucht. Der letzte im Bunde war Miguel gewesen, der sich beim Duell mit Luna ebenfalls an der Hand verletzt hatte und danach hatte er seinen Kristall damit berührt. Zwar hatte Ten den grünen Wächter noch nie gesehen, aber er war durch Ruby so ziemlich im Bilde.   "Ich weiß, wie es funktioniert." Alle Blicke waren auf Tenebrae gerichtet, der sich neben Velvet kniete und den Kristall fest umklammerte "Keiner von uns will dich in diese Sache mit hineinziehen, aber anders können wir dir nicht helfen." Die Blauhaarige nickte zaghaft, als Tenebrae die Hand nahm, in die Velvet eben etwas Blut gehustet hatte und drückte den blauen Stein hinein "Ich hoffe es funktioniert." Doch es geschah nichts, was Tenebrae und seine Freunde schon zweifeln ließ, doch dann glühte der Stein auf und war im nächsten Moment verschwunden. Victoria öffnete sofort Velvet's Jacke, doch trug das Mädchen keine Halskette wir sie, Miguel und Luna "Da ist kein Kristall!" "Was?" kam es synchron von Robin und Damian, die sich panisch ansahen, doch Tenebrae drehte den Kopf zur Seite und entdeckte hinter den Duellanten den schwarz-weißen Wolf, der ihm bereits im Duell geholfen hatte.   Während Victoria fast einen Nervenzusammenbruch hatte, bemerkte auch Celes den Neuankömmling "Es ist schon eine Weile her, Fenrir." Nun drehten sich alle zu der Person um, die Celes gerade angesprochen hatte und Damian versteckte sich panisch hinter Robin "Ein Wolf!" "Das hast du schlau erkannt. Bist du dir sicher, dass du diese Entscheidung nicht bereust, Träger des schwarzen Kristalls?" Der Wolf ignorierte Damian's ängstliches Gehabe vehement und hatte stattdessen den Blick auf Tenebrae gerichtet, der nachdenklich zu Boden sah "Vermutlich werde ich es bereuen, aber ich will nicht mit ansehen, wie einer meiner Freunde verletzt wird, oder schlimmeres."   Fenrir kratzte sich hinter dem rechten Ohr und schüttelte dann kurz den Kopf "Nun gut, du hast diese Entscheidung jetzt getroffen und kannst sie auch nicht mehr rückgängig machen." Tenebrae sah kurz zu Velvet, die sich anscheinend etwas beruhigt hatte und dann wieder zu dem Wolf "Übrigens, danke das du mir im Duell geholfen hast. Diese neue Synchrobeschwörung war echt hilfreich." Der Wolf zuckte kurz mit den Ohren und sah dann zu seiner neuen Partnerin "Das hatte nicht nur etwas mit mir zu tun, ich kann zwar jemandem die Möglichkeit geben, die Accel-Synchro zu meistern, doch wenn der Duellant nicht voll bei der Sache ist, funktioniert es nicht."   Robin tippte sich nachdenklich ans Kinn und verarbeitete das eben erfahrene "Also sind für die Kräfte der Wächter die Träger unabdinglich. Nur gemeinsam können sie etwas erreichen." "Das hast du sehr treffend funktioniert, Prinzessin," stimmte Fenrir Robin zu, was die Prinzessin leicht rot werden ließ, doch im nächsten Moment stieß Velvet einen spitzen Schrei aus und rutschte soweit es ging von der Gruppe weg "Hilfe, d-da ist ein W-w-wolf!" Victoria ließ ihren Blick von Velvet zu Fenrir wandern, bevor sie in schallerndes Gelächter ausbrach "Das wird ja eine tolle Partnerschaft." Velvet sah den Wolf immer noch panisch an, doch dann bemerkte sie Drake und die halbe Meter große Fledermaus war wohl eindeutig zu viel für das Mädchen, denn sie kippte rückwärts um und blieb regungslos liegen. "Toller Partner, den du mir das beschert hast, schwarzer Träger."   Mit einem verlegenen Pfeifen rückte Tenebrae seine Kopfhörer zurecht, was Robin zum Kichern brachte und Damian versteckte sich immer noch hinter Ten, da ihm der Wolf nicht geheuer war. Victoria versuchte währenddessen Velvet wieder wach zu kriegen, jedoch war das schwerer als Gedacht "Komm schon Velvet, wach auf. Steh auf!" Bei den letzten Worten klatschte sie ihre Hand auf Velvet's Wange, was tatsächlich Wirkung zeigte, denn die Blauhaarige kam langsam wieder zu sich "Was ist passiert? Ich habe von einem sprechenden Wolf und einer riesigen Fledermaus geträumt." Velvet sah sich leicht desorientiert in der Umgebung um, als Drake sich wieder zu Wort meldete "Ich fühle mich ja geschmeichelt, dass du von mir träumst, aber du bist nicht mein Typ."   