Die Mutter meiner besten Freundin von -NicoRobin- ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Das erste Kapitel ist recht kurz. Wollte mal sehen, wie ihr die neue Geschichte so findet. :-) Viel Spaß beim Lesen. _____________ „Solange du die Füße unter meinem Tisch hast, hast du auf deine Mutter und mich zu hören. Verstanden?“ Ich seufzte, lenkte aber mit einem Nicken ein. Wieso tat ich mir das eigentlich jeden Tag auf's Neue an? Richtig..., weil ich in meinem Job nicht genug verdiente, um mir eine eigene Wohnung leisten zu können. Ich schob den Stuhl geräuschvoll nach hinten und wollte die Küche verlassen, doch mein Stiefvater war schneller. Mit festem Griff umfasste er mein Handgelenk, starrte mich mit einer Mischung aus Wut und Aggression nieder. Ja, ich hatte wahnsinnige Angst vor ihm. Besonders dann, wenn meine Mutter arbeiten und ich mit ihm alleine war. Ich versuchte mich zu befreien, wusste aber, dass ich keine Chance gegen ihn hatte und die Situation nur verschlimmerte. Er packte noch etwas fester zu. Ich unterdrückte ein Wimmern, indem ich die Lippen fest aufeinander presste. „Hast du das verstanden, Grace?“ Ich nickte und antworte gleichzeitig mit einem zitternden 'Ja'. Gedanklich warf ich ihm allerlei Beleidigungen an den Kopf. Ich hasste den Kerl. Wie konnte meine Mutter nur so blind sein? Er ließ mich los und setzte sich wieder an den Tisch. Als wäre nichts gewesen, biss er von seinem Brötchen ab. Mir war der Appetit vergangen. Ich musste hier einfach raus. „Ich gehe rüber zu Marie, ist das okay?“ Ohne mich eines Blickes zu würdigen, wedelte er mit der Hand. „Mach nur. Dann habe ich wenigstens meine Ruhe.“ Ich drehte mich um und verließ die Küche. In Gedanken führte ich die Liste meiner Schimpfwörter fort. Marie wohnte nur zwei Straßen von uns entfernt. Aus diesem Grund ließ ich meinen gelben Toyota in unserer Einfahrt stehen. Je näher ich der Wohnung kam, in der meine beste Freundin wohnte, desto aufgeregter wurde ich. Nicht etwa, weil ich sie heute zum ersten Mal besuchte. Wir kannten uns seit mehr als fünf Jahren und waren unzertrennlich. Fast täglich verbrachte ich meine wenige Freizeit bei ihr. Der Grund war ein anderer und hieß Andrea. Seit knapp vier Jahren verbarg ich meine Gefühle für sie. Nicht das sie jemals erwidert werden würden. Sie war nicht nur dreizehn Jahre älter als ich, sondern auch noch die Mutter meiner besten Freundin. Bis zu jenem Tag, als ich sie das erste Mal gesehen habe, hätte ich niemals für möglich gehalten, dass eine Person mich derart aus der Bahn werfen könnte. Solche starken Gefühle hatte ich nicht einmal für meinen damaligen Freund empfunden. Von ihm hatte ich mich nach einjähriger Beziehung getrennt, als ich mich in sie verliebt hatte. Er war natürlich alles andere als begeistert. Mich hatte es damals weniger mitgenommen als ihn. Zu diesem Zeitpunkt wurde mir auch klar, dass ich ihn nicht so liebte, wie es eigentlich hätte sein sollen. Ganz in Gedanken versunken, bemerkte ich erst jetzt, dass ich vor der Tür meiner Freundin stand. Ich hob meine Hand und betätigte die Klingel. Mein Herz schlug viel zu schnell. Es fühlte sich beinahe so an, als würde es aus meinem Brustkorb springen. Zudem zitterten meine Beine unaufhörlich. Ich hoffte sehr, dass es niemand bemerken würde. Es war vielleicht doch keine so gute Idee, herzukommen. Aber was sollte ich Marie erzählen? Die Wahrheit auf jeden Fall nicht. Niemals. Nach einigen Sekunden öffnete sich die Tür. Andreas wunderschöne Gestalt kam zum Vorschein. Ich unterdrückte ein seufzen, als ich sie von oben bis unten musterte. Sie raubte mir wahrlich den Atem. Die roten Locken fielen sanft über ihre Schultern. Intensive grüne Augen waren auf mich gerichtet. Das weiße Shirt und die schwarze Jeans schmiegten sich an ihren kurvigen Körper, der meiner Meinung nach genau richtig war. Es war die reinste Folter, sie zu sehen. Trotz allem wünschte ich mir nichts sehnlicher, als sie ein paar Minuten länger betrachten zu können. Andrea räusperte sich und schenkte mir ein umwerfendes Lächeln. Idiot! Geht es nicht noch auffälliger? Eilig schloss ich meinen Mund und erwiderte es. „Hi, ich wollte zu Marie. Ist sie zuhause?“ Ihr grinsen vertiefte sich. Kleine Grübchen zeichneten sich ab. Ich schluckte und zwang mich dazu, in ihre Augen zu sehen. „Hallo Grace, ja, sie ist in ihrem Zimmer. Komm doch rein.“ Ich setzte mich in Bewegung und trat in den kleinen, aber gemütlichen Flur. Ohne mich noch einmal umzudrehen, ging ich die Treppe zu Maries Zimmer hinauf. Ihre Blicke, die mit nach oben folgten, waren mir nur allzu bewusst. Ich atmete noch einmal tief durch, ehe ich an ihre Tür klopfte. Keine zwei Sekunden später stand ich vor meiner Freundin. Sie grinste und umarmte mich stürmisch. „Hi Süße. Du bist heute aber früh. Wir haben noch gar nicht gefrühstückt.“ Ich erwiderte ihre Umarmung. „Hi, ich auch nicht. Hatte wieder Stress mit Stefan.“ Sie löste sich von mir und musterte mich besorgt. „Scheiße. Hat er dir wehgetan?“ - „Nicht wirklich.“ Ich rieb über mein Handgelenk, spürte noch immer deutlich seinen Griff. Marie folgte meiner Bewegung und strich sanft über die gerötete Stelle. „Was für ein Arsch. Es tut mir leid, Grace.“ - „Das muss es nicht. Du kannst ja nichts dafür.“ Wenn ich ehrlich war, konnte ich Stefan sehr gut leiden, als Mama ihn mir vor einem Jahr vorgestellt hatte. Er war nett und schien sie glücklich zu machen. Es dauerte nicht lange, da sind die beiden zusammengezogen. Ich freute mich sehr für sie. Seit ungefähr einem Monat benahm er sich allerdings sehr seltsam. Dies hängt wohl mit seiner Kündigung zusammen, die er genau zu dieser Zeit bekam. Seitdem sitzt er nur zu Hause und gönnte sich öfters mal ein paar Bier. Wenn meine Mutter zuhause war, verhielt er sich wie sonst. Irgendwas störte ihn anscheinend an mir. Fragen würde ich ihn aber ganz sicher auch nicht. Wer weiß schon, wie er darauf reagieren würde?! Marie legte eine Hand auf meinen Arm und riss mich mit dieser Geste aus meinen Gedanken. „Mama und ich wollen später noch Billard bei Harris spielen. Möchtest du uns begleiten? Du kannst auch gerne über Nacht hierbleiben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)