Als Velvet's Blick erneut auf Drake fiel, wich ihr sämtliche Farbe aus dem Gesicht und ein weiteres Mal kippte das Mädchen einfach, was Victoria sauer machte "Drake! Was soll der Quatsch?" "Hätte ich das nicht sagen sollen?" Victoria knurrte leise und versuchte ihre beste Freundin wieder auf die Beine zu bringen, während Fenrir seine neue Trägerin ein wenig aus der Nähe betrachtete. Damian und Robin sahen sich die ganze Szene interessiert an, während Tenebrae sich auf ins Gras setzte und in die aufgehende Sonne schaute "Ich frage mich, was diese Kristalle verbergen, denn so viel Ärger wie sie verursachen, können sie gar nicht wert sein."   Damian und Robin gingen neben Ten in die Hocke und Robin stützte ihr Kinn auf den Handflächen ab "Ich weiß leider auch nicht, was es mit den Kristallen auf sich hat. Mein Vater verfolgt diese Legende schon seit einigen Jahren, aber nachdem was ich bei euch bis jetzt gesehen und gehört habe, hatte er keinen großen Erfolg." Die beiden Jungs sahen sich einen Moment an, als in Robin's Hinterkopf die Stimme ihres Äonen ertönte "Wenn du es kurz erklären willst: dein Vater hat versagt. Oder irre ich mich, Prinzesschen?" Robin verzog kurz das Gesicht, denn auch wenn Ultima recht hatte, wollte die Prinzessin nichts gegen ihren Vater sagen, solange sie nichts von seinen wahren Beweggründen wusste.   Tenebrae merkte, dass seiner Bekannten etwas im Kopf herum spukt, denn er war über Robin's Situation ja im Bilde, als er aus dem Augenwinkel bemerkte, wie Velvet sich vorsichtig wieder aufsetzte "Oh Gott, ich glaub ich werde wahnsinnig..." "Das wär doch nichts neues," merkte Ten an, was ihm einen bösen Blick von Victoria und ein leises Meckern von Drake einbrachte "Wieso darf er frech sein und ich nicht? Victoria, das ist gemein." Das Mädchen mit den weißen Haaren stützte ihre Freundin beim aufstehen, die beim Anblick des Wolfes und der Fledermaus immer noch recht blass wirkte "Ich träume wohl noch... sprechende Tiere."   "Wo sie grad von Tieren spricht: wenn ich das richtig im Kopf habe, sind alle bisherigen Nexus-Wächter Tiere, bis auf eine." Damian sah alle drei anwesenden Wächter nacheinander an und Robin verstand worauf er hinauswollte "Jetzt wo du es sagst, Damian... stimmt, bis auf Celes sehen alle Wächter wie Tiere aus. Eine Katze, ein Rabe, eine Fledermaus und jetzt noch ein Wolf." "Habt ihr ein Problem mit meinem Aussehen?", kam die schnippische Frage von Fenrir und Drake synchron, was die Menschen zum Lachen brachte, die Wächter fanden es allerdings überhaupt nicht lustig, als plötzlich Tenebrae's Handy klingelte.   Überrascht zog Ten das Telefon aus der Tasche und beim Blick auf das Display wich nun ihm sämtliche Farbe aus dem Gesicht "Oh scheiße, mein Alter!" Robin neigte leicht den Kopf, denn sie wusste nicht genau, was diese Redensart bedeuten sollte, doch Damian und die anderen beiden Mädchen verzogen erschrocken das Gesicht, als Ten das Gespräch annahm "Ja?" Ruckartig hielt er das Handy weg, als die Stimme seines Vaters daraus ertönte "Wo zum Geier steckst du eigentlich? Ich versuche dich schon zum zehnten Mal zu erreichen!" "Äh... ich weiß nicht... Funkloch, vielleicht?" "Findest du das Lustig? Ich wache auf und muss feststellen, dass du plötzlich verschwunden bist und dazu reißt John noch die Klingel ab, weil Velvet nicht in ihrem Zimmer ist! Mein Puls ist schon bei 180!"   "Ich bin mit Freunden unterwegs," versuchte Ten eine Erklärung abzugeben, doch sein Vater blieb skeptisch "So früh am Morgen?" Panisch suchte Ten nach einem Ausweg, als sein Blick auf Damian fiel und ihm eine Marotte seines Freundes einfiel "Ich hab mich mit Damian getroffen, der macht doch immer diese Frühmorgenspaziergänge..." innerlich flehte Ten, dass sein Vater die Antwort glauben würde, doch so leicht konnte der Blonde dem Polizeichef nichts vormachen "Ach wirklich? Dann gib mir Damian doch mal." "Klar kein Problem, Damian mein Dad will mit dir reden." Für einen Moment war der Schwarzhaarige völlig überrascht, doch dann nahm er das Handy an sich "Hey Officer C, was geht?"   "Du machst doch nicht wirklich Frühsport, oder Damian?" fragte der Polizeichef skeptisch doch Damian zuckte nur mit den Schultern, auch wenn sein Gesprächspartner das nicht sehen konnte "Doch, warum überrascht sie das so?" Im nächsten Moment ertönte ein leises Tuten aus dem Hörer, was Damian etwas überraschte, als hinter ihm die Stimme von Tenebrae's Vater ertönte "Weil du nicht unbedingt so aussiehst, als ob du Sport treiben würdest, Damian." Erschrocken warf der Schwarzhaarige das Telefon in die Luft und Ten konnte es gerade noch auffangen, als sein Blick auf seinen Vater fiel "Hi Dad..."   Mit einem äußerst schlechten Gefühl in der Magengegend sah Ten zu seinem Vater, der nacheinander die Jüngeren musterte und dabei an Velvet hängen blieb "Velvet, was ist denn mit dir passiert? Du bist ja kreidebleich." Die Blauhaarige senkte den Kopf und suchte nach einer Ausrede, als sie etwas feuchtes an ihrer Hand spürte und dann Fenrir bemerkte, der ihr mit der Nase aufmunternd gegen die Hand stupste "Ich... hab ein kleines Kreislaufproblem..." Michael brummte kurz, als sein Blick zu Victoria ging "Hast du einen bestimmten Grund, in deinem Schlafanzug hier herumzulaufen? Und was mich noch viel mehr interessiert: was machst du hier?" Dabei wandte sich Michael an Robin, die ängstlich den Kopf einzog, denn Tenebrae's Vater machte ihr ein bisschen Angst.   Celes verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Vater ihres Trägers aufmerksam an, als Drake auf ihrer Schulter landete "Das wird nicht gut enden, wir müssen ihnen helfen, Celes." "Hast du schon einen Plan, Drake?" Die Fledermaus versteckte den Kopf unter seinem Flügel, als Michael plötzlich erstarrte und einen leeren Blick bekam, was Ten in hellen Aufruhr versetzte "Dad! Was hast du denn?" Doch der Polizeichef reagierte nicht auf die Stimme seines Sohnes, als Fenrir zu knurren begann "Er ist dafür verantwortlich!" Sofort sahen alle in die besagte Richtung, wo ein Mann mit roten Haaren und einer seltsamen weißen Robe stand, der mit einem freundliche "Heyo!" die Hand hob.   Gerade als Ten den Fremden anfauchen wollte trat eine weitere Person hervor, die allerdings hellbraune Locken hatte "Deine Begrüßungen lassen wirklich zu wünschen übrig, Merlin." Auf die Aussage zuckte der Rothaarige bloß mit den Schultern "Jedem das seine, Galahad. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse, dass ich euren Vater ein wenig außer Gefecht gesetzt habe." Immer noch erschrocken sah Ten von seinem Vater zu dem Fremden "Was genau hast du mit ihm gemacht?" "Er ist... wie sagt man das... weggetreten, aber er ist unverletzt und wenn er wieder aufwacht, wird er sich nicht an dieses Gespräch erinnern."   Die Schüler waren immer noch etwas skeptisch, als Victoria zu Galahad sah "Du bist das, der Kerl der mir mein Deck geklaut hat." Die Anschuldigung traf den jungen Ritter sehr, weshalb er den Kopf senkte "Ich bitte vielmals um Verzeihung, My Lady. Ich habe lediglich versucht den Kampf zu verhindern." Das weißhaarige Mädchen wollte schon zu einer Schimpftirade gegen Galahad ansetzen, als vor ihr 'Hane Kuriboh' auftauchte und schuldbewusst den Kopf hängen ließ. Victoria versuchte immer noch zu schimpfen, doch beim Anblick des kleinen Fellknäuels verflog ihr Ärger sofort und sie konnte nicht anders, als das Monster in die Arme zu nehmen "Oh, du bist so flauschig. Velvet, guck mal." "Oh, ist der süß."   Tenebrae fuhr sich mit der Hand durch die Haare und konnte nicht fassen, was hier passierte "Mein Vater wird aber nicht verletzt, oder?" Merlin schüttelte kurz mit dem Kopf und sah dann zu Robin "Nein, mit dem ist alles in Ordnung. Es ist schön, dich wieder zu sehen, kleine Robin." Die Prinzessin machte einen leichten Knicks vor dem Magier "Es freut mich ebenfalls, Merlin." "Merlin?" Damian und Tenebrae sahen sich einen Moment fragend an, bevor Damian sich am Kopf kratzte "Der Typ heißt wie dieser durch geknallte Magier aus dem Zeichentrickfilm." "Du meinst den großen Magier aus der Arthus-Sage, Damian," korrigierte Ten seinen Freund, der nur mit dem Kopf nickte "Sag ich doch."   Galahad und Robin neigten leicht die Köpfe, als die Prinzessin sich an den blonden Jungen wandte "Arthus-Sage? Was genau meinst du damit, Tenebrae?" Der Blonde zog fragend eine Augenbraue nach oben und dachte kurz nach "Das ist eine alte englische Legende über einen Jungen, der von einem Magier unterstützt wird und durch das herausziehen eines Schwertes aus einem Stein zum König über England wird." Galahad zog die Stirn in Falten und auch Robin dachte angestrengt über das gesagt nach "Das klingt nach einer äußerst vereinfachten Version der Lebensgeschichte meines Vaters..." "Was hast du gesagt?", fragte Tenebrae neugierig, was die Prinzessin hektisch zum Ausweichen bewegte, doch Damian bekam eine Idee "Warte mal kurz... dieser rothaarige Typ hier heißt Merlin und dazu kann er einfach mal so Leute erstarren lassen. Und dein Name war Galahad, richtig?"   Gal nickte auf die Frage, woraufhin sich Damian an Victoria wandte "Hey Vici, wie hießen die beiden Typen noch, die uns im Museum attackiert haben?" Die beiden Mädchen waren immer noch dabei, den fliegenden Kuriboh zu knuddeln, als die Weißhaarige hochschreckte "Was? Die beiden Typen aus dem Museum? Äh..." Da Victoria nicht weiter wusste mischte sich Drake ein und flog dazu auf Damian's Schulter "Die beiden hießen Tristan und Perceval. Warum interessiert dich das so?" Nun machte es auch bei Tenebrae Klick "Warte mal, Merlin? Galahad, Perceval und Tristan? Das sind tatsächlich alles Namen, die in der Arthus-Legende vorkommen." Robin fragte sich immer noch, warum es in Tenebrae's Welt eine Geschichte über ihren Vater gab, als Velvet sich nun auch in die Diskussion einmischte "In einigen Versionen der Geschichte ist auch der Familienname von König Arthus bekannt, Arthur Pendragon."   "Ja, das habe ich auch gehört," stimmte Damian der Blauhaarigen zu, während Galahad sich seine Gedanken zu dem Thema machte, doch Tenebrae sah wieder zu seinem Vater "Glaubt ihr wirklich, dass dieser Quatsch mit diesen Rittern auf die Arthus-Legende geht? Ich meine, klar es ist ziemlich eindeutig, aber... das kann doch nicht stimmen." Celes trat neben ihren Partner und teilte seine Gedanken "Es scheint wirklich etwas weit an den Haaren herbei gezogen, aber die Indizien sprechen für sich, oder?" Tenebrae kratzte sich nachdenklich am Kinn, als Merlin sich zu Wort meldete "Es hilft wohl nichts, es weiter zu verheimlichen: Ja, die Leute, die euch immer wieder angegriffen haben, sind die Ritter der Tafelrunde."   Die Schüler sahen sich vollkommen sprachlos an, denn so ganz konnte das keiner glauben, was sie gerade erfahren hatten, als Merlin sich an Tenebrae wandte "Tenebrae, können wir uns kurz unter vier Augen unterhalten? Und damit meine ich vier Augen." Der Blick des Magiers ging dabei zu Celes, die verstimmt die Arme vor der Brust verschränkte, doch Ten nickte zustimmend und folgte Merlin ein Stück zur Seite, bis sie außer Hörweite der anderen Duellanten war "Was genau willst du mit mir besprechen?" "Du bist ziemlich direkt, aber ich schätze das liegt in der Familie. Ich wollte mit dir unter vier Augen sprechen, weil ich dir etwas geben wollte." Skeptisch zog Ten eine Augenbraue in die Höhe, als Merlin zwei Briefe aus der Tasche zog und sie dem Jungen hinhielt "Die hier soll ich dir aushändigen."   Etwas zögerlich nahm Tenebrae die Briefe an sich, jedoch traute er der ganzen Sache nicht "Von wem sind die?" Auf die Frage grinste Merlin nur undnickte einmal mit dem Kopf in der Briefe, was Tenebrae als Aufforderung sah, sich den Brief anzuschauen und als er die Schrift auf dem Umschlag erstarrte er zur Salzsäule. Der Magier betrachtete die Reaktion des Jungen amüsiert, als dieser sich langsam wieder rührte "D-diese Schrift... das kann doch nicht sein... das ist Mamas Handschrift!" Als er auf den zweiten Brief schaute gab es für ihn kein Halten mehr "Das ist Milla's Schrift! Wo hast du die her?" Merlin senkte leicht den Kopf, doch dann gab er Antwort "Es tut mir leid, Tenebrae, aber das darf ich dir nicht sagen. Alles was ich dir sagen kann ist, dass deine Mutter und deine Schwester dich und deinen Vater Wahnsinnig vermissen und dass es ihnen Leid tut, dass sie solange weg sind... Ach was rede ich eigentlich so viel, lies die Briefe."   Ten ließ sich nicht lange bitten und riss den Brief seiner Mutter auf, um ihn sofort zu lesen: 'Lieber Michael, lieber Tenebrae, es tut mir sehr leid, dass Melissa und ich so lange weg sind und uns nicht bei euch melden, jedoch stecken wir beide momentan sehr tief in unserer Arbeit und auch in einigen Problemen, aber darüber müsst ihr euch keine Sorgen machen. Michael, ich hoffe du arbeitest nicht zu viel und verbringst deine Freizeit mit Tenebrae und ich hoffe, dass er in der Pubertät nicht allzu große Probleme macht,...' bei dem Absatz verzog Ten kurz das Gesicht zu einem Schmunzeln, bevor er weiter las 'Melissa's hast du ja nicht mitbekommen. Es tut mir wirklich leid, dass ich dir das alles alleine aufbürde, aber ich bin mir Sicher, dass du unseren Sohn zu einem vorbildlichen Mann erzogen hast. Ich weiß auch, dass wir eine Menge Zeit zusammen versäumt haben und auch, dass es vermutlich sehr spät ist, aber ich wünsche dir alles Gute zum Hochzeitstag.'   Leicht genervt standen Damian und die anderen an der gleichen Stelle, an der Tenebrae und Merlin sie eben stehen gelassen hatten und Victoria fand das ganze langsam nicht mehr lustig "Was treiben die beiden dahinten so lange?" "Ich habe keine Ahnung, aber das sieht Ten gar nicht ähnlich," entgegnete Damian, während Galahad schweigend neben Robin stand und die Schüler skeptisch musterte. Velvet hingegen war in die Hocke gegangen und lieferte sich ein stummes Blickduell mit Fenrir, der das Ganze mit offensichtlicher Neugier mitmachte. Drake hockte auf Victoria's Schulter und döste leise vor sich hin, als Celes eine Regung bei ihrem Träger wahrnahm, die sie noch nie bei ihm gesehen hatte "Tenebrae weint." "Was ist?" kam es von allen umstehenden Fassungslos, als sie sich zu Ten und Merlin umdrehten.   Leise schniefend wischte sich Tenebrae über die Nase, als er sich der zweiten Seite des Briefes widmete, die an ihn adressiert war 'Tenebrae, als erstes möchte ich mich entschuldigen, dafür dass ich dich kaum gesehen habe und so viel von deiner Kindheit verpasst habe. Wenn ich könnte würde ich die Zeit zurückdrehen und mich dazu entscheiden, bei dir und deinem Vater zu bleiben. Ich erwarte nicht, dass du mir meine Fehler verzeihst, aber ich möchte das du weißt, dass du mir wichtiger bist, als alles auf der Welt. Ich wünschte ich könnte dich sehen, aber leider ist es mir momentan nicht möglich, doch ich bin mir sicher, dass aus dir ein bildschöner, junger Mann geworden ist. Es ist bestimmt nicht genug, um die versäumte Zeit wieder gut zu machen, aber ich habe Merlin gebeten, dir etwas zu zaubern, was dir Freude macht und ich wette, dass du genauso verrückt nach Duel Monsters bist, wie Melissa. Wenn Melissa und ich unsere Dinge erledigt haben kommen wir wieder nach Hause und bis dahin sei bitte ein netter Junge und mach deinem Vater keine unnötigen Probleme. Es tut mir leid, wenn dieser Brief etwas seltsam rüber kommt, aber ich bin leider nicht die beste darin, was ihr bestimmt noch wisst. Ich kann gar nicht alles niederschreiben, was mir momentan durch den Kopf geht, aber ich möchte dass ihr beide wisst, dass ich euch über alles Liebe und mir nichts mehr wünsche als wieder bei euch zu sein. Ich hoffe, dass dieser Tag bald kommt. Bis dahin bleibt Gesund und seid nett zueinander, in Liebe Anastasia.'   Merlin betrachtete Stumm, wie dem blonden Jungen die Tränen übers Gesicht liefen und er leise schluchzte "Ich wollte dich mit den Briefen nicht zum Weinen bringen, Tenebrae. Sie sollten..." "Ihnen geht es gut. Sag, von wann sind diese Briefe?" Tenebrae sah den Magier auffordernd an, was diesen nicht störte "Lass mich überlegen... vor vielleicht 10 Minuten?" Die Aussage brachte Tenebrae doch ziemlich aus dem Konzept "Wie 10 Minuten? Wo sind meine Mama und meine Schwester?" Eine Weile schwieg der Magier, doch dann schüttelte er den Kopf "Es tut mir leid, aber das darf ich dir nicht sagen, darauf hat deine Mutter vehement bestanden. Du sollst nur wissen, dass es beiden gut geht und sie sich der besten Gesundheit erfreuen."   Merlin erwartete bereits, dass Tenebrae ihm weiter auf den Pelz rücken würde, doch zu seinem großen Erstaunen beließ der junge Duellant es dabei "Wenn es ihnen gut geht, dann reicht mir das." Merlin nickte zufrieden und sah auf den Brief von Tenebrae's Schwester "Willst du den nicht lesen?" "Doch, aber erst wenn ich zu Hause bin. Was machen wir mit meinem Vater?" Zufrieden spazierte der Magier zu den anderen zurück und pfiff fröhlich ein Liedchen "Lass das nur meine Sorge sein." Ten folgte dem Rothaarigen zu seinen Freunden, denen allen sofort Ten's gerötete Augen auffielen und vor allem die Mädchen wollten wissen, was denn passiert sei, doch ließ sich Ten zu keiner Antwort herab und beteuerte nur, dass alles in Ordnung sei.   Merlin legte seine rechte Hand auf die Stirn von Michael und murmelte leise vor sich hin, was vor allem Tenebrae nervös machte, jedoch war es Galahad, der sich zu Wort meldete "Was genau tust du da, Merlin?" "Ich muss seine Gedanken ein wenig manipulieren, damit er keine Probleme mit dir und Robin hat. Ich werde ihm nicht wehtun, Tenebrae, das ist nur um eurer Sache zu helfen," beteuerte er, als er den Blick des Blonden bemerkte "So, das wär's. Dein Vater wird sich nun nicht mehr wegen Robin aufregen." Die Prinzessin wirkte im ersten Moment erleichtert, doch dann senkte sie den Blick "Merlin, hast du eine Idee, wo ich wohnen soll? Ich will Damian nicht länger als notwendig zur Last fallen." "Du bist für mich und meine Mutter keine Last, Robby. Ehrlich."   Galahad war anzusehen, dass ihm die Vertrautheit zwischen Robin und den Schülern nicht gefiel, jedoch sagte er nichts zu der Sache, als Merlin einmal mit der Hand schwenkte und einen Schlüssel darin auftauchen ließ "Ich bin natürlich auf alles vorbereitet. Die Wohnung gegenüber der von Damian steht leer, oder zumindest tat sie es bis jetzt. Ist alles drin was ihr braucht." Damit händigte er Robin den Schlüssel aus, als ihr etwas auffiel "Moment, warum sagst du 'Ihr'? Du hast mich doch die ganze Zeit geduzt. Wer soll denn da noch wohnen?" Kurz zuckten Merlin's Augen zu Galahad, was die Prinzessin mit einem lauten Seufzer kommentierte "Warum habe ich das geahnt?"   Galahad war über die Reaktion nicht gerade erfreut, doch er schwieg weiterhin, als Merlin beschwichtigend mit der Hand winkte "Keine Sorge, er wird nichts machen, dafür habe ich gesorgt. Allerdings wirst du nicht bestreiten könne, dass du ohne einen Leibwächter vollkommen aufgeschmissen bist, oder?" Beleidigt blies Robin ihre Backen auf und sah zur Seite "Das stimmt überhaupt nicht..." Galahad war mit dem Szenario auch nicht zufrieden, doch er gab keine Widerworte, stattdessen wandte Merlin sich zum gehen "Ich mache mich dann auf den Weg. Sobald ich weg bin wird dein Vater wieder aufwachen und wird eurer Entschuldigung glauben... und bevor ich es vergesse." Er schnippte einmal mit den Fingern und plötzlich stand Victoria in ihren normalen Kleidern da "Wie hat er das denn gemacht?"   Auf die Frage grinste Merlin nur und verschwand anschließend in einem weißen Strudel, was die ganze Gruppe verblüffte. Kaum war Merlin verschwunden wachte Michale wieder auf und sah sich etwas verwirrt um "Was? Wo? Wo bin ich? Was ist passiert?" Ten reagierte sofort und legte seinem Vater die Hand auf den Oberarm "Wir haben nur einen kleinen Morgenspaziergang gemacht. Komm mit, ich muss dir was sagen." Michael war immer noch völlig verwirrt, doch dann fiel sein Blick auf Velvet "Oh, Velvet dein Vater sucht nach dir." "Okay..." Velvet wirkte nicht gerade begeistert, doch dann löste sich die Gruppe nach und nach auf.   Tenebrae bemerkte, dass sein Vater sich immer wieder verwirrt umsah und als sie zu Hause ankamen, zeigte Ten seinem Vater den Brief seiner Mutter, was auch den Polizeichef zu Tränen rührte. Tenebrae zog sich in sein Zimmer zurück, wo er den Umschlag seiner Mutter auf den Schreibtisch legte und den Brief seiner Schwester hervorholte. Auffallend war, dass der Brief von Melissa deutlich kürzer war, als der seiner Mutter, doch das störte den nicht, denn alleine die schöne Schrift zu sehen machte ihn froh "An meinen kleinen Tenny, ich hoffe dir geht es gut und du machst nicht zu viel Ärger, kleiner Scherz. Ich bin mir sicher, dass du ganz schön sauer auf mich und Mama bist, aber ich wollte dir nur sagen, dass du mir wahnsinnig fehlst. Ich wünschte wir könnten zu euch kommen, doch leider ist das noch nicht möglich, aber bald. Bleib Gesund und pass vor allem auf meinen 'Rebellion' auf. Fühl dich ganz doll gedrückt, Alles Liebe, Milla. PS ich hab ne Kleinigkeit für dich beigelegt ;-)'   Wieder stiegen Tenebrae die Tränen in die Augen, was Celes nicht kommentierte und stattdessen aus dem Fenster sah. Ten kramte in den beiden Umschlägen herum und aus Milla's kamen drei Karten und aus dem seiner Mutter fiel eine einzige Karte hervor. Die Karten seiner Schwester betrachtete Tenebrae begeistert, doch die Karte, die seine Mutter ihm mitgegeben hatte war das schönste, was er jemals gesehen hatte. Es war ein Fusionsmonster, dass einen schlanken, feminin wirkenden Drachen mit einem goldenen runenähnlichen Ornament um den Hals zeigte. Das rechte Auge des Drachen war rubinrot, während das linke saphirblau war.   Mit einem Lächeln im Gesicht legte Ten sich auf sein Bett, denn das Duell hatte ihn doch sehr mitgenommen, weshalb er sich noch ein bisschen ausruhen wollte. Während er langsam die Augen schloss drückte er die Karte seiner Mutter an seine Brust und flüsterte dabei leise den Namen des Monsters 'Queen-Eyes Pendelum Dragon'. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